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Zitat:Die EU bekommt eben den Status den sie sich durch ihre Handlungen verdient hat.
Ich würde eher sagen, man drängt sie in jenen Status bzw. versucht sie dorthin zu drängen, wo man sie gerne sehen würde.
Fakt ist, dass die Europäer nun sehr klug agieren müssen. Der Trump'sche Deal mit Putin ist ein Deal, der - wenn die Europäer nicht mitziehen - ähnlich wie sein großartiger Nordkorea-Deal von 2018 ein Heißluftgebläse bleiben wird. Wenn die Europäer sich verweigern, wird das ganze Theater wie ein Kartenhaus auseinanderfallen und Moskau und auch Kiew werden irgendwie weitermachen. Und die Trump-Administration wird dann lauthals die Europäer für das Scheitern von Donalds tollem Friedensdeal verantwortlich machen, weil diese sich ja "verweigert hätten". Um den schwarzen Peter aus dem eigenen Spielfeld herauszubekommen, muss die EU also nun aktiv werden.
Man könnte z. B. einen Kongress ins Leben rufen (Macron hatte da schon eine Idee in die richtige Richtung) und ankündigen, dass dieser die Details der europäischen Friedenstruppen klären soll. Und dazu lädt man generös und mit offenen Armen die Russen, die Ukrainer, Vance und Kellogg etc. nach Brüssel ein, um dort "die Details zu besprechen". Aber - Schockschwerenot - die Russen, die Ukrainer und auch Vance, Kellogg und Co. lehnen das "völlig überraschend" ab. Na sowas aber auch - natürlich finden wir dies hochgradig bedauerlich, aber selbstverständlich akzeptieren wir die Entscheidungen. Zugleich müssen wir aber auch - leider, leider - dann mitteilen, dass auch keine Friedenstruppen aus der EU gesendet werden können, wenn überhaupt kein Interesse an einem Kongress zwecks des Besprechens der Details zur Truppenentsendung besteht.
Schneemann
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Zitat:Bei dem Treffen sei der Ukraine deutlich gemacht worden, dass eine sofortige Starlink-Abschaltung möglich sei, wenn es zu keiner Einigung über den Abbau von Mineralstoffen wie Seltenen Erden komme. Am Freitag erklärte Selenskyj, die Unterhändler arbeiteten an einer Übereinkunft. US-Präsident Donald Trump sagte, ein Deal werde in Kürze unterzeichnet.
https://www.n-tv.de/politik/Insider-USA-...81244.html
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(Gestern, 14:10)Schneemann schrieb: Ich würde eher sagen, man drängt sie in jenen Status bzw. versucht sie dorthin zu drängen, wo man sie gerne sehen würde.
Fakt ist, dass die Europäer nun sehr klug agieren müssen. [...]
Schneemann Im Ergebnis wären die Amerikaner dann trotzdem raus, Trump wäre es egal bzw. ließe sich für das Ergebnis feiern und die Europäer könnten selbst zusehen, wie sie das Problem Ukraine gebacken kriegen.
Wir müssen wieder zu einem Austausch wenigstens auf Ministerialebene kommen anstatt uns durch Twittertiraden oder Meldungen irgendwelcher Medien verückt machen und zu irgendwelchen bombastischen Aktionen verleiten zu lassen.
Legen wir dem großen Dealmaker doch mal ein Angebot auf den Tisch, dass den USA entgegenkommt und mit dem wir leben können. Ach können wir nicht, weil wir uns in Europa nicht mal auf ein gemeinsames Konzept für irgendetwas einigen können? Genau das ist unser Problem und der Grund warum wir nichts zu melden haben.
Wir hatten 3 Jahre Zeit die Ukraine auf die Siegesstraße zu führen. Wir haben es in eifrigster Zusammenarbeit mit der vormaligen US Administration grandios verschi**en. Das Trump hier den Stecker zieht ist nicht verwunderlich und haben wir uns ganz selbst zuzuschreiben. Vollkommen egal wie kritikwürdig bis bekloppt die Begleitmusik aus dem Weißen Haus dazu sein mag.
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Appeasement wird nicht mit Trump funktionieren, daher wird man sich damit abfinden dass das transatlantische Bündnis nicht mehr existiert, auch dann wenn ein Demokrat wieder Präsident wird.
Wir leben in interessanten Zeiten, ob wir es mögen oder nicht.
