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Zitat: IDF Northern Command is very close to completing its first mission inside Lebanon - operational control of the first line of villages near the border.
After that, the political echelon may decide to expand the operation at their discretion. (Hillel Biton Rosen, Channel 14)
https://x.com/JewishWarrior13/status/184...9906031008
Die Hezbollah ist im Südlibanon nicht zu einer effektiven Gegenwehr fähig. Nach mittlerweile wochenlangen Operationen israelischer Großverbänd in den Grenzgebieten muss man konstatieren, dass die Hezbollah im Feld noch eine schlechtere Fiigur abgibt als die Hamas. Ich hätte ihre Moral und Kampfkraft deutlich höher eingeschätzt.
Einer der Gründe warum die israelische Arme im Südlibanon vor keinen größeren operativen Problem steht könnte sein, dass sich die Hezbollah für diesen Konflikt falsch vorbereitet und viel zu symmetrisch aufgestellt hat. Sie wurde insofern ein Opfer ihrers Wachstums und Expansion nach dem zweiten Libanonkrieg.
Ein Artikel der diese These noch etwas untermauert:
Hezbollah’s Military Buildup Backfires in War vs Israel
https://israelradar.com/hezbollahs-milit...vs-israel/
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Ich stänker mal an dieser Stelle ein klein wenig von der Seitenlinie: die Hisbollah hat sich meiner Meinung nach sehr stark und zu einseitig auf die Abwehr / Bekämpfung von Kampfpanzern und Panzer-Verbänden ausgerichtet. Und steht nun israelischen Fallschirmjägern gegenüber, die durch Gelände daher kommen und auf Wegen, auf denen kein Panzer kommen kann und die daher von der Hisbollah so gar nicht als Kampfraum vorgesehen waren.
Es gibt einige Indizien dafür, dass die Hisbollah vom Einsatz leichter israelischer Infanterie überrascht war un diesem praktisch nichts entgegen setzen konnte, weil sie dafür überhaupt kein Konzept hatte. Wird natürlich so nicht ganz stimmen, aber ich konnte es mir halt trotzdem nicht verkneifen
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Die Raketen fliegen weiterhin in den Norden bis nach Tel Aviv. Da hat sich insofern nichts für Israel positiv geändert. Auch hat man durchaus schmerzhafte Verluste am Boden im Süden des Libanon erlitten und ist scheinbar auch nirgendwo bislang großartig vorgedrungen. Und die IDF kann sich in dem Gaza-Straflager immer noch nicht frei bewegen. Bombardiert wird von Israel im Libanon seit Tagen vor allem zivile Infrastruktur, um die schiitische Bevölkerung systematisch zu Binnenflüchtlingen zu machen, es wurden Banken und Krankenhäuser bombardiert und Flüchtlingslager für Schiiten in Christlichen Gebieten. Damit werden die Flüchtlinge dort zur Last. Derzeit sind wohl ca. 1/2 Mio. Libanesen vertrieben. Den Nprden des Gaza hungert man gerade systematisch aus, während man die letzten Krankenhäuser dort in Brand setzt. Es hängt also sehr davon ab, wie man Erfolge definiert. Die Hisbollah kämpft derzeit weiter. Die Hamas auch. Aber mit Maßstäben der 1940er Jahre betrachtet ist das rein technisch gesehen natürlich alles sehr erfolgreich.
Zitat:UN agency says Israel still preventing aid from reaching northern Gaza
GAZA (Reuters) - Israeli authorities are still preventing humanitarian missions from reaching areas of northern Gaza with critical supplies including medicine and food for people under siege, the head of the U.N. Palestinian refugee agency UNRWA said on Monday.
Hospitals have been hit and are without power while injured people are left without care, Philippe Lazzarini said on X.
...
https://www.msn.com/en-us/news/world/un-...r-AA1sEepg
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Zitat:Aber mit Maßstäben der 1940er Jahre betrachtet ist das rein technisch gesehen natürlich alles sehr erfolgreich.
Ich stänkere nun auch mal von der Seitenlinie: Wenn man nach den Maßstäben der 1940er Jahre vorgegangen wäre oder vorgehen würde, wäre in Gaza seit Dezember 2023 (Grabes-)Ruhe und ich würde vermutlich Kongo Erich zustimmen (müssen) - ich hoffe, er verzeiht es mir ( ) -, wonach wir genozidale Zustände dort hätten...
Aber ja, ich weiß, wenn es gegen Israel geht, sind solche Vergleiche immer sehr beliebt. Leider.
Schneemann
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(22.10.2024, 21:41)Quintus Fabius schrieb: Es gibt einige Indizien dafür, dass die Hisbollah vom Einsatz leichter israelischer Infanterie überrascht war un diesem praktisch nichts entgegen setzen konnte, weil sie dafür überhaupt kein Konzept hatte. Wird natürlich so nicht ganz stimmen, aber ich konnte es mir halt trotzdem nicht verkneifen haha
Wobei ich dem entgegenhalten würde, dass die israelische Operation nach meinen Eindruck mittlerweile von deutlich schwereren Verbänden getragen wird und sich deutlich robuster gestaltet als als die viel infanteristischer gestalteten Einsätze in der ersten Woche.
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(23.10.2024, 01:04)KheibarShekan schrieb: Die Raketen fliegen weiterhin in den Norden bis nach Tel Aviv. Da hat sich insofern nichts für Israel positiv geändert. Auch hat man durchaus schmerzhafte Verluste am Boden im Süden des Libanon erlitten und ist scheinbar auch nirgendwo bislang großartig vorgedrungen. Und die IDF kann sich in dem Gaza-Straflager immer noch nicht frei bewegen. Bombardiert wird von Israel im Libanon seit Tagen vor allem zivile Infrastruktur, um die schiitische Bevölkerung systematisch zu Binnenflüchtlingen zu machen, es wurden Banken und Krankenhäuser bombardiert und Flüchtlingslager für Schiiten in Christlichen Gebieten. Damit werden die Flüchtlinge dort zur Last. Derzeit sind wohl ca. 1/2 Mio. Libanesen vertrieben. Den Nprden des Gaza hungert man gerade systematisch aus, während man die letzten Krankenhäuser dort in Brand setzt. Es hängt also sehr davon ab, wie man Erfolge definiert. Die Hisbollah kämpft derzeit weiter. Die Hamas auch. Aber mit Maßstäben der 1940er Jahre betrachtet ist das rein technisch gesehen natürlich alles sehr erfolgreich.
Das Beste an solchen Postings ist der chronisch beleidigte Unterton.
"Wir" schiessen Raketen auf Israel.
Und diese Faschisten wehren sich dann auch noch!
Sie "hungern aus", ""vertreiben", "zerstören zivile Infrastruktur".
Vermutlich vergiften die Juden auch die libanesischen Brunnen.
(23.10.2024, 05:54)Schneemann schrieb: ... wonach wir genozidale Zustände dort hätten...
Wir haben doch eindeutig einen Genozid in Palästina.
Einen Genozid, bei der sich die Bevölkerung von 500.000 (1949) auf 5 Mio. (heute) verzehnfacht hat.
/so
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(23.10.2024, 01:04)KheibarShekan schrieb: ---. Den Norden des Gaza hungert man gerade systematisch aus, während man die letzten Krankenhäuser dort in Brand setzt. Es hängt also sehr davon ab, wie man Erfolge definiert. Die Hisbollah kämpft derzeit weiter. Die Hamas auch. ...
(23.10.2024, 11:12)Schwabo Elite schrieb: Das Beste an solchen Postings ist der chronisch beleidigte Unterton.
.... diese Faschisten ... "hungern aus", ""vertreiben", "zerstören zivile Infrastruktur".
... dazu
UN schildern katastrophale Lage im Gazastreifen
Zitat:Stand: 21.10.2024 21:52 Uhr
Die Vereinten Nationen berichten von entsetzlichen Zuständen im Norden des Gazastreifens. Dabei wird Israel auch die Behinderung von humanitärer Hilfe vorgeworfen. Ein UN-Büro warnt vor einer möglichen "Vernichtung" der Bevölkerung. ...
Zitat:Trotz Forderungen der USA
UN-Büro: Israel vereitelt Hilfslieferungen in den Norden von Gaza
22.10.2024, 22:10 Uhr ...
und weil die hiesigen Medien ja parteiisch sind hier der Link zu UN-Präsenz
(23.10.2024, 05:54)Schneemann schrieb: Ich stänkere nun auch mal von der Seitenlinie: Wenn man nach den Maßstäben der 1940er Jahre vorgegangen wäre oder vorgehen würde, wäre in Gaza seit Dezember 2023 (Grabes-)Ruhe und ich würde vermutlich Kongo Erich zustimmen (müssen) - ich hoffe, er verzeiht es mir () -, wonach wir genozidale Zustände dort hätten...
Aber ja, ich weiß, wenn es gegen Israel geht, sind solche Vergleiche immer sehr beliebt. Leider.
Schneemann schon ok, eine sachliche Meinungsverschiedenheit gehört dazu und belebt die Diskussion
und was den Hintergrund WEretz Israel" und die Siedlerbewegung betrifft
Nach dem Krieg wollen sie wieder jüdische Siedlungen in Gaza errichten: zu Besuch bei Israels radikalen Siedlern
(23.10.2024, 11:12)Schwabo Elite schrieb: ... diese Faschisten wehren sich dann auch noch!
Sie "hungern aus", ""vertreiben", "zerstören zivile Infrastruktur".
... da ist mir gerade noch der Bericht der NZZ über den Weg gelaufen:
Zitat:Keine Zivilisten, keine Nahrungsmittel, keine Gnade: ...
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(23.10.2024, 11:53)Kongo Erich schrieb: ...
und was den Hintergrund "Eretz Israel" und die Siedlerbewegung betrifft
Nach dem Krieg wollen sie wieder jüdische Siedlungen in Gaza errichten: zu Besuch bei Israels radikalen Siedlern
da ist mir gerade noch der Bericht der NZZ über den Weg gelaufen: dazu nun auch im SPIEGEL:
Zitat:Lange träumten israelische Siedler von einer Rückkehr in den Gazastreifen. Inzwischen diskutieren sie ihre Pläne offen – geschützt von der Armee, hofiert von der Politik. Zu einem Festival an der Grenze zu Gaza erschienen sogar mehrere Minister.
...
ich bring nur die Einleitung, weil der Rest - wohl aus urheberrechtlichen Gründen - hinter einer Paywall steckt. Aber dieses Eingangstext sagt inhaltlich bereits alles aus
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Warum hat Israel dem Qard el-Hassan den Krieg erklärt?
Zitat:Al-Qard al-Hassan ist eine Art Bankservice, den die Hisbollah im Libanon anbietet. Die meisten Libanesen, vor allem Schiiten, zahlen dort ihr tägliches Geld ein oder leihen sich kleine Summen: bis zu 5.000 Dollar für Hochzeiten oder Einsatzkräfte (Und hinterlegen ein Pfand zB Schmuck) . Und das alles nach islamischen Grundsätzen: keine Zinsen und keine anderen Gebühren als Verwaltungskosten.
Ein Geschäft, das vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs der Banken im Libanon funktioniert. Al-Qard al-Hassan behauptet, mehr als 400.000 Begünstigte zu haben. Das ist enorm, da dies mehr als 7 % der libanesischen Bevölkerung entspricht. Die Organisation ist damit der größte Kreditgeber des Landes. Nach den neuesten Zahlen aus dem Jahr 2019 hätte die Einrichtung in jenem Jahr 500 Millionen US-Dollar verliehen, was laut der libanesischen Zeitung Le Commerce du Levant so viele Kredite wie die anderen 11 Institutionen des Landes zusammengenommen waren .
