USA vs. EU
#1
Ich weiss, so ein Konflikt sieht derzeit eher unwahrscheinlich aus, und wir wollen alle hoffen, dass das so bleibt.

Dennoch, ein Szenario wie das Folgende sei mal hypothetisch angenommen:

(Bitte: Das ist ein hypothetisches Szenario. Frei erfunden.)

Ein antidemokratischer Putsch in den USA, durch die dieses Land zu einer "Bananenrepublik" wird. Die Junta, die in den USA die Macht übernimmt, ist von dem Glauben beseelt, Amerika müsse dauerhaft die Welt beherrschen, ökonomisch und militärisch, und propagiert dies auch. Da die Einflussnahme auf europäische Partnerstaaten sich unter diesen Bedingungen als zunehmend schwierig erweist, wird versucht, mittels geheimer Operationen in Grossbritannien, Frankreich und Deutschland ähnliche Juntas einzurichten wie im Szenario in den USA selbst (natürlich mit dem Unterschied, dass sie der Einflussnahme der US-Junta gegenüber offen sein sollen). Die Operationen werden aber aufgedeckt, woraufhin sich das Verhältnis natürlich nur noch als "sehr frostig" beschreiben lässt.

Gleichzeitig führen diese Junta-USA einen Angriffskrieg gegen Syrien, um auf Dauer die Verwendung des US-Dollars als Weltölhandelswährung sicherzustellen, weil Syrien seinen Ölhandel auf Euro umgestellt hatte. Die EU-Kernstaaten sprechen sich natürlich offen dagegen aus, und beginnen, die Angegriffenen verdeckt zu unterstützen. Zunächst nur in Form von Handelsverträgen, aber mit andauerndem Krieg werden schliesslich auch "militärische Berater" entsandt. Da wir es mit einer irrational handelnden US-Regierung zu tun haben, führt dies folgerichtig zur Eskalation des Krieges, als die USN anfängt, europäische Schiffe auf dem Weg zum Libanon gewaltsam abzufangen und die EU-Staaten natürlich begleitschutz mitsenden.

Wenig später findet also ein echter Krieg zwischen den USA und der EU statt. Übrige NATO-Staaten halten sich heraus. Die obige Entwicklung findet innerhalb von nicht mehr als 5 Jahren statt, womit beiden Seiten nicht viel Zeit bliebe, ihre Streitkräfte gegenüber dem Stand heute aufzustocken. Auf Seiten aller Beteiligten ist noch genug Verstand vorhanden, um auf einen nukleare Eskalation zu verzichten.

Wie ginge das Eurer Ansicht nach aus?
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#2
*rofl*

Eu wird erstmal Handlungsunfaehig sein da man meilenweit entfernt ist von einer GASP.
Achja warum sind die Amis die boesen - warum nicht die europaer - schliesslich hat Deutschland grad den 2. Versuch mit einer demokratischen Regierung ( dafuer hatten wir schon 3 Reiche udn es gibt genuegend Leute die ein 4. wollen) - und Frankreich ist mittlerweile bei Republik Nummer 5
Wer sagt nicht das Luzifer Fuehrer der EU wird :laugh:
Demokratie in den USA hat sich bisher als deutlich stabiler gezeigt als hier in Europa....

Sorry ich finde sowas dermassen an den haaren herbeigezogen :rofl:
Vorallem das die Europaer fuer Syrien in den Krieg ziehen - muahahha :bonk:
Ich glaub ein Thread San Marino vs. VR China fehlt hier im Forum noch - ansonsten hat man bald alle Varianten durch - egal ob sowas Sinn macht oder nicht :wall:

Achja die Amis haben noch genuegend Truppen in Europa und auch die faehigkeit groessere Truppenverbaende hier anzulanden - was die Europaer nicht haben *gg*
Auch koennen die Amis vom Amerikansichen Festland heraus wie auch Island nutzen um Europa schoen zusammenzubomben - die Europaer haetten da probleme da was zu machen....
Und da die Europaer keine gemeinsame Linie finden wuerd ich auf die boesen Amis setzen...
Vorallem weil die tuerken die dann vielleicht EU Mitglied sind garantiert fuer Syrien in den krieg ziehen - hallo ???

