Heereslastigkeit
#1
Nach der Heeresstruktur 5 will man ja die Bundeswehr verkleinern und kürzen.
Doch kürzt man an den falschen Stellen, wie ich finde.

Man reduziert Truppen bei Luftwaffe und vor allem bei der Marine, jedoch
stärkt man das Heer.

Eingreiftruppe hin oder her, aber man braucht doch große Marinekomponente,
da Deutschland ja einen ziemlichen Anteil an der Ostsee hat. Darüber hinaus
ist die Landesverteidigung durch eine reduzierte Luftwaffe auch geschwächt -
Feind hin oder Heer.

Was haltet ihr von einem großen Heer und kleiner Marine bzw. Luftwaffe?
Zitieren
#2
Naja, die Ostsee ist nicht das Mittelmeer oder der Atlantik. Die regionalen Gegebenheiten und mögliche Konfliktszenarien sind mit den derzeit zur Verfügung stehenden bzw. im Zulauf befindlichen Mitteln vereinbar (Fregatten, Korvetten etc.). Einzig die U-Boot-Komponente macht mir Sorgen. Die 206A sind bald mehr als altersschwach und nur sechs neue 212A sind da IMO deutlich zu wenig (mind. zehn, besser zwölf nötig). Wenn man nun aber die neue Definition als Interventionskräfte hinzunimmt, da hat die Marine sicher Defizite, aber das geht den anderen Teilstreitkräften genauso. Solange man die Marine nicht wieder eindeutig als weltweit einsetzbar definiert (damit meine ich nicht nur ein paar Fregatten in multinationalen Verbänden a la Kap Horn), ist die derzeitige Größe akzeptabel IMO.

Das große Heer unterliegt wohl dem Augenmerk auf in ausreichender Zahl verfügbaren Besatzungskräften für Auslandsmissionen. Solange Deutschland weiter hauptsächlich die Rolle eines Besatzungs- statt eines Interventionsmilitärs verfolgt (Bosnien, Kosovo, Afghanistan), geht das gut. Aber wenn der Trend wie in der Vergangenheit weitergeht, wandelt sich die Bundeswehr immer mehr selbst zu einer Interventionsmacht, und dann wird es etwa mit den Sparmaßnahmen bei der Luftwaffe, aber auch bei den Heeresfliegern schon eng. Also bei der Luftwaffe sollte man schon sehr aufpassen, wie stark man da verkleinern will...die integrale Bedeutung von fliegenden Kräften hat jeder Konflikt der letzten fünfzehn Jahre unter Beweis gestellt.
Zitieren
#3
Bedeutung der Luftwaffe:
Ja, aber die Hauptlast ist letztendlich doch immer wieder vom Heer getragen worden, egal wo.
Zudem hat sich mit dem PGM's die Einsatzart der Luftwaffen massiv geändert, mit dem Ergbniss, dass mit weniger Munition und weniger Flugzeugen mehr erreicht werden konnte.
(Mal ganz abgesehen davon, dass in Deutschland die Luftwaffe in den letzten Jahren überproportional viel Geld erhalten hat, und dass Heer vieles von dem, was es gebracuht hätte, nicht erhalten hat.)
Zudem ist IMHO das Argument Landesverteidigung ein non-Argument.........
Zitieren
#4
Zu dem Bereich mit der Marine kann ich nur sagen, dass Deutschland bisher immer eine Landmacht war und es wohl auch bleiben wird.
Würde mir auch wünschen dass die Marine mal nen bischen erweitert wird, aber das is aus finanziellen Gründen einfach nicht drin und ansich auch nicht nötig!
Luftwaffe is ansich gut bedient, beim Tiger haben se vieleicht nen bissel viel gekürzt....:heul:
Zitieren
#5
@ pseunym Was willst du. Ein anderes Großes Problem ist das die Maßnahmen unter Struck und Scharping viel zu spät kamen. Und vor allem das Heer noch viel zu lange an überholten Struckturen klebte. Das gilt auch für die Luftwaffe.
Und wo willst du bei der Luftwaffe sparen, da gibt es zwei Kostenfresser, EF und A400 M und an beide kommst du so ohne weiteres nicht ran. Wenn Struck umgesetzt wird haben wir noch ca 270 Kampfflugzeuge, und da sind die Maschinen für Asusbildung auf Ef + Tornado schon drin. Das ist echt nicht viel, wen du die Zahlen mal der Franzosen oder Briten siehst.:heul:

