US-Zollkrieg und weltweites Börsenbeben
#1
Das Thema berührt einzelne Nationen und Bündnisse wie die EU (wofür wir bereits eigene Threads haben) - hat aber auch globale Auswirkungen, die in den genannten Einzelthreads nicht diskutiert werden könne. Da würde der Thementitel weit überstrapaziert.
Tatsächlich hat DT einen globalen Zoll- und Handelskrieg losgetreten, die USA gegen den Rest der Welt:
[Bild: https://www.welt.de/ig/9b17822d-e9ae-479...op/desktop]

Es geht jetzt nicht darum, die sehr ... hm ... bemerkenswerte (?) ... Berechnungsmethode der US-Regierung zu erörtern, sondern erst einmal die globalen Auswirkungen einer mutwillig erzeugten Krise - und die ist es tatsächlich - zu dokumentieren.

Dazu die WELT:
Zitat:Globales Börsenbeben
„Panic Monday“, Kurse im freien Fall – Analysten sprechen von „historischen Marktbewegungen"

Aufgrund der angekündigten Zölle von US-Präsident Donald Trump stürzen weltweit die Börsenkurse ab....

Und gleich noch ein
(06.04.2025, 11:10)Kongo Erich schrieb: Rückblick um knapp 100 Jahre - der würde einiges an Erkenntnis bringen
Zitat:Ronald Reagan nannte das Smoot-Hawley-Gesetz und seine Folgen noch in den 80er Jahren einen "Albtraum" für Amerika. Der US-Senat bezeichnet es bis heute als eines "der katastrophalsten Gesetze in der Geschichte des US-Kongresses". Es ist eine Vorlage für den Zollkrieg, den Donald Trump in dieser Woche vom Zaun gebrochen hat - und möglicherweise für das, was darauf folgen wird.
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"Wirtschaftliche Dummheit" stürzte die Welt in die Katastrophe
Die historischen Parallelen sind frappierend: Der Zollhammer wurde im Juni 1930 erlassen, als die USA mitten in der Weltwirtschaftskrise steckten, nur knapp ein halbes Jahr nach dem New Yorker Börsencrash am "Schwarzen Freitag" im Oktober 1929. Wie heute sorgte er auch damals für Panik an den Märkten. Wie heute kontrollierten die Republikaner auch damals gleichzeitig den Senat, das Repräsentantenhaus und das Weiße Haus. Sie konnten durchregieren wie Trump.
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Kurz darauf stürzte die Welt in den Abgrund...
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#2
Die Folgen der erratischen Entscheidungen von DT werden immer deutlicher sichtbar:
Zitat:„Alarmsignal“ bei Trump-Zöllen: Top-Ökonom Fuest gibt düstere Prognose ab

Trump hat durch die US-Zölle einen Handelskonflikt ausgelöst. Ifo-Chef Fuest warnt vor mehr Protektionismus. Eine Weltwirtschaftskrise drohe – besonders, wenn die USA wackeln.


München – Donald Trump hat durch seine rigorosen Zoll-Pläne auf Importe in die USA einen massiven Handelskonflikt angefeuert. Die chinesische Regierung antwortet mit ebenso harten Zöllen – und heizt den Streit weiter an.
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berichtet der stockkonservative Münchner Merkur und
Zitat:Trump-Zölle: Börsenexperte macht heikle Prognose, auch für EU – „USA geben ihre Rolle als Weltmacht auf“

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#3
Donald Trumps Zollpolitik treibt Amerikas Partner in die Arme Chinas kommentiert die NZZ:
Zitat:Der amerikanische Präsident scheint besessen vom Handelsbilanzdefizit der USA. Seine angedrohten Zölle bestrafen Länder wie Vietnam besonders hart. Aus strategischer Sicht ist das dumm.
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#4
Entscheidung von US-Gericht - berichtet u.a. ZDF-heute und fragt:
Zitat:Trump-Zölle blockiert: Was bedeutet das?
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Das US-Bundesgericht für Internationalen Handel in New York hat nahezu alle von Donald Trump verhängten Zölle für "verfassungswidrig" erklärt. Der US-Präsident habe seine Befugnisse überschritten, als er Anfang April umfassende Zölle gegen Dutzende Länder verkündete.
Als die Entscheidung des US-Gerichts am späten Mittwochabend bekannt wurde, stieg der US-Dollar gegenüber anderen Währungen wie dem Euro, dem Yen und dem Schweizer Franken an. Für den Wirtschaftswissenschaftler Rüdiger Bachmann ist das ökonomisch gesehen eine "gute Entscheidung" - und die Märkte würden das auch so sehen, sagt er gegenüber ZDFheute. Steht Trumps Zollpolitik mit dieser Entscheidung nun still?
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Noch in der Nacht legte die US-Regierung Berufung dagegen ein. Am Ende könnte sogar der Oberste Gerichtshof - der Supreme Court - entscheiden, ob Trumps Zoll-Pläne endgültig gestoppt sind.
die einfachste Antwort: die unkalkulierbaren Ereignisse gehen noch auf Jahre hinaus weiter - und das ist Gift für jedes Unternehmen.
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#5
DT fabuliert ja aktuell:
Zitat:Trump: «Die Welt respektiert uns wieder»
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Der amerikanische Präsident Donald Trump hat am Unabhängigkeitstag seine Unterschrift unter das umstrittene Steuer- und Ausgabengesetz gesetzt. Die Zeremonie im Freien am Weissen Haus an dem nationalen Feiertag (4. 7.) wurde begleitet von einer Flugshow, um die Piloten des kürzlichen US-Angriffs «Mitternachtshammer» auf iranische Atomanlagen zu ehren. Am Himmel von Washington war unter anderem ein Tarnkappenbomber des Typs B-2 zu sehen – also des Flugzeugtyps, mit dem Piloten die bunkerbrechenden Bomben in den Iran transportiert hatten.... Trump sprach vor geladenen Gästen im Beisein seiner Ehefrau und First Lady Melania über Erfolge seiner Präsidentschaft. Er sagte: «Die Welt respektiert uns wieder.»
Wie das ausschaut, berichtet u.a. das Handelsblatt:
Zitat:...
04.07.2025 – 15:35 Uhr

Indien beantragt bei WTO Gegenzölle auf US-Waren
Indien hat bei der Welthandelsorganisation (WTO) Vergeltungszölle gegen die USA vorgeschlagen. Deren 25-prozentige Zölle auf Autos und einige Autoteile würden indische Exporte im Wert von 2,89 Milliarden Dollar treffen, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung der Regierung hervorgeht. Die von den USA erhobenen Zölle würden sich auf 725 Millionen Dollar belaufen. Man behalte sich daher vor, einen „gleichwertigen Betrag an Zöllen auf Waren mit Ursprung in den Vereinigten Staaten“ zu erheben. Genannt wurden weder der Zollsatz noch die Waren, die damit belegt werden sollen.
...
Möglicherweise - ich erlaube mir die Spekulation - ist DT der Unterschied zwischen "Schmeicheln" oder "Speichellecken" sowie "Respekt" nicht ganz klar. Wer ihn persönlich hofiert, muss ihn oder gar die USA noch lange nicht respektieren. Im Gegenteil: "einschleimen" steht kurz vor "verarschen" und ist das Gegenteil von "respektieren".
Ich vermute ja ohnehin schon, dass DT nicht das Sprachniveau eines gebildeten Menschen hat. Und das bestätigt auch seine Wirtschaftspolitik, die durch starke und einfache Behauptungen ohne jede argumentative Substanz geprägt ist.
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#6
Trump legt sich mit den nächsten Verbündeten der USA an - es wird einsam ...
Zitat: Trump droht Japan und Südkorea mit 25-prozentigen Zöllen
Bis zum 8. Juli hatte US-Präsident Donald Trump vielen Handelspartnern Zeit gegeben, um ein Zollabkommen mit seiner Regierung auszuhandeln. Kurz vor Ablauf der Deadline verkündet er nun erste Maßnahmen.
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#7
Zitat:Insgesamt veröffentlichte Trump am Montag auf Truth Social Zollbriefe an 14 Länder:

Japan
Südkorea
Malaysia
Südafrika
Kambodscha
Thailand
Serbien
Bosnien und Herzegowina
Bangladesch
Indonesian
Laos
Kasachsatan
Tunesien
Myanmar
Quelle
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#8
Trump verschickt nächste Fuhre an Zoll-Briefen
Zitat: US-Präsident Donald Trump hat die Regierungen sechs weiterer Länder schriftlich über Zollaufschläge zwischen 20 und 30 Prozent informiert. Trump veröffentlichte in seinem Onlinedienst Truth Social Schreiben an die Staatenlenker der Philippinen, Bruneis, Algeriens, Libyens, Moldaus und des Irak. Die Aufschläge sollen ab dem 1. August gelten. Am Montag hatte Trump bereits Briefe an 14 andere Regierungen veröffentlicht.

In den Briefen, die fast identisch zu denen vom Montag sind, kündigt Trump Zölle in Höhe von 30 Prozent für Algerien, Libyen und den Irak an. Für Moldau und Brunei sollen Zöllen von 25 Prozent gelten, für die Philippinen Importaufschläge von 20 Prozent. Ähnliche Briefe will Trump an weitere Handelspartner schicken.
....
es ist dann doch bemerkenswert, wie konsequent sich der zum Friedensnobelpreis nominierte US-Präsident gegen die unerhört heftigen Angriffe von Moldau auf die US-Wirtschaft zur Wehr setzt
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#9
die nächste Attacke
Zitat:US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch (9. 7.) Zölle von 50 Prozent auf Importe aus Brasilien angekündigt.
Ausserdem veröffentlichte er die Zollbriefe für mehrere andere Staaten. Einfuhren aus ... Sri Lanka ... werden die USA mit 30 % versteuern. ....
damit treibt er diese Staaten in die Arme anderer Abnehmer.
Idea
Aber ia, ich verstehe es doch: mit diesen Zöllen wird in den USA die heimischen Bananen-, Kaffee- und Teeproduktion gestärkt. Und die Elefanten aus den heimischen Urwäldern werden jetzt für die US-Tierparks auch günstiger als die aus Sri Lanka. Big Grin
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#10
@Kongo Erich

Moderative Anmerkung: Es gilt generell und für alle User unverändert der Umstand, wonach die Sachlichkeit im Vordergrund zu stehen hat. Übermäßig provokante Äußerungen sind zu unterlassen, zumal wenn erkennbar sein kann, dass selbige eine Diskussion von der sachlichen auf die rein polemische Ebene zu entführen drohen. Bitte ab sofort berücksichtigen. Danke.

Schneemann
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#11
Die bisherige Erklärung, die Zölle seien zum Ausgleich für Handelsdefizite, war schon immer heftig umstritten.
Inzwischen zeigt DT aber, dass diese ganze Operation weitestgehend politisch begründet ist:
US-Zölle gegen Brasilien:
Trump brummt Brasilien 50 Prozent Zölle auf – wegen Verfahren gegen Bolsonaro
Zitat:Am Mittwochnachmittag (Ortszeit) postete der Republikaner einen Brief an Brasilien mit dem bislang höchsten Wert von 50 Prozent auf die Einfuhr von Produkten in die USA. Und verknüpft dies mit scharfer Kritik an Brasiliens Präsidenten. Auf Truth Social schrieb Trump, Luiz Inácio Lula da Silva führe eine „Hexenjagd durch, die SOFORT enden muss“. Hintergrund sind Anklagen gegen den rechtsgerichteten ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro.
...

Im Gegensatz zu den 21 anderen Ländern, die diese Woche Briefe von Trump erhielten, wies Brasilien im vergangenen Jahr ein Handelsdefizit von 6,8 Milliarden Dollar gegenüber den USA auf. Wie die New York Times schreibt, behauptete Trump angesichts der geplanten US-Zölle fälschlicherweise, die USA hätten ein Handelsdefizit gegenüber Brasilien. Die USA weisen seit Jahren generell einen Handelsüberschuss mit Brasilien auf. Das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern belief sich im vergangenen Jahr auf rund 92 Milliarden Dollar, wobei die USA einen Überschuss von 7,4 Milliarden Dollar erzielten.
...
ich möchte mich jetzt nicht darüber auslassen, welche Gemeinsamkeiten DT und Bolsonaro beim Thema "Staatsstreich wegen verlorener Präsidentenwahl" haben.
Aber klar ist, dass Import-Zölle durch die verursachten Preissteigerungen vor allem die eigenen Importeure, die eigene verarbeitende Industrie und die eigenen Verbraucher treffen.
DT schadet also der eigenen Bevölkerung, um zumindest zweifelhafte Freunde in anderen Staaten zu fördern.
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#12
Amis ächzten unter Trump-Zöllen – Preise schießen in die Höhe ist ein bisschen "salopp" formuliert. Aber der restliche Artikel ist lesenswert:
Zitat: Die aggressive Zollpolitik von Donald Trump zeigt immer deutlichere Auswirkungen auf die Preise in den USA. Besonders Lebensmittel, Schuhe und Kleidung werden teurer. Neue Zölle auf brasilianisches Rindfleisch und ein Handelsabkommen mit Vietnam sorgen bei Verbrauchern und Unternehmen gleichermaßen für Unmut.

Trump: Zollpolitik belastet US-Verbraucher
Die von Donald Trump angekündigten Zölle auf brasilianisches Rindfleisch alarmieren US-Verbraucher und Unternehmen. Händlern zufolge könnte dieser Schritt die ohnehin hohen Preise für Hamburgerfleisch weiter in die Höhe treiben. Experten weisen darauf hin, dass Lebensmittelproduzenten zunehmend auf Importe aus Brasilien angewiesen sind, da die heimische Produktion zurückgeht. Eine Dürreperiode und Probleme bei Viehimporten aus Mexiko haben die Lage noch verschärft. „Wenn der Plan nicht geändert wird, werden die Einfuhren von brasilianischem Rindfleisch in dieses Land einfach aufhören“, sagte Bob Chudy, Berater für US-Importfirmen.

Rindfleischpreise in den USA haben bereits Rekorde erreicht, mit einer erwarteten Produktionssenkung um zwei Prozent in diesem Jahr. Brasilien hat seine Rindfleisch-Exporte in die USA im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt und macht inzwischen 21 Prozent der gesamten US-Importe aus. Die Trump-Zölle, die ab dem 1. August in Kraft treten sollen, könnten diese Versorgung gefährden und die Verbraucher noch stärker belasten.

Auch Schuhe und Kleidung werden teurer
Neben Lebensmitteln sind auch Schuhe und Kleidung von den Zöllen betroffen, die Trump auf Importe aus mehreren Ländern erhebt. Eine Studie von „DataWeave“ zeigt, dass die Preise für Schuhe in den letzten sechs Monaten um bis zu vier Prozent gestiegen sind, während Bekleidungspreise um fast zwei Prozent zulegten.
...
Die Preiserhöhungen belasten natürlich vor allem die niedrigeren und mittleren Einkommen. Da bleibt für besondere / weitre Ausgaben kaum mehr etwas Geld übrig. Und damit bricht die Nachfrage auf breiter Front zusammen.
Mit den neuen Zöllen für Importe aus Kanada wird dieses Problem verstärkt.
Das Problem für DT ist, dass die Zolleinnahmen gebraucht werden, um die Steuergeschenke an die Reichen in den USA zu finanzieren - die in der "großen schönen Rechnung" gesetzlich verankert wurden.
Und mit dem Umweg über die Zölle kann man zumindest so tun, als ob man "das Ausland" und nicht die eigenen Wähler für diese Steuergeschenke zur Kasse bitten würde.
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