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Ich denke das Putin von dem Anschlag profitieren kann. Er kann die Todesstrafe
wieder einführen und so seinen Gegnern höchst richterlich bestätigt, die Augen
zudrücken. Außerdem kann er endlich wieder auf eine neue Mobilmachung drängen,
denn das Vaterland ist ja nun in noch größerer Gefahr, als zuvor.
Irgendwie scheint dem Kerl nichts auf die Füße zu fallen, da er es immer drehen und wenden
kann, bis es für ihn passt.
Hans
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Die indirekten Folgen des Anschlages vom Moskau werden bereits sichtbar: Die Lage von Personen aus Zentralasien und dem Kaukasus, die zuvor schon nicht einfach war, scheint sich weiter zu verschlechtern...
Zitat:NACH DEM ANSCHLAG IN MOSKAU
Wie Russland seine Arbeitsmigranten drangsaliert [...]
Nach dem Terroranschlag in der Crocus City Hall, den vier Tadschiken verübt haben sollen, steht Russland vor einem schon bekannten Dilemma. Auf der einen Seite steht der Impuls, Migranten aus Zentralasien pauschal für das Verbrechen in Mithaftung zu nehmen. Auf der anderen Seite braucht die Wirtschaft des Landes die, so das deutsche Lehnwort, „Gastarbajter“. Nach jüngsten Angaben sind dem Anschlag, zu dem sich die Terrormiliz „Islamischer Staat“ bekannt hat, 144 Menschen zum Opfer gefallen, zahlreiche weitere werden noch vermisst. Auf politischer Ebene macht Präsident Wladimir Putin für die Tat die Ukraine und den Westen verantwortlich, die sich radikaler Islamisten bedient hätten. Doch kaum war klar, dass es sich bei den Tatverdächtigen um Tadschiken handelt, gerieten Vertreter des Volkes und andere Zentralasiaten unter Druck. [...]
Über soziale Medien verbreiteten sich Chatnachrichten, in denen Taxifahrten abgesagt werden, weil der Fahrer Tadschike sei. Eigentlich zieht das Taxigeschäft mindestens in Moskau eher Kirgisen an, doch differenziert wird traditionell kaum. [,,,]
Der Telegram-Kanal „Baza“ berichtete, Oberhäupter tadschikischer Gemeinschaften empföhlen ihren Landsleuten, Massenveranstaltungen zu meiden und abends das Haus nicht zu verlassen. Eine ähnliche Warnung gab es von offizieller usbekischer Seite. Das kirgisische Außenministerium warnte Bürger des Landes gar vor Reisen nach Russland. In sozialen Medien kursieren laut Medienberichten einzelne Boykottaufrufe gegen Tadschiken. Mitarbeiter eines Friseursalons in der Stadt Tejkowo 220 Kilometer nordöstlich von Moskau, in dem einer der vier Terrorverdächtigen eine Zeit lang gearbeitet hatte, berichteten von Hassanrufen und Morddrohungen. [...]
Migranten würden von Polizei und Nationalgarde aufgegriffen und dann zu Gesprächen mit dem Geheimdienst FSB gebracht. Rund 30 Personen hätten ihr gegenüber geklagt, nach der Festnahme folterähnlichen Bedingungen ausgesetzt worden zu sein: Die Betroffenen seien in der Kälte festgehalten worden, hätten nichts zu essen und zu trinken bekommen und seien nicht auf die Toilette gelassen worden.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...20665.html
Schneemann
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In Dagestan gab es mehrere Festnahmen von Hintermännern und Waffenlieferanten der Terroristen welche den Anschlag in Moskau durchgeführt haben. Sondereinheiten russischer Geheimdienste nahmen dabei angeblich vier ausländische Staatsangehörige fest (ohne das näher zu erläutern).
Desweiteren sei dadurch ein weiterer geplanter Terroranschlag in der Stadt Kaspijsk verhindert worden.
So wie die Bilder aussehen welche dazu veröffentlicht wurden, ist man erneut gelinde gesagt sehr robust vorgegangen. Die Verhafteten gestanden zudem "nach kurzer Befragung vor Ort" bereits unmittelbar nach der Festnahme alles vor laufender Kamera.
