Indien vs. China
#76
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Zitat:Gipfeltreffen in Peking
China und Indien - Partner und Rivalen

Stand: 15.05.2015 08:59 Uhr Sie regieren mehr als 2,5 Milliarden Menschen - Indiens Premierminister Modi und Chinas Staatschef Xi. In Peking reden sie heute über einen Ausbau ihrer Beziehungen. Aber zwischen den beiden asiatischen Staaten gibt es auch tiefe Konflikte.

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(nur mal ein Überblick über den derzeitigen Stand der Beziehungen),
ergänzend:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/indien-china-103.html">http://www.tagesschau.de/ausland/indien-china-103.html</a><!-- m -->
Zitat:Um Annäherung bemüht

Stand: 15.05.2015 13:11 Uhr
Mit Dutzenden Abkommen wollen China und Indien ihre Wirtschaftskooperation stärken. Politisch setzt man auch bei heiklen Themen auf moderate Töne. Doch nach dem Treffen zwischen Präsident Modi und Regierungschef Li in Peking wird deutlich: Viele Konflikte bleiben ungelöst.
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#77
ich bring das mal hier unter
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html">http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:...
19 July

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CHINA (INDIA)
Despite growing maritime friction, China has confirmed (first ever) participation in an Indian International Fleet Review (IFR) planned in Visakhapatnam in February 2016.
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#78
Vor dem Streit um Nordkorea und mit den USA ist in den Hintergrund getreten, dass sich im Himalaya ein zumindest ähnlich gefährlicher Konflikt anbahnt...
Zitat:Streit zwischen China und Indien

Konflikt zwischen zwei Atommächten spitzt sich zu

Während sich Nordkorea und die USA gegenseitig mit nuklearer Vernichtung drohen, findet ein anderer Konflikt bisher kaum Beachtung: Indische und chinesische Soldaten stehen sich seit Wochen in einer abgelegenen Himalaya-Region gegenüber. [...] Der [indische] Minister [Arun Jaitley] habe dabei den Konflikt um die Himalaya-Region Doklam nicht direkt erwähnt, doch es war offensichtlich, worum es ging: um die seit Wochen schwelende militärische Konfrontation mit China.

Tatsächlich hat Indien selbst keine Ansprüche auf die abgelegene Bergregion, der Grenzstreit um Doklam ist ein Konflikt zwischen China und Bhutan. Doch Indien agiert als Verbündeter Bhutans und bietet der Volksrepublik die Stirn – nun stehen sich Soldaten zweier Nuklearmächte mit traditionell schlechten Beziehungen gegenüber. Ein Einlenken lehnten beide Nationen ab. [...]

Das Außenministerium Bhutans legte die Gründe für den Konflikt aus seiner Sicht in einer Erklärung von Ende Juni dar. Dieser Darstellung zufolge begann das chinesische Militär am 16. Juni mit einer Verlängerung einer Straße in Doklam, einer Region, auf die sowohl die Volksrepublik als auch Bhutan Anspruch erheben. Damit habe China laut Bhutan gegen Verträge von 1988 und 1998 verstoßen, die einen friedlichen Status Quo vorsahen.

Als Reaktion auf die chinesische Expansion schickte Indien am 18. Juni Soldaten in das Gebiet ihres Verbündeten und stoppte den Bau der Straße – vorerst ohne Schusswechsel. [...] Doch Experten halten die Situation in Doklam für brandgefährlich. Es geht nicht nur um eine abgelegene Bergregion, sondern auch um den Anspruch der Nuklearmächte China und Indien auf Vorherrschaft in Süd- und Südostasien. Die militärischen Planspiele sind längst im Gange. „Die Volksbefreiungsarmee will vorerst einen Bodenkrieg mit indischen Truppen verhindern“, erklärte ein Militärangehöriger der „South China Morning Post“. „Stattdessen sollen Luftschläge und strategische Raketenangriffe Indiens Gebirgsdivisionen an der Grenze zu China lahmlegen.“ Indiens Soldaten könnten höchstens „eine Woche aushalten“.
http://www.focus.de/politik/ausland/gren...65337.html

