Brasilien
#16
Brasilien kämpft gegen das Organisierte Verbrechen

Zitat:Machtkampf in Rio

Bislang hatte das organisierte Verbrechen in Brasilien nicht viel zu fürchten. Doch die neue Regierung kämpft gegen die Gewalt mit harten Methoden an.
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#17
Auch wenn ich vom Militär als Hilfspolizei überhaupt nichts halte, dürfte diese Maßnahme das letzte halbwegs zivilisierte Mittel sein, daß die Regierung noch gegen das oV hat.

Wobei so eine Maßnahme nicht für sich allein stehen kann. Man müsste gleichzeitig die Leute in neue Stadtteile/Städte umsiedeln, die über eine anständige Infrastruktur und Arbeitsplätze verfügen. Ansonsten werden die Leute aus ihrer fortbestehenden Not auf die Dauer lernen, wie sie auch das Militär "besiegen" können. Dummerweise dürften solche neuen Siedlungen utopisch sein. Bliebe höchstens noch ein Programm um neues Ackerland zu gewinnen und bestehendes umzuverteilen, um die Leute wieder auf's Land zurückzuschicken. Bloß dürfte das fast genauso utopisch sein (allein aufgrund des Wiederstandes der Landbesitzer). Zudem würde man die meisten vermutlich erst mal zum Bauern ausbilden müssen.

Fazit: Diese Maßnahme wird es auf Dauer nur noch schlimmer machen. Das oV und die verarmte Bevölkerung werden auf Dauer auch das Militär in seiner Rolle als Polizei schlagen können und danach steht keine stärkere Ordnungsmacht mehr zur Verfügung. Dann bliebe tatsächlich nur noch die Möglichkeit das Militär auch militärisch einzusetzen. Sprich: Bürgerkrieg
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#18
Zitat:Man müsste gleichzeitig die Leute in neue Stadtteile/Städte umsiedeln, die über eine anständige Infrastruktur und Arbeitsplätze verfügen.

Erstmal müssen die Arbeitsplätze überhaupt her. Das ist ja das Grundproblem der ganzen Angelegenheit. Die Armenviertel stehen de facto nicht unter Kontrolle der Regierung, sie sind autonome Zonen mit ihren eigenen Gesetzen und ihrer eigenen Verwaltung, dem sog. "organisierten Verbrechen"...o.V. ist in diesem Zusammenhang schlicht nichts anderes als ein Anti-Staat, der sich aus Banden und Geschäftsleuten jeglicher Coleur bilden konnte, nachdem der richtige Staat seine Zuständigkeiten in diesen Gebieten einfach aufgegeben hat.

Das erste zivilisierte Mittel wäre daher die Anerkennung der dort lebenden Menschen als Staatsbürger, für deren Bedürfnisse der Staat Sorge zu tragen hat. Solange das nicht passiert, wird das Militär nur eine teure und endlose Besatzungsmacht sein, die die schlimmsten Ausfälle bzw. das Überkochen des Konfliktes verhindert oder eher hinauszögert.
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#19
Arbeitsplätze? Als solches kein Problem. Müllsortieren, einfache Möbel schreinern, einfache Kleider nähen etc. - durch die neuen Städte und ihre Bürger würde erst mal ein größerer Bedarf an Dingen entstehen, die für uns selbstverständlich sind. Der Haken dabei - wer finanziert die dafür nötigen Produktionsmittel und drückt den Leuten in ihrer (kurzen) Ausbildungszeit das Geld in die Hand was sie zum Leben brauchen? Und da wird's schon kritisch. Der brasilianische Geldadel hat sicherlich nicht vor, in so etwas zu investieren. Und der Staat ist meiner Meinung nach nicht stark genug, die nötigen Mitteln aus den Reichen herauszupressen. Die wären schnurstracks ins nächste Steuerparadies verschwunden oder würden ein gutes altes Drive-By-Shooting vor dem Präsidentenpalast veranstalten.
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#20
Zitat:Arbeitsplätze? Als solches kein Problem. Müllsortieren, einfache Möbel schreinern, einfache Kleider nähen etc. - durch die neuen Städte und ihre Bürger würde erst mal ein größerer Bedarf an Dingen entstehen, die für uns selbstverständlich sind. Der Haken dabei - wer finanziert die dafür nötigen Produktionsmittel und drückt den Leuten in ihrer (kurzen) Ausbildungszeit das Geld in die Hand was sie zum Leben brauchen?

Mit Arbeitsplätzen meinte ich natürlich bezahlte Arbeitsplätze. Das sollte eigentlich allgemein verständlich sein. Die wenigsten Leute arbeiten der Freude wegen, und in den Favelas wirst du da niemand finden.

Umsiedlung wird das Problem aus dem gleichen Grund nicht lösen. Wie die anderen Maßnahmen, die du nennst, ist das, wie du schon sagst, utopisch. Ich würde auch sagen, sinnlos, denn es hängt wie gesagt an der Grundversorgung, ergo am Geld, nicht daran, dass es durchs Dach regnet oder die bisherigen Viertel keinen Wohnraum bieten.
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#21
Ähhm, ich spreche hier schon von bezahlter Arbeit. Die Leute sollen die Dinge herstellen bzw. Dienstleistungen anbieten die sie brauchen um sie dann untereinander zu verhökern. Und mit steigender Qualifikation sollte dann auch irgendwann ein Verkauf an besser Betuchte drin sein. Sprich: Marktwirtschaft.

