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Hezbollah Infrastruktur einen Steinwurf von UNIFIL Stützpunkt entfernt:
https://x.com/sentdefender/status/1845499833735340049
Zitat:The Israel Defense Force has announced that earlier today a Large-Barrage of Anti-Tank Missiles were fired at Israeli Troops operating near a UNIFIL Base in Southern Lebanon, resulting in Serious Injuries to Two Soldiers, as well as Moderate and Light Injuries to several other Soldiers. An Israeli Tank then entered the UNIFIL Outpost, while still taking fire from nearby Hezbollah Positions, to Evacuate the Wounded; during which a Smoke Screen was Deployed by the Tank to assist in the Evacuation. During the Incident, there was No Danger posed to UNIFIL Forces that were Sheltering within the Outpost.
https://x.com/sentdefender/status/1845505861931913242
Aber Hauptsache gleich wieder was von bewussten Angriffen des israelischen Apartheits-Regime gefaselt.
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KongoErich:
Zitat: Den Begriff "zionistische Mordbrenner" wollte ich nicht verwenden, obwohl er mir "auf der Zunge" bzw. in den Fingern lag. Das wäre ggf. als "Judenhass" oder ähnliches missverstanden worden.
Gib doch einfach mal offen zu, dass du Israel hasst. Und dass du zwischen Israel auf der einen - und Juden auf der anderen Seite differenzieren kannst und dies auch so tust, ist völlig klar.
Das Problem welches du meiner Meinung nach hast, ist dass dein Hass auf Israel dir die Sicht auf ganz vieles verstellt. Und selbst wenn es kein Hass deinerseits sein sollte, so bist du meiner Ansicht nach selbst dann viel zu emotional diesbezüglich und siehst die Sache nicht ausreichend distanziert und rein logisch in Bezug auf die Frage der Funktionalität.
Deine negativen Emotionen in Bezug auf Israel verstellen dir die Wahrnehmung und lassen dich schlicht und einfach zu falschen Schlußfolgerungen kommen. Deine Kausalketten stimmen daher schon vom Anfang her nicht, weil sie auf falschen (emotional beeinträchtigten) Wahrnehmungen beruhen, womit die ganze Grundlage von der aus die argumentierst bereits falsch ist.
Und entsprechend kannst du offenkundig nicht wahrnehmen, dass die israelische Regierung weder ein Regime ist, noch dass in Israel Apartheid herrscht. Weil du es wegen deiner emotionalen Empörung nicht wahrnehmen willst.
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Allgemein:
Da es ja gerade erneut eine Aufforderung an die Zivilisten in Gaza gibt den Norden zu räumen - im übrigen sind davon erneut ungefähr 400.000 Menschen betroffen, stellt sich wieder einmal die Frage, wie lange Israel dies als "Strategie" fortführen will ? Wie lange will man noch die Zivilisten hin- und herscheuchen und mit ihnen Ping-Pong spielen um dafür dann in dem "geräumten" Gebiet Whack-an-Hamasfighter zu spielen ?
Und könnte man durch eine Besatzung oder zumindest eine Evakuierung der Zivilisten aus Gaza heraus in gesicherte Bereiche die Hamas-Reste dort nicht sehr viel effektiver und effizienter wegräumen, und vor allem nicht aus wesentlich schneller ?!
Die israelische Strategielosigkeit ist wirklich frappierend und ein mehr als negativer Kontrast zu den exzellenten Leistungen der IDF im Libanon.
Nun lasse ich es gerne gelten, dass man für Gaza einfach keine Pläne hatte und den Krieg gegen den Libanon über Jahre minutiös vorbereitet hat, bis ins allerletzte Detail, dessen ungeachtet müsste man doch nach über einem Jahr der Kämpfe in Gaza jetzt mal endlich irgendeinen sinnvollen Plan auf den Tisch legen, was genau man dort jetzt erreichen will und wie man dies zu erreichen gedenkt ?!
Stattdessen nur Platitüden, nicht erreichbare Fantasieaussagen und Worthülsen seitens der israelischen Regierung.
Also weiter Whack-an-Hamas-Fighter für alle Zeiten ?! Glaubt Israel ernsthaft, dass es dies auch nur noch ein weiteres Jahr so fortführen kann ?!
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Über die Tunnelnetzwerke der Hisbollah, welche sich teilweise auch unter der Grenze nach Israel hinziehen und welche eventuell die der Hamas noch übertreffen:
https://mwi.westpoint.edu/israels-campai...s-tunnels/
Zitat:It is important to note there are major differences between Hamas and Hezbollah tunnels. While some of the functions may be the same, the geology, construction, location, scale, and primary purposes are completely different.
Southern Lebanon consists of hilly, rocky terrain, requiring Hezbollah to dig with drills into solid rock over months and years to create single tunnels. In Gaza, by contrast, sandy sediment allows for digging with simple hand tools, making tunnels quicker to dig but also requiring large amounts of concrete to reinforce them. Hezbollah’s rocky tunnel construction also makes them extremely sturdy, which affects which bunker-busting munitions can reach the tunnels. In addition to running under civilian areas and wooded ground, many of Hezbollah’s tunnels and bunkers are inside mountains. The geographic scale and the variety of terrain pose a different challenge than the network of Hamas tunnels under flat and very dense urban terrain.