Achja die Amis muessen gar nicht gegen Syrien in den Krieg ziehen - das werden dann die boesen Zionisten machen die sich natuerlich sofort der neuen Junta in Washington anschliessen :rofl: :rofl:

Oh man...
Achja warum sollten die AMis keine taktische Atomwaffen einsetzen - die Amis haben jedemenge Ziele dafuer hier - und man schaue sich an wieviele ICBMS Europa hat und die USA - die Amis haetten gute Chancen eine grosse Anzahl der Atomwaffen in Europa auszuschalten - und bauen ja fleissig an ihr Raketenabwehrschild - da koennt man als boese Junta sehr wohl einen kleinen Atomkrieg riskieren :evil:
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#3
Zitat:Merowig postete
Eu wird erstmal Handlungsunfaehig sein da man meilenweit entfernt ist von einer GASP.
Was bedeutet GASP? Was genau verstehst Du unter "handlungsunfähig"?

Zitat:Achja warum sind die Amis die boesen - warum nicht die europaer
[....]
Weil die USA eine einzelne Regierung haben, das macht eine Machtübernahme durch solche Kräfte zumindest weniger unwahrscheinlich als in einem Konglomerat von 25 EU-Staaten.

Zitat:Achja die Amis haben noch genuegend Truppen in Europa und auch die faehigkeit groessere Truppenverbaende hier anzulanden - was die Europaer nicht haben *gg*
Bezgl. der Fähigkeit zu amphibischen Operationen sehe ich das genauso- allerdings wäre eine wichtige Frage, wie solche Bodengefechte auf europäischem Festland oder den britischen Inseln denn wahrscheinlicherweise ausgehen würden.

Zitat:Auch koennen die Amis vom Amerikansichen Festland heraus wie auch Island nutzen um Europa schoen zusammenzubomben - die Europaer haetten da probleme da was zu machen....
Da habe ich nun gar keine Informationen- wie ist es denn allgemein um die Luftwabwehr der EU-Staaten bestellt?

Zitat:Und da die Europaer keine gemeinsame Linie finden wuerd ich auf die boesen Amis setzen...
Vorallem weil die tuerken die dann vielleicht EU Mitglied
Oh, das ist ein Missverständnis. Ich gehe in dem Szenario nicht davon aus, dass der EU mehr Staaten beigetreten sind als Ende 2004 Mitglied sein werden.

Zitat:Achja die Amis muessen gar nicht gegen Syrien in den Krieg ziehen - das werden dann die boesen Zionisten machen die sich natuerlich sofort der neuen Junta in Washington anschliessen
Ich glaube nicht, dass Israel (das eine stabile Demokratie ist) unter solchen Bedingungen mit einer US-Junta zusammenarbeiten würde. Lass uns aber hier einfach davon ausgehen, dass sie sich komplett heraushalten.

Zitat:Achja warum sollten die AMis keine taktische Atomwaffen einsetzen
Weil ein Atomkrieg (der dann sehr schnell die Folge wäre) von den allermeisten Menschen für etwas gehalten wird, das die moderne Zivilisation schwerlich überstehen könnte. Die Katastrophe eines konventionellen Krieges USA-EU schien mir schlimm genug für ein fiktives Szenario.