Der einzige Haken dabei, wie ich oben schon erwähnt habe, ist das man erst mal Geld braucht um das Ganze in Gang zu setzen. Und an dieses Geld wird die Regierung, so sie denn Willens wäre, nicht ran kommen.

Zumal natürlich die bessergestellten Kriminellen kein Interesse daran haben, ihre Machtbasis zu verlieren und ebenfalls dagegen arbeiten würden.

Theoretisch ist das machbar. Bloß das die tatsächlichen Machthaber keinerlei Interesse daran haben.
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#22
Erich schrieb:http://www.defesanet.com.br/md/brasilchina2/
Zitat:China, Brazil to enhance military co-op
....
das Ergebnis sieht man hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.flugzeugforum.de/forum/showthread.php?t=1225&page=23">http://www.flugzeugforum.de/forum/showt ... 25&page=23</a><!-- m -->
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#23
WTO-Gespräche vor Wiederaufnahme?

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldung...AB,00.html

Zitat:US-Präsident George W. Bush hat bei einem Treffen mit seinem brasilianischen Kollegen Luiz Inácio Lula da Silva seine Hoffnung auf eine Einigung bei den Welthandels-Gesprächen bekräftigt. "Brasilien und die USA treiben untereinander viel Handel, das muss sie anspornen, im Rahmen der Doha-Runde zusammenzuarbeiten", sagte Bush bei einer Pressekonferenz mit Lula in Camp David. (...)
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#24
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7053830_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Abkommen zwischen EU und Brasilien
Partnerschaft für Handel und Umwelt

Die Europäische Union und Brasilien haben eine strategische Partnerschaft beschlossen. .... Eine ähnlich enge Kooperation gab es bislang nur zwischen der EU und den USA, Kanada, Russland, Japan, China, Indien und Südafrika.
...

Suche nach Wegen aus der WTO-Gasse

Die EU und das größte Land Lateinamerikas hoffen zudem, gemeinsam die Welthandelsgespräche voranbringen zu können.
...

EU-Interesse an brasilianischer Biobrennstoff-Produktion

Besonderes Interesse hat die EU an einer Kooperation im Energiesektor, weil Brasilien im Bereich der Biobrennstoffe weltweit führend ist.
...

Neue Impulse für Verhandlungen mit Mercosur

Lula da Silva erhofft sich seinerseits von der Partnerschaft mit der EU neue Impulse für die festgefahrenen Verhandlungen mit dem südamerikanischen Wirtschaftsverbund Mercosur.
...

Stand: 05.07.2007 00:26 Uhr
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#25
<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?url=/?id=3115838">http://derstandard.at/?url=/?id=3115838</a><!-- m -->

Zitat:Brasilia will entdecktes Ölfeld mit Atom-U-Boot schützen
Neues U-Boot soll 820 Millionen Euro kosten

Sao Paulo - Brasilien will sein neu entdecktes riesiges Ölfeld vor der Küste von einem Atom-U-Boot bewachen lassen. "Wenn man eine große natürliche Quelle des Reichtums im Atlantik entdeckt hat, dann ist es offenkundig, dass man auch die Mittel braucht, um sie zu schützen", sagte Verteidigungsminister Nelson Jobim am Donnerstag auf einer Rüstungskonferenz in Rio de Janeiro. Er sprach dabei von Bedrohungen durch Terrorismus oder andere Staaten, wie die amtliche Nachrichtenagentur Agencia Brasil meldete.
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#26
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/brasilien20.html">http://www.tagesschau.de/ausland/brasilien20.html</a><!-- m -->
Zitat:Ölfund vor Brasilien
Die neuen Scheichs vom Zuckerhut

Die Entdeckung riesiger Ölreserven vor der Küste könnte Brasilien in die Riege der Ölförderländer heben. Für die Nutzung der Vorkommen sind jedoch hohe Investitionen und neue Fördertechnik notwendig.

...

Auch die Regierung will in das Ölgeschäft kräftig investieren. Für fünf Milliarden Dollar sollen 146 neue Schiffe und Plattformen gebaut werden. So würden 95.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Bleibt jedoch abzuwarten, ob sich die gewaltigen Investitionen aufgrund der komplizierten Förderbedingungen wirtschaftlich überhaupt rechnen. Durch den hohen Weltmarktpreis könnte der gegenüber den Kosten in der arabischen Welt wesentlich höhere Hochsee-Förderpreis aber kompensiert werden. Die neuen Scheichs vom Zuckerhut würden dann nicht nur in Geld schwimmen, sondern wären frei von jeglichen Energieproblemen. Schon heute gewinnt das Land 40 Prozent seines Energiebedarfs aus alternativen Energien. Und beim Biosprit ist Brasilien bereits Weltmarktführer.

