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(26.10.2024, 01:05)KheibarShekan schrieb: @Schneemann
Siehe https://www.forum-sicherheitspolitik.org...#pid243358 Ich mische mich ja ungern in Diskussionen ein, von denen ich keine Ahnung habe, aber:
Ich kann in dem verlinkten Post keinerlei Aussage über "nicht NLOS" finden, nur den Hinweis, dass man wegen einiger Hügel und Bäume aufpassen bzw. näher heran müsse.
Mangels Wissen über ATGMs, ich habe nur ein wenig EInblicke in AShMs, stelle ich mir vor, das ATGMs ebenfalls halbwegs niedrig fliegen, auch NLOS, aber eben nicht mit einem, ich nenne es mal "Bodenverfolgungsradar" ausgestattet sind, und somit Hügel und Bäume nicht automatisch überflogen werden, aber eben auch nicht in einer "Bogenlampe" wie Mörser (überspitzte Aussage"!) auf das Ziel abgefeuert werden, womit Hügel und Bäume irrelevant wären.
Bevor das Ausartet: Man möge mich erhellen, gern auch an anderer Stelle!
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(26.10.2024, 07:30)Grolanner schrieb: Mangels Wissen über ATGMs, ich habe nur ein wenig EInblicke in AShMs, stelle ich mir vor, das ATGMs ebenfalls halbwegs niedrig fliegen, auch NLOS, aber eben nicht mit einem, ich nenne es mal "Bodenverfolgungsradar" ausgestattet sind, und somit Hügel und Bäume nicht automatisch überflogen werden, aber eben auch nicht in einer "Bogenlampe" wie Mörser (überspitzte Aussage"!) auf das Ziel abgefeuert werden, womit Hügel und Bäume irrelevant wären.
Bevor das Ausartet: Man möge mich erhellen, gern auch an anderer Stelle!
Diese NLOS ATGM sind durch den Bediener aktiv, optisch gesteuert. Die Rakete steigt auf ca. 200-300 Meter Flughöhe und liefert aus der Vogelperspektive Videobild an den Bediener bis zum Einschlag. Entgegen Schneemanns Auffassung braucht es dazu weder eine Straße, noch muss man Hügel großartig bedenken. Das kann von einem Heckenschützen geschickt ausgenutzt werden. In den falschen Händen lässt sich damit bspw. ein zuvor aufgeklärtes Zimmer aus größerer Distanz von einem erfahrenen Schützen im Rahmen eines Attentats theoretisch gut treffen. Darum ging es weitestgehend in Rahmen dieser Diskussion damals.
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(26.10.2024, 12:06)KheibarShekan schrieb: Diese NLOS ATGM sind durch den Bediener aktiv, optisch gesteuert. Die Rakete steigt auf ca. 200-300 Meter Flughöhe und liefert aus der Vogelperspektive Videobild an den Bediener bis zum Einschlag. Entgegen Schneemanns Auffassung braucht es dazu weder eine Straße, noch muss man Hügel großartig bedenken. Das kann von einem Heckenschützen geschickt ausgenutzt werden. In den falschen Händen lässt sich damit bspw. ein zuvor aufgeklärtes Zimmer aus größerer Distanz von einem erfahrenen Schützen im Rahmen eines Attentats theoretisch gut treffen. Darum ging es weitestgehend in Rahmen dieser Diskussion damals.
Die modernen Systeme kann quasi jeder Depp nach kurzer Anleitung bedienen. Im syrischen Bürgerkrieg verfügten die Rebellen sehr schnell über eine vierstellige Zahl BGM-71 und darauf basierten quasi ihre gesamten Anfangserfolge. Die Kolonnen der syrischen Armee wurden anfangs reihenweise zusammen geschossen.
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Grolanner:
Zitat:aber eben auch nicht in einer "Bogenlampe" wie Mörser (überspitzte Aussage"!) auf das Ziel abgefeuert werden, womit Hügel und Bäume irrelevant wären.
Es gibt auch PALR welche man so abfeuern kann und die im Endeffekt in teilweise erstaunlich steilen Bögen das Ziel anfliegen können.
Noch was vergessen / übersehen:
Werter Nightwatch:
Zitat:haha
Wobei ich dem entgegenhalten würde, dass die israelische Operation nach meinen Eindruck mittlerweile von deutlich schwereren Verbänden getragen wird und sich deutlich robuster gestaltet als als die viel infanteristischer gestalteten Einsätze in der ersten Woche.
Ja, dem ist so. Aber das ist keinerlei Widerspruch zu dem was ich über die einleitenden Angriffe der israelischen Infanterie schrieb. Denn ich betonte explizit, dass diese gerade eben der Vorbereitung mechanisierter Vorstöße dienen.
Man kann in manchen Fällen nicht einfach nach belieben mit mechanisierten Verbänden operieren, durchbrechen, vorstoßen, schlicht und einfach weil dies unnötige Verluste erzeugt weil das Schlachtfeld noch nicht dafür vorbereitet wurde. Und eine solche Gestaltung der Umstände für den Einsatz mechanisierter Truppen lässt sich ebenso nicht immer allein aus der Luft / mit Ari bewerkstelligen. Unter bestimmten Umständen ist es erforderlich, ein späteres Vorgehen von Panzern erst einmal mit leichter Infanterie bzw. an sich mit Infanterie vorzubereiten und ebenso durch leichte Boden-Aufklärungseinheiten. Ein der wesentlichsten Gründe dafür ist immer das Gelände. Gerade der Südlibanon ist dergestalt, dass man dort meiner Ansicht nach nicht einfach so mit Kampfpanzern vorstoßen sollte, insbesondere weil deren Bewegungen auf bestimmte Gebiete hin kanalisiert werden, und der Feind natürlich ebenso weiß wie die Bewegungen der Kampfpanzer eingeschränkt sind. Bloße Aufklärung aus der Luft ist unzureichend, und gewaltsame Aufklärung am Boden mit mechanisierten Fahrzeuge ebenso in weiten Teilen des Geländes nicht möglich. Zudem steht man einem Feind gegenüber, der bewusst Panzerverbände wird passieren lassen, um im panzerungünstigen Gelände dann hinter diese zu gelangen. Entsprechend stellt sich die Frage der Flankensicherung des entsprechenden mechanisierten Vorstoßes und ebenso wie man den Feind in diesen Geländeabschnitten aufstöbert.
In diesem Kontext sollte man betonen, dass israelische Sondereinheiten und leichte Infanterie ausgesucht Aufklärungslastig sind, und beispielsweise sehr viele israelische Sondereinheiten sogar explizit als Aufklärungseinheiten bezeichnet und eingestuft werden. Die ganzen Kommando-Aktionen, Kampf usw. machen die praktisch nebenbei. Auch sind israelische leichte Infanterieinheiten ebenso wie Sondereinheiten der Israelis sehr oft direkt aus reinen Aufklärungskompanien hervorgegangen.
Entsprechend schrieb ich zu diesem Zeitpunkt als solche Einheiten das Kampfgeschehen entlang der Grenze dominierten, dass man damit zum einen die Hisbollah ebenso gut angehen kann wie mit Kampfpanzern, und in manchen Geländeabschnitten sogar besser, und dass diese ganzen Aktionen vor allem anderen auch dazu dienen, den Vorstoß mechanisierter Einheiten vorzubereiten und zu ermöglichen.
Exakt das ist es, was jetzt da geschehen ist.
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Zitat:Israeli forces leave trail of destruction in north Gaza’s last functioning hospital
Israeli forces have now withdrawn from Kamal Adwan Hospital in northern Gaza, leaving a trail of destruction in the last functioning medical facility in the area. Our colleagues on the ground say that male medical staff were detained, leaving patients with no one to treat them.
...
