Nahbereichsflugabwehrsysteme für Schiffe
(17.10.2016, 18:31)Nightwatch schrieb: Es ist freilich nicht verkehrt aber auch nicht zwingend besser.
RAM hätte bei den Angriffen auf die Mason zur Nahbereichsverteidigung ohne Weiteres gereicht. Der Zerstörer fungiert hier aber als Verbandschutz, da kommen sowieso ganz andere Waffensysteme zum tragen.


Das Problem für den Nahbereichsschutz ist die stetig sinkende Reaktionszeit sowie die Beämpfung mehrer Bedrohungen gleichzeitig. So könnte man zukünftig durchaus Probleme bekommen, einen Seezielflugkörper wie die geplante LRSAM so rechtzeitig zu entdecken, das eine RAM noch wirksam wird - insbesondere wenn die eigenen Aufklärungssysteme nur mit geringer Leistung operieren um die eigene entdeckbarkeit herabzusetzen.
Allerdings ist die LRSAM vergleichsweise langsam. Auf unter fünf Kilometern dürfte es für ein CIWIS kaum einen unterschied machen, ob nun eine Harpoon oder eine LRSAM anfliegt.
Bereits jetzt stellt sich das Problem immer schnellerer Seezielflugkörper. Eine Brah-Mos- etwa kommt auf eine Endanflugsgeschwindigkeit von etwa Mach 2,8 oder, grob gerechnet, 960 Metern pro Sekunde.
Das bedeutet, dass ein Phalanx-CIWIS-System (Bekämpfungsreichweite 5000 Meter) glorreiche 5,2 Sekunden Zeit hat, um das Ziel aufzufassen und zu zerstören. Laut Wiki liegt die Zerstörungsreichweite allerdings bei nur 1200 Metern. Heißt im Klartext: Wenn drei oder mehr BrahMos (womöglich auch noch aus verschiedenen Richtungen) simultan angreifen, dann müssen sie von mindestens ebenso vielen CIWIS bekämpft werden, sonst kommt wenigstens eine durch.

Daher ergibt eine "Mischbewaffnung" für mich zukünftig durchaus Sinn: Die RAM könnten geeigneter sein, um sehr schnelle, mithin heiße und vergleichsweise "auffällige" Marschflugkörper abzufangen, wohingegen CIWIS-Systeme sich der eher langsameren, dafür aber schwerer zu erfassenden "Stealth"- Flugkörper widmen könnten.
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RE: Nahbereichsflugabwehrsysteme für Schiffe - von Nelson - 17.10.2016, 19:54

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