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Zum Angriff auf Dnipro:
Der russische Präsident Putin hat sich in einer Konferenz mit der militärischen und industriellen Führung Russlands abermals zum Einsatz eines neuen Waffensystems gegen Dnipro geäußert. ( Quelle) Putin betonte, dass die Rakete nicht auf Technik aus sowjetischer Zeit fuße, sondern eine Neuentwicklung und ohne ihresgleichen sei. Sie könne nicht abgefangen werden. Er stellte jedoch auch heraus, dass es sich nicht um ein strategisches System und keine Massenvernichtungswaffe handele, da sie sehr zielgenau eingesetzt und konventionell bestückt werden könne. Ihm zufolge gedenkt Russland, die Oretschnik-Rakete abermals unter Gefechtsbedingungen zu testen und dann die Serienproduktion zu beginnen, was darauf hindeuten dürfte, dass die verfügbare Anzahl an Raketen vorerst gering ist.
Nach ukrainischen Angaben handelt es sich bei Oretschnik jedoch tatsächlich um eine Tarnbezeichnung der Kedr-Rakete, die wiederum eine Weiterentwicklung der RS-24 Yars ist ( Quelle). Diese ist wie die verwandte RS-26 Rubesch aus der Topol-Raketenfamilie hervorgegangen. Der Direktor des ukrainischen Militärnachrichtendienstes, Generalleutnant Kirill Budanow, sagte, dass Russland im Oktober den Bau von zwei oder wenig mehr Prototypen in Auftrag gegeben habe. Dass der Kreml eine Rakete ohne Gefechtskopf mit Vorwarnung eingesetzt habe, wertet Budanow als gutes Zeichen; wörtlich sagte er, Russland habe zeigen wollen: "Das ist eine Warnung, aber wir sind nicht völlig verrückt geworden." ( Quelle)
Bestätigt sind die Angaben über die Geschwindigkeit der Rakete und ihrer MIRVs. Die Zeit vom Start in Astrachan bis zum Einschlag in Dnipro betrug weniger als eine Viertelstunde. Nach ukrainischen Angaben trug die Rakete 6 MIRVs, von denen jede mit 6 Submunitionen bestückt war. ( Quelle) Der an der Universität Oslo forschende Experte für Abschreckungspolitik Fabian Hoffmann vermutet jedoch, dass auch 6 Raketen mit 6 MIRVs eingesetzt worden sein könnten. Er hält die Waffe für eine Weiterentwicklung der RS-26 Rubesch. ( Quelle) Sowohl RS-24 als auch RS-26 tragen in der bekannten Version je nach Rüststand bis zu 4 MIRVs mit jeweils bis zu 300 kT Sprengkraft.
Zum ukrainischen Vorstoß auf Kursk:
Die russische Gegenoffensive produziert allmählich greifbare Resultate. Der ukrainische Brückenkopf in Russland ist von 1.367 km² auf derzeit rund 800 km² reduziert worden. ( Quelle)
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(24.11.2024, 02:34)muck schrieb: Warum schaffen es sogar die selbstbewussteren Staats- und Regierungschefs nicht, an die Adresse Russlands einfach mal zu fragen: Warum darf Russland Waffen aus ausländischer Produktion gegen die Ukraine einsetzen, aber die Ukraine nicht Waffen aus ausländischer Produktion gegen Russland?
Weil es keinen Sinn ergibt. Russlands Propaganda wird irgendeine Erzählung dazu aus dem Hut zaubern, dass gar keine Waffen aus ausländischer Produktion zum Einsatz kommen, dass der Einsatz nur eine Reaktion auf den NATO-Angriffskrieg sei und auf die Eskalation durch den Westen reagiert werden muss, dass es Heuchelei sei solche Fragen zu stellen, usw.. Wer dem russischen Narrativ verfallen ist, der wird das so akzeptieren, und wer es nicht ist, der sollte in der Lage sein sich seine eigenen Gedanken dazu zu machen.
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Ukraine-Krieg: Frankreich und Großbritannien erwägen Entsendung von Truppen - (kopie hier) das Neueste aus der Gerüchteküche, aber wenn Vereinbarungen wie das " Budapester Memorandum" (Inhaltsangabe, Text hier, Text einer KSZE-Vereinbarung ergänzend hier) noch irgendeinen Wert haben sollen, dann ist das die logische Konsequenz
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(25.11.2024, 08:21)Helios schrieb: Weil es keinen Sinn ergibt. Russlands Propaganda wird irgendeine Erzählung dazu aus dem Hut zaubern, dass gar keine Waffen aus ausländischer Produktion zum Einsatz kommen, dass der Einsatz nur eine Reaktion auf den NATO-Angriffskrieg sei und auf die Eskalation durch den Westen reagiert werden muss, dass es Heuchelei sei solche Fragen zu stellen, usw.. Wer dem russischen Narrativ verfallen ist, der wird das so akzeptieren, und wer es nicht ist, der sollte in der Lage sein sich seine eigenen Gedanken dazu zu machen. Unsere Staats- und Regierungschef müssen nicht die Russen bespaßen, deren Propaganda ist ohnehin jenseits von Gut und Böse.
Aber es gibt die eigene Bevölkerung, die meist nur scharfe russische Propaganda und lahme Floskeln als Erwiderung zu hören bekommt, und es gibt eine Weltöffentlichkeit, die registriert, dass wir uns von den Russen sogar rhetorisch vorführen lassen.
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Zitat:Ukraine’s problems, meanwhile, are worsening mainly because of manpower issues. The army is long out of willing recruits, and its mobilisation campaign is falling short, recruiting barely two-thirds of its target. A senior Ukrainian official says he is worried the situation may become irretrievable by the spring. An even bigger problem is the quality of the new recruits. “Forest”, a battalion commander with the 65th brigade, says the men being sent from army headquarters are now mostly too old or unmotivated to be useful. All but a handful are over the age of 45. “I’m being sent guys, 50 plus, with doctors’ notes telling me they are too ill to serve,” he says. “At times it feels like I’m managing a day-care centre rather than a combat unit.”
A visit to the brigade’s training range underscores the commander’s point. The recruits are here for zlagodzhennia, formal induction into their units. It is the final stage of preparation before heading, in a few days’ time, to the front. The newest of the recruits is Grigory, a 51-year-old former labourer from the central Poltava region. Gold-toothed and ruddy faced, he squints through +9 prescription glasses, and his ill-fitting body armour flaps unfastened over a short, stocky frame. Grigory admits he was as surprised as anyone when he was enlisted; he did not expect the officers to mobilise someone who was half blind. Unsurprisingly, he is struggling with the physical demands; it’s hard enough to walk with the flak jackets. But he has got used to handling firearms. “Anyone can shoot,” he says. “It’s hitting the target I’m not so good at.”
https://www.economist.com/europe/2024/11...-the-south
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Roman Ponomarenko hat vor ein paar Tagen etwas Interessantes zu dem Thema geschrieben, wenn ich Zeit habe, werde ich es mal übersetzen. Auf der politisch-sozialen Ebene haben die Ukrainer drei Probleme, die ihm zufolge die Moral besonders der Wehrpflichtigen beschädigt.
Erstens.
Das Meinungsbild in den Umfragen ist widersprüchlich, und die Regierung weiß offenbar nicht, wie sie damit umgehen soll: Einerseits will eine relative Mehrheit der Ukrainer Verhandlungen, andererseits lehnt eine überwältigende Mehrheit Zugeständnisse ab. Einerseits sagt eine Zwei-Drittel-Mehrheit, dass sie bereit sei, den Krieg so lange wie nötig zu erdulden, andererseits sagt die Hälfte auch, dass Fahnenflucht nicht bestraft werden sollte. Und so weiter. Kiew hat es unter diesem Eindruck zu lange vermieden, sich auf ein konkretes, greifbares Kriegsziel festzulegen. Die Unklarheit erzeugt Unsicherheit. Menschen sind leidensfähig, müssen aber wissen, warum.
Zweitens.
