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Mal eben ungestraft zwei Tage Heimaturlaub machen...
Zitat:Ukrainisches Parlament milderte zuletzt die Strafen für Armee-Rückkehrer
Fest steht jedoch, dass es der ukrainischen Armee aktuell an Streitkräften mangelt. Das Parlament in der Ukraine hatte Anfang des Monats einen Gesetzesentwurf angenommen, der die Strafen für Deserteure mildert, damit die Hemmschwelle für sie gesenkt wird, zur Armee zurückkehren. Demnach sollen Deserteure, die ihre Militäreinheit unerlaubt verlassen haben, nicht mehr sofort bestraft werden. Stattdessen wird den Fahnenflüchtigen 72 Stunden Zeit gegeben, um zur Truppe zurückzukommen. Falls die Soldaten dem Folge leisten, werden sie mit keinerlei Sanktionen belegt; Gehälter und anderweitige Leistungen dürfen sie dann ebenfalls wieder in Anspruch nehmen. Die Berliner Zeitung berichtete.
https://www.berliner-zeitung.de/news/ukr...li.2267373
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Die Ukraine Trifft Tschetschenien Zum Ersten Mal Mit Langstreckendrohnen
https://www.yahoo.com/news/ukraine-strik...48386.html
Interview eines Tschetschenen, der auf der Seite der Ukraine kämpft. Die Einleitung ist auf Französisch, aber das Interview ist auf Englisch
https://m.youtube.com/watch?v=Js-LfArZUF...p=2AEBkAIB
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Im Oktober veröffentlichte der Internationale Währungsfonds die neueste Ausgabe seines Weltwirtschaftlichen Ausblicks. Man erwartet das die russische Wirtschaft in diesem Jahr um 3,6 Prozent wachsen wird.
Eine Wachstumsrate von 3,6 Prozent im Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 positionierte beispielsweise Russland als eine der am schnellsten wachsenden Großwirtschaften der Welt außerhalb von Indien und China.
https://internationalbanker.com/finance/...utperform/
Indische Unternehmen im Visier von US-Sanktionen
https://www.deccanherald.com/world/india...ia-3257426
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Zitat:Man erwartet das die russische Wirtschaft in diesem Jahr um 3,6 Prozent wachsen wird.
Eine Wachstumsrate von 3,6 Prozent im Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 positionierte beispielsweise Russland als eine der am schnellsten wachsenden Großwirtschaften der Welt außerhalb von Indien und China...
Das überrascht mich dann doch etwas. Ich wäre eigentlich angesichts der massiv aufgeheizten Rüstungsindustrie - die mittlerweile wohl irgendwo zwischen 20% und 25% des BIP ausmacht - von einem Wachstum von über 5% ausgegangen. Aber offenkundig reicht selbst dieser grotesk aufgeblähte Wehretat nicht aus, um das (Schein-)Wachstum weiterführend zu generieren. Eine Ursache könnte sein, dass die russische Rüstung eben nicht mehr für den Export produziert, sondern für die "heimische Nutzung" bzw. weil man die Gerätschaften selbst benötigt. Der deutliche Rückgang in den Rüstungsexporten (Indien 2012: 3,8 Mrd. Dollar, aktuell: 1,1 Mrd. Dollar; China 2018: 1,8 Mrd. Dollar, aktuell: 0,7 Mrd. Dollar; sonstige Länder weltweit 2011: 4,5 Mrd. Dollar, aktuell: 0,7 Mrd. Dollar) spiegelt dies auch wieder.
Nur während man mit Exporten eben noch Geld ins Land holen kann, kann man dies mit dem Nutzen der Rüstungsgüter selbst nicht erreichen. Und das russische BIP, das von knapp 2.300 Mrd. Dollar (2022) auf knapp 2.000 Mrd. Dollar 2023 einbrach, erholt sich dadurch nur sehr langsam - aktuell liegt es wohl bei 2.050 Mrd. Dollar. ABER: Diese "Erholung" kommt nur durch die massive Aufblähung der Rüstungsindustrie zustande, die ein Fass ohne Boden ist bzw. keine Werte schafft. Es ist folglich eine Scheinerholung. Würde man also die künstlich befeuerte Rüstungsindustrie herausrechnen, dann läge das russische BIP wohl deutlich unter 2.000 Mrd. Dollar (vermutlich 1.700 Mrd. oder weniger?).
In gewisser Weise muss der Kreml also diese Rüstungsblase aufrechterhalten. Einerseits natürlich aus propagandistischen Gründen, andererseits aber auch schlicht deswegen, weil bei einem plötzlichen Frieden und einem Abstellen des Rüstungsmotors der wirtschaftliche (Ab-)Sturz ins kalte Wasser erfolgen würde. Und ob die Russen es Putin und seiner Kamarilla verzeihen würden, dass sie sie nicht nur in einen Krieg mit hunderttausenden Opfern getrieben haben, sondern wenn sie sie danach auch noch in Armut stürzen würden, muss man durchaus hinterfragen? Das könnte das labile innenpolitische Gerüst, man denke auch an Veteranen des Ukrainekrieges, wenn diese die Armut zuhause dann sehen, durchaus ins Wanken bringen. Insofern gibt es auch noch ein rein innenpolitisches Kalkül in Moskau, die Rüstung weiter zu befeuern.
Es ist aber fast wie bei ein Kater - man trinkt dagegen an, aber der Entzug wird am Ende nur umso schlimmer.