Doctors say the attack also destroyed the oxygen station of the hospital, leading to the deaths of two babies in the ICU.
“It is a catastrophic situation as patients and the wounded are left on the floor without any medical attention. We are facing grave dangers and here I am once again sending an SOS to the whole world. We pray to God almighty our plight comes to an end and Israeli massacres ceased.
“The entire population north of Gaza Strip are now without any medical service after all the hospitals have been destroyed and forced out of operation.”
...
https://aje.io/53lf4s?update=3275133
[...]
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@KheibarShekan
Zitat:Entgegen Schneemanns Auffassung braucht es dazu weder eine Straße...
Das habe ich so nicht geschrieben, zumindest nicht so, wie es hier dargestellt wurde. Natürlich braucht es nicht zwingend eine Straße, eine ATGM kann ich sogar auf dem Balkon aufstellen. Unter Bezugnahme auf die Tötung Haniyyas allerdings - wenn es denn ein ATGM-Anschlag war (?) -, wäre es notwendig, nach dem Schuss umgehend und sehr schnell die Stellung zu verlassen, zumal das Ziel ein gut bewachter IRGC-Compound ist. Und z. B. das Spike-System der IDF wiegt rund 45 Kilogramm, ein TOW-System noch deutlich mehr - wenn man es also nicht zurücklassen will, dann sollte man "mobil" sein, und dies wiederum würde eine Fahrzeugbasierung und damit eine Straße sinnvoll erscheinen lassen. Das war der Hintergrund meines Hinweises auf eine Straße; es war aber sicher keine wie auch immer geartete "Auffassung", dass man für eine ATGM generell immer eine Straße bräuchte.
Schneemann
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Wenn das folgende stimmt, wird es in Gaza nun durchaus auf kontrollierte Lager hinaus laufen, deren Insassen vorher entsprechend gesichtet und biometrisch erfasst werden, um dann über diese Lager Lebensmittelhilfen zu leisten. Also exakt das, was ich zum Schutz der Zivilbevölkerung gleich zu Kriegsbeginn vorgeschlagen habe und zwar in der Negev-Wüste außerhalb Gazas. Nun also in Gaza, bewacht durch eine PMC Firma.
Und wie oft hat man mir hier vorgehalten, die Kosten dafür wolle niemand tragen und dass sei überhaupt nicht stemmbar und nicht machbar und der Schaden für das Ansehen und der politische Flurschaden wären zu hoch usw usw. Hätte man dies halt mal gleich zu Kriegsbeginn und mit einer anderen Zielsetzung betrieben......
Eine positive Darstellung der Pläne:
https://allisrael.com/de/israel-erwaegt-...zastreifen
Und eine negative Darstellung:
https://www.jungewelt.de/artikel/486535....-gaza.html
Des Weiteren:
https://blogs.timesofisrael.com/blinken-...-war-gaza/
Zitat:Mr. Netanyahu is considering hiring Global Delivery Company (GDC), an Israeli-US private security company, to take charge of aid distribution in Gaza.
The move would serve to preempt efforts by a post-war Gaza administration to rehabilitate the United Nations Relief and Works Agency (UNWRA), the foremost humanitarian operator in the Strip.
Asserting that UNRWA is intertwined with Hamas, Mr. Netanyahu is determined to put the UN agency out of business.
Hiring GDC would allow Mr. Netanyahu to address mounting US pressure to increase the flow of aid into Gaza. The US has threatened to suspend arms sales if Israel fails to significantly enhance the flow.
Haaretz journalist Noa Landau warned that employing GDC “would privatize military rule over Gaza.” She described GDC CEO Moti Kahana’s suggestion that “if something happens, we’ll send a message to Gaza’s residents – you don’t want to mess with us” as a “genuine mafia-style line.”
In interviews with Israel’s Yediot Aharonot and The Guardian, Mr. Kahana demonstrated little empathy for war-ravaged Palestinians or understanding of the extent of Gaza’s devastation.