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Für das Protokoll:
Elon Musk schrieb:The Kyiv Independent schrieb:US threatens to shut off Starlink if Ukraine won't sign minerals deal, sources tell Reuters.
The U.S. first raised the prospect of shutting off Starlink service after Zelensky rejected the deal presented on Feb. 12.
This is false.
Reuters is lying. They are second only to AP (Associated Propaganda) as legacy news liars. https://x.com/elonmusk/status/1893375607079059629
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(Gestern, 16:59)Nightwatch schrieb: Legen wir dem großen Dealmaker doch mal ein Angebot auf den Tisch, dass den USA entgegenkommt und mit dem wir leben können. Ach können wir nicht, weil wir uns in Europa nicht mal auf ein gemeinsames Konzept für irgendetwas einigen können? In diesem Fall ist das nicht der Grund. Denn es gibt einfach keinen "Deal", der sowohl für Putin, als auch für die Ukraine annehmbar wäre. Ganz egal, was Trump und die Europäer davon halten.
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Es gibt höchstens keinen Deal dem wir der Ukraine aufzwingen möchten von dem wir meinen das ihn Putin annehmen würde.
Tatsächlich aber könnte man die Ukraine zu einer ganzen Menge zwingen und wie unnachgiebig der Gernegroß im Kreml sein wird, wenn in Aussicht steht aus dieser Nummer nochmal rauszukommen, halte ich zumindest für ergründungswürdig.
Grundsätzlich aber: Diese Einstellung ist genau der Punkt der den Amerikanern unter Trump sauer aufstößt. Kein Plan, kein Konzept, stattdessen Totalverweigerung und weiter so. Auch mit dem Kopf durch die Wand, weil nicht kann was nicht sein darf.
Was ist die Alternative, die europäische Alternative über "Kurs halten!!" hinaus? Da kommt nichts. Es kommt aber unweigerlich der Punkt, ab dem man es nicht mehr leugnen kann, dass der gegangene Weg nicht mehr weiterführt und man in einer Sackgasse steckt und man Realitäten und Wahrheiten ins Auge blicken muss.
Die Amerikaner unter Trump sind an dem Punkt an dem sie sagen, dass das Töten und Sterben sinnlos geworden ist. Die Ukraine hat nicht das Potential einen Abnutzungskrieg gegen Russland zu gewinnen. Mann kann den Krieg sicherlich noch etliche Jahre weiterführen, aber am Ende wird sich strategisch nichts geändert haben außer das auf beiden Seiten noch sehr viel mehr Menschen tot sind und wesentlich mehr zu Bruch gegangen ist.
Die Europäer verweigern sich dieser Erkenntnis. Man kann sicherlich berechtigt darüber diskutieren ob die Erkenntnis korrekt ist bzw. den wahrscheinlichsten Vorgang einer Fortführung des Krieges zeichnet. Es gibt sicherlich auch gute Argumente für beiden Konfliktparteien wonach die andere Seite bald zusammenklappt.
Der Punkt aber ist, dass die Europäer (oder die Kriegsbefürworter hüben wir drüben allgemein) diese alternative Erklärung nicht liefern. Mehr als ein "weiter so" kommt da nicht, keine strategische Neuausrichtung, keine Ideen, nicht mal die Bereitschaft mehr in den Ring zu werfen. Und das reicht halt nicht, wenn man Trump nicht einmal sagen kann "du liegst mit deiner Lagebewertung falsch, weil / wir schlagen folgendes vor um die strategische Lage entscheidend zu ändern / wir sind bereit dafür x zu investieren".
Wenigstens das wäre notwendig um mit den Amerikanern unter Trump überhaupt argumentativ auf Augenhöhe zu sein. Stattdessen kommt aber nur: Es passt uns nicht also darf es nicht sein das dieser Krieg so endet. Weiter so, bis zum letzten Ukrainer. Trump und die meisten seiner Getreuen gehen da nicht mit. Und auch wenn ich eine außen- und sicherheitspolitisch grundsätzlich andere Weltanschauung habe als Trump und Konsorten kann ich ihre Haltung wenigsten nachvollziehen. Was die Europäer als Antwort darauf abliefern hat für mich dagegen Züge einer klassischen Trotzphase.
