zukünftige konflikte
#91
das ist heutige Position, jetzt kommt es darauf an wie EU und USA in den nächsten Monaten und Jahren auf Russland reagieren, wie hart ihr Kurs wird. Wenn man übertreibt dann könnte russische Regierung alle Bedenken beiseite lassen, nach dem Motto retten was zu retten ist...

Dann kommt noch ein Element dazu, die Westukrainer sind Nationalisten, sie könnten mit ihren Versuch der "Westukrainsierung" den Bogen überspannen und eine Gegenreaktion der russischen Bevölkerung provozieren.
Die Frage ist ob eine russische Regierung es sich erlauben könnte einen Bürgerkrieg mit eventuellen Verfolgung russischen Bevölkerung in Ukraine ignorieren könnte...........
Letzte Aktion Juschenkos wo er versucht hat durchzusetzen das in ganz Ukraine im Kino, Fernsehen und Radio nur "Ukrainisch" gesprochen werden darf (andere Sprachen nur als Untertitel) war einer stabilen Situation im Land nicht dienlich.
Ebenso seine ständige Provokationen gegenüber Russland, da hofft man fast das Timoschenko die nächsten Wahlen gewinnt, sie ist zwar eben so eine Nationalistin hat aber in den letzten Jahren eine eher gemäßigtere Linie gefahren, denke auch um im Osten Wähler zu erreichen. Was ihr eben den Vorwurf des Landesverrats einbrachte, weil sie sich nicht so eindeutig Russland für Geschehen in Georgien verurteilt hat.
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#92
Es wird Zeit, mal wieder etwas Öl ins Feuer der Diskussion zu gießen.

Ich behaupte, dass sich innerhalb der Ukraine der Konflikt zwischen ethnischen Ukrainern und ethnischen Russen genau an den ethnisch kulturellen Bruchlinien abspielt, die eigentlich der natürlichen Grenzziehung zwischen den Bevölkerungsgruppen entsprechen würde.

Und ich behaupte, dass sprachliche-kulturelle Gemeinschaften einerseits ein "verbindendes Element" über die (vielfach nachkolonialen) künstlichen Grenzziehungen sind und andererseits ein Abgrenzungskriterium gegenüber den anderen, den nicht zur Gemeinschaft gehörenden, darstellt.

Daher wären diese Bruchlinien die sinnvollen Grenzziehungen, die sich bei einer von aussen ungestörten Entwicklung durch die freie Entscheidung der Völker herausbilden würden.
Der zwangsweise Zusammenhalt führt dagegen - soweit er nicht zumindest eine kulturelle Autonomie (ähnlich der Südtiroler in Italien) und politischem Minderheitsschutz (wie den Dänen in Schleswig-Holstein) ermöglicht - zu unterschiedlichen Stadien bis hin zu einer bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzung oder dem Auseinanderfallen.

In einem anderen Thread (Iran) habe ich auf eine diesbezügliche Äusserung folgende Antwort erhalten:
Shahab3 schrieb:@Erich
Zitat:Wenn man denn - wie ich - auf die sprachlich-kulturelle Gemeinschaft abhebt, dann zunächst einmal auch, weil "Sprache" das Mittel der geistigen Verständigung ist. Der Mensch "denkt in Sprache". Erst die gemeinsame Sprache ermöglicht einen Austausch von Gedanken und Ideen und führt damit zu einer ideellen Gemeinschaft derjenigen, die sich untereinander sprachlich verständigen können, und der anderen, der "Barbaren".

Von daher haben wir im Umfeld des Iran (mindestens) drei unterschiedliche Sprachgemeinschaften [...]

Deine Theorien dazu sind mir bereits bekannt, Du äußerst Sie ja auch in Form von Aufsätzen auf Globaldefence. Das ist Deine persönliche Vorstellung, die aber nur bedingt fundiert ist. ...

Ich stelle dazu gerade den Balkan als klassisches Beispiel fest:
Mit einem Anflug von Sarkasmus hatte Präsident Tito seine Aufgabe als Staatschef Jugoslawiens so formuliert: «Ich regiere ein Land mit zwei Alphabeten, drei Sprachen, vier Religionen und fünf Nationalitäten, die in sechs Republiken leben, von sieben Nachbarn umgeben sind und mit acht nationalen Minderheiten auskommen müssen.»