Disclaimer: Mir ist durchaus bewusst, dass die EU faktisch keine gemeinsame Kommandostruktur hat und ja auch wirklich kein Militärbündnis ist, aber es ist stark anzunehmen, dass solche im Rahmen des obigen Szenarios etabliert würden.
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#4
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Zitat:Demokratie in den USA hat sich bisher als deutlich stabiler gezeigt als hier in Europa....
LOL, jetzt hast de einen gerissen. :laugh:

Das Staatssystem der USA hat mit der Demokratie etwa so viel gemeinsam wie der Nationalsozialismus mit dem Kommunismus.
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#5
Zitat:DrTemp postete
Was bedeutet GASP? Was genau verstehst Du unter "handlungsunfähig"?
Gemeinsame Aussen und Sicherheitspolitik - ein Ding der unmoeglichkeit in den naechsten 5 Jahren. Und unter handlungsfaehig meinte ich das man alle Meinungen unte reinem Hut bringt udn man zu einer gemeinsamen Handlubgsweise kommt.

Zitat:Weil die USA eine einzelne Regierung haben, das macht eine Machtübernahme durch solche Kräfte zumindest weniger unwahrscheinlich als in einem Konglomerat von 25 EU-Staaten.
Aber das Konglomerat von 25 Eu Staaten schafft es sich zu einem Krieg gegen die Amis durchzuringen ? hehehe
Vorallem wenn man ne menge USA freundliche Staaten hat - GB, Osteuropa - ein paar neutrale die garantiert nicht gegen die Amis in dne Krieg ziehen wuerden - Oesterreich, Schweden, Finnland - und dann hast die Staaten Frankreich, Benelux und Deutschland ( zumindest Schroeder an der Macht ist) die wohl gegen die Amis kaempfen - na dann have fun.

Eher sind die Amis mit nem Buergerkrieg beschaeftigt als das dein Szenario in Kraft tritt

Zitat:Da habe ich nun gar keine Informationen- wie ist es denn allgemein um die Luftwabwehr der EU-Staaten bestellt?
gegen B2 Bomber die irgendwelche Marschflugkoerper nutzen wirds schwierig sein fuer das was hier steht...

Zitat:Ich glaube nicht, dass Israel (das eine stabile Demokratie ist) unter solchen Bedingungen mit einer US-Junta zusammenarbeiten würde. Lass uns aber hier einfach davon ausgehen, dass sie sich komplett heraushalten.
Och die Amis haben genauso eine stabile demokratie - und neben GB die die am laengsten ununterbrochen ist.


Zitat:Weil ein Atomkrieg (der dann sehr schnell die Folge wäre) von den allermeisten Menschen für etwas gehalten wird, das die moderne Zivilisation schwerlich überstehen könnte. Die Katastrophe eines konventionellen Krieges USA-EU schien mir schlimm genug für ein fiktives Szenario.
Die Sowjets hielten einen Atomkrieg fuer gewinnbar - eine Junta koennte genauso denken.


Zitat:Disclaimer: Mir ist durchaus bewusst, dass die EU faktisch keine gemeinsame Kommandostruktur hat und ja auch wirklich kein Militärbündnis ist, aber es ist stark anzunehmen, dass solche im Rahmen des obigen Szenarios etabliert würden.
Genausogut ists moeglich das die Eu kollabiet aufgrund der Meinungsverschiedenheiten.


@Gordon mir war sowas von klar das irgend ein hampel damit daherkommt das die Amis keine Demokratie sind , Israel auch nicht - der Iran aber ( ok sagst du nicht - dafuer andere hier *g*)
deiner Logik zuolge muesste es in den USA zu keinem Putsch kommen weil da schon ne Junta regiert - lol.
:pillepalle:

