Anti-UAV/UCAV-Systeme
#76
Zitat:Die fortschreitende Miniaturisierung der Elektronik macht es möglich, Airburst-Zünder in immer kleinere Kaliber einzubauen. Das Kaliber 25 mm scheint derzeit das kleinste zu sein, in das Airburst-Funktionen erfolgreich integriert wurden, und 30 mm ist das kleinste mit einem Annäherungszünder. Dies verdeutlicht eine der wichtigsten Einschränkungen in Bezug auf das Kaliber: Selbst wenn es gelingt, den Airburst-Zünder, gleich welcher Art, so zu verkleinern, dass er in ein Geschoss mit einem Kaliber von 20 mm oder weniger passt und funktioniert, ist die Menge an Sprengstoff, die in ein solches Geschoss passt, bereits extrem begrenzt, so dass der Nutzen einer Airburst-Granate fraglich ist. Mit anderen Worten: Die Spreng- und Splitterwirkung eines kleineren Geschosses ist so begrenzt, dass das Geschoss, um eine Wirkung zu erzielen, höchstwahrscheinlich ohnehin physisch mit dem Ziel in Kontakt kommen muss, so dass ein Airburst-Zünder überflüssig wird. So ist zu vermuten, dass 25mm-Munition wahrscheinlich das kleinste Kaliber sein wird, bei dem ein Airburst-Zünder einigermaßen sinnvoll eingesetzt werden kann, es sei denn, es werden bedeutende Durchbrüche sowohl in der Elektronik als auch bei chemischen Sprengstoffen erzielt.

https://www.hartpunkt.de/historie-funkti...-munition/

Der Herr Nielsen hat durchaus Ahnung von dem, was er da beschreibt, und die Erklärung ist auch plausibel. Die Genauigkeit der Programmierung ist bereits bei 30x113 eine Herausforderung, für noch kleinere Kaliber wird das ganze entsprechend noch komplexer. Die Notwendigkeit einer solchen Feuerleitung bedeutet auch, dass wir nicht mehr einfach nur von einer Waffe sprechen (und irgendetwas als Referenz für vermeintlich mögliches betrachten), sondern von einem Waffensystem. Das ist ganz unabhängig davon, ob es die notwendigen Durchbrüche im Bereich Elektronik und Sprengstoff gibt.
Und letztlich sollte auch noch vergessen werden, dass tatsächlich oder vermeintliche Irrationalität im Flugverhalten immer ein Problem darstellt, umso mehr, je geringer der Wirkbereich der Munition ist. Schon heute sind komplexe Flugsteuerungen mit kontinuierlichen und scheinbar zufälligen Positionskorrekturen technisch leicht umsetzbar, auch wenn der sensorische Ausgleich nicht trivial ist, so ist er nicht unmöglich. Die vielen Videos aus der Ukraine sollten nicht die Referenz für das darstellen, was uns in Zukunft erwartet.
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#77
Britisches Laser-Anti-Drohnen-System erfolgreich getestet:
Zitat:Britisches Militär testet Laserwaffe gegen Drohnen

Das Britische Militär hat erfolgreich eine neu entwickelte Laserwaffe gegen Drohnen eingesetzt. Ein Video zeigt die Waffe im Einsatz.

Das Britische Militär hat eine Hochenergielaserwaffe getestet, die auf einem gepanzerten Fahrzeug montiert ist und im mobilen Einsatz feindliche Drohnen abschießen kann. Das teilte das Britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Mit der Laserwaffe können Drohnen bekämpft werden, die etwas mehr als einen Kilometer entfernt fliegen.

Aktuelle kriegerische Konflikte zeigen, dass zivile Drohnen zu Waffen umgebaut und wirkungsvoll gegen zivile und militärische Ziele eingesetzt werden können. Das Britische Verteidigungsministerium hatte deshalb in einem 16,8 Millionen Britische Pfund schweren Auftrag eine Laserwaffe zur Drohnenabwehr von einem Industriekonsortium unter der Federführung des Rüstungskonzerns Raytheon UK entwickeln lassen.
https://www.heise.de/news/Britisches-Mil...96599.html

Wenn dieses System, auf einem derart mobilen und relativ kleinen 6 x 6-Fahrgestell, sich bewährt und weiterentwickelt wird, dann wäre es denkbar, dass ein paar solcher Fahrzeuge in einigen Jahren eine gesamte Division gegen zumindest kleinere Drohnenschwärme verteidigen kann - bleibt aber noch die Frage zu klären, wie schnell das System reagieren und wie schnell es Zielneuerfassungen vornehmen kann.