Schneemann.
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#79
Im schwelenden Grenzstreit ist zwar bislang glücklicherweise kein scharfer Schuss gefallen (anscheinend haben sich die Posten auf beiden Seiten nur zeitweise mit Steinen [!] beworfen), aus der Welt ist der Konflikt indessen damit immer noch nicht. Abgesehen von den gegenseitigen Vorwürfen betonen zwar beide Seiten ihre Bereitschaft zu einer friedlichen Lösung - und verhandeln offenbar hinter den Kulissen auch schon -, wollen aber "auch nichts ausschließen"...
Zitat:Former Indian diplomat says 'nothing can be ruled out' in border spat with China

An India-China border standoff in the Himalayas is now going on three months, and while both sides have yet to pull troops, there's hope the dispute may be resolved soon. [...] "There are some indications that the two (India and China) are engaged in back-channel dialogue and negotiations to try to resolve this," said Jeff Smith, director of Asian security programs at the American Foreign Policy Council, a Washington-based conservative think tank. [...]

Experts insist a full-blown war today seems very unlikely since the costs for both sides could be high. "This is serious, going by how aggressive and vulgar the statements are coming out of the Chinese," said veteran Indian diplomat Neelam Deo, director of Gateway House, a Mumbai-based foreign policy think tank. "Nothing can be ruled out, but chances are not high of a real military conflict."

Deo, a former Indian ambassador to Denmark and Ivory Coast, said the border dispute so far has been limited to soldiers going after each other throwing punches or stones. "We haven't had a shooting war in a long time with China," she said. [...]

The standoff started when Chinese troops in June reportedly tried to build a road in territory claimed by Bhutan, an ally of India. India brought in its own bulldozers to build a military road and also blocked soldiers from China, which has territorial claims to Doklam.
https://www.cnbc.com/2017/08/25/ex-india...china.html

Die chinesische Seite sieht, wie zu erwarten, die Schuld für den Disput vor allem im nationalen Kurs der Regierung in Delhi, die offizielle Lesart zumindest sieht die "Ein Indien-Politik" Indiens als ursächlich an, hält den Ball aber flach, was die eigenen baulichen Avancen in der Region betrifft - und dass hierbei auch durchaus umstrittene Territorien berührt werden, wird quasi nur etwas verklärend und nebenbei erwähnt...
Zitat:Commentary: India to face the consequences of its strategic miscalculation [...]

On June 18, over 270 armed Indian troops with two bulldozers crossed the eastern boundary into Doklam, China's sovereign territory, to obstruct Chinese infrastructure construction.

It is a double standard, as India has approved the building of a military road to facilitate troop deployment near the western part of China-India border to "ensure the strength of the Indian border troops." [...] However, the Indian military has trespassed over the mutually recognized boundary that has been abided by both sides for nearly 130 years and its troops remain on Chinese territory.

China has proved its sovereignty of Doklam to the international community with convincing evidence, including the historical convention from 1890. [...] But India may have miscalculated China's stance in defending its sovereignty.
http://news.xinhuanet.com/english/2017-0...555787.htm

Schneemann.
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#80
Auch wenn sich indische Armeeoffizielle zurückhalten, was den Sinn dieses Stützpunkts betrifft, so dürfte man sicherlich annehmen können, dass er sich auch gegen Chinas wachsende Präsenz in der Region richtet. Man denke hierbei auch an Sri Lanka, also vor Indiens südöstlicher Haustüre, wo China sich quasi eingekauft und den Hafen von Hambantota für 99 Jahre gepachtet hat...
Zitat:India setting up new naval base in Andamans

The Indian Navy has commissioned a new naval airbase in the Andaman and Nicobar Islands, TimesNow, an Indian website, reported on Friday. It will be the third on the strategically located islands after one at Port Blair, the capital of the union territory on South Andaman, and in Campbell Bay on the Nicobars.

The new base is located on the northernmost tip of the island chain and, according to Indian Navy chief Admiral Sunil Lanba, “the close proximity of Coco Islands, Myanmar and the wide expanse of the Indian Exclusive Economic Zone make the base a very vital asset.” [...]

