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Zitat:Turin posteteInteresse ist halt eine individuelle Frage, mich persönlich interessieren PMC-bezogene Fragen aus fachlichen Gründen, und daher lag mein Fokus auf dieser Geschichte. Wenn du uns aus Interesse mehr über die US-Verwicklungen und Machenschaften erzählen möchtest, nur zu! :daumen:
Achso. Das erklärt natürlich alles. Deine merkwürdige Affinität zum Kürzel "PMC" anstelle des unschön klingenden Wortes "Söldnerfirma", die fragwürdige Einstellung zum pseudolegalen Auftragsprozedere, die felsenfeste Überzeugung diese Firmen würden nie an einem Putsch beteiligt sein - vermutlich wegen des Berufsethos :evil:
Das ganze Konzept der privaten Sicherheitsfirmen, die mit exteritorialem Personal agieren ist, Verzeihung, Mist. Sollen sie doch Kongolesen nehmen. Das nimmt der Mission wenigstens den miesen, öffentlichen Beigeschmack von ex-militär Zivilversagern mit betriebswirtschaftlichem Globalplayeranstrich, der in der freien Presse nicht ganz zu unrecht öfter durchkommt. Das Leute keinen Bock auf Fremde Wichtigtuer mit Waffen haben, die durch ihr Land laufen und bestenfalls mittelbar irgendwem Rechenschaft schuldig sind ist irgendwie klar. Guck dir die Figuren doch mal genau an die in Afghanistan und dem Irak herumlaufen. Vor allem wie sie auftreten. Das den Zivilisten und Behördenvertretern vor Ort irgendwann die Galle hochkommt ist logisch. Ginge mir nicht anders.
Zitat:Dr. Oscar Kashala ist kein Oppositioneller?
Klar. Aber der war ja gar nicht vor Ort und die Mission der Söldner dementsprechend auch von aussen nicht ersichtlich. Nachher kann man viel erzählen. Sie hätten auch für den Papst oder das Kartell arbeiten können.
Zitat:Meines Erachtens gilt diese Bezeichnung für jeden, der für ein politisches Amt gegen die amtierende Regierung kandidiert. Abgesehen davon bezog sich mein Kommentar auf diese Zeile aus dem oben verlinkten N24-Artikel, wo zu lesen stand.... angeboten...
Und was kostet das? Und wer bezahlt das? Und, die entscheidende Frage, warum sollte jemand gerade die Kandidatur des Doktors sponsorn? Ein dutzend Profis ein paar Wochen lang anheuern, mit Spesen... 2-5K pro Tag? Aber das weisst du wohl besser als ich.
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Zitat:Kongo-Einsatz - Flämisches Kopfsteinpflaster
Von Thomas Scheen
Nach allem, was sie in der deutschen Kongo-Debatte über Kindersoldaten, Straßenschlachten, Malariamücken und Ebola zu hören bekamen, werden die Soldaten der Bundeswehr vermutlich überrascht sein, wenn sie Ende Juli in Kinshasa eintreffen.
Viele werden staunen über die gut sortierten Restaurants in der Stadt von acht Millionen Einwohnern, über das pulsierende Nachtleben im Viertel Matonge, das süffige Bier der Marke „Primus“, über das alte flämische Kopfsteinpflaster in Gombe und die Polizisten, die mit gelben Hemden und weißen Handschuhen den Verkehr zu regeln versuchen. Und manche werden den ebenso attraktiven wie lebenslustigen Kongolesinnen hinterherblicken.