Tja, man sollte schon beim Geld sehen, was was bringt. Wo die Fähigkeitslücken sind. Und die sind halt beim Lufttransport und beim der Abstandsfähigkeit.
Zitieren
#6
Zitat:Turin postete
Naja, die Ostsee ist nicht das Mittelmeer oder der Atlantik. Die regionalen Gegebenheiten und mögliche Konfliktszenarien sind mit den derzeit zur Verfügung stehenden bzw. im Zulauf befindlichen Mitteln vereinbar (Fregatten, Korvetten etc.). Einzig die U-Boot-Komponente macht mir Sorgen. Die 206A sind bald mehr als altersschwach und nur sechs neue 212A sind da IMO deutlich zu wenig (mind. zehn, besser zwölf nötig). Wenn man nun aber die neue Definition als Interventionskräfte hinzunimmt, da hat die Marine sicher Defizite, aber das geht den anderen Teilstreitkräften genauso. Solange man die Marine nicht wieder eindeutig als weltweit einsetzbar definiert (damit meine ich nicht nur ein paar Fregatten in multinationalen Verbänden a la Kap Horn), ist die derzeitige Größe akzeptabel IMO.
Ich bezweifle, dass die derzeit verfügbaren Fregatten als Geleitschutz für die Handelsschiffe, die Deutschland mit Rohstoffen beliefern, auch nur annähernd ausreichen würden, wenn der Gegner eine vergleichbar große Volkswirtschaft hätte (oder mehrere, die zusammen so groß sind wie der deutsche und deren verbündete).

Geht man davon aus, dass die Hauptaufgabe der deutschen Streitkräfte nach wie vor die Landesverteidigung ist (und das ist nunml grundgesetzlicher Auftrag), ist die Marine im Falle eines echten Krieges deutlich zu klein, da sie nicht Deutschlands lebenswichtige Versorgungslinien beschützen könnte.

Hinsichtlich der Luftwaffe ist offensichtlich, dass sie für die Landesverteidigung gegen die meisten denkbaren Gegner deutlich zu klein ist. Nur wer die Luftüberlegenheit im eigenen Land sicherstellen kann, kann es auch wirksam verteidigen.
Zitieren
#7
Alea jacta est!
Falls ihr es noch nicht gemerkt habt, es findet gerade der (meiner Meinung nach ziemlich halbherzige) Abschied von der klassischen Landesverteidigung statt. Die Szenarien "Große Atlantikschlacht", "Demarkationslinie" sowie Vorne- oder Vorwärtsverteidigung gehören zum Thema Vergangenheit.

@polybos
Nicht ganz klar ist mir, was die Heeresstruktur 5 mit den anderen TSK zu tun haben soll.
Gem. den letzten konzeptionellen Papieren steht die Entscheidung der Reduzierung des Heeres von 8 auf 5 Divisionskommandos, die Lw reduziert von derzeit 4 auf 3 Divisonen und die Marine führt eine interne Umstrukturierung durch, bei der auch Teile an die Lw abgegeben werden (was letztendlich auch als Reduzierung zu sehen ist).

@pseunym
Die Marine macht um Auslandseinsätze auch wesentlich weniger aufhebens, weil sie schon seit Anfang an gewohnt sind, über mehrere Monate fern der Heimat eingesetzt zu werden. Gutes Beispiel Jugoslavien-Embargo, Operation Enduring Freedom (Horn von Afrika), Operation Active Endeavour (Mittelmeer, läuft schon seit über einem Jahr),...

@XMAN
??? "Würde mir auch wünschen dass die Marine mal nen bischen erweitert wird ... (is aber) ansich auch nich nötig!" ???
RTFM!
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marine.de/redaktionen/marine/internet/dmbas.nsf/Frame/N25MWCTQ301MJOEDE">http://www.marine.de/redaktionen/marine ... Q301MJOEDE</a><!-- m -->

Wenn ich mir den zukünftigen Wirkungskreis deutscher Streitkräfte ansehe, so würde ich mir vor allem eine Stärkung amphibischer Fähigkeiten wünschen.
Es macht in meinen Augen keinen Sinn über "out of area"-Einsätze zu reden, wenn man immer zwingend auf die Nutzung eines Gastlands angewiesen ist. Hat man so etwas nicht, nützt einem auch die beste strategische Lufttransportfähigkeit herzlich wenig. Und in genau diesem Fall dann auf verbündete Fähigkeiten zurückzugreifen finde ich persönlich ziemlich halbherzig und zudem riskant.
Das Dilemma ist, das man neben der Schaffung neuer Fähigkeiten noch auch noch alle alten beibehalten möchte, und genau das ist eine Rechnung, die nicht aufgehen kann. Wobei ich persönlich die Notwendigkeit sehe, Fähigkeiten wie z.B. UJagd per Schiff, Helo und MPA genauso zu erhalten wie die Fähigkeit zum Littoral Warfare mit kleinen Einheiten (künftiger Krisenschwerpunkt Asien?!).
Dies würde m.E. nach zum Schluß führen, das wir (wie z.B. die Dänen) eine größere Anzahl kleiner, modular aufgebaute Korvetten anstelle großer Fregatten anschaffen sollten, eine amphibische Komponente (s.a. Dänemark), bei den Ubooten (zur Aufklärung, ASW, ASuW, Spezialkräfteeinsatz) halte ich es mit Dönitz´ dreier-Regel und würde für neun Einheiten plädieren, die Fähigkeiten im Bereich MW beibehalten und die Anschaffung der P3C durchziehen.
Die Luftwaffe muss neben der Fähigkeit zur Überwachung und Durchsetzung der Lufthoheit eine entsprechende Anzahl an EW-Stationen und Abfangjäger haben (ich denke, das es möglich sein muss ein Multi-Role Flugzeugmuster mit ausgewogenen Jäger- und Bomber Fähigkeiten anzuschaffen), für Auslandseinsätze bedarf es dazu einer Anzahl mobiler Komponenten Luftraumkontrolle/überwachung, Flugabwehr und Lufttransportkapazität.
Beim Heer ist der Trend "weg von den großen Panzerdivisionen" und hin zu kleinen, hochmobilen, luftverlastbaren Einheiten ein großer Schritt in die richtige Richtung (wenn man bedenkt, wie stark die Lobby ist).
Was ich mir dort noch wesentlich stärker wünschen würde, ware ein Trend hin zur Nutzung bündnisgemeinsamer Kommunikationssysteme und Verfahren, und zu mehr TSK-übergreifendem Denken (TSK-übergreifendes Denken gilt leider auch für Lw und Marine, dies ist eine Fähigkeit, die zumindest in der Offiziersausbildung noch absolut nicht berücksichtigt worden ist).