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(13.10.2024, 17:44)Quintus Fabius schrieb: Israel hat diesen Krieg wirklich immens gut vorbereitet, anscheinend bis ins allerletzte Detail. Was allerdings noch mehr in den Vordergrund rückt, wie wenig strategisch nachhaltig und strukturiert die aktuelle Regierung dieses operativ so starken Sicherheitsapparates agiert.
(13.10.2024, 17:48)Kongo Erich schrieb: Israel hat es trotz intensivster Bombardierungen bisher nicht geschafft, mehr als nur unbedeutende Randstreifen weit auf libanesisches Territorium vor zu dringen. Vielleicht wollen sie auch gar nicht schnell weiter vorrücken. Die tatsächliche Strategie hinter den aktuellen Operationen ist uns ja nicht bekannt.
Zitat:Es wäre keine Gefahrenzone für die UN, wenn Israel nicht deren Stützpunkte bewusst angreifen würde. ... Um hier eine andere Entscheidung zu erzwingen werden die UN-Truppen sogar selbst bewusst und vorsätzlich attackiert.
Diese Anschuldigungen entsprechen einfach nicht der derzeit bekannten Quellenlage:
tagesschau.de schrieb:Die UN-Friedenstruppe im Libanon (UNIFIL) hat der israelischen Armee vorgeworfen, mit Panzern in eine Stellung der Blauhelmsoldaten im Südlibanon eingedrungen zu sein und zudem ihre Truppenbewegungen blockiert zu haben.
Am frühen Morgen hätten zwei israelische Panzer das Haupttor der Stellung in der Gegend von Ramia zerstört und seien "gewaltsam" eingedrungen, hieß es in einer Erklärung von UNIFIL. Nach 45 Minuten seien diese wieder abgezogen. Am Vortag hätten Soldaten der israelischen Armee zudem "eine entscheidende logistische Bewegung der UNIFIL in der Nähe von Mais al-Dschabal blockiert und ihr den Weg versperrt", hieß es weiter. UNIFIL forderte die Verantwortlichen auf, Erklärungen zu liefern und sprach von "schockierenden Verstößen".
Das israelische Militär teilte dazu mit, dass ein Panzer, der Verwundete transportierte und unter Beschuss lag, beim Wenden einige Meter weit in den UNIFIL-Stützpunkt eingedrungen sei. Zudem seien Rauchgranaten gezündet worden, um den Abtransport der verwundeten Soldaten abzusichern. Anschließend habe der Panzer den Stützpunkt verlassen. Für die UN-Soldaten sei von den israelischen Streitkräften zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr ausgegangen Nun kann man die Begründung und wahre Intention vielleicht in Frage stellen, aber ein Angriff hat defacto nicht stattgefunden, das gibt auch der Vorwurf der Betroffenen so nicht her.
(13.10.2024, 19:48)Quintus Fabius schrieb: Deine negativen Emotionen in Bezug auf Israel verstellen dir die Wahrnehmung und lassen dich schlicht und einfach zu falschen Schlußfolgerungen kommen. Ein Grundproblem in diesem und auch anderen Konflikten. Sobald man Empathie für die Opfer entwickelt, setzt die rationale Einordnung oft aus. Kommt dann noch die Schwierigkeit hinzu, dass beide Seiten sich erhebliches Fehlverhalten erlauben, spielt es oft keine Rolle mehr, wer "im Recht ist" oder ob die beidseitigen Fehlverhalten in einem direkten Zusammenhang stehen. Man landet auf der Seite, für die man die stärkere Empathie entwickelt und jedes Geschehen wird dem folgend aus der Perspektive dieser Seite gewertet. Und kommt dann noch hinzu, dass die absolute Mehrheit der Öffentlichkeit keine Ahnung von militärischen Aspekten hat, wird das ganze noch schwieriger.
Das soll sich jetzt gar nicht auf Erich beziehen, sondern gilt allgemein für all jene außenstehenden Beobachter, die keinen direkten persönlichen Bezug zum Konflikt haben.
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Wie würdet ihr die Auswirkungen einer Zerstörung der Insel Charg auf den Iran bewerten ?
https://de.wikipedia.org/wiki/Charg
Könnte der Ausfall dieses Terminals im Iran zu einem Kippelement für eine Abwärtsspirale für das Regime werden (da die Wirtschaft dann in eine Abwärtsspirale gerät) ? Wie wären die weltweiten Auswirkungen ?
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(13.10.2024, 18:22)Schneemann schrieb: @Kongo Erich
Als Regime gelten Diktaturen und diese können im Normalfall nicht abgewählt werden. Regierungen in demokratischen Ländern schon. ...
Schneemann @Schneemann:
Dann könnte man - auch nach dem Ergebnis der Präsidentschaftswahl im Iran 2024 - die Regierung um den Staatspräsidenten des Iran aber auch nicht als "Regime" bezeichnen. Schließlich gab es da ebenfalls Wahlen - sogar mit einer Stichwahlentscheidung - unter insgesamt vier Kandidaten. Und dabei war in der Vergangenheit auch eine recht hohe Wahlbeteiligung zu verzeichnen.
(13.10.2024, 18:28)Nightwatch schrieb: Hezbollah Infrastruktur einen Steinwurf von UNIFIL Stützpