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Hi Leute:hand: hat jemand Informationen zu den Antiken Persischen Armeen von der Zeit vor dem Persischen Großreich ? Desweiteren bräuchte Informationen zu den Unterschieden der Persisch Antiken Kriegsführung und der Kriegsführung der Sassaniden.
Wäre euch sehr dankbar wenn ihr mir helfen könntet
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Werter Patriot :
Frühzeit :
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Achaimeniden :
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Parther :
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Sassaniden :
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Zur Armee der Zeit vor Kurosh :
Das Heer der Könige von Anshan oder der Elamiter und anderer eng verwandter Völker war eine Milizarmee, d.h. die Armee war das Volk in Waffen.
Die Waffen mußte jeder freie Mann selber stellen und auf Geheiß des Herschers wurden von diesen bewaffneten Bürgern dann im Kriegsfall bestimmte %Teile eingezogen.
Das Alte Wort Kara für Heer (gleiche Wurzel) und zugleich als Wort für Volk wurde auch später bei den Persern unter Kurosh noch so verwendet. Der Kern der Armeen die das Persische Großreich schufen waren noch die Reste jener alten Milizarmeen.
Diese Milizen bestanden zu einem großen Teil aus Infanterie. Im Gegensatz zu den Medern und anderen Iranischen Völkern verfügten die frühen Perser über relativ wenig Kavallerie. Die Milizen kämpften mit Schilden, Speeren und dem Bogen. Die Reiterei war gleich ausgerüstet.
Die alten Elamiter und frühesten Perser verwendeten noch den 3 oder 4 Pferd Streitwagen assyrischen Typs. Zur Zeit der späten Assyrer und des Aufstiegs des Mederreiches nahm der Anteil der Kavallerie stark zu und wurde aus dem persischen Adel rekrutiert. Diese übernahmen von den Medern die Reiter-Lanze medischen Typs aus Kornelkirsche. Kurosh wandelte dann die Streitwagentruppe in die Sichelstreitwägen um. Aber bis zur Schaffung des Persischen Weltreiches verblieb ein Anteil klassischer Streitwagentruppen in der persischen Armee.
Von den Medern stammt auch der Akinakes (Kurzschwert) der erst kurz vor der Schaffung des Weltreiches Eingang Persien fand. Die frühen Perser trugen kaum Rüstung, zur Zeit des Mederreiches kamen dann Schuppenpanzer auf, desweiteren übernahmen die Perser das Medische Reitergewand. Bis dahin trugen sie eltamitische Kleidung, diese wurde weiter von Gardeeinheiten sowie am Hofe getragen.
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Zum Unterschied zwischen den Sassaniden und den früheren Persern :
Die Sassaniden verfügten über eine extrem auf Kavallerie ausgerichtete Armee. Diese war nach dem alten Vorbild gegliedert, die Namen der Offiziere und Einheiten waren gleich, jedoch waren diese Einheiten anders bewaffnet. Z.B. gab es wieder die Unsterblichen, aber im Gegensatz zu den früheren Unsterblichen der Achaimeniden waren die Sassanidischen Unsterblichen Cataphrakten Kavallerie.
Die Sassanidische Infanterie war zwar auch zahlreich, aber von extrem schlechter Qualität und fungierte vor allem als Träger und Logistiktruppen.
Die Kavallerie wies sehr viele verschiedene Typen auf von denen bei der schweren Kavallerie die Clibanarii und Cataphrakten die wichtigsten waren. Dazu kamen große Zahlen von berittenen Bogenschützen die sich aus den Hephateliten (Weiße Hunnen) und ähnlichen Völkern rekrutierte.
Dazu kamen Kriegselefanten aus Indien.
Die Taktik der Sassaniden war es, den Gegner durch Bogenbeschuß und Bewegungskrieg zu zermürben und bei Fehlern bzw Auflösung des Gegners dann mit der schweren gepanzerten Kavallerie zu zuschlagen.