bedauerlich das sich die Junta um Bush sorgen um die Wiederwahl macht *gg*
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#6
Also, diesen Krieg würde keine der beiden Seiten in irgend einer Weise für sich entscheiden. Um einen Krieg zu gewinnen, muss man das Land des Gegners besetzen und dazu ist weder die EU noch die USA in der Lage. Die EU hats nämlich noch nie versucht, müsste also mangels Erfahrung kläglich scheitern und die USA versuchts grad im Irak und in Afghanistan...man könnte zwar sagen, dass die Europäer kulturell nicht grad so weit entfernt sind von den Amerikanern als die Vietnamesen oder die Iraker, wodurch eine Besatzung vielleicht eher akzeptiert würde. Das muss in diesem Szenario für eine Besetzung Europas aber gleich wieder vergessen werden, da die Garnisonstruppen von einer Junta entsandt worden wären und man ihnen daher lieber die Ärsche wegschiessen würde als mit ihnen zu kooperieren. Und ich bin der Ansicht, dass die Umkehrung dieser Übung - eine Besetzung der USA - absolut unmöglich ist. Die amerikanische Bevölkerung müsste dazu erst einverstanden sein und gesetzt diesen Falles würden die ihre eigene Regierung noch vorher stürzen, um wieder eine Demokratie zu installieren.

Es würde hüben wie drüben ein bisschen gebombt und Schiffe würden auf beiden Seiten versenkt, ein paar Flugzeuge müssten dran glauben das wärs dann gewesen. Ach ja, eingesickerte Special Forces würden versuchen, beteiligte Regierungen abzumurksen und so Zeugs. Damit gewinnt man aber, wie gesagt, keinen Krieg.

Aber die Weltwirtschaft würde in ihrer momentanen Form aufhören, zu existieren! USA und EU = wichtigste Handelspartner (kurz von mir aus der Luft gegriffene Behauptung, stimmt aber für den Moment wahrscheinlich). Man müsste sich halt neu ausrichten. In ehemaligen europäischen Mc-Donalds-Restaurant würde nur noch Kebab und Weisswurst serviert, dafür würden die reichen Amis keine BMWs mehr fahren und der Pizza Lebewohl sagen. Und die europäische Filmindustrie würde mächtig aufblühenCool
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#7
Zitat:Merowig postete

Eher sind die Amis mit nem Buergerkrieg beschaeftigt als das dein Szenario in Kraft tritt
Das war hier in keiner Weise die Frage.
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#8
Zitat:hunter1 postete
Also, diesen Krieg würde keine der beiden Seiten in irgend einer Weise für sich entscheiden. Um einen Krieg zu gewinnen, muss man das Land des Gegners besetzen und dazu ist weder die EU noch die USA in der Lage.

[...]

Es würde hüben wie drüben ein bisschen gebombt und Schiffe würden auf beiden Seiten versenkt, ein paar Flugzeuge müssten dran glauben das wärs dann gewesen.
Also entweder nukleare Eskalation oder Abflauen des Krieges und "Kalter Krieg" anschliessend?

Was würde in diesem Szenario Eurer Ansicht nach in Syrien passieren? Wer würde auf Dauer die Schiffartswege im Mittelmeer beherrschen?
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#9
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@Merowig

Wenn in einem Land ein Präsident an der Macht ist der gar nicht gewählt wurde ist das für mich einfach keine Demokratie. Auch das Zwei-Parteien-System usw....

Vielleicht liegts auch nur daran dass ich mich mit dem Rechtsstaat wie er in der USA vorzufinden ist einfach nicht anfreuden kann. Wie auch immer, jedem das seine :hand:

Zitat:Die Sowjets hielten einen Atomkrieg fuer gewinnbar - eine Junta koennte genauso denken.
Ein Atomkrieg zwischen den beiden Parteien würde das Ende der Welt bedeuten. Der, der den Erstschlag ausführt hat dann wohl den gesamten Rest der Welt gegen sich was zu einer nuklearen Totalvernichtung führen würde. Klar, die Europäer haben zwar weniger Atomwaffen als die Amis, aber von 500 Atomwaffen bist du genauso Tot wie von 10.000.
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#10
Zitat:Gordon postete
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@Merowig

