(See) EU-Mission EUNAVFOR „Aspides“
Es geht um ballistische Raketen die im steilen Winkel anfliegen. Die Lösung ist die kooperative Einbindung der F124 in das Netzwerk mit anderen koaltionären Schiffen die über Radar mit einer solchen Blickrichtung für schnelle Vehikel verfügen. 2018 soll die Bundeswehr entschieden haben, die Fregatten der Klasse F124 nicht entsprechend aufzurüsten. Siehe auch DMKN aus dem Jahr 2019:
Zitat:Der Einsatz eines Effektors zur Bekämpfung einer ballistischen Rakete ist für die F 124 nicht vorgesehen. [...] Die Sensorleistung des in Stufe 1 ausgewählten Weitbereichsradars hinsichtlich Reichweite und Entfernungsauflösung trägt wesentlich dazu bei, die erforderliche Qualität der gewonnenen Zielinformation (Trackqualität gemäß STANAG 5516) zu erreichen. Dazu sind auch Erweiterungen im Segment Taktischer Datenlink erforderlich.

Um die damit erforderlichen Anpassungen im CDS F 124 möglichst gering und somit risikoarm zu gestalten, ist beabsichtigt, für den Bereich BMD ein separates Modul Ballistische Flugkörperabwehr (MBFA) in das Einsatzsystem der Fregatten zu integrieren. Das MBFA übernimmt die BMD-Missionsplanung und wird auch die Steuerung des Weitbereichssensors übernehmen. Die erforderliche Bedrohungsdatenbank, welche zur Klassifizierung der ballistischen Rakete erforderlich ist, muss ebenso Bestandteil des MBFA sein. Diese Datenbank ist in Deutschland derzeit nicht verfügbar. Daher wird die Eignung des US-Programms Aegis BMD (HW/SW) mittels einer mit der US Missile Defence Agency durchzuführenden Risikominimierungsanalyse untersucht.
Randbemerkung: Der Ersatz von SMART-L durch ein Produkt von ELTA wurde 2021 besiegelt. Das Projekt hat mittlerweile starken Zeitverzug, eigentlich hätte dieses Jahr die erste der drei Fregatten ausgerüstet sein sollen.
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(08.07.2024, 22:10)Ottone schrieb: Es geht um ballistische Raketen die im steilen Winkel anfliegen. Die Lösung ist die kooperative Einbindung der F124 in das Netzwerk mit anderen koaltionären Schiffen die über Radar mit einer solchen Blickrichtung für schnelle Vehikel verfügen. 2018 soll die Bundeswehr entschieden haben, die Fregatten der Klasse F124 nicht entsprechend aufzurüsten. Siehe auch DMKN aus dem Jahr 2019: Randbemerkung: Der Ersatz von SMART-L durch ein Produkt von ELTA wurde 2021 besiegelt. Das Projekt hat mittlerweile starken Zeitverzug, eigentlich hätte dieses Jahr die erste der drei Fregatten ausgerüstet sein sollen.
Ich vermute mal zwei Probleme :
- Das Radar ist an sich viel zu groß für das Schiff (ist ein Landradar, muss see gehärtet werden und ist dann ca. 25% größer und schwerer als der Vorgänger an Bord) und erzeugt beim Drehen mit Seegang starke Gewichts Verteilungs unterschiede, die die See Tüchtigkeit beeinflussen und Änderungen an der automatischen See Steuerung erforderlich machen.
- Die Anbindung an das FÜWES läuft nicht wie geplant.
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(08.07.2024, 22:10)Ottone schrieb: Das Projekt hat mittlerweile starken Zeitverzug, eigentlich hätte dieses Jahr die erste der drei Fregatten ausgerüstet sein sollen.
Nö, gemäß Pressemitteilung der Bundeswehr zum Vertragsabschluss war der Beginn der ersten Umrüstung für 2024 vorgesehen.
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(09.07.2024, 23:24)kato schrieb: Nö, gemäß Pressemitteilung der Bundeswehr zum Vertragsabschluss war der Beginn der ersten Umrüstung für 2024 vorgesehen.

https://web.archive.org/web/202403052037...agen-kann/ 5. März 2024

Zur Altersproblematik

Die Funktionskette Weitbereichs-Sensor SMART-L / Feuerleitanlage APAR / Waffeneinsatzsystem CDS F124 / Flugkörper SM-2 ist auf technischem Stand der späten 90-er Jahre. Bereits mit Indienststellung ab 2005 sind hier Obsoleszenzen aufgetreten und haben sich über die letzten fast 20 Jahre potenziert. Vor diesem Hintergrund leistet die Marine und insbesondere die Besatzung Hervorragendes.

Zur Obsoleszenz-Beseitigung

Entsprechende Initiativen der Marine aus 2006 wurden mit der Bundeswehrreform 2011 zurückgewiesen und in 2013 neu vorgelegt. Gemäß Funktionaler Fähigkeitsforderung (FFF) ObsWuF LV F124 sollten die meisten dieser Obsoleszenzen seit 2019 beseitigt sein. Durch fehlende Finanzmittel vorgenommene anderweitige Priorisierungen haben dieses Projekt aber ebenso verzögert, wie auch Fehlentscheidungen zur Lösung insgesamt. In 2021 wurde mit der Fa. Hensoldt ein Vertrag geschlossen, der ein israelisches Weitbereichs-Radar als Ersatz für das niederländische SMART-L vorsah. Dieses in das niederländische AAW-System (Flugabwehr) zu integrieren hat sich jedoch als "herausfordernd" erwiesen. So komplex, dass wir aktuell auf einen teilweisen Realisierungsbeginn erst in 2027 blicken, was sich unweigerlich auch auf die meisten anderen Obsoleszenzen nachteilig auswirkt. Zitat Ende

Die Niederländer ersetzten das SMART-L durch ein völlig neuen Radars, des SMART-L MM/N. Das erste neue Radar war bereits seit Ende 2017 fertig. Die Seven Provinces erhielt es als erste LCF am21. März 2019. Wie inzwischen bekannt, benötigen die LCF aber für den vollumfänglichen ESSM Block 2 Einsatz ein APAR Block 2.
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(10.07.2024, 11:45)Seafire schrieb: Dieses in das niederländische AAW-System (Flugabwehr) zu integrieren hat sich jedoch als "herausfordernd" erwiesen. So komplex, dass wir aktuell auf einen teilweisen Realisierungsbeginn erst in 2027 blicken, was sich unweigerlich auch auf die meisten anderen Obsoleszenzen nachteilig auswirkt. Zitat Ende

Bestätigt meinen Post #152
Wenn es so schlecht läuft, ist die Modernisierung der F-124 NICHT abgeschlossen, wenn die erste F-127 fertig ist...

Würde mich nicht wundern , wenn die Aufrüstung komplett gecancelt wird, ELTA eine Ausgleichsenstschädigung bekommt und dann die F-127 asap beauftragt wird....der MKTS Entwurf dürfte Angebots-fähig sein.
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(10.07.2024, 15:08)Milspec_1967 schrieb: Bestätigt meinen Post #152
Wenn es so schlecht läuft, ist die Modernisierung der F-124 NICHT abgeschlossen, wenn die erste F-127 fertig ist...

Würde mich nicht wundern , wenn die Aufrüstung komplett gecancelt wird, ELTA eine Ausgleichsenstschädigung bekommt und dann die F-127 asap beauftragt wird....der MKTS Entwurf dürfte Angebots-fähig sein.