Die schlechteste aller möglichen Ideen, also bin ich mir fast schon sicher, dass sie so kommen wird. Nicht zum Schutz der Zivilisten und um Frauen und Kinder zu versorgen, sondern zur Bereicherung einer PMC und damit für deren Potemkinsche Aktionen dann weiter Waffen nach Israel strömen und man so tun kann als ob.
https://www.haaretz.com/opinion/2024-10-...fb6c5a0000
Und die Kosten ? Sollen die USA und andere tragen.
Würde man den Palästinensern wirklich helfen wollen, hätte man gleich zu Kriegsbeginn die Zivilisten stück für stück evakuiert und entsprechend außerhalb von Gaza untergebracht und dort richtig versorgt. Und zwar durch den Staat.
So eine Struktur jetzt, nach über einem Jahr Krieg einer privaten Firma übergeben zu wollen, ist nicht nur abenteuerlich, es ist einfach nur vollkommen verblödet und zeigt die ganze Unfähigkeit und Strategielosigkeit der Regierung Netanyahu auf.
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Nach dem israelischen Gegenschlag, die Verhandlungen: Werden die Amerikaner vor den Präsidentschaftswahlen erfolgreich sein?
https://www.lorientlejour.com/article/14...elle-.html
Amos Hochstein am Sonntag in Tel Aviv, parallel zu den Gesprächen in Doha.
OLJ / Von Mounir RABIH, am 27. Oktober 2024 um 00:00 Uhr
[Bild: https://s.lorientlejour.com/storage/atta...245054.jpg]
Das Dorf Aichiyé im Südlibanon unter israelischem Beschuss am 26. Oktober 2024. AFP
Im Dossier Krieg im Libanon und Gaza: unser Spezialdossier
Es gibt viel zu sagen über den israelischen Gegenschlag gegen den Iran. Sie war sicherlich nicht auf der Höhe der israelischen Drohungen. Und sie wurde eindeutig mit den USA koordiniert oder sogar von ihnen orchestriert, indem sie direkt und indirekt mit den betroffenen Parteien kommunizierten, um den Ausbruch eines regionalen Krieges zu verhindern.
Die US-Regierung scheint stolz darauf zu sein, dass sie den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu dazu gebracht hat, mit ihren Forderungen und Einschränkungen zu kooperieren. Amerikanischen Quellen zufolge war dies das erste Mal seit dem 7. Oktober 2023, dass Netanjahu positiv auf den Druck Washingtons reagiert hat.
Gleichzeitig übte die US-Regierung erheblichen Druck auf Teheran aus, um das Land dazu zu bringen, nicht zurückzuschlagen, und um Vereinbarungen zur Einstellung der Feindseligkeiten in der Region, insbesondere in Gaza und im Libanon, zu erreichen. Das Hauptziel der USA ist es, einen Waffenstillstand zu erreichen, indem sie die wenigen verbleibenden Tage bis zu den US-Präsidentschaftswahlen nutzen. Sie hoffen auch, die Freilassung der Geiseln in Gaza durch den iranischen Einfluss auf die Hamas und den Verzicht der Hisbollah auf die von der internationalen Gemeinschaft auferlegten Bedingungen zu erreichen. „Die USA wollen diese Phase nutzen, um den Druck auf den Iran zu erhöhen, um seine militärische Unterstützung für seine Verbündeten in der Region, die eine Bedrohung für die Sicherheit Israels darstellt, zu bremsen“, sagte eine westliche diplomatische Quelle.
In diesem Zusammenhang werden die Verhandlungen unter der Führung Washingtons wieder aufgenommen: in Doha über den Gaza-Konflikt und in Tel Aviv über den Krieg im Libanon. Der US-Gesandte Amos Hochstein wird am Sonntag in der israelischen Hauptstadt erwartet. Wenn er einen Durchbruch erzielt, wird er anschließend nach Beirut reisen, um das Abkommen zu schließen. Die Bedingungen von Hochstein sind klar und bekannt.