--
"Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Straße, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden." Sun Tsu, ca. 500 v. Chr
Zitieren
#8
Zitat:Django postete
Alea jacta est!
Falls ihr es noch nicht gemerkt habt, es findet gerade der (meiner Meinung nach ziemlich halbherzige) Abschied von der klassischen Landesverteidigung statt. Die Szenarien "Große Atlantikschlacht", "Demarkationslinie" sowie Vorne- oder Vorwärtsverteidigung gehören zum Thema Vergangenheit.
Szenarien wie "Deutschland führt richtig Krieg, weil es oder einer seiner Verbündeten angegriffen wird" gehören höchstwahrscheinlich zum "Thema Zukunft".
Zitieren
#9
@django:
das Heer wird aber gestärkt. So z.B. mit den Logistikbrigaden 100 und 200.
Außerdem wird Heer, wenn man nun ab 1.1.05 die neue Einsatztruppe auf-
stellt, den Hauptanteil der drei Komponenten tragen. Marine oder Luftwaffe
sind ja auch nicht gerade als Besatzer gut, höchstens zur Kontrolle. Man ist
schon auf das Heer angewiesen. Man reduziert wohl in allen Bereichen,
trotzdem wird das Heer noch ziemlich groß gehalten.

Amphibische Streitkräfte braucht die Marine, doch der Umfang sollte uns ange-
messen sein. Man muss schließlich nur Heeresmaterial von A nach B bringen
und keine Landungsoperationen durchführen. Da fehlen uns eben die Erfahrungen.

Ich finde, dass die Marine einen zweiten Stützpunkt in der Nordsee braucht,
vielleicht bei Sylt oder in der Nähe von Büsum. So kann man auch den
Standpunkt Wilhelmshaven entlasten. Und überhaupt müsste man die Stand-
orte der Marine nochmal neu überdenken.
Zitieren
#10
@Polybos
Ich halte es für wichtig, daß diese Logistikbrigaden aufgestellt werden. Jeder, der sich mit der Materie Streitkräfte befasst, weiß ja, wie wichtig ein gut funktionierendes Nachschubwesen ist.
Zitieren
#11
Zitat:Ich bezweifle, dass die derzeit verfügbaren Fregatten als Geleitschutz für die Handelsschiffe, die Deutschland mit Rohstoffen beliefern, auch nur annähernd ausreichen würden, wenn der Gegner eine vergleichbar große Volkswirtschaft hätte (oder mehrere, die zusammen so groß sind wie der deutsche und deren verbündete).

Geht man davon aus, dass die Hauptaufgabe der deutschen Streitkräfte nach wie vor die Landesverteidigung ist (und das ist nunml grundgesetzlicher Auftrag), ist die Marine im Falle eines echten Krieges deutlich zu klein, da sie nicht Deutschlands lebenswichtige Versorgungslinien beschützen könnte.
Kann es sein, dass du davon ausgehst, dass Deutschland im Fall der Landesverteidigung allein da steht?? Deutschland ist Exportstaat und in dieser Hinsicht ist die Marine natürlich völlig inadequat, um auch nur ein Zehntel der Seewege zu schützen, die nötig wären, um diesen Status im Verteidigungsfall aufrechtzuerhalten. Darüber bin ich mir völlig im klaren. Aber wenn du meinen Post richtig gelesen hättest, bin ich von diesem Fall nicht ausgegangen, da er schlichtweg absurd ist. Ich spreche von der Landesverteidigung innerhalb von Nato-Strukturen, wo die deutschen maritimen Verteidigungsstrukturen immer noch im Verbund mit anderen Nato-Streitkräften operieren.
Man kann über die Nato und deren Effizienz, Harmonie etc nun sagen, was man will, aber eine deutsche Marine, die darauf ausgelegt wäre, ALLEIN deutsche Interessen, gemessen an unserer derzeitigen Export-und Importabhängigkeit, im V-Fall durchzusetzen, ist heutzutage schlicht und einfach nicht mal ansatzweise zu finanzieren, dann müssten wir uns an der japanischen Marine und deren Umfang orientieren, denn die stecken teilweise in exakt dieser Situation. Eine autarke deutsche Marine ist unrealistisch und wurde in der Nachkriegszeit (selbst im Kalten Krieg, als die Bedrohung wesentlich akuter als heute war) niemals auch nur angestrebt.

Man wird beobachten, wie sich die Prioritäten verschieben. Bis in die neunziger Jahre hinein war für die deutsche Marine das Hauptoperationsgebiet für den V-Fall die Nord-und Ostsee, und daran muss man die Strukturen messen.
Die Interventionsfähigkeit ist eine andere Geschichte, und da fehlt es der Marine viel mehr an Kapazitäten, insbesondere was die Seeverlegefähigkeit angeht, aber das ist ja kein Geheimnis. Auch sonstige amphibische Fähigkeiten, die darauf abzielen, Truppen vor Ort zu unterstützen, solange es keine ausreichenden logistischen Strukturen an Land gibt, wären vielleicht wünschenswert, aber vermutlich nicht bezahlbar (das ginge ja dann in Richtung Wasp/Tarawa-Konzepte der USA).
Wie Django schon gesagt hat, ist vor allem die Interoperabilität kurzfristig das wesentlichste Erfordernis, wo die deutsche Marine immer noch aufholen muss.
Zitieren
#12
Die Marine, spielt eher sogar eine zu bedeutende Rolle in der BW Planung, weil man ja mit aller Gewalt und obwohl darunter alle anderen Teile leiden GLOBALE Einsätze machen will. Gleichzeitig geht die Sperrfähigkeit verloren und die Marineflieger werden de facto aufgelöst, neue Drohnen und Minenkonzepte nicht umgesetzt usw.

Gleichzeitig plant man an einem deutschen Kleinträger herum und wunder was und von den neuen Fregatten sollen auch noch 2 weitere kommen, dann die Korvetten etc, aber dann spart man an U-Booten, dabei sollte erstmal die Sperrfähigkeit für die Ost- und Nordsee unser Anliegen sein, und erst dann darüber hinaus alles andere.

Oder wie es ein schäbischer Luftwaffenoffizier mal gesagt hat: Wozu brauchet mir all die großen Schiffle?

Das merkwürdigste sind diese Überlegungen für eine Marineinfanterie. Europa hat mehr als genug Marineinfanterie, zudem kann man mit Helis usw das die Jägertruppe und andere auch machen lassen, eine gesonderte eigene MI Komponente, erst recht in Divisionshöhe ist meiner Meinung nach Blödsinn, da die Kosten in keinem Verhältnis zum umsetzbaren Nutzen stehen.

Gerade im Bereich der Marine sollten wir anfangen, auf eine Europäische Marine zu setzen und gerade weil die Europäischen Marinen durch die vielen gemeinsamen Einsätze ohnehin enger zusammenstehen als die anderen Teile, wäre es dort am ehesten möglich.

Ein interessanter Gedanke dazu aus Brittanien: das Konezpt der MOB, der Mobile Offshore Base, daß auch die Amerikaner verfolgen, im Endeffekt ein Groß-Träger, der sich aus mehreren Segmenten zusammensetzt, die alle eigene Schiffe sind und getrennt zum Einsatzort fahren. Frankreich, England, Deutschland und die Niederlande usw könnten je 1 solches Segment bauen und in Betrieb halten, so hätte man ein gemeinsames europäisches Trägerkonzept.

Und gerade im Bereich der Marine ist es besonders absurd, daß alle Europäischen Staaten gleiche Fertigkeiten in allen Belangen entwickeln wollen. So kochen die Franzosen und die Engländer ja jetzt auch schon wieder ein eigenes Trägersüppchen und die Folge sind dann wieder so Klein-Träger, mit denen wir nie der Kapazität der Amerikaner gleichziehen und uns unabhängig machen können.

Deutschland sollte in dieser Europäischen Marine Konzept die U-Boote und die Minenkomponente stellen, daß kommt auch unseren eigenen Interessen (Sperrfähigkeit) voll entgegen, dazu Marineflieger und eine Variante der KDH, eine Marinedrohne, überhaupt Drohnen für die Kriegsführung zur See, Hovercraft und Stealthschiffe. Und zusammen mit den anderen einen Teil eines europäischen Trägerprogramms.

