Russland vs. Ukraine
Nordkorea soll als Gegenleistung für die Bereitstellung von Soldaten angeblich zwei bis drei dutzend Su-35 fordern oder erhalten. Die nordkoreanische Luftwaffe ist hoffnungslos veraltet.

Die öffentliche Zurückhaltung von Washington und NATO sehe ich darin begründet, dass man noch Einfluss ausübt oder ausüben will um den tatsächlichen Eintritt Nordkoreas in den Krieg in der Ukraine zu verhindern. Auch die Art der Äusserungen von Putin deuten auf einen solchen Prozess hin.
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(Gestern, 12:16)Quintus Fabius schrieb: Das ist grundsätzlich so, dass Wunden durch Geschosse aus Feuerwaffen querschnittlich tödlicher sind als Splitter, diese aber viel häufiger sind. Das hat zum einen damit zu tun, dass Geschosse oft mehr Schaden anrichten, zum anderen damit, dass Splitterschutz und der Helm gegen vielen Arten von Splitter schützen, nicht aber gegen Geschosse aus Feuerwaffen, die durch den Splitterschutz durchgehen.
Passend dazu: Ukrainische Soldatin nach Granattreffer in ihrem Schützengraben, wodurch sie von hunderten Splittern getroffen wurde (von einer Veteranen-NGO mit ihrer Erlaubnis online gestellt, kein Gore). (Link) Trotz des erheblichen Ausmaßes der Verletzungen war keine lebensgefährlich, offenbar erlitt die Frau "nur" einen Hörschaden und Bewegungseinschränkungen an den Händen.

Allerdings empfinde ich es schon als bemerkenswert, dass eine so große Zahl an Toten mit Schussverletzungen nur eine einzige Schussverletzung aufwiesen. @Grolanners Gedankengang könnte man noch um die Theorien Selbstmorde und Hinrichtungen durch Ukrainer erweitern. Ich würde aber annehmen, dass es sich um eine statistische Verzerrung handelt.

Es ist ja eher unwahrscheinlich, dass jemand, der in Kampfhandlungen verwickelt wird und von feindlichem Kleinwaffenfeuer getroffen wird, nur ein einziges Mal getroffen wird – zumal das Gros der Feuergefechte in Städten und Schützengräben auf kurze Entfernungen stattfindet. Wenn nun aber jemand unter solchen Bedingungen angeschossen wird, stehen schon aufgrund der Hektik der Kampfhandlungen die Chancen gut, dass es kein gezielter, sofort tödlicher Treffer war.

Eine solche Person würde also wohl fortgesetzt oder abermals unter Feuer genommen werden, und dann weitere Schusswunden erleiden, und dann eher an der Summe der an sich nicht tödlichen Wunden versterben (falls sie nicht trotzdem überlebt). Demnach wären also die 83,7% Personen, die gezielt und wirksam unter Feuer genommen werden konnten (z.B. durch Scharfschützen, in Hinterhalten und so weiter).

Die Statistik spiegelt übrigens die weniger genauen Angaben der Ukrainer aus dem Frühjahr wieder, die damals verlauten ließen, dass 80% ihrer Verluste durch Artillerie geschehen. Persönlich finde ich es bemerkenswert, dass man oft selbst in Fachzeitschriften in Artikeln, die sich mit den Lehren aus diesem Krieg beschäftigen, nichts von der ersten und wichtigsten Lektion liest: Dass dieser Krieg vor allem bestätigt, was man längst wusste. Artillerie, Artillerie, Artillerie.
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Nach alter sowjetischer Doktrin werden auf kurzer Distanz gezielte Einzelschüsse abgegeben. Erkennt man eigentlich noch ganz gut in Videos, wie immer noch nach dem selben Prinzipien ausgebildet wird.
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Es wurden hier aber russische Verluste betrachtet, und Einzelschüsse sehe ich auf ukrainischer Seite nicht als vorherrschende Technik. Schnelles Einzelfeuer scheint verbreitet zu sein, im Grabenkampf wird auch vollautomatisch gefeuert. Die Ukrainer haben viel von den Briten übernommen. Sowjetisch geprägt sind die ukrainischen Streitkräfte inzwischen vor allem in grundlegenden Bereichen, z.B. Führung und Kommunikation.
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Es ist ja nicht so, dass alle von Kugeln getroffenen (also Verletzte plus Tote) nur eine Schußverletzung haben. Und nicht jeder mit einer Schußverletzung ist Tot. Von den durch Kugeln getöteten (!) hatten aber knapp über 80 % nur eine Kugel abbekommen.