Der Nationalismus nimmt wieder an Fahrt auf. Vor ein paar Wochen kam heraus, dass zuletzt mehr Ukrainer in die besetzten Gebiete zurückgekehrt sind, als sie verlassen haben. Das liegt zwar daran, dass sich die Vertriebenen mit ihren (vor allem Geld-)Sorgen von der Regierung vernachlässigt fühlen (es gab einige Petitionen dazu), aber die Nationalisten verbreiten seither lautstark das Narrativ, dass das ganze Land den Krieg nur zum Nutzen von ein paar Russo-Ukrainern im Osten erträgt, die vielleicht sowieso lieber unter Putins Knute leben wollen. Die Zustimmungswerte fallen ausgerechnet in der nationalistischen Westukraine am meisten, obwohl sie vom Krieg wenig betroffen ist.
Drittens.
Die Altersgrenze. Wer nach 2000 geboren ist, muss nicht an die Front. Die Masse der Wehrpflichtigen hält das für massiv ungerecht. Was man ja auch verstehen kann.
Wenn der Krieg noch länger dauert, werden die Ukrainer nicht darum herumkommen, die ausgenommenen Jahrgänge aufzuheben.
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(25.11.2024, 23:18)muck schrieb: Unsere Staats- und Regierungschef müssen nicht die Russen bespaßen, deren Propaganda ist ohnehin jenseits von Gut und Böse.
Aber es gibt die eigene Bevölkerung, die meist nur scharfe russische Propaganda und lahme Floskeln als Erwiderung zu hören bekommt, und es gibt eine Weltöffentlichkeit, die registriert, dass wir uns von den Russen sogar rhetorisch vorführen lassen.
Es geht in meinem Beitrag nicht um die Bespaßung der Russen, sondern eben exakt um die eigene Bevölkerung und die Weltöffentlichkeit. Und rhetorisch wird uns Russland immer Vorführen können, schlicht und einfach weil sie darin viel geübter und viel skrupelloser hinsichtlich der eigenen Narrative sind, und viel weniger Rücksicht auf ihr eigenes Volk nehmen müssen. Gerade deswegen bringt es nichts, die Propaganda auf dieses Niveau zu bringen. Viel wichtiger wäre es, den Krieg gegen die Propagandamaschinerie selbst zu forcieren. Dieser Vorwurf muss sich der Westen gefallen lassen, sie lassen Russland viel zu viel gewähren - sowohl in Bezug auf die eigene Bevölkerung, als auch der Weltöffentlichkeit.
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Meiner Meinung nach könnte und sollte der Westen TM durchaus sehr viel mehr aktive Propaganda und psychologische Kriegsführung in Russland selbst betreiben. Hierzu könnte man sich der vielen Ukrainer bedienen, von denen ja viele russische Muttersprachler sind und dann Russland damit mit einem Informationskrieg auf allen Ebenen überziehen - sozusagen als westliche Trollarmee. Diese Option wird nicht genutzt und dass ist bedauerlich, da meiner Ansicht nach durchaus in Russland damit ein nicht unerhebliches Problem für die Mafiakamarilla dadurch geschaffen werden könnte.
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Zur geostrategischen Lage/ zu den Verhältnissen in Russland:
Die 'BBC' hat ein Interview mit einem russischen Deserteur geführt, der als Offizier bei den Strategischen Raketentruppen diente und einer Einheit angehörte, die Nuklearwaffen zu sichern hatte. Pässe, Dokumente und Gerichtsakten, die er vorlegen konnte, sollen seine Identität und seine Angaben beweisen. Demnach wurde die russische Nuklearstreitmacht am 27.02.22 in Gefechtsbereitschaft versetzt und blieb etwa zwei Wochen lang in höchster Alarmbereitschaft. In dieser Zeit durften die Soldaten ihre Posten nicht verlassen.
Der Deserteur erklärte auch den Grund für seine Flucht in ein ungenanntes Drittland: Er sei dazu aufgefordert worden, seinen Männern einen Befehl zu verlesen, wonach ukrainische Zivilisten Kombattanten gleichzustellen und zu vernichten seien. Er habe sich aus moralischen Gründen geweigert, woraufhin ein Verfahren gegen ihn eröffnet und er schließlich an die Front versetzt werden sollte. Daraufhin floh er aus Russland. Der Deserteur erteilte auch Einschätzungen im Westen eine Absage, wonach Russlands Nuklearstreitmacht veraltet oder nur teilweise einsatzbereit sei. ( Quelle)
Zu den Verhältnissen in Russland, part deux:
Der demographische Wandel macht sich in Russland verschärft bemerkbar. Die Föderationsregierung hat eine neue Regelung eingeführt, wonach die Gouverneure der Föderationssubjekte künftig abgesetzt werden können, wenn es ihnen nicht gelingt, eine Sozialpolitik zu betreiben, die die Geburtenrate steigert. ( Quelle) Bereits am 12.11.24 hatte die Staatsduma in letzter Lesung ein Gesetz genehmigt, dass künftig Privatpersonen und Unternehmen mit hohen Geldbußen belegt, wenn diese weibliche Kinderlosigkeit als normal darstellen. ( Quelle)
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(26.11.2024, 20:52)muck schrieb: ...