Die Sassaniden verfügten im Gegensatz zu den Achaimeniden über keine brauchbare oder schwere oder halbschwere Infanterie mehr. Sie verwendeten keine Sichelstreitwägen, die taktische Rolle dieser übernahmen die Elefanten.
Die schwere Kavallerie war viel schwerer gerüstet und gepanzert als die Achaimenidische, die Pferde trugen Pferdepanzerung aus Metall, die Ritter waren so schwer gerüstet in Vollrüstungen aus Metall das sie keine Schilde mehr führten. Die Lanzen waren anders : der Contus als vorherschender Lanzentypus war deutlich länger und schwerer als die früheren Lanzen und wurde mit zwei Händen (keine Schilde!!) am Ende geführt.
Die Sassaniden setzten zudem auf kleinere und deutlich höherwertige Armeen während die Heere der Achaimeniden Massenarmeen waren. Schon relativ kleine sassanidische Aufgebote hatten eine extrem große Schlagkraft im Kampf. Wegen der extrem straffen Zentralisierung der Sassaniden wirkte sich die Feudalisierung ihres Reiches nicht so stark aus wie bei den Parthern wo selbige die militärische Schlagkraft häufig stark schwächte.
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Klasse Informationen und Links genau das was ich brauch vielen dank Quintus:daumen:!
Die gemeinsamkeit der Taktiken beider Armeen bestand darin keine direkten Frontalangriffe zu führen oder ?
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Jein.
Die Sassaniden führten massive Frontalangriffe mit ihren Cataphrakten aus :
wenn sie eine Chance dazu sahen den Gegner im ersten Ansturm zu werfen und völlig auseinander zu sprengen. Diesen Zustand von mangelndem Zusammenhalt versuchten sie durch die berittenen Bogenschützen herzustellen. Die Taktik der Sassaniden war also viel mehr von den Steppenvölkern abgeschaut, die Achaimeniden setzten dagegen auch auf eine starke Infanteriekomponente und fast stets auf das Umgehen der Flanken des Gegners durch ihre Kavallerie und Infanterie.
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Setzten die Sassaniden auch die Kontingente aus verbündeten Staaten ein? Meines Wissens war z.B. das indische Kuschana-Reich mit dem Reich der Sassaniden verbündet.
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Soweit ich weiss waren das Vasallen der Sassaniden mit denen die Perser auch gemeinsam in den Kampf zogen.
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Zitat:Setzten die Sassaniden auch die Kontingente aus verbündeten Staaten ein?
Ja. z.B. setzten sie viele Krieger verbündeter Reitervölker aus den nördlichen Steppen ein, z.b. aus den Stämmen der Weißen Hunnen (Hephataliten).
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Was mich sehr interessiert ist, wie konnte das passieren dass der römische Kaiser Valerian in den Händen der Perser geriet? und er dann später exekutiert worde!
[Bild: http://www.babyloniangal.com/files/tours...hahpur.jpg]
Links der römische Kaiser und rechts Shapur I
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Das ganze ist eine nicht ganz so herorische Geschichte :
Schapur der I hatte sich eine Schwächephase des römischen Reiches zunutze gemacht und Syrien bis zum Mittelmeere erobert. Persische Truppen standen in zähen Kämpfen gegen die Legionen in Kleinasien und Armenien, Antiochia fiel nach längerer Belagerung an die Perser, womit eine der größten und wichtigsten Städte des Mittelmeeres sassanidisch wurde.
Darüber hinaus gab es Interne Aufstände im Römischen Reich. So riefen sich zu diesem Zeitpunkt mehrere Führer zum römischen Kaiser aus.
Valerian wurde nun von den Germanischen Legionen zum Imperator ernannt und erledigte in schneller Folge seine Wiedersacher. Dann führte er dutzende von Feldzügen gegen die Perser persönlich an. Bis 258 n Chr hatte er die persischen Armeen aus Syrien wieder heraus geworfen und Antiochia wieder erobert.
260 n Chr invasierte er das Sassanidische Reich, wurde aber in Nord Mesopotamien von den Sassaniden ausmanövriert und eingekesselt.