Parlamentspräsident Nabih Berry sagte, er habe mit ihm vereinbart, die UN-Resolution 1701 vollständig umzusetzen. Die Amerikaner sprechen ihrerseits von der Einführung von „Durchführungsdekreten“, in denen die Modalitäten der Umsetzung dieser Resolution festgelegt werden, um eine Revision oder eine neue Resolution im Sicherheitsrat aufgrund des möglichen Vetos von Russland und China zu vermeiden. Washington versucht, Verhandlungen mit diesen beiden Mächten in diesem Stadium zu umgehen. Die „Dekrete“ enthalten strenge Anforderungen an die israelische Seite. Netanjahu gab den Ton an, als er am Vorabend des Vergeltungsschlags gegen den Iran sagte, dass der Libanon vom iranischen Einfluss und der Hisbollah „befreit“ werden müsse.
Lesen Sie auch Der Blick richtet sich wieder auf Doha: Was wird Netanjahu tun?
Die amerikanisch-israelischen Verhandlungen werden sich daher auf die Gewährleistung der Sicherheit Israels konzentrieren, mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Entwaffnung der Hisbollah. Es werden verschiedene diplomatische Formulierungen in Betracht gezogen, wie z.B. die Idee eines Rückzugs der Hisbollah nördlich des Flusses Litani oder ein Waffenmonopol des libanesischen Staates.
Wenn Israel seine Ziele nicht auf militärischem Wege erreichen kann, hofft es, sie auf diplomatischem Wege zu erreichen, indem es sich auf den Druck der USA stützt. Die Hisbollah führt weiterhin erbitterte Bodenkämpfe und ist mit der Unterstützung von Nabih Berry der Ansicht, dass der Widerstand im Südlibanon und die Verluste, die Israel zugefügt wurden, ein wichtiger Trumpf in den laufenden Verhandlungen sind. Diese Karte könnte Hochstein dazu veranlassen, Israel davon zu überzeugen, die Bodenoffensive im Südlibanon einzustellen.
Die Herausforderung durch den Iran
Ein Teil dieser Verhandlungen wird zwangsläufig den Iran einbeziehen müssen, den Israel im Libanon und in Syrien einzukreisen versucht und der auch auf seinem Territorium getroffen wurde. Die Israelis wollen aus dieser Position der Stärke heraus verhandeln. Und wenn die israelische Armee in ihrem Kommuniqué nach dem Vergeltungsschlag behauptete, sie sei in der Lage, im iranischen Luftraum zu operieren, so bedeutet dies, dass die Abschreckungsmittel des Iran unwirksam sind und Tel Aviv in Zukunft frei eingreifen kann, insbesondere wenn die Verhandlungen scheitern sollten.
Die neue Phase der Verhandlungen wird also abgewartet werden müssen. Washington und Teheran wollen schnell zu einer Einigung und einem Waffenstillstand kommen. Benjamin Netanjahu hingegen weigert sich, vor den US-Präsidentschaftswahlen Zugeständnisse zu machen. Sollte der Republikaner Donald Trump gewinnen, wird der israelische Premierminister davon ausgehen, dass er mehr Zeit hat, um den Krieg fortzusetzen. Sollte jedoch die Demokratin Kamala Harris gewählt werden, könnte er sich für eine weitere Eskalation entscheiden, um ein Kräfteverhältnis zu erzwingen, bevor sie Druck auf ihn ausübt, um den Konflikt zu beenden.
Der Iran seinerseits strebt ein Abkommen an, da er vor der großen Herausforderung steht, wie er seine Sicherheit langfristig gewährleisten kann, insbesondere im Falle eines Sieges von Trump als US-Präsident und der Fortsetzung des Krieges durch Netanyahu. Teheran hat seine regionalen Verbündeten, die Israel zu schwächen versucht, immer als die Säulen seiner Macht und Abschreckung betrachtet. Daher werden sich die Verhandlungen weitgehend auf die Beziehungen zwischen dem Iran und seinen Verbündeten konzentrieren, sowie auf die Frage, wie deren Einfluss verringert und die iranische Macht in der Region eingeschränkt werden kann. In diesem Sinne führt Israel seine Operation im Libanon durch und übt auch Druck auf Damaskus aus, indem es die Versorgungswege unterbricht.
