| 
		
	
	
	
		
	Beiträge: 7.486Themen: 1.048
 Registriert seit: Sep 2020
 
	
	
		Odin's Eye soll EU-Raketenwarnsystem im Weltraum erweitern
Defense news
Von Linus Höller 
 Feb 9, 03:11 PM 
[Bild: https://www.defensenews.com/resizer/hsrt...JLGBFE.jpg ] 
Eine künstlerische Darstellung eines fiktiven endo-atmosphärischen Abfangsystems für das europäische TWISTER-Projekt, zu dem Odin's Eye Daten über die Lage im Weltraum beisteuern soll. (MBDA-Bild)
 
BERLIN - Die Europäische Union investiert 90 Millionen Euro (97 Millionen Dollar), um die Entwicklung eines satellitengestützten Raketenfrühwarnsystems voranzutreiben. Ein Konsortium von 43 Unternehmen aus 14 Nationen beginnt mit der Arbeit an einem Simulator.
 
Das Projekt unter der Leitung der in Bremen ansässigen OHB System AG erhielt 2021 zunächst 7,5 Millionen Euro von der Europäischen Kommission, um "Weltraum-Situationsbewusstsein und Frühwarnmöglichkeiten" zu untersuchen. Das neue Projekt mit dem Titel Odin's Eye II baut auf diesen Studien auf und bringt die Dinge voran, indem es die Entwurfsphase einleitet. Es wurde Ende letzten Jahres angekündigt und soll laut einem Informationsblatt auf der EU-Website 96,6 Millionen Euro kosten.
 
Die Finanzierung auf EU-Ebene erfolgt aus dem Europäischen Verteidigungsfonds, mit einigen zusätzlichen direkten Beiträgen der beteiligten Regierungen. Auch Norwegen, obwohl kein EU-Mitglied, ist an dem Projekt beteiligt.
 
Das Satellitensystem soll die Fähigkeiten der europäischen Länder in den Bereichen rechtzeitige Warnung, technische Aufklärung, Verbreitungskontrolle und Raketenabwehr verbessern. Es soll insbesondere ballistische Waffen, Hyperschallwaffen und Antisatellitenwaffen aufspüren und verfolgen, heißt es in dem Informationsblatt zur Förderung und in einer Erklärung von OHB.
 
Mehrere Tochtergesellschaften des Unternehmens sind ebenfalls an dem Konsortium beteiligt. OHB Hellas, ein in Griechenland ansässiges Unternehmen, und Digital Connect mit Sitz in Mainz, Deutschland, sind für das Bodensegment, die Datenanalyse und die On-Board-Verarbeitung verantwortlich.
 
Zu dem Zusammenschluss von Unternehmen aus dem gesamten Kontinent gehören auch mehrere Giganten der europäischen Verteidigungsindustrie, darunter Airbus, die Ariane Group, Leonardo und Thales
 
Nach Angaben von OHB wird Odin's Eye eine Säule des europäischen TWISTER-Projekts unter französischer Leitung sein. Twister will Bedrohungen aus dem Weltraum aufspüren, und zwar "durch eine Kombination aus verbesserten Fähigkeiten für weltraumgestützte Frühwarnsysteme und endo-atmosphärische Abfangsysteme", heißt es in der offiziellen Beschreibung des Projekts.
 
"Europas Souveränität und Verteidigungsfähigkeit wird sich auch im Weltraum entscheiden, und eine dedizierte Frühwarnfähigkeit ist in Anbetracht der aktuellen geopolitischen Lage der Welt unerlässlich", sagte Sabine von der Recke, das zuständige Vorstandsmitglied bei OHB.
 
Das Unternehmen konnte bis Redaktionsschluss keine weiteren Informationen über den Zeitplan und die Details der Mission geben.
 