Trotzdem war die Lage nicht aussichtslos, die germanischen Legionen hätten sich den Weg zurück frei kämpfen können. Schapur sandte aber Boten an Valerian und schlug ihm einen Verhandlungsfrieden vor, dazu sollten sich die beiden Herscher persönlich treffen. Bei diesem Treffen überfielen die Perser den Kaiser und nahmen in Gefangen mit sich bevor römische Truppen eingreifen konnten.
Ohne Valerian zogen sich darauf hin die Legionen kämpfend nach Antiochia zurück.
Schapur der I behielt Valerian am Hof als Sklaven und nutzte ihn dort lange Jahre als Trittschemel und Fußhocker. Nach seinem Tod ließ er ihn abhäuten und ausstopfen und zur Belustigung aussttellen.
Obwohl die Römer ohne Anführer aus den sofort ausbrechenden Machtkämpfen stark geschwächt waren, nützte diese Tat Schapur nichts, da an die Stelle der Römer der neue Staat Palmyra trat, der die Perser in den folgenden Jahren mehrfach besiegte und zurück drängte.
Trotzdem war Schapur insgesamt ein hervorragender Herrscher, militärisch hoch begabt und politisch geschickt.
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Rom und der Iran
Der endlose Krieg zwischen Rom und dem Iran dauerte Jahrhunderte. Dabei war der Iran der einzig ernsthafte Einzelgegner Roms.
Abgesehen von dem langen Vorlauf der Kriege zwischen Rom und den Parthern waren es vor allem die Persischen Sassaniden, die der zäheste und bedeutenste Feind des Imperiums wurden.
Im Jahr 224 n Chr erhob sich Ardashir, ein Persischer Fürst gegen seinen Parthischen Oberherrn Artabanos und besiegte ihn. Mit der Vertreibung und folgenden Unterwerfung der Parther begründete Ardashir die Dynastie der Sassaniden und erneuerte das Persische Großreich.
Die Sassaniden beriefen sich direkt auf das Achämenidische Reich, erschufen binnen wenige Jahre einen zentralistischen, hoch effizienten Staatsapparat und und führten eine einheitliche Staatsreligion ein.
Schon bei seiner Thronbesteigung forderte Ardashir alle vom römischen Imperium besetzten Gebiete des Ehemaligen Achämenidenreiches. Nur sechs Jahre später fielen die Armeen der Sassaniden in die Ostgebiete des Imperiums ein. Dennoch blieb den Sassaniden der Sieg verwehrt, die Römer schlugen ihre Angriffe unter dem Imperator Severus Alexander zurück.
240 n Chr folge Schapur I seinem Vater auf den Thron. Auch er griff Rom wieder offensiv an, daß wegen innerer Spannungen kaum Truppen frei hatte. Trotzdem wurde Schapur von Timisethus, dem Präfekten der Prätorianer bei Rhesania in Nordsyrien vernichtend geschlagen. Nach dem Tod des Präfekten 244 n Chr
siegte Schapur aber über die numerisch unterlegenen Römischen Verbände bei Misik im heutigen Irak.
Der Nachfolger von Imperator Gordian, Phillipus zog sich darauf hin zurück und räumte den Sassaniden Armenien. Trotzdem ging der Krieg weiter, und zog sich in einer langen Reihe von Belagerungen durch das Bergland Kleinasiens.
Acht Jahre später gingen die Römer wieder in die Offensive über, wurden aber von Schapur bei Barbalissos am Euphrat vernichtend geschlagen. Wegen der zeitgleichen heftigen Angriffe der Germanen, waren keine Truppen mehr für den Osten verfügbar und die Sassaniden eroberten alles römische Reichsgebiet in Syrien links des Euphrat und nahmen sogar Antiocha ein, daß zu diesem Zeitpunkt die zweitgrößte Stadt der Welt war.