Schneemann
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#78
(03.12.2024, 14:07)Helios schrieb: https://www.hartpunkt.de/historie-funkti...-munition/

Der Herr Nielsen hat durchaus Ahnung von dem, was er da beschreibt, und die Erklärung ist auch plausibel. Die Genauigkeit der Programmierung ist bereits bei 30x113 eine Herausforderung, für noch kleinere Kaliber wird das ganze entsprechend noch komplexer. Die Notwendigkeit einer solchen Feuerleitung bedeutet auch, dass wir nicht mehr einfach nur von einer Waffe sprechen (und irgendetwas als Referenz für vermeintlich mögliches betrachten), sondern von einem Waffensystem. Das ist ganz unabhängig davon, ob es die notwendigen Durchbrüche im Bereich Elektronik und Sprengstoff gibt.
Und letztlich sollte auch noch vergessen werden, dass tatsächlich oder vermeintliche Irrationalität im Flugverhalten immer ein Problem darstellt, umso mehr, je geringer der Wirkbereich der Munition ist. Schon heute sind komplexe Flugsteuerungen mit kontinuierlichen und scheinbar zufälligen Positionskorrekturen technisch leicht umsetzbar, auch wenn der sensorische Ausgleich nicht trivial ist, so ist er nicht unmöglich. Die vielen Videos aus der Ukraine sollten nicht die Referenz für das darstellen, was uns in Zukunft erwartet.

Ich fang mal hinten an:
Es geht um eine Art Panzerbüchse mit Ballistikcomputer, Austrittsgeschwindigkeit 800-1000m/s, und darum, eine Drohne in 200m Entfernung abschießen zu können. Das heißt die Drohne wird 0,2 bis 0,25 Sekunden nach Schussabgabe getroffen. Was braucht man da für einen Zerstörungsradius?
Also ich kann mir nicht gut vorstellen, dass die Drohnen in Zukunft andauernd prophylaktisch Ausweichmanöver fliegen, das kostet ja irre Reichweite, und ist in den meisten Fällen sowieso wirkungslos, da es gegen potentere Abwehrmechanismen (elektronische Abwehr, Laser, MK) letztlich nicht hilft. Man will die Drohne lieber möglichst schnell im Zielgebiet haben, damit sie ihren Job machen kann bevor sie entdeckt (und abgeschossen) wird, anstatt ewig Zeit mit Ausweichmanövern zu vergeuden und es damit den meisten Abwehrmitteln leichter zu machen. Gerade auch z.B. bei einem Massenangriff gegen sensible Ziele will man die Abwehrmittel überlasten, indem sie mit vielen Drohnen in kurzer Zeit überfordert werden. Wenn sich die vielen Drohnen allerdings viel Zeit lassen, weil sie dauernd Kurven fliegen, dann haben auch die Abwehrmittel mehr Zeit ... bei Raketen, die überschallschnell fliegen, ist das was ganz anderes, da ändern prophylaktische Ausweichmanöver (da geht's ja wegen der Geschwindigkeit um viel kleinere Ausweichwinkel) kaum etwas an der Flugzeit bis zum Ziel, und die verringerte Reichweite macht in den meisten Fällen auch nichts aus.
Deshalb halte ich 2m Zerstörungsradius für ausreichend, macht 12,5m² zu durchsiebende Fläche.

Schrotkugeln mit 6mm Durchmesser sind für Drohnen mehr als ausreichend. 7 Stück passen in 18mm Durchmesser, wenn man gut packt bekommt man 96 Stück auf 73mm Länge untergebracht, macht fast 8 Schrotkugeln pro m².
Klar, dann muss man noch die Elektronik unterbringen, die Treibladung logischerweise .... aber wozu brauch ich da eine Menge Sprengstoff? Es geht ja nicht darum, um die Ecke schießen zu können, und es geht auch nicht darum dem Schrot einen zusätzlichen Impuls mitzugeben. Die Zündung muss eigentlich lediglich die Patronenhülse öffnen .... klar, bei Airbust-Munition ging es ursprünglich auch darum, um die Ecke schießen zu können, aber das ist ja bei der Drohnenbekämpfung nicht der Fall. Insofern passt der von dir verlinkte Abschnitt nicht zum Thema Drohnenbekämpfung ...
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#79
Die Annäherung Programmier Zündung oder ein Annäherung Sensor für so ein Schriot Teil passt niemals in 18mm!!!
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#80
(18.12.2024, 22:13)Milspec_1967 schrieb: Die Annäherung Programmier Zündung oder ein Annäherung Sensor für so ein Schriot Teil passt niemals in 18mm!!!