War nicht ohnehin 2021 nur die Stufe 1 Obs WuF unter Vertrag genommen worden? Sprich der Ersatz SMART-K, aber ohne die Anteile BMD? Wo ist denn diese Stufe 2 geblieben? Wenn Stufe 1 erst ab 2028 kommt, kommt bis F127 doch niemals noch der BMD-Anteil auf F124?
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Vermutlich ist das so, und wäre ein Analogon zur niederländischen Entscheidung. Ich verstehe den DMKN Artikel von 2019 so, dass die Unterschungen gezeigt haben, dass ohne die AEGIS Klassifizierungsdatenbank der F124 zu viel fehlen würde. Auch muss/müßte der Datenlink auf das Niveau von CEC gehoben werden bzw. CEC selbst eingerüstet werden. Diese Erkenntnisse flossen sodann in die Planungen für die F127 ein, sprich: AEGIS und sonst nix.
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Rotes Meer: Eine französische Fregatte zerstört eine Überwasserdrohne, die den griechischen Öltanker M/V Sounion bedrohte.
FOB (französisch)
von Laurent Lagneau - 22. August 2024
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...240822.jpg]
Auch wenn das Tempo ihrer Aktivitäten in letzter Zeit nachgelassen hat, setzen die [mit dem Iran verbundenen] Houthi-Rebellen ihre Angriffe auf den Schiffsverkehr im Roten Meer vom Jemen aus fort. Am 21. August waren zwei Schiffe von diesen Angriffen betroffen.

Der unter panamaischer Flagge fahrende Frachter SW North Wind I meldete drei Explosionen, als er durch den Golf von Aden fuhr. Es wurde jedoch von keinem Geschoss getroffen und konnte seine Fahrt fortsetzen. Der Tanker M/V Sounion, der von der griechischen Firma Delta Tankers betrieben wird, hatte weniger Glück.

Die M/V Sounion, die von einem irakischen Hafen nach Agios Theodoros [Griechenland] fahren sollte, wurde etwa 70 Seemeilen westlich von Hodeidah von zwei leichten Booten geholt, von denen das erste drei bis fünf Personen und das zweite etwa zehn Personen an Bord hatte. Nach Angaben der britischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs [UKMTO] kam es zu einem kurzen Schusswechsel mit Kleinwaffen. Dann wurde der Tanker von "zwei nicht identifizierten Projektilen getroffen, bevor er von einem dritten Projektil getroffen wurde".

Die 25 Besatzungsmitglieder [2 Russen und 23 Filipinos] kamen zwar nicht ums Leben, aber der Angriff löste ein Feuer an Bord aus und das "Schiff verlor seinen Antrieb".

Später schickte die europäische Marineeinheit EUNAVFOR Aspides eine französische Luftverteidigungsfregatte [FDA] - wahrscheinlich die Chevalier Paul, die am 16. August den Suezkanal durchquert hatte -, um dem griechischen Tanker Hilfe zu leisten.

Nur musste die französische Fregatte an jenem 22. August, als sie auf Höhe der M/V Sounion ankam, eine Überwasserdrohne neutralisieren, die angeblich auf den unbeweglichen Tanker zusteuerte.
Zitat:"Während der Annäherung an das Gebiet des Vorfalls am Morgen des 22. August wurde ein USV [Unmanned Surface Vehicle] erfolgreich neutralisiert, da es eine Bedrohung für die M/V Sounion und ihre Besatzung darstellte", erklärte ein Beamter von EUNAVFOR Aspides gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Wahrscheinlich setzte die Fregatte der französischen Marine eine ihrer drei ferngesteuerten 20-mm-Narwhal-Kanonen ein, um die feindlich gesinnte Oberflächendrohne zu zerstören. Darauf deuten jedenfalls Bilder des Vorfalls hin, die von der griechischen Fachwebsite OnAlert und später vom Generalstab der Streitkräfte [EMA] veröffentlicht wurden.

Nachdem die Besatzung von dem französischen Schiff übernommen worden war, liegt die M/V Sounion derzeit zwischen "Jemen und Eritrea" fest.

"Die M/V Sounion hat 150.000 Tonnen Rohöl geladen und stellt nun eine Gefahr für die Schifffahrt und die Umwelt dar. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass jeder in dem Gebiet Vorsicht walten lässt und von jeglichen Handlungen absieht, die zu einer Verschlechterung der aktuellen Situation führen könnten", so die EUNAVFOR Aspides.
Foto: Generalstab des Heeres
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Was ist jetzt eigentlich mit der Hamburg, die ab August an Aspides teilnehmen sollte? Ich habe seit dem Auslaufen nichts mehr gehört. Gab es keinen Waffeneinsatz oder wird im Gegensatz zur Hessen nicht mehr berichtet?
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Table Media:
Zitat:Die Fregatte „Hamburg“ wird nicht zum Schutz von Handelsschiffen ins Rote Meer geschickt, sondern bleibt im Mittelmeer. Grund ist die angespannte Lage im Nahen Osten.
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Zitat:EUNAVFOR ASPIDES
@EUNAVFORASPIDES
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Update on MV SOUNION salvage status

The salvage operation of the MV SOUNION is essential in order to avert a potential environmental disaster in the region. To achieve this, several public and private actors are working together.