The naval airbase will initially be used to operate short-range maritime reconnaissance planes and helicopters and will be able to host even larger aircraft once the runway is extended to 3,000 meters. In recent years, India has developed Port Blair as the base for amphibious platforms, naval offshore patrol vessels and fast attack craft.
http://www.atimes.com/article/india-sett...-andamans/

Schneemann.
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#81
Im Kontext von AUKUS ein wenig untergegangen ist das sog. Quad-Treffen zw. USA, Australien, Japan und Indien. Vor allem Indien, das eine direkte Grenze zu China hat, ist über die hegemonialen Ambitionen Pekings (und auch über seine Rüstungslieferungen an den Erzrivalen Pakistan) wenig begeistert. Und insofern ist es wenig verwunderlich, dass man dieses Misstrauen der Inder gegenüber den Chinesen nicht nur in Japan, sondern auch gerade bei den beiden AUKUS-Hauptprotagonisten einzubinden sucht in ein neues Viererbündnis. Und Indien wiederum nimmt dieses Ersuchen dankend an, auch wenn man in der Vergangenheit über die US-Bündnispolitik bzgl. den Pakistanis nicht erfreut war...
Zitat:Modi at Quad summit: The China factor in Delhi's Indo-Pacific strategy

Like a lot of meetings this past year and a half, the first summit of the 'Quad' was virtual.

The leaders from the group, which comprises the US, India, Australia and Japan, connected online from their various nations back in March and agreed to cooperate on delivering one billion doses of Covid-19 vaccine to Asian countries by the end of 2022. [...] So how does Aukus affect the Quad? Leaders from both these forums avoided mentioning China directly, but it's widely believed that their cooperation efforts are designed to counter China's influence in the Indo-Pacific region.

Indian Prime Minister Narendra Modi will likely be mindful of China when he meets his fellow Quad leaders. India is the only country in the group which shares a border with China, and the border is bitterly disputed at several points. Troops from the two nations were involved in a deadly clash at one such point last year. [...]

The Quad meeting could allow Delhi to develop a joint worldview with the three partners on areas of shared concern, like countering China's influence in the region, said Pratyush Rao, director for South Asia at the Control Risks consultancy. "The meeting can lay the foundation for longer-term cooperation on the development of shared standards on critical technologies, military cooperation and pooling of resources to finance infrastructure projects in the region," Mr Rao said. The two forums, Aukus and the Quad, would also complement one another by demonstrating the countries' commitment to regional security in the Indo-Pacific, he said. [...]

But analysts say that a few deeper issues remain unresolved for India within the Quad framework. The main ones are India's own challenges in the Indian Ocean and its border disputes with China. India has long been uncomfortable with China's investments in Pakistan-administered Kashmir, driven by China's Belt and Road Initiative (BRI), and now Beijing's growing influence in Afghanistan has also been causing concerns in Delhi.
https://www.bbc.com/news/world-asia-india-58662655

Schneemann.
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#82
In Ergänzung zum Pakistan vs. Indien-Strang und Quintus' Hinweis auf den Gebirgskrieg bzw. die Spannungen, die auch zwischen China und Indien bestehen: Die hier genannten Systeme (die alte 40-mm-Bofors-Kanone) sind zwar nun keine bahnbrechenden neuen Systeme, aber durchaus bewährt. Quasi alt und hässlich, aber auf kurze Distanzen (und durch Radar gelenkt) immer noch nicht zu unterschätzen...
Zitat:India Deploys Upgraded L-70 Anti-Aircraft Guns on China Border

The Indian Army has deployed upgraded L-70 anti-aircraft guns along the Line of Actual Control (LAC) separating India from China. Deployment of the upgraded gun system is part of India’s initiative to improve its overall operational preparedness amid an ongoing standoff in eastern Ladakh that began last year. [...] The L-70 is equipped with a muzzle velocity radar that enhances its accuracy. The gun can also be integrated with tactical and fire control radars for added flexibility.

In addition to the anti-aircraft guns, India has deployed M-777 howitzers and Swedish Bofors guns along the China border. [...] The weapon has been equipped with new electrical servo drives, high-resolution electro-optical sensors, thermal imaging and daylight television cameras, and a laser-range finder. In September, the army demonstrated the weapon’s capabilities when it intercepted a 0.6-meter wide commercially purchased drone. However, despite the successful test, the system needed to be further refined before it could be deployed to protect territory.
https://www.thedefensepost.com/2021/10/2...uns-china/

Schneemann
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#83
Zur seit etwa vier Wochen kolportierten Stationierung von BrahMos-Flugkörpern in Ladakh...
Zitat:China Raises Red Flag As Indian Army Deploys ‘By Far The Most Powerful Weapon’ Along The Disputed Border [...]

Since May 2020, the Indian Army and the Chinese PLA have been engaged in a bitter standoff at one of the harshest terrains in the world, Ladakh.

