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Schützen waren in ihren Anfängen nichts anderes als Jäger, nur dass sie primär in Städten rekrutiert wurden und Jäger aus der Landbevölkerung, und in deren Anfängen vor allem aus Forstleuten und eben Jägern, Waldarbeitern etc.
Im weiteren waren Schützen bei der Wehrmacht anfangs die Infanterie in den Panzerdivisionen.
Und gerade eben aus den Schützenregimentern entstanden dann die Panzergrenadiere, die Linie geht also von den Schützen als ursprünglich leichte Infanterie im Sinne der Jäger über die motorisierte Infanterie in Panzerdivisionen hin zu den Panzergrenadieren.
Die Schützen zeigen also auch klar auf, wie sehr sich Begriffe im Laufe der Zeit wandeln können.
Genau genommen bräuchte man daher nicht einmal den Begriff Panzer- vor Panzerschützen, wenn man diesen alten Begriff wieder eingeführen will. Zumal die Truppengattung ja auch bei der NVA als Mot.Schützen weiter bestand und diese ironischerweise durchaus sehr den geplanten mittleren Kräften ähnelten.
In den früheren Panzer-Divisionen der Wehrmacht gab es ja immer eine Schützen-Brigade. Dem folgend wäre es also das gleiche wie bei der Wehrmacht: man hätte dann in den zwei Panzerdivisioinen der Bundeswehr je eine Schützenbrigade als schnelle Infanterieeinheit.
Item wäre Schützen für sich allein schon absolut ausreichend und damit exakt definiert. Nur das diese halt eben nicht für sich allein kämpfen sollten, sondern die Aufgaben von Panzergrenadieren inne hatten.
Entsprechend hätte man:
Fallschirmjäger, Gebirgsjäger, Jäger (Heimatschutz), Schützen (mittlere Kräfte), Panzergrenadiere
Auch eine Möglichkeit. Aber wie nennen wir dann die Schützenpanzer der Panzergrenadiere ?! Heißen die dann im weiteren Grenadierpanzer ?!
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Bin begrüße durchaus das Ansinnen historische Kontexte zu beleben und Traditionen zu erzeugen.
(Dass Bundeswehr/ BMVG in den letzten Jahren auch zahlreiche, unbelastete Namen der deutschen Militärgeschichte getilgt hat, sei hier nur am Rande vermerkt)
Was hat es aber mit Tradition zu tun „meine“ fast 70 Jahre alte Panzerbrigade 21 ihres Namens zu berauben und ihr letztes, verbliebenes Stammbataillon (PzGrenBtl 212) in eine sächsische Brigade einzugliedern?
Dass die Bezeichnungen der Großverbände seit spätestens den 2000ern mehr Schein als Sein sind, weiß doch jeder der sich in die Verbandsstrukturen einliest.
Wenn man sich jedoch die Heeresstrukturen III (1970-1980) und IV (1980–1990) bis in die Bataillonsebene anschaut, so kann man doch die Feststellung treffen:
- Panzerverbände (vollgepanzert) entsprechen den schweren Kräften
- Jägerverbände (motorisiert) sind leichte Kräfte
- Panzergrenadierverbände (mechanisiert, teilgepanzert) entsprechen den mittleren Kräften
Die heutigen Jägerverbände mit dem GTK entsprechen in keinster Weise dem Vorbild der leichten Infanterie. Die Kampfweise ähnelt vielmehr denen der Panzergrenadiere auf MTW, Stand 1989.
Das heutige Bild, dass Panzergrenadiere grundsätzlich gepanzert, sprich vollausgestattet mit Puma oder Marder, zum aufgesessenen Kampf befähigt sein sollten, entspricht zwar dem Anspruch nicht aber den Realitäten früherer Zeiten. Denn erst nach der Wende 1990 konnten die verbliebenen Panzergrenadierbataillone mit Mardern vollausgestattet werden.
Lange Rede, kurzer Sinn-
In einem GTK steckt weder Panzergrenadier noch Jäger drin-
In diesem Sinne wäre es wirklich das Sinnvollste, den Mittleren Kräften zur Unterscheidung eine vollkommen andere Bezeichnung und Waffenfarbe zu geben. Diese könnten natürlich die Bezeichnung Schützen, oder wie ab 1943, Grenadiere sein. Gedankenspiele zur Benennung einer Dragoner- oder Husarenbrigade halte ich demzufolge für Luxusprobleme.
Was die Mittleren Kräfte angeht, so halte ich deren strukturelle Zusammensetzung quer durch die Bundesrepublik sowieso nur für eine temporäre, missliche Übergangslösung.
Ein wesentlich wichtigerer Punkt der Mittleren Kräfte wäre die (Weiter-)Entwicklung der Kampfweise zur Einbindung kurzausgebildeter Wehrpflichtiger als Wechselbesatzung auf dem GTK.
Sprich eine Besatzung ruht im Feldlager, die andere Besatzung ist auf dem GTK aufgesessen im Verfügungsraum, während eine andere Besatzung eine Stellung sichert.
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Meiner bescheiden Meinung nach, spiegelt dein letzter Absatz eben nicht die mittleren Kräfte, sondern die unserer alten Jäger dar. Der Grenadier nimmt mit Panzer zusammen, der mittlere was auch immer stößt durch und marschiert zum eigentlichen Ziel, der motorisierte Schütze ( unsere alten Jäger) halten Durchbruch offen und sichern und unterstützen den schnellen Vorstoß der mittleren.
Genau dort krankt dieses System im allgemeinen. Neben der fehlenden vollen Befähigung zum "Husaren" der mittleren Kräfte, fehlt die Masse ( 1/3 mittlere und schwere Kräfte, 2/3 leichte Motschützen, einfach mal als Zahl in den Raum geworfen) um den Durchbruch ganz zu sichern und in z.B. Häuserkampf überhaupt zu erreichen. Ganz zu schweigen von der Infanterie, die die mittleren beim Husarenritt benötigen um das Ziel zu erobern.
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Was hat sich den geändert an der Kampfweise von Jägern 1989 zu Jägern 2015 ? Weder der Jäger 1989 noch der 2015 sollte aufgesessen kämpfen. Ob nun gtk oder Fuchs oder 2t , es hat sich doch nur das verbringungsmittel geändert. Der Name sagt es ja auch , gepanzerter Transport Kraftwagen.
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Geändert hat sich die Verbringung richtig. In einen Radschützenpanzer ohne Turm, unterstützt durch einen richtigen Radschützenpanzer. Finde den Unterschied.
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Die Jäger 1985 sind in den Kampf im ungeschützten LKW bzw de facto ungeschützten M113 gefahren!
Und da wollt ihr mir ernsthaft erzählen, ein hochgradig Gelände gängiger, gegen Minen und 12,7/20mm (?) mm MK geschützter Boxer wäre ein "falsches" Verbringungs Mittel....
Ja, was wollt ihr denn als Transportmittel für 100% Wald und Häuser Kampf FUSS Truppen?.... Schlachtschiffe?
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(22.01.2025, 17:35)alphall31 schrieb: Was hat sich den geändert an der Kampfweise von Jägern 1989 zu Jägern 2015 ? Weder der Jäger 1989 noch der 2015 sollte aufgesessen kämpfen. Ob nun gtk oder Fuchs oder 2t , es hat sich doch nur das verbringungsmittel geändert. Der Name sagt es ja auch , gepanzerter Transport Kraftwagen. (22.01.2025, 18:46)Falli75 schrieb: Geändert hat sich die Verbringung richtig. In einen Radschützenpanzer ohne Turm, unterstützt durch einen richtigen Radschützenpanzer. Die Einführung des GTK als TPz bzw. "Verbringungsmittel" der Jäger hat diese nur indirekt dadurch beeinflusst, dass immer mehr "Mutterschiff"-Konzept in die Truppe eingesickert ist und sich die Fahrzeugbindung entsprechend erhöht hat, auch im Zuge der stärkeren Risikoaversion in der Stab-OP-Epoche.
Das war aber nicht der entscheidende Umbruch. Der erfolgt jetzt mit dem Ersatz des Wiesel 1 durch den sWaTrgInf. Denn dieser Wechsel führt zum Verlust der Feuerunterstützungsfähigkeit in weiten Teilen des Jäger-typischen Einsatzraumes, wodurch sich die Kampfweise in diesen Bereichen elementar verändern muss oder diese eben nicht mehr durch Jäger, sondern nur noch durch Fallschirm- oder Gebirgsjäger abgedeckt werden können.
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Allgemein:
Zitat:Die Jäger 1985 sind in den Kampf im ungeschützten LKW bzw de facto ungeschützten M113 gefahren
Der GTK sollte ja ursprünglich explizit den M113 ersetzen, so hat dieses Fahrzeug mal von seiner Grundzielsetzung angefangen. Jedoch: sind die heutigen mittleren Kräfte welche da jetzt angeplant sind deutlich anders konzipiert als die Jäger auf M113 früher. Und auch anders als die Mot-Schützen der Ost-Armeen - insbesondere der NVA - die de facto auch mittlere Kräfte waren. Und schon damals kritisierten namhafte Offiziere und Autoren die Jäger als zu technisiert und zu sehr von ihren Transportfahrzeugen abhängig und insbesondere den Regieaufwand für letztgenannte. Das heutige aber ist die Übersteigerung dessen, was schon früher als Übertechnisierung bezeichnet wurde.
Wenn man mittlere Kräfte nun mit einem infanteristischen Schwerpunkt bzw. als mittlere Infanterie denkt, diese also explizit Infanterie sein sollen, dann benötigen sie andere Unterstützungsstrukturen / -systeme organisch in ihrer Brigade. Also beispielsweise ein eigenes Kampfpanzer-Bataillon. Oder sehr viel stärkere organische Panzerjäger / Panzerjagdkapazitäten. Und mehr abgesessen einsetzbare Kräfte, woran es den als Infanterie gedachten mittleren Kräften der Bundeswehr massiv fehlt.
Es fehlt diesen mittleren Kräften so wie sie jetzt geplant sind an Absitzstärke und an Unterstützungsfeuer / Feuerkraft. Wenn sie Infanterie-Brigaden sein sollen - und Mittlere Kräfte - dann benötigen sie andere Strukturen und andere / weitergehende Unterstützungseinheiten.
An dieser Stelle kommt aber dann wieder die Aussage, dass man Kampfpanzer auf Kette etc. ja nicht einfach so mit den mittleren Kräften gen Osten verlegen kann. Wohl richtig, aber dennoch gäbe es Lösungen, insbesondere im Kontext mit der Stationierung in Litauen.
Wenn ich besagte mittlere Kräfte als Infanterie im Osten einsetzen will, dann könnte man die sogenannte Litauen-Brigade so aufstellen, dass diese die Unterstützungseinheiten welche für mittlere Kräfte notwendig sind umfasst und diese bereits vor Ort hat. Darüber hinaus wären solche Unterstützungseinheiten auch für die Litauer selbst viel interessanter.
Entsprechend müsste diese "Brigade" ganz anders zusammen gestellt werden. Sie müsste eben nicht eine vollständige normale organische Brigade sein, sondern eine Sammlung von entsprechenden weniger mobilen Unterstützungsverbänden - und entsprechend bräuchte sie auch keinen vollen Stab, keine vollständigen Führungsstrukturen, sondern nur was für ihre Verwaltung / Versorgung so notwendig wäre, da sie ja gerade eben nicht geschlossen als Brigade kämpfen soll, sondern je nach den Umständen entweder litauische Einheiten verstärkt, und/oder unsere nach Osten verlegten mittleren Kräfte.
Damit hätte man dann die Quadratur des Kreises der mittleren Kräfte vollbracht. Man hätte die mobilen Teile auf GTK hierzulande, und würde sie vor Ort durch die dort bereits vorstationierten Elemente verstärken, und damit dann tatsächlich funktionsfähige mittlere Infanterie-Brigaden haben, welche dort vollumfänglich operieren können.
Aber so kommt es ja nicht und wird es nie kommen.
