(Vor 7 Stunden)muck schrieb: Die Aussage stimmt entweder oder nicht, aber lässt sich eigentlich nur so interpretieren, dass es für das ganze Bauprojekt nur fünf Elektriker für alle Verkabelungsarbeiten gibt.
Genau dieser Sachverhalt macht für die Bewertung dieser regelmäßigen "Schauergeschichten" keinen Unterschied. Warum ist dies aus meiner Sicht so?
Angenommen, der Auftragnehmer hat wirklich nur fünf Elektriker dafür eingestellt, dann gibt es nur entweder
a) man braucht nicht mehr, um den Terminplan zu halten oder
b) man findet nicht genügend Leute und der Terminplan rutscht oder droht zu rutschen.
Wenn nun unter der Annahme von b) der Auftraggeber vermutet, dass der Terminplan rutscht oder auch nur die Gefahr dazu besteht, kann er gemäß jedem halbwegs sauberen Vertrag vom Auftragnehmer Aufklärung darüber verlangen, wie er gedenkt, den Terminplan damit zu halten.
Kein Unternehmen, mit einer halbwegs kompetenten Rechtsabteilung, wird dann antworten "Ist kein Problem!", denn dann wäre man später schon im Bereich einer Straftat unterwegs und auch die zivilrechtlichen Schadensersatzansprüche des Auftraggebers wären vor Gericht trivial durchzusetzen. Also wird man entweder prüfen und feststellen, dass es kein Problem ist oder zugegeben, dass es ein Problem ist.
Wie auch immer, im letzteren Fall setzt sich der Auftraggeber dann hin und setzt Fristen, um diesen Sachverhalt abzustellen. Wenn das nicht fruchtet, zieht man die Vertrags- und Verzugsstrafen. Wenn auch diese nicht helfen, kann man den Vertrag außerordentlich kündigen und rückabwickeln. Damit einhergehend natürlich auch mit weiteren Ansprüchen wie Schadensersatz.
Wenn ein Auftraggeber dies nicht macht, sei es z.B. aus wirtschaftspolitischen Gründen, dann hat er nicht mal einen moralischen Grund sich darüber in so einer Form zu beschweren.
Sollte es dem Unternehmen einfach unmöglich sein, am knappen deutschen Markt für Facharbeitskräfte - der für Marineprojekte noch knapper ist, da alle Mitarbeiter sicherheitsüberprüft sein müssen soweit mir bekannt - das benötigte Personal selber zu gewinnen oder andere Firmen zu beauftragen, gehört sich es ebenso wenig, solche Geschichten auf so einem Workshop auszubreiten.
Lange Rede, kurzer Sinn: Solche Geschichten gehören nicht in dieses Format, sondern in die Hände des Vertragesreferates, den Auftragnehmer mit allen vertraglichen Sanktionsmöglichkeiten in die Spur zu schicken. Wenn man das als Auftraggeber willentlich nicht macht, mit allen möglichen weiteren Konsequenzen, ist man halt einfach selber Schuld.
Was ich als Steuerzahler nicht hören will, sind solche Geschichten auf dieser Ebene in diesem Gesprächsformat. Wenn überhaupt, dann will ich hören, dass man dem effektiv mit aller Härte abgeholfen hat oder sich zumindest rigoros das monetär geholt hat, was Vertrags- und Verzugsstrafen vorsehen.