Zu den Verhältnissen in Russland, part deux:
Der demographische Wandel macht sich in Russland verschärft bemerkbar. Die Föderationsregierung hat eine neue Regelung eingeführt, wonach die Gouverneure der Föderationssubjekte künftig abgesetzt werden können, wenn es ihnen nicht gelingt, eine Sozialpolitik zu betreiben, die die Geburtenrate steigert. (Quelle) Bereits am 12.11.24 hatte die Staatsduma in letzter Lesung ein Gesetz genehmigt, dass künftig Privatpersonen und Unternehmen mit hohen Geldbußen belegt, wenn diese weibliche Kinderlosigkeit als normal darstellen. (Quelle) jetzt ist mir klar, warum Kadyrow, mit Medni Kadyrowa verheiratet, von dieser zwölf Kinder hat sowie mit Fatimá Chasujewa eine Nebenfrau finanziert ( Quelllenangaben).
Nach der Statistik hatte Russland 2021 einen Frauenanteil von 53,6 % bei 143.446.100 Einwohnern insgesamt. Das sind Millionen Frauen ohne Aussicht auf einen Ehegatten.
Dazu kommen die aktuellen Kriegsverluste:
"Die im Frühjahr geleakten Pentagon-Papiere bezifferten die russischen Gesamtverluste damals schon auf 189.500 bis 223.000 Mann, darunter bis zu 43.000 Gefallene" ( Zitiert). Von Beginn der Invasion im Februar 2022 bis Ende September 2024 beläuft sich die Zahl der russischen Verluste nach ukrainischen Quellen auf knapp 650.000.
Da ist es doch nur noch eine Frage der Zeit, bis staatlicherseits die Zweitehe zur Pflicht erklärt wird ...
... duck und wech ....
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(26.11.2024, 23:03)Kongo Erich schrieb: Da ist es doch nur noch eine Frage der Zeit, bis staatlicherseits die Zweitehe zur Pflicht erklärt wird ...
... duck und wech ....
Ging das vor x Jahren nicht mal durch die Medien dass Schirinowski oder wie der hieß genau das damals gefordert hatte?
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(26.11.2024, 23:03)Kongo Erich schrieb: Da ist es doch nur noch eine Frage der Zeit, bis staatlicherseits die Zweitehe zur Pflicht erklärt wird ... … oder die Gouverneure ihr eigenes Viagra-Budget bekommen.
Tja. Diese Absurdität ist halt ein weiteres Beispiel für den ideologischen Sumpf, in dem Russland allmählich versinkt. Natürlich beeinflussen liberale Weltbilder den Lebensentwurf junger Frauen, aber weit mehr noch als das führen vor allem zwei Umstände zu sinkenden Geburtenraten:
Erstens: Wachsender Wohlstand. Das ist universell so und auch durch religiöse oder ideologische Zwänge nicht auszugleichen. Bestes Beispiel, Saudi-Arabien, wo die Geburtenrate in zwei Generationen von 50 auf 15 Geburten pro 1.000 Personen gesunken ist (Zum Vergleich das globale Schlusslicht Südkorea mit 6,7).
Zweitens: Der Bedarf der Wirtschaft nach Arbeitskräften. Eine Nation, die Wohlstand erwirtschaften und halten will, wird nicht darum herumkommen, ihren Arbeitsmarkt für Frauen zu öffnen (wie schon Keynes feststellte).
Es ist wieder mal ein Fechten gegen Windmühlen.