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(22.01.2025, 20:56)Quintus Fabius schrieb: Allgemein:
Der GTK sollte ja ursprünglich explizit den M113 ersetzen, so hat dieses Fahrzeug mal von seiner Grundzielsetzung angefangen. Jedoch: sind die heutigen mittleren Kräfte welche da jetzt angeplant sind deutlich anders konzipiert als die Jäger auf M113 früher. Und auch anders als die Mot-Schützen der Ost-Armeen - insbesondere der NVA - die de facto auch mittlere Kräfte waren. Und schon damals kritisierten namhafte Offiziere und Autoren die Jäger als zu technisiert und zu sehr von ihren Transportfahrzeugen abhängig und insbesondere den Regieaufwand für letztgenannte. Das heutige aber ist die Übersteigerung dessen, was schon früher als Übertechnisierung bezeichnet wurde.
Wenn man mittlere Kräfte nun mit einem infanteristischen Schwerpunkt bzw. als mittlere Infanterie denkt, diese also explizit Infanterie sein sollen, dann benötigen sie andere Unterstützungsstrukturen / -systeme organisch in ihrer Brigade. Also beispielsweise ein eigenes Kampfpanzer-Bataillon. Oder sehr viel stärkere organische Panzerjäger / Panzerjagdkapazitäten. Und mehr abgesessen einsetzbare Kräfte, woran es den als Infanterie gedachten mittleren Kräften der Bundeswehr massiv fehlt.
Es fehlt diesen mittleren Kräften so wie sie jetzt geplant sind an Absitzstärke und an Unterstützungsfeuer / Feuerkraft. Wenn sie Infanterie-Brigaden sein sollen - und Mittlere Kräfte - dann benötigen sie andere Strukturen und andere / weitergehende Unterstützungseinheiten.
An dieser Stelle kommt aber dann wieder die Aussage, dass man Kampfpanzer auf Kette etc. ja nicht einfach so mit den mittleren Kräften gen Osten verlegen kann. Wohl richtig, aber dennoch gäbe es Lösungen, insbesondere im Kontext mit der Stationierung in Litauen.
Wenn ich besagte mittlere Kräfte als Infanterie im Osten einsetzen will, dann könnte man die sogenannte Litauen-Brigade so aufstellen, dass diese die Unterstützungseinheiten welche für mittlere Kräfte notwendig sind umfasst und diese bereits vor Ort hat. Darüber hinaus wären solche Unterstützungseinheiten auch für die Litauer selbst viel interessanter.
Entsprechend müsste diese "Brigade" ganz anders zusammen gestellt werden. Sie müsste eben nicht eine vollständige normale organische Brigade sein, sondern eine Sammlung von entsprechenden weniger mobilen Unterstützungsverbänden - und entsprechend bräuchte sie auch keinen vollen Stab, keine vollständigen Führungsstrukturen, sondern nur was für ihre Verwaltung / Versorgung so notwendig wäre, da sie ja gerade eben nicht geschlossen als Brigade kämpfen soll, sondern je nach den Umständen entweder litauische Einheiten verstärkt, und/oder unsere nach Osten verlegten mittleren Kräfte.
Damit hätte man dann die Quadratur des Kreises der mittleren Kräfte vollbracht. Man hätte die mobilen Teile auf GTK hierzulande, und würde sie vor Ort durch die dort bereits vorstationierten Elemente verstärken, und damit dann tatsächlich funktionsfähige mittlere Infanterie-Brigaden haben, welche dort vollumfänglich operieren können.
Aber so kommt es ja nicht und wird es nie kommen.
Ich mache die Kampfkraft von Jäger Unterstützung Fzg nicht von der Kanonen Größe abhängig.
Und auch nicht von der fast religiösen Kette Räder Diskussion Kämpfe
Ein Boxer mit 30mm und MELLS reicht definitiv... Insbesondere, wenn die Abgesessenen auch noch ATW bereit halten.
Jäger kämpfen für mich in urbanem oder dicht bewaldeten Areas... Das sagt der Name ja.
Da benötigt man keine Fahrzeuge... Eigentlich gar keine.
Im britischen Doku Film über eine Ukraine Einheit, die einen Wald Rand verteidigt, wird das zu 100% klar.