Desweiteren erklärte das russische Außenministerium, dass es jetzt nachgewiesen sei, dass die Ukraine hinter den Anschläge stecke. Deshalb forderte das Außenministerium von Kiew im Rahmen des Internationalen Übereinkommens zur Bekämpfung terroristischer Bombenanschläge (ICBT) sowie des Internationalen Übereinkommens zur Bekämpfung der Finanzierung des Terrorismus (ICSFTU), die am Anschlag beteiligten Personen zu verhaften und an Russland auszuliefern.
Sollte die Ukraine in diesem Zusammenhang keine Maßnahmen ergreifen, werde sich Moskau im Einklang mit dem Völkerrecht an Strukturen der Vereinten Nationen, darunter den Internationalen Gerichtshof, wenden.
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Es gibt auch nachweislich radikale Islamisten welche auf Seiten der Ukraine kämpfen, nicht weil sie pro-ukrainisch sind, sondern weil sie einfach Russland über alles hassen. Die mögen die Ukrainer aber auch nicht, und sie werden dort halt nur als "notwendiges Übel" mehr oder weniger toleriert. Dessen ungeachtet ist es meiner Ansicht nach ausgeschlossen, dass die Ukraine als Staat hinter diesen Anschlägen steckt (ich weiß, dass hast du ja auch nicht geschrieben, aber ich will es an dieser Stelle trotzdem nochmal betonen).
In diesem Kontext könnte man auch anführern, dass zumindest zwei der Terroristen unmittelbar vor der Tat aus der Türkei nach Russland eingereist sind, und sich vorher in der Türkei aufhielten.
Und umgekehrt gab es in der Folge der Anschläge in Moskau in der Türkei eine enorme Anzahl von Festnahmen von IS Symphatisanten und IS Angehörigen. Nicht weniger als 147 IS Anhänger wurden in der Türkei verhaftet, auch etwas was wenig Beachtung findet.
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(01.05.2024, 20:20)Quintus Fabius schrieb: Schlussendlich wird es nach einem russischen Sieg in der zerstörten Ostukraine keinen Aufschwung geben, kein Wirtschaftswunder - sondern nur maximale Ausbeutung durch korrupte russisch Beamte, maximale Veruntreuung und die de facto Machtübernahme durch Mafiagruppen wobei diese fließend in den russischen Staat übergehen.
Deine Einschätzungen zur Wirtschaft und Korruption in Rußland werfen bei mir im Kopf immer wieder die gleichen Fragen auf und nun muss ich sie doch mal stellen. Angenommen das System Putin hat seit seiner Machtübernahme Anfang 2000 wirklich zu dem von dir skizzierten Mafia-Staat geführt, wie konnte sich das BIP pro Kopf dann im Vergleich zu heute verachtfachen während der sogenannte Gini-Index auf den niedrigsten Wert seit seiner Erhebung in Rußland gefallen ist? Dieser bildet die Schere zwischen arm und reich ab und ist aktuell die Niedrigste seit dem Zusammenbruch der SU. Verfolgt man die Kurve des Gini-Index seit 2000 kann man feststellen dass nach Putins Machtübernahme sehr schnell die Reichen (Oligarchen) reicher wurden, sich dann aber deren wirtschaftlicher Erfolg auch auf den Normalbürger auswirkte, laut Gini-Index sogar angleichender als zum Beispiel in den USA und seit ca. 2006/7 einem klaren Trend folgend. Die Kennzahlen zeigen deutlich dass sich die durchaus weitreichende Korruption in Rußland nicht so auf die Vermögensverteilung auswirkt (maximale Ausbeutung) wie Du dies vermutest. Korruption setzt eben auch enorme Gelder frei die in der Schattenwirtschaft umgesetzt werden (können), was überdurchschnittlich (durch Schwarzarbeit etc.) den ärmeren Schichten zu Gute kommen kann.
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Die Russen haben nach der Besetzung Mariopols innerhalb kürzester Zeit den Wiederaufbau begonnen und Stadtteile hochgezogen da würden einer deutschen Baufirma die Augen raus fallen. Nicht bloß ein paar Strassen. Natürlich sind deutsche baustofflieferanten ganz vorne dabei . Russland steckt große Summen in den Wiederaufbau , schon wegen der Akzeptanz bei der Bevölkerung . Sowas geht nun mal nicht von heute auf morgen . Ich hab vor einem Jahr schon mal geschrieben das uns vom VSD Videos von solchen Maßnahmen gezeigt wurden die man aufgenommen hat.
Wenn man die Besetzung der Stadt nimmt und das Datum der Berichte in was für einer Zeit das erbaut wurde hätte bei uns nicht mal eine Baugenehmigung vorgelegen in der Zeit .
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alphall31:
Potemkinsche Straßenzüge machen keinen erfolgreichen Wiederaufbau aus, geschweige denn bringen sie etwas für einen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung.
Zitat:enn man die Besetzung der Stadt nimmt und das Datum der Berichte in was für einer Zeit das erbaut wurde hätte bei uns nicht mal eine Baugenehmigung vorgelegen in der Zeit .
Umgekehrt ohne jede Regulierung alsbald zerfallenden Schrott hochzuziehen, von außen vorübergehend hübsch anzumalen und dass dann als Wirtschaftsaufschwung und Wiederaufbau zu verkaufen ist genau so schlecht.
lime:
Sehr gerne möchte ich dir meine Ansichten zu deinen interessanten Fragen darlegen:
1. Das System Putin ist nicht eine Machtübernahme des Staates durch die Mafia, sondern ein Sonderfall, in welchem die Mafia und der Staat sehr weitgehend ineinander verschmolzen sind, wobei der Staat hier mehr die Mafia übernommen hat als umgekehrt. Entsprechend ist die ganze Struktur der OK und wie diese mit dem Staat verbandelt ist völlig anders als dies beispielsweise in Italien der Fall ist. Russland ist also nicht deshalb ein Mafiastaat, weil die Mafia den Staat kontrolliert, sondern weil dieser selbst wie eine Mafia operiert (ohne die Mafia zu sein). Der russische Staat ist damit sozusagen für sich selbst die größte und stärkste Mafiagruppe und unterdrückt deshalb auch die anderen Mafiagruppen und zwingt diese unter seine Herrschaft.
2. Das BIP ist stark gestiegen, völlig richtig, aber es hätte angesichts der Umstände dieser Jahre ohne die Missstände in Russland noch sehr viel mehr steigen können. Das BIP von Russland entspricht zudem aktuell ungefähr dem von Italien (!) und dies trotz der größeren Bevölkerungszahl, des immensen Rohstoffreichtums und der vielen anderen herausragenden Grundlagen welche eigentlich da sind. Schlicht und einfach: unter einer optimalen Regierung wäre Russland heute immens viel reicher, mächtiger und hätte ein wesentlich größeres BIP, und das ist keine bloße These oder Annahme. Man hat die vielen Sondergewinne und Renteneinnahmen aus den Rohstoffverkäufen ineffizient verwendet, sich auch darauf ausgeruht und ist damit auch technisch zurückgefallen. Diese ganzen Strukturen sind daher keineswegs so gut wie sie sein könnten.
3. Zur Frage der Ungleichverteilung: in der Jelzinzeit herrschte eine bizarre Ungleichheit, weil die Reichsten sich das Staatsvermögen in unfassbarem Ausmaß aneigneten, während die Bevölkerung in extremer Armut und Elend lebte. Entsprechend führte das politische Versprechen des Systems Putin: Unterwerfung und Sicherung der Macht gegen Teilhabe am Wohlstand dazu, dass sich von diesem Extremzustand aus die Ungleichheit in jedem Fall stark reduzieren musste, ohne dass der Unterschied zwischen Arm und Reich in Russland heute gut wäre. Ganz im Gegenteil ist die Ungleichheit immer noch sehr hoch. Eine Verbesserung von lächerlich schlecht auf schlecht ist aber ebenso eine erhebliche Verbesserung, völlig klar.
Spaß am Rande: die USA stehen von der Ungleichverteilung her nochmal deutlich schlechter dar als Russland, aber niemand würde bestreiten, dass die wirtschaftliche und technologische Macht der USA weit über der Russlands stehen. Und damit kommen wir zu einem meiner Meinung nach wesentlichen Punkt:
4. Die Frage der Vermögensverteilung ist wie die Frage ob ein Staat praktisch eine Art OK darstellt oder nicht gar nicht so relevant für die Frage, wie wirtschaftliche erfolgreich ein Staat ist. Die Theorie ist, dass mehr Demokratie und weniger OK und eine geringere Ungleichheit wirtschaftlich immer förderlich sind. Ich bezweifle das. Sowohl die VR China als auch die USA hatten und haben eine größere Ungleichverteilung und sind dennoch wirtschaftlich immens viel erfolgreicher.
5. Die Idee, dass sich der "wirtschaftliche" Erfolg der Oligarchen positiv auf die Bevölkerung auswirkte erinnert mich nun stark an die Auffassungen in den USA, dass man am besten die Reichen bereichert, weil von denen dann das Geld nach unten zu den Armen sickert. Aus eigener Anschauung kann ich dir versichern, dass der wirtschaftliche Aufstieg der unteren Mittelschicht wie auch der Unterschicht in Russland trotz der Oligarchen stattfand, und nicht wegen ihnen. Und bezahlt wurde er vor allem vom Staat mit erheblichen Erlösen aus dem Rohstoffexport. Und da die Oligarchen dabei im Weg waren, ließ der Mafiastaat sie entweder an die Leine legen, oder defenstrieren oder anderweitig um ihr Vermögen bringen. Denn wer sich da nicht in den Mafiastaat einordnete, lernte ganz schnell, dass der Staat und vor allem die Clique um Putin herum schlussendlich eine Art OK sind.
6. Deine These, dass die Korruption über die Schattenwirtschaft dem Volk zugute kam / kommt halte ich für sehr interessant. Ich bin kein Wirtschaftsexperte, aber ich halte das für eine Milchmädchenrechnung. Gesamt, volkswirtschaftlich gesehen war und ist die Korruption in Russland nur ein Schaden für die Wirtschaft. Wenn ich mir an der Uni den Abschluss erkaufen muss (und kann) und dann mit diesem die Führungssstelle im Unternehmen erkaufen kann, und dann dadurch Inkompetente in Führungspositionen kommen, wenn heutige russische "Ingenieure" keine Ahnung mehr haben was sie da tun und jeder nur in den Staatsdienst will um sich ebenfalls zu berreichen, dann führt das eben nicht dazu, dass die Korruption Geld in die Schattenwirtschaft spült, sondern dass alle dadurch wirtschaftlich geschädigt werden.
7. Schwarzarbeit ist in Russland nicht das, was den Russen in den letzten Jahren zu einem sehr bescheidenen Wohlstand verholfen hat. Und wenn man überhaupt bescheidenen Wohlstand erlangen wollte, musste man entweder für den Staat arbeiten um diese Position auszunützen oder sich entsprechend mit dem Staat verbandeln. Dies geht aber nicht über Schwarzarbeit, sondern über ganz offizielle Arbeitsplätze. Die Schattenwirtschaft dreht sich also um ganz normale Arbeitsplätze und Beamtenstellen herum und wie diese dafür eingesetzt und missbraucht werden. Schwarzarbeiter sind demgegenüber irgendwelche Zentralasiaten die brutal ausgenützt und fortwährend betrogen und geprellt werden.
Speziell über die russische Wirtschaft hat übrigens Kamil Galeev (kamilkazani) eine Menge sehr interessante Texte verfasst (findet man u.a. bei Twitter).
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Buchempfehlung:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/jul...n-100.html
Kinder der Gewalt
von Julian Hans
Zitat:„Ich habe in der langen Zeit, die ich mich mit Russland beschäftige, immer mal wieder gedacht, dass in Kriminalfällen, in Verbrechen ganz viel steckt, was wir über das Land lernen können. Häufig funktioniert unser politisches Vokabular nicht, um Russland zu beschreiben. Wenn wir von Regierung und Opposition und Parlament sprechen, sind das dort andere Dinge. Schon früher habe ich häufig gedacht, dass in der russischen Politik das Vokabular aus dem kriminellen Bereich passender wäre. Und das zum Verständnis des Regimes es auch wichtig ist, eine gewisse kriminelle Kultur in Russland zu verstehen, wo das herkommt, mit welchen Codes da gearbeitet wird.“
Das trifft es auf den Punkt ! Staat, organisierte Kriminalität und Verbrechertum fließen dort so fließend ineinander über, dass man wenn man die russische Politik verstehen will, sich mit der Mafia befassen sollte. Denn die russische Politik / Regierung ist überspitzt gesagt einfach nur die mächtigste Mafia-Gruppe von allen, welche alle anderen OK Strukturen unterworfen hat. Aber sie dennoch weiter existieren lässt. Sozusagen hat der Staat als Mafia in Russland die OK gekapert, umgekehrt zu dem was in anderen Ländern geschehen ist, wo die OK den Staat infiltriert und übernommen hat. Das Ergebnis ist noch viel schlimmer als im zweitgenannten Fall, wo die OK den Staat übernimmt. Da in Russland der Staat die OK durchdrungen hat, ist die Trennung zwischen beidem noch viel geringer als sonst wo auf Erden.
