19.09.2022, 10:02
Ohne nun davon inhaltlich immer überzeugt oder mit den Inhalten auf einer Linie zu sein: Ich schaue mir die US-Medien relativ genau an, auch gerade Fox News, wo Carlson ja sein eigenes Format hat. Dies einfach nur, um den "Medienkrieg" - so nenne ich es mal - in den USA besser zu verstehen. Generell ist natürlich die Aufmachung deutlich reißerischer (Mugshots, Polizeieinsätze) als bei CNN oder ABC News.
Dazu kommen ein erhebliches Maß an Häme an den Demokraten und auch Präsident Biden und teils leider auch Falschbehauptungen (z. B. die Darstellung, dass die Mehrheit der Amerikaner Abtreibungen ablehnen würde - was nachweislich nicht stimmt). Gleichwohl, wenn man sich nicht allzu sehr von den Krawallnews zudecken lässt, kann man auch bessere Beiträge finden (z. B. von Ian Bremmer).
Aber abgesehen davon: In den USA ist tatsächlich, vor allem im Kontext der Opiodkrise und der laxen Waffenpolitik die Kriminalitätsrate nach oben gegangen, allerdings ist sie dennoch auch schwankend, es ist schwierig hier eine Prognose für z. B. in fünf Jahren abzugeben. Bspw. haben wir aktuell grob den Stand an Verbrechen insg. von 2010 (410 Ereignisse je 100.000 Personen), die Zahl sank dann ab bis 2014 auf rund 360 Vergehen je 100.000 Personen, stiegen dann aber wieder an - unterbrochen von einer "Delle" 2019. Tendenz derzeit wieder zunehmend. Insofern ist die Verbrechensrate insgesamt betrachtet derzeit zwar mit etwas Sorge zu betrachten, aber nicht außer Kontrolle.
Was indessen sehr gravierend ist, ist, dass die Zahl der massiven Gewaltverbrechen (d. h. Morde etc.) deutlich angestiegen ist. Hier stieg die Rate von rund 12.400 Fällen (Tiefstand 2014) auf fast 20.000 Fälle an - also eine Zunahme von über 50%, während die Verbrechensrate insgesamt "nur" um ca. 10% zunahm. Und der Großteil der erfassten Fälle wiederum geht auf Schusswaffen zurück und davon wiederum der überwiegende Teil auf Pistolen. Man muss diese Entwicklung sicher als kritisch ansehen. Einerseits.
Aber hieraus ist es wiederum nur schwer möglich, andererseits einen Kollaps der westlichen Zivilisation oder von demokratischen staatlichen Organisation und Strukturen ableiten zu wollen, zumal die Situation in den USA hinsichtlich Waffengewalt auch eine gänzlich andere ist als etwa in Europa, Australien oder Japan. Weiterhin denke ich, ist diese ganze, manchmal etwas nervtötende Woke-Thematik eigentlich nur eine Nebensächlichkeit, ein überdrehter gesellschaftlicher Diskurs, der zwar medial etwas überbetont wird (über Sinn, Zweck, Intensität und Auslegung kann natürlich diskutiert werden, ich sehe hier durchaus auch manches kritisch), aber es ist einer, der nicht wirklich die Kernbereiche der Gesellschaften in den westlichen Industriestaaten erschüttert. Es ist eine Diskussion, manchmal eine schrill geführte, aber keine katastrophale Fehlentwicklung. Und diese Debatte, ja der derzeitige Hype darum, wird sich mit der Zeit wieder verlaufen.
Dahingehend sehe ich das Problem hinsichtlich Brave New World und Promiskuität eigentlich nicht. (Ähnliche Befürchtungen bezüglich gesellschaftlich-moralischem Niedergang gab es auch schon beim Minirock und beim Bikini.) Eher denke ich bei Brave New World an manchen elektronisch-digitalen Aspekt - wobei hier für viele Personen manchmal gar nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, was die Technik alles bewerkstelligen kann -, aber ich sehe keine Brave New World wenn irgendwer halbnackt beim CSD auf der Straße "herumturnt" (Copyright Nightwatch). Letzteres gab es irgendwo immer schon, aber ersteres wird sich massiv weiterentwickeln und unser Leben stärker verändern als irgendwelche hochstilisierten Woke-Diskussionen, Gendersternchen oder Schwulenpartys.
