30.11.2020, 22:56
(30.11.2020, 21:58)Quintus Fabius schrieb: Wenn du von: es kostet viel Geld und ein paar teuer erkauften Jahren sprichst, von wieviel Geld sprechen wir da als Summe pro Maschine (grob geschätzt)? Wieviel ist viel? Und wenn man im weiteren eben keinen Nachfolger beschafft, sondern diese Fähgkeit einfach nur dadurch verlängert und dann auslaufen lässt, bzw. sie primär in den Bereich Zivilschutz / Katastrophenschutz sowie Logistik und Versorgung etc weiter entwickelt - womit sie eine ganz anderen Schwerpunkt erhalten würden - wieviele Jahre könnte man aus diesem System dann noch heraus holen (ebenfalls nur grob geschätzt) ?
Anfang der 2000er Jahre hat das DoD genau diese Frage zu klären versucht, herausgekommen sind drei Modernisierungswege, der erste (SLEP Lite) wurde als unbedingt notwendig bezeichnet um überhaupt das Muster über 2010 hinaus in Betrieb halten zu können, der zweite (SLEP - Remanufacture) ähnelte prinzipiell dem GA-Standard unserer CH-53, nur der dritte hingegen (SLEP - New Manufacture) versprach eine sinnvolle Weiternutzung über das Jahr 2030 hinaus. Wie der Name schon sagt wäre bei diesem Programm die Zelle komplett neu gebaut worden, genauso die dynamischen Komponenten, darüber hinaus wären alle Systemverbesserungen des zweiten Weges eingeflossen. Die Kosten wurden zu dieser Zeit auf 50 bis 60 Millionen USD pro Maschine geschätzt. Aus diesem Grund hat man sich schließlich für die CH-53K als komplett neu entwickeltes Nachfolgemuster entschieden.
Ganz allgemein werden die Kosten solcher Aktionen häufig drastisch unterschätzt, sowohl was die Um- und Aufrüstung selbst angeht, als auch was die andauernden Betriebskosten angeht. Trotz der grundlegenden Überarbeitung im Zuge der dritten SLEP-Phase ging man davon aus, dass die Betriebskosten auf Dauer fast doppelt so hoch sein würden als bei einem komplett neuen Hubschrauber (der CH-53K, damals noch -X). Die explodierenden Kosten der CH-53E der letzten Jahre (insbesondere auch aufgrund einer sich dramatisch verschlechterten Ersatzteilversorgung) bestätigen die grundsätzliche Tendenz dieser Prognosen (unabhängig davon, wie das Verhältnis nun im Detail aussieht).