Stattdessen jetzt die Konzentration auf den strategischen Seetransport, die Korvetten und Fregatten und nach der Anschaffung der nächsten Fregatte sind wir ohnehin pleite und aus dem Rest wird nichts mehr, sicher sind die Fregatten gut, aber sind sie das was wirklich die Zukunft entscheiden wird?

Zur Frage der Luftwaffe: Dort ist die Kürzung die da vorgenommen wird noch viel schlimmer als in allen anderen Bereichen, es ist ein Witz, wie unsere Luftmacht schwindet und nicht ersetzt wird. Zwar werden z.B. die Marineflieger ja zur Luftwaffe übernommen aber dann dort derart reduziert und all ihrer Besonderheiten beraubt, daß man de facto von Auflösung sprechen kann.

Statt strategischem Seetransport usw, wo bleibt da der strategische Luftransport?? Eher vorgestern als gestern bräuchten wir ihn, und das man mit den Schiffles in den Hindukusch fahren könnte wäre mir neu.

Dann die neuen, notwendigen Helikopter aller Arten, wo bleiben sie? Selbst die DSO hat noch nicht genug neue Helis, wir brauchen neue Helis, und vor allem brauchen wir neue und mehr Kampfhelis. Das soll zwar gerade geschehen und angeblich wird dieses Loch jetzt gestopft, aber das will ich erst sehen bevor ich es glauben kann.

Dann der Eurofighter, seufz, und wie er jetzt eingeführt wird, vor allem das wie .........

Also: 1 Wehretat erhöhen (das ist unumgänglich, sonst kann man die BW im Endeffetk gleich verschrotten und auflösen) 2 auf weitere Fregatten wird verzichtet, von den Korvetten weniger angeschafft, dafür mehr U-Boote, eine KDM (Kampfdrohne Marine) und Neue Minen, 3 Mittel und Priorität nicht auf die Marine, und auch nicht aufs Heer sondern vor allem auf die Luftwaffe
Zitieren
#13
@Quintus Fabius:
Dass der Wehretat erhöht werden muss, ist wohl unumstritten. Als Orientierung wäre hier die 2%-BIP-Höhe gut, wie mal von Frankreich angemerkt. Das würde für Deutschland glatt ein Drittel mehr an Mitteln bedeuten, was aber wohl angesichts der finanziellen Zustände absolut illusorisch ist. Rolleyes

Aber Prioritäten nicht aufs Heer?? Erst prangerst du die desolate Situation mit den Hubschraubern an (Stichwort CH53) und dann sowas. Also was Investitionen angeht, muss das Heer in dieser Hinsicht mindestens gleicherwertig mit der Luftwaffe behandelt werden. Die LW braucht die A400M sowie eigentlich noch ein paar Maschinen eines größeren Musters wie die AN 124 (vielleicht im Verbund mit Frankreich, oder eben im Nato-Rahmen, wie es ja gerade erörtert wird), das Heer bräuchte die Investitionen für NH90,Tiger, CH53-Erhaltung und Nachfolger).
Zitieren
#14
Zitat:Turin postete
@Quintus Fabius:
Dass der Wehretat erhöht werden muss, ist wohl unumstritten. Als Orientierung wäre hier die 2%-BIP-Höhe gut, wie mal von Frankreich angemerkt. Das würde für Deutschland glatt ein Drittel mehr an Mitteln bedeuten, was aber wohl angesichts der finanziellen Zustände absolut illusorisch ist. Rolleyes