Schneemann
Dazu kommen ein erhebliches Maß an Häme an den Demokraten und auch Präsident Biden und teils leider auch Falschbehauptungen (z. B. die Darstellung, dass die Mehrheit der Amerikaner Abtreibungen ablehnen würde - was nachweislich nicht stimmt). Gleichwohl, wenn man sich nicht allzu sehr von den Krawallnews zudecken lässt, kann man auch bessere Beiträge finden (z. B. von Ian Bremmer).
Aber abgesehen davon: In den USA ist tatsächlich, vor allem im Kontext der Opiodkrise und der laxen Waffenpolitik die Kriminalitätsrate nach oben gegangen, allerdings ist sie dennoch auch schwankend, es ist schwierig hier eine Prognose für z. B. in fünf Jahren abzugeben. Bspw. haben wir aktuell grob den Stand an Verbrechen insg. von 2010 (410 Ereignisse je 100.000 Personen), die Zahl sank dann ab bis 2014 auf rund 360 Vergehen je 100.000 Personen, stiegen dann aber wieder an - unterbrochen von einer "Delle" 2019. Tendenz derzeit wieder zunehmend. Insofern ist die Verbrechensrate insgesamt betrachtet derzeit zwar mit etwas Sorge zu betrachten, aber nicht außer Kontrolle.
Was indessen sehr gravierend ist, ist, dass die Zahl der massiven Gewaltverbrechen (d. h. Morde etc.) deutlich angestiegen ist. Hier stieg die Rate von rund 12.400 Fällen (Tiefstand 2014) auf fast 20.000 Fälle an - also eine Zunahme von über 50%, während die Verbrechensrate insgesamt "nur" um ca. 10% zunahm. Und der Großteil der erfassten Fälle wiederum geht auf Schusswaffen zurück und davon wiederum der überwiegende Teil auf Pistolen. Man muss diese Entwicklung sicher als kritisch ansehen. Einerseits.
Aber hieraus ist es wiederum nur schwer möglich, andererseits einen Kollaps der westlichen Zivilisation oder von demokratischen staatlichen Organisation und Strukturen ableiten zu wollen, zumal die Situation in den USA hinsichtlich Waffengewalt auch eine gänzlich andere ist als etwa in Europa, Australien oder Japan. Weiterhin denke ich, ist diese ganze, manchmal etwas nervtötende Woke-Thematik eigentlich nur eine Nebensächlichkeit, ein überdrehter gesellschaftlicher Diskurs, der zwar medial etwas überbetont wird (über Sinn, Zweck, Intensität und Auslegung kann natürlich diskutiert werden, ich sehe hier durchaus auch manches kritisch), aber es ist einer, der nicht wirklich die Kernbereiche der Gesellschaften in den westlichen Industriestaaten erschüttert. Es ist eine Diskussion, manchmal eine schrill geführte, aber keine katastrophale Fehlentwicklung. Und diese Debatte, ja der derzeitige Hype darum, wird sich mit der Zeit wieder verlaufen.
Dahingehend sehe ich das Problem hinsichtlich Brave New World und Promiskuität eigentlich nicht. (Ähnliche Befürchtungen bezüglich gesellschaftlich-moralischem Niedergang gab es auch schon beim Minirock und beim Bikini.) Eher denke ich bei Brave New World an manchen elektronisch-digitalen Aspekt - wobei hier für viele Personen manchmal gar nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, was die Technik alles bewerkstelligen kann -, aber ich sehe keine Brave New World wenn irgendwer halbnackt beim CSD auf der Straße "herumturnt" (Copyright Nightwatch). Letzteres gab es irgendwo immer schon, aber ersteres wird sich massiv weiterentwickeln und unser Leben stärker verändern als irgendwelche hochstilisierten Woke-Diskussionen, Gendersternchen oder Schwulenpartys.
Schneemann