In den letzten Jahren hat die Europäische Union begonnen, ihre weltraumgestützten Überwachungsmöglichkeiten zu verbessern. Neben Odin's Eye und Twister finanzierte sie 2021 das von der Ariane-Gruppe geleitete Sauron-Projekt, das ebenfalls auf die Verbesserung des Situationsbewusstseins im Weltraum abzielte, sowie das von Vitrociset geleitete Integral-Projekt, bei dem es in erster Linie um den Austausch sensibler Betriebsdaten ging.
	 
	
	
	
		
	Beiträge: 7.486Themen: 1.048
 Registriert seit: Sep 2020
 
	
	
		Frankreich und Deutschland bekräftigen die Notwendigkeit einer gemeinsamen Entwicklung einer WeltraumfrühwarnkapazitätOPEX360 (französisch) 
von Laurent Lagneau · 25. Juli 2025 
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...250725.jpg ] 
Das Weißbuch zur Verteidigung und nationalen Sicherheit [LBDSN] von 2008 hatte die Notwendigkeit betont, Frankreich mit einer Frühwarnkapazität auszustatten, die mit den Mitteln bestimmter verbündeter Länder „interoperabel” ist, um „die Entwicklung ballistischer Bedrohungen zu verfolgen, den Ursprung von Abschüssen zu bestimmen und die Warnung der Bevölkerung zu erleichtern”.
 
Eine solche Fähigkeit basiert auf einem Transhorizontradar wie „Nostradamus”, das in der Normandie installiert ist und ballistische Raketen sowie alle Flugobjekte in sehr großer Höhe (THA) in einer Entfernung von 3.000 km erkennen kann. Dieses Mittel kann durch Satelliten mit Infrarotsensoren (IR) ergänzt werden, um mögliche Raketenstarts zu erkennen.
 
Das Ziel des LBDSN von 2008 war es, bis 2020 eine größere Unabhängigkeit in der Lagebeurteilung zu erreichen und sich von amerikanischen Mitteln wie den Satelliten DSP-I (Defense Support Program – Improved) und SBIRS (Space-Based Infrared System) unabhängig zu machen. 
.... 
Aus diesem Grund wurde 2021 das Programm Odin's Eye ins Leben gerufen, das vom Europäischen Verteidigungsfonds (EDF) mit rund 100 Millionen Euro finanziert wird. Trotz des Vorsprungs Frankreichs im Bereich der Weltraumfrühwarnung wurde die Leitung dieses Projekts der deutschen OHB System AG übertragen.
 
Neben Deutschland und Frankreich [mit ONERA, ArianeGroup, Thales, Thales Alenia Space France, Airbus Defence & Space SAS, MBDA und Lynred] beteiligen sich Italien, Spanien, Österreich, Litauen, die Niederlande, Griechenland, Belgien, Finnland, Dänemark, Polen und Norwegen an diesem Projekt.
 
Ursprünglich sollte Odin's Eye zusammen mit EU HYDEF [European Hypersonic Defence Interceptor], einem weiteren vom FEDef finanzierten Projekt zur Entwicklung einer Lösung zur Abwehr von Hyperschallwaffen, durchgeführt werden. Zur allgemeinen Überraschung wurde es jedoch an das spanische Unternehmen SENER Aeroespacial vergeben, nachdem MBDA France von der Europäischen Kommission abgelehnt worden war. Nachdem der französische Hersteller diese Entscheidung angefochten hatte, erhielt er schließlich Recht, und die Brüsseler Exekutive startete ein zweites Projekt namens HYDIS² [HYpersonic Defense Interceptor Study].
 
Angesichts der Entwicklung der ballistischen und hyperschallfähigen Bedrohungen ist Odin's Eye jedoch zweifellos notwendiger denn je. Dies bekräftigten jedenfalls der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein französischer Amtskollege Sébastien Lecornu bei einem Arbeitstreffen am 24. Juli in Osnabrück.
 
„Im Laufe ihrer Gespräche haben die beiden Minister auch das Frühwarnsystem „Odin's Eye“ angesprochen. Lecornu betonte, dass die Europäer in der Lage sein müssen, Raketenangriffe schnell zu erkennen, während sie derzeit in dieser Hinsicht vollständig von den USA abhängig sind“, zusammenfasste das deutsche Verteidigungsministerium.
 