Zitat:Am 4. November 2010 werden zwölf Menschen, unter ihnen vier Kinder, in einer Kleinstadt im Süden Russlands ermordet. Der Hausherr, ein erfolgreicher Agrarunternehmer, muss mit ansehen, wie seine nächsten Angehörigen und Freunde getötet werden, dann wird auch er mit einem Küchenmesser erstochen. Zuletzt übergießen die Täter die Leichen mit Benzin und zünden sie an.
Was da noch fehlt ist, dass sie ein Kleinkind lebend auf den Leichenhaufen gelegt haben, und es lebendig mitverbrannt haben.
Zitat:„Sie raubt den Bauern ihr Land, missbraucht die Mädchen, kauft die Polizisten. Gegner werden getötet, Hilferufe nicht gehört. Die Anführer des Clans sitzen als Abgeordnete im Parlament, ihre Firmen erhalten Millionen aus der Staatskasse.“
Überlebende Mitglieder dieser Bande meldeten sich übrigens für Wagner und wurden nach 6 Monaten Dienst entlassen und sind nun einfach wieder frei und leben in Russland.
Während einfache ehrliche russische Bauern eingezogen wurden und seit zwei Jahren in der Ukraine sind, ohne einen Tag Fronturlaub oder frei und ohne Ende ihres Dienstes in Sicht. Während ihre Höfe von den zurückgelassenen Frauen verkauft werden mussten weil sie nicht weiter betrieben werden konnten.
Aber Verbrecher die Kleinkinder lebendig verbrennen sind frei und ihre Schuld sei abgegolten, so russische Politiker. Und wenig bekannt: die entlassenen Verbrecher werden ein Leben in Reichtum führen, da ihre Frauen / Familien weiterhin sehr reich und eng mit der russischen Politik verbandelt sind:
https://www.sueddeutsche.de/politik/korr...-1.2764080
Zitat:Im russischen Register fanden sie die Firma Kuban Zucker, an der Lopatina mit 25 Prozent beteiligt ist. Weitere je 25 Prozent gehören: der Frau von Alexej Starowerow, der ebenfalls einen hohen Posten in der Generalstaatsanwaltschaft innehatte, sowie den Ehefrauen von Sergej Zapok und Sergej Zepowjas.
Letztere sind bekannt als Anführer der berüchtigten Zapok-Bande, die über Jahre das Gebiet Krasnodarsk terrorisierte. Erst nach einem grausamen Mord an zwölf Menschen, darunter vier Kinder im November 2010, wurden die beiden verurteilt. Das Büro von Kuban Zucker befindet sich im gleichen Gebäude, in dem das Stabquartier der Zapok-Bande war.
Hinweise auf Verbindungen der Generalstaatsanwaltschaft zum organisierten Verbrechen hatte es schon früher gegeben. Der Staatsanwalt Starowerow hatte 2014 seinen Posten aufgegeben, nachdem bekannt geworden war, dass sich in seinem Haus Mitglieder einer anderen Bande des organisierten Verbrechens versteckt hatten und ein Waffenlager entdeckt wurde. Artjom Tschaika, der Sohn des Generalstaatsanwalts, wurde aktenkundig, als in Moskau ein Netzwerk illegaler Spielkasinos aufflog.
Nun sei klar, wie es möglich war, dass eine Bande über Jahre einen großen Teil der Wirtschaft in der Region Krasnodar kontrollieren und die Bevölkerung terrorisieren konnte, ohne bestraft zu werden, sagt Alexej Nawalny in einem 45-minütigen Film, in dem die Stiftung zur Korruptionsbekämpfung die Ergebnisse der Recherchen zusammenfasst: "Ganz einfach: Die höchsten Beamten der Generalstaatsanwaltschaft haben sie geschützt."
Diese Geschichte sei über das hinausgegangen, was die Stiftung gewöhnlich bei ihren Recherchen antrifft: "Hier haben wir nicht nur Korruption, sondern auch Raub, Mord, Schutzgelderpressung. Diese System ist unbesiegbar, denn es wurde von denjenigen geschaffen, die diese Verbrechen eigentlich bestrafen sollen."
Damit ist schlussendlich alles über das aktuelle russische System gesagt.
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