Multinationale Streitkräfte im Süden?
Parallel zum amerikanischen Vorgehen intervenierten mehrere westliche Akteure, um Botschaften an den Iran zu übermitteln und gleichzeitig verschiedene Vorschläge zu diskutieren, wie man aus diesem Konflikt herauskommen und den „Tag danach“ planen könnte. Es wurden mehrere Ideen auf den Tisch gelegt, die an die Erfahrungen der Verhandlungen im Juli 2006 erinnerten. Einer der Vorschläge bezieht sich auf die Entsendung multinationaler Streitkräfte, um Sicherheit und Stabilität im Südlibanon zu gewährleisten.
Israel fordert seinerseits Handlungsfreiheit, um seine Sicherheit zu gewährleisten und die Rückkehr einer bewaffneten Hisbollah südlich des Litani-Flusses zu verhindern. In diesem Zusammenhang schlägt Israel eine neue Formel vor und spricht von der Entsendung von „friedensstiftenden Kräften“ und nicht von friedenserhaltenden Kräften, eine Terminologie, die von den libanesischen Behörden und mehreren Ländern, die nicht bereit sind, Truppen in den Libanon zu entsenden, zurückgewiesen wird.
Inmitten dieser Entwicklungen entsteht im Libanon eine neue politische Dynamik. Es gibt eine wachsende Forderung an den Iran, das libanesische Territorium, insbesondere den Süden, nicht mehr als Kampfbasis zu nutzen und keine Verhandlungen im Namen des Libanons zu führen. Die Iraner äußerten ihre Bereitschaft, mit den Franzosen über die Modalitäten der Umsetzung der Resolution 1701 und die Stationierung der libanesischen Armee im Süden zu sprechen, was bei den libanesischen Beamten Unmut hervorrief.
Nach Premierminister Nagib Mikati sagte zuletzt der Drusenführer Walid Jumblatt, dass es für den Iran an der Zeit sei, den libanesischen Staat zu respektieren und erinnerte daran, dass nur der libanesische Staat das Waffenmonopol haben und die Entscheidungen über Krieg und Frieden treffen sollte. Herr Jumblatt weigerte sich auch, einen Termin mit dem neuen iranischen Geschäftsträger, Mohammad Reza Shibani, zu vereinbaren, der kürzlich nach dem Besuch des iranischen Außenministers Abbas Araghchi in Beirut als Berater des Ministers für den Nahen Osten und Westasien ernannt worden war.
In Wirklichkeit spiegelt diese iranische Position eine grundlegende Überzeugung in Teheran wider: Es ist nicht mehr möglich, zu der Situation zurückzukehren, die seit Jahren vorherrscht, und der Iran möchte daher über die Umsetzung dieser internationalen Resolution verhandeln. Der israelische Luftschlag könnte daher eine Gelegenheit für Gespräche zwischen Washington und Teheran über die neue politische Konstellation im Libanon bieten, die die Amerikaner zugunsten Israels auszugleichen versuchen.
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(27.10.2024, 15:42)voyageur schrieb: Inmitten dieser Entwicklungen entsteht im Libanon eine neue politische Dynamik. Es gibt eine wachsende Forderung an den Iran, das libanesische Territorium, insbesondere den Süden, nicht mehr als Kampfbasis zu nutzen ...
Ich hatte es vor Wochen schon geschrieben:
Der Wirt (Libanon) fängt an, den Parasiten (Hisbollah resp. Iran) abzustossen.
Da kann man nur die Daumen drücken.