Die römische Gegenoffensive unter der persönlichen Führung des Imperators Valerian endete dann in einer weiteren fatalen Niederlage bei Edessa in Ostanatolien. Zwar gelang es den Persern nicht, die numerisch überlegenen römischen Verbände zu besiegen, aber sie nahmen bei Verhandlungen den Imperator Valerian gefangen. Er war der erste römische Kaiser der von einem Feind Roms gefangen genommen worden war.
Bis zum Jahr 262 n Chr drängten jedoch immer größere römische Heere die Sassaniden wieder hinter den Euphrat zurück und nach einer Niederlage verlor Schapur auf der Flucht vor dem Feldherrn Macrianus sogar seinen Harem.
Entscheidend war hier der Zweifrontenkrieg gegen Rom und den Stadtstaat Palmyra, der die persischen Streitkräfte überforderte. Der Herrscher von Palmyra, Odenath drang bis in den Iran vor und fügte Schapur vor dessen eigener Hauptstadt eine Niederlage zu.
Nach dem Tod von Odenath kam seine Tochter Zenobia auf den Thron von Palmyra und besetzte die römischen Provinzen Kleinasien und Ägypten. Darauf hin geriet Palmyra in den Zweifrontenkrieg gegen die Perser und gegen Rom und wurde zwischen den beiden Mächten aufgerieben. 272 n Chr besetzte der Imperator Aurelian die letzten Reste des Palmyranischen Reiches und die Grenze zwischen Persien und Rom verlief wieder an ihrer Ausgangslinie.
Mit dem Tod von Schapur im gleichen Jahr hörte die Offensive Kriegsführung auf beiden Seiten auf, und man beschränkte sich beidseitig auf Stellvertreterkämpfe in Armenien und einige Belagerungen.
283 n Chr fielen die Römer nun in persisches Gebiet ein und eroberten und dem Feldherrn Carus die Hauptstadt des Perserreiches. Wegen Innerer Spannungen und Druck an anderen fronten mußten sie sich jedoch noch im gleichen Jahr zurückziehen.
Zur Zeit des Imperators Diokletian (284 n Chr bis 305 n Chr) geriet nun das Sassanidenreich in Innere Kämpfe, Bahram II lag im offenen Krieg mit seinem Bruder Hormizd. Die Römer gingen deshalb offensiv in Sassanidisches Gebiet vor und begradigten ihre Grenzen in Syrien und Armenien. Ein Jahr später übernahmen die Römer die Kontrolle über ganz Armenien.
Bahrams Nachfolger, Narses fiel daraufhin im Jahr 297 n Chr mit einer großen Sassanidischen Armee in Armenien ein, um es zurück zu erobern. Der von Diokletian gesandte Feldherr, Galerius, drängte die Perser jedoch aus Armenien heraus und ging seinerseits zum Gegenangriff über. Er wurde jedoch bei Carrahe, an dem gleichen Ort wo schon die Parther die Römer im Jahr 53 v Chr besiegt hatten von den Sassaniden eingekesselt und erlitt eine schwere Niederlage.
Der Gegenangriff der Sassaniden im folgenden jahr wurde jedoch vom Imperator Diokletian persönlich vernichtend abgeschlagen und ein zweiter sassanidischer Angriff endete ebenfalls in einer Niederlage gegen Diokletian bei der armenischen Stadt Satala.
Bei den Kämpfen gelang es Diokletian, die gesamte Familie des persischen Großkönigs und viele hohe persische Würdenträger gefangen zu nehmen. Rom gewann im Austausch gegen die Gefangenen Gebiete am oberen Tigris dazu.
Während der Herrschaft Konstantins bauten beide Seiten ihre Truppen wieder auf. 337 n Chr standen die Römer numerisch weit überlegen zu einem Angriff auf das Sassanidenreich bereit, jedoch starb im gleichen Jahr der Imperator.
Auf persischer Seite wurde nun Schapur II Herrscher. Im Jahr 338 n Chr überfiel er die römischen Truppen überraschend und schlug sie vernichtend, dann überrannte er Armenien. ein Jahr später fiel er in Syrien ein, scheiterte aber an den von Diokletian dort errichteten Festungsanlagen.