Nein, es war auch nie die Rede von 18mm Kaliber, um das Schrot muss ja noch eine Patronenhülle drumrum .... also 20mm, erstens, und zweitens braucht es auch keinen Annäherungssensor sondern so einen Umdrehungszähler, wie er beim Daewoo K11 verwendet wird ....... also für die angedachten Entfernungen macht eine Drallstabilisierung sowieso Sinn. Das ist nicht das Prinzip von Schrot, ja, ....... muss man sehen, was wirklich sinnvoller ist. Das Konzept des K11 funktioniert, also Airburst in 20mm ist sicher machbar, auch wenn diese Granaten zu langsam unterwegs sind für Drohnen, also da bräucht es auf jeden Fall Munition, die eine höhere Beschleunigung im Lauf aushält. Bei diesem Konzept brauchts natürlich auch bissl Sprengstoff, aber dann ist, wenn man wikipedia glaubt, der Zerstörungsradius wirklich groß genug. (Artikelauszug unten angefügt)
Ich dachte jetzt halt an Schrot, da müsste man halt schauen dass der Drall den Schrot nicht zu gleichmäßig zur Seite weghaut ... wie gesagt, muss man sehen, aber Airburst in diesem Format ist kein Problem.




Granatwaffe

Die Granatwaffe ist wie der Ballistikcomputer eine Neuentwicklung. Sie verschießt 20-mm-Granaten mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 180 m/s aus einem 405 mm langen Lauf, der aus einer Titanlegierung gefertigt wird.[10] Die 20-mm-Granaten wurden von Poosang gegenüber dem XM29 weiterentwickelt. Die Zündeinheit von Hanwha wurde in den Kopf der Granate verlegt und die Granate mit Hülse wurde auf insgesamt 100 mm verlängert. Die Granate ist deshalb mit 100 Gramm etwas schwerer als die XM1018-Granaten des XM29. Die Zündeinheit besteht aus einem Mikrosystem mit einem Gewicht von nur 28 Gramm.[11] Wenn die Granate in der Luft explodieren soll, zählt die Elektronik die Rotationen, die die Granate zum Erhalt ihrer Kreiselstabilisierung vollführt. Die Granate wird gezündet, wenn die notwendige Anzahl an Drehungen erfolgt, welche vor dem Abschuss durch den Ballistikcomputer über Induktionsspulen in die Granate programmiert wurden. Die Granatwaffe muss nach jedem Schuss manuell mit einem Kammerstängel repetiert werden. Die effektive Reichweite liegt bei 500 Metern, da das Wärmebildgerät des Ballistikcomputers auf diese Entfernung ausgelegt wurde. Die Abweichung von der Flugbahn beträgt 30 cm auf 300 m. Es wurden bisher zwei Arten von Granaten für die Waffe entwickelt, welche in die 5-schüssigen Magazine aus transparentem Kunststoff geladen werden können:

K167 HE Airburst: Luftzündende Granate, die auch im Kontakt- oder Verzögerungsmodus detonieren kann. Der Tötungsradius der Granatexplosion soll bei 3–4 m gegen CRISAT liegen, die Flächeneffekte der 20-mm-Airburstgranate sollen ähnlich einer konventionellen 40-mm-Granate mit Kontaktzündung sein. Die Patronenhülse ist aus einer Aluminiumlegierung gefertigt. Sollte der Zünder nicht auslösen, weil die Granate zum Beispiel ein weiches Ziel wie Sand trifft, wird der eingebaute Selbstzerstörungsmechanismus die Granate zwei Sekunden nachdem sie zum Stillstand kam zerstören. Wenn die Granate zwei Minuten lang nur programmiert aber nicht verfeuert wird, entschärft sie sich selbst. Danach dauert es etwa fünf Minuten, damit die Kondensatoren sich entladen können, bevor sie wieder einsatzbereit ist.<<

https://de.wikipedia.org/wiki/Daewoo_K11
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#81
Wäre es nicht günstiger und letztlich auch taktisch sinnvoller (keine zusätzliche Waffe), einfach x Infanteristen pro Zug mit Smart Shooter oder vergleichbaren Lösungen auszustatten?