Der Iran ist einfach nur destruktiv, was nun langsam allen Menschen im Nahen und Mittleren Osten dämmert.
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Die Franzosen, die USA, GB und die Iraner haben über den Libanon nichts zu verhandeln. Es wäre mir auch neu, dass der Iran irgendetwas in der Richtung hat verlauten lassen, dass er als Verhandlungspartner für irgendwen in der Sache zur Verfügung steht. Die Hisbollah und die Libanesen können und müssen selbst für sich selbst sprechen. Und Netanjahu wird auch mit niemandem aus der Position der Stärke verhandeln, weil er weder in einer starken Position ist, noch existieren für ihn Verhandlungspartner. Die Strategie ist auch eine völlig andere:
Zitat: Fears grow that Israel is seeking to reopen Lebanon’s internal fault lines
Israel wants ‘to set sectarian groups at each others’ throats’ says the spiritual leader of the Druze community.
October 25, 2024 9:06 am CET
By Jamie Dettmer
CHANAY, Lebanon — Sheikh Akl Sami Abi al-Mona, the spiritual leader of Lebanon’s 300,000-strong Druze community, knows full well the horrors of sectarian conflict. His father was killed during the civil war that tore the country apart between 1975 and 1990, claiming the lives of 150,000 people.
Speaking in his residence in Chanay on Mount Lebanon, southeast of Beirut, he expressed his alarm that Israel’s war against Hezbollah could trigger a return to sectarian violence, something that almost no-one in the country wants but could prove very hard to prevent.
“The Israelis are playing a game,” he told POLITICO, on a chilly evening. “They want to set sectarian groups at each others’ throats and to fight each other,” he added. “Israel will try more and more to create conflict between Shia and Sunni, between Christians and Muslims, as they did after they invaded in 1982.”
...
https://www.politico.eu/article/israel-l...hezbollah/
Zitat:The Israeli military has also issued forced evacuation threats for at least 14 villages in the southern part of Lebanon. Earlier today, we saw footage of the Israeli army destroying village after village near the border between Israel and Lebanon.
What is clear now, day after day, is that both Israel and Hezbollah are becoming more entrenched in their beliefs and determination to continue the cycle of violence and escalation that we’re seeing unfold across the country.
Also, Hezbollah has been launching an unprecedented number of attacks across the border in northern Israel, saying that it’s determined to continue, as well as Israel continues its aggression in this country.
...
https://aje.io/18noxx?update=3277937
Zivilstrukturen zu zerstören, Frauen und Kinder zu töten, auszuhungern oder zu vertreiben ist nur nach israelischer Lesart eine legitime Verhandlungsmasse und sie ist für Israel so nachhaltig wie nichts. Der Krieg mit Israel hat erst begonnen und kann noch Monate oder Jahre weitergehen. An dessen Ende oder noch davor ist Netanjahu entweder tot oder sitzt wegen Korruption und/oder Kriegsverbrechen hinter schwedischen Gardinen.
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(27.10.2024, 20:41)KheibarShekan schrieb: Die Franzosen, die USA, GB und die Iraner haben über den Libanon nichts zu verhandeln. Es wäre mir auch neu, dass der Iran irgendetwas in der Richtung hat verlauten lassen, dass er als Verhandlungspartner für irgendwen in der Sache zur Verfügung steht. Die Hisbollah und die Libanesen können und müssen selbst für sich selbst sprechen.
der
Es gibt (leider) keine organsierten Libanesen.
Zitat:Die politischen Institutionen des Libanon spielen oft eine untergeordnete Rolle im Vergleich zu den hochgradig konfessionalisierten, auf der Persönlichkeit basierenden Politiken. Mächtige Familien spielen immer noch eine unabhängige Rolle bei der Mobilisierung von Stimmen für Kommunal- und Parlamentswahlen.
Dennoch gibt es eine lebhafte Palette nationaler politischer Parteien, von denen einige sogar schon vor der Unabhängigkeit
gegründet wurden.