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(27.11.2024, 00:01)muck schrieb: Erstens: Wachsender Wohlstand. Das ist universell so und auch durch religiöse oder ideologische Zwänge nicht auszugleichen. Bestes Beispiel, Saudi-Arabien, wo die Geburtenrate in zwei Generationen von 50 auf 15 Geburten pro 1.000 Personen gesunken ist (Zum Vergleich das globale Schlusslicht Südkorea mit 6,7).
Zweitens: Der Bedarf der Wirtschaft nach Arbeitskräften. Eine Nation, die Wohlstand erwirtschaften und halten will, wird nicht darum herumkommen, ihren Arbeitsmarkt für Frauen zu öffnen (wie schon Keynes feststellte).
Da in Rußland der Wohlstand ja angeblich nicht wächst fällt diese Theorie wohl speziell für Rußland eher flach oder?
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(27.11.2024, 00:39)lime schrieb: Da in Rußland der Wohlstand ja nicht wächst Fixed that for you. Der Kartoffelpreis (um nur ein Beispiel zu nennen) ist um 73% rauf seit November 2023, trotz eines Leitzinses von 21% und Devisenkontrollen. Russland steckt in einer satten Staglation. Alles, was irgendwie mit dem Krieg zu tun hat (und alle damit verbundenen Gehälter) wachsen kräftig, der Rest der Wirtschaft schmiert ab.
(27.11.2024, 00:39)lime schrieb: nicht wächst fällt diese Theorie wohl speziell für Rußland eher flach oder? Denke ich nicht.
Der Lebensstandard in Russland hat sich seit den späten 1990ern bis in die jüngste Vergangenheit dramatisch verbessert (etwa versiebzigfacht, um genau zu sein), eine Entwicklung, die auch durch zwei Flauten 2008-2010 und 2015-2020 nicht wesentlich beeinträchtigt wurde. Die Geburtenrate ist seit dem Untergang der Sowjetunion bis Ende der 1990er steil gesunken, danach etwas gestiegen, seit 2015 sinkt sie konstant.
Die 1990er waren extrem unsichere, instabile und oft auch von bitterer Armut geprägte Zeiten, da kriegt man keine Kinder. Geht es wirtschaftlich bergauf und die Zeiten werden besser, kann man sich das Kinderkriegen wieder leisten, gründet Familien, holt Versäumtes nach.
Und irgendwann erreicht man halt den Zustand, an dem alle reicheren Länder früher oder später anzukommen scheinen. Kinder stellen eine finanzielle Belastung dar, die mit den materiellen Wünschen einer Konsumgesellschaft kollidiert. Ist halt leider so. Und deswegen setzen die Menschen keine Kinder mehr in die Welt, oder wenn, erfüllen sie sich ihren Kinderwunsch halt mit einem, maximal zwei Kindern.
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(27.11.2024, 01:02)muck schrieb: Und irgendwann erreicht man halt den Zustand, an dem alle reicheren Länder früher oder später anzukommen scheinen. Kinder stellen eine finanzielle Belastung dar, die mit den materiellen Wünschen einer Konsumgesellschaft kollidiert. Ist halt leider so. Und deswegen setzen die Menschen keine Kinder mehr in die Welt, oder wenn, erfüllen sie sich ihren Kinderwunsch halt mit einem, maximal zwei Kindern.
Also ich habe 4 Kinder und vermute mal dass ich vom Vermögen her im oberen Drittel einzuordnen bin. Aber gut ich bin sicher nicht repräsentativ obwohl ich einige kenne bei denen es ähnlich ist.
Meines Erachtens stimmen deine Aussagen schon sind aber nur Teil der Wahrheit. Die Konsumgesellschaft gepaart mit Karrierezwang führt zur mentalen Unfreiheit. Und dieser Zustand fördert Kinderlosigkeit. Südkorea ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Nur werden solche Gesellschaftmodelle auf Dauer nicht funktionieren. Wenn es dort weiter so geht muss Nordkorea schlicht nur noch 50 Jahre warten und gewinnt dann automatisch gegen eine vergreiste Gesellschaft.
Um zu Rußland zurück zu kommen. Möglicherweise wird die Gesellschaft durch den Krieg im Querschnitt sogar sukzessive Ärmer aber würde das nicht gerade dazu führen dass die Geburtenrate wieder wachsen wird?
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