Aber wenn es um sUAS geht, scheint mir die Bekämpfung nicht das größte Problem zu sein; die Erfahrungsberichte aus der Ukraine zeigen, dass selbst durchschnittliche Schützen das schaffen können. Das Problem ist wohl eher, die Annäherung der Drohne rechtzeitig zu bemerken.

Auf Fahrzeugen kann man Sensoren integrieren, wie kriegt aber die im Graben hockende Infanterie mit, dass eine Mavic nähert, bevor sie zu hören ist? Denn das ist vielleicht auf 50 m der Fall.
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#82
(18.12.2024, 23:08)LieberTee schrieb: Bei diesem Konzept brauchts natürlich auch bissl Sprengstoff
Wenn wir schon rumspinnen:
Einerseits halte ich dafür auch eine mechanische Auslösung durch eine Feder o.ä. für möglich, andererseits könnte ich mir auch Flechette-Munition als Alternative vorstellen, die auf eine Luftzündung gänzlich verzichten kann, jedoch einen entfernungsabhängigen Streuradius hätte. Bei mehreren kleinen Pfeilen in einer Patrone wäre das der gleiche Effekt wie beim Schrot, nur dass die Pfeile eine höhere Reichweite und Präzision erzielen können als Kugeln. Evtl. wäre der Munitionsansatz etwas höher, aber dafür käme diese deutlich günstiger als Airburst-Granaten. Auch die Waffe und ihre Anwendung wären einfacher, evtl. ließe sich das sogar in bewährten sMg- oder MK-Kalibern und für existierende Waffen umsetzen.
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#83
(18.12.2024, 17:38)LieberTee schrieb: Also ich kann mir nicht gut vorstellen, dass die Drohnen in Zukunft andauernd prophylaktisch Ausweichmanöver fliegen, das kostet ja irre Reichweite, und ist in den meisten Fällen sowieso wirkungslos, da es gegen potentere Abwehrmechanismen (elektronische Abwehr, Laser, MK) letztlich nicht hilft.

Gegen einfache sUAS (also typische zivile oder von zivilen abgeleitete FPS-Drohnen) gibt es bereits hinreichend effektive Lösungen für den Infanterieeinsatz, und auch dort werden automatisierte Ausweichverfahren verstärkt Einzug halten. Bei militärischen Systemen sind diese bereits jetzt häufig integriert, und dies wird sich in Zukunft mit immer weiter steigenden Flugleistungen noch verstärken. Das einfach in Abrede zu stellen ergibt für mich keinen Sinn, es ist bereits Realität und es wird zunehmen.

Und daraus ergibt sich auch das zweite von mir angesprochene Problem, die Feuerleitung. Es muss die Drohne frühzeitig erkannt werden, dafür braucht es angesichts der aktuellen und vor allem zukünftigen Signaturen eine über die menschlichen Sinne hinausgehende Sensorik. Wenn sie erkannt wurde, muss die Drohne genau lokalisiert und ihr Flugweg sehr genau prognostiziert werden. Das ist mit einem leicht transportierbaren Ballistikrechner nicht zu leisten, deswegen schrieb ich, dass wir von einem Waffensystem und keiner Waffe mehr sprechen können. Heute ist eine gute Feuerleitlösung bereits für den Wirkradius von leichten 30-mm-Waffen nicht trivial, umso komplexer würde eine solche für den kleineren Wirkradius von noch leichteren Waffen werden. Zumal bei diesen neben der Größe selbst auch der Wirkmittelanteil überproportional geringer wird, einfach weil die Elektronik nicht beliebig verkleinerbar ist.

Damit läuft das ganze auf eine Quadratur des Kreises hinaus.

Zitat:Insofern passt der von dir verlinkte Abschnitt nicht zum Thema Drohnenbekämpfung ...

Keines der von dir hier angeführten Systeme passt zum Thema Drohnenbekämpfung, wenn du es nur auf explizite Aussage reduzierst. Natürlich braucht es jeweils eine Übertragung und Interpretation. Und dafür ist der von mir verlinkte Text durchaus hilfreich.
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#84
@Broensen
Wieso so etwas entwickeln?
Pumpgun...
Vor kurzem einen Bericht gelesen, der sich auf die Auswahl speziell dafür am besten geeignetem normalem Schrot konzentriert hatte. Normale Drohnen sind damit auf GRUPPEN Ebene bekämpfbar. Wir sprechen hier von Plastik Propellern und Gehäusen, Schrot holt Keramik / Terracota Flugscheiben vom Himmel (Tohntauben)
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#85
(19.12.2024, 18:28)Falli75 schrieb: @Broensen
Wieso so etwas entwickeln?
Pumpgun...
Vor kurzem einen Bericht gelesen, der sich auf die Auswahl speziell dafür am besten geeignetem normalem Schrot konzentriert hatte. Normale Drohnen sind damit auf GRUPPEN Ebene bekämpfbar. Wir sprechen hier von Plastik Propellern und Gehäusen, Schrot holt Keramik / Terracota Flugscheiben vom Himmel (Tohntauben)