Die größten sind alle konfessionell gebunden. Die Freie Patriotische Strömung, die Libanesische Phalanx, der Nationale Block, die Nationalliberale Partei, die Partei der Libanesischen Kräfte und die Zedernwächter (jetzt verboten) haben alle ihre eigene Basis unter den Christen.
Amal und Hisbollah sind die Hauptkonkurrenten um die organisierten Stimmen der Schiiten und die PSP (Progressive Socialist Party) ist die wichtigste drusische Partei ( en).
Das schlimme an der Situation kommt ja von der Spaltung des "christlichen Lagers", hier geht es manchmal nicht um Politik sondern um Hass und Rache. Einer der Gründe warum noch immer kein (christlicher") Präsident gewählt wurde.
Der Prozess wird vom Ausland gesteuert werden, aus folgenden zusätzlichen Gründen:
* der Libanon ist pleite
* die libanesische Armée ist nicht kampffähig, sie überlebt mit Hilfe von Spenden und Überweisungen von Golf-und EU Staaten.
* die politische Klasse und der Staatsapparat (aller Konfessionen) sind korrupt und wollen sich nicht erneuern
Wenn es einen Weg zum Frieden geben soll, muss Geld aus dem Ausland fließen, und die libanesische Armee braucht militärische Unterstützung; Weder die Golfstaaten , noch Europa (Frankreich und wahrscheinlich Italien) werden ohne weiteres Geld oder Soldaten in dieses Wespennest entsenden
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(27.10.2024, 21:03)voyageur schrieb: Wenn es einen Weg zum Frieden geben soll, muss Geld aus dem Ausland fließen, und die libanesische Armee braucht militärische Unterstützung;
Gegen beides ist nichts einzuwenden.
Der Libanon wird befriedet werden, wenn die Libanesen das wollen.
Israel hat dann an Ruhe an der Nordgrenze.
Und die Störenfriede aus dem Iran werden verschwinden.
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(27.10.2024, 21:38)Schwabo Elite schrieb: Und die Störenfriede aus dem Iran werden verschwinden.
Der Iran kann sich dann auf seine Kernkompetenz besinnen:
Junge Frauen, die kein Kopftuch tragen, verprügeln.
Und junge Männer, die das falsche denken, an Kränen aufhängen.
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@KheibarShekan
Zitat:Fears grow that Israel is seeking to reopen Lebanon’s internal fault lines
Israel könnte eine solche Vorgehensweise nur an den Tag legen, wenn sie auch eine Chance auf Erfolg hätte. Und da ich denke, dass dem so ist - zumal die Beliebtheit mancher Gruppen im Libanon sich in Grenzen hält -, besteht also eine gewisse Chance auf einen Erfolg. Wenn auch einen eher zynischen.
Ich kann mich aber auch noch entsinnen, dass ich dieses Thema bzgl. konfessioneller Spaltung schon mehrfach angesprochen und genau deswegen die kolportierten, breitgestreuten Sympathien für die Hisbollah auch in Frage gestellt hatte. Und da warst du es, der dieser These dann deutlich widersprochen und das als Wunschdenken der Gegenseite ausgelegt hat. Und jetzt postest du genau so etwas, was deiner bisherigen Position diametral entgegengesetzt steht, und garnierst es als Vorwurf gegenüber Jerusalem...
Schneemann
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@Schneemann
Naja, also ich erwähnte schon vor Tagen, dass man den schiitischen Flüchtlingen in den Gebieten anderer Konfessionen scheinbar hinterherbombt damit diese dort zur Last fallen. Das geht schon die Richtung des Politico Kommentars. Und da gehe ich d'accord, denn das dient auch kaum keinen anderen Zweck. Rein militärisch betrachtet hat es sowieso keinen Zweck Kindergärten, Schulen, Zeltstädte und Flüchtlinge zu bombardieren. Da steckt schon mehr, eine wesentlich sinistere Strategie, dahinter, s. Politico.
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