Beide Seiten verwenden in der Nahdistanz (!) überwiegend Einzelfeuer. Das hat nicht nur mit früherer sowjetischer Doktrin zu tun, sondern ergibt sich an der Front schlicht und einfach auch aus der Notwendigkeit die Munition sparsam einzusetzen, mangelnder Versorgung und dass die Gefechte ohne Munitionsnachschub sich teilweise ordentlich lang ziehen.

Entsprechend feuert man auf kürzeste Distanzen oft nur einzelne Schüsse. Gerade auf diese Distanzen aber entstehen die tödlichen Verletzungen, weil auf diese kurze Entfernung auch getroffen wird. Während Feuer über "weitere" Distanzen sehr oft nicht trifft. Mit weitere Distanzen meine ich hier schon 30 m oder 50 m oder dergleichen.

Entsprechend entsteht die Mehrheit dieser tödlichen Verletzungen durch Kugeln auf sehr kurze Distanzen. Man könnte also genau so schreiben, dass um die 80% der Erschossenen auf unter 30 m getötet wurden.
Warum aber auf kürzeste Distanz nur eine Kugel und nicht mehrere hintereinander ? Der Grund liegt darin, dass die Wirkung meist schon mit einem Schuss ausreichend ist, also bereits eine Kugel Mannstoppwirkung erzielt. Die Getroffenen sind dem folgend also keineswegs bereits auf der Stelle tot, aber kampfunfähig.

Die schlechte medizinische Versorgung und die teilweise über längere Zeiträume gehende Unmöglichkeit Verletzte abzutransportieren und teilweise auch die Unwilligkeit der Ukrainer verletzte Russen zu versorgen oder die Unmöglichkeit diese zu versorgen weil der Kampf noch andauert, führen dann dazu, dass diese Schussverletzungen die andernfalls keineswegs tödlich sein müssten dann entsprechend tödlich werden.

Noch ein Aspekt über den wenig bis nicht berichtet wird sind "verirrte" Kugeln, und Querschläger etc. Gar nicht wenige Treffer werden durch Querschläger angerichtet, teilweise intentional im OHK so gewirkt, dass Querschläger entstehen welche dann die Wände entlang pfeifen.

Daraus kann man aber noch etwas anderes ableiten. Zum einen, dass es dort viel mehr Nahkämpfe gibt als dies gemeinhin wahrgenommen wird und diese für den Kampf Infanterie vs Infanterie dominierend sind. Desweiteren dass Infanterie dort eine größere Rolle spielt als man gemeinhin wahrnimmt, denn ansonsten wäre der Anteil der tödlichen Verletzungen durch nur eine Kugel nicht so hoch. Der Kampf ist also von der Artillerie dominiert, aber nach dieser dominiert Infanterie das Geschehen und nicht mechanisierte Einheiten.

Man sollte sich zudem davor hüten, allzuviel davon für einen Krieg der NATO gegen die Russen ableiten zu wollen.

Zitat:Persönlich finde ich es bemerkenswert, dass man oft selbst in Fachzeitschriften in Artikeln, die sich mit den Lehren aus diesem Krieg beschäftigen, nichts von der ersten und wichtigsten Lektion liest: Dass dieser Krieg vor allem bestätigt, was man längst wusste. Artillerie, Artillerie, Artillerie.

Kann deine Wahrnehmung hier diesbezüglich nicht so nachvollziehen. In zu vielen Artikeln wird fortwährend die Artillerie regelrecht überhöht, gerade eben weil sie diesen Krieg so extrem dominiert.

Die Lehre daraus sollte aber nicht sein, dass man selbst das eigene Artilleriefeuer verstärkt, sondern dass man vor allem anderen die Befähigung zur Konterartillerie und insbesondere die Luftwaffe massiv verstärkt. Im Krieg macht es gerade eben keinen Sinn, Stärke gegen Stärke zu setzen, und gerade weil Russland im Bereich Artillerie so stark ist, macht es keinen Sinn auf das gleiche zu setzen. Die Ukrainer tun dies auch nur deshalb, weil sie keine anderen Möglichkeiten haben. Wir aber hätten diese.
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Ich würde dazu noch den Schutzwestenaspekt mit rein bringen. Dass die Verstorbenen nur eine Schusswunde hatten, bedeutet ja nicht automatisch auch, dass sie nur einmal getroffen wurden.
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