1.
Sprachliche Trennung:
Die Loslösung des (überwiegend albanisch besiedelten) Kosovo von Serbien - die wir aus der EU gefördert haben - ist zumindest der sprachlichen Trennung zu verantworten.

2.
Kulturelle Trennung:
Die Albander sind dazu Muslime, die Serben i.d.R. orthodox - und hier kommt die zweite Trennung, die letzendlich zur Auflösung Jugoslawiens geführt hat - die kulturelle Trennung, nicht nur zwischen Muslimen und Christen sondern auch zwischen den unterschiedlichen christlichen Gemeinschaften.
Kroaten, Serben und Bosniaken eint eine im Wesentlichen identische Sprache. Kroatisch, Serbisch oder Bosnisch sind allenfalls Dialektformen der gleichen Sprache.
Dennoch hat sich zwischen diesen Ethnien einer der blutigsten Bürgerkriege der letzten Jahrzehnte - und das auf europäischem Boden - entzündet.

Warum?
Nun, alle drei Volksgruppen unterscheiden sich durch die Religion.
Kroaten sind (i.d.R.) christlich-katholisch,
Bosnier sind (i.d.R.) muslimisch und
Serben sind (i.d.R.) christlich-orthodox.

Diese Religionszugehörigkeit ist Ausfluss einer zweitausendjährigen geschichtlichen Entwicklung.

2.1.
Die Trennlinie zwischen Katholiken und Orthodoxie, zwischen Rom und Byzanz, zwischen Kroaten und Serben entstammt der Teilung des römischen Reiches.
Die Grenzlinie zwischen West- und Ostrohm verlief quer über den Balkan
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.academic.ru/pictures/dewiki/119/westrom_zwischen_450_und_476.jpg">http://de.academic.ru/pictures/dewiki/1 ... nd_476.jpg</a><!-- m -->

Eigentlich müsste man feststellen:
die Grenze Serbiens gegenüber Kroatien, Bosnien und Montenegro entspricht verblüffend genau der alten Grenzziehung zwischen Byzanz und Rom
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co...empire.png
Quelle der Karte: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Theodosius_I%27s_empire.png">http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Theo ... empire.png</a><!-- m -->
Diese Datei wurde unter den Bedingungen der Creative Commons „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported“ Lizenz veröffentlicht. Kurz gesagt: Man darf die Datei vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen sowie Bearbeitungen davon anfertigen, solange man den Urheber in angemessenem Umfang nennt

Die (relativ geringen) Verschiebungen sind den seither entstandenenen Bevölkerungsbewegungen geschuldet.
Die von Tito genannten zwei Alphabete - das kyrillische in Serbien - haben auch da ihren Ursprung.

2.2.
Mit der islamisch-osmanischen Eroberung im 15. und 16. Jhdt. kam ein neuer Einfluss ins Spiel. Ein Großteil der Bevölkerung - insbesondere im Grenzgebiet - wurde muslimisiert.
Auf der anderen Seite bildeten entflohene Soldaten wie die Uskoken die Vorläufer der späteren Wehrbauern an der Militärgrenze von 1739.
Die österreichisch-osmanische Militärgrenze von 1739 wird auch heute noch in der bosnischen Westgrenze nachgebildet. Statt einen Festungsgürtel zu errichten, siedelte Österreich Wehrbauern mit der Aufgabe an, bei Überfällen die Türken bewaffnet hinzuhalten, bis die österreichischen Truppen anrückten.
Diese erst 1881 aufgehobene Grenze verschärfte die alte, mitten durch das heutige Jugoslawien verlaufende Trennlinie und ist wohl die einschneidendste kulturgeographische Grenze in Europa.
(vgl. Ivo Andric in «Brücke über die Drina»)

2.3.
Nun wird man vielleich noch nach der historischen Differenzierung zwischen Slowenien und Kroatien fragen.
Die bleibende Differenzierung zwischen Slowenien und Kroatien ist möglicherweise der Entwicklung der österreich-ungarischen Doppelmonarchie zuzurechnen, die zu eigenständigen Entwicklungen geführt hat.
Slowenien (Krain) gehörte zu den östereichischen Kernlanden, Kroatien und Slawonien (zu denen sich später noch Dalmatien gesellte) waren dagegen Bestandteil der ungarischen Hälfte des Doppelstaates.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://lexikon.freenet.de/Datei:Austria-Hungary1899.JPG">http://lexikon.freenet.de/Datei:Austria-Hungary1899.JPG</a><!-- m -->