Wenn in einem Land ein Präsident an der Macht ist der
Herzlichen Dank, dass Ihr beide die strategische Diskussion durch politische Querelen gleich im Keim erstickt habt.
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#11
Dr.Temp postete:
Zitat:Was würde in diesem Szenario Eurer Ansicht nach in Syrien passieren? Wer würde auf Dauer die Schiffartswege im Mittelmeer beherrschen?
Syrien würde relativ schnell besiegt. Gegen die Amerikaner haben die keine Chance. Und da es nur um eine militärische Besetzung ginge, könnten die Amis auch relativ hart durchgreifen, um nach dem Sieg für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Anders als im Irak, wo aufgrund der Aufbaupläne ganz anders mit der Bevölkerung umgegangen werden muss. Stichwort Irak: je nachdem wie sich die Dinge dort in nächster Zeit entwickeln, könnten die Amis über den Landweg nach Syrien eindringen und wären für Logistik und Angriff weniger vom Mittelmeer abhängig (die regionale US-Kommandozentrale befindet sich sowieso am persischen Golf). Eine Konfrontation im Mittelmeer könnte also allenfalls auch im begrenzten Rahmen stattfinden. Europäische Handelsschiffe könnten bei einem raschen US-Sieg nicht mehr nach Syrien fahren, womit sich der Handelskrieg eigentlich erübrigt. Dadurch wiederum wird das Szenario einer offenen militärischen Kriegssituation zwischen der EU und den USA obsolet.

Und noch etwas: selbst die Amerikaner können sich keine Auseinandersetzung gegen die Europäer im Mittelmeer oder sonstwo auf See leisten. Die Trägerkampfgruppen der US Navy sind den Marinen Portugals, Spaniens, Frankreichs, Italiens und Griechenlands und den mediterranen Einheiten der Royal Navy zwar vermutlich überlegen, doch würden sie selbst auch ganz schön zerzaust. Was am Schluss von einer neuen grossen Mittelmeerschlacht übrigbliebe, könnte dort kaum noch eine hegemoniale Flottenrolle ausüben. Die Amerikaner könnten zwar aus einer anderen Region (Atlantik, Persischer Golf, Indischer Ozean) einen neuen Trägerverband ins Mittelmeer beordern, doch der fehlt dann anderswo (falls einer überhaupt genügt). Zudem wären zu dem Zeitpunkt alle (Nord-)Atlantikverbände der US Navy im Westen Europas gebunden. Darauf warten die Chinesen, die sehen dann vielleicht ihre Chance durch eine solche Kräfteverlagerung und starten die Invasion Taiwans.
Und wenn sich die EU einig wird, schaffts vielleicht auch die arabische Liga. Die Folge wäre, dass das Pulverfass Naher Osten endlich explodiert und die ganze Situation dort aus dem Ruder läuft.
Fazit: Die Amis könnten sich brutal viele Feinde machen und plötzlich an unterschiedlichen Stellen auf dem Globus in mehrere Kriege involviert werden. Irgendwann wird da dann irgendwer nervös und drückt auf den Knopf...
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#12
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@DrTemp

Ich habe auch meinen Beitrag zum Thema geschrieben.
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#13
Zitat:hunter1 postete
Dr.Temp postete:
Zitat:Was würde in diesem Szenario Eurer Ansicht nach in Syrien passieren? Wer würde auf Dauer die Schiffartswege im Mittelmeer beherrschen?
Syrien würde relativ schnell besiegt. Gegen die Amerikaner haben die keine Chance.
[...]
Das ist sicher richtig, aber wie schnell ist "relativ schnell"? Man kann sicher davon ausgehen, dass ein Angriff auf Syrien vom Irak aus stattfände- womit mehr oder weniger verdeckte Unterstützung Syriens aus den EU-Staaten auf dem Seeweg im Mittelmeer stattfinden könnte. Ich kann mir, auch mit einem Blick auf die Karte und militärische Stärke Syriens, nicht vorstellen, dass das innerhalb von drei Monaten erledigt wäre.