Schneemann
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Google Earth hat Bildmaterial für Ukraine aktualisiert . In Zhulyany und weiter um Kiew sind Patriot stellungen zu sehen derzeit . In Kiew sind mehr als zehn flugabwehrstellungen zu erkennen. Auch stellungssysteme sind deutlich erkennbar
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Ein interessanter Gedanke in Bezug auf die Ungleichgewichte der russischen Wirtschaft ist es, dass die Russen ihre militärische Stärke nach einem wie auch immer gearteten Ende der Kämpfe in der Ukraine dazu benutzen, in Zentralasien einzumarschieren und die Länder dort zu kassieren - Turkmenistan, Kasachstan usw. um damit die dort befindlichen Rohstoffe zu erbeuten und mit den Sondergewinnen aus diesen und der Ausplünderung dieser Länder dann die russische Bevölkerung selbst weiter bei Laune zu halten.
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(03.11.2024, 21:04)Quintus Fabius schrieb: Ein interessanter Gedanke in Bezug auf die Ungleichgewichte der russischen Wirtschaft ist es, dass die Russen ihre militärische Stärke nach einem wie auch immer gearteten Ende der Kämpfe in der Ukraine dazu benutzen, in Zentralasien einzumarschieren und die Länder dort zu kassieren - Turkmenistan, Kasachstan usw. um damit die dort befindlichen Rohstoffe zu erbeuten und mit den Sondergewinnen aus diesen und der Ausplünderung dieser Länder dann die russische Bevölkerung selbst weiter bei Laune zu halten.
Ich glaube eher nicht dass Rußland nach der Ukraine einen GUS-Staat besetzen wird. Meines Erachtens gäbe es danach nur ein logisches Ziel für Rußland und zwar Aserbaidschan. Einerseits dürfte es ein relativ leichter Krieg für Rußland werden, quasi mit Sieggarantie und andererseits könnte der EU damit weiter geschadet werden, indem man einen wachsenden Gaslieferanten vom Markt nehmen würde. Einige Teile Aserbaidschans könnte Rußland dann Armenien und dem Iran anbieten, was die politische Stimmung in Armenien vermutlich wieder in Richtung Rußland neigen würde. Hinzu kommt dass Rußland dann eine direkte Landverbindung zu seinem Verbündeten Iran hätte.
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Der "Zusammenbruch":
[Bild: https://i.ibb.co/Ss5ZDYw/IMG-20241103-095645-809.jpg]
Es ist schon bemerkenswert, wie man mit einer reißerisch formulierten Schlagzeile die Wahrnehmung ganzer Gesellschaften und Regierungen verzerren kann.
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In deutschen Medien wird ja immer wieder gefragt: Wann protestieren die Russen endlich, warum nehmen die das alles hin? 250 Tote und mehr pro Tag?
Die Antwort lautet: Solange es keine allgemeine Mobilmachung gibt und nicht junge Russen aus jeder Region und jeder Bevölkerungsschicht in den Krieg ziehen müssen, wird es keine größeren Proteste geben.
Derzeit verheizt Russland nur seine "Deplorables", um den Ausdruck von Hillary Clinton zu borgen. Der Duma-Abgeordnete und vormalige Führer der "Volksrepublik" Donetsk, Alexander Borodai, hat das in einem Podcast offen zugegeben: Zitat:Als Infanterie sind sie Resteware. Ihre Aufgabe ist nur, die Front zu halten, die Aufmerksamkeit des Gegners auf sich zu ziehen und seine Kräfte zu erschöpfen, während sich andere Einheiten im Hintergrund auf die Offensive vorbereiten. Sie sollen sie einfach zermürben, verstehst Du? Niemand erwartet, dass diese Truppen einen nennenswerten (oder auch nur einen kleinen) Sieg erringen. Sie sind bloß Kanonenfutter.
Und so denken nicht nur die Generäle, weißt Du? Alle denken so, auch die einfachen Offiziere, auch die zivilen Anzugträger. Sie schauen sich de soziale Zusammensetzung dieser Freiwilligen an und fragen: "Was sind das für welche?"
Eigentlich sind es Landsknechte. Söldner für Geld. Und ja, viele von denen wollen kämpfen. Aber, du musst verstehen: Im zivilen Leben würden die überhaupt kein Geld verdienen, vielleicht ₽20.000, ₽30.000 oder höchstens ₽40.000 im Jahr.
Hier verdienen sie ₽220.000, ₽250.000, ₽260.000 oder mehr. Geld, das sie sonst nie sehen würden. Und das ist eine Win-Win-Situation. Sie werden gekauft wie Frischfleisch. Aus Sicht der Anzugträger stellen diese Leute keinen sozialen Wert dar. Warum wohl? Sie sind oft schon etwas älter, richtig? Sie sind keine produktiven Mitglieder der Gesellschaft. Keiner von denen wird mal ein erfolgreicher Wissenschaftler werden.
Die Infanterie besteht aus Leuten, die nicht als besonders wertvoll angesehen sind. Oder überhaupt als wertvoll. Soziologisch gesehen, sind sie schon heterogen – manche sind natürlich Enthusiasten, es geht ihnen um Ehre, Gewissen und so weiter –, aber wer macht die Masse aus? Es sind Zivilversager. Also, Maxim Gorki hatte ein Wort dafür, das heute verschiedentlich genutzt wird: "Überschüssige."
( Quelle)
Und deswegen vermeidet Putin die Mobilmachung wie der Teufel das Weihwasser.
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