Es soll aber auch gleichzeitig der finanzielle Arm der Hezbollah sein, alle Geldflüsse sollen über diese "Bank" abgewickelt sein>.
Die Libanesen haben aus guten Gründen kein Vertrauen in die traditionellen Banken; Sie lieben Bargeld und der König sit der Dollar.
Falls es stimmt das Tsahal nicht nur die Büros von Quard el-Hassan zerstört hat, sondern auch die Buchhaltung, die Bargeldreserven, und die Lager der für die Kredite überlassenen Pfände, dann hat der Hezbollah ein echtes Problem.
Er behauptet das Gegenteil, aber ausnahms weise werden wir diesmal im "Nebel des Krieges" ein Teil der Wahrheit sehen.
Es wäre ein schwerer Schlag für die libanesische Wirtschaft.
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Das Thema "Eretz Israel" haben wir im Kontext mit dem Gaza-Streifen schon mehrfach angesprochen, beispielhaft hier:
(16.10.2024, 16:28)voyageur schrieb: Likud organisiert Veranstaltung, die zur Besiedlung von Gaza aufruft.
OLJ (französisch)
OLJ / am 16. Oktober 2024 um 16h58, aktualisiert um 17h05
[Bild: https://s.lorientlejour.com/storage/atta...206981.jpg]
Eine israelische Flagge weht am 8. November 2023 am Rande des südlichen Gazastreifens. Ronaldo Schemidt/AFP
Der Likud, die Partei von Benjamin Netanjahu, kündigte eine bevorstehende Veranstaltung an, die für die Besiedlung des Gazastreifens werben soll. Daran sollen mindestens ein Drittel ihrer Abgeordneten und mindestens eine Ministerin, die ebenfalls dem Likud angehört, teilnehmen: May Golan, die für die soziale Gleichstellung und die Förderung der Frauen Israels zuständig ist.
„Bereitet euch auf die Besiedlung von Gaza vor. Wir werden es gemeinsam nennen: Gaza gehört uns. Für immer!“, steht ganz oben auf dem offiziellen Poster der Veranstaltung. Diese soll am kommenden Montag, den 21. Oktober, anlässlich des jüdischen religiösen Festes Sukkot stattfinden. und hier
(16.10.2024, 20:34)Quintus Fabius schrieb: Gibt übrigens schon seit vielen Monaten einen wachsenden Wiki Eintrag zu dieser Thematik:
https://en.wikipedia.org/wiki/Proposed_I...Gaza_Strip
... Ich frage mich, ob mit den Zerstörungen im Libanon nicht auch der Boden für solche Aktivitäten dort bereitet wird:
(17.10.2024, 15:38)voyageur schrieb: Die israelische Armee sprengt ein Dorf im Südlibanon.
OLJ (französisch)
Das Dorf, zu dessen Zerstörung sich die israelische Division 91 und eine „militärische Ingenieurseinheit“ bekannten und behaupteten, sie hätten auf einen „Tunnel“ gezielt, ist Mhaybib, das zwei Kilometer von der Blauen Linie entfernt liegt.
OLJ / Von der Redaktion, am 16. Oktober 2024 um 18:07 Uhr.
[Bild: https://s.lorientlejour.com/storage/atta...38233.jfif]
.... (Anm.: das ist die Ecke, wo israelische Panzer in den bekannten UN-Posten gewalzt sind)
Die Meldungen über Flucht und Vertreibung sind jedenfalls unübersehbar:
Zitat:Libanon: Flüchtlingswelle und humanitäre Krise nach neuen Konflikten
Zitat:1,2 Millionen Menschen auf der Flucht
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(23.10.2024, 19:44)Kongo Erich schrieb: Die Meldungen über Flucht und Vertreibung sind jedenfalls unübersehbar Zwei katholische Quellen? Die haben genau ein Interesse und das ist deckungsgleich mit dem der christlichen Gemeinschaft im Libanon, die unter den Fluchtbewegungen aus dem Süden des Landes leiden. Insofern sind die zwar mehr oder weniger neutral gegenüber den beiden Akteuren, aber natürlich gegen alles, was diese Fluchtbewegung verstärkt, ganz unabhängig von Schuld oder Notwendigkeit.