Resümee:
Das, was im weitestgehend säkulären und verwestlichten Jugoslawien auf europäischem Boden nicht gelangt - das Zusammenklammern von unterschiedlichen Ethnien, die sprachlich und kulturell (wenn auch nur in Graden) verschieden sind, das kann anderswo auf der Welt wohl noch weniger gelingen.

Damit komme ich zur Grundaussage meiner These:
Künftige Konflikte werden überall dort zu erwarten oder befürchten sein, wo unterschiedliche Ethnien mit Gewalt in einem Staat zusammen gepresst werden - oder auch, wo einheitliche Ethnien auf verschiedene Staaten aufgeteilt sind.
Angesichts der weltweilten nachkolonialen Grenzen muss man eigentlich jetzt "schwarz sehen".
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#93
Das ist eine These die schon sehr in die Richtung und Rechtfertigung des Ethnopluralismus geht.

Dem möchte ich entgegen halten, daß auch Ethnien sehr oft eine gar nicht so alte Konstruktion sind.

Und das man nicht von einem Beispiel (Jugoslawien) aus Axiome für die ganze Welt aufstellen sollte da jede Situation anders und einzigartig ist.

Die Selbstwahrnehmung als Nation und Ethnie entlang der Sprach- und Kulturgrenzen ist eine Neuzeitliche Erfindung die es noch gar nicht so lange gibt. Die Schlußfolgerung aus Konflikten die sich daraus ergeben, also den zur Zeit vorherrschenden Ethnischen Konflikten ist meiner Meinung nach, daß wir diese Dinge gerade eben nicht befördern sollten indem wir ihnen nachgeben.

Wenn du die Grenzen entlang der Ethnischen Linie ziehst, ergibt das keinen Frieden sondern der Bürgerkrieg wird halt zum regulären Krieg.

Der Haß und der Konflikt zwischen den Ethnien hört nicht auf, er nimmt nur eine andere Form an. Du hast halt dann keinen Bürgerkrieg bzw Konflikt innerhalt eines Staates mehr, sondern ein Krieg bzw Konflikt zwischen zwei Staaten.

Und gerade der Balkan zeigt auf, daß es sich so verhält, da die Konflikte zwischen den Balkanvölkern immer noch bestehen, obwohl sie sich als Staaten voneinander getrennt haben. Das die Konflikte zur Zeit durch ausländische Militärpräsenz eingefroren sind darf einen darüber nicht hinweg täuschen, daß es auch in der Zukunft wieder Krieg zwischen diesen Völkern geben wird.

Die Trennung der Ethnien ist daher keine Lösung.

Die einzige Lösung ist die Überwindung dieses beschränkten Denkens, im Universalen Reich. Zumindest in Europa könnte dies in der Europäischen Union gelingen. Durch die Sammlung der Römischen Erde könnte hier, wenn auch in demokratischer Form mit der Zeit das Reich wiedererstehen, indem die Ethnien zumindest in Europa überwunden werden.
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#94
Quintus Fabius schrieb:Das ist eine These die schon sehr in die Richtung und Rechtfertigung des Ethnopluralismus geht.

Dem möchte ich entgegen halten, daß auch Ethnien sehr oft eine gar nicht so alte Konstruktion sind.
....
ich möchte erst mal nur den ersten Punkt der Argumentation aufgreifen:

Richtig - der Begriff ist nicht einmal so alt, die Staaten im klassischen Sinn waren bis vor wenigen Jahrhunderten noch die Dispostionsmasse, das Eigentum der Fürsten und Herrscher. Sie waren z.T. "Hochzeitsgut", und die Kriege waren vielfach dazu da, den Herrschaftsanspruch (oder besser - die Besitzgewalt) über noch mehr Territorien und Untertanen zu gewinnen.
Kriege sind um das Eigentum der Regenten geführt worden.

