(Europa) Die russische Marine
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Zitat:Es ist schon erstaunlich und zugleich auch bedenklich, in welchem Maße russische wie westliche Medien Routinefahrten von Seestreitkräften in Szenarien eines neuen „Kalten Krieges“ einordnen.

Vor etwas mehr als einer Woche hat sich ein Verband der Nordflotte auf den Weg zu einem länger geplanten Einsatz im Mittelmeer gemacht. Zerstörer SEVEROMORSK, Landungsschiff ALEXANDR OTRAKOVSKIY, Tanker DUBNA und Hochseebergeschlepper SLIVA SB-406 sollen routinemäßig beim Ständigen Mittelmeergeschwader andere Einheiten ablösen, die nach teils acht Monaten Einsatz zu Weihnachten wieder zu Hause sein wollen.

Nach Abschluss vorbereitender Verbandsausbildung in der Barentssee waren die Schiffe am 20. November aus ihrem Heimatstützpunkt Severomorsk ausgelaufen und hatten um das Nordkap herum durch Norwegensee und Nordsee Kurs auf den Englischen Kanal genommen. Diese Route ist für russische Kriegsschiffe nicht ungewöhnlich; gerade in den stürmischen Herbstmonaten ist die Fahrt unter Landschutz angenehmer als eine Passage westlich der Britischen Inseln durch den offenen Atlantik, und sie verletzt auch in keiner Weise Territorialgewässer eines anderen Staates. Die Fahrt auf den internationalen Seeverkehrswegen durch den Englischen Kanal steht allen Kriegsschiffen jederzeit offen, muss nicht einmal vorab angemeldet werden.

Am 28. November passierte der Verband die Linie Calais-Dover und ging weiter südlich außerhalb französischer Hoheitsgewässer vor der Seinebucht vor Anker. Auch dies ist bei der russischen Marine üblich. Zwar können russische Kriegsschiffe auch in Fahrt in See versorgen, aber wann immer möglich, wird die Übernahme von Kraftstoff und anderen Versorgungsgütern vor Anker bevorzugt. Dazu haben sich bei vielen Verlegungen der letzten Jahrzehnte der Moray Firth vor Schottland und eben die Seinebucht als „Standardpositionen“ bewährt. Hier sitzen verlegende russische Einheiten in internationalen Gewässern ggf. auch mal über mehrere Tage hinweg schweres Wetter aus; letzteres ist auch beim aktuellen Verband der Fall.

Wie bei allen Marinen weltweit üblich, ist eine Verlegungsfahrt auch bei der russischen Marine nie nur bloßer Transit, den die Besatzungen mit Kartenspielen oder im Liegestuhl verbringen. Immer wird auf einem Marsch auch Ausbildung durchgeführt. Die Aktivitäten reichen dabei von Formationsfahren, Fernmeldeübungen und seemännische Übungen (gegenseitige Hilfeleistung, schleppen und geschleppt werden) über gemeinsame Lagebilderstellung bis hin zu simulierten Gefechtsübungen (U-Jagd, Flugabwehr). In offenen Seegebieten, abseits der Zivilschifffahrt, wird gelegentlich auch schon mal scharf geschossen (Funktionsschießen). Vor Anker bietet sich Gelegenheit, den Schutz der Schiffe (Terrorabwehr) zu üben und Schiffsicherungsgefechtsdienst durchzuführen.

Nichts anderes macht nun auch dieser Verband der Nordflotte, aber eine völlig überzogene Mediendarstellung mit „Einordnung in aktuelle politische Vorgänge“ macht aus dieser Routinefahrt plötzlich internationale „Breaking News“ – und dies in einem Maße, das sogar noch die Berichterstattung des tatsächlichen Kalten Krieges verblassen lässt.

Da meldet die neue (seit 10. November), sehr konservative russische Nachrichtenagentur Sputnik unter Berufung auf das Strategische Kommando West der russischen Streitkräfte in sicher ganz bewusst gewählter Formulierung, die Schiffe seien auf dem Weg zu „Übungen im Englischen Kanal“. Zuvor hatten moderatere russische Medien berichtet, der Verband habe auf seinem Marsch in Norwegensee und Nordsee geübt und sei nun auf dem Weg durch den Englischen Kanal in die Seinebucht, wo vor Anker versorgt werde und während des Wartens auf Wetterberuhigung weitere Übungen geplant seien (ein Wortlaut, der auch sicher mehr Sinn macht).

Die Meldung von Sputnik erfolgte zwar erst, als die Schiffe (begleitet durch das britische Wachschiff TYNE) den Englischen Kanal bereits ohne jede Manöver passiert und auch schon ihren Ankerplatz in der Seinebucht erreicht hatten. Das focht westliche Medien nicht an, noch auf die Meldung aufzuspringen und neue russische Provokationen und militärische Muskelspiele zu vermuten. Britische Medien melden, die TYNE habe den russischen Verband „aus britischen Gewässern vertrieben“. Eine britische Agentur sieht im Ankern vor der französischen Küste sogar einen direkten Zusammenhang mit der Weigerung Frankreichs, der russischen Marine den Hubschrauberträger VLADIVOSTOK (s.o.) zu übergeben. Natürlich gibt die akute russische „Bedrohung“ britischen Medien auch wieder einmal willkommenen Anlass, den desolaten Zustand ihrer unter politischen Sparzwängen geschrumpften Royal Navy zu thematisieren.
Recht hat er, der Mommsen - ich hab mir überlegt, ob ich bloß die Überschrift bringe, aber die weiteren Ausführungen zeigen deutlich, wie überzogen unsere Medien reagiert haben. Und weil die Ausführungen nur kurz im Netz sind, hab ich mal alles von der Partnerseite von globdef zitiert.
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Zitat:Nun ist eine weitere Kreuzerklasse der früheren sowjetischen Marine von den Meeren verschwunden.


In den 1970-er Jahren waren in Mykolajew (heute Ukraine) insgesamt sieben FK-Kreuzer der KARA-Klasse gebaut worden. Die Schiffe waren für U-Jagd optimiert, verfügten als Mehrzweck-Kampfschiffe aber auch über FK-Systeme zur Seezielbekämpfung (SS-N-14 im Seezielmodus) und Flugabwehr.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion kam für die meisten der Kreuzer schnell das Ende. Mit der OCHAKOV und der KERCH hatte schließlich nur noch die Schwarzmeerflotte zwei der 10.000-ts-Schiffe in Dienst. Beide sollten noch einmal modernisiert werden. Die KERCH schloss diese Modernisierung auch ab und kehrte Ende 2009 in den operativen Dienst bei der Schwarzmeerflotte zurück. ...

Nach dem Zerfall der Sowjetunion kam für die meisten der Kreuzer schnell das Ende. Mit der OCHAKOV und der KERCH hatte schließlich nur noch die Schwarzmeerflotte zwei der 10.000-ts-Schiffe in Dienst. Beide sollten noch einmal modernisiert werden. Die KERCH schloss diese Modernisierung auch ab und kehrte Ende 2009 in den operativen Dienst bei der Schwarzmeerflotte zurück. Die Arbeiten auf der OCHAKOV zogen sich unter vermutlich finanziellen Problemen jedoch in die Länge, und schließlich wurde auf eine Verlängerung auch ihrer Dienstzeit verzichtet. Der Kreuzer wurde ausgemustert und in Sewastopol aufgelegt. Im März 2014 entführten pro-russische Separatisten das Schiff und versenkten es vor der Krim im Eingang zum Donuzlaw See, um dort die ukrainische Marine zu blockieren. Die OCHAKOV wurde im September wieder gehoben und nach Sewastopol zurück geschleppt, wo sie nun auf ihre Verschrottung wartet.

... die KERCH ... hatte auf einer Werft in Sewastopol sogar noch einmal eine weitere Grundüberholung begonnen. Ab 2015 sollte sie für etwa zwei Jahre den FK-Kreuzer MOSKVA (SLAVA-Klasse) als Flaggschiff der Schwarzmeerflotte vertreten, wenn dieser zu einer Modernisierung nach Sewerodwinsk ins Weiße Meer verlegen sollte.

In der Werft ereilte die KERCH dann allerdings ihr Schicksal. Im November 2014 brach vermutlich bei Schweißarbeiten ein Feuer an Bord aus. Die abschließende Befundung des dabei schwer beschädigten Schiffes ergab, dass die Kosten für die Wiederinstandsetzung den operativen Wert weit überstiegen hätten; das Geld sei besser in Neubauten investiert. Am 30. Dezember fiel die Entscheidung, auf eine Reparatur der KERCH zu verzichten. Schon in diesem Jahr soll in Sewastopol die Verschrottung des letzten FK-Kreuzers der KARA-Klasse beginnen.
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Zitat:Mit mehreren Jahren Verspätung hat das neue U-Boot-Rettungsschiff IGOR BELOUSOV die erste Phase seiner Werfterprobungen abgeschlossen.

Die KURSK-Katastrophe (August 2000) hatte den Bedarf der russischen Marine an moderner Rettungskapazität für havarierte U-Boote offenkundig gemacht. Schon 2003 begann Almaz (St. Petersburg) unter der Projektbezeichnung 21300 „Delfin“ mit dem Entwurf eines modernen Rettungsschiffes, dessen Design nur ein Jahr später vom Verteidigungsministerium gebilligt wurde. 2005 gewann die St. Petersburger Admiralitätswerft die staatliche Ausschreibung für zwei unter Projekt 21300 zu bauende 98-m Schiffe (je eines für Nordflotte und Pazifikflotte) mit modernsten Rettungsmitteln und hydroakustischer sowie medizinischer Ausrüstung.
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Parallel dazu begann die russische Lazurit mit der Entwicklung des von der IGOR BELOUSOV einzusetzenden Rettungssystems, des „revolutionären“ DSRV (Deep Sea Rescue Vehicle) GVK-450. Schon sehr bald wurde jedoch klar, dass Lazurit überfordert war – und die bewilligten Mittel bei Weitem nicht ausreichten. Bei immer höheren finanziellen Forderungen wurde der Liefertermin für GVK-450 mehrfach verschoben; schließlich zog das Verteidigungsministerium die Reißleine. Nach zwischenzeitlicher Neuvergabe des Auftrages an ein anderes Unternehmen (das an der Herausforderung offenbar ebenfalls scheiterte) setzt man nun auf ein modifiziertes bewährtes Design. Bester-1 (AS-40, Projekt 18271) ist eine Weiterentwicklung des schon Mitte der 1990-er Jahre von Lazurit entwickelten DSRV Bester (Priz, Projekt 18270).
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Man gab sich zuversichtlich, das Schiff nun 2014 in Dienst zu stellen, ja hielt auch Ende 2013 noch beharrlich an diesem Termin fest, obwohl Fachleute kaum Baufortschritte am bei der Admiralitätswerft an der Ausrüstungspier liegenden Schiff erkennen konnten. Tatsächlich lief der Neubau denn auch erst am 4. Dezember 2014 zu einer ersten Probefahrt in den Finnbusen aus. Auch das DSRV Bester-1 soll hier schon erste Tests absolviert haben.

Noch im ersten Quartal dieses Jahres soll die IGOR BELOUSOV zur Nordflotte verlegen, um dort dann mit Bester-1 die in der relativ flachen Ostsee nicht möglichen notwendigen Tiefwassererprobungen durchzuführen.
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Zitat:...

14 January

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RUSSIA
In order to continue sea trials (by end January), frigate ADMIRAL GORSHKOV has had a broken down gas turbine replaced by one from sister ship ADMIRAL KASATONOV (currently fitting-out) … delivery of KASATONOV likely to be delayed.

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ob sich da schon Auswirkungen der Ukraine-Krise zeigen? Die Ukraine war schließlich der Lieferant für die Schiffsantriebe ...
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Ein erstes Foto der auch als "Losharik" bekannten russischen Atom-U-Boots der AS-12-Klasse ist an die Öffentlichkeit gedrungen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.focus.de/politik/ausland/ist-das-putins-geheimwaffe-u-boot-losharik-automagazin-veroeffentlicht-fotos_id_4405655.html">http://www.focus.de/politik/ausland/ist ... 05655.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://p5.focus.de/img/welt/origs4405636/6298434025-w1280-h960-q72-p4/uboot.png">http://p5.focus.de/img/welt/origs440563 ... /uboot.png</a><!-- m -->
Bei dem U-Boot scheint es sich um ein Versuchsfahrzeug zu handeln. Das würde auch erklären, warum die Besatzung ausschließlich aus Offizieren bestehen soll - es sind Spezialisten.
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09 February
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RUSSIA
Former Soviet Navy naval airfields Severomorsk-1 (Northern Fleet) and Chkalovsk (Baltic Fleet) to return to operational status this year.
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Zitat:...
02 March

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RUSSIA
The Russian navy this year will get “50 new vessels”, incl. two BOREJ class nuclear-powered ballistic missile submarines (VLADIMIR MONOMAKH, ALEXANDER NEVSKIY), five major surface warships and ten combat boats.
(rmks: a number of these had been planned to enter service already last year).

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UPCOMING / PLANNED EVENTS

RUSSIA (19 Mar)
On the occasion of the „Day of Russian submariners“ (19 Mar), Sevmash at Severodvinsk will lay the keel of 5th YASEN class SSN, to be named ARKHANGELSK … and Admiralty Shipyard (St. Petersburg) will resume construction (2nd keel-laying) of LADA class submarine SEVASTOPOL which will be completed under a new Project number (revised design) and will get new name VELIKIYE LUKI.

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Zitat:...
01 March

RUSSIA
Pacific Fleet task group with destroyer Pacific ADMIRAL PANTELEYEV, tanker PECHENGA and salvage tug GORYN SB-522 arrives at Sattahip (Thailand) for a scheduled port visit.
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Marineforum. Daher nur kurz im Netz.

Zitat:29.03.15
RUSSLAND

Offiziell werden die Auswirkungen westlicher Sanktionen auf die geplante Erneuerung der russischen Flotte noch immer „klein geredet“ – tatsächlich aber scheinen sie doch beträchtliches Kopfzerbrechen zu bereiten.

Am 16. März meldeten russische Medien, der Neubau von 17 Kriegsschiffen - neun Fregatten und acht Korvetten – liege „wegen Mangels an Dieselmotoren und Dieselgeneratoren auf Eis“. Russische Betriebe seien „derzeit nicht in der Lage, die Lieferausfälle aus der Ukraine und Westeuropa zu kompensieren“. Sie seien zwar grundsätzlich bereit, nach Erhalt diesbezüglicher staatlicher Aufträge hier in die Bresche zu springen, aber die Entwicklung alternativer heimischer Anlagen werde nicht nur 10 Mrd. Rubel (etwa 160 Mio. Euro) teuer, sondern auch „mindestens zwei Jahre“ dauern.

Betroffen sind zum einen die bei der St. Petersburger Nordwerft und der Yantar-Werft in Kaliningrad gebaute Fregatten der GORSHKOV und der GRIGOROVICH-Klasse. Während für die ersten Einheiten beider Klassen noch ausreichend Aggregate zur Verfügung standen (bzw. bereits eingebaut sind), sieht es für weitere gerade erst auf Kiel gelegte oder noch geplante Schiffe wie z.B. die drei GRIGOROVICH-Fregatten des zweiten Loses düster aus. Bei den Fregatten gibt es zusätzlich auch noch Probleme durch den Lieferausfall ukrainischer Gasturbinen; der Bau dürfte sich um Jahre verzögern.

Erhebliche Auswirkungen gibt es auch bei den Korvetten der STEREGUSHCHIY-Klasse. Hier war nach negativen Erfahrungen mit unter dem Basisprojekt 20380 gebauten ersten Schiffen geplant, nur noch Korvetten eines verbesserten, modifizierten Designs (Projekt 20385) zu bauen. Mit GREMYASHCHIY und PROVORNYY wurde auch schon der Bau der ersten zwei von geplanten acht solchen Einheiten begonnen. Jetzt gibt es für beide Schiffe keine Dieselaggregate. Die heimische Kolomna soll Ersatz liefern, aber die dort gefertigten Dieselmotoren unterscheiden sich in Abmessungen und Raumbedarf deutlich von den bislang von der deutschen MTU gelieferten Motoren. Vor ihrem Einbau sind „größere Änderungen“ im Layout der Motorenräume notwendig. Der Bau von STEREGUSHCHIY-mod (Projekt 20385) wird sich „deutlich verzögern“.

Kiellegung der RETIVYY (Foto: Severnaya)Um hier wenigstens teilweise kompensieren zu können, hat die Nordwerft im Februar kurzfristig noch einmal zwei – von der russischen Marine eigentlich nicht mehr gewünschte – „alte“ STEREGUSHCHIY (Projekt 20380) auf Kiel gelegt. Für RETIVYY und STROGIY hatte die Werft offenbar noch ausreichend Anlagen für ursprünglich gewünschte, dann aber aus der Planung genommene Projekt 20380 auf Lager. Nicht so glücklich ist man bei der Amur-Werft in Fernost, wo nur zwei STEREGUSHCHIY des alten Designs Projekt 20380 gebaut werden. Während auf der fast fertigen SOVERSHENNIY die Dieselaggregate bereits vor Inkrafttreten des Embargos eingebaut waren, liegt der Weiterbau der GROMKIY auf Eis. Der Stellvertretende Verteidigungsminister Rogosin musste zugeben, dass die Nicht-Lieferung ausländischer Technik den „Zeitplan zur Fertigstellung der Korvette zunichte gemacht“ hat.