Zitat:Und noch etwas: selbst die Amerikaner können sich keine Auseinandersetzung gegen die Europäer im Mittelmeer oder sonstwo auf See leisten. Die Trägerkampfgruppen der US Navy sind den Marinen Portugals, Spaniens, Frankreichs, Italiens und Griechenlands und den mediterranen Einheiten der Royal Navy zwar vermutlich überlegen, doch würden sie selbst auch ganz schön zerzaust. Was am Schluss von einer neuen grossen Mittelmeerschlacht übrigbliebe, könnte dort kaum noch eine hegemoniale Flottenrolle ausüben.
In einem solchen Szenario würden der US Navy praktisch alle freundlichen Mittelmeerhäfen nicht mehr zur Verfügung stehen- das dürfte durchaus einen erheblichen Einfluss auf die Einsatzfähigkeit haben- und die Europäer wären ja nicht auf die Verwendung von Einheiten aus dem Mittelmeer beschränkt.

Zitat:Die Amerikaner könnten zwar aus einer anderen Region (Atlantik, Persischer Golf, Indischer Ozean) einen neuen Trägerverband ins Mittelmeer beordern, doch der fehlt dann anderswo (falls einer überhaupt genügt). Zudem wären zu dem Zeitpunkt alle (Nord-)Atlantikverbände der US Navy im Westen Europas gebunden. Darauf warten die Chinesen, die sehen dann vielleicht ihre Chance durch eine solche Kräfteverlagerung und starten die Invasion Taiwans.
Ganz gewiss hätte solch eine Entwicklung ein erhebliches Eskalationspotential.

Zitat:Und wenn sich die EU einig wird, schaffts vielleicht auch die arabische Liga. Die Folge wäre, dass das Pulverfass Naher Osten endlich explodiert und die ganze Situation dort aus dem Ruder läuft.
Fazit: Die Amis könnten sich brutal viele Feinde machen und plötzlich an unterschiedlichen Stellen auf dem Globus in mehrere Kriege involviert werden. Irgendwann wird da dann irgendwer nervös und drückt auf den Knopf...
Klingt schlüssig. Da muss man "Eskalationspotential" wohl gross schreiben.

Es stellt sich natürlich die Frage, was die Europäer, genügend Vorwarnzeit vorausgesetzt (wieviel wäre das?) im Vorfeld tun könnten, um der neuen "US-Junta" aus diesem Szenario klar zu machen, dass ein heisser Krieg gegen den Willen der EU nicht lohnend ist und daher besser unterbelibt. Massiver Ausbau ihrer See- und Luftstreitkräfte? Zusätzliches nukleares Abschreckungspotential?
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#14
Nun ja, nach der heutigen westlichen Kriegsführung ist es schlicht unmöglich, dass die Amerikaner Europa besetzen, Junta hin oder her. Das gäbe einen totalen politischen Schiffbruch im Heimatland, die Junta würde ganz schnell wieder aus ihrem Regierungssitz verschwinden. Denn mit jedem toten G.I. würden die Tendenzen zu einer Palastrevolte lauter. Die amerikanischen Verluste und Kosten wären viel zu hoch, auch wenn es nur einen Seekrieg gäbe (das halte ich aber für untertrieben). Ich glaube, das ist Grund genug, um nicht anzugreifen.
Es sei denn, bei den Yankees wären Hopfen und Malz total verloren. Wie schnell das z.B. in Deutschland funktioniert hat, wissen wir alle. Die Junta müsste in den USA dann auch so eine Art Endzeitszenario, vielleicht religiös-ideologisch, etablieren, um das eigene Volk für einen (3. Welt-)Krieg zu mobilisieren. Doch auch die Amis schaffen das nicht in 5 Jahren. Ausserdem müssten sie dann gar nicht Syrien angreifen oder Krieg mit der EU führen, die hätten dann sowieso nur noch Gegner.