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Bemerkenswert wie man in Trumps Verhalten irgendwas rationales reininterpretieren kann. Man braucht nichts interpretieren oder irgendein 4D Schach vermuten, sondern nur mal zuhören was Trump und seine Narren sagen. Es ist nichts anderes als Faschismus und man offen sich Russland näher fühlt als Europa.
Glorifizierung russischer militärischer Macht und nun nicht nur russisches Verhalten sondern auch amerikanisches Verhalten als Ergebnis europäisches Handels verklären, die Sirenengesänge des Faschismus sind auch hier beliebt. Wir sind auch schon wieder beim kulturell unterlegenem Europa angelangt
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Das ist ein sehr unterkomplexes und plattes Verständnis der Lage, so als hätte man Trump nicht schon 4 Jahre beobachten können.
Trump spielt kein 4D Schach. Trump hat kaum genug Hirnzellen zusammen um eine politische Position zu erörtern, die über zwei Einzeiler hinausgeht. Das ändert aber nichts daran, dass er mit seiner Politik bestimmten rational begründbaren Narrativen folgt und es meilenweit zu kurz greift, sich am Trumpschen Sprechdurchfall zu empören.
Europas und Bidens Handlungen haben uns direkt in die jetzige Situation gebracht. Ich habe schon zu Beginn des Krieges genau davor gewarnt, dass hier schnell die Entscheidung gesucht werden muss, anstatt sich auf einen Zermürbungskrieg einzulassen. Es war klar, dass das schief gehen musste, auf die eine oder andere Art und Weise. Wir sollten das primär anerkennen und weniger über den schimpfen, der uns jetzt mit der harten Realität konfrontiert. Auch wenn er so viel Scheiße labert wie der Tag lang ist.
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Ukr. Portal DeepState warnt scharf, dass russ. Truppen bereits jetzt die Trasse unter Beschuss nehmen, was zu schweren Verlusten führt.
Im schlimmsten Fall drohe der Komplettverlust der Versorgungstrasse, was zu unberechenbaren Folgen für die ukr. Verbände mit sich bringen würde.
Immer offensichtlicher wird, dass Washington von Selenski regelrecht müde ist und vA Trump sich ihn "entledigen" will.
Als Ersatz für Selenski käme in diesem Sinne der ukr. Ex-Armeechef Zaluzhnyj in Frage, der für Trump der "bequemere Partner" sei.
https://www.economist.com/europe/2025/02...r-zelensky
Interessanterweise schrieb NYP mit Verweis auf eine Quelle aus dem Verhandlungsprozess, dass der Selenski-Trump-Crash NICHT neu sei.
Bereits vor Monaten sei man in USA zum Entschluss gekommen, es sei Zeit für Neuwahlen und eine neue Führung in UKR.
https://nypost.com/2025/02/20/us-news/ze...mediately/
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(Gestern, 23:04)Pmichael schrieb: Bemerkenswert wie man in Trumps Verhalten irgendwas rationales reininterpretieren kann. Man braucht nichts interpretieren oder irgendein 4D Schach vermuten, sondern nur mal zuhören was Trump und seine Narren sagen. Es ist nichts anderes als Faschismus und man offen sich Russland näher fühlt als Europa.
Glorifizierung russischer militärischer Macht und nun nicht nur russisches Verhalten sondern auch amerikanisches Verhalten als Ergebnis europäisches Handels verklären, die Sirenengesänge des Faschismus sind auch hier beliebt. Wir sind auch schon wieder beim kulturell unterlegenem Europa angelangt
Man muss nichts reininterpretieren, nur zuhören was sein Umfeld, aus dem er seine Ideen bezieht, sagt.
Hier geht es um Außenpolitik (Russland vs. Ukraine) und die Rolle der USA darin. Deshalb reicht eine Analyse der Außenpolitik aus.
Eine der wichtigsten Ideengeber ist die amerikanische paläokonservative Bewegung. Aus der speist sich die Trump'sche Realpolitik, eine neo-isolationistische, ideologiefreie und letztendlich amoralische Abwandlung des Mearsheimerischen offensiven Realismus.
Schlüsselkonzepte sind zunächst diverse traditionnelle christliche Werte (Familie in den tradierten Geschlechterrollen, Ablehnung von Abtreibung) sowie eine isolationistische Grundhaltung in der Aussenpolitik.
