(Allgemein) Bundeswehr – quo vadis?
(24.07.2025, 12:33)DeltaR95 schrieb: Was wäre dann dein Gegenvorschlag?

Ich denke der beste Weg gegen Lobbyismus in der Rüstungsindustrie ist, sich generell gegen Lobbyismus in der Politik zu wehren. In diesem Punkt hat Deutschland ja enorme Defizite mit wenig Hoffnung auch eine Verbesserung, aber ich denke das sollten wir in einem anderen Threat besprechen.
Zitieren
(24.07.2025, 03:15)alphall31 schrieb: Im Verteidigungsausschuss sitzen ja gerade die Lobby weichgespülten .
Und im Haushaltsauschuss sitzen Unschuldslämmer?
(24.07.2025, 03:15)alphall31 schrieb: Und solange die Bw Gehörschutz für über 2000 Euro Stück kauft , oder handelsübliche Batterien die normal 20 Cent kosten und dafür 3 Euro bezahlt braucht man da nichts bereinigen.
Gerade dem Verteidigungsausschuss als Fachausschuss hätte es komisch vorkommen müssen das man 191000 gehörschütze mit sprechfunktion bestellt. Das man dann dazu noch einen Wartungsvertrag abschließt ist die Krönung des ganzen , oder einfach nur Rheinmetall und BmVg live.
Der Verteidigungsausschuss sagt zu den Vorlagen des BAAIN ja oder nein. Ganz im Ernst? Da habe ich mehr Vertrauen in die Abgeordneten als in eine Behörde, die ihre eigenen Vorgänge nicht durchschaut.
Zitieren
(24.07.2025, 12:33)DeltaR95 schrieb: Was wäre dann dein Gegenvorschlag?
Das Prinzip lassen wie es ist und die Grenze von 25 Mio. hoch setzen auf 100 Mio. oder mehr.

Ich hab' keine Lösung für das Lobbyproblem, aber die Entscheidungen den Fachpolitikern wegnehmen, verstärkt einfach nur das Problem, dass Politiker keine Ahnung von diesen Themen haben und ihren Wählern nach dem Mund reden.
Nicht umsonst hat z.B. die SPD einen hohen Verschleiß an Verteidigungspolitikern, weil die selten die Rückendeckung ihrer eigenen Fraktion haben.
Es werden zwar meist nur solche zu Verteidigungspolitikern, die eben eine lokale Lobby bedienen müssen, aber so wird wenigstens überhaupt was beauftragt. Überlass den Mützenichs und Stegners die Entscheidung, dann können wir den Laden auch gleich dicht machen.
Zitieren
(24.07.2025, 22:41)Broensen schrieb: Überlass den Mützenichs und Stegners die Entscheidung, dann können wir den Laden auch gleich dicht machen.

Tatsächlich traue ich keiner der Parteien zu die Bundeswehr sinnvoll auszurüsten. Die Union, AfD, SPD und FDP haben zwar in ihren Reihen ausreichend Personal welches sich eigentlich mit dem Thema auskennen müsste aber sie sind alle parteipolitischen Zwängen unterworfen und außerdem dürften die persönlichen Ansichten wie die Zukunft der Bundeswehr aussehen sollte teils erheblich auseinander liegen. Auch gilt es noch auf die eigenen Wähler und die Lobbyisten zu achten. Insofern kann man keine Verbesserung erwarten.

Eine Idee hätte ich allerdings. Die Bundeswehrsoldaten selbst sollten alle zwei Jahre Personal aus ihren Reihen für ein Gremium wählen können welches darüber entscheidet welche Ausrüstung die Bundeswehr in Zukunft braucht. Wobei man im Zweijahresturnus jeweils eine Hälfte des Gremiums neu wählt usw. Bedingung für eine Kandidatur müsste allerdings sein dass die jeweilige Person mindestens 10 Jahre kein Parteimitlied war, aktuell nicht ist und während der Arbeit im Gremium auch nicht werden wird. Und im selben Zeitraum auch nicht für Rüstungs- und Beraterfirmen tätig war, ist und wird.
Zitieren
Hätte nicht gedacht, Dich mal für die Bildung von Soldatenräten eintreten zu sehen. Wink
Zitieren
(Gestern, 00:48)muck schrieb: Hätte nicht gedacht, Dich mal für die Bildung von Soldatenräten eintreten zu sehen. Wink

Heute früh hatte ich die Vermutung dass so eine Antwort kommen könnte und hier ist sie Big Grin

Allerdings müsste auch bei meinem Vorschlag der vom Gremium vorgeschlagene Bedarf noch parlamentarisch abgesegnet werden. Am Besten durch eine reine Gewissensentscheidung der Abgeordneten ohne Koalitionsspielchen.
Zitieren
(Gestern, 08:40)lime schrieb: Heute früh hatte ich die Vermutung dass so eine Antwort kommen könnte und hier ist sie Big Grin

Allerdings müsste auch bei meinem Vorschlag der vom Gremium vorgeschlagene Bedarf noch parlamentarisch abgesegnet werden. Am Besten durch eine reine Gewissensentscheidung der Abgeordneten ohne Koalitionsspielchen.

Und HG Müller trifft dann qualifiziertere Entscheidungen als Dr. Jur Müller MdB?
Zitieren
"Der Umbau des Luftwaffen-Fliegerhorsts Büchel für die neuen F-35-Tarnkappenjets wird deutlich teurer als geplant. Das Verteidigungsministerium rechnet mit Mehrkosten von über 640 Millionen Euro, wie aus einer vertraulichen Unterlage für den Haushaltsausschuss des Bundestages hervorgeht. Damit steigen die Gesamtkosten auf gut zwei Milliarden Euro. Ursprünglich waren für das Vorhaben rund 700 Millionen Euro veranschlagt worden."

Quelle
Zitieren
(Gestern, 09:52)ede144 schrieb: Und HG Müller trifft dann qualifiziertere Entscheidungen als Dr. Jur Müller MdB?

Scheinbar traust Du den Soldaten nicht zu ein paar fähige Kräfte aus ihren eigenen Reihen zu wählen aber warum sollte es bei der Wahlentscheidung der Bundesbürger dann besser aussehen?
Zitieren
Mein Kommentar hier kann ggf. auch in die Rubrik : Wunschkonzert:

Knackiger Artkel im Focus+ (Ich konnte ihn ohne Bezahlschranke lesen)
https://www.focusplus.de/politik/pistori...nt=article

Kommentar dazu:

Erschreckend:
Die ganzen zivilverkorksten Verwaltungs Juristen / Beamten um den VBB wollen noch mehr Macht für sich...

DAS GEGENTEIL muss der Fall sein:
Mehr Entscheidungsbefugnis für Beschaffung und Organisation den "echten" Soldatinnen und Soldaten, die im Ersnstfall Ihren A...h hinhalten für Deutschland !
...Aber bitte nicht den "Ikarus" Parteifreunden SPD Generalität ....BITTE REFORM VON UNTEN:
...durch, wie ich es immer fodere, "Soldatenräte"
(Ich weiß der Begriff ist vorbelastet, aber mir fällt nix anderes ein):

---

"Soldatenräte":

-Die Mitglieder der Räte werden per EDV "gelost" aus den Einheiten und mit Spezielauftrag versehen dem für sie zuständigen Waffengattungs Rat zugeteilt...viel Reisen, viel Video Konferenz...aktiver Kampfdienst ruht.

- Maximaldienstrang im "Rat": Oberstleutnant...keine Kommandeure nur "Fronteinheitsführende".
(Ausnahme Marine...der Kapitän stellt in der Regel den Besten "Kämpfer und Taktiker" an Bord dar)

- Jede größere" Waffengattung" stellt "Räte" und berät den Minister, welche Ausrüstung SIE WIRKLICH benötigen ...heftige Fachdebatten wie hier im Forum inklusive...hauptsache Sie einigen sich auf Produkte !
- Gibt es nichts "off the shelf" auf dem Markt, wird nach den Anforderungen der Räte ausgeschrieben.

- Übergreifende, gröere Waffengattungen von höherer Bedeutung bekommen mehr Mitglieder in den Räten (z.B: nnBs)
"geringere" Waffengattungen mit mehr "Eindeutigkeit" in der Ausrüstungsanforderung bekommen weniger Mitglieder (Kampftruppen Kampf Bekleidung : Da brauchen nur 5..6 Infanteristen/Jäger/PzGrenadiere drin sein... niemand sonst...denn die wissen, was gut ist im Dreck!

- Räteaufteilung nach Prozentsatz der Dienstranggruppen in der Truppe...vermutlich ist die Feldwebellaufbahn die zahlenmäßig stärkste (die kämpfen vermutlich auch dientzeittechnisvch mit am längsten und am front nahesten...Stabsoffiziere möglichst wenig, da oft mehr Verwalter, statt Kämpfer)

- Räte treffen die "VorabAusrüstungsauswahl" die dann in den Wettbewerb in die WTDs gehen.
...Räte sind ggf. auch Teil der WTD als Anwender !

- Räte berichten direkt dem Minister und empfehlen ihm die ausgewählten Systeme NACH SYSTEMLEISTUNG ONLY mit ausführlichen Berichten von Auswahl und Tests, bei 50:50 Uneinigkeit im Rat über 2 oder mehr Systeme , entscheiden der Preis des günstigeren Systems.
...Zivilisten im BAAINBW entscheiden nicht mehr über Waffensysteme...sie BESCHAFFEN tatsächlich nur noch !

---

Durch den vorgeschlagenen Entscheidungsprozess von NUR AKTIVEN ZUFALLS KAMPFSOLDATEN:
- Keine Chance für politischen Partei/Regional-Lobbyismus!
..."Aktentaschen Vertreter der Industrie" im BMVg/BAAINBW werden möglichst VERBOTEN !
- Empfehlungen der Räte für Waffen Systeme sind POLITISCH BINDEND und werden von Ziviisten nicht in Frage gestellt....Finanzierung (Preis) ist zunächst einmal sekundär (wird aber von den Räten berücksichtigt!)

- Haushaltsausschuss bekäme in meiner Regierungsform "Informationsrecht und Parlaments Mitspracherecht" bei Beschaffungen, aber keine ENTSCHEIDUNGS Befugnis (hat er diese denn überhaupt heute ?...mir scheint es oft so...)

Logistik Projekte (Kasernenbau etc) sind ausserhalb ZIVILER Antrags NORMEN zu setzen...Konsequent !
Mehr "normale" Masse (statt D/EU Überregelungs Klasse) auch in den Baunormen
...aber alles bitte schnell bauen !
Zitieren
(Gestern, 11:36)lime schrieb: Scheinbar traust Du den Soldaten nicht zu ein paar fähige Kräfte aus ihren eigenen Reihen zu wählen aber warum sollte es bei der Wahlentscheidung der Bundesbürger dann besser aussehen?

Ich bin in einer freiwilligen Feuerwehr an Beschaffungen beteiligt. Und da ist dann der HG Müller dabei und das führt dann doch zu Grundsatzdiskussionen. Und am Ende bekommst du dumme Fragen vom RPA und erklärst die Geschichte dem Gemeinderat. Und auch da gibt es manchmal Schlaumeier die das alles besser wissen und können.
Beschaffungen gehen schneller, wenn nicht so viele Köche dabei sind und der Projektleiter eine starke Position hat und nicht alle paar Monate wechselt.
Zitieren
Wo ist den der Unterschied zu heute ?
Das neue sturmgewehr ist doch ein sehr gutes Beispiel .
Auf eine Ausschreibung gibt es die verschiedenen Angebote der Hersteller . Diese werden von der WTD und fachlich geeigneten soldaten einem vergleichtest unterzogen . Dabei spielt der Preis keine Rolle , sondern nur die reine Waffe und der Aufwand diese in die Truppe einzuführen. Das Ergebnisses des vergleichtest wird unterschieden in anforderungen erfüllt oder nicht und welche Waffe am einfachsten einzuführen wäre . Das ergebniss geht ans Ministerium welches dann die Entscheidung trifft. In diesem Fall viel die Entscheidung auf Hähnel , welches allerdings im vergleichtest nicht mal unter die ersten vier platziert war(das Hk416 schnitt noch schlechter ab) . Ein Gericht entschied damals das Hähnel gegen patentrechte verstoßen hatte.
Das Ministerium hat sich nach dieser Entscheidung des Gerichtes das ganze völlig aus der Hand nehmen lassen. HK hat sich einfach zum Sieger der Ausschreibung erklärt und behauptet heute noch das das Hk 416 im vergleichtest als Sieger hervorgegangen wäre . Die durchführenden des vergleichtest wurden zu strengster Verschwiegenheit verpflichtet und mit hohen Geldstrafen gedroht bei Verstoß. Das es überhaupt zur Ausschreibung eines neuen Gewehres kam war einzig durch die Politik betrieben und als ergebniss bekommt man jetzt weder das qualitativ beste noch führ die Einführung in die Bw beste Waffe als neues Gewehr .
Eine ähnliche Beschaffung gegen den Rat aus der Truppe sieht man derzeit in der Panzerbeschaffung . Aber das hatten wir in einem anderen thread bereits . Die Entscheidung für Beschaffungen treffen bei der Bw immer Zivilisten und folgend dann Politiker .
Das die Nachbarländer Deutschlands keine starke deutsche Armee haben wollen kommt hier ebenfalls noch dazu . Die Polen haben mehr Angst vor einer starken deutschen Armee als vor den Russen. Und das man materiell klein gehalten wurde haben selbst hohe deutsche Offiziere in den neunzigern offen in die Kamera gesagt.
Zitieren
'Die Truppe', die irgendwas testet gibt es nicht. Der Truppentest wird anhand eines wirren Anforderungskatalog getestet und bewertet. Durch so einen Test wurde das G36 dann auch irgendwann als unbrauchbar beschrieben und die HK416, die in verschiedenen Armeen schon lange Ordonnanzwaffe ist, ist 'angeblich' (obwohl wir eigentlich gar nicht die Testergebnisse wissen) nicht gut genug.
Obwohl natürlich erfolgreiche Truppenversuche dann ignoriert werden wenn es beispielhaft um den Boxer geht.

Und die Polen fürchten sich sicherlich nicht mehr vor Deutschland als vor Russland, man schaue sich nur an wo die polnische Kräfte stationiert sind.
Zitieren
(Vor 10 Stunden)alphall31 schrieb: In diesem Fall viel die Entscheidung auf Hähnel , welches allerdings im vergleichtest nicht mal unter die ersten vier platziert war(das Hk416 schnitt noch schlechter ab) .
Die ersten vier? Es waren doch nur H&K mit HK433 und HK416 bzw. Haenel mit MK 556 angetreten? Rheinmetall und SIG wollten nicht unter Verweis auf den Anforderungskatalog. Wer ist noch angetreten?
(Vor 10 Stunden)alphall31 schrieb: Das es überhaupt zur Ausschreibung eines neuen Gewehres kam war einzig durch die Politik betrieben
Ja, ist im Ergebnis jedoch irrelevant, da das G36 aus Altersgründen sowieso ablösereif wurde.
(Vor 10 Stunden)alphall31 schrieb: und als ergebniss bekommt man jetzt weder das qualitativ beste noch führ die Einführung in die Bw beste Waffe als neues Gewehr
Nichts für ungut, aber wenn ein Vergleichstest ergibt, dass eine Waffe, die den Armeen Frankreichs, Norwegens und der niederländischen Marineinfanterie taugt, für die Bundeswehr nicht gut genug sei, dann fragt es sich schon, welche Ansprüche da formuliert wurden, und wie realistisch sie sind.

Und ohne als alter Versorger der Infanterie an den Karren pinkeln zu wollen: Auf der Liste der Dinge, die die Schlagkraft der Bundeswehr bestimmen, steht die Ordonnanzwaffe nicht ganz oben. Ob die Bundeswehr nun mit HK416, MK 556 oder HK433 ausgerüstet wird, dürfte keinen relevanten Unterschied machen.
(Vor 10 Stunden)alphall31 schrieb: Die Entscheidung für Beschaffungen treffen bei der Bw immer Zivilisten und folgend dann Politiker .
Die Entscheidung treffen Zivilisten auf der Basis dessen, was die Truppe ihnen als Bedarf meldet, und Politiker segnen die Entscheidung ab. Nennt sich Primat der Politik.
(Vor 10 Stunden)alphall31 schrieb: Das die Nachbarländer Deutschlands keine starke deutsche Armee haben wollen kommt hier ebenfalls noch dazu . Die Polen haben mehr Angst vor einer starken deutschen Armee als vor den Russen. Und das man materiell klein gehalten wurde haben selbst hohe deutsche Offiziere in den neunzigern offen in die Kamera gesagt.
Dieselben Polen, die uns seit dreißig Jahren anflehen, mehr Geld in die Bundeswehr zu stecken? Das ist doch völliger Unsinn. Du hast hier irgendetwas in den falschen Hals bekommen.
Zitieren
Zum Glück habe ich erst nachgelesen.
Dachte tatsächlich mit MK556 hättest du die Schweizer Ordonanzwaffe gemeint.
Mir viel schon die Kinnladen runter...



Ganz generell, wenn die HK416 ,welche in Frankreich und Norwegen Standard sind, die getesteten Waffen gewesen wären, alles gut.
Ich erinnere, HK sagte explizit, mit dem Gewicht nicht machbar, nicht mit dem was für den Lauf übrig bleibt.
Aber " wir " wollten ja Superspecial.
Ich denke jeder hier weiß, wie die Waffe heißgeschossen reagieren wird.


Hk433 hätte es werden sollen. Stehe ich immer noch zu. Hab mir G3 gedient, das Gewicht der Waffe mit vernünftigem Lauf wäre toll gewesen, viel besser aber die bedeutend numerisch bessere Munition am Mann. Den Unterschied in Gewicht, hätte ich damals sowieso eher mit mehr Wasser am Mann kompensiert . Leider hat jemand entschieden die 20kg Batterien, Tablets und weiß ich was, müssen durch etwas kompensiert werden.
Zitieren


Gehe zu: