12.09.2017, 08:02
(07.09.2017, 09:17)WideMasta schrieb: Ich sehe da nur Vorteile!
Ich nicht. Die Aufstellung der ESuT war ja schon falsch was einige Leistungsmerkmale anging, weil man die finalen Spezifikationen der CH-47F ER mit Interimsspezifikationen der CH-53K verglichen hat, die mitten aus der Flugerprobung genommen wurden. So ist etwa die Reichweite bei gleichem Einsatzprofil für die Grundversion beider Hubschrauber in etwa gleich (der CH-53K ist minimal überlegen), während die mögliche Reichweitenerweiterung (schönes Wort) für die CH-53K noch nicht zertifiziert ist (aber angeboten wird, im übrigen vom gleichen Hersteller wie bei der CH-47F ER). Bedenkt man die Aufpreiskosten für die Luftbetankungsmöglichkeit bei der CH-47F reduziert sich auch der Preisvorteil gegenüber der CH-53K, weswegen ich davon ausgehen würde, dass beim kolportierten Verhältnis von 60 zu 40 Maschinen nur ein Teil der Chinooks die Möglichkeit besitzen wird. Auch Faktoren wie Dienstgipfelhöhe muss man immer im Zusammenhang mit den jeweiligen Rahmenbedingungen (Bodeneffekt, Zuladung, Reichweite) vergleichen, Daten, die man nur schwer herbekommt.
Die tatsächlichen Unterschiede sind daher in meinen Augen weniger auf der Leistungsseite zu suchen (zumal beide Varianten einen großen Schritt nach vorne bedeuten würden), sondern eher aus den Rahmenbedingungen. Der CH-47F ist erprobt und als Paket günstiger, der CH-53K bietet deutlich mehr Wachstumsmöglichkeiten zu einem höheren Preis. Ich bin der festen Überzeugung, würde man ohne festgesteckten finanziellen Rahmen entscheiden hätte der Chinook keine Chance. Nur haben wir eben ein festes, sehr beschränktes Budget und ein System, dass nur im hier und jetzt und nicht in der Perspektive funktioniert, so dass die Beschaffung des Chinooks am wahrscheinlichsten ist. Aber die Erkenntnis wiederum ist ja nun auch nicht neu.