Das ist Kampf Mann gegen Mann, Baum an Baum... Fahrzeuge hatte dort weder der Feind noch die Verteidiger.
Als Verbringungs Mittel reichte ein pickup truck.
Ich glaube, wir denken hier zu sehr in Luxus Kategorien.
Nach 3 Jahren WK3 freut sich jeder Jäger über nen MG und nen pickup truck zum Transport!
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(22.01.2025, 22:40)Milspec_1967 schrieb: Ich glaube, wir denken hier zu sehr in Luxus Kategorien.
Nach 3 Jahren WK3 freut sich jeder Jäger über nen MG und nen pickup truck zum Transport!
Aber auch nur weil man Fahrzeuge in homöopathischen Dosen kauft. Man sieht doch aktuell im Ukrainekrieg wieviel Material "verbraucht" wird aber lernt einfach nichts daraus für die Zukunft.
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Jeder große "Welt" Krieg seit 1860 (Bürgerkrieg USA) lehrte :
Erst im Krieg wurde absurd aufgerüstet.
Hätte man das vor dem Krieg absurd gemacht, wäre der Staat pleite.... Jeder Staat... Selbst die arroganten Götter chinesen.
Aktuell hat JEDER deutsche KAMPF (!) Soldat ein Verbringungs Fzg... JEDER!
Da macht es null Sinn jetzt 500.000 weitere zu kaufen und für Jahre, vielleicht Jahrzehnte in Hallen ungenutzt verrotten zu lassen.
Willst du weitere 5000 Boxer, 2000 Leos und 2000!Pumas, dann erweitere bitte ZUERST DIE ARMEE auf 600.000 Mann!
Ist wie die unsägliche E Auto Debatte.
Der Staat muss zuerst billige E Autos erzwingen und an jeder Strassen Ecke lade Stationen bauen.
Dann kannst du Verbrenner per Gesetz verbieten... Nicht umgekehrt!!
Wir sehen genau, dass der Markt nicht Wunsch Ideologien folgt, sondern Angebot und Nachfrage.
Genauso wird Rheinmetall erst dann 5 neue Artillerie Fabriken in der EU bauen, wenn Deutschland fest 200 Millionen schuss 155er ordert für 10 Milliarden Euro... Und will, dass die in 5 Jahren fertig sind!
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Der Gtk Boxer ist weder mit noch ohne Turm ein Radschützenpanzer.
Zitat:„Der Begriff „Schützenpanzer (SPz)“ bezeichnet ein gepanzertes Kampffahrzeug, das in erster Linie für den Transport einer Infanteriegruppe konstruiert und ausgerüstet ist, es den Soldaten normalerweise ermöglicht, geschützt durch die Panzerung aus dem Fahrzeug heraus zu schießen, und mit einer integrierten oder organischen Kanone von mindestens 20 Millimetern Kaliber sowie gelegentlich mit einem Abschußgerät für Panzerabwehrflugkörper bewaffnet ist. Die Schützenpanzer dienen als Hauptwaffensystem von gepanzerten, mechanisierten oder motorisierten Infanterietruppenteilen und Truppenteilen der Landstreitkräfte.“
– Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa, II 1 (D)
Zitat:Die Einführung des GTK als TPz bzw. "Verbringungsmittel" der Jäger hat diese nur indirekt dadurch beeinflusst, dass immer mehr "Mutterschiff"-Konzept in die Truppe eingesickert ist und sich die Fahrzeugbindung entsprechend erhöht hat, auch im Zuge der stärkeren Risikoaversion in der Stab-OP-Epoche.
Das war aber nicht der entscheidende Umbruch. Der erfolgt jetzt mit dem Ersatz des Wiesel 1 durch den sWaTrgInf. Denn dieser Wechsel führt zum Verlust der Feuerunterstützungsfähigkeit in weiten Teilen des Jäger-typischen Einsatzraumes, wodurch sich die Kampfweise in diesen Bereichen elementar verändern muss oder diese eben nicht mehr durch Jäger, sondern nur noch durch Fallschirm- oder Gebirgsjäger abgedeckt werden können.
Für die heutige Zeit zutreffend , wer übernimmt aber die Aufgabe der Jäger? Die drei Gebjgbtl , die Fallschirmjgbtl haben wir 2014 aufgelöst. Solange es keinen Ersatz gibt für diese Verbände werden die mittleren Kräfte Jäger bleiben . Immerhin sind diese Rückgrat des infanteristischen Kampfes und somit der Landesverteidigung.
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(22.01.2025, 20:56)Quintus Fabius schrieb: Wenn man mittlere Kräfte nun mit einem infanteristischen Schwerpunkt bzw. als mittlere Infanterie denkt, diese also explizit Infanterie sein sollen, dann benötigen sie andere Unterstützungsstrukturen / -systeme organisch in ihrer Brigade. Also beispielsweise ein eigenes Kampfpanzer-Bataillon. Oder sehr viel stärkere organische Panzerjäger / Panzerjagdkapazitäten. Oder entsprechende UGCV und weitreichende Waffen wie Raketenartillerie.
Zitat:Wenn ich besagte mittlere Kräfte als Infanterie im Osten einsetzen will, dann könnte man die sogenannte Litauen-Brigade so aufstellen, dass diese die Unterstützungseinheiten welche für mittlere Kräfte notwendig sind umfasst und diese bereits vor Ort hat. Darüber hinaus wären solche Unterstützungseinheiten auch für die Litauer selbst viel interessanter.
Entsprechend müsste diese "Brigade" ganz anders zusammen gestellt werden. Sie müsste eben nicht eine vollständige normale organische Brigade sein, sondern eine Sammlung von entsprechenden weniger mobilen Unterstützungsverbänden - und entsprechend bräuchte sie auch keinen vollen Stab, keine vollständigen Führungsstrukturen, sondern nur was für ihre Verwaltung / Versorgung so notwendig wäre, da sie ja gerade eben nicht geschlossen als Brigade kämpfen soll, sondern je nach den Umständen entweder litauische Einheiten verstärkt, und/oder unsere nach Osten verlegten mittleren Kräfte.
Sie könnten auch ganz einfach Divisionstruppen sein.
(22.01.2025, 22:40)Milspec_1967 schrieb: Ein Boxer mit 30mm und MELLS reicht definitiv...
Jäger kämpfen für mich in urbanem oder dicht bewaldeten Areas... Das sagt der Name ja.
Da benötigt man keine Fahrzeuge... Eigentlich gar keine. Vor allem hat man sie nicht. Man bekommt sie nämlich im Zweifel nicht dahin, wo man sie braucht. Also hat man auch die 30mm und die MELLS dort nicht, wenn die auf einem GTK verbaut sind.
Das ist die Krux: Man hat Infanterie, die abgesessen, entfernt von ihren Fahrzeugen kämpfen soll, dort wo diese nicht hin kommen. Und denen gibt man dann Waffen, die nur durch diese Fahrzeuge eingesetzt werden können.
(23.01.2025, 00:05)alphall31 schrieb: Der Gtk Boxer ist weder mit noch ohne Turm ein Radschützenpanzer.Zitat:„Der Begriff „Schützenpanzer (SPz)“ bezeichnet ein gepanzertes Kampffahrzeug, das in erster Linie für den Transport einer Infanteriegruppe konstruiert und ausgerüstet ist, es den Soldaten normalerweise ermöglicht, geschützt durch die Panzerung aus dem Fahrzeug heraus zu schießen, und mit einer integrierten oder organischen Kanone von mindestens 20 Millimetern Kaliber sowie gelegentlich mit einem Abschußgerät für Panzerabwehrflugkörper bewaffnet ist. Die Schützenpanzer dienen als Hauptwaffensystem von gepanzerten, mechanisierten oder motorisierten Infanterietruppenteilen und Truppenteilen der Landstreitkräfte.“
– Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa, II 1 (D) Ich steh' irgendwie auf dem Schlauch. Warum sollte der BOXER RCT30 alias PuBo dieser Definition nicht entsprechen, wenn er eben als Hauptwaffensystem eines motorisierten Infanterietruppenteils ("PanzergrenadierBtl., Rad") zum Einsatz kommt?
Das "aus dem Fahrzeug heraus schießen" erfüllen ja nur noch wenige SPz, dürfte also als überholt gelten. Und der Rest passt doch.
Zitat:Für die heutige Zeit zutreffend , wer übernimmt aber die Aufgabe der Jäger? Die drei Gebjgbtl , die Fallschirmjgbtl haben wir 2014 aufgelöst. Solange es keinen Ersatz gibt für diese Verbände werden die mittleren Kräfte Jäger bleiben .
Ändert nichts daran, dass sie durch den sWaTrgInf zwar Vorteile in einigen Szenarien generieren werden, für schwieriges Gelände jedoch den Verlust der Feuerunterstützung per MK hinnehmen müssen und somit dort Leistungsfähigkeit einbüßen.
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(22.01.2025, 23:56)Milspec_1967 schrieb: Jeder große "Welt" Krieg seit 1860 (Bürgerkrieg USA) lehrte :
Erst im Krieg wurde absurd aufgerüstet.
Hätte man das vor dem Krieg absurd gemacht, wäre der Staat pleite.... Jeder Staat... Selbst die arroganten Götter chinesen.
Aktuell hat JEDER deutsche KAMPF (!) Soldat ein Verbringungs Fzg... JEDER!
Da macht es null Sinn jetzt 500.000 weitere zu kaufen und für Jahre, vielleicht Jahrzehnte in Hallen ungenutzt verrotten zu lassen.
Willst du weitere 5000 Boxer, 2000 Leos und 2000!Pumas, dann erweitere bitte ZUERST DIE ARMEE auf 600.000 Mann!
Ist wie die unsägliche E Auto Debatte.
Der Staat muss zuerst billige E Autos erzwingen und an jeder Strassen Ecke lade Stationen bauen.
Dann kannst du Verbrenner per Gesetz verbieten... Nicht umgekehrt!!
Wir sehen genau, dass der Markt nicht Wunsch Ideologien folgt, sondern Angebot und Nachfrage.
Genauso wird Rheinmetall erst dann 5 neue Artillerie Fabriken in der EU bauen, wenn Deutschland fest 200 Millionen schuss 155er ordert für 10 Milliarden Euro... Und will, dass die in 5 Jahren fertig sind!
Die von Dir ins Spiel gebrachten Zahlen sind aber nicht "absurd hoch". Das wäre eher die Grundlage um in einem größeren Krieg die Anfangszeit mithalten zu können. Die BRD vor 1990 hatte ähnliche Rüststände und war mitnichten pleite sondern der finanziell am solidesten ausgestattete deutsche Staat den es bisher gab. Insofern kann ich deine Argumentation dahingehend nicht wirklich nachvollziehen.
Bei Rheinmetall hast Du allerdings recht. Die Rüstungsfirmen müssen mittel- und langfristig die passenden Aufträge bekommen damit sie ihre Kapazitäten auf ein sinnvolles Niveau ausbauen können.
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(23.01.2025, 12:54)lime schrieb: Die von Dir ins Spiel gebrachten Zahlen sind aber nicht "absurd hoch". Das wäre eher die Grundlage um in einem größeren Krieg die Anfangszeit mithalten zu können. Die BRD vor 1990 hatte ähnliche Rüststände und war mitnichten pleite sondern der finanziell am solidesten ausgestattete deutsche Staat den es bisher gab. Insofern kann ich deine Argumentation dahingehend nicht wirklich nachvollziehen.
Bei Rheinmetall hast Du allerdings recht. Die Rüstungsfirmen müssen mittel- und langfristig die passenden Aufträge bekommen damit sie ihre Kapazitäten auf ein sinnvolles Niveau ausbauen können.
Damals gab es aber die Sowjetunion mit WP als Gegner und D war Frontstaat.
Die Sowjetunion hatte damals 45.000 kpz.
Das ist heute (noch) nicht der Fall.
Aber richtig, die anderen EU Staaten und Die sind massiv unter bewaffnet
Dennoch würden 1000 Leo 2 A8 und 1000 Puma reichen... Mit Wehrpflicht und Reserve... Und drei, vier neue fsbriken.
Insbesondere für Artillerie, Munition und Drohnen jeglicher Art.
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