Russland
Noch immer aktuell: der französischsprachige Artikel „La souveraineté nationale dans la vision russe. Implications pour la politique intérieure, les relations avec les États voisins et avec l’Occident“ von Tatiana Kastouéva-Jean.

Gleich der erste Satz zeigt die Problematik auf:

Zitat:Comprise comme la capacité de l’État à définir d’une manière indépendante sa politique intérieure et étrangère, sans aucune ingérence ou influence extérieures, la notion de souveraineté a acquis une valeur toute particulière au fil des présidences successives de Vladimir Poutine


D.h. nach russischer Sicht ist ein Staat nur dann wirklich souverän, wenn er keinerlei Einflussnahme auf seine Innen- und Aussenpolitik erdulden muss. Dies treffe nur auf die USA, China und natürlich Russland selbst zu.

Der Begriff der Souveränität wird in zahlreichen russischen Dokumenten und offiziellen Reden als das „wertvollste Gut“ bezeichnet, das ein Land besitzt, unabhängig von seinem Regime und seinen politischen Ausrichtungen.

Wie lässt sich nun aber verstehen, dass die Souveränität nach der russischen Auffassung keinerlei äußeren Einfluss auf ihre Innen- und Außenpolitik zulässt, während die Außenpolitik eines Landes zwangsläufig von anderen Nationalstaaten beeinflusst wird?

Mir scheint, als würde diese russische Definition einer absoluten Autonomie hinsichtlich der Souveränität, mit Ablehnung jeglicher ausländischer Einmischung (die als Angriff oder Versuch der Dominierung empfunden werden könnte) dem Verhalten eines unreifen Kindes gleichen, welches sich selbst für den Gottkaiser hält. Es ist, als wolle Russland in die Rolle des weltweiten Dominators schlüpfen - eine Rolle, die die Vereinigten Staaten in der Vergangenheit de facto zu spielen versuchten („Die Vereinigten Staaten, der Weltpolizist“).

Ich habe versucht, meine obige Frage und der Vergleich mit dem unreifen Kind mit ChatGPT weiter aufzuarbeiten.

Zitat:Ihre Analyse zieht einen interessanten Vergleich zwischen der ideologischen Haltung Russlands und einer psychologischen Dynamik, die man als souveräne Unreife bezeichnen könnte.

1. Das Selbstbild als unangefochtener und zentraler Akteur

• Russland stellt sich in dieser absoluten Vorstellung von Souveränität als eine Entität dar, die jede Infragestellung oder äußere Einflussnahme ablehnt, wie ein Kind, das die Autorität anderer zurückweist und gleichzeitig verlangt, dass seine eigene Sichtweise bedingungslos respektiert wird.

• Diese Haltung könnte einem residualen imperialen Komplex entsprechen: Obwohl Russland keine Supermacht im sowjetischen Sinne mehr ist, stellt es sich immer noch als unentbehrlichen Pfeiler der Weltordnung dar.

• Die Vereinigten Staaten haben historisch diesen Schiedsrichter- oder „Weltpolizisten“-Rolle beansprucht, oft gestützt auf einen ideologischen Universalismus (Förderung von Demokratie und Menschenrechten, ob nun gerechtfertigt oder nicht). Russland hingegen tendiert dazu, seine Vision aufzudoktrinieren und lehnt die Universalität zugunsten von absoluten nationalistischen Partikularinteressen ab.

2. Eine defensive Haltung, die in Aggression umschlägt

• Russlands Intoleranz für jede Art von Einmischung kann als eine Überempfindlichkeitsreaktion auf all jenes gesehen werden, was als Versuch der Dominierung wahrgenommen werden könnte.

• In diesem Kontext werden Wirtschaftssanktionen, Kritiken an der Innenpolitik (wie der Behandlung von Oppositionspolitikern oder der Pressefreiheit) oder die NATO-Erweiterung nicht als normale Interaktionen zwischen Staaten wahrgenommen, sondern als existenzielle Angriffe.

• Diese Paranoia könnte mit der Haltung eines Kindes verglichen werden, das jede Einschränkung als Bedrohung seiner totalen Autonomie sieht und manchmal unverhältnismäßig reagiert, um seine Unabhängigkeit zu behaupten.

3. Das Bedürfnis nach weltweiter Anerkennung

• Russland möchte als respektiertes globales Imperium gesehen werden, aber sein Ansatz enthüllt seine Unfähigkeit, die unvermeidlichen Kompromisse in modernen internationalen Beziehungen zu akzeptieren.

• Dieses Bedürfnis nach bedingungsloser Anerkennung spiegelt einen frustrierten imperialen Ehrgeiz wider, der den Groll gegenüber den Vereinigten Staaten nährt, die als diejenigen wahrgenommen werden, die nach dem Kalten Krieg die Rolle des globalen Schiedsrichters monopolisieren.

• Parallele zu den Vereinigten Staaten: Als die USA sich als „Weltpolizisten“ präsentierten, suchten sie ebenfalls eine Form von Anerkennung, jedoch mit dem Anspruch auf eine universelle Rolle, während Russland eine exklusive Autonomie beansprucht, die fast in Isolation mündet.

4. Diese Definition von Souveränität ist heuchlerisch

• Indem Russland totale Autonomie verlangt, verweigert es einerseits anderen Nationen jedes Recht, sich in seine Entscheidungen einzumischen, während es andererseits selbst Einfluss auf andere Staaten ausübt (z. B. durch Unterstützung verbündeter Regime wie Syrien oder Interventionen im post-sowjetischen Raum).