Derselben Quelle zufolge bezeichnete Pistorius dies als „eine Schlüsselkompetenz, die gemeinsam entwickelt werden sollte“. Nach ersten Informationen der deutschen Presse könnte Frankreich die Radartechnologie [vermutlich Nostradamus] in das aus dem Projekt „Odin’s Eye“ hervorgegangene System integrieren. Mehr wird sicherlich bei der nächsten deutsch-französischen Verteidigungskonferenz Ende August in Toulon bekannt werden.
 
Es sei darauf hingewiesen, dass Odin's Eye durch die Europäische Kommission behindert wurde, die sich eine Zeit lang geweigert hatte, die Nicht-Wiederausfuhrbescheinigungen für die im Rahmen dieses Projekts durchgeführten Studien zu unterzeichnen.
 
„Diese Situation bringt die französischen Industrieunternehmen in eine heikle Lage, da sie Transfers durchführen müssen, ohne die von der Verwaltung auferlegten Bedingungen vollständig zu erfüllen, und wir keine Garantien über den endgültigen Bestimmungsort der militärischen und industriellen Ausrüstung haben, an deren Entwicklung wir mitwirken”, erklärte Senator Aymeric Durox kürzlich in einer schriftlichen Anfrage an das Armeeministerium.
 
Wie das Armeeministerium in seiner Antwort jedoch mitteilte, wurde „von Fall zu Fall” ein Kompromiss gefunden. 
„Dieser Kompromiss gewährleistet, dass die Kommission die Verbreitung von Verschlusssachen, die sie im Rahmen der von ihr geförderten Projekte erhalten könnte, kontrollieren kann. Es werden auch weitere Überlegungen mit der Kommission angestellt, um diese Problematik bei künftigen Projektausschreibungen unter Wahrung der Hoheitsrechte des Staates besser zu berücksichtigen“, erklärte er. 
Foto: OHB
	 
	
	
	
		
	Beiträge: 7.486Themen: 1.048
 Registriert seit: Sep 2020
 
	
	
		Figaro (heute) Zitat:Der deutsche Minister erwähnte das Programm für Langstreckenraketen (Elsa) und das Vorhaben, rasch ein Frühwarnsystem zur Erkennung von Raketenstarts aufzubauen. Ein Projekt, das gut vorankommt, wobei Deutschland die Satelliten liefern soll, die einen Raketenstart erkennen können, während Frankreich die Radarsysteme zur Verfolgung mit Onera und Thales bereitstellen wird. Dieses Programm befindet sich in der Endphase und könnte eines der ersten sein, das vom Finanzierungsprogramm Safe profitiert.“ 
	
	
	
		
	Beiträge: 7.486Themen: 1.048
 Registriert seit: Sep 2020
 
	
	
		Ich habe eine Verständisfrage.
 Frühwarnen ist ja sehr gut, bloss sollte diese Informationen dann auch benutzt werden, selbst wenn Twister und andere Effektoren noch nicht einsatzbereit sind.
 Also zB übergabe an Schiffe mit (begrenzten) Wirkmitteln an Bord. Wie soll das mit einem CMS Aegis funktionieren ?
 
	
	
	
		
	Beiträge: 133Themen: 1
 Registriert seit: Apr 2024
 
	
	
		 (06.08.2025, 18:17)voyageur schrieb:  Ich habe eine Verständisfrage.
 Frühwarnen ist ja sehr gut, bloss sollte diese Informationen dann auch benutzt werden, selbst wenn Twister und andere Effektoren noch nicht einsatzbereit sind.
 Also zB übergabe an Schiffe mit (begrenzten) Wirkmitteln an Bord. Wie soll das mit einem CMS Aegis funktionieren ?
 
So wie jede andere fremde Radarübermittlung an Aegis? Die französischen Radare beobachten die Raketen ja nur und die Zieldaten werden warscheinlich von den Schiffs eigenen Radaren bereit gestellt. Kritischer is ja die integration von Twister&Co in Aegis. Soll Twister überhaupt von Schiffen benutzt werden?
	 
	
	
	
		
	Beiträge: 673Themen: 2
 Registriert seit: Feb 2024
 
	
	
		 (06.08.2025, 18:33)Aegrotare schrieb:  So wie jede andere fremde Radarübermittlung an Aegis? Die französischen Radare beobachten die Raketen ja nur und die Zieldaten werden warscheinlich von den Schiffs eigenen Radaren bereit gestellt. Kritischer is ja die integration von Twister&Co in Aegis. Soll Twister überhaupt von Schiffen benutzt werden? 
Twister (Timely Warning and Interception with Space-based TheatER surveillance) ist doch das Gesamtprogramm. Also die mögliche Kombination aus ODIN’s EYE II, HYDEF und/oder HYDIS und anderen Systemen. Diese Programme werden zwar aus unterschiedlichen EU-Programmen und Fördertöpfen bedient, werden am Ende aber wohl mehr oder weniger zusammenlaufen.
 
Wie oben beschrieben, soll Frankreich für die Frühwarnung von BM-Bedrohungen etc. die bodengestützte Radarkomponente, Deutschland die Satellitenkomponente entwickeln. Und das, obwohl sich Paris in allen Bereichen als technologisch führend ansieht ;-) Wie auch schon beim “Schock“ HYDEF statt HYDIS…
 
HYDEF soll von Beginn an für die Nutzung in VLS ausgelegt werden. Ich vermute, dass das auch für HYDIS gelten wird, da wird man - ich rate mal - primär Sylver im Auge haben…
	 
	
	
	
		
	Beiträge: 7.486Themen: 1.048
 Registriert seit: Sep 2020
 
	
	
		Mir geht es um etwas anderes, nämlich die Benutzung von funktionierenden Teilberichen, selbst wenn die Gesamtlösung noch nicgt feritg ist.Die informationen von Nostradamus fließen schon heute in das französische Luftüberwachungssystem, und das selbe wird mit den Infos von OdinEyes passieren.
 Die französische Marine "zapft" den Datenfluss an und gibt ihn ihre Fregatten weiter, dort fließen sie dann in das lokale Luftlagebild ein. Egal ob die Fregatte das Ziel nun bekämpfen kann oder nicht.
 Gibt es Plané de DM die diese Richtung gehen, und wenn ja wie wird das mit dem CMS Aegis realisiert werden ?
 
	
	
	
		
	Beiträge: 673Themen: 2
 Registriert seit: Feb 2024
 
	
	
		 (07.08.2025, 16:02)voyageur schrieb:  Mir geht es um etwas anderes, nämlich die Benutzung von funktionierenden Teilberichen, selbst wenn die Gesamtlösung noch nicgt feritg ist.Die informationen von Nostradamus fließen schon heute in das französische Luftüberwachungssystem, und das selbe wird mit den Infos von OdinEyes passieren.
 Die französische Marine "zapft" den Datenfluss an und gibt ihn ihre Fregatten weiter, dort fließen sie dann in das lokale Luftlagebild ein. Egal ob die Fregatte das Ziel nun bekämpfen kann oder nicht.
 Gibt es Plané de DM die diese Richtung gehen, und wenn ja wie wird das mit dem CMS Aegis realisiert werden ?
 
Soweit mir das bekannt ist, gibt es keine derartige Fähigkeit, weder in der Aufklärung, noch in der Weiterleitung an Marineeinheiten, im Bereich der Bundeswehr. 
Da aber spätestens mit der F127 eine dezidierte BMD-Befähigung eingeführt wird, müssen entsprechende Fähigkeiten implementiert werden. Ggf. dann auch unter Einbindung von Arrow. Eine Stand-alone-Lösung, also ohne Einbindung der F127 in den BMD-Verbund, würde keinen Sinn machen. Schon gar nicht, wenn die wesentliche Frühwarnfähigkeit mit Odins Eye nicht eingebunden würde. 
Wie schnell man das hinbekommt, das steht natürlich auf einem anderen Blatt…
 
Genau genommen muss auch Arrow 3 schnellstens mit aufgenommen werden, weil die Reichweite des Super Green Pine mit 900-1.000 km auch keine wirkliche Vorwarnzeit ermöglicht. 
 
Aber Odins Eye gibt es ja auch noch nicht…
	 
	
	
	
		
	Beiträge: 7.486Themen: 1.048
 Registriert seit: Sep 2020
 
	
	
		Paris und Berlin haben ein Abkommen zur Umsetzung des Weltraumfrühwarnsystems Odin's Eye unterzeichnet
OPEX360 (französisch)
von Laurent Lagneau · 16. Oktober 2025 
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...009-02.jpg ] 
Im Juli hatte Sébastien Lecornu, damals Minister für Streitkräfte, bei einem Besuch in Osnabrück erklärt, dass die Europäer sich die Fähigkeit aneignen müssten, mögliche Raketenangriffe schnell zu erkennen und damit ihre Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten in diesem Bereich zu verringern.
 
Daher sei es notwendig, die Weltraumfrühwarnkapazität „Odin's Eye” im Rahmen eines von der Europäischen Kommission finanzierten und von der deutschen OHB System AG koordinierten Projekts zu entwickeln, dessen Hauptpartner ONERA, ArianeGroup, Thales, Thales Alenia Space France, Airbus Defence & Space SAS, MBDA und Lynred sind.
 
Während sich das französische Verteidigungsministerium zu diesem Projekt eher zurückhaltend äußert, ist dies bei seinem deutschen Pendant nicht der Fall, das es in seinem Bericht über das Treffen der Verteidigungsminister der NATO-Mitgliedstaaten am 15. Oktober in Brüssel erwähnt hat.
 
Bei dieser Gelegenheit unterzeichneten die französische Verteidigungsministerin Catherine Vautrin und Herr Pistorius eine Umsetzungsvereinbarung über die künftige Kapazität von Odin's Eye sowie eine Absichtserklärung über die Entwicklung eines Netzwerks von Bodenradarsystemen zur Frühwarnung im Rahmen des Projekts JEWEL (Joint Early Warning for a European Lookout).
 
„Wir sind Europäer, die sich nicht auf Worte beschränken. Wir wollen auch glaubwürdig handeln“, kommentierte Frau Vautrin laut Angaben des deutschen Verteidigungsministeriums.
 
„Für unsere gemeinsame Verteidigung ist es nach wie vor von entscheidender Bedeutung, dass wir Bedrohungen so schnell wie möglich erkennen und abwehren können. […] Unser Ziel ist es, feindliche Raketen vom Weltraum aus zu erkennen, sobald sie gestartet werden. Nur so können wir sie rechtzeitig abfangen“, erklärte Pistorius mit Blick auf Odin’s Eye.
 
Zu diesen beiden sich ergänzenden Projekten wurden keine weiteren Details bekannt gegeben.
 
Was Odin’s Eye betrifft, so verfügt Frankreich dank der Erfahrungen mit dem Programm SPIRALE [Infrarot-Frühwarnsystem], das auf zwei 2009 in die Umlaufbahn gebrachten Mikrosatelliten basiert und es ermöglicht hat, eine umfangreiche Datenbank mit Infrarotbildern der Erde aufzubauen, um anschließend die technischen Spezifikationen eines zukünftigen Satelliten zur Früherkennung und Frühwarnung festzulegen. Da jedoch die für seine Entwicklung erforderlichen Mittel fehlten, wurde dieses Projekt aufgegeben.
 
Die terrestrische Frühwarnkapazität basiert auf Transhorizont-Radarsystemen wie dem Demonstrator NOSTRADAMUS,  dessen Entwicklung kürzlich vom französischen Verteidigungsministerium mit einer ersten Investition von 2 Millionen Euro wieder aufgenommen wurde.
 
„Das Projekt Nostradamus ist der erste Baustein der Frühwarnung, die wir gemeinsam mit den Europäern aufbauen wollen“, erklärte Lecornu im September letzten Jahres.
	 
	
	
	
		
	Beiträge: 7.486Themen: 1.048
 Registriert seit: Sep 2020
 
	
	
		JEWEL: Frankreich und Deutschland legen den Grundstein für eine europäische Frühwarnkapazität
EMA (französisch)
Leitung: Armeeministerium / Veröffentlicht am: 24. Oktober 2025 
Angesichts der zunehmenden ballistischen und hyperschalltechnischen Bedrohungen in Europa starten Frankreich und Deutschland die Initiative JEWEL, um den Grundstein für eine europäische Frühwarnkapazität zu legen. Frühwarnung ist die Fähigkeit, einen Raketenabschuss zu erkennen und dessen Flugbahn zu verfolgen, um, wenn möglich, dessen Abfangen auszulösen. 
[Bild: https://www.defense.gouv.fr/sites/defaul...k=W9_p66Qq ] 
Am 15. Oktober 2025 unterzeichneten der französische Armeeminister und Kriegsveteranen-Minister, Catherine Vautrin, und der deutsche Bundesverteidigungsminister, Boris Pistorius, eine Absichtserklärung zur Gründung der Initiative JEWEL (Joint Early Warning for a European Lookout).
 
Dieses Projekt ist ein entscheidender Schritt zum Aufbau einer europäischen Frühwarnkapazität, die diejenige der Vereinigten Staaten ergänzt.
 
Sie wird zur integrierten Luft- und Raketenabwehr der NATO beitragen und gleichzeitig die europäische Säule des Bündnisses stärken.
Was ist Frühwarnung? 
Frühwarnung ermöglicht es, den Start einer Rakete zu erkennen, ihre Flugbahn während des gesamten Fluges zu verfolgen und die Daten in Echtzeit an die Kommandozentralen zu übermitteln, um geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten, einschließlich einer möglichen Abfangaktion. Sie trägt auch zur Erkennung und Vorhersage von Bedrohungen bei und ermöglicht die Zuordnung einer potenziellen Aggression.
 
Diese Fähigkeit basiert auf zwei sich ergänzenden Segmenten: 
Im Weltraum erkennen mit Infrarotsensoren ausgestattete Satelliten den Abschuss von Raketen anhand der vom Triebwerk abgegebenen Wärme. 
Am Boden verfolgt ein Netzwerk aus festen und mobilen Radaranlagen, die auf verschiedenen Frequenzbändern arbeiten, die Flugbahn der ballistischen Raketen und, im Falle von Transhorizontradaren, die Flugbahn von Marschflugkörpern, die in geringer Höhe fliegen.
 
Dieses System kann durch den Einsatz von Erkennungskapazitäten in sehr großer Höhe verstärkt werden, um die Überwachung bestimmter kritischer geografischer Gebiete zu erweitern, zu vervollständigen und zu verfeinern.
 
Alle diese Sensoren speisen ein Kommando- und Kontrollsystem, das Daten in Echtzeit verarbeitet.
 
Dieses System ist in der Lage, Bedrohungen zu analysieren, Frühwarnungen auszugeben und Reaktionen zu koordinieren. 
Heute ist Europa noch immer auf Informationen aus amerikanischen Frühwarnsystemen angewiesen.
 
Die Entwicklung eines souveränen europäischen Systems würde die strategische Autonomie des Kontinents stärken und die europäische Säule der NATO konsolidieren.
 
Vor diesem Hintergrund haben Frankreich und Deutschland beschlossen, ihre Kräfte im Rahmen der Initiative JEWEL zu bündeln, um gemeinsam die erste europäische Frühwarnkapazität aufzubauen.
Ein erstes deutsch-französisches Abkommen für die Weltraumkomponente 
Die Weltraumkomponente bildet den Kern des JEWEL-Projekts und ist dessen Grundstein.
 