Als Quellen mMn dementsprechend unbrauchbar.
Aber zum Thema an sich: Vertreibung. Wo ist der Unterschied zwischen Vertreibung und Evakuierung? Und wäre es besser, die Zivilisten würden nicht "vertrieben", würden also in der Kampfzone verbleiben?
Dass Zivilbevölkerung im Krieg flieht, ist das Normalste überhaupt. Natürlich ist das eine humanitäre Katastrophe, das ist unbestritten. Wie jeder Krieg. Aber es gibt insbesondere für den Libanon bisher keine Anzeichen dafür, dass dort eine "echte" Vertreibung stattfindet, die auf Dauerhaftigkeit ausgerichtet ist. Was wir sehen, ist Flucht und ist Evakuierung und ist natürlich auch Zerstörung von Infrastruktur.
Der Begriff "Vertreibung" suggeriert aber auch hier wieder eine böswillige, genozidale Motivation, für die es keine Belege gibt. (Nein, "Teile der Regierung wollen das" reicht dafür nicht aus.)
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(23.10.2024, 21:33)Broensen schrieb: Aber zum Thema an sich: Vertreibung. Wo ist der Unterschied zwischen Vertreibung und Evakuierung?
Der Unterschied dürfte sein dass Evakuierte später zurückkehren dürfen.
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Wohl eher nicht.
Oder können die Leute, die aus der 20-Km-Zone um Fukushima Daiichi oder dem engeren Gebiet um Tschernobyl in diese Gebiete zurückkehren?
Oder Ende des WKII, Deutsche aus den "Ostgebieten", auch wenn man es Rückführung nannte, eine Evakuierung.
Technisch gesehen, irendwann bestimmt.
Auch wenn der Begriff der Evakuierung dies zwar suggeriert, bedeutet er nicht das zwangsläufig eine kurz- oder mittelfristige Rückkehr möglich ist.
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(24.10.2024, 10:06)Wodan schrieb: Wohl eher nicht.
Oder können die Leute, die aus der 20-Km-Zone um Fukushima Daiichi oder dem engeren Gebiet um Tschernobyl in diese Gebiete zurückkehren?
Der Vergleich hinkt!
Außerdem...
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2015-0...tadt%20mit.
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(23.10.2024, 21:33)Broensen schrieb: ....
Aber zum Thema an sich: Vertreibung. Wo ist der Unterschied zwischen Vertreibung und Evakuierung? ... für solche philologische Definitionen werden in der Regel auch "Lexika" - sogar das viel geschmähte Wikipedia - verwendet. Ich zitiere daraus:
Zitat:Als Evakuierung wird das Räumen von Gebieten bezeichnet. Meist findet sich der Begriff im Zusammenhang mit Gefahrenstellen wie Katastrophengebieten, zum Beispiel Überschwemmungen, Bränden oder Bombenalarmen. Handelt es sich um ein Gebäude, findet sich auch der Begriff Entfluchtung.[1] Die Zeit einer Evakuierung wird als Evakuierungsdauer bezeichnet. Die Begriffe Räumung und Evakuierung werden dabei häufig synonym gebraucht. Manche Institutionen, wie beispielsweise das frühere Bundesamt für Zivilschutz, verstehen unter einer „Evakuierung“ einen geplanten Vorgang und verwenden den Begriff „Räumung“ für das ungeplante Räumen von Gebieten.[/quote) und Zitat:Der Begriff der Vertreibung ist weder juristisch noch historisch klar und unmissverständlich definiert. Er war lange Zeit ein politischer Kampfbegriff und ist immer noch ein Terminus der politischen Sprache. Philipp Ther plädiert für folgende Definition: [quote]
„Vertreibung ist eine erzwungene Form von Migration über Staatsgrenzen hinweg. Die von ihr Betroffenen werden unter mittelbarem oder unmittelbarem Zwang dazu genötigt, ihre Heimat zu verlassen. Vertreibung ist unumkehrbar und endgültig.“
...