EUNAVFOR ASPIDES assets have been actively… Show more
[Bild: https://pbs.twimg.com/media/GXa-FY0WoAA7...me=360x360]
[Bild: https://pbs.twimg.com/media/GXa-FZUWwAA5...me=360x360]
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Rotes Meer: Laut der französischen Marine beträgt die Genauigkeit der Angriffe der Houthies auf den Seeverkehr nur 7 %.
OPEX360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 5. Februar 2025
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...240108.jpg]
Wie zu erwarten war, stellte das französische Kompetenzzentrum für maritime Sicherheit [Maritime Information Cooperation & Awareness Center - MICA Center] in seinem am 4. Februar veröffentlichten Bericht fest, dass sich die Sicherheit auf See im Jahr 2024 deutlich verschlechtern wird, Die Zahl der Piratenüberfälle, insbesondere vor dem Horn von Afrika, die Explosion des illegalen Handels, insbesondere mit Kokain, und natürlich die Angriffe der Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf den Handelsverkehr im Roten Meer und im Indischen Ozean haben erheblich zugenommen.

Um den Schutz ziviler Schiffe zu gewährleisten, wurden zwei Marineoperationen geschaffen: EUNAVFOR Aspides, an der Frankreich zusammen mit einigen europäischen Partnern teilnimmt, und Guardians of Prosperity, die unter amerikanischem Kommando durchgeführt wird.

Seit dem Inkrafttreten des Waffenstillstands in Gaza haben die Houthis die Geschwindigkeit ihrer Angriffe erheblich reduziert und versichert, dass sie nur noch Schiffe mit Verbindungen zu Israel angreifen werden [was eigentlich schon der Fall sein sollte...].
Wie dem auch sei, nach Angaben des MICA Centers haben die Houthis im Jahr 2024 „etwa 700 Schuss“ abgefeuert, davon etwa 40% ballistische Raketen, 2% Marschflugkörper, 56% Luftdrohnen [oder ferngesteuerte Munition] und 2% Überwasserdrohnen. Und dies gegen „Handelsschiffe“, die mit israelischen, britischen oder US-amerikanischen Interessen verbunden sind.

„Dies führte zu insgesamt 236 sicherheitsrelevanten Ereignissen [Entdeckung von Luftdrohnen oder Raketen, Abfangen eines Objekts durch militärische Mittel, Angriff auf ein Schiff oder direkt auf Israel]“, heißt es in dem Bericht.

Offensichtlich haben diese Angriffe bei weitem nicht alle Ziele erreicht. Während die Houthis 200 Angriffe für sich beanspruchten, verzeichnete das MICA Center nur 124 Angriffe, die „auf ebenso viele Schiffe gerichtet“ waren.

Von diesen Schiffen wurden 27 „sehr leicht getroffen, entweder von einer Drohne oder durch die Einschläge von Raketen, die in der Nähe auf See niedergegangen waren“. Der Bericht betonte, dass „alle ihre Reise fortsetzen konnten und keine Verletzten an Bord hatten“.

Sechs Schiffe wurden jedoch „schwerer getroffen“, nämlich die MV Galaxy Leader [aus der Luft geentert und dann entführt], die MV Marlin Luanda [Feuer an Bord], die MV Rubymar [gesunken, mit 200 Tonnen Heizöl und 20.000 Tonnen Phosphaten an Bord], die MV Verbena [aufgegeben], die MV Sounion [in letzter Minute gerettet, mit 150.000 Tonnen Öl], die MV True Confidence und die MV Tutor. Es ist anzumerken, dass vier Seeleute ihr Leben verloren.