(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E2E5D863566EB42F480A94F9E5774B81C~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->
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Zitat:Achso. Das erklärt natürlich alles. Deine merkwürdige Affinität zum Kürzel "PMC" anstelle des unschön klingenden Wortes "Söldnerfirma", die fragwürdige Einstellung zum pseudolegalen Auftragsprozedere, die felsenfeste Überzeugung diese Firmen würden nie an einem Putsch beteiligt sein - vermutlich wegen des Berufsethos
Beschäftige dich mit der Thematik, bevor du solche Sprüche klopfst. Merkwürdige Affinität...mein Gott, das lässt mich schon ernsthaft am Umfang deines Wissens diesbezüglich zweifeln. Schon mal einen Buchstaben zum Thema gelesen (Mills & Stremlau, Singer, Adebajo, UK House of Commons PMC-Green Paper?), oder gehört, was EO, Sandline-Affäre etc. eigentlich in dieser Beziehung zu bedeuten haben? Klingt nicht so...aber hier Schönfärberei oder Parteinahme suggerieren. Herrlich! "Pseudolegal"...im Gegenteil zu dir kenne ich die Gesetzgebung von OAU und UN zu dem Thema. Die ist äußerst klar und wenn es Lücken gibt, dann haben es deine tapferen Nationalstaaten zu verantworten. Du kannst das drehen und wenden, wie du willst. Die Endverantwortung liegt bei den Regierungen, und zwar ganz speziell in Afrika. Deswegen bleiben auch weitere derartige Aktionen gegen PMC etc. reiner Aktionismus und Heuchelei.
Zitier mich, wenn ich sage, diese Firmen würden wegen Berufsethos oder was auch immer nicht putschen. Fakt ist nun mal, dass keine PMC bisher geputscht hat und dass es billigster Populismus ist, solche Firmen mit einem Generalverdacht zu belegen. Dazu muss man nicht mal mit der Materie vertraut sein, sondern einfach die Stammtischweisheiten überdenken, bevor man solche pauschale Klischees wie "Koffer voller Geld ins Land bringen" bringt. Tipp: Solche Filme wie "Die Wildgänse" bringen dich nicht wirklich weiter, es sei denn, du willst in Zukunft die Schlagzeile für "Bild" formulieren.
Zitat:Das Leute keinen Bock auf Fremde Wichtigtuer mit Waffen haben, die durch ihr Land laufen und bestenfalls mittelbar irgendwem Rechenschaft schuldig sind ist irgendwie klar. Guck dir die Figuren doch mal genau an die in Afghanistan und dem Irak herumlaufen. Vor allem wie sie auftreten.
Verallgemeinerung ist schon eine tolle Sache, nich? Und so bequem. Komisch nur, dass man dann noch fremde (ganz zu schweigen von eigenen) Volksarmeen reinlässt. Zum Thema "Leute"...setz die rosarote Brille ab. Diese "Leute" sind (auf Afrika bezogen) nicht mehr als geld- und machtgeile Diktatoren. Was die wollen, geht mir gelinde gesagt am Allerwertesten vorbei. Kongo, Angola, Sierra Leone, alles die gleiche Brühe. Aber sobald eine Regierung was sagt, sind das für dich "die Leute", wenn eine PMC was sagt, sind das nur böse Söldner, Machos und Zivilversager. Allein das zeigt mangelnde Objektivität und fehlendes oder ausgelassenes Wissen. Ich erspar es mir, weitere Zeilen zu verschwenden, meine Position ist im Söldner-Thread zur Genüge dargelegt und mit passendem Sachbezug zum Thema Afrika, anders als deine Gedankenexperimente bzgl. Afghanistan.
Soll ich dir jetzt aufzählen, wieviele Verbrechen einheimische Verbände, Guerillas etc. in Afrika zu verantworten haben? Wofür reguläre Volksarmeen in der Geschichte des Krieges verantwortlich waren? Wo oft genug Verantwortung endete? Das allein stellt deine Position ad absurdum.
Zitat:Aber der war ja gar nicht vor Ort und die Mission der Söldner dementsprechend auch von aussen nicht ersichtlich. Nachher kann man viel erzählen. Sie hätten auch für den Papst oder das Kartell arbeiten können.