Sie ermöglicht es, den Start einer Rakete aus dem Weltraum zu erkennen, noch bevor diese in die von Bodenradaren abgedeckten Gebiete eintritt.
 
Auf diese Weise liefert sie die ersten kritischen Daten, die die gesamte Warn- und Entscheidungskette versorgen. 
Um die Grundlagen für diese Architektur zu schaffen, haben die beiden Minister ein bilaterales Kooperationsabkommen unterzeichnet, das sich speziell mit der Weltraumkomponente des JEWEL-Projekts befasst.
 
Das Ziel ist klar: die Beschleunigung der Inbetriebnahme einer ersten operativen Kapazität eines europäischen Weltraumfrühwarnsystems bis Anfang der 2030er Jahre.
 
Diese erste Kapazität wird den Grundstein für die globale Architektur bilden, die im Rahmen des vom Europäischen Verteidigungsfonds (EDF) unterstützten Projekts ODIN'S EYE untersucht wird.
 
Sie wird als erster Baustein für ein zukünftiges Komplettsystem dienen, das Weltraumsensoren, Bodenradare und miteinander verbundene Kommandozentralen umfasst.
 
Konkret sieht die Vereinbarung vor, dass Frankreich und Deutschland jeweils ein bis zwei geostationäre, komplementäre und interoperable Satelliten in die Umlaufbahn bringen, die in der Lage sind, Raketenstarts aus dem Weltraum kontinuierlich zu überwachen.
 
Außerdem sieht sie die Schaffung einer gemeinsamen Schnittstelle vor, die als „preliminary interoperability backbone” bezeichnet wird und die Vernetzung der beiden nationalen Systeme gewährleisten, den Datenaustausch in Echtzeit erleichtern und die Stärkung der Kapazitäten durch künftige europäische Komponenten vorbereiten soll.
 
Diese Vernetzung ist der erste Schritt hin zu einer vollständig europäischen Kapazität, die durch den Beitrag weiterer Partnerstaaten schrittweise erweitert werden soll.
 
Sie wird es letztendlich ermöglichen, eine integrierte Warnarchitektur aufzubauen, die Weltraum-, Boden- und Kommandomittel in einem vollständig europäischen und souveränen System vereint.
 Eine Zusammenarbeit, die aus dem Deutsch-Französischen Verteidigungs- und Sicherheitsrat hervorgegangen ist
 
Dieser Fortschritt konkretisiert eine der Verpflichtungen, die beim deutsch-französischen Verteidigungs- und Sicherheitsrat am 29. August 2025 in Toulon eingegangen wurden.
 
Er verdeutlicht den gemeinsamen Willen Frankreichs und Deutschlands, Europa mit souveränen Mitteln in einem für seine Sicherheit entscheidenden Bereich auszustatten: der Erkennung und Warnung vor ballistischen und hyperschallgeschwindigkeitsfähigen Bedrohungen.
 
Mit dem Start von JEWEL übernehmen beide Nationen ihre führende Rolle beim Aufbau einer europäischen Frühwarnkapazität. 
Durch die Stärkung der europäischen Säule des Bündnisses trägt diese Initiative zur Raketenabwehr der NATO bei.
 
Der Erfolg dieser Zusammenarbeit beruht auf einer engen Koordinierung zwischen den zivilen und militärischen Akteuren beider Länder: 
in Frankreich die Generaldirektion für Rüstung (DGA), die Agentur für Verteidigungsinnovation (AID), die Direktion für internationale und europäische Zusammenarbeit (DICE), die Direktion für Operationen, Instandhaltung und Digitalisierung (DOMN) und der Dienst für Verteidigungssystemarchitektur (SASD); 
in Deutschland ihre Kollegen im Bundesministerium der Verteidigung.
 
Die französischen und deutschen Teams werden nun daran arbeiten, die JEWEL-Initiative bei anderen europäischen Partnern zu fördern, um sie zur Grundlage eines künftigen paneuropäischen Frühwarnsystems zu machen, das integriert, interoperabel und vollständig souverän ist.
	 
	
	
	
		
	Beiträge: 1.847Themen: 5
 Registriert seit: Mar 2024
 
	
	
		Der deutsche Weltraum Aufklärung Anteil ist dann wohl das hier:https://www.iosb.fraunhofer.de/de/projek...rnung.html 
Was ist der Boden der Radar Anteil?
 
Insgesamt hängt Europa 60 Jahre hinter den USA und Russland zurück... Kann man nie wieder aufholen. 
Absolute US Abhängigkeit.
	 
	
	
	
		
	Beiträge: 1.608Themen: 0
 Registriert seit: Jan 2022
 
	
	
		Völliger Quatsch hinsichtlich Zeitrahmen und Qualität.
	 
	
	
	
		
	Beiträge: 756Themen: 0
 Registriert seit: Dec 2007
 
	
	
		 (26.10.2025, 21:52)Milspec_1967 schrieb:  Was ist der Boden der Radar Anteil? Die bis 2026 in Auslieferung befindlichen HADR NF bei der Luftwaffe und dazu ggf die frisch ausgelieferte Landanlage mit TRS-4D/LR ROT bei der Marine.
 
Außerdem wird auch das Weltraumüberwachungsradar, das die Luftwaffe frisch bei Indra bestellt hat, wohl entsprechende Fähigkeiten mitbringen (zumindest bewirbt  Indra das für S3TSR V2i), und oben drauf dürfte man auch mit Arrow 3 nochmal was entsprechend befähigtes bekommen.
 
Am Boden ist da Deutschland im NATO-Vergleich deutlich vorne dran gegenüber allen anderen.
	 
	
	
	
		
	Beiträge: 725Themen: 1
 Registriert seit: Aug 2022
 
	
	
		 (27.10.2025, 00:23)kato schrieb:  Die bis 2026 in Auslieferung befindlichen HADR NF bei der Luftwaffe und dazu ggf die frisch ausgelieferte Landanlage mit TRS-4D/LR ROT bei der Marine.
 Außerdem wird auch das Weltraumüberwachungsradar, das die Luftwaffe frisch bei Indra bestellt hat, wohl entsprechende Fähigkeiten mitbringen (zumindest bewirbt Indra das für S3TSR V2i), und oben drauf dürfte man auch mit Arrow 3 nochmal was entsprechend befähigtes bekommen.
 
 Am Boden ist da Deutschland im NATO-Vergleich deutlich vorne dran gegenüber allen anderen.
 Der Bodenanteil geht an FR und soll von Thales neu entwickelt werden. 
S. Nostradamus
	 
	
	
	
		
	Beiträge: 1.151Themen: 0
 Registriert seit: Aug 2003
 
	
	
		 (27.10.2025, 00:23)kato schrieb:  Die bis 2026 in Auslieferung befindlichen HADR NF bei der Luftwaffe und dazu ggf die frisch ausgelieferte Landanlage mit TRS-4D/LR ROT bei der Marine.
 Außerdem wird auch das Weltraumüberwachungsradar, das die Luftwaffe frisch bei Indra bestellt hat, wohl entsprechende Fähigkeiten mitbringen (zumindest bewirbt Indra das für S3TSR V2i), und oben drauf dürfte man auch mit Arrow 3 nochmal was entsprechend befähigtes bekommen.
 
 Am Boden ist da Deutschland im NATO-Vergleich deutlich vorne dran gegenüber allen anderen.
 Dabei muss man aber im Hinterkopf behalten, das sich Frühwarnung/BMD nur schlecht mit den anderen Aufgaben der genannten Systeme vereinbaren lässt (klassische Luftraumüberwachung, Weltraumüberwachung). Einzig das TRS-4D/LR ROT der Marine und die mit Arrow eingekauften Radare stünden dafür vermutlich 24/7 zur Verfügung ohne an anderer Stelle neue Lücken aufzureisen. 
Falls das ganze ordentlich implementiert wird können die Systeme nach externer Frühwarnung aber gute Dienste bei der Verfolgung/Zieldatenermittlung leisten.
	 |