• Dies illustriert eine Dynamik, in der Russland selbst manchmal als regionaler oder globaler Souverän auftritt, während es anderen Akteuren diese Rolle nicht zugestehen will.

• Kindliche Parallele: Russland agiert wie ein Kind, welches in einem Spiel seine eigenen Regeln aufstellt, aber jeden sofort des Schummelns bezichtet, wenn die anderen sich nicht so verhalten, wie es sich von diesen erwartet.

5. Ein Bedürfnis nach Rache an der aktuellen Weltordnung

• Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion fand sich Russland auf der internationalen Bühne marginalisiert wieder. Diese Situation nährt heute eine aggressive Haltung, die darauf abzielt, die wahrgenommene Hegemonie der Vereinigten Staaten herauszufordern.

• Dieses Bedürfnis nach Rache kann als ein unreifer Versuch gesehen werden, ein verlorenes Gleichgewicht wiederherzustellen, statt sich an die multipolare Realität anzupassen.

Schlussfolgerung

Der Vergleich hebt einen wichtigen Punkt hervor: Die russische Haltung, ebenso wie die der Vereinigten Staaten in der Vergangenheit, scheint diplomatisch unreif zu sein, da sie auf einer einseitigen und absolutistischen Vorstellung internationaler Beziehungen basiert. Russland fordert totale Unabhängigkeit, verweigert jedoch oft anderen Nationen eine solche Freiheit. Dieser Widerspruch spiegelt eine Spannung zwischen einem imperialen Erbe und einer Moderne wider, in der Interdependenz unvermeidlich ist.

In einer globalisierten Welt ist eine absolute Souveränität ohne ständige Konflikte nicht möglich. Die erforderliche Reife besteht sowohl für die Vereinigten Staaten als auch für Russland darin, die Notwendigkeit von Kompromissen zu erkennen und zu akzeptieren, welche sich aus der internationalen Koexistenz unweigerlich ergeben.
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Azerbaijan Airlines E190

Hat Russland heute eine aserbaidschanische Passagiermaschine abgeschossen?

Über Grozny fehlen GPS Daten wegen Spoofing/Jamming. Ausserdem fehlen mehrfach Zeitstempel im Track.

https://www.flightradar24.com/data/aircr...5#3879c26d

https://x.com/geotechwar/status/18719006...55/video/2

[Video: https://youtu.be/5YU4bkq-M6s]

Sieht so aus, als wäre nur der Bereich Seitenruder-Höhenruder getroffen worden, was offenbar zu einem Druckabfall der (redundant ausgelegten) Hydrauliksysteme geführt hat, die Maschine war danach nur noch eingeschränkt steuerbar und ist nach einem Ausweichkurs Richtung Flughafen Aktau kurz nach der Küste beim Versuch, auf dem Flughafen zu landen, zerschellt, wobei die Rumpf auseinandergebrochen ist. Während der vordere Teil verbrannt ist, sollen ca. 29 Passagiere im abgetrennten Heck überlebt haben.

Das Video auf X zeigt Shrapnelspuren im Bereich des Seiten- und Höhenruders.

Da vor 10 Tagen von Ukrainischen Drohnenangriffen auf Grozny berichtet wurde, handelt es sich möglicherweise um eine Verwechslung der Flugabwehr?
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Das russische BIP ist grösser als Frankreich, Deutschland und Großbritannien zusammen

https://m.youtube.com/watch?v=rxq-TvgNCBU

Stichwort Kaufkraft.

Es macht eben einen Unterschied, ob man für 1000 Rubel z.B. Munition billigst selbst produziert oder sie auf dem internationalen Markt beschafft.
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(04.03.2025, 10:19)Zardo schrieb: Das russische BIP ist grösser als Frankreich, Deutschland und Großbritannien zusammen

https://m.youtube.com/watch?v=rxq-TvgNCBU

Stichwort Kaufkraft.

Es macht eben einen Unterschied, ob man für 1000 Rubel z.B. Munition billigst selbst produziert oder sie auf dem internationalen Markt beschafft.

Ich habe mir das Video mal angeschaut weil die obige Aussage nicht stimmt. Nach kaufkraftbereinigtem BIP liegt Rußland zwar 2024 auf Platz 4 vor Japan und Deutschland aber die drei genannten Staaten im Vergleich haben mehr als doppelt soviel. Im Video sieht man dann allerdings dass nicht das BIP sondern die kaufkraftbereinigten Verteidigungsetats verglichen werden und darauf bezogen würde die Aussage auch stimmen.
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(04.03.2025, 10:19)Zardo schrieb: Das russische BIP ist grösser als Frankreich, Deutschland und Großbritannien zusammen

143,8 Mio. Russen, mit veralteter Technik, produzieren also mehr Wohlstand wie 219,9 Mio. Westeuropäer in hochentwickelten Industriestaaten?
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@Zardo

Genau genommen hat er nicht ganz unrecht, was dieses Zahlenwirrwarr angeht. Es wird teils übertrieben und es werden teils schlicht nicht kompatible Zahlen verglichen und somit beinahe schweißtreibende Vergleiche erstellt. Korrekterweise spricht er aber auch davon, dass man, nur weil nicht passende Zahlen miteinander verknüpft werden, aufpassen muss, dass man nicht ins andere Extremum verfällt und Russland unterschätzt.