Zunächst: die Munition sollte nur ein Bruchteil der zu bekämpfenden Drohne kosten. Macht nicht wirklich viel Sinn, jede 360 $ Drohne mit einem System à la Raytheon Coyote zu bekämpfen, wenn die Munition z.B. das Fünfzehnfache kostet, von der vulnerablen Feuerleitstelle ganz zu schweigen.

Uralt Video von vor 7 Jahren: zeigt die Probleme der relativ langsamen spezialisierten Munition, die recht genau und unter Einzug von Flugrichtung und Windrichtung abgeschossen werden muss (ok bei Schrot weniger das Problem).

Frage mich, welche Systeme z.B. in der Ukraine zwecks Drohnenabwehr eingesetzt werden? Da müsste es doch Evolutionssprünge geben?

[Video: https://youtu.be/vF2tnFC_q8A]
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#86
(19.12.2024, 09:22)Helios schrieb: Gegen einfache sUAS (also typische zivile oder von zivilen abgeleitete FPS-Drohnen) gibt es bereits hinreichend effektive Lösungen für den Infanterieeinsatz, und auch dort werden automatisierte Ausweichverfahren verstärkt Einzug halten. Bei militärischen Systemen sind diese bereits jetzt häufig integriert, und dies wird sich in Zukunft mit immer weiter steigenden Flugleistungen noch verstärken. Das einfach in Abrede zu stellen ergibt für mich keinen Sinn, es ist bereits Realität und es wird zunehmen.

Und daraus ergibt sich auch das zweite von mir angesprochene Problem, die Feuerleitung. Es muss die Drohne frühzeitig erkannt werden, dafür braucht es angesichts der aktuellen und vor allem zukünftigen Signaturen eine über die menschlichen Sinne hinausgehende Sensorik. Wenn sie erkannt wurde, muss die Drohne genau lokalisiert und ihr Flugweg sehr genau prognostiziert werden. Das ist mit einem leicht transportierbaren Ballistikrechner nicht zu leisten, deswegen schrieb ich, dass wir von einem Waffensystem und keiner Waffe mehr sprechen können. Heute ist eine gute Feuerleitlösung bereits für den Wirkradius von leichten 30-mm-Waffen nicht trivial, umso komplexer würde eine solche für den kleineren Wirkradius von noch leichteren Waffen werden. Zumal bei diesen neben der Größe selbst auch der Wirkmittelanteil überproportional geringer wird, einfach weil die Elektronik nicht beliebig verkleinerbar ist.

Damit läuft das ganze auf eine Quadratur des Kreises hinaus.

Welche hinreichend effektiven Lösungen meinst du? Flugabwehrpanzer? Ich halte es für notwendig, oder zumindest für sehr hilfreich, wenn es Lösungen gibt, die nicht durch Panzersperren oder entsprechende Minen aufgehalten werden können und die man auch in unbewaldetem Gebiet noch verstecken kann, sprich klein und geringe Wärmesignatur. Und natürlich muss die Lösung so günstig sein (in Anschaffung UND Bereithaltung), dass man 1000 Stück davon bestellen kann ohne den Verteidigungshaushalt zu sprengen.

Ausweichverfahren .... also du meinst, dass es schon Drohnen gibt, die erkennen, wenn auf sie geschossen wird, und die dann entsprechende Ausweichmanöver fliegen? Mag sein, halte ich aber für wenig relevant. Das geile an Drohnen ist doch gerade, dass man sie billig in Massen einsetzen kann. 10 Billigdrohnen leisten auf dem Schlachtfeld halt einfach mehr als eine Hightechdrohne. Daher ist das unsere Bedrohung.

Feuerleitlösung ..... also das, was muck vorschlägt, den Smart Shooter ..... meinst du, das ist nur ein schöner Werbegag und in der Praxis funktioniert das nicht? Ich find das eine geile Alternatividee .... wenn's funktioniert. In der pdf schreiben sie "Small UAS kinetic elimination up to 250 m (Drone mode)" - genau was ich will Big Grin
https://www.smart-shooter.com/wp-content...ASH-X4.pdf
Also wenn du sagst, das funktioniert in der Realität nicht ..... aber das ist ja auch mit normaler Munition. Und mit einem normalen Sturmgewehr.