Erst in neuerer Zeit ist (schon mit dem irreführenden Begriff "Völkerrecht") die Intention des >Selbstbestimmungsrechts der Völker< entstanden.

Aber - wer sagt Dir denn, dass diese Entwicklung (die von Vordenkern im Westen, insbesondere in Europa angestoßen wurde), nicht zwangsläufig ist?

Wer die Welt mich "wachen Augen" ansieht, der bemerkt, dass es überall Ansätze zu einer Art "nation building" auf ethnischer Ebene gibt.

Die "Arabische Liga" oder auch die Orientierung der "Jungtürken" auf die turksprachigen Völker Zentralasiens hin (die auch in der modernen Türkei mit zunehmender Ablehnung einer europäischen Integration wieder mehr Raum erhält) sind Ansätze in dieser Richtung.
In Indonesien und den Philippinen wurde gezielt eine einheimische malaiische Sprache (Bahia Indonesia und Tagalog) als Klammer eines auf viele Inseln und Stämme verteilten Staatsvolkes gefördert - was in China der Pekinger Dialekt (Mandarin) des Chinesischen schon ist: die "gemeinsame Hochsprache" eines Volkes, das sich damit einerseits einer gemeinsamen Verständigungssprache bedient und gleichzeitig von anderen abgrenzt.

Ich behaupte, auch die Bündnisse der südamerikanischen Staaten sind nicht nur eine Auflehnung gegen die nordamerikanische Hegemonialmacht, sondern tragen im Ansatz auch das "Wir-Gefühl" der ~Iberosprachigen~ Staaten in Lateinamerika und die Abgrenzung gegen den angloamerikanischen Norden mit sich.

Dieses "nation building" vollzieht sich primär entlang der Sprachgrenzen, in Einzelfällen auch unter Einbindung einer religiösen Gemeinschaft wie der Hindu-Gesellschaft in Indien (wobei hier das koloniale Englisch die gemeinsame Sprache ist, und sich vom Norden aus "Hindi" als gemeinschaftsverbindende Sprache durchsetzt).

Andererseits finden die meisten Kriege der heutigen Staaten entlang der ethnischen Grenzen statt.
Sri Lanka mit dem Bürgerkrieg zwischen Singhalesen und Tamilen ist dafür genauso ein Beispiel wie die Bürgerkriege in Nigeria (Biafra) oder dem Sudan, wie der Aufstand der muslimischen Malaien aus den Südphilippinen gegen den christlichen Norden (und das ganze mit konträren Vorzeichen im Nordosten Indonesiens).

Sogar die "Stammeskriege" etwa in Neuguinea sind nichts anderes als primär ethnische Konflikte zwischen Gemeinschaften, die sich aufgrund bestimmter Gegebenheiten als Gemeinschaft definieren.

Die Frage ist nur, wo sich die Grenzen dieser Gemeinschaft festmachen lassen.
Mit zunehmender Modernisierung einer Gesellschaft wird auch der "Wir-Horizont" erweitert. Die modernen Medien - Rundfunk, TV, vor allem grenzüberschreitende Satellitensender - führen dazu, dass sich der "Wir-Horizont" an der Sprachgrenze fest macht.
"Wir" - das sind diejenigen, die sich untereinander in der gleichen Sprache verständigen können. Die "Barbaren" sind die anderen, die sich nicht dieser gemeinsamen Sprache bedienen - und damit kommen wir zu einer Abgrenzungsdefinition, die bereits in der Antike gegolten hat.

Waren also diese "Fürstentümer" nur eine vorübergehende Zeiterscheinung, die zwar über Jahrhunderte hin (vor allem im deutschen Sprachraum) Bestand hatten, aber nun durch die naütrlichere Sprachgemeinschaft abgeöst wurden?

Und noch etwas:
In der EU (und auch in China) ist die muttersprachlichen Gemeinschaft durch ein erweitertes "wir" ersetzt - durch eine Kultur- und Wertegemeinschaft, die sich aus mehrtausendjähriger gemeinsamer Geschichte und sich durchdringenden und befruchtenden Entwicklungen nährt.

Damit einher geht aber auch noch etwas anderes - nämlich die Erkenntnis, dass andere Kulturen nicht "besser" oder "schlechter" sind, sie sind "anders" ... ja, aber dieses "anders" darf nicht zu einer Bewertung führen.
Gerade diese Erkenntnis unterscheidet meinen Ansatz von der Ideologie Huntingtons (der sich zu sehr auf die Gegensätze zur islamischen Welt fokusssiert) oder gar von abartigen Rasseideologien der Vergangenheit.
Das unterscheidet mich auch von den Ansätzen der USA, die den eigenen "Way of life" als allein seeligmachend empfinden (und mich fatal an die Ideologie erinnern, dass "am deutschen Wesen die Welt genesen" solle.
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#95
Zunehmende Abneigung gegenüber Juden, Homosexuelle, Banker, Spekulanten, nach Einzelmeinungen auch Migranten.
Zitat:Kalte Gesellschaft, aufgefressen von Angst

Deutsche und europäische Zustände: Der Bielefelder Soziologe Wilhelm Heitmeyer beklagt, dass Solidarität, Gerechtigkeit und Fairness erodieren
Alljährlich im Dezember schlägt ein Teil der deutschen Öffentlichkeit nachdenkliche Töne an und sorgt sich um den Zusammenhalt der Gesellschaft. Der Grund ist aber nicht die Adventszeit, sondern die Veröffentlichung der neuesten Folge der Langzeit-Studie "Deutsche Zustände", die seit 2002 von einem Kreis von Wissenschaftlern um den Bielefelder Soziologen Wilhelm Heitmeyer herausgegeben wird.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31658/1.html">http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31658/1.html</a><!-- m -->
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#96
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gonorrea.ch/?p=810">http://www.gonorrea.ch/?p=810</a><!-- m -->
Zitat: Offener Brief an die Kirchgemeinden der Schweiz

Islamophobie hat fatale Parallelen zum Antisemitismus
By gonorrea.
TOP del.icio.us digg

Sabine Schiffer vom Institut für Medienverantwortung über das Schweizer Minarett-Verbot, deutsche Integrationsdebatten und den Fall Marwa el-Sherbini
Zitat:Wir haben den Antisemitismus vor allem in Bezug auf den Nationalsozialismus erörtert. Das ist eine unglückliche Einschränkung. Es nutzt niemandem etwas, wenn ich mich hinstelle und sage, wie konnten die damals nur so rassistisch sein – so als könnte uns das heute nicht mehr passieren. Wenn wir uns die subtileren Formen des Antisemitismus ansehen, so wie wir es in unserem Buch in Bezug auf das 19. Jahrhundert tun, dann wird überdeutlich, was sich hier für fatale Parallelen entwickeln: Damals wurde diskutiert, ob jüdische Lehrer gute Lehrer sein können, dass man die jüdischen Schriften und Predigten ins Deutsche übersetzen müsse, ob Juden überhaupt loyale Staatsbürger sein können etc. Und natürlich waren Eigenheiten wie etwa das Schächten oder Speisevorschriften gerne ein Thema der Abgrenzung und auch Diffamierung. Auch ein Vergleich mit Karikaturen aus dieser Zeit würde verdeutlichen, dass wir nicht antiislamische Karikaturen unter Meinungsfreiheit abbuchen können.
("offene Briefe" wollen vom Autor verbreitet werden, stehen insoweit also nicht unter Urheberrecht - sie können jederzeit wiedergegeben werden; allerdings verlangt die Seriosität auch die vollständige Wiedergabe des gesamten Textes.
Deshalb gebe ich auch den angegebenen Quellenlink wieder:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31635/1.html">http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31635/1.html</a><!-- m -->)
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#97
Der BND sieht in der derzeitigen Finanzkrise das Potential für einen künftigen Weltkrieg:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=13926">http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=13926</a><!-- m -->
Zitat:Geostrategische Debatte“ anlässlich der Weltwirtschaftskrise
BND-Szenarien

Der deutsche Auslandsgeheimdienst sagt massive Verschiebungen im globalen Mächtegefüge voraus und verlangt "eine geostrategische Debatte in Deutschland". Der Zusammenbruch der westlichen Volkswirtschaften, dessen Ende bislang nicht absehbar ist, könne den Aufstieg Chinas sowie den Abstieg des langjährigen Hauptverbündeten der Bundesrepublik, der Vereinigten Staaten, dramatisch beschleunigen, heißt es in einer vertraulichen BND-Studie. Das Geheimdienstpapier wird gegenwärtig in Berlin diskutiert und ist jetzt auszugsweise an die Presse lanciert worden, um die Öffentlichkeit auf mögliche weltpolitische Umwälzungen vorzubereiten.