Die Europäer müssten also gar nicht gross aufrüsten. Etwas "Sooo dumm seid Ihr doch nicht?"-Diplomatie würde genügen.
Interessant wäre die Diplomatie vor allem in den osteuropäischen Staaten. Die wollen momentan alle in die EU und viele von ihnen kooperieren mit den USA im militärischen Bereich. Da würde von beiden Seiten mächtig Druck gemacht. Ich denke aber, dass sich diese Länder letztendlich für Europa entscheiden würden. Und damit würden viele Stützpunkte der Amis in Europa, auch die neuen im Osten, verloren sein, könnten sogar als Druckmittel gegen die USA eingesetzt werden (eine Art Geiselnahme).
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#15
Zitat:hunter1 postete
Nun ja, nach der heutigen westlichen Kriegsführung ist es schlicht unmöglich, dass die Amerikaner Europa besetzen, Junta hin oder her.
[...]
Es sei denn, bei den Yankees wären Hopfen und Malz total verloren. Wie schnell das z.B. in Deutschland funktioniert hat, wissen wir alle. Die Junta müsste in den USA dann auch so eine Art Endzeitszenario, vielleicht religiös-ideologisch, etablieren, um das eigene Volk für einen (3. Welt-)Krieg zu mobilisieren.
Gesetzt den Fall, eine sollche wahnsinnige Entscheidung würde tatsächlich gefällt, wie würde man auf Seiten der US-Streitkräfte vorgehen? Eine Landung in Portugal/Spanien?

Zitat:Doch auch die Amis schaffen das nicht in 5 Jahren. Ausserdem müssten sie dann gar nicht Syrien angreifen oder Krieg mit der EU führen, die hätten dann sowieso nur noch Gegner.
5 Jahre? Würde das Bezwingen der vereinten EU-Flotten denn so lange dauern? (Die von mir genannten 5 Jahre waren ja als _Vorbereitungszeit_ auf den eigentlichen Konflikt gemeint.)

Ich denke, wenn die Junta-USA aus dem Beispiel die amphibische Kapazität zu einer solchen Landeoperation und den Willen dazu haben (ersteres ist mE vorhanden, zweiters sei im Szenario gegeben), dann würden sie versuchen, die EU-Flotten entscheidend zu treffen und anschliessend am Westzipfel Europas landen. Die Seewege und Kapazitäten beider Flotten(-ansammlungen) betrachtend, würde ich da auf nicht mehr als ein Jahr ansetzen: Ein halbes Jahr Entscheidungsschlacht auf See suchen (länger würde das vermutlich nicht dauern), anschliessend die eigentliche Invasion. Brückenkopf in Portugal, und von da an ist es ein sehr schmutziger und ermüdender Landkrieg. Je nachdem, wie sich die technische Überlegenheit der Junta-Amis aus dem Beispiel auswirkt, kann das dann ein halbes Jahr dauern oder scheitern, aber dazwischen sehe ich wenig Möglichkeiten- ein Stellungskrieg erschiene mir heutzutage eher unwahrscheinlich.

Zitat:Die Europäer müssten also gar nicht gross aufrüsten. Etwas "Sooo dumm seid Ihr doch nicht?"-Diplomatie würde genügen.
Es sei denn natürlich, die Junta ist _tatsächlich_ so dumm...

Abgesehen davon hindert Diplomatie eine Junta natürlich nicht am Angreifen und Besetzen von Drittländern wie eben im Beispiel Syrien.

Zitat:Interessant wäre die Diplomatie vor allem in den osteuropäischen Staaten. Die wollen momentan alle in die EU und viele von ihnen kooperieren mit den USA im militärischen Bereich. Da würde von beiden Seiten mächtig Druck gemacht. Ich denke aber, dass sich diese Länder letztendlich für Europa entscheiden würden. Und damit würden viele Stützpunkte der Amis in Europa, auch die neuen im Osten, verloren sein, könnten sogar als Druckmittel gegen die USA eingesetzt werden (eine Art Geiselnahme).
Ich würde davon ausgehen, dass diese Stützpunkte im Rahmen der vorherigen drastischen Abkühlung zwischen EU und USA von letzteren aufgegeben werden. Natürlich wäre denkbar, dass die EU tatsächlich auf diese Weise zerbricht.
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