Aber Prioritäten nicht aufs Heer?? Erst prangerst du die desolate Situation mit den Hubschraubern an (Stichwort CH53) und dann sowas. Also was Investitionen angeht, muss das Heer in dieser Hinsicht mindestens gleicherwertig mit der Luftwaffe behandelt werden. Die LW braucht die A400M sowie eigentlich noch ein paar Maschinen eines größeren Musters wie die AN 124 (vielleicht im Verbund mit Frankreich, oder eben im Nato-Rahmen, wie es ja gerade erörtert wird), das Heer bräuchte die Investitionen für NH90,Tiger, CH53-Erhaltung und Nachfolger).
Eigentlich braucht jede Teilstreitkraft Investitionen.Egal ob das Heer,die Luftwaffe oder die Marine.Nur ist das bei der momentanen wirtschaftlichen Situation nicht möglich..Und da muss man fragen wo man die Prioritäten setzt.Klar brauch man heute im Zuge der Flexibilisierung des Militärs eine moderen Luftwaffe und Marine,aber Deutschland ist nunmal ein Heerland und ich denke man sollte auch daran festhalten.Das meine ich natürlich nicht im Bezug auf Panzerdivisionen udn schweres Gerät sondern man sollte dem Heer
das geben was für moderene Kriegsführung braucht und dabei aber gleichzeitig nicht die andere teilstreitkräfte vernachlässigen.Man muss eben einen guten Kompromisss finden.

Zum Thema schwere transportflugzeuge bin ich zwar grundsätzlich mit dir einer Meinung das man welche beschaffen müsste aber dies geht halt auch wieder ans liebe geld und wir haben ja so schon unsere liebe Mühe und Not unsere großen Investionen zu finanzieren.So wäre eine Beschaffung wohl nur unter der Bedingung möglich bei anderen Projekten zu kürzen und das wurde ja schon genug gemacht.

Wir müssen eben mit unseren begrenzten Möglichkeiten in näherer Zukunft leben und das beste aus dem Budget holen.
Zitieren
#15
Zitat:Turin postete
Zitat:Geht man davon aus, dass die Hauptaufgabe der deutschen Streitkräfte nach wie vor die Landesverteidigung ist (und das ist nunml grundgesetzlicher Auftrag), ist die Marine im Falle eines echten Krieges deutlich zu klein, da sie nicht Deutschlands lebenswichtige Versorgungslinien beschützen könnte.
Kann es sein, dass du davon ausgehst, dass Deutschland im Fall der Landesverteidigung allein da steht??

Ich würde jedenfalls nicht die Zukunft meines Landes darauf verwetten, dass dem ganz sicher nicht so sein kann.

Aber nein, dieses Szenario hatte ich gar nicht im Blick. Es ist nur einfach so, dass jede andere Marine vergleichbar wirtschaftlich bedeutender Staaten(-bündnisse) mit Küste und Seehandeslabhängigkeit deutlich größer ist. Da Schiffsbauten ihre Zeit brauchen, wäre im Falle eines Krieges daran auch nicht schnell genug etwas änderbar, mit der Folge, dass "unser" Bündnis auf See schwächer dastehen dürfte, als es müsste, wenn das gegnerische Bündnis wirtschaftlich vergleichbar stark ist.

Zitat:Man wird beobachten, wie sich die Prioritäten verschieben. Bis in die neunziger Jahre hinein war für die deutsche Marine das Hauptoperationsgebiet für den V-Fall die Nord-und Ostsee, und daran muss man die Strukturen messen.
Die Interventionsfähigkeit ist eine andere Geschichte, und da fehlt es der Marine viel mehr an Kapazitäten, insbesondere was die Seeverlegefähigkeit angeht, aber das ist ja kein Geheimnis.
Sagen wir mal, sie hat diese Kapazitäten nicht. Ob sie ihr fehlen, ist eine politische Entscheidung. Ich persönlich bin ganz froh, dass sie diese nicht hat. Waffengewalt ist zur Verteidigung da. Und nur zur Verteidigung.
Zitieren


Gehe zu: