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Nach 30 Sekunden Suche: Das Marlin USV von Sefine Shipyard Aselsan soll mehr als 36kn erreichen bei unbekannter Reichweite. Albatros-S von Aselsan soll >40kn und mindestens 10h abliefern können, wobei nicht ganz klar ist ob beides zusammen gilt. Die ukrainische Magura V5 wird mit 800km Reichweite und bis zu 42kn gelistet, vielleicht kann sie oder eine modifizierte Variante die 38kn@300sm erfüllen. Und bis gestern hatte praktisch niemand hier von uns Enforcer 3 auf dem Plan, oder?
Saab beispielsweise hat eine Automation Suite im Angebot, mit der mehr oder weniger jedes Schiff ausgerüstet werden kann - so behaupten sie. Den korrekten Produktnamen habe ich gerade nicht parat. Sie sind sicherlich nicht der einzige Hersteller auf der Welt einer solchen Lösung.
Nachtrag: Das israelische Protector wird mit 400nm@30kn gelistet, was es unwahrscheinlich macht in dieser unveränderten Form 300nm@38kn erreichen zu können. lst aber nicht so weit weg.
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(22.03.2025, 20:28)Ottone schrieb: Das Marlin USV von Sefine Shipyard Aselsan Wird meistens mit nur 36kn genannt, aber wäre wohl tatsächlich eine mögliche Konkurrenz, die ich noch nicht kannte. Ich ignoriere aber auch weitestgehend die türkische Rüstungsindustrie.
Zitat:Albatros-S von Aselsan
Hat laut Wiki nur 200nm Reichweite
Zitat:Die ukrainische Magura V5
Ist weit entfernt von 6to Gewichtsreserve.
Zitat:Und bis gestern hatte praktisch niemand hier von uns Enforcer 3 auf dem Plan, oder?
Ich hatte zumindest schonmal von Versuchen mit einer unbemannten CB90-Variante gelesen.
Was aber definitiv neu ist, ist dass erstmal konkrete Anforderungen zu FCSS veröffentlicht wurden, die über Buzzwords hinaus gehen.
(22.03.2025, 20:28)Ottone schrieb: Nachtrag: Das israelische Protector wird mit 400nm@30kn gelistet, was es unwahrscheinlich macht in dieser unveränderten Form 300nm@38kn erreichen zu können. lst aber nicht so weit weg. Ebenfalls keine 6to Gewichtsreserve.
Es geht ja schon darum, alle Anforderungen im knappen Zeitrahmen zu erfüllen.
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Mit den CB90 könnte diese Forderung nach einem erfolgten Einführen umgangen werden. Sag einfach das Boot ist ja eingeführt. Was die 30mm angeht und auch die Autonomie, ist genug Platz da. Der Platz im Bug für 24 Infanteristen und all ihrer Ausrüstung, dem Klo, dem Trinkwasser, den Rettungswesten u.u..u., wird nicht gebraucht. Der Bug ist frei verplanbar für was auch immer. Saab wird hundertprozentig schnell ein entsprechendes Führungssystem herzaubern können. Das Heck bleibt dann frei für Schleppsonar, zwei Utorp. oder auch Minensuchdrohnen. Denke ist dann sogar genug Tragkraft übrig um mehr Treibstoff mitzunehmen.
Gerade gefunden, FIB25 von Lürssen könnte auch gehen, hat schon 27mm an Bord. Ist als Boot auch eingeführt, 1000Sm Reichweite, 13 Mann Besatzung. Soll gerade in Hoher See hervorragend laufen trotz der Größe. Um die 40 Knoten.
73 Tonnen leicht.
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(22.03.2025, 21:20)Falli75 schrieb: Gerade gefunden, FIB25 von Lürssen könnte auch gehen Es gibt natürlich eine Menge Boote, die als Plattform dienen könnten. Die Frage dabei ist dann immer, ob die innerhalb weniger Monate ferngelenkt und bedingt autonom einsetzbar sein können.
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Ja natürlich, aber mit diesem Ansatz wird die Bandbreite eben so groß, dass vernünftige und nutzbare Boote dabei rumkommen. Wie schon gesagt sehe ich diese Ausschreibung nur als Testbed um Verfahren zu erproben und zu verfeinern. Gerade hohe Reichweite und Seefestigkeit sind bei den tatsächlichen Booten dann aber entscheind. Denke Hellsing könnte bei der Ausschreibung der Software zusammen mit Rheinmetall und ihren UGV dort den Marinewerften durchaus etwas Feuer unter den Hintern blasen. Ich bin kein Software Entwickler, aber wenn Flugsteuerung und selbst Lernende UGV hier programmierbar sind, dann dürfte das einspeisen von Seekarten und ein paar Routinen wie Ausweichen nach Seerecht u.a. fast ein Klacks sein.
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(22.03.2025, 21:12)Broensen schrieb: Es geht ja schon darum, alle Anforderungen im knappen Zeitrahmen zu erfüllen. Jo, aber das war nicht der challenge von DeltaR95.
(22.03.2025, 21:20)Falli75 schrieb: Mit den CB90 könnte diese Forderung nach einem erfolgten Einführen umgangen werden. Das bezieht sich auf die zweite Ausschreibung von FCSS Typ #2, nicht Typ #1 den wir hier gerade diskutieren. Das CB90 hat im Bug null Raum für Soldaten, die sitzen mittschiffs und landen nur über den Bug an. Bei schnellen Booten platziert man im Rammbereich wenn irgend möglich keine Menschen.
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(22.03.2025, 22:36)Ottone schrieb: Jo, aber das war nicht der challenge von DeltaR95. 
Ich zitiere mich mal selber:
Zitat:Dann führ' bitte den Nachweis, dass es derzeit ein am Markt verfügbares Muster (Plattform TRL 9) gibt, dass bis 01.06.2025 bereitsteht und nur die von mir zitierten Anforderungen aus der allerersten Ausschreibung erfüllt.
Ich mach' es fair: Mir reicht auch die Aufzählung EINES (!) USV, dass derzeit irgendwo auf der Welt in der Erprobung ist und die obigen Anforderungen erfüllt.
Ich habe dir sogar die 6 t Zuladung und die 30 mm Forderung markiert
Hier noch mal der chronologisch erste Link von Kalle:
https://www.evergabe-online.de/tenderdet...&id=759145
Und noch mal die Anforderungen:
Zitat:Mindestanforderungen Testmuster USV
- Plattform Technology Readiness Level (TRL) 9
- Erstbefähigung zum autonomen Fahrbetrieb inkl. Wegpunktnavigation
- Befähigung zum ferngesteuerten Fahrbetrieb
- Befähigung zum "Notbetrieb" mit Minimalbesatzung
- Erstbefähigung zur aktiven Kollisionsverhütung
- Reichweite bei 38kn mind. 300 nm
- Vorhandene Aufklärungs- und Lagebildsysteme: C2-System; Navigationsradar; EO-Sensor
- Vorhandener Effektor:
o Rohrwaffe mit Kaliber mind. 30mm
o optional Aufnahme von Loitering Ammunition oder Flugkörper
- Zuladung/Gewichtsreserve: 6t
Zum FCSS #2:
Zitat:Mindestanforderungen Testmuster USV
- Plattform Technology Readiness Level (TRL) 9
- Nachgewiesene Nutzung durch eine Marine
- Befähigung zum ferngesteuerten Fahrbetrieb
- Befähigung zum "Notbetrieb" mit Minimalbesatzung
- Erstbefähigung zur aktiven Kollisionsverhütung
- Operationsfähig bis Seastate 5
- Einsatzdauer mind. 5 Tage
Vorhandene Effektoren:
- Rohrwaffe
- Optional vorgesehen / möglich: Bspw. Loitering Munition oder FK.
Operationsfähig bis Sea State 5 wird hier der Knackpunkt für dich, das schließt z.B. dein Marlin USV von Sefine Shipyard Aselsan aus, das kann bei Sea State 5 nur Navigieren (siehe Factsheet MARLIN RD09 USV der NATO).
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(22.03.2025, 22:37)DeltaR95 schrieb: Ich habe dir sogar die 6 t Zuladung und die 30 mm Forderung markiert  Stimmt, habe ich übersehen. Meine Zeit ist leider aber auch endlich was die Recherche anbetrifft.
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Aber sich darüber zu streiten, wer den nun mit welchem Boot die tatsächliche Ausschreibung gewinnt, ist es doch sinniger sich über das danach Gedanken zu machen. Denn wenn diese Ausschreibung so spezifisch geschrieben wurde, ist es doch naheliegend dass es solches schon gibt.
Meine Theorie dahingehend ist das CB90, denn wir bestellen mehr RBS15 und auch die CB90, da wird im Voraus schon im Rahmen des Industriellen Ausgleichs diese Definition vorab abgegeben worden sein.
Also konzentriert euch doch lieber darauf was danach kommen soll und was es können muss, um Sinn zu bringen.
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Die offensichtliche Frage ist: Wofür die 30mm und 6t- Zuladung, und das im Rahmen der 38kn/300sm.
Einige der Möglichkeiten von Typ #1:
- Unterstützung von Kampfbooten & KSM vorne: Drohnenabwehr (UAV und evtl. USV), Feuerunterstützung mit FKs/LMs
- Patroullieren und schützen von Infrastruktur hinten (über welchen Zeitraum, nur bei gutem Wetter?)
- kurzzeitige Aufklärung (optisch, ggf. elektronisch)
Wofür kommt dann Typ #2 zum Zuge? Offensichtlich für bis zu 5 Tage.
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(23.03.2025, 01:24)Ottone schrieb: Die offensichtliche Frage ist: Wofür die 30mm und 6t- Zuladung, und das im Rahmen der 38kn/300sm.
Einige der Möglichkeiten von Typ #1:
- Unterstützung von Kampfbooten & KSM vorne: Drohnenabwehr (UAV und evtl. USV), Feuerunterstützung mit FKs/LMs
- Patroullieren und schützen von Infrastruktur hinten (über welchen Zeitraum, nur bei gutem Wetter?)
- kurzzeitige Aufklärung (optisch, ggf. elektronisch)
Wofür kommt dann Typ #2 zum Zuge? Offensichtlich für bis zu 5 Tage.
Vermutung:
FCSS Ausschreibung #1 fordert das, was die Marine gerne gemäß ihrem Konzept haben wollen würde. Ich habe auch nie bestritten, dass man sowas bauen kann, da gibt es u.a. mit der Ghost Fleet genügend Machbarkeitsnachweise zu, nur nicht im geforderten Zeitraum.
FCSS Ausschreibung #2 fordert das, was der Markt gerade real "kurzfristig" hergibt.
Das würde auch erklären, warum bei #2 die Forderung nach der nachgewiesenen Nutzung in einer Marine steht, die es bei #1 nicht gibt.
FCSS #1 fordert explizit eine Rohrwaffe mit 30mm, FCSS #2 so wie ich das lese "irgendeine" Rohrwaffe, dass kann auch eine 12,7mm sein und "off-the-shelf" durch eine Elbit Seagull erfüllt werden.
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(22.03.2025, 12:05)Broensen schrieb: In meinen Augen ergibt es immer sehr viel Sinn, für Boote und USV die gleichen technischen Plattformen zu wählen. D.h. für ein USV in dieser Größenordnung sollte man unbedingt aufs CB90 setzen, wenn man das auch als Kampfboot beschafft. Dann hat man auch eine klare Definition, was MUsE aufnehmen können sollte und kann dort ein dazu passendes Aussetzsystem einbauen.
So siehts aus - und darauf wird es meines Erachtens hinauslaufen.
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(23.03.2025, 01:24)Ottone schrieb: Die offensichtliche Frage ist: Wofür die 30mm und 6t- Zuladung, und das im Rahmen der 38kn/300sm. Proof of concept.
Das hier ist keine Ausschreibung für das FCSS selber, das ist eine Ausschreibung für marktverfügbare Technikdemonstratoren im Rahmen von OPEX um die realistisch erwartbaren Fähigkeiten für das FCSS festzustellen bzw. auszuloten.
Ich gehe stark davon aus, dass die 30mm hier (zumindest vorläufig) erstmal ein stand-in ist um die autonome Bekämpfung von Zielen zu testen. Ob das dann später auch wirklich auf dem FCSS landet ist hier völlig offen, hier geht’s erstmal um die Demonstration der autonomen Fähigkeiten im Gefecht. Die endgültige Bewaffnung der Plattformen wird erst später festleget werden, wenn man verlässliche Daten zu den Eigenschaften und bspw auch Gewichtsreserven des “Testsiegers“ hat.
Zitat:Ziel der OPEX Kampagne ist es festzustellen wie,
1. das USV im operativen Szenar über größere Entfernungen eingesetzt werden kann, um Grenzen/ Möglichkeiten gegenwärtiger Produkte herauszuarbeiten und den Beitrag zum Gesamtlagebild zu bewerten,
2. der ferngesteuerte, ggf. autonome Einsatz (in versch. Ausprägungen von Autonomiegraden) möglich und den Einsatz im Rahmen der sicheren Teilnahme am Seeverkehr erlaubt ist,
3. Notsysteme funktionieren, eine Versorgung/ Instandsetzung und ggf. Recovery auf See möglich ist.
4. die Einbindung von Lagebildbeiträgen und Taskings in maritime Battle Management Systeme (mBMS, z.B. taktisch-operatives Lagebild/SitaWareHQ) möglich ist.
5. der ferngesteuerte, ggf. autonome Einsatz (in versch. Ausprägungen von Autonomiegraden) erster Effektoren (möglw. weitreichend) möglich ist.
Zitat:Schwerpunkt des OPEX ist die Seeerprobung eines oder mehrerer Typvertreter FCSS von ca. einer Woche Test-Dauer (ohne vorbereitende Maßnahmen) pro Typvertreter in operativen Szenaren.
Zitat:Die Durchführung der Seeerprobung umfasst vorrangig den grundsätzlichen Betrieb eines unbemannten Fähigkeitsträgers, den Lagebildaufbau mit einem unbemannten Fähigkeitsträger sowie ISR und Wirkung mit einem unbemannten Fähigkeitsträger und findet vsl. vom 15.09.2025 bis 05.10.2025 statt. Folgende Leistungen werden erwartet:
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Am Ende wird es vsl. auf LM oder FK hinauslaufen.
Mit Rohrwaffe brauchst du heutzutage doch nicht mehr antreten im (maritimen) Gefecht.
Außer du willst damit kleinere USV bekämpfen.
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(24.03.2025, 11:00)KalleGrabowski schrieb: Am Ende wird es vsl. auf LM oder FK hinauslaufen.
Mit Rohrwaffe brauchst du heutzutage doch nicht mehr antreten im (maritimen) Gefecht.
Außer du willst damit kleinere USV bekämpfen.
Wer sagt, dass ein FCSS nicht selbst ein Ziel von UAV/USV werden kann? Da wäre eine 30x173mm mit ABM aus Gründen des Eigenschutzes sinnvoll. Es ist doch irrig anzunehmen, dass ein Gegner einen ggf. Lfk-Träger wie ein FCSS einfach ungestört operieren lässt.
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