Zwischen 350 n Chr und 356 n Chr zwang ihn der Einfall der Hunnen in sein Reich, die Kämpfe mit Rom abzubrechen.
Nach einer weiteren Offensive gelang es ihm jedoch 361 n Chr, viele Gebiete in Syrien zu erobern.
Der Imperator Julian hatte derweilen seinen Vetter, Constans II besiegt und marschierte im gleichen Jahr nach Osten. Schapur der II zog sich ohne Schlacht bis zu seiner Hauptstadt zurück und wich den römischen Armeen aus.
Julian kehrte aus Nachschubproblemen nach Westsyrien zurück und wurde bei Kämpfen im Jahre 363 n Chr bei Samarra im heutigen Irak verwundet und starb an Blutvergiftung.
365 n Chr nahmen die Truppen Schapurs erneut Armenien ein und gliederten es als Satrapie direkt in das Reich ein. Nach heftigen Kämpfen mit germanischen Söldnern, die der Imperator Valens in den Osten entsandt hatte, mußte Schapur jedoch einem Kompromiß zustimmen und Armenien wurde geteilt. 377 n Chr erhielt das Sassanidenreich das östliche Drittel von Armenien.
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Während der Völkerwanderungszeit kam es zu neuen Hunneneinfällen in beide Reiche und es gab keine offenen Auseinandersetzungen zwischen Oströmern und Sassaniden mehr.
Das Verhältnis wurde sogar Freundschaftlich, der Großkönig Yezgerd übernahm beispielsweise die Vormundschaft für den Sohn des Imperators Arcadius. Man half sich im weiteren gegen den Ansturm der Barbarenvölker militärisch gegenseitig aus, so kämpften auf Oströmischer Seite persische Kavallerieinheiten und die Oströmer sandten Infanterie und Militärberater nach Persien.
Die sogenannten Hephataliten, die Weißen Hunnen brachten das Sassanidenreich in dieser Zeit fast an den Rand des Untergangs. Im Jahr 484 n Chr fiel sogar der Großkönig Peroz den Hunnen in die Hände, worauf das Reich in eine 20 jährige Anarchie verfiel.
Erst um 500 n Chr hatten die Perser das Reich wieder stabilisiert und die Hunnen aus dem Land geworfen. Unter Großkönig Kavad nutzten die Perser nun die Schwäche der Oströmer, um sich oströmische Gebiete anzueignen. Das führte zu Spannungen die sich schließlich in Kampfhandlungen entluden.
Unter Khosrow I (531 n bis 579 n Chr) lagen dann Ostrom und das Sassanidenreich wieder im Krieg. Beide Seiten verfügten dabei wieder über große Militärische Schlagkraft und sehr fähige Herrscher, auf der Oströmischen Seite trat Khosrow der Imperator Justinian (527 n Chr bis 565 n Chr) entgegen und dessen Feldherr Belisar.
Die Oströmer setzten bei ihren Kämpfen viele Hunnische und Germanische Söldner ein, und wurden auch im Westen aktiv. Im Mehrfrontenkrieg eroberte Ostrom Italien, Spanien und Nordafrika zurück und schlug die Perser mehrmals vernichtend.
Die Kämpfe zwischen den Oströmern und den Sassaniden wurden so heftig, daß sie an einer Front vom Kaukasus bis in den Jemen hin geführt wurden. In diesem gewaltigen Krieg bluteten beide Seiten völllig aus, die Oströmer waren zwar unterlegen und kämpften zugleich nach Westen hin, hatten aber durchgehend großes Glück und die besseren Feldherren.
Auf der Seite der Sassaniden fielen nun die Awaren von Westen in das Oströmische Reich ein, Ostrom wiederum verbündete sich mit den lahmidischen Arabern. Beide Seiten schlossen im Jahr 591 n Chr, nach dem Tod der beiden herrscher einen Erschöpfungsfrieden und begannen sogleich wieder mit der Aufrüstung.
Im Jahr 602 ermordete der Gardepräfekt Phokas seinen Kaiser Maurikius und rief sich selber zum Kaiser aus. Darauf hin floh der Sohn von Maurikius, Theodosius nach persien, worauf der Großkönig, Khosrow II gegen die Oströmer in den Krieg zog.
Durch die völlige Überbeanspruchung der Kräfte des Oströmischen Reiches im Ersten großen Krieg, gelang den Persern ein gewaltiger Sieg nach dem anderen. In nur 15 Jahren eroberten die Sassaniden Armenien (603), Mesopotamien (605) Syrien (614) Palästina (615) sowie Ägypten (616) und stießen dann in einer mit den Awaren koordinierten Offensive bis vor die Hauptstadt Konstantinopel vor. Die gewaltigen Festungsanlagen der Hauptstadt hielten jedoch jedem Angriff stand und die Oströmer beherschten weiter die See mit ihren überlegenen Flotten.
Im gleichen jahr kam ein neuer Imperator an die Macht, der letzte der diesen Titel trug und zugleich der letzte Römer, danach muß man von einem Griechischen, einem Byzantischen Reich sprechen und nicht mehr von einem Oströmischen. Er hießt Heraklius / Herakleios und stammte aus karthago.
Ungeachtet der Persischen Truppen direkt vor der hauptstadt segelte er über das Schwarze Meer nach Armenien und eroberte es in einem Jahr. In den folgenden Jahren besiegte er mit unfassbarem Glück und Feldherrngenie ein persisches Heer nach dem anderen, wobei er die allerletzten Mittel Ostroms verbrauchte. 624 n Chr fiel er in das persische Zentralland ein und die Perser mußten nach Osten abziehen, im gleichen Jahr zerstörte er das Zoroastrische hauptheiligtum in Gandzak.
In nur 9 Wochen legten die Oströmischen Armeen unter ihrem Imperator 1700 Kilometer zurück und eilten dabei von Sieg zu Sieg. Diese Siege waren jedoch sehr teuer erkauft, Ostrom blutete so vollständig aus wie nie zuvor in der Geschichte. Heraklius ließ zudem überall Festungsanlagen von einer Stärke und Größe anlegen, die es bisher nicht gab. Er führte einen zermürbenden Stellungs- und Belagerungskrieg, in dem sich die Perser über Jahre vollständig abnutzten.
Bei der Stadt Tigranocerta besiegte der Imperator die Sassanidischen Feldherrn Sharhbaraz und Sahin mit dem Reichsheer der Sassaniden in einer Doppelschlacht und im Jahr 626 drang er weiter in persisches Gebiet vor.
Die Perser versuchten darauf hin einen weiteren Angriff direkt auf die Haupstadt von Byzanz, die sie noch im gleichen Jahr einschlossen.
Trotzdem zog sich der Imperator nicht zurück und besiegte im Jahr 627 bei Ninive die letzten Persischen Aufgebote. Daraufhin kam es zu heftigen Unruhen im Sassanidenreich bei denen auch der Großkönig Khosrow ermordet wurde. Das Sassanidenreich war durch den Krieg vollkommen ausgeblutet und ökonomisch erledigt. 630 n Chr endete der Krieg mit einem Triumphzug des Imperators durch Jerusalem und der Rückgabe des heiligen Kreuzes durch die Sassaniden.
Das Oströmische Reich verzichtete darauf, daß Sassanidische Gebiet zu besetzen, dazu waren die Oströmer zu schwach. Heraklius nutzte die völlig überspannten verbliebenen Kräfte dazu, die im Krieg über Jahrzehnte hinweg errichteten Festungen überall wieder herzurichten und auszubauen.
Die extrem hohen Steuern und lasten die er den oströmern dazu aufbürdete, führten zu Aufständen im Reich und einer weitgehenden Abkehr der überlebenden Bevölkerung von diesem Staat. Der Imperator setzte darauf hin seine Anordnungen mit Gewalt durch, allein die Griechen in den Kernländern des oströmischen Reiches hielten weiter zum Reichsgedanken und so wandelte sich dieser Staat von einem lateinischen, römischen hin zu einem griechischen, byzantinischen.