Interessant wird's hier:
Zitat:Weltkriegspotenzial

Während die Geheimdienstler offiziell eine Entwicklung zwischen den Szenarien eins und zwei erwarten, wollen sie auch Tendenzen erkannt haben, die auf "Szenario drei" deuten. Es sagt "eine lang anhaltende globale Krise" voraus, die zu einer weitreichenden Renationalisierung der Weltwirtschaft führe. In der Tat sind die Ein- und Ausfuhren Deutschlands, Chinas und Japans in den vergangenen Monaten dramatisch eingebrochen. Dauere die Krise an, dann könne sich in den Rohstoffländern wegen ausbleibender Exporte "politische Instabilität" ausbreiten. Auch China sei in diesem Fall von "Massenarbeitslosigkeit und Wanderungsbewegungen in einem bisher unbekannten Ausmaß" bedroht. Der BND rechnet damit, dass China - wie überdies auch Russland - dazu übergehen könne, "mit nationalistischen Tönen" innere "Aggressionen nach außen zu lenken", eventuell sogar gegenüber dem Westen. "Es gehört wenig Fantasie dazu, sich die daraus folgenden Konflikte etwa mit den USA auszumalen", heißt es über das Weltkriegspotenzial von "Szenario drei".[7]
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#98
Tiger schrieb:.....
Interessant wird's hier:
Zitat:Weltkriegspotenzial

..... In der Tat sind die Ein- und Ausfuhren Deutschlands, Chinas und Japans in den vergangenen Monaten dramatisch eingebrochen. ....
dazu habe ich andere Zahlen ( <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?t=4744&start=75">viewtopic.php?t=4744&start=75</a><!-- l --> - aktuell vom Mai 2010) - aber der Link von Dir datiert eh schon vom 24.06.2009
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#99
Es wird noch massive Konflikte geben denke ich, meine prognose:

Konflikte zwichen Iran und der Arabischen Welt sind vorprogramiert, und werden wenn es mit dem Atomprogramm so weiter geht wie bisher immer wahrscheinlicher.(macht auch ein eingreifen der USA immer wahrscheinlicher, ich sehe da Israel weniger bedroht wie z.B. Saudi Arabien und Ägypten)

Die Türkei wird zum Pulverfass.(das könnte man villt vermeiden wenn die eu
sich etwas offener zeigt)

Im Irak wird es noch einmal hochhergehen.
Was alles letztendlich mit dem Iran zu tun hat.
Es werden Konflikte in der Sahelzone entstehen.(wegen knapper recourcen)

Konflikte zwichen Somalia und Äthopien sind vorprogramiert.
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Gerald Celente, ein bekannter Zukunftsforscher, prognostiziert Europa eine Zukunft voll separatistischer Bestrebungen, neuer Kriege und sagt Vertreibung aller Muslime aus Europa voraus:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/udo-ulfkotte/kopp-exklusiv-ab-2-12-kriege-wieder-mitten-in-europa.html">http://info.kopp-verlag.de/hintergruend ... uropa.html</a><!-- m -->
Zitat:KOPP EXKLUSIV: Ab 2012 Kriege wieder mitten in Europa
Udo Ulfkotte

Der renommierteste Zukunftsforscher der Welt, Gerald Celente, prognostiziert den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in seiner jüngsten Studie nach zwei Generationen des Friedens nun ethnische Spannungen und Nationalismus, Zerfall und Kriege – zudem die Vertreibung aller Muslime aus Europa. Und das alles schon in wenigen Monaten.

@Exirt
Zitat:Die Türkei wird zum Pulverfass.
Die Türkei wird sich imho verbittert vom "Westen" abkehren und sich in ihren Nationalismus und ihre Religion flüchten - und vielleicht auch in ein Bündnis mit dem Iran.