Stand: 15.06.2008 05:05 Uhr
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#27
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/politik/brasilien-schwingt-sich-zur-oelmacht-auf-306793/">http://www.wiwo.de/politik/brasilien-sc ... uf-306793/</a><!-- m -->
Zitat: Südamerika Brasilien schwingt sich zur Ölmacht auf
Alexander Busch (São Paulo) 25.09.2008

Brasilien wird jetzt Ölmacht – und Präsident Lula ist trotz des baldigen Endes seiner Amtszeit gefragt und kann sich über eine große Popularität freuen.

....

Lula .... kann nur sein Glück kaum fassen: In den fünf Jahren seiner Regierungszeit hat sich Brasiliens Wirtschaft rasant entwickelt. Unter dem pragmatischen Linken Lula gelangen dem Amazonasland wirtschaftlich größere Fortschritte als im gesamten halben Jahrhundert zuvor. Jetzt sieht es sich angekommen in der Riege aufstrebender Volkswirtschaften – wie Indien, Russland oder China.

Aus dem notorisch kriselnden südamerikanischen Riesen wurde nach 2003 ein Ernährer der Welt. Bei Produkten wie Soja, Orangensaft, Kaffee, Rindfleisch und Zucker ist Brasilien heute größter Anbieter auf dem Weltmarkt. Brasilien liefert Rohstoffe für die boomenden Industrien in Fernost. Brasilien ist ein weltweit führender Standorte der internationalen Bergbaubranche. Beim Einsatz von Biotreibstoffen, der Ethanolherstellung und den dafür benötigten Motoren verfügt Brasilien über das weltweit größte Know-how.

Glänzende Zukunft als Ölexporteur

Und jetzt auch noch das: Der staatlich kontrollierte Ölkonzern Petrobras entdeckte gigantische Ölvorkommen im Meer – allein im Fördergebiet Tupi nachweislich fünf bis acht Milliarden Fass. Dank dieser Bonanza würden sich Brasiliens derzeitige Reserven, die zur Selbstversorgung reichen, um die Hälfte erhöhen. Doch die Vorkommen insgesamt dürften weit größer sein: Bei Probebohrungen entlang der Küste unter einer Salzschicht in Tiefen ab 6000 Meter haben die Explorationsteams von Petrobras jedes Mal hochqualitatives Öl und Gas gefunden. Die Chancen stehen gut, dass Brasilien innerhalb der nächsten fünf Jahre zu einem bedeutenden Ölexporteur wird. Es gibt Banken, welche die Vorkommen auf 70 Milliarden Fass schätzen. Damit würde Brasilien mittelfristig in einer Liga mit den großen Ölexporteuren aus Nahost spielen.
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#28
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wiwo.de/exklusiv/brasiliens-wirtschaft-ist-kaum-auf-kredit-gebaut-374704/">http://www.wiwo.de/exklusiv/brasiliens- ... ut-374704/</a><!-- m -->
Zitat:"Brasiliens Wirtschaft ist kaum auf Kredit gebaut"
18.10.2008

Brasilien ist nach Einschätzung des Rohstoff-Milliardärs Eike Batista deutlich besser gegen die aktuelle Finanzkrise gerüstet als die USA und Europa. „Unsere Wirtschaft ist kaum auf Kredit gebaut. Vor vier Jahren existierten kaum Immobilienkredite. Hier gibt es keine Lehman Brothers“, betont Batista, der über seine Holding EBX Gesellschaften im Bergbau-, Energie- und Logistikbereich hält, in der WirtschaftsWoche.
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#29
<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?url=/?id=1224776374845">http://derstandard.at/?url=/?id=1224776374845</a><!-- m -->
Zitat:27. Oktober 2008 07:35

Niederlagen für Partei von Präsident Lula bei Stichwahl
PT und Verbündeten verlieren bei zweiter Runde der Kommunalwahlen in den drei Metropolen Sao Paulo, Rio de Janeiro und Belo Horizonte

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Das Regierungslager hat sich aber m.W. in 20 von 26 Provinzhauptstädten durchgesetzt. Unter dem Strich konnten die Parteien des Regierungslagers bei den Kommunalwahlen etwa 60 Prozent der Stimmen erzielen.
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#30
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.freitag.de/2008/44/08440802.php">http://www.freitag.de/2008/44/08440802.php</a><!-- m -->
Zitat:Michael R. Krätke
Wenn São Paulo abstürzt

BRASILIEN
*Die Weltfinanzkrise kann das Land abwehren - eine Weltwirtschaftskrise nicht

Während die Finanzmärkte derzeit nur wenig schuldig bleiben, starrt alles auf die Schwellenländer: Wenigstens die BRIC-Staaten - Brasilien, Russland, Indien und China - sollten doch die Weltökonomie vor dem endgültigen Absturz retten können.
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Brasilien gehört mittlerweile wie die übrigen BRIC-Länder zu den Netto-Gläubigern, während die Schuldner, allen voran die USA, im reichen Norden sitzen.
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Die Exportüberschüsse haben sich zwischen 2003 und 2008 mehr als verdoppelt, so dass die Nationalbank einen Überschuss von etwa 210 Milliarden Dollar horten konnte.
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