Der Geograph Peter Meusburger setzt Vertreibung mit ethnischer Säuberung gleich und definiert sie als „mit Gewalt oder sonstigen Zwangsmitteln bewirkte Aussiedlung der Bevölkerung aus ihrer Heimat über die Grenzen des vertreibenden Staates hinweg“.[3]
Die Historiker Stefan Troebst und K. Erik Franzen definieren Vertreibung „als mit der Anwendung oder zumindest mit der Androhung von Gewalt verbundene erzwungene Bevölkerungsbewegung von Menschen (zumeist von religiösen oder ethnischen Minderheiten, → nationale Minderheit), die zum Verlassen ihrer Herkunftsregion gezwungen sind.“ Hierunter subsumieren sie auch Flucht, sofern sie dauerhaft erfolge und durch Gewalt oder deren Androhung erzwungen werde, und die Ausweisung oder Umsiedlung einer Bevölkerungsgruppe bzw. -minderheit aus einem Staat.
Knapper definiert der Migrationsforscher Jochen Oltmer: Vertreibung sei eine „räumliche Mobilisierung durch Gewalt ohne Maßnahmen zur Wiederansiedlung“
so gesehen war der Exodus von bis zu 650.000 Palästinensern in Folge des Palästinakrieges (1958/49) eine Vertreibung, denn diese Personen konnten nie zurück kehren.
Die Frage ist dann, wie lange eine "Evakuierung" andauern muss, um zu einer "Vertreibung" zu werden.
Nun werden unbestimmte Rechtsbegriffe idR durch Juristen definiert. Und daher ist es auch von Interesse, was die Gerichte sagen. Ich zitiere wieder: Zitat: ...Vertreibungen sind völkerrechtswidrig. Sie wurden bereits im Naturrecht des 18. Jahrhunderts geächtet. Sie verstoßen unter anderem gegen die Haager Landkriegsordnung von 1907, gegen das Verbot von Kollektivausweisungen, gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völker und gegen das Eigentumsrecht. Vertreibungen sind oft mit Enteignungen verbunden. Doch selbst eine Vertreibung ohne Enteignung würde das Eigentumsrecht der Vertriebenen verletzen, weil dieses Recht das Recht der Nutzung einschließt. Ein Vertriebener kann aber seine Immobilien nicht mehr nutzen.
Soweit Vertreibungen eine hinreichend klar definierte Gruppe betreffen und mit der Absicht durchgeführt werden, diese Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören, erfüllen sie außerdem den Tatbestand des Völkermordes im Sinne der UN-Konvention von 1948.
Das Statut des Internationalen Strafgerichtshofes definiert Vertreibung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit. ...
da ist jetzt von der Möglichkeit zur Rückkehr nicht mehr die Rede. Greifbar ist etwas anderes - einmal die Anwendung von Gewalt und zum Anderen die "faktische Enteignung" durch die nicht mehr vorhandene Möglichkeit, die eigenen Immobilie weiter zu nutzen.
Nach dieser Definition sind dann auch die Aktivitäten zionistischer Siedler im Westjordanland als "Vertreibung" der ansässigen Palästinenser zu bezeichnen.
Ich trete daher für eine etwas andere Definition ein:
Eine Evakuierung wird überwiegend von den Zivilbehörden des eigenen Landes gegenüber den eigenen Bürgern vorgenommen und ist mehr oder wenige geordnet und die Teilnahme zumeist freiwillig.
Eine Vertreibung erfolgt dagegen überwiegend von bewaffneten (auch paramilitärischen) Kräften eines fremden Landes gegenüber fremden Bürgern, ist meist überstürzt und ungeordnet und erfolgt nicht freiwillig.
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