Wie der Abgeordnete Yannick Chenevard bereits in seinem letzten Haushaltsbericht über die Mittel der Marine bemerkte, zeichnet sich die von den Houthis geschöpfte Munition nicht durch hohe Präzision aus. „Die Gründe dafür liegen sowohl in der Rustikalität dieser Objekte - ballistische Raketen haben zum Beispiel keine Endpunktsteuerung - als auch im Schutz der Handelsschiffe durch die Fregatten der Operationen Aspides und Prosperity Guardian“, argumentierte er.

Dies wird vom MICA Center bestätigt. Die „Genauigkeit der Angriffe der Houthies liegt bei 7%“. Der Kommandant, Fregattenkapitän Thomas Scalabre, erinnerte daran, dass die jemenitischen Rebellen „bis zu 12 ballistische Raketen auf ein Schiff schossen“, ohne dass es getroffen wurde.

Darüber hinaus, so das MICA Center, hatten 85% der angegriffenen Schiffe ihr AIS-Ortungsgerät eingeschaltet. Wenn das AIS ausgeschaltet ist, werden nur 5 % der Schiffe getroffen“, betont es und kommt zu dem Schluss, dass ‚das Kreuzen mit eingeschaltetem AIS ein größeres Risiko für die Schiffe darstellt‘.

Die Houthis verwenden jedoch andere Methoden, um ihre Ziele zu lokalisieren. Sie setzen „Klingeln“ ein, d.h. Fischereifahrzeuge, die Aufklärungs- und Lenkungsmissionen durchführen und sogar Drohbotschaften über UKW weiterleiten.

„Die Houthis verfügen über einen großen Munitionsvorrat, für den sie u.a. logistische Unterstützung aus dem Iran erhalten. Dies äußert sich insbesondere in massiven Angriffen mit bis zu zehn ballistischen Raketen auf ein einziges Schiff. Der jüngste Rückgang der Anzahl der Angriffe kann dieses Szenario nicht eindeutig in Frage stellen“, so das MICA Center.
Schließlich betont der Bericht, dass die Angriffe der Houthies mit „heimtückischen Propagandakampagnen“ einhergehen. So sind „56% ihrer Behauptungen völlig falsch und 20% teilweise wahr. Diese ständige Desinformation zielt darauf ab, die Schifffahrtsindustrie einzuschüchtern, indem die Wahrnehmung der offensiven Fähigkeiten der Houthisten verzerrt wird“, erklärte er.

Die Genauigkeit der Angriffe der Houthis ist zwar gering, aber sie reicht aus, um den Seeverkehr zu beeinflussen, da dieser massiv zum Kap der Guten Hoffnung umgeleitet wurde, übrigens sehr zum Leidwesen Ägyptens, da der Gesamtbetrag der Gebühren für die Durchfahrt durch den Suezkanal zusammengebrochen ist. Die Versicherungsprämien stiegen von 0,04% auf 0,1% des Wertes des Schiffes.
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Rotes Meer: Die französische Luft- und Raumfahrtarmee bestätigt, dass die Mirage 2000-5 fast ein „Dutzend Drohnen“ abgeschossen haben
OPEX360 (französisch)
von Laurent Lagneau · 10. Februar 2025
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...250210.jpg]
Am 9. März 2024 gab der Generalstab der Streitkräfte [EMA] bekannt, dass die französischen Streitkräfte, die an der unter der Schirmherrschaft der Europäischen Union durchgeführten Operation Aspides beteiligt sind, vier „Kamikaze“-Drohnen [oder ferngesteuerte Munition], die von den Huthi-Rebellen aus dem Jemen gestartet worden waren und auf die Fregatte mit Mehrzweckfähigkeit und verstärkter Luftabwehrfähigkeit [FREMM DA] „Alsace“ zusteuerten. Und er präzisierte, dass diese Maschinen „alle von der Fregatte und französischen Kampfflugzeugen in Selbstverteidigung zerstört wurden“.

Bei den fraglichen Jägern konnte es sich nur um die Mirage 2000-5F des in Dschibuti stationierten Escadron de chasse 3/11 Corse handeln, da diese Maschinen bis dahin regelmäßig für sogenannte SUCAP-Missionen [Surface Close Air Protection] eingesetzt wurden.

Die EMA lieferte jedoch keine weiteren Einzelheiten. Und die französische Luft- und Raumfahrtwaffe blieb in dieser Angelegenheit diskret ... obwohl sie seit dem Sieg von Leutnant Henri Suisse im April 1945 keinen Luftsieg mehr für sich beansprucht hatte. Im Allgemeinen wurden in der Kommunikation des Armeeministeriums am häufigsten die Aktionen der Fregatten der französischen Marine im Roten Meer hervorgehoben.

Fast ein Jahr nach den Ereignissen präzisierte der Stabschef der französischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte (CEMAAE), General Jérôme Bellanger, die Rolle der 3/11 Corse... in einer Nachricht, in der er den Empfang der ersten Mirage 2000-5F durch die ukrainische Luftwaffe begrüßte.

„Sowohl die Mirage 2000-5 als auch die Rafale haben kürzlich ihre volle Wirksamkeit gegen die Selbstmorddrohnen vom Typ Shahed unter Beweis gestellt, gegen die die ukrainischen Piloten kämpfen müssen“, betonte der CEMAAE zunächst und verwies auf den Einsatz der in Jordanien stationierten Rafale B während des iranischen Angriffs auf Israel im vergangenen April.

„Ich begrüße unsere im Einsatz befindlichen Kampfmannschaften, die kürzlich fast ein Dutzend Drohnen zerstört haben, insbesondere im Roten Meer. Die Qualität unserer Waffensysteme und die Kompetenz unserer Mannschaften haben einmal mehr ihre operative Effizienz unter Beweis gestellt“, führte General Bellanger anschließend über das soziale Netzwerk LinkedIn aus. Und er betonte: „Die ukrainischen Streitkräfte verfügen über neue, im Kampf erprobte Fähigkeiten, um diesen Luftkampf zu führen“.

Zur Erinnerung: Die an die Ukraine gelieferten Mirage 2000-5F wurden modifiziert, um Luft-Boden-Munition mitführen zu können. Die von der Jagdgruppe 1/2 Cigognes und 3/11 Corse eingesetzten Maschinen verfügen über zwei 30-mm-DEFA-554-Kanonen und MICA-Luft-Luft-Raketen. Diese Raketen, die auch von der Rafale mitgeführt werden, wurden eingesetzt, um ein Shahed-UAV abzuschießen.
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Die europäische Operation Aspides, die um ein Jahr verlängert wurde, wird sich mit dem Verkehr und den „Geisterflotten“ befassen.
OPEX360 (französisch)
von Laurent Lagneau · 18. Februar 2025
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...240108.jpg]
Die vor einem Jahr offiziell gestartete europäische Marineoperation EUNAVFOR Atalanta zum Schutz des Seeverkehrs im Roten Meer vor Angriffen der Huthi-Rebellen aus dem Jemen wurde vom Rat der Europäischen Union um ein Jahr verlängert. Diese Entscheidung wurde am 14. Februar bekannt gegeben.

Derzeit ist die Lage vor der Küste des Horns von Afrika relativ ruhig: Seit Mitte Januar und dem Inkrafttreten eines Waffenstillstands im Gazastreifen gab es keine neuen Warnmeldungen über Angriffe. Die Huthi-Rebellen haben jedoch erklärt, dass sie weiterhin Schiffe ins Visier nehmen werden, die mit israelischen Interessen in Verbindung stehen, und drohen mit der Wiederaufnahme ihrer Aktivitäten, falls die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas jemals beendet werden sollte.
Daher hat der Rat der EU beschlossen, die EUNAVFOR Atalanta bis zum 28. Februar 2026 mit einer Finanzierung von „mehr als 17 Millionen Euro“ fortzusetzen.

Bisher haben nur fünf europäische Länder Schiffe für diese Operation zur Verfügung gestellt, nämlich Frankreich, Italien, Deutschland, Belgien und die Niederlande. Mehr als 640 Handelsschiffe wurden unterstützt, davon erhielten 370 eine enge Schutzeskorte, und 50 Seeleute wurden gerettet. Insgesamt wurden 18 ferngesteuerte Munitionskörper (MTO), 4 ballistische Raketen und 2 Oberflächen-UAVs (USV) zerstört.

Diese „Killliste“ ist zu einem großen Teil den Fregatten der französischen Marine sowie den Mirage 2000-5 der französischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte zu verdanken, die von Dschibuti aus rund ein Dutzend Luftdrohnen abgeschossen haben.
Der Rat der EU hat die Operation Aspides jedoch nicht nur verlängert, sondern ihr auch neue Aufgaben übertragen, die den Einsatz zusätzlicher Mittel erfordern werden, wie z. B. Seeüberwachungsflugzeuge.

So muss sie „in der Lage sein, zusätzlich zu den zum Schutz der Schiffe erforderlichen Daten über den Waffenhandel und die Geisterflotten, um diese Informationen mit den Mitgliedstaaten, der Europäischen Kommission, dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), der Internationalen Kriminalpolizeilichen Organisation (INTERPOL), der EU-Agentur für die Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden (EUROPOL) und der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) auszutauschen.

Im März 2024, als die Angriffe der Huthi-Rebellen ihren Höhepunkt erreichten, hatte das französische Unternehmen Unseenlabs, das auf die satellitengestützte Erkennung von Hochfrequenzsignalen (HF) von Schiffen spezialisiert ist, einen Anstieg der Zahl der „Geisterschiffe“ festgestellt, die in den vergangenen Wochen das Rote Meer durchquerten. Diese hätten 9 % des gesamten in dem Gebiet erfassten Schiffsverkehrs ausgemacht.
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Die französischen Kampfflugzeuge Rafale und Mirage schießen im Nahen Osten etwa zehn Drohnen ab
Air & Cosmos (französisch)
Ein kürzlich von General Jérôme Bellanger, Chef des Stabes der französischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte (Armée de l'Air et de l'Espace, AAE), veröffentlichtes Video zeigt die Zerstörung einer Selbstmorddrohne im Flug durch das Schießen einer MICA IR-Rakete, die von einem französischen Rafale-Kampfflugzeug abgefeuert wurde. Der General wies auch darauf hin, dass in jüngster Zeit etwa zehn ähnliche Drohnen abgeschossen wurden, dank der im Nahen Osten stationierten französischen Kampfflugzeuge Rafale und Mirage 2000-5F.
.......
Video der Abfangaktion

Die französischen Streitkräfte geben die Ergebnisse dieser Luftpatrouillen nur wenig bekannt, doch nun ist ein eher seltenes Video einer Abfangaktion mit einem dieser Drohnen verfügbar. Das am 10. Februar 2025 auf dem Linkedin-Account (Jérôme Bellanger) von General d'armée aérienne Jérôme Bellanger, Chef d'état-major de l'Armée de l'Air et de l'Espace, veröffentlichte Video zeigt die Draufsicht eines französischen Rafale-Kampfflugzeugs, das dabei ist, eine Selbstmorddrohne zu neutralisieren. Dieses Video ermöglicht es, das fragliche Abfangen zu analysieren.

Bevor auf die Details der Bewaffnung eingegangen wird, zeigen die angezeigten Informationen bereits ein Abfangen bei Nacht und mit einer niedrigen Unterschallgeschwindigkeit: 284 Knoten, 0,46 Mach (entspricht 526 km/h). Das Flugzeug befindet sich ebenfalls in einem leichten Sinkflug und fliegt ziemlich niedrig, wie die Funkpeilanzeige anzeigt: 1960 Fuß (597 Meter) über dem Boden. Auf Höhe des Luftziels wird dieses vom Radar des Rafale erfasst (das von vier rechten Winkeln umrahmte Rechteck).

Das „Kreuz“ rechts im Video zeigt die Position des Ziels (schematisch durch einen Kreis dargestellt) in Bezug auf das Flugzeug an: Es befindet sich etwas unterhalb und rechts (zumindest zu Beginn des Videos). Schließlich ist unten rechts ein R zu sehen. Es bestätigt dem Piloten, dass seine Maschine mit einem Flugkörper auf ihrem rechten äußeren Aufnahmemittelpunkt bewaffnet ist. Diese Information ist die einzige Information über die Bewaffnung, die im Video nicht unkenntlich gemacht wurde. Sie bestätigt somit, dass es sich bei dem mitgeführten Flugkörper um einen mittelstrecken Luft-Luft-Flugkörper mit Infrarot-Lenkung MICA IR handelt, da dieser Aufnahmesitz auf den Rafale speziell für den MICA IR verwendet wird.
[Bild: https://images.air-cosmos.com/media/1257...b187fb9143]
Verschiedene Daten, die auf dem Head-up-Display des Rafale zu sehen sind, der eine Drohne abgefangen hat (10. Februar 2025). © CEMAAE, Air&Cosmos
In der Neutralisierungsphase wählt der Pilot einen Flugkörper aus, in diesem Fall den berühmten MICA IR außen rechts. In diesem Moment übermittelt das Radar des Rafale dem Flugkörper den Bereich, in dem sich das betreffende Ziel befindet, damit der Infrarotsensor des MICA speziell in diesem Bereich sucht, obwohl sich der MICA noch auf seinem Startpunkt befindet (Ziel vor dem Schießen erfasst, LOBL).

Das R wird dann von einem Kreis umgeben, der dem Piloten anzeigt, dass der Flugkörper schussbereit ist. In der 6. Sekunde des Videos erscheint ein „SHOOT“, das dem Piloten bestätigt, dass sich der ausgewählte Flugkörper tatsächlich im Schussbereich befindet. Zwei Sekunden später wird SHOOT doppelt eingerahmt und R ist nicht mehr eingekreist, bevor es verschwindet: Der Flugkörper ist gestartet und sogar kurz auf dem Video zu sehen.
[Bild: https://images.air-cosmos.com/media/08ef...822c4cc83e]
Das Schießen des Flugkörpers wird durch den doppelten Rahmen des „SHOOT“, durch das Verschwinden des Kreises um das R und dann das Verschwinden des R bestätigt. © CEMAAE, Air&Cosmos
Das Abfangen ist noch nicht abgeschlossen, da das Flugzeug in Gefahr ist. Tatsächlich besteht die Gefahr, dass die Rafale in das Trümmerfeld des zerstörten Ziels gerät ... und das Kabinendach beschädigt oder sogar die Lufteinlässe Trümmer aufnehmen und damit die beiden Triebwerke der Rafale beschädigen oder zerstören könnte. Aus diesem Grund schießt der Pilot, wenige Augenblicke nach dem Schießen, auf seinen Steuerknüppel, um an Höhe zu gewinnen, während er nach links dreht. Der G-Anzeiger zeigt übrigens eine Kurve bei 3 G an.

Es ist anzumerken, dass bei den verschiedenen Kampfjetfilmen, die oft an Kurven bei 9 G gewöhnt sind, einige die Manöver (fälschlicherweise) als außergewöhnlich oder nicht außergewöhnlich klassifizieren, je nachdem, wie viel G der Pilot aushält. Aber in diesem Fall konnte der Pilot nicht mehr G aushalten, weil die Geschwindigkeit zu niedrig war.

Wie dem auch sei, dieses Video zeigt den Erfolg einer komplexen Abfangmanöver: Der Rafale fliegt nachts, in geringer Höhe, mit geringer Geschwindigkeit, auf der Jagd nach einem Ziel, das im Vergleich zu einem Kampfflugzeug recht klein ist, ... Und wie in der Veröffentlichung von General Bellanger erläutert, hatten die französischen Kampfflugzeuge mehrmals die Gelegenheit, in die Luft zu gehen, um das Feuer auf Selbstmorddrohnen zu eröffnen:

„In der französischen Luft- und Raumfahrtwaffe haben die Mirage 2000-5 und die Rafale kürzlich ihre volle Wirksamkeit gegen Selbstmorddrohnen vom Typ Shahed unter Beweis gestellt [...] Ich begrüße unsere im Einsatz befindlichen Kampfmannschaften, die kürzlich fast ein Dutzend Drohnen zerstört haben, insbesondere im Roten Meer. Die Qualität unserer Waffensysteme und die Kompetenz unserer Besatzungen haben einmal mehr ihre operative Effizienz unter Beweis gestellt.“
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