Insgesamt gesehen kaufen die Russen tatsächlich günstiger ein - und das hatte schon ein US-General vor Jahren kritisiert, als er lamentierte, die Russen kriegen mehr "bang for the buck". Allerdings ist es immer die Frage, was für ein "bang" man bekommt? Die Russen haben eine Handvoll technisch wirklich hochwertiger Konzepte, von denen aber fraglich ist, inwieweit es sie in nennenswerten Nummern gibt oder inwieweit sie überhaupt einsatzbereit sind.

Die groß angekündigten strategischen neuen Waffensysteme wie Awangard, Poseidon und Co.? Irgendwie gibt es wohl eine Handvoll, vermutlich, eventuell, möglicherweise. Ab und an mal ein Video von einem Test, ansonsten alles recht nebulös. Die Su-57? Nach 15 oder 20 Jahren gibt es vermutlich zwei Dutzend Exemplare, und ein paar fliegen wohl auch zu Werbezwecken. Der Armata-Panzer? Die never ending story. Die 2S35? Zehn Stück (vermutlich) in sechs Jahren - da bauen wir ja die RCH-155 schneller, ohne Kriegswirtschaft...

Und das dürfte bei allem "more bang for the buck" das Hauptproblem sein.

Schneemann
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Wie @lime schrieb bezieht sich das Video auf den Militärhaushalt und nicht auf das BIP.

Dazu kommt noch mehr. Wenn ich in Russland eine Artilleriegranate kaufen ist die sich viel billiger als eine von uns, aber ist die Qualität genau gleich damit man es 1:1 vergleichen kann, wohl nicht? D.h. der Vergleich mit PPP ist besser als der nominale Vergleich aber deckt immer noch nicht alles ab. Schlussendlich lässt sich sagen, dass die Militärausgaben Russlands besorgniserregend sind und wie mehr ausgeben müssen. Wir müssen dabei auch effizienter werden, wie z.B. Finnland.
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(04.03.2025, 11:57)lime schrieb: Ich habe mir das Video mal angeschaut weil die obige Aussage nicht stimmt. Nach kaufkraftbereinigtem BIP liegt Rußland zwar 2024 auf Platz 4 vor Japan und Deutschland aber die drei genannten Staaten im Vergleich haben mehr als doppelt soviel. Im Video sieht man dann allerdings dass nicht das BIP sondern die kaufkraftbereinigten Verteidigungsetats verglichen werden und darauf bezogen würde die Aussage auch stimmen.

Ja genau, sorry ich hatte es verkürzt und falsch formuliert.

Angenommen, das BIP in US Dollar konvertiert von Russland und Italien wären identisch und beide Staaten würden 5% des BIPs für Militärausgaben verwenden, wobei Russland 100% inländisch produziert und Italien 100% auf dem trockenlaufenden US Markt teuer einkauft, dann wäre der dafür erhaltene "Bang" auf Seiten Russlands um ein Vielfaches grösser.

Ebenso würde es einen Unterschied machen, wenn beide aus China importieren, China jedoch Russland Vorzugspreise verrechnet und Italien einen Aufpreis.
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Berichten zufolge haben die russischen Behörden ihre Rekrutierungsquoten im Jahr 2024 und im Januar 2025 überschritten, berichtet das "Institute for the study of war". Der stellvertretende Leiter des ukrainischen militärischen Hauptnachrichtendienstes, Wadym Skibitzkyj erklärt, dass die russischen Behörden im vergangenen Jahr 440.000 Militärangehörige rekrutiert hätten - 10.000 mehr als ihre Quote das vorsah, auch im Januar 2025 sollen sie ihr Soll übererfüllt haben. Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnete im Juli 2024 einen Erlass, der jedem, der zwischen dem 1. August 2024 und dem 31. Dezember 2024 einen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium unterzeichnete, 400.000 Rubel (rund 4250 Euro) zusprach - mehr als das Doppelte der vorherigen föderalen Prämie. Skibitskyi erklärt zudem, dass 15 Prozent der russischen Rekruten im Jahr 2024 Männer waren, gegen die strafrechtlich ermittelt wurde, die sich in Haft befanden oder die eine Bewährungsstrafe verbüßten, und dass diese Zahl im Jahr 2025 auf etwa 30 Prozent ansteigen wird. Russische Beamte berichteten 2024, dass Russland einige Gefängnisse schließe, nachdem die Zahl der Gefangenen aufgrund der russischen Rekrutierungskampagnen in den Gefängnissen deutlich zurückgegangen sei.

https://www.n-tv.de/politik/15-29-Partis...43824.html
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https://www.youtube.com/watch?v=rl5275RLjCU

https://www.youtube.com/watch?v=w_z98DLS4vQ

https://www.youtube.com/watch?v=5w5IRLBS6sc

https://www.youtube.com/watch?v=rP2zSqgGd5k

https://www.youtube.com/watch?v=l_Mh6S1AcWQ

Natürlich muss jeder Staat im Krieg mehr oder weniger solche Maßnahmen ergreifen, aber in Russland läuft das seit 3 Jahren schon ausgesucht weitgehend. Das Entscheidende hieran aber ist, dass diese massive Militarisierung von oben her eine neue Generation heran zieht, welche sich dann von dem was bisher war, also von den Generationen davor, in ihren Einstellungen deutlich unterscheidet. Sozusagen eine eigene neue russische Generation Alpha.