Sensorik .... ja, da geb ich dir vollkommen Recht. Ich halte es für eminent wichtig auf dem zukünftigen Schlachtfeld, die Lufthoheit zu besitzen, und das bedeutet eben feindliche Drohnen frühzeitig zu erkennen. Spontan würde ich sagen, dass es wohl am einfachsten wäre, wenn man selbst mehrere Drohnen verteilt in der Luft hat, quasi als Vorposten, damit diese feindliche Drohnen sichten und melden können.

Der FCAS wird immer in Begleitung von mehreren Drohnen gezeigt - warum nicht auch der zukünftige Infanterietrupp?
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#87
(19.12.2024, 18:28)Falli75 schrieb: Wieso so etwas entwickeln?
Pumpgun...
Vor kurzem einen Bericht gelesen, der sich auf die Auswahl speziell dafür am besten geeignetem normalem Schrot konzentriert hatte. Normale Drohnen sind damit auf GRUPPEN Ebene bekämpfbar. Wir sprechen hier von Plastik Propellern und Gehäusen, Schrot holt Keramik / Terracota Flugscheiben vom Himmel (Tohntauben)
Ich bin von diesen Voraussetzungen ausgegangen:
(18.12.2024, 17:38)LieberTee schrieb: Es geht um eine Art Panzerbüchse mit Ballistikcomputer, Austrittsgeschwindigkeit 800-1000m/s, und darum, eine Drohne in 200m Entfernung abschießen zu können. Das heißt die Drohne wird 0,2 bis 0,25 Sekunden nach Schussabgabe getroffen. Was braucht man da für einen Zerstörungsradius?
...
Deshalb halte ich 2m Zerstörungsradius für ausreichend, macht 12,5m² zu durchsiebende Fläche.
Ich habe wenig Ahnung von Handfeuerwaffen, aber ich gehe nicht davon aus, dass eine normale Schrotflinte auf 200m Distanz noch den gezielten Abschuss eines sUAS ermöglicht. (Natürlich lasse ich mich da gerne etwas besseren belehren.)

So wie ich LieberTee verstanden habe, ging es ihm, doch eben um eine solche Lösung mit deutlich erhöhter Reichweite gegenüber der Standardschrotflinte, aber geringerem Aufwand als einer 30mm-Airburst-MK.
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#88
(19.12.2024, 20:36)Broensen schrieb: Ich bin von diesen Voraussetzungen ausgegangen:
Ich habe wenig Ahnung von Handfeuerwaffen, aber ich gehe nicht davon aus, dass eine normale Schrotflinte auf 200m Distanz noch den gezielten Abschuss eines sUAS ermöglicht. (Natürlich lasse ich mich da gerne etwas besseren belehren.)

So wie ich LieberTee verstanden habe, ging es ihm, doch eben um eine solche Lösung mit deutlich erhöhter Reichweite gegenüber der Standardschrotflinte, aber geringerem Aufwand als einer 30mm-Airburst-MK.

Sorry, aber die effektive maximal Reichweite einer Schrotflinte mit 6-8mm buckshot ist 30-40m....dansch ist der Schrot zu langsam und die streuung zu groß.
Gibt es genügend Videos af YT. (auch meine Erfahrungen)
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#89
(19.12.2024, 22:13)Milspec_1967 schrieb: Sorry, aber die effektive maximal Reichweite einer Schrotflinte mit 6-8mm buckshot ist 30-40m....dansch ist der Schrot zu langsam und die streuung zu groß.
Genau darauf wollte ich doch hinaus. Huh

LieberTee hat sich Gedanken über eine Airburst-Schrot-Munition für C-sUAS gemacht, die in einem kleinen Kaliber und mit einer einfachen Waffe daherkommt. Und in dem Zusammenhang habe ich angeregt, über Flechettes anstelle von Schrot mit Sprengladung und Zündmechanismus nachzudenken. Eben weil sie im normalen Verschuss eine höhere Reichweite und geringere Streuung mit sich bringen als herkömmliche Schrotmunition, dabei aber ohne aufwendige Airburst-Technik eine gewisse Flächenwirkung generieren und somit weniger Munitionsverbrauch mit sich bringen als bspw. FlaMG.
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#90
Wenn die Smart Shooter nicht funktionieren würden hätte man sie ja nicht beschafft .
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