Am 24. März kündigte die zentrale russische United Shipbuilding Corporation (USC) an, die deutsche MTU wegen „Verweigerung der Erfüllung von Liefervereinbarungen“ zu verklagen. Wann bzw. wo (vor welchem Gericht) dies erfolgen soll, bleibt vorerst ebenso offen, wie die Erfolgsaussicht einer solchen Klage. Immerhin verweigert MTU die Lieferung der bestellten Dieselmotoren und –generatoren ja nicht aus eigenem „Unwillen“, sondern in Befolgung eines politischen Beschlusses der Europäischen Union.
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Die negative Erfahrung von anderen Abhängig zu sein wird dafür Sorgen das Russland sich hier selbst wieder mehr in die Pflicht nimmt. Das wird Zeit benötigen aber einmal selbst wieder neu Aufgestellt sind es eigene Fähigkeiten. Eventuell könnte Russland im Iran Maschinenbau und Anlagen einkaufen?
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Die Oryol, ein Boot der Oscar-II-Klasse, die aktuell auf der Werft in Severodwinsk liegt, ist in Brand geraten. Es soll allerdings keine atomare Bewaffnung an Bord und der Reaktor heruntergefahren gewesen sein.

http://augengeradeaus.net/2015/04/russis...n-an-bord/
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Zitat:Nachdem die St. Petersburger Admiralitätswerft im Juli 2014 die “Beseitigung aller Probleme” bei der neuen LADA-U-Bootsklasse (Projekt 677) verkündet hatte (und Typboot ST. PETERBURG inzwischen auch bei der Nordflotte fährt), geht nun der Bau von zwei weiteren begonnenen U-Booten weiter; auch sie sind für die Nordflotte bestimmt.

Probleme gab es mit übermäßiger Geräuschentwicklung (durch Designanpassung behoben), der Sonaranlage, vor allem aber wohl mit der Antriebsanlage. Experten vermuten, dass in der ST. PETERBURG ein „permanent erregter“ Fahrmotor installiert ist (ähnlich dem auf modernen deutschen U-Booten installierten Siemens Permasyn-Motor).

Im Gegensatz zu herkömmlichen Gleichstrom-Fahrmotoren benötigt ein solcher Motor um ein Drittel weniger Raum, ist entsprechend leichter, dreht langsamer bei höherem Drehmoment und beschleunigt stufenlos von Null bis zur Höchstdrehzahl. Die Beherrschung dieser Technik scheint den russischen Ingenieuren jedoch erhebliches Kopfzerbrechen bereitet zu haben, und so hat man sich inzwischen offenbar auf Alternativen besonnen.

Die 2005 auf Kiel gelegte KRONSHTADT wird nun wahrscheinlich einen herkömmlichen diesel-elektrische Antrieb erhalten. Sie soll noch in diesem Jahr zu Wasser gelassen werden, und die Admiralitätswerft ist zuversichtlich, sie 2017 an die russische Marine übergeben zu können. Auch das dritte U-Boot der LADA-Klasse, die 2006 begonnene SEVASTOPOL, wird nun weitergebaut (Lieferung in 2018), allerdings mit anderer Projektbezeichnung und nach formeller „zweiter Kiellegung“ am 19. März, dem russischen „Tag der U-Bootfahrer“ auch mit dem neuen Namen VELIKIYE LUKI. Dies könnte darauf hindeuten, dass die ex-SEVASTOPOL am Übergang zu einer neuen Klasse steht; die Admiralitätswerft erwartet auch schon mit Folgeaufträgen ab 2018.