Zitat:Im Irak wird es noch einmal hochhergehen.
Was alles letztendlich mit dem Iran zu tun hat.
Der Iran könnte im Fall einer Eskalation im Irak dort nach dem Abzug der USA einmarschieren, besonders falls Anschläge im Iran selbst zunehmen.
Der Iran könnte seinen Einmarsch damit begründen, das er die Sicherheit der den Schiiten heiligen Stätten in Kerbela und Nedjef sicherstellen wolle.
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@Tiger,
hast Du schon mal die Apokalypse gelesen?

Und erst der Maya-Kalender - der passt zu KOPP EXKLUSIV::
Danach geht am 21.12.2012 die Welt unter!
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@Erich
Nein, habe ich nicht. Du kennst doch sicher meine Einstellung zu Religion.
Ich glaube nicht.
Celente ist aber Futurologe, d.h. er versucht mit wissenschaftlichen Methoden anhand gegenwärtiger Entwicklungen auf deren zukünftige Folgen und Konsequenzen zu schließen.
Ansatzweise versuchen wir ja auch oft genug im Forum anhand von aktuellen Meldungen zukünftige Entwicklungen vorherzusagen.
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Tiger schrieb:Der Iran könnte im Fall einer Eskalation im Irak dort nach dem Abzug der USA einmarschieren, besonders falls Anschläge im Iran selbst zunehmen.

Dir würde ich als Wahrsager aber keine große Zukunft prognostizieren. Das wäre nämlich keine besonders kluge Idee, die verbündeten schiitischen Iraker zu verhauen. Man pfelgt hervorragende Geschäfte und Kontakte.

Der aussichtsreichste Kandidat für eine iranische Invasion ist für mich (Nord-)Azerbaijan, sofern von dort israelische Angriffe auf den Iran geflogen werden, wäre dies ein guter Vorwand. Ein Angriff Azerbaijans auf das verbündete Armenien könnte ebenfalls einen Vorwand darstellen, der nordazerbaijanischen Regierung Schaden zuzufügen. Ansonsten wären auch zeitlich und räumlich sehr begrenzte Vorstöße nach Pakistan, Afghanistan und Nordirak möglich, um Terroristen in ihrem Rückzugsraum zu treffen.

Für größere Feldzüge fehlt es den Iranern an militärischen Offensivkapazitäten. Von Struktur, Material, Doktrin ist das eine reine Defensivarmee, die auf den V-Fall trainiert ist. Potentiale für "Landgewinn" bestehen viel eher im Bereich ihres diplomatischen, kulturellen und religiösen Einflusses. Mit dieser Waffe können sie die arabischen Monarchen überrennen bzw. existenziell bedrohen, ohne dass ein einziger Schuss aus einer iranischen Waffe abgegeben wird. Vor nichts haben bspw die zitierten Saudis und Ägypter mehr Angst als davor.

Zitat:Der Iran könnte seinen Einmarsch damit begründen, das er die Sicherheit der den Schiiten heiligen Stätten in Kerbela und Nedjef sicherstellen wolle.

Öhm, jo. Würde man ihnen bestimmt abkaufen.
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Zitat:und vielleicht auch in ein Bündnis mit dem Iran.
Das halte ich für eher unwahrscheinlich. Sunniten und Schiiten haben einen ziemlichen Hass aufeinander.
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@Shahab3
Zitat:Das wäre nämlich keine besonders kluge Idee, die verbündeten schiitischen Iraker zu verhauen. Man pfelgt hervorragende Geschäfte und Kontakte.
Es gibt im Irak auch sunnitische Araber, denen man den Hals umdrehen und vor denen man die schiitische Bevölkerung und ihre heiligen Stätten schützen kann.
Die Sicherung von Kerbela und Nedjef war ja auch die Motivation für den iranischen Einmarsch in den Irak 1982 - wo sich doch Saddam Hussein bereits aus Khusistan zurückgezogen und Frieden angeboten hatte.

Zitat:Der aussichtsreichste Kandidat für eine iranische Invasion ist für mich (Nord-)Azerbaijan
Das heutige Azerbaidschan gehörte lange zu Persien.

@Exirt
Deiner Logik nach müsste der Iran mit dem Sudan und Syrien ebenso spinnefeind sein wie z.B. mit Saudi-Arabien.
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