Klar. Alternative: Ich traue nur den Quellen, die mir in den Kram passen. Aber bitte nicht beim nächsten Mal die UN zitieren, wenn es gegen die Amis geht! :evil:
Bevor du jetzt über eine rhetorisch ausgereifte Antwort nachsinnst - ich halte den Spruch "Erst lesen, dann schreiben" nicht nur für eine Phrase:
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Zitat:Turin posteteSchon mal einen Buchstaben zum Thema gelesen (Mills & Stremlau, Singer, Adebajo, UK House of Commons PMC-Green Paper?), oder gehört, was EO, Sandline-Affäre etc. eigentlich in dieser Beziehung zu bedeuten haben? Klingt nicht so...aber hier Schönfärberei oder Parteinahme suggerieren. Herrlich!
Das europäische und andere Regierungen - natürlich solche Firmen gern haben und sich ihrer Dienste bedienen möchten liegt auf der Hand. Nicht für Verschwörungen* oder so, sondern um es auf den Punkt zu bringen, nicht in den Medien mit Konflikt A, B oder mit Teilaspekten oder Personen in diesen Konflikten in (den Medien) Zusammenhang gebracht zu werden. Ich war nie auf dem "Wildgänse" trip. Diese Zeiten der reinen Abenteurer sind vorbei. Die Zeiten der Abenteurer mit legalem Anstrich hat begonnen. Du hast ja einige genannt.
Die Reaktion der Öffentlichkeit vor Ort und hier auf diese Personen, als Folge ihres Auftretens habe ich aber durchaus Korrekt aufgezeichnet. Man muss schon eine Rosa-Rote Brille tragen um zu glauben, dass eine Hand voll "Experten" minimalinvasiv (unauffällig) irgendwelche Aufträge in Krisengebieten erledigt ohne sich den Unmut von Teilen der Bevölkerung zuzuziehen - es sei denn sie erfüllen einen Auftrag der komplett irrelevant ist. Diktatoren u.a. sind dabei nicht der Punkt.
Das du zahlreiche "pro" Punkte für die Legalität und Legitimität dieser Organisationen zu finden suchst sei dir gewährt. Aber das liegt in der Natur jeder Tätigkeit dass daran Beteiligte sie für unentbehrlich zu erklären versuchen. Aber was bleibt und sichtbar ist, ist ein Haufen Figuren die volle oder teilweise Polizeigewalt ausüben, bei denen man als Beobachter meist nicht weiss wer sie dafür bezahlt und die teilweise aussehen als hätten sie nen Armyshop und die Abteilung für hässliche Oakly Sonnenbrillen geplündert - ach ja, die 3 Wochenenden Personenschützertraining nicht zu vergessen.
Du kannst das gern anders sehen und meinetwegen auch auf die ausgefeilten Details der Ausbildung verweisen, die den modernen Söldner vom Berufssoldaten unterscheidet - aber letzlich tun die Typen einen job für den irgendwie keine Authorität die Verantwortung übernehmen will (siehe den Kongo Fall). Und das ist das was aufhören muss. Wenn Staaten oder Organisationen irgendwo aktiv werden wollen, müssen sie auch dafür mit ihren Leuten vor Ort gerade stehen. Alles andere ist verlogen und hat wenig Zukunft. Und wer von diesem Treiben zu profitieren versucht - um den ist es nicht schade. Private Berater ohne Waffen die die Ausführenden Kräfte vor Ort mit Informationen zu Land und Leuten versorgen - OK. Alles was darüber hinaus geht und nicht fest und KLAR ERKENNBAR zur Exikutive irgeneines Staates gehört (Flagge auf der Uniform) ist inakzeptabel.
Und beantworte bitte erst die Frage nach der Fianzierung und dem Auftraggeber des Projekts im Kongo, bevor du dich wieder aufregst. Das hast du trotz deiner Lobhudellei irgendwie bisher vergessen.
*obwohl man sie schön dafür benutzen könnte, ohne dass sie davon wissen.
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Zitat:Donnerstag, 1. Juni 2006
Bundestag gibt Marschbefehl
Deutsche Soldaten im Kongo
Der Bundestag hat dem Bundeswehreinsatz im Kongo zugestimmt. 440 Parlamentarier votierten am Donnerstag im Parlament für den Einsatz, 135 dagegen, sechs enthielten sich.(...)
Quelle:
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Zitat:Das du zahlreiche "pro" Punkte für die Legalität und Legitimität dieser Organisationen zu finden suchst sei dir gewährt. Aber das liegt in der Natur jeder Tätigkeit dass daran Beteiligte sie für unentbehrlich zu erklären versuchen.
Na da muss ich mal ganz schnell meine Kontoauszüge durchsehen, denn bisher war ich der Auffassung, ich hätte kein Interesse als Beteiligter, nach Pro's zu suchen. Das Problem wird eher sein, dass ich versuche, einigermaßen objektiv und ohne die gängigen Klischees und normativen Grundpositionen, die bisher die Diskussion zu PMCs prägen, solche Firmen zu beurteilen.
Zitat:Du kannst das gern anders sehen und meinetwegen auch auf die ausgefeilten Details der Ausbildung verweisen, die den modernen Söldner vom Berufssoldaten unterscheidet
Öhm...darauf würde ich nie verweisen, weil es diese Unterschiede nicht gibt. Diese PMC-Angestellten (ob es dir gefällt oder nicht, keine internationale oder regionale Söldner-Definition passt auf PMC-Mitarbeiter und die in Südafrika würde zwar passen, schließt aber praktisch jeden ein, der im Rüstungsbereich arbeitet) sind Ex-Berufssoldaten und besitzen daher deren Ausbildung (und Praxiserfahrung). Es mag auch Firmen geben, welche über unqualifiziertes Personal verfügen, aber das spricht nicht gegen die PMC allgemein, ansonsten müsste man meinen, weil in Kambodscha die Wehrpflichtigen mangelhafte Fähigkeiten hätten, spräche dies gegen die Volksarmee.
Zitat:bei denen man als Beobachter meist nicht weiss wer sie dafür bezahlt und die teilweise aussehen als hätten sie nen Armyshop und die Abteilung für hässliche Oakly Sonnenbrillen geplündert - ach ja, die 3 Wochenenden Personenschützertraining nicht zu vergessen.
Nur weil die USA nicht imstande sind, ihr PMC-Regime im Irak angemessen zu verwalten, kann man aus schwarzen Schafen in der Branche kein generelles Urteil fällen. Auch hier täte es gut, sich mehr mit der Thematik und den tatsächlichen Problemstellungen und Ursachen zu beschäftigen. Polemik kann das nicht ersetzen (Drei Wochenenden Personenschützertrainig, Geldrucksäcke...schlägst du das im "Lexikon der Klischees" nach?).
Zitat:Und das ist das was aufhören muss. Wenn Staaten oder Organisationen irgendwo aktiv werden wollen, müssen sie auch dafür mit ihren Leuten vor Ort gerade stehen. Alles andere ist verlogen und hat wenig Zukunft.
Rein normatives Urteil, idealistisch gefärbt und im Übrigen hat gerade das Gegenteil sehr wohl Zukunft, aber ich nehme an, bei der Zukunftsbeurteilung ging es dir mehr um das, was sein soll, nicht das, was sein kann. Bei letzterem jedenfalls sind es gerade PMCs, die praktisch grüne Weiden vorfinden, übrigens vor allem dank staatlicher Interventionstätigkeit, siehe Irak.
Zitat:Man muss schon eine Rosa-Rote Brille tragen um zu glauben, dass eine Hand voll "Experten" minimalinvasiv (unauffällig) irgendwelche Aufträge in Krisengebieten erledigt ohne sich den Unmut von Teilen der Bevölkerung zuzuziehen -
Nein, dazu muss man keine rosa Brille tragen, man muss sich allerdings mit den Hintergründen und der Geschichte von PMC-Einsätzen in Afrika vertraut machen, was dir ohne Zweifel bisher nicht gelungen ist. Nicht, dass etwa eine Anstrengung erkennbar wäre...
Zitat:Private Berater ohne Waffen die die Ausführenden Kräfte vor Ort mit Informationen zu Land und Leuten versorgen - OK.
Mal abgesehen davon, dass im Kongo praktisch der letzte Bauer bewaffnet ist und das Gewaltmonopol des Staates bzw. der Verlass darauf ein Witz ist, sind PMC-Angehörige durchaus nicht immer bewaffnet, das gehört in vielen Kontrakten tatsächlich zum Standard. Deine Vorstellungen von schießwütigen Cowboys mit dem M-16 locker über der Schulter und dem Finger an der 9-mm mögen sich durch Verrohung der Zustände etwa im Irak oder meinetwegen auch in Afghanistan ergeben haben, aber sie als Charakterisierung einer ganzen Branche auszugeben, ist gelinde gesagt Blödsinn.
Noch mal zum Mitschreiben: diese gesamten Punkte (freundlich ausgedrückt), die du nennst, sind Probleme, die sich aus der mangelnden Regulierung und Überwachung von PMCs in den spezifischen Fällen ergeben haben, und die keinen Einfluss auf die Charakterisierung einer PMC generell haben. Und der Mangel an Regulation ist nicht den strukturellen Eigenheiten von PMCs zuzuschreiben, sondern dem Unwillen von Staaten (frag dich mal, warum die OAU bisher trotz ihrer ach so bösen Erfahrungen mit ihrer Söldnerkonvention so lasch umgeht) sowie oft genug schlichter Faulheit und Inkompetenz entsprechender staatlicher Stellen. Dafür sind die USA mit ihren Regulationen bzgl. US-amerikanischer PMCs ein Beispiel par excellence, denn hier bestehen im Prinzip alle Möglichkeiten, ein straffes, transparentes PMC-Regime zu verwalten und trotzdem kommt es zu Vorfällen im Irak und sonstwo, die den Ruf einer gesamten Branche, bedingt durch Vorurteile und Pseudo-Moral, in den Dreck ziehen.
Zitat:Und beantworte bitte erst die Frage nach der Fianzierung und dem Auftraggeber des Projekts im Kongo,
Du mit deiner suggerierten Heimlichkeit und sinistren Absichten! Selbst der PMC-Chef hat frei heraus gesagt, dass die Tätigkeit im Auftrag einer US-Firma erfolgte. Aber da du so sehr nach der Beantwortung von Fragen strebst: Warum hat man bisher keine Anklage gegen die PMC-Angehörigen erhoben, warum keine Begründung für die Verhaftung vorgetragen? Warum meint die UN, die sonst wachsamer als jeder andere gegen Söldnertum und PMC-Umtriebe vorgeht, dass die Anschuldigungen unbegründet seien? Mach dir mal endlich über diese Fragen ein paar Gedanken, bevor du in Ignoranz oder Unkenntnis von Sachwissen jemand der Lobhudelei bezichtigst.
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Zitat:Turin posteteRein normatives Urteil, idealistisch gefärbt und im Übrigen hat gerade das Gegenteil sehr wohl Zukunft, aber ich nehme an, bei der Zukunftsbeurteilung ging es dir mehr um das, was sein soll, nicht das, was sein kann. Bei letzterem jedenfalls sind es gerade PMCs, die praktisch grüne Weiden vorfinden, übrigens vor allem dank staatlicher Interventionstätigkeit, siehe Irak.
Also ohne eine jederzeit für jeden nachvollziehbare Legitimation? Keine Ahnung was man einwerfen muss um auch nur 1 Sekunde zu glauben dass das Zukunft hätte und den Auftraggeber nicht mit voller Wucht, doppelt und dreifach, wie ein Boomerang trifft.
Zitat:US-amerikanischer PMCs ein Beispiel par excellence, denn hier bestehen im Prinzip alle Möglichkeiten, ein straffes, transparentes PMC-Regime zu verwalten und trotzdem kommt es zu Vorfällen im Irak und sonstwo, die den Ruf einer gesamten Branche, bedingt durch Vorurteile und Pseudo-Moral, in den Dreck ziehen.
Solange ausnahmslos jeder Interessierte kurzfristig und unbürokratisch feststellen kann welche Regierung oder sonstige Organisation die Söldner im Gebiet X engagiert hat, z.B. über das Internet - können sie machen was sie wollen, und sie haben meinen Segen, denn für alles was sie anrichten gibts Rückendeckung. Dieser Punkt ist also unstrittig.
Nebulöses "bla-Bla" auf der anderen Seite, wie z.B.: die US-Regierung arbeitet in Sicherheitsfragen im Raum Irak neben anderen Firmen mit "IdotswithGuns.INC" und "StupidSolutions.ltd" zusammen, sagen nichts über Art und Natur der Mission. Oder wer für den Erschossenen im Dorf Sowieso jetzt eigentlich verantwortlich ist.
Zitat:Selbst der PMC-Chef hat frei heraus gesagt, dass die Tätigkeit im Auftrag einer US-Firma erfolgte.
Das interessiert niemanden, und ich vermute selbst du dürftest dieses Problem und die Lücke in dieser wertlosen Aussage des Firmensprechers erkennen. Wenn in 10 Jahren der gute Dr., unwahrscheinlichsterweise, auf einem Thron aus blutigen Schädeln sitzend das Land ausplündert - wer trägt dann die Verantwortung für seine einstige Machtergreifung? Die Sicherheitsfirma X die von der Sicherheitsfirma Y den Auftrag erhalten hatte ihn durch die Wahl zu schleusen? Oder die Sicherheitsirma Y? Blödsinn. Den Ursprünglichen Auftraggeber bitte - den, der der Ami Firma den Auftrag erteilt hat - es sei denn das ist wieder eine Sicherheitsfirma. Die Kette lässt sich endlos fortsetzen. Aber es mag ja Leute geben deren Audmerksamkeitsspanne für solche Details zu kurz ist.
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Zitat:"In Kinshasa herrscht ein ganz normales Leben"
In der Demokratischen Republik Kongo sollen am 18. Juni die ersten freien Wahlen seit vier Jahrzehnten abgehalten werden. Um einen friedlichen Verlauf des Urnengangs zu sichern, sollen unter anderem deutsche Soldaten in die Hauptstadt Kinshasa geschickt werden. Diverse Politiker weisen diesen Plan der Bundesregierung als "gefährliches Abenteuer" zurück. Entwicklungshelferin Salua Nour zeichnet im Interview mit tagesschau.de ein anderes Bild von Kinshasa: Die Hauptstadt sei "auch in den Zeiten des Krieges von gewalttätigen Auseinandersetzungen verschont geblieben". Nour leitet das Büro der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Kinshasa.
(...)
Deutschland hat hier einen sehr guten Ruf. Auch in der letzten Ecke des Landes ist hier bekannt, dass Deutschland das einzige Land ist, das Kongo kontinuierlich geholfen hat. Deutschland war hier auch nie Kolonialmacht und vertritt auch keine wirtschaftlichen Interessen in Kongo.
(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5336002_TYP6_THE5350168_NAV_REF2_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Der Inhalt des Interview mit Frau Nour erinnert mich doch sehr stark an den von mir am 26.05. hier in diesem Thread geposteten Artikel von Thomas Scheen aus der F.A.Z. vom 19.05.2006:
Zitat:Kongo-Einsatz - Flämisches Kopfsteinpflaster
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@BigLinus
Zitat:Deutschland hat hier einen sehr guten Ruf. Auch in der letzten Ecke des Landes ist hier bekannt, dass Deutschland das einzige Land ist, das Kongo kontinuierlich geholfen hat. Deutschland war hier auch nie Kolonialmacht und vertritt auch keine wirtschaftlichen Interessen in Kongo.
Ich hoffe, mal das wissen auch die Milizen, Rebellen und sonstige Leute die potenziell eher an Chaos und Anarchie interessiert sind.
Irgendwie erinnert die Berichterstattung vom Khinshasa in der Hinsicht eher an einen Reiseprospekt, als an eine Beschreibung der Hauptstadt eines Bürgerkriegslandes. :misstrauisch:
Wenn man zynisch denken würde, könnte man denken, dass den BW-Soldaten, die jetzt darunter müssen, der Aufenthaltsort schmackhaft gemacht wird.
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@ Ingenieur
In den Artikel von Thomas Scheen aus der F.A.Z. vom 19.05.2006 heißt es u.a.:
Zitat:Der Krieg ist in Kinshasa fern
Die Stadt am Kongo-Strom ist zwar nicht mehr „Kin, la belle“ (Kin, die Schöne), wie die Stadt noch in den siebziger Jahren hieß. Trotzdem ist sie nicht einmal halb so gefährlich wie etwa die nigerianische Wirtschaftsmetropole Lagos.
Was anderswo seit Jahren nicht mehr möglich ist - nämlich abends zu Fuß durch die Straßen zu schlendern - ist in Kinshasa zwar nicht üblich, aber auch nicht lebensgefährlich. Dabei ist die Bevölkerung von Kinshasa mit Sicherheit ärmer als die von Lagos.
Es geht meines Erachtens, sowohl in dem Interview mit Frau Nour, wie auch in dem Artikel von Thomas Scheen, darum nicht die allgemeine Panikmache zum Ratgeber politischer Entscheidungen in Berlin zu machen.
Wenn die FDP und die Linkspartei fordern, an Stelle der Bundeswehr zivile Helfer nach Kinshasa zu entsenden, so ist dies einerseits auch in meinem Sinne, andererseits bar der Realität. Welche zivilen Helfer sollen und wollen denn im einem Eventualfall Präsenz und Flagge zeigen?
Ich denke mit der Entsendung von EU-Truppen soll den Verantwortlichen in Kinshasa selbst gezeigt werden, daß die Zeiten bürgerkriegsgleicher Auseinandersetzungen vorbei sind und nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung, das überaus reiche Land wieder auf die Beine zu bringen ist.
Gemeinsame Kraftanstrengung und Hilfe zur Selbsthilfe durch die EU. So unterstützt die GTZ, dessen Büroleiterin Frau Nour ist, die kongolesische Regierung im Auftrag der Bundesregierung in folgenden Bereichen:
- Förderung der privaten Wirtschaft und der zivilen Gesellschaft;
- Gesundheit: HIV/AIDS Bekämpfung und Stärkung des Gesundheitssystems;
- Biodiversität und nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen und
- Städtische und ländliche Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung.
Wichtig scheint mir dabei vorallem der Punkt: Förderung der privaten Wirtschaft und zivilen Gesellschaft.
Durch den Wiederaufbau der unterbrochenen Wirtschaftskreisläufe soll die zerfallene Infrastruktur instand gesetzt werden. Mit der Stärkung von Organisationen der privaten Wirtschaft und der Zivilgesellschaft sollen die Bedürfnisse der Bevölkerung in den Reformprozeß einbezogen werden. Daneben spielt die Förderung der Selbsthilfekapazitäten der Bevölkerung in den Städten und auf dem Land eine wesentliche Rolle. Dadurch entsteht Stabilität und daraus erwachsen Perspektiven. Mit diesen Perspektiven gewinnen die Stabilisierungsmaßnahmen an Wert für einen echten Friedenprozeß der in Demobilisierung und Reintegration der ehemaligen Rebellen enden kann und soll und zwar für den gesamten Kongo.
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Zitat:BigLinus postete...der in Demobilisierung und Reintegration der ehemaligen Rebellen enden kann und soll und zwar für den gesamten Kongo.
Die stammen zum Grossteil ja eben nicht aus dem Kongo, sondern aus den Nachbarstaaten wie Ruanda. Lediglich die lokalen Milizen, die Frau Nour angesprochen hat, sind ein beherrschbares Problem, bei dem die angesprochenen Massnahmen Wirkung zeigen dürften.
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@Wolf
Ich glaube, genau diese Aufgaben sollte die UN übernehmen und nicht die EU-Kräfte. Darin haben sind die Mitarbeiter auch geschult und die UN dürfte (neben der USA) auch die meiste Erfahrung im "Nation Building" haben.
Aus meiner Sicht macht der EU-Einsatz allerdings sogar sehr viel Sinn, auch wenn die meisten Leute fragen: "Was sollen denn die 1500 Hansel da unten? / da sind doch schon 12 000 Blauhelme / man bräuchte mehr / Tropfen auf den heißen Stein / etc".
Ich glaube, der Sinn der EU-Kräfte sollte eine Art SEK da unten sein. Momentan sind die meisten UN-Soldaten da unten aus 2. Welt Staaten wie Indien, Bangladesch o. ä. also nicht so optimal ausgerüstet. Zudem sind sie den anarchistischen Kräften (also Milizen, Söldner etc) zahlenmäßig unterlegen.
Vielleicht hat jemand den ZEIT-Artikel vor ein bis zwei Monaten gelesen (habe ihn aktuell nicht verfügbar), indem das Leben und Sterben eines UN-Soldat aus Bangladesch beschrieben wurde.
Der Befehlshaber der örtlichen UN-Truppe meinte, es wäre gut, wenn eine ähnlich gut ausgerüstete Truppe wie die BW oder die US Army da unten wäre, auch wenn sie zahlenmäßig gering wären, denn dann hätten die Blauhelme die Gewissheit, dass wenn sie in einen Scharmützel geraten, irgendjemand mit einer waffentechnischen Übermacht auf jeden Fall da ist, um die UN-Soldaten rauszuhauen.
Die SEKs spielen zahlenmäßig auch in der Polizeiarbeit eine verschwindende Rolle: niemand erwartet, dass eine SEK auf Patroullie gehen sollen. Allerdings sichern sie die militärische und waffentechnische Überlegenheit der Polizei gegenüber Entführern, Bankräubern o.ä.
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Zitat:Ingenieur postete
Ich glaube, der Sinn der EU-Kräfte sollte eine Art SEK da unten sein.
Ich denke nicht, dass du einen unserer Politiker finden wirst, der dieses Vorhaben unterstützen würde. Zu heiss, zu viele hässliche Bilder. Die Reporterhorden und Fotografen von Stern, Spiegel und Co. würden den halben Regenwald des Kongo niedertrampeln um die "Opfer" der Bundeswehr ausführlichst zu dokumentieren.
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In der Demokratischen Republik Kongo kam es, nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters, gestern zu Protesten gegen eine ausländische Einmischung im Kongo. Dabei demonstrierten mehrere hundert Anhänger der Opposition in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa. Die Polizei ging mit Tränengas und Warnschüssen gegen sie vor.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=topNews&storyID=2006-06-13T051232Z_01_HUM318742_RTRDEOC_0_KONGO-PROTESTE.xml&archived=False">http://de.today.reuters.com/news/newsAr ... ived=False</a><!-- m -->
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Das ist ja wohl der größte Witz.
Bei denen ist so ziemlich jede Nation auf der gesamten eurasiafrikanischem Landmasse mit Soldaten, Sölnern oder sonstwie vertreten, und die demonstieren gegen ausländische Einmischung (so wie ich verstanden habe) der EU.
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