Seit geraumer Zeit wird vermutet, dass das U-Boot als Alternative zur problematischen Antriebsanlage der ST. PETERBURG einen außenluftunabhängigen Antrieb (AIP) erhalten könnte. Im Herbst 2014 hatte das Verteidigungsministerium auch bereits die Serienreife eines solchen Systems verkündet. Dieses soll sich von anderen AIP „fundamental“ unterscheiden. U-Boote würden den zum Betrieb einer Brennstoffzelle notwendigen Wasserstoff nicht in Tanks (Speichern) mitführen, sondern „aus Dieselkraftstoff“ selbst an Bord produzieren. Die Idee zu einem solchen „Reformer-System“ ist nicht neu; die neuen spanischen U-Boote vom Typ S-80 verfügen über ein solches System, bei dem der Wasserstoff allerdings aus Äthanol gewonnen wird. Herkömmlicher Dieselkraftstoff dürfte wegen seines Schwefelgehalts eher problematisch sein. Überdies ist ein solches System groß und gewichtsintensiv; es lohnt sich daher erst bei größeren U-Booten.
Offizielle Quellen äußern sich denn auch widersprüchlich zu den Absichten eines Einbaus auf der (nunmehr) VELIKIYE LUKI. Man wird also abwarten müssen.
(ganze Nachricht, da MARINEFORUM und nur kurz im Netz - noch mehr News auf der hp des MF und natürlich im Neuen Heft)

Und wenn ich das richtig verstehe, müsste es also heissen
LADA U-Boote Projekt 677
1. ST.PETERSBURG: "permanent erregter Fahrmotor" mit Problemen, möglicherweise umgerüstet konv.
2. KHRONSHTADT: "konv. diesel-elektrischer Antrieb"

LADA mod.
3. SEVASTOPOL - nun VELIKIYE LUKI: AIP Antrieb "Reformer System"

Btw.: ich verstehe schon, dass Russland auf aussenluftunabhängigen Antrieb hinarbeitet.
Die Arktis ist in großen Teilen von Eis bedeckt, und daher bisher nur für nukleare U-Boote befahrbar. Die konventionellen U-Boote sind also im Grundsatz nur für den Nordatlantik und eisfreie Randmeere geeignet - haben dort aber die Probleme, die schon der Dönitz-U-Boot Waffe den Garaus gemacht hat: Das Luft- und Seegebiet wird von den potentiellen Gegnern beherrscht, so dass für konventionelle U-Boote, die zum Aufladen der Batterien und zum Erneuern der Atemluft auftauchen (zumindest "schnorcheln") müssen, nur eine geringe Überlebenschance besteht.
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Chinesische Fregatten der Jiangkai II-Klasse für die russische Marine?
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.defenseworld.net/news/12856/China_Eyes_Type_054A_Frigate_Sale_To_Russia#.VVCy6vkuDfe">https://www.defenseworld.net/news/12856 ... VCy6vkuDfe</a><!-- m -->
Zitat:China Eyes Type 054A Frigate Sale To Russia

China in a move to sell its Type 054A to Russia might showcase the guided-missile frigates at the joint sea 2015 naval exercise later this month in the Mediterranean Sea, Want China Times website reported Sunday.

According to Alexander Mozgovoy, a Russian defense expert, Chinese Type 054A can be used as substitutes for the obsolete vessels currently in service before the Russian Navy puts advanced domestic frigates into service.

Nicht nur, das sich die Qualität chinesischer Kriegsschiffe verbessert haben soll, es kommt noch schlimmer: Der Typ 054A - auch als Jiangkai II-Klasse bekannt - gilt als Mini-AEGIS, d.h. sie können zur Verbands-Luftabwehr eingesetzt werden. Sie können diese Rolle zwar aufgrund ihrer Beschränkungen in Größe, Bewaffnung und Antrieb nicht so effektiv ausfüllen wie größere Kriegsschiffe, aber sie sind immerhin eine willkommene Ergänzung in der Luftabwehr.
Ich denke, das Russland aus diesem Grund an diesem Typ interessiert ist, und sie könnten auch die alten Zerstörer der Sovremenny-Klasse ablösen.
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also - die Sovremenny Klasse ist alles andere, als ein Flugabwehrschiff ("Mini-Aegis")
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Das Projekt 22350 (Admiral-Gorschkow-Klasse) sollte potent genug sein für die russische Marine.
Diese Schiffe haben eine enorme Bewaffnung für See und Luftziele. Sollten davon wirklich 20 Einheiten gebaut werden ist Russland gut aufgestellt.
Wiki: <!-- m --><a class="postlink" href="https://en.wikipedia.org/wiki/Admiral_Gorshkov-class_frigate">https://en.wikipedia.org/wiki/Admiral_G ... ss_frigate</a><!-- m -->
Bild: <!-- m --><a class="postlink" href="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f1/1569564_original.jpg">https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... iginal.jpg</a><!-- m -->

Geeignet als Alleinfahrer oder als Verbandsschutz.
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