Letzteres ist hier interessant: man möchte keine Bündnisse eingehen, welche die USA zur Verteidung von Nationen verpflichten, die irgendwo jenseits des Atlantik ein erhöhtes Kriegsrisiko aufweisen und ohne Interesse für die isolationistische Vision der USA sind. D.h. die letzten NATO-Erweiterungen nach Osten werden für einen Fehler gehalten, und was die Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO angeht, unterscheiden sich die Positionen nicht von jenen Putins: klare, nicht verhandelbare Ablehnung. Mit ideologiefrei ist gemeint, dass sich die "Great power politics" der neoisolationistischen Realpolitik nur nach transaktionnalen Interessen und nach wirtschaftlichen und militärischen Machtverhältnissen richtet, und keinesfalls irgendeinen missionarischen Anspruch enthält. D.h. es wird Handel im Interesse der USA getrieben, ohne damit einen demokratisch-missionarischen Auftrag zu verbinden. Auch werden die internationalen Beziehungen nicht schon deswegen in Frage gestellt, nur weil die ausländische Regierung einen Wandel hin zur Autokratie vollzogen hat.
Warum?
Weil es nicht im Interesse der Isolationisten ist, einen grossen Militärapparat zu unterhalten, der Macht in alle Ecken und Winkel des Globus projizieren kann. Entsprechend wird dieser Apparat reduziert und bilaterale bzw. insbesondere multilaterale Bündnisse nicht um weitere Mitglieder erweitert, vielmehr möchte man sich aus diesen Verpflichtungen zurückziehen. D.h. die Rolle der USA in der Außenpolitik ist eher das Gegenteil von "make America great again". Weiterhin werden interventionistische Militäraktionen à la "Regimewechsel" und "let's spread democracy" abgelehnt.
Das ist die Grundhaltung, die man verstehen muss, um die scheinbar "verrückten" Positionen, die sicherlich im Vergleich zur Vorgängeradministration extrem disruptiv sind, verstehen zu können.
Diese Positionen haben noch nichts mit Faschismus zu tun (wie gesagt, hier geht es um Aussenpolitik).
Allerdings hält sich Trump nicht zu 100 % an diese Positionen. Es kann spontan interventionistisch agieren (z.B. die Sache im Iran), auch kann er aufgrund seines übertrieben narzisstischen Egos erratisch und rachsüchtig erscheinen. Er scheint aber auch mit seinem Ruf als Mad Donald zu spielen und diesen bewusst zu seinem Vorteil einzusetzen (z.B. als unberechenbarer, mächtiger Verhandlungspartner), allerdings immer mit dem Risiko, das dabei Allianzen auch mal zerbrechen oder zumindest fragilisiert werden. Als POTUS kann er sich aufgrund der noch immer bestehenden wirtschaftlichen und militärischen Vormachtstellung der USA dies jedoch leisten.
So, und nun zurück zur Ukraine: für ihn scheint sie nur ein korrupter ost-europäischer Bettelstaat zu sein. Die Agrarprodukte der Ukraine sind für die USA ohne Bedeutung, ja machen der heimischen Produktion international tendenziell Konkurrenz (z.B. in Afrika). Jemand hat ihm von Bodenschätzen erzählt. Schon leuchten die Dollarzeichen in den Augen. Mit dem versuchten Deal wurde Zelenskij die Pistole auf die Brust gesetzt, nicht sehr ehrenhaft. Wie gesagt: ein amoralischer Transaktionismus.
Steht er Russland näher als Europa? Das ist keine ideologische Frage. Als Realist richtet er sich nach dem grössten Machtpol aus, und Putin herrscht über die grösste Landmasse mit den meisten Bodenschätzen, auch befehligt er die zweitgrösste Atommacht. Mit Europa bestehen via NATO bereits mehr als genug Allianzen, er "erschließt" daher dort, wo das Land noch "unbebaut" ist. Abgesehen davon trötet Mearsheimer auf allen konservativen Youtubekanälen seinen offensiven Realismus und empfiehlt sinngemäß, die Europäer hängen zu lassen, Mittel in den Ukrainekrieg zu investieren sei genauso wie die NATO-Erweiterungen nach Osten ein Fehler gewesen, vielmehr soll die USA sich nach China orientieren (pivot to Asia). Die Chinapolitik gehört hier aber nicht hin, das ist ein eigenes (und extrem komplexes) Thema.
Trump hat ein Interesse daran, den Ukrainekrieg rasch zu beenden, weil er in diesen Konfliktherd a) seitens USA nichts mehr investieren will b) in Europa gebundene Truppen frei machen möchte c) die unter Biden extrem schlechten Beziehungen mit Russland verbessern möchte und sehr wahrscheinlich auch die Sanktionen zumindest teilweise zurückfahren möchte.
Und er wird den Ukrainekrieg ohne "übermäßige" Rücksicht auf die Europäer und die Ukrainer beenden. Konkret wird er versuchen, deren Rolle am Verhandlungstisch so klein wie möglich zu gestalten. In der Vision der Realisten verhandelt man mit der Großmacht, und die Regionalmächte folgen.
So, das kann man nun für gut oder schlecht befinden. Aus Sicht der Europäer natürlich ganz klar ein Verlust. Andererseits macht ein "boiling the frog" irgendwann auch keinen Sinn mehr, wenn der Kochtopf in kleiner Flamme auf 30°C gehalten wird.
Man kann noch ergänzen, dass alles, was sich dieser Vision, den Ukrainekrieg relativ rasch zu beenden, in den Weg stellt, von den "US-Elefanten" voraussichtlich niedergetrampelt werden wird.
[Bild: https://ourwhitehouse.org/wp-content/upl...asNast.jpg]
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Daumen hoch, sehr gut analysiert und geschrieben.
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Zitat:Weil es nicht im Interesse der Isolationisten ist, einen grossen Militärapparat zu unterhalten
Es wurden ja bereits durch Hegseth bereits Kürzungen bei den Streitkräften angekündigt. DAS wäre mal wirklich ein Novum in der US Geschichte und es stellt sich die Frage, ob hier wirklich substanzielles gegen den Einfluss des "militärisch-industriellen Komplexes" erreicht werden kann. Wenn dem so wäre, dann könnte dies tatsächlich die USA intern in eine Aufwärtsspirale bringen, wenn man die im US Militär gebundenen Mittel einspart und dann anderweitig verwendet. Da wären gigantische Summen generierbar.
Gerade hier aber liegt ein Paradoxon dieser politischen Ausrichtung: angesichts der chinesischen Bedrohung können es sich die USA eigentlich nicht leisten ihre Militärausgaben signifikant herunter zu fahren. Sie müssen sie aber in jedem Fall umschichten und andere neue Schwerpunkte bilden.
Und das geht selbst mit den Möglichkeiten der USA nur, wenn sie in Europa drastisch herunter fahren. Und das können sie nur, wenn sich die Beziehungen zu Russland normalisieren um diese Front ausreichend ruhig zu stellen.
Die Ukraine wird also schlicht und einfach dem zwingend notwendigen neuen Schwerpunkt geopfert. Dies Umlagerung des Schwerpunktes ist nun nicht auf Trumps Gehirnhaufen gewachsen, es gibt in den USA ja schon seit Jahren Pläne dafür und die aktuelle Regierung führt hier einfach nur fort, was ohnehin bereits die Richtung war, aufgrund des laufenden Ukrainekrieges aber bisland lediglich verzögert wurde.
In einer Partnerschaft (welche auch mit Trump möglich ist) müssen die Europäer daher zuerst einmal erkennen, dass die USA praktisch gar nicht anders handeln können als in Europa die Sache weitgehend den Europäern zu überlassen und weil diese unfähig sind, die Ukraine den Russen zu opfern um dadurch den Rücken frei zu kriegen. Wäre man seitens der Europäer fähig, würde man dies wie schon geschrieben als Chance sehen, um jetzt endlich selbst militärisch in die Gänge zu kommen.
Noch ein positiver Aspekt des Verrat an der Ukraine (den ich selbst ja schon lange so vorher gesagt habe und zwar primär auch aus diesem jetzt folgenden Grund) ist, dass die demographisch schwächelnden EU Staaten ukrainische Bevölkerung für sich nutzen können (wenn sie es intelligent anstellen würden und nicht wie aktuell diese Bundesrepublik auch diese weitere Chance dermaßen versemmeln würden). Denn die ukrainischen Flüchtlinge kann man auch als eine Art "Beute" aus diesem Krieg betrachten, nicht zuletzt ist es hier ja auch russisches Ziel die "Ukrainer zu erbeuten". Und eng damit verbunden ist der Vorteil, dass wir dann die Folgekosten für die Zerstörungen, das Minenräumen usw. in der Ukraine in den am meisten verheerten Gebieten auch noch Russland unterschieben können, während man sie im anderen Fall zum Teil selbst tragen müsste.
Der Verrat an der Ukraine reduziert also die Kosten für Europa wesentlich, und legt den Russen mit den besetzten Gebieten ein weiteres Ei, in welchem sich dann im weiteren sehr leicht auch noch eine Guerilla inszenieren lassen könnte, welche weitere russische Kräfte bindet. Schlussendlich wird Russland allein durch die Folgekosten seines Phyrrussieges stark geschwächt, gebunden und fällt damit als Bedrohung in Osteuropa aus, und so hätte man sehr viel weitgehender als vorher den Rücken gegen China frei.
Völlig amoralisch betrachtet war der Krieg in der Ukraine äußerst nützlich um die Russen substanziell zu schwächen und längerfristig zu binden. Nun könnte man den Gedanken haben, dass man das halt einfach weiter betreibt. Aber wie geschrieben ist die Verlagerung der Kräfte nach Asien zeitkritisch notwendig und man will ja auch explizit nicht das Ende des Systems Putin weil nur Putin Russland weiter schwach und unfähig hält, weshalb er ja unbedingt an der Macht bleiben soll.
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Trump will derweilen weiter wie eine leicht unfähige Mafia bei der Schutzgelderpressung die Ukraine ausplündern:
https://edition.cnn.com/2025/02/21/polit...index.html
https://www.politico.eu/article/us-donal...y-support/
https://www.reuters.com/markets/commodit...025-02-19/
Die aktuelle Idee Trumps ist, dass eine Art Fond gebildet wird, in welchen die USA dadurch "einzahlen" indem die bisher geleistete Militärhilfe diese Einzahlung ist. Die Ukraine muss auch einzahlen, insbesondere mit Rohstoffen. Und der Fond gehört dann allein 100% den USA. Die Ukraine erhält hierfür gar nichts, insbesondere auch keine weiteren Waffenlieferungen.
Der "Vorteil" für die Ukraine sei, dass die USA dann ja ein Interesse hätten, die Restukraine so zu erhalten wie sie gerade ist, da sie ansonsten ja diese Rohstoffe nicht erhalten würden. Und deshalb würden sich die USA dann in den Verhandlungen dafür einsetzen, dass die Gebiete in welchen die Rohstoffe der USA liegen weiter ukrainisch bleiben.
Selbst für den Fall dass die Ukraine das Blatt noch wenden und Gebiete zurück erobern sollte ist vorgeplant. Dort sollen dann alle Rohstoffe zu 66% den USA gehören.
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(Heute, 05:27)Quintus Fabius schrieb: Es wurden ja bereits durch Hegseth bereits Kürzungen bei den Streitkräften angekündigt. Wie schon im Amerika-Thread gepostet - das ist eine Falschmeldung. Hegseth hat nicht angekündigt 8% zu kürzen sondern 8% innerhalb des DoD Haushalts umzuverteilen.
Pentagon seeks to shift $50B in planned funding to new priorities in FY26
http://breakingdefense.com/2025/02/penta...s-in-fy26/
(Heute, 05:58)Quintus Fabius schrieb: Trump will derweilen weiter wie eine leicht unfähige Mafia bei der Schutzgelderpressung die Ukraine ausplündern: Es ist jetzt kein historisches Novum, dass die USA Zahlungen für Militärhilfen verlangen.
Und so dramatisch wäre das nun auch nicht, wenn man die tatsächlichen Zahlungen ansetzt und nicht die Fantastilliarden die Trump rausposaunt. Die Ukrainischen Bodenschätze gehen in die Billionen, da kann man auch irgendeinen niedrigen dreistelligen Milliardenbetrag der USA zusagen. Trump hat dann das was er wollte und es wird laufen wie nach den Weltkriegen auch: die nächste Regierung wird auf Zahlungen verzichten und ein eher symbolischer Betrag wird auf Jahrzehnte gestreckt zurückgezahlt.
Im Gegenzug haben die USA ein Interesse daran, dass die Ukraine auch den Zugriff auf diese Rohstoffe bahält und sie auch ausbeuten kann (Stichwort Wiederaufbau). Viel Lärm und Empörung für sehr wenig in meinen Augen.
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