These: Das wird langfristig zu einer Machtverschiebung führen. Aktuell wird das Militär von den Eliten immer noch weitgehend verachtet, und sammelt sich im Militär der Bodensatz bzw. die Ausgestoßenen, und Russland ist ein Geheimdienst und Polizeistaat (aller Propaganda in Bezug auf das Militär zum Trotz). Wenn man aber nun die Kinder weitgehend militarisiert und in der Propaganda das Militär überhöht, zudem immer mehr Veteranen des Krieges entstehen, wird dies dem Militär langfristig gesehen eine andere Stellung geben und wird das Militär zunehmend an Macht erlangen. Demzufolge wird sich Russland von einem Geheim/Polizei Staat in der nächsten Generation zu einem reinen Militärstaat entwickeln. Mit der entsprechenden größeren Aggression nach außen.

These: die jetzt heranwachsende Generation wird Russland massiv aufrüsten und militärisch stärken, und dem folgend Angriffskriege führen.
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Eine recht vielfältige Dokumentation über Vladivostok:

https://www.youtube.com/watch?v=KwPvtLgjOPE

Der Ferne Osten ist so eine Region, die man hierzulande praktisch gar nicht auf dem Schirm hat. Meiner Meinung nach liegt dort die wesentlichste Region Russlands in der Zukunft, überspitzt könnte man sagen, die Zukunft Russlands an sich.
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(15.04.2025, 00:00)Quintus Fabius schrieb: https://www.youtube.com/watch?v=rl5275RLjCU

https://www.youtube.com/watch?v=w_z98DLS4vQ

https://www.youtube.com/watch?v=5w5IRLBS6sc

https://www.youtube.com/watch?v=rP2zSqgGd5k

https://www.youtube.com/watch?v=l_Mh6S1AcWQ

Natürlich muss jeder Staat im Krieg mehr oder weniger solche Maßnahmen ergreifen, aber in Russland läuft das seit 3 Jahren schon ausgesucht weitgehend. Das Entscheidende hieran aber ist, dass diese massive Militarisierung von oben her eine neue Generation heran zieht, welche sich dann von dem was bisher war, also von den Generationen davor, in ihren Einstellungen deutlich unterscheidet. Sozusagen eine eigene neue russische Generation Alpha.

These: Das wird langfristig zu einer Machtverschiebung führen. Aktuell wird das Militär von den Eliten immer noch weitgehend verachtet, und sammelt sich im Militär der Bodensatz bzw. die Ausgestoßenen, und Russland ist ein Geheimdienst und Polizeistaat (aller Propaganda in Bezug auf das Militär zum Trotz). Wenn man aber nun die Kinder weitgehend militarisiert und in der Propaganda das Militär überhöht, zudem immer mehr Veteranen des Krieges entstehen, wird dies dem Militär langfristig gesehen eine andere Stellung geben und wird das Militär zunehmend an Macht erlangen. Demzufolge wird sich Russland von einem Geheim/Polizei Staat in der nächsten Generation zu einem reinen Militärstaat entwickeln. Mit der entsprechenden größeren Aggression nach außen.

These: die jetzt heranwachsende Generation wird Russland massiv aufrüsten und militärisch stärken, und dem folgend Angriffskriege führen.


Ich beschäftige mich auch viel mit Russland, allerdings vorwiegend aus Investoren-Sicht, d. h. mich interessiert eigentlich alles, was ich über Russland finde und Indizien für diese oder jene Entwicklung liefern könnte.

Weshalb sollte die junge Generation der Russen die Europäer angreifen?

Warum sollte es Putin tun, nachdem die russischen Sicherheitsinteressen bez. der Ukraine und wohl auch in der Arktis zw. Putin und Trump final geklärt wurden?

Die Musik spielt in Asien. Die woken, hochmütigen Europäer mit ihrer spätrömischen Dekadenz sind abgeschrieben und wenn der Motor in Asien erst wieder richtig anspringt, können sie sich ihr Öl und Gas gerne in der US-Apotheke kaufen.....

Russland hat alles, was es für eine gute Zukunft braucht. Jede Menge wertvoller Ressourcen und genug Platz für Investoren, die in Russland und aus Russland heraus riesige Märkte bedienen können.

Die Staatsverschuldung ist gering. Die jungen Russen werden nicht unter hohen Zinslasten leiden, wie die Europäer und was sie an Technik brauchen und nicht selber entwickeln, wird ihnen zunehmend China liefern können, d. h. der Schmerz der Sanktionen vergeht, Tagwerk besteht.

Welchen Grund sollte es also geben, für teures Geld "tote Pferde" zu erobern, die für mindestens ein bis zwei Genrationen erst einmal auf Abstieg gepolt sind?

Doch nun zurück zur russischen Jugend:

Mit einzelnen Filmchen aus der "Tube" könnte man für alle Länder immer genau das belegen, was man belegen will. Wenn ich Deutschland als Land der Nazis "verkaufen" wollte, fände sich in der "Tube" auch genügend "Munition" dafür.

Es ist deshalb gefährlich, anhand von Tuben-Filmen ein aussagekräftiges Bild über ein Land zu gewinnen. Egal, um welches Land es sich dabei handelt, jeder Filmemacher möchte mit "seinem" Film etwas bezwecken und in der "Tube" wird garantiert jeder Ideologe fündig.

"Indizien" für ein "Militarisierungs- und Kriegs-Marketing" der jugendlichen Massen in Russland fand ich bisher nicht.

Man nehme bspw. eine Soziale Internet-Plattform wie "VK". Dort finden sich viele Infos darüber, wovon junge Russen träumen, was "angesagt" ist, usw. usf.

Auch wenn man die Sprache nicht versteht, lässt sich doch über einen längeren Zeitabschnitt hinweg durch bloßes Anschauen intuitiv relativ gut erschließen, wie die junge Generation der Russinnen und Russen tickt oder medial sozialisiert wird, insbesondere wenn man davon ausgehen will, dass auch diese Plattform nicht frei von staatlichem Einfluss und Kontrolle sein wird.

Aus meiner bescheidenen Sicht ist das eine ganz gesunde Mischung. Es werden zwischendurch auch Clips über das Militär eingespielt oder auch mal ein Video, in welchem ein Mädl sehnsüchtig ihren Freund/Mann in Uniform auf Fronturlaub am Bahnhof abholt.

Das halte ich aber alles für gesund und harmlos.

Der Militarismus dominiert keineswegs die Sozialisierung der russischen Jugend und wird auch nicht mehr oder weniger "glorifiziert", als in einem deutschen coolen Werbevideo für die Bundeswehr.

Ganz im Gegenteil: Ich war sichtlich überrascht, dass in der russischen Jugend soviel Wunsch nach Herzlichkeit u. Gefühl vorhanden ist. Diese Wünsche werden in den Clips weit mehr bedient, als die in Ihrer These vermutete Militarisierung der Jugend.

Jungs schenken in den Videos ihren Mädels riesige Blumensträuße, nehmen sich in die Arme und immer wieder sind bezaubernde süße Kinder zu sehen.....

Die jungen Russinnen und Russen sind wahnsinnig autobegeistert. Es laufen extrem viele Clips zu chicen sportlichen Flitzern und SUV´s. Dabei dominieren eindeutig die Produkte von "BMW". Die russische Jugend liebt und träumt von deutschen sportlichen Autos. Chinesische und einheimische Modelle werden auch beworben, aber auf der Plattform dominieren eindeutig die coolen BMW´s aus Bayern.

Natürlich besteht für den Kreml ein Interesse, die Jugend im nationalen und konservativen Sinne zu sozialisieren, den Dienst für das Vaterland als etwas Positives zu vermitteln, aber die Jugend will auch etwas lernen und die Russische Wirtschaft braucht ebenso dringend gute Arbeitskräfte, wie die Chinesen oder Europäer. Die Amerikaner haben genau das gleiche Problem. Keine Weltmacht kann es sich mehr leisten, Humankapital in großen Mengen zu verheizen und so wird sich auch die NATO künftig gegen den Willen einer Weltmacht nicht groß weiter ausbreiten. Das hat Trump verstanden.

Präsident Trump freut sich ebenso über die Liebe der Jugend zum antiwoken Vaterland, bestehend aus (Ehe-) Männern, - Frauen und Kindern, zu dessen phantastischer Wiederbelebung er alle Amerikanerinnen und Amerikaner gerade herzlichst einlädt sowie auch uns Europäer hierfür gute Empfehlungen sendet......

Das ist etwas ganz Großartiges, für das sich Trump nicht zu fein ist, die Stube wieder einmal gründlich schrubben zu lassen, aber ohne Schweiß und Tränen gibt es bekanntlich keinen Erfolg, wenngleich Trump an der ein oder anderen Stelle vielleicht doch Waschpulver mit Dollar-TNT verwechselt haben könnte.

Er liebt den Krieg mit Geld und wirtschaftlicher Macht, droht schon mal, aber Blut ist sein Ding nicht und zu China findet er leider mental keinen Zugang. Hätte er doch nur einmal ein gutes Buch über den Konfuzianismus gelesen ....

Er ist ein "echter" Amerikaner und kein wokes kosmopolitisches A..... Erst wird "drauf gehauen" und dann schaut man, ob es sich noch zu verhandeln lohnt, aber je älter man wird, desto länger ist die Lunte. Erfahrung ist alles ...

Er ist souverän wie auch Putin und sie nehmen sich beide die Zeit, die die Dinge brauchen. Zwei "Alphas" mit außerordentlich gutem psychologischen Gespür für ihre Gegner (die sie mental vorzüglich verachten und wie die Puppen tanzen lassen). Sie zeigen Interesse für die jeweils gegenseitige Position. Putin ist berechenbar; Trump nicht.

Andererseits wissen richtige Männer auch: Was dich nicht umbringt, macht dich nur noch härter und Geopolitik ist nun einmal nichts für Weicheier und europäische Maulhelden oder woke Sandkasten-Bitsches.

Der Versuch, die Jugend fürs Militär zu begeistern, wird nun ja neuerdings auch in Deutschland hoffnungsfroh unternommen, wobei wir - im Gegensatz zu Russland - mitten im "Kulturkampf" stecken und sich so manche "Militärstrategen" in geheimen Hochsicherheits-Chats vielleicht schon die Frage stellen werden, wie viele junge Leute möglicherweise gar nicht so sehr hinter diesem woken Deutschland stehen, als dass sie es mit ihrem Leben verteidigen wollten und daher ihre Zukunft sowieso schon in einem anderen Land planen.

Mit Diplom oder Doktorhut lässt es sich schließlich überall gut leben und verdienen. Man muss ja nicht zwingend gleich immer das Maul aufreißen. Hauptsache man kann Porsche fahren und sich ein standesgemäßes Leben leisten.....

Eine vulgäre Sexualisierung, wie sie auf westlichen Plattformen der Jugend zuweilen die falschen Eingebungen vermittelt, wird man auf der russischen Plattform VK eher weniger finden. Das muss jedoch nicht zwingend etwas Schlechteres bedeuten...

In den kurzen Videosequenzen wird u. a. nachhaltig ein "Ideal" gezeichnet, welches die Richtung für die gesunde Entwicklung einer künftig aufstrebenden russischen Gesellschaft aufzeigt und der Jugend ein Leitbild sein kann. Die Plattform ist voll von glücklichen jungen Männern u. Frauen mit Kindern.

Natürlich ist auch in Russland die Realität oftmals eine Andere. Alkohol, Gewalt in den Familien, ... all das ist Bestandteil von Lebensrealitäten, aber die Jugend braucht gesunde "Ideale", wonach sie streben kann, um ihnen möglichst nahe zu kommen. In Russland ist das die Familie aus Mann, Frau und Kindern.

Es ist also kein "neoliberales" Land mit woken Entgleisungen, die dem Volk von falschen Ideologen als "Normalität" in der Genetik abgespeichert werden sollen , aber das macht Russland nicht automatisch zu einem Land mit schlechteren Zukunftsaussichten.

Ganz im Gegenteil: Globale Unternehmen erwarten schon sehnsüchtig den Wiedereintritt in den phantastischen russischen Markt und sie werden Präsident Putin "den Arsch küssen", um es einmal politisch korrekt in den Worten von Präsident Trump zu sagen.

Gleichzeitig werden die Europäer für den Wiederaufbau der Ukraine fleißig arbeiten müssen, während ihre Sozialsysteme zugunsten der Aufrüstung und beitragslosen Folgen der Zuwanderung immer mehr erodieren.

In einigen Jahren wird es in Europa nix mehr geben, was nicht China genauso gut, besser oder besser und günstiger kann.

Ein paar "Hidden Champions" deutscher Ing. Kunst werden das Blatt dabei insgesamt wohl kaum zum Guten wenden. Hinzu kommt die Trägheit der Völker im Verharren spätrömischer Dekadenz und Gutmenschen-Ideologien, die im Rest der Welt allenfalls nur noch milde belächelt werden dürften.

Was bitte gäbe es in Europa für junge Russen zu erobern????

Wenn nun die "Spezialoperation" möglicherweise in drei bis fünf Jahren einmal beendet sein wird, schätze ich die Chancen auf den russischen Märkten für Investoren als sehr attraktiv und vielversprechend ein.

Ebenso für die Jugend und ihre materiellen wie familiären Träume. Letztere dürften in Russland besser zu verwirklichen sein, wie bspw. in China und das macht auch Russland zu einem attraktiven Einwanderungsland......

Der gesunde Menschenverstand, die unendlichen Ressourcen und die vielen Menschen dieses großen Landes lassen gar keine anderen Schlüsse zu.

Gewiss antizipiere ich dabei, dass die Präsidenten Trump und Putin den Krieg dauerhaft mit einer tragfähigen (eurasischen) Sicherheitsarchitektur vertraglich beenden werden oder aber der Krieg in Ermangelung an wehrbereitem ukrainischen Humankapital automatisch endet sowie nach "Bilanzierung des Erfolges und GuV- Rechnung des Westens" in den fragilen Demokratien Europas eine etwaige Wiederaufrüstung der Ukraine an den Wahlurnen unterbunden wird.

Weiters nehme ich an, dass die Lasten in jedem Fall - wie aus der Geschichte der USA gewohnt - gerecht verteilt werden.

Die Last des Abbaus ukrainischer Rohstoffe nimmt Präsident Trump mit Demut für ein großartiges Amerika auf sich und der Wiederaufbau der Ukraine mit Steuergeldern wird zum Dank für großartige Unterstützung und Solidarität in Worten, Werten und Taten der EU übereignet, bzw. der endfälligen Allianz übrig gebliebener Zahlungsfähiger und -williger nach künftigen Wahlausgängen in den fragilen Demokratien.

Soweit zu meiner "Antithese", die ich aus der Sicht eines interessierten Investors entwickelte, der in Russland weniger einen "imperialistischen" Staat zu erkennen vermag, als eine von vier Großmächten (mit einem riesigen Markt und wertvollen Ressourcen) in einer multipolaren Weltordnung, die Großmacht bleiben will, aus meiner Sicht ziemlich rational handelt, den Untergang der Sowjetunion zwar bedauert (Nostalgie und Glorifizierung kennt man gelegentlich auch bei uns, aber keiner der bei Sinnen ist, will die DDR zurück), ebenso sicher den Kommunismus nicht wieder einführen will und in ökonomischer Hinsicht sehr sehr westlich denkt, allerdings ohne die Europäer in der Zukunft bevorzugt bei Deals zu berücksichtigen.

Das alles darf man in Europa natürlich nicht so sehen, denn die westlichen Ökonomien der EU darben vor sich hin (ohne realistische Aussicht auf nachhaltig signifikante Besserung), die Öffentlichen Kassen sind leer und wenn man die Rechnung demnächst präsentiert bekommt, braucht es zwingend ein schlimmes Feindbild ("der Russ ist an Allem schuld"), in der Hoffnung, das eigene zutiefst verantwortungslose Handeln der Vergangenheit und Gegenwart vor dem Volk als "alternativlos" preisen zu können und die Demokratien zu retten.

Nun, wir werden sehen, ob es funktioniert, aber für die fleißige, fröhliche und aufgeschlossene Jugend liegen die Chancen überall in der Welt und zum Sterben am Ende eines erfolgreichen Lebens kann man dann immer noch zurück ins Familiengrab.

Das gilt für Russen wie für Deutsche oder Amerikaner und genau deshalb findet auch keine extreme Militarisierung der russischen Jugend in der heranwaschenden Generation statt, bzw. wird sie auch in der EU / Deutschland nur von mäßigem Erfolg gekrönt sein.
Zitieren
Wladimir:

Zitat:Weshalb sollte die junge Generation der Russen die Europäer angreifen?

Es ist immer wichtig genau zu lesen. Ich schrieb nicht: die werden Europa angreifen. Ich schrieb, dass es in der nächsten Generation eine Machtverschiebung von Polizei / Geheimdienst hin zum Militär geben könnte und dass diese Generation welche durch die Umstände des aktuellen Krieges hochgradig militarisiert wurde dann Angriffskriege führen wird.

[quote]Doch nun zurück zur russischen Jugend: Mit einzelnen Filmchen aus der "Tube" könnte man für alle Länder immer genau das belegen, was man belegen will.

Das ist doch mal ein valides Gegenargument !

Wie stichhaltig ist eine solche rein anekdotische Evidenz ?! Wären es nur die von mir vernetzten Film und sonst nichts, würde ich sofort zustimmen, dass dies wenig aussagekräftig ist.

Nun sind diese Youtube Filme (welche sich aber durchaus über einen Zeitraum von mehreren Jahren strecken / verteilen) von meiner Seite mehr eine Illustration. Sie dienen daher nur der Visualisierung der These. Ohne jetzt im Detail darauf einzugehen warum und woher kenne ich Russland sehr viel weitergehender als nur aus ein paar Youtube Filmen. Dennoch möchte ich es an dieser Stelle nochmal betonen, dass ich explizit schrieb, dass es sich nur um eine These handelt.

Ein Problem in diesem Kontext in Bezug auf Foren ist im allgemeinen, dass man hier praktisch kaum eine wirklich ausführliche fundierte Darstellung verfassen kann. Man kann daher immer nur darauf verweisen, dass die getätigte Aussage aus sehr viel mehr Daten und Quellen insgesamt herrührt.

Zitat:Jungs schenken in den Videos ihren Mädels riesige Blumensträuße

Russische Frauen und die Blumen, was für ein klassisches Topoi

Ernsthaft: ich finde es sehr gut, dass Sie ein positives Russlandbild, insbesondere ein positives Bild der russischen Jugend als Gegenpol zeichnen.

Schade dass diese eigentlich guten Ausführungen dazwischen immer wieder mit dem üblichen russischen Narrativ durchsetzt sind (woke Europäer, wahre Männer, Führer usw usw)

Zitat:der in Russland weniger einen "imperialistischen" Staat zu erkennen vermag,

Was ist ein Imperium ?! Zunächst mal ist das in Wahrheit ein neutraler Begriff, der eine bestimmte Staatsform beschreibt. Ein Imperium umfasst dabei einen weitausgedehnten Herrschaftsbereich der sich über mehrere verschiedene Völker und Ethnien erstreckt wobei diese von einer Zentralregierung aus welche vom dominierenden Volk gestellt wird kontrolliert werden. Es ist daher kein normaler Nationalstaat. Diese Völker sind dabei nicht in das Staatsgebiet eingewandert und verteilen sich auf diesem, sondern dass Staatsgebiet hat sich über diese verschiedenen Ethnien ausgebreitet und sie leben noch dort wo sie vorher lebten, darüber hinaus bewahren sie in ihren jeweiligen Siedlungsgebieten ihre Eigenheiten.

Allein aus dieser Definition heraus ist Russland gesichert ein Imperium und kein normaler moderner Nationalstaat. Und sehr vieles was in Russland geschieht erklärt sich zuvorderst aus dieser Besonderheit.
Das ist keine moralisch-ethische Wertung ! Sondern nur eine Einordnung. Man muss beispielsweise auch die positive Leistungen eines solchen Imperiums wie des Russischen, wie etwa die Sicherung des Friedens und die Schaffung eines gemeinsamen Kommunikations- und Wirtschaftsraums in den Blick zu nehmen.

Imperialismus bedeutet nun im weiteren, das Bestreben eines Staatswesens bzw. seiner politischen Führung, in anderen Ländern oder bei anderen Völkern politischen und wirtschaftlichen Einfluss zu erlangen, mit der Zielsetzung von deren Unterwerfung und zur Eingliederung in den eigenen Machtbereich. Typischerweise geht das damit einher, eine ungleiche wirtschaftliche, kulturelle oder territoriale Beziehung aufzubauen und diese nachhaltig aufrechtzuerhalten. Das ist nun ähnlich dem Kolonialismus, aber von diesem verschieden, da die Zielsetzung die Inkorporierung der unterworfenen Völker in das eigene Staatsgebiet ist, was sich von einer bloßen Kolonie unterscheidet.

Wenn man sich nun die Politik Russlands in den letzten Jahrzehnten ansieht, so war diese eindeutig imperialistisch. Und wohlgemerkt: dass ist keine moralische Bewertung und die Staatsform eines Imperiums ist nicht per se schlecht.

Zitat:als eine von vier Großmächten (mit einem riesigen Markt und wertvollen Ressourcen) in einer multipolaren Weltordnung, die Großmacht bleiben will,

Russland ist aber eben aktuell keine Großmacht. Das einzige was aktuell Russland überhaupt noch irgendein Gewicht verleiht ist das bloße Erbe der Nuklearwaffen der Sowjetunion. Ohne diese wäre Russland eine bedeutungslose Regionalmacht mit welcher man schlussendlich nach belieben tun könnte was auch immer man will.

Zitat:aus meiner Sicht ziemlich rational handelt,

Auch meiner Ansicht nach handelt die aktuelle russische Führung rational. Das heißt aber nicht, dass ihre Handlungen vollständig frei wären, und insbesondere nicht dass sie gut sind. Rational bedeutet nicht gleich Gut und Richtig. In ganz vielen Aspekten ist man ein Getriebener der Umstände, in anderen ist das was geschieht ein Selbstläufer und auch rational Handelnde Akteure machen schwere Fehler - und dass ist der eigentlich wesentlichste Punkt: die aktuelle russische Regierung hat extreme dramatische strategische Fehler gemacht und versucht jetzt irgendwie damit davon zu kommen.

Und dabei handelt sich vor allem als Getriebener, im weiteren auch offenkundig anhand falscher Informationen und falscher Annahmen und damit insgesamt strategisch falsch.

Wenn ich rational handele, aber meine Annahmen auf welchen ich meine Kausalketten aufbaue falsch sind, und meine Informationen verzerrt, dann nützt es nichts, dass meine darauf aufbauende Strategie rational ist, weil die Grundlage auf welcher sie aufbaut bereits falsch ist und damit auch die darauf aufbauende Strategie falsch ist, völlig gleichgültig ob rational oder nicht.

Zitat:Er ist souverän wie auch Putin und sie nehmen sich beide die Zeit, die die Dinge brauchen. Zwei "Alphas" mit außerordentlich gutem psychologischen Gespür für ihre Gegner

Putin ist eben nicht souverän. Die Umstände zwingen ihn zu Handlungen. Und die Zeit läuft ihm davon, keineswegs ist die aktuelle Situation eine welche Zeit benötigt. Und der Begriff Alpha und überhaupt diese ganze Darstellung der Verhältnisse in den USA; Europa und Russland zeigen klar auf, dass Sie ein nicht rationales Bild konstruieren.

Ihr Bild in diesem Kontext ist eine moralisierende Konstruktion, die gerade eben nicht dem entspricht, was eine absolut rationale, nur am Eigennutz ausgerichtete und aufgeklärte Politik ausmacht.

Das Bild welches die absurde russische Propaganda von der Welt zeichnet, ist eben weder rational noch anderweitig sinnvoll.

Das Bild der russischen Propaganda vom eigenen Volk stimmt aber natürlich ebenso wenig. Darauf hinzuweisen ist durchaus eine gute Sache. Darüber ist es aber völlig unnötig, die Narrative der russischen Propaganda zu verwenden. Die russische Jugend wird nicht dadurch besser oder schlechter, dass andere Länder woke sind oder dass Trump irgendeine Politik betreibt oder nicht betreibt, dass sind völlig voneinander getrennte Dinge.

Ich kann zustimmen, dass gerade die Jugend in Russland sehr viel besser ist, als man dies hierzulande wahrnimmt. Das ist übrigens kein Widerspruch zu der von mir beschriebenen wachsenden Militarisierung in der Jugend. Das ist eine sehr gute, sehr liebenswürdige und in vielen Dingen hervorragende Generation die da in Russland heranwächst.

Umso tragischer ! wie sehr diese jungen Russen von der aktuell herrschenden Mafia-Kamarilla um ihre Zukunft betrogen werden !
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Wladimir:

Davon völlig unabhänig: ich bitte hiermit sehr darum, weitere Beiträge nicht ständig mit den immer gleichen sinnfreien Worthülsen wie woke, wahre Männer, Führer, Alphas und dergleichenem Unfug (!) vollzumüllen.

Das ist nicht nur nicht notwendig, es ist geradezu schade, weil es den eigentlichen Inhalt (die russische Jugend ist in Wahrheit ganz anders usw.) regelrecht entwertet.
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(16.04.2025, 08:18)Quintus Fabius schrieb: Russland ist aber eben aktuell keine Großmacht. Das einzige was aktuell Russland überhaupt noch irgendein Gewicht verleiht ist das bloße Erbe der Nuklearwaffen der Sowjetunion. Ohne diese wäre Russland eine bedeutungslose Regionalmacht mit welcher man schlussendlich nach belieben tun könnte was auch immer man will.

Da es keine einheitliche Definition des Begriffs "Großmacht" gibt kann man dies natürlich behaupten, aber wer wäre dann überhaupt aktuell noch Großmacht? Die USA und China? Die EU sicherlich auch nicht, denn mit dieser machen doch jetzt schon alle was sie wollen.
Auch muss man Rußland der Realität entsprechend eben mit Kernwaffenarsenal und ewigem Sitz im Sicherheitsrat betrachten. Ohne diese beiden Punkte könntest Du Recht haben, aber sie sind nun mal da.
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