A place where one can get a sunburn and frostbite at the same time, matters do get serious especially with the onset of winters. The situation further worsens with the mass buildup of soldiers and military equipment. It is no secret that the Indian Armed Forces are one of the most experienced armies in mountain warfare, having an active military presence even in Siachen Glacier – the highest battlefield on Earth. [...] Both nations have deployed highly destructive surface-to-surface cruise missiles which play a major role in acting as a deterrent for a full-scale escalation along the borders. The Indian deployment of BrahMos (supersonic) and Nirbhay (subsonic, nuclear-capable) cruise missiles, has made the PLA top brass uneasy.
https://eurasiantimes.com/china-raises-r...ed-border/

Schneemann
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#84
Zitat:Indian and Chinese troops clash on disputed border

New Delhi (CNN) — Indian and Chinese troops have clashed on their disputed Himalayan border, the first known incident between the two nuclear-armed Asian powers in nearly two years.

In a statement, India’s Ministry of Defense said soldiers from both sides sustained minor injuries in the face-off, which took place Friday in the Tawang Sector in India’s northeastern territory of Arunachal Pradesh, a remote, inhospitable region that borders southern China.

The 2,100 mile-long (3,379-kilometer) disputed border has long been the source of friction between New Delhi and Beijing, with tensions escalating sharply in June 2020 when hand-to-hand fighting between the two sides resulted in the deaths of at least 20 Indian and four Chinese soldiers in Aksai Chin-Ladakh. [...] In its earlier statement, the Indian Defense Ministry said both sides “immediately disengaged from the area” and the countries’ respective commanders there held a flag meeting to discuss the issue in “accordance with structured mechanisms to restore peace and tranquility.”
https://edition.cnn.com/2022/12/13/asia/...index.html

Schneemann
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#85
@lime
Zitat:Ich verstehe nicht genau wo da eine Konkurrenz bestehen soll. Die Abwehr von Piratenangriffen kommt doch dem Handel so oder so zu Gute.

Hinzu kommt dass sich das indisch-chinesische Verhältnis zunehmend entspannt. Der Handel zwischen beiden Staaten wächst rasant, chinesische Firmen investieren gerade in den letzten Jahren verstärkt in Indien, während die Zahl indischer Studenten an chinesischen Universitäten stetig anwächst. Zum großen Showdown zwischen China und Indien wird es nicht kommen, da hat man wechselseitig inzwischen ganz andere Prioritäten und weiss dass beide Seiten dabei nur verlieren können.
Es ist sicher richtig, dass die Abwehr von Piratenangriffen dem Handel hilft, aber "zunehmend entspannt" ist das Verhältnis mitnichten. Oberflächlich scheint alles sich gut zu entwickeln, siehe Handelsvolumen, aber wenn man den Deckel anhebt, dann sollte man sehr vorsichtig sein.

Wir in einem recht entspannten und ggf. manchmal zu nachsichtigen Mitteleuropa mögen das vielleicht nicht sofort erkennen, aber trotz allem offiziellen Lächeln in Asien - und man möge sich nicht von einem Lächeln täuschen lassen - ist die Abneigung zwischen Indern und Chinesen sehr massiv, ja es ist teils blanker Rassismus, gepaart mit Überheblichkeit und Verachtung.

Hinzu kommen noch geographische Streitigkeiten im Himalaya (zuletzt hat man 2020/21 und 2022 mit dutzenden Toten aufeinander geschossen) und auch eine politische Abneigung, wobei hier besonders die Inder, die ja ihre Maoisten lange bekämpft haben und immer noch bekämpfen, sehr skeptisch nach Peking blicken. Dazu kommt noch die strategische Annäherung Pekings an Pakistan (das z. B. - nicht sonderlich überraschend - die chinesische Tibet- und Taiwan-Politik mitträgt), den klassischen Gegner Indiens. Das alleine schon lässt in Delhi sämtliche Alarmglocken schrillen. Und es waren nicht zuletzt die Machtambitionen Pekings, bis hin zur maritimen Seidenstraße, die die Inder bewogen haben, sich verstärkt mit den USA einzulassen und die Zusammenarbeit mit Washington zu intensivieren. Und das war etwas, was sie zuvor - als halbwegs blockfreier Staat, der aber gerne Waffen im Ostblock einkaufte - so eigentlich nie wirklich getan haben seit 1947.

Insofern: Ja, es ist ruhig. Und ja, der Handel wächst. Aber lasse einen Funken irgendwo aufglimmen und die alten und neuen Ressentiments sind sofort wieder da.

Schneemann
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