642 n Chr wurden die Unterlegenen Persischen Streitkräfte bei Nihavend von den Muslimen venichtet und das ganze perserreich fiel dem islam in die Hände. Der Wiederstand gegen die Muslime war dabei sehr gering, die Menschen traten freiwillig in großen Scharen zum Islam über.
Das gleiche geschah dann, als zeitgleich die Muslime das Byzantinische Gebiet anggriffen. Große Teile des ehemaligen oströmischen Reiches fielen fast kampflos den Muslimen in die Hände, sowohl in Ägypten, als auch in nordafrika, spanien oder Syrien war man der herrschaft des Imperators überdrüssig.
Trotzdem gelang es den Muslimen nicht, die von Heraklius errichteten Festungsanlagen alle im ersten Ansturm zu nehmen. Sie ignorierten dies also, schlossen sie lediglich ein und marschierten immer weiter bis zur Hauptstadt Konstantinopel. Diese wurde von Heeren des Islam zweimal auf das heftigste angegriffen, konnte jedoch nicht erobert werden. Im gegensatz zu den persern waren die Muslime dank der Ägypter und Syrer auch bald eine starke Seemacht.
Die Byzantiner behielten jedoch dank des griechischen Feuers die Oberhand, dieses hatte ein aus Syrien geflohener Ingenieur nach Byzanz gebracht.
Alles von Griechen besiedelte Kernland, also Griechenland und das Gebiet der heutigen Türkei konnte im weiteren gehalten werden. Erst im Verlauf von jahrhunderten gelang es Islamischen Völkern diese Gebiete Stück für Stück zu erobern, die zu diesem Zeitpunkt über 1000 Jahre alten mauern von Byzanz selbst fielen erst 1453 durch die Osmanischen Türken. Es waren immer noch die gleichen Mauern, die schon die Sassaniden nicht durchbrechen konnten.
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@Quintus Fabius
Interessante Zusammenfassungen, danke dafür doch habe ich eine frage:
Gehe ich recht in der Annahme das sie ihr wissen aus den direkten berichte der römischen Autoren jener Epochen entnehmen ?
Sicher ist nach der Islamischen Eroberung des Sassadinen reiches kann man nur noch wenig von quellen der "Sassanidischen Seite" reden, man sollte aber berichte wie Valerians Gefangennahme und sein Schicksal in Sassanidischen Iran mit Vorsicht genießen.
Sicher war das Aufgebot der Römischen Infanterie und ihre Kampfstärke der das Sassanidischen Heeres überlegen, doch muss man immer bedenken das Shapur, wie zuvor die Parther, seine Schlagkraft auf der Reiterei aufbaute, die mobil/taktisch vielseitig war und durch gute Ausbildung numerisch überlegenere Gegner besiegten konnte. Deswegen mag es auch oft ausgesehen als ob die sich Sassaniden unterlegen zurück zogen obwohl es nur der versuch war eine Schwachstelle in der enorm starken Römischen infantiler zu finden und sofort durch zu brechen. Deswegen halte ich es für zweifelhaft das Valerian durch eine list gefangen genommen wurde.
Der Bericht über Valerians Schicksal ist eher als Römische Propaganda zu betrachten, nun waren die Sassaniden nicht die Achaemeniden aber so eine Behandlung ist ziemlich unwahrscheinlich und in den meisten Büchern über die Sassaniden die ich bisher gelesen habe wird sie auch nicht wiedergegeben.
Zudem möchte ich noch sagen das die weiß Hunnen nicht die einzigen Gegner im Osten waren, das Sassanidische Heer bestand im gründe ja nur deswegen aus Reiterei weil es schnell und mobil im Osten und westen der Reiches zur stelle sein musste. Kushan, Weiß Hunnen, Hunnen und Türken waren eine sehr große Bedrohung, ich will die Römer und ihre extrem schlagkräftige Infanterie nicht diskreditieren aber ein guter Anteil der Rückzüge und die Römischen siege hing wohl damit zusammen.
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Ich hab da auch meine Zweifel, dass der römische Imperator Valerian durch eine List gefangen genommen wurde, schließlich war er sich so sicher dass er mit seine gewaltige Armee mit marschiert hat, immer und immer wieder zogen sich die Perser zurück, für Valerian bedeutete eins, die Perser haben angst und wollen nicht kämpfen, er aber ahnte nicht dass die Perser versuchen ihn einzukesseln, und das ganze endet für Valerian in einer Katastrophe, Valerian und über 70.000 römische Legionäre gehen in persische Gefangenschaft. Zu dem werden die Römer zu hohen Reparationszahlungen verpflichtet.
EDIT: Also kurz gesagt, Valerian wurde in einer riesige Schlacht besiegt und DANN gefangen genommen.
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Zitat:Gehe ich recht in der Annahme das sie ihr wissen aus den direkten berichte der römischen Autoren jener Epochen entnehmen ?
Da gehen Sie völlig recht. Wobei die wenigen verbliebenen Sassanidischen Texte dazu ebenso wenig einer Quellenkritik standhalten.
Sicher war das Aufgebot der Römischen Infanterie und ihre Kampfstärke der das Sassanidischen Heeres überlegen,
Das würde ich noch nicht mal sagen, das kommt immer auf das Gelände und die Situation an. In den Bergen Armeniens setzten sich die Legionen meist gegen die Sassaniden durch, in den Ebenen Mesopotamiens waren die Sassaniden überlegen.
Zitat:Deswegen halte ich es für zweifelhaft das Valerian durch eine list gefangen genommen wurde.
Ich gehe auch von einem fingierten Rückzug aus, um die Römer einzukesseln. Das schließt sich aber ja nicht gegenseitig aus daß man zusätzlich hier diese Möglichkeit nutzte. Die Römer waren ja schon eingekesselt als Valerian gefangen wurde, das weiß man mit Sicherheit und wohlgemerkt Nach der Gefangennahme kämpften sich die verbliebenen Legionen aus dem Kessel frei und zogen ab.
Zitat:nun waren die Sassaniden nicht die Achaemeniden aber so eine Behandlung ist ziemlich unwahrscheinlich
Es gibt durchaus belegte Beispiele für Verrat und Grausamkeiten durch die Sassaniden. Dem steht die in der Antike sonst sprichwörtliche Wahrheitsliebe der Perser entgegen die auch für die Sassanidische Sozialkultur wichtig war.
Man muß das immer im Vergleich zur Zeit sehen.
Zitat:ich will die Römer und ihre extrem schlagkräftige Infanterie nicht diskreditieren aber ein guter Anteil der Rückzüge und die Römischen siege hing wohl damit zusammen.
Vollste Zustimmung.
Die Gefahr durch die Hunnen war zeitweise sogar so groß, daß sich die Späten Römer und die Sassaniden zeitweilig sogar verbündeteten. Das ist kaum bekannt, daß Oströmer zeitweilig sogar mal auf der Seite der Sassaniden kämpften.
Zitat:Also kurz gesagt, Valerian wurde in einer riesige Schlacht besiegt und DANN gefangen genommen.
Das ist der Punkt der eben umstritten ist. Fakt : die Römer wurden in einer riesigen Schlacht besiegt. Fakt : der Imperator wurde gefangen genommen. Wann dies geschah und wie ist aber gerade der Punkt der unklar ist. Die Niederlage der Römer könnte ebenso Folge der Gefangennahme sein, wie andersherum die Gefangennahme Folge der Niederlage.
Ich habe diesbezüglich nochmal wegen Sassanidischen Quellen geschaut, diese lassen den Zeitpunkt der Gefangennahme jedoch leider offen. Sie stellen nur fest das der Imperator gefangen wurde und stellen dies sogar bildlich dar, aber es fehlen die Details.
Von daher muß ich einräumen, daß meine Aussagen nur eine Hypothese neben anderen sind.
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