Militärische Lehren aus dem Ukraine-Krieg
Meiner Ansicht nach betreibt der vernetzte Artikel eine Strohmannargumentation, denn niemand fordert eine vollständige Umstellung von "traditioneller" Feuerkraft auf Drohnen oder dass westliche Armeen Drohnenarmeen werden sollen.

Im übrigen sind die Drohnen welche in der Ukraine verwendet werden schlussendlich einfach nur eine besonders billige (und gerade eben deshalb leicht abwehrbare) Munition. Auch "traditionelle" Feuerkraft benötigt Munition und dies in Millionenzahlen pro Jahr.

Wenn man sich teurere - und damit leistungsfähigere (!) Munition leisten kann, gar keine Frage, dann ist die bessere Munition besser.

Und der Artikel lässt völlig den eigentliche Beitrag von Drohnen für die Kriegsführung außer Acht, nämlich die Frage der Aufklärung. Die Revolution durch die Drohnen ist nicht deren Wirkung im Ziel, sondern die Transparenz von Gebieten welche vorher sogar weitgehend der Aufklärung entzogen waren. Darin liegt die Revolution, und nicht in irgendwelchen besseren Modellflugzeugen die man nur deshalb verwendet weil man keine Alternativen hat.
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Die Aufklärung durch Drohnen ist ja nicht neu , gibts ja schon seit den Neunziger Jahren mit größeren Drohnen Und mit kleinen Drohnen seit 2005 ungefähr . Selbst bei uns waren diese schon vorhanden, es hat bloß keiner denn Nutzen darin gesehen oder wollte sich damit beschäftigen , weil man es einfach nicht gebraucht hat. Es war doch viel bequemer durch aufklärungstruppe Drohnen starten zu lassen als selber auszupacken.
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Ironischerweise war die Bundeswehr was Drohnen angeht (mMn) um 1990 sogar weltweit führend. Wir hatten mal einen deutlichen Vorsprung was Drohnen angeht und hinken heute hinterher.

Und ja, dass ist eine evolutionäre Entwicklung, also nichts neues. Das ist es ja, was ich schon seit langem in Bezug auf die Drohnenkriegsführung schreibe, dass diese evolutionärer Prozess ist, der sich schon viele Jahre früher abgezeichnet hat.

Wir hatten hier mal einen Nutzer der den Nutzernamen phantom führte. Dieser sagte beispielsweise die zur Zeit bestehenden Verhältnisse schon vor 15 Jahren weitgehend voraus.

Der Artikel hat dahingehend recht, dass FPV Drohnen wie sie aktuell oft verwendet werden militärisch nicht die Zukunft darstellen und es falsch wäre, die eigenen Streitkräfte zu weitgehend auf FPV Drohnen umzustellen.

Aber nicht jede Drohne ist eine FPV-Drohne die per Funk oder Kabel gesteuert wird. Ja bei weitem nicht und diesbezüglich schweigt sich der Artikel aus.

Im weiteren ist es immer noch ein Problem, dass bei solchen Abhandlungen eine mangelnde Trennschärfe zwischen Drohnen, zielsuchender Munition und einfachen Formen von Marschflugkörpern vorherrscht.

Beschließend noch zu einem der primären Argumente in dem Artikel, dass Drohnen (was den für welche ?!) deshalb falsch wären, weil die Russen die weltweit führenden Drohnenabwehrkapazitäten hätten und in der Drohnenkriegsführung uns voraus wären:

Drohnenkriegsführung im großen Maßstab profitiert immens von industrieller Massenproduktion. Und gerade darin wären wir selbst als Europäer und ohne die USA den Russen immens weit überlegen. Die Russen könnten hier einen rein industriellen Abnutzungskrieg niemals gewinnen, es sei denn, sie könnten auf der strategischen Ebene die Industriekapazität in Europa ausschalten, was inbesondere indirekt über die Ausschaltung der Energieversorgung möglich wäre.

Bloße Defensivmaßnahmen hingegen würden die Russen selbst bei einem reinen Drohnenkrieg (als theoretischem Modell) nicht obsiegen lassen, weil hier die Defensivmaßnahmen von den Kosten wie vom Gesamtaufwand her hinterher hinken und unsere Industriekapazität die russische Abwehr hier schlicht und einfach kollabieren lassen würde und dies selbst dann, wenn man unsere weit überlegenen Luftwaffen noch nicht mal mit einberechnet etc.

Entsprechend müsste daher umgekehrt der Schutz unserer industriellen Produktionskapazitäten die erste Priorität besitzen, und dies unabhängig davon ob wir diese nun primär für Drohnen oder für andere Munition einsetzen, welche man ja ganz genau so in Millionenanzahlen pro Monat wird verbrauchen müssen.

Das gleiche gilt umgekehrt für unsere Defensivmaßnahmen gegen russische Angriffe, insbesondere was die Raketen- und Marschflugkörperfrage angeht. Wir werden mit den Defensivraketen gegen russische Offensivraketen nicht langfristig ankommen, aus den genau gleichen Gründen. Also müssen die Abwehrmaßnahmen entsprechend konzentriert und auf einige wesentliche Bereiche hin ausgerichtet werden, während umgekehrt die russischen Produktionskapazitäten von uns frühzeitig heraus genommen werden müssten, wir also dafür entsprechend über die dafür geeigneten weitreichenden Angriffsmittel verfügen müssen.

Anbei deutsche Drohnen in den 90er Jahren - eines meiner Lieblingsbilder in Bezug auf diese Zeit:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c...077%29.jpg

Ebenfalls in diesem Kontext:

https://netzpolitik.org/2021/bundeswehrg...ohnen-hin/
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Grundsätzlich zieht sich wie ein roter Faden durch alle theoretische deutsche Überlegungen, dass ein Krieg schnell beendet werden muss.
Die Aussage dass die Drohnen billig und massenhaft produziert werden kann mag ja richtig sein, sie haben aber bereits bewiesen dass sie nicht in der Lage einen Krieg schnell beenden zu können, wir sind ja nicht einmal beim überhaupt einen Krieg beenden zu können.
Mir sind auch die russischen Abwehrkapazitäten eigentlich nicht unbekannt, dafür geht doch zu viel in die Luft.

Letztendlich würden alles eigentlich auch nur in einer endlosen Materialschlacht enden, und da hat Russland in voller Kriegswirtschaft schon das Nachsehen gegen moderate Anstrengungen im Friedensbetrieb der europäischen Länder.
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Die Strategie eines schnellen, begrenzten Krieges wurzelt ja nicht primär in der Frage konventioneller Waffensysteme, sondern:

1. In der Frage der Atomwaffen, bedingt auch der C-Waffen.

2. In der Frage der Verwundbarkeit unserer Infrastruktur insgesamt - welche für die Aufrechterhaltung dieser Gesellschaft notwendig ist und die selbst mit Nicht-Nuklearen Mitteln (konventionell wie unkonventionell) so weit zerstörbar wäre, dass daraus resultierende Abwärtsspiralen schnell in der Gesamtniederlage münden würden.

Und darin würde sich jeder Krieg Europas mit den Russen von dem Geschehen in der Ukraine drastisch unterscheiden und genau darin liegt meiner Ansicht nach der primäre Unterschied an sich. Es wären völlig andere Umstände.

Insbesondere halte ich jede Diskussion über die Verteidigung des Baltikums etc. für völlig unzureichend, welche diese beiden Aspekte nicht berücksichtigt und die insbesondere nicht die Frage des Atomkrieges mit einbezieht.

Unsere aktuelle Strategie ist es, Nuklearwaffen zu weitgehend als rein politische Wirkmittel zu betrachten, und davon auszugehen, dass die Androhung des kollektiven Selbstmordes eine ausreichende und glaubhafte Abschreckung wäre, und dies gegenüber einem etwaig nicht, auf jeden Fall aber zumindest teilweise nicht rationalen Gegner.

Aber selbst unter der Annahme, dass der Feind rational agiert, kann man den Einsatz von Nuklearwaffen nicht vollständig ausschließen, beispielsweise wenn er diese auf der taktischen Ebene im eigenen Land gegen dort vordringende NATO Streitkräfte einsetzt, oder zum Mittel einer NEMP greift welche in mehreren hundert Kilometern Höhe und in Grenznähe (aber über eigenem Luftraum) gezündet keinen direkten Schaden im Baltikum anrichtet, aber indirekt dort natürlich die erheblichsten Folgen für Militär wie Zivil hätte, verbunden mit der offenen Drohung des strategischen Schlages sollten wir darauf nuklear reagieren etc.

Die nuklearen Optionen auf der taktischen Ebene sind übrigens eines der wenigen Argument für die mittleren Kräfte, weil sie zum einen in größerer Dislozierung kämpfen könnten (wenn man sie denn dafür richtig aufstellen würde) und weil die Fahrzeuge hier natürlich einen viel besseren Schutz bieten. Dafür müsste man aber natürlich die Idee aufgeben, dass die Kampfkraft mittlerer Kräfte von Infanterie gestellt wird, welche diese abgesessen liefert, und stattdessen von einer echten Panzerkavallerie sprechen.

Es verbleibt aber das Problem, dass wir schlussendlich Mehrzweckstreitkräfte aufstellen und aufstellen wollen, welche explizit auch offensiv sehr leistungsstark wären (Stichwort Panzerkavallerie, Kampfpanzer, Panzergrenadiere, Luftwaffe etc). Mechanisierte Streitkräfte in Verbindung mit einer leistungsstarken Luftwaffe gehen sogar eher in Richtung von Offensivstreitkräften statt Mehrzweckstreitkräften. Da die Russen diesem Verbund konventionell aktuell nichts entgegen zu setzen hätten, wäre selbst bei Annahme eines rationalen Gegners der Einsatz von Nuklearwaffen auf der taktischen Ebene eigentlich zwingend und folgerichtig.

Gerade für diesen Einsatz bieten aber die aktuell ausgeplanten Großkampfverbände besonders gute Ziele und wäre auch die Luftwaffe dadurch stark betroffen.

Kurz und einfach: unter den völlig anderen Bedingungen eines Krieges der Europäer gegen die Russen, würden sich aufgrund der völlig anderen Umstände ganz andere Kriegsbilder zeigen. Insbesondere aber schreckt man in Europa davor zurück, sich der nuklearen Frage zu stellen, welche damit unbeantwortet bleibt, was den Russen auf der strategischen Ebene etliche Vorteile gewährt, die sie gar nicht haben müssten.

Wenn wir also über Lehren aus dem Ukrainekrieg, oder über Drohnenkriegsführung sprechen, so müsste dies immer unter dem Aspekt des Atomkrieges disktuiert werden, oder unter dem Aspekt einer vollständig unkonventonellen Kriegsführung welche keinerlei konventionelle Mittel einsetzt. Denn das wäre ja die andere Variante, dass man den konventionellen Schlagabtausch vollständig vermeidet.

Meiner rein persönlichen Meinung nach rechnet man primär mit dieser Option und dienen die geplanten mittleren Kräfte welche infanteristisch kämpfen sollen exakt diesem Einsatz, also einer unkonventionellen Kampagne gegen das Baltikum unter Verzicht jedweder Eskalation darüber.

Und gerade hierfür, den unkonventionellen Krieg wären starke Drohnenstreitkräfte besonders wertvoll !
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Sofern Russland nicht mit Atomwaffen angreift ist die kritische Infrastruktur in Deutschland als nicht außerordentlich gefährdet, da haben die Russen schon ihre Ineffizienz gegen die Ukraine bewiesen. Nicht nur fallen verschiedene Waffensysteme aufgrund der Entfernung schlicht zu weit weg und die Systeme die Deutschland erreichen können sind auch nicht sonderlich zielgenau. Punkt genaue Zerstörung von Punktziele ist auch weiterhin auch eine besondere Befähigung, da ist es eher wahrscheinlich dass so gut wie jedes Umspannwerk in Westrussland zerstört ist bevor irgendwas in Deutschland nachhaltig lahmgelegt werden kann.

Hier bleibt natürlich die Frage wieso sollte Russland keine Atomwaffen verwenden. Interessanterweise wissen wir vom einzigen bekannten sowjetischen Angriffsplan dass die Briten und Franzosen erstmal hätten verschont wurden wären, wahrscheinlich in der Hoffnung einen nuklearen Gegenschlag zu verhindern.
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In Bezug auf den Status Quo der russischen Streitkräfte stimme ich dir ausdrücklich zu, aber man sollte nicht unbedingt den Krieg von Morgen in mehreren Jahren vom Status Quo aus planen.

Veränderungen in der kritischen Infrastruktur in Deutschland und die Stärkung der Widerstandsfähigkeit derselben wären ja sogar völlig unabhängig von den Russen dringend geboten und sehr vorteilhaft. Dass man dadurch nebenbei auch noch mehr Widerstandsfähigkeit im Fall eines russischen Angriffes hat, ist ein Nebeneffekt der die eigene Handlungsfreiheit nochmals erhöht.

Zitat:Hier bleibt natürlich die Frage wieso sollte Russland keine Atomwaffen verwenden.

Exakt so ist es. Und genau diese Fragestellung wird aktuell in den allermeisten strategischen Diskussionen vollständig ausgeklammert. Man geht einfach wie von selbst davon aus, dass eine selbstmörderische Verteidigung, die Androhung des allgemeinen kollektiven Selbstmordes glaubwürdig sei, und so glaubwürdig, dass sie den Einsatz von Nuklearwaffen mit 100%er Sicherheit verhindern wird. Ich halte das rein persönlich für nicht glaubwürdig und meine, dass die selbstmörderische Verteidigung kein tragfähiges strategisches Konzept darstellt.

Entsprechend benötigt man andere Formen der Verteidigung auf der strategischen Ebene - da wir ja zur allerhöchsten Wahrscheinlichkeit den Krieg nicht eröffnen werden (selbst einen Präventivschlag im Fall äußerster Gefahr erachte ich für sehr unwahrscheinlich).

Und damit diese anderen Formen der strategischen Verteidigung überhaupt funktionieren, müssen entsprechende strategische Ziele reduziert, verändert, umgedacht werden. Insbesondere in Bezug auf das Baltikum wäre es daher erforderlich, eine vollständig andere Form der Verteidigung dieses Gebietes zu konzipieren, statt das Baltikum mit mechanisierten Großkampfverbänden in Kombination mit der Luftwaffe, also praktisch mit Nuklearzielen ersten Ranges die für sich selbst Offensivstreitkräfte sind - halten zu wollen. Und dies in der völligen Ignoranz gegenüber dem Fakt, dass wir mit diesen Offensivstreitkräften nicht aktiv weit nach Russland werden eindringen können und sie in der bloßen Verteidigung in dieser ungünstigen geographischen Lage teilweise mehr ein Problem als eine Lösung darstellen.

Gleichzeitig stellen diese konventionellen mechanisierten Großkampfverbände in Kombination mit einer Angriffs-Luftwaffe keine Lösung für das Problem einer vollständig unkonventionellen indirekten Kriegsführung dar. Zur höheren Wahrscheinlichkeit aber wird der Krieg gegen Russland entweder das eine (Nuklear) oder das andere (Unkonventionell) sein, aber nicht ein konventioneller regulärer Krieg mechanisierter Großkampfverbände. Die Russen haben eigentlich praktisch auch keine solchen mehr übrig, die wir nicht binnen weniger Tage vollständig aufgerieben hätten.

Eine regulälren konventionellen Krieg zu führen, mit Kampfpanzern und Kampfflugzeugen wäre daher für Russland die absolut sichere und schnelle Niederlage und dies auch jetzt schon und auch in einigen Jahren. Entsprechend wird ein solcher Krieg nicht stattfinden, also macht es auch keinen Sinn nun hektisch für diesen zu rüsten.

Es verbleibt die Fragestellung, wie man Streitkräfte aufstellen könnte, insbesondere im Baltikum, die für beide Kriegsformen gleichermaßen geeignet sind, zugleich keine Mehrzweck- oder gar Offensivstreitkräfte sind, die für Nuklearwaffen bei einem rein taktischen Einsatz so nicht zu greifen sind (im Sinne, dass sie dadurch tatsächlich mehrheitlich vernichtet werden könnten) und die auf eine Weise kämpfen, dass die Schäden für die baltische Zivilbevölkerung verringert werden.

Die Antwort ist meiner rein persönlichen Meinung nach ein vollständig defensives, extrem spezialisiertes System der Netzverteidigung, dass vor allem drei wesentliche Eigenschaften aufweist:

1. vollständiger Verzicht auf eigene Bewegung (dadurch werden immens viele Probleme gelöst, und insbesondere die Logistik und die Führung extrem vereinfacht und reduziert)

2. bewusste "Aufgabe" des Raumes, in welche man feindliche Verbände intentional tief eindringen lässt. In diesem Kontext ist zu diskutieren, ob alle größeren Städte im Baltikum nicht einfach als Offene Städte im Sinne der Haager Landkriegsordnung deklariert werden.

3. Ein Fernkampfsystem, welches in einer neuen Form von Raketenartillerie in Kombination mit Drohnen (im weiteren Sinne des Begriffes) eine immense Feuerkraft konzentrieren kann, ohne dass der Feind die extrem dislozierten Starter greifen und ausschalten kann.

Das sind übrigens keine neuen Ideen, es gab schon im Kalten Krieg entsprechende Vorschläge und Konzepte für die Bundesrepublik, welche zuerst von Brigadegeneral Eckart Afheldt (Ritterkreuzträger!) angedacht und dann fortwährend als Konzept weiter ausgeplant wurden. Die entsprechenden Schriften dieses weit unterschätzen und heute kaum noch bekannten Soldaten kann ich nur jedermann empfehlen.
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PERUN praktisch gesehen über uns:

https://www.youtube.com/watch?v=9xoRpMoDffI
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Über diverse Probleme der Ukraine die man oft nicht so auf dem Schirm hat:

https://warontherocks.com/2025/08/ukrain...ation-war/

Extreme Dezentralisierung und weitgehend dezentralisierte Beschaffung - auch und insbesondere im Kontext mit der Korruption in der Ukraine: In Auszügen in Bezug auf die Kernaussagen der einzelnen Unterartikel:

Zitat:Decentralization Isn’t All It’s Cracked Up to Be

With the start of the active phase of the war, the state procurement system was effectively paralyzed. One could argue at length with government officials that the system was not paralyzed — but I personally had to buy helmets, vehicles, etc. for friends during the first week of combat. In the second week, I had to procure underwear and socks for an entire battalion near Kyiv. This batch was delivered via commercial mail — Nova Poshta —to the closest non-occupied branch, and the battalion picked it up a week later.

Viewed holistically, something very unusual occurred: due to the paralysis of the state procurement system, military units were allowed to procure everything they needed themselves. At the same time, various charitable foundations and private donors became active players in military procurement, supplying uniforms, food, and weapons directly to units. To meet the demand, volunteers began creating ad hoc information technology procurement systems when the war was only four months old.

All this led to total de-bureaucratization and partial de-corruption of procurement, producing a very interesting phenomenon: Military units and charitable foundations became more stable and predictable customers than the state. As a result, some technology companies producing drones grew within these ecosystems, reinvesting earnings into development — following the example of Ukrspecsystems in 2014 and 2015, which originally raised funds for drones via PeopleProject and became market leaders by 2021.

Sounds like a success story? Probably, yes — but by 2025, this system revealed major systemic problems: Military units began procuring equipment independently with minimal oversight, and corruption spread down to the unit level as a result.

Such decentralization could make it more difficult for the state to focus resources on promising developments or to ensure integration among military products acquired by different units. I’m not even touching on real costs, potential savings from scale, or interoperability between systems.

In all military conflicts, competition takes place not just on the battlefield but also in logistics systems. And the procurement system that actually developed in Ukraine addressed very different problems than those facing the U.S. in competition with China and Russia. A decentralized system may turn out to be far less effective than centralized procurement systems — and Russia is already demonstrating this on the battlefield in 2025.

Zitat:Zoo of Tech Platforms Are Not Scalable

Since 2022, Ukraine’s decentralized procurement system sparked a surge in small defense businesses. Thousands of companies began producing drones, components, software, and providing services for the front lines. This movement became massive — it was hard to ignore. It truly bolstered Ukraine’s combat capacity at a critical moment. But in terms of quality and sustainability, it’s increasingly being compared to China’s “Great Leap Forward” in the 1950s, when the Communist Party encouraged citizens to smelt steel in backyard furnaces.

In 2024, the Ministry of Digital Transformation officially proposed that people assemble drones at home. After a wave of criticism, the idea was scrapped, but its public launch became a troubling marker of the decision‑making quality.

By 2025, it became clear that only 20 to 40 percent of first-person view remote-controlled drones actually reached their targets. As a result, the true cost of destroying a single tank was far higher than the advertised $500 price tag per drone.

The core issue was a lack of both government expertise and engineering capacity. Developing such systems requires deep knowledge in software, electronics, and systems architecture — yet most newly formed companies were little more than “assembly workshops,” lacking the technical depth to go beyond basic assembly. As a result, Ukraine failed to respond effectively to emerging threats: specifically, short-range fiber-optic drones and long-range drones with autonomous navigation.

The Ukrainian model, on the other hand, produced a zoo of solutions — fragmented, often incompatible systems without standards or architecture. This zoo cannot be scaled. Already inside Ukraine, discussions are underway about what to do: the system is losing competitiveness and is hard to develop further. Yes, some criticism comes from large industry players seeking to push small companies — those working directly with the military — out of the market. But these critics have a systemic point: Small teams rarely achieve the kind of complex systems engineering or high-volume serial production needed for advanced weapons. Ukraine’s wartime experience, unfortunately, has so far borne this out.

To be sure, production decentralization played a crucial role in the early phase of the war. Without it, much would not have been possible. That experience is valuable. But as the conflict wore on and quality demands rose, it became increasingly apparent that more centralized, structured approaches tend to outperform decentralized ones by providing not only results but also predictability.

Zitat:A Strategic Illusion?

By early 2022, the only talent pool remotely related to engineering consisted of professionals from the software as a service, financial technology, and entertainment information technology sectors — those who had worked for export pre-war and were part of the startup community that knew how to organize grants, pitches, and small funds. When the war began, they turned to what they knew best: Within a few months after February 24, defense startup events, competitions, and accelerators began to appear.

But there was no systematic research, no analysis of the enemy’s technological development, and no articulation of the actual needs of the front. There was no strategy. Most of the funded solutions turned out to be experiments without context — shots in the dark.

For low-complexity tasks — where hundreds of simple solutions need to be quickly produced — such a model may be useful. But in long-term systemic competition — China and Russia versus the West — the startup-based model doesn’t scale, because its goal is rapid prototyping and problem-solving, not scalability.

The Ukrainian experience revealed something important: you need infrastructure that allows for rapid development, testing, and iteration of a product within a single loop — specifically, with testing conducted directly on the battlefield. But that’s more a conclusion about the importance of engineering and manufacturing discipline — not a case for adopting the startup approach as the core framework for capability development.

The main challenge isn’t to build such a loop during conflict. The conflict will force it to happen. The challenge is how to make it sustainable in peacetime, when there’s no urgency, but there is competition for talent, attention, and resources.

Zitat:The Limits of Agility

The war in Ukraine has undeniably exposed deep systemic problems in military production across the United States and Western Europe, while also clearly highlighting the technological development trajectories of China and Russia. These two countries are emerging as the primary benchmark players in future non-nuclear conflicts — with a focus on system coherence, scalability, and technological maturity.

In contrast, at the outset of the war, Ukraine had a degraded defense ecosystem. The state sector was focused on internal reforms and maintaining export contracts inherited from Soviet times, while a private defense sector barely existed. The only model that could be rapidly deployed was a decentralized supply system, based on small manufacturers, low-tech solutions, and grassroots startup community initiatives.

This improvised system did indeed provide significant support during the early years of the war. It mobilized thousands of teams, enabled rapid response, and supported the front line. But its limitations were obvious. A lack of strategic planning, fragmented solutions, an inability to scale, and a weak engineering base resulted in the model reaching its limit by 2024-2025. The result was a zoo of technological platforms — uncoordinated, unintegrated, and often ineffective under conditions of modern electronic warfare.

Ukraine’s defense startup ecosystem cannot be seen as a strategic alternative to mature state systems. It falls short when it comes to mass production, architectural compatibility, export viability, and resilience. It is suitable for short-term mobilization — but not for systemic competition.

In such a strategic landscape, the decisive factor may not be the sheer number of startups or low-cost drones, but rather a nation’s capacity to develop deeply integrated, scalable, and resilient defense ecosystems. While the Ukrainian experience offers valuable lessons — especially in terms of agility and mobilization — it should be adopted with care. Transplanting that model wholesale, without accounting for the structural differences in Western defense institutions and industrial bases, could actually undermine the effectiveness of Western strategies in the long run.
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Das Endergebnis eines russischen Motorradangriffs:

[Bild: https://i.ibb.co/Mkwm7V7p/1.jpg]
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Da so praktisch das Ergebnis jedes russischen Angriffs aussieht, ist es natürlich selbsterklärend, dass jedwede russische Taktik von uns so nicht nachvollzogen werden kann.
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Motorradangriffe sind die modernen Kavallerieattacken. Und wie schon 1915 ist es auch 2025 eine dumme Idee, mit ungeschützten Transportmitteln vorbereitete Stellungen des Gegners anzugreifen.
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Ja natürlich, absolut.

Was du hier aber nicht erwähnst ist, dass die Stellungssysteme dort inzwischen stark disloziert sind, dass es keine durchgehenden Stellungssysteme mehr gibt und dass selbst dort wo Stellungssysteme noch vorhanden sind die Einwirkung durch feindliche Fernkampfmittel diese so weit niederhalten kann, dass sie nicht groß aktiv werden können.

Der Aufstieg solcher Motorradeinheiten ist daher keine neue Methode - auch keine alte Methode, sondern schlicht und einfach ein Auswuchs dieser Veränderungen in Bezug auf die Stellungen an der Front. Und wie schon 1915, wo Kavallerie an der Ostfront durchaus erfolgreich operierte, kann eine solche Vorgehensweise auch richtig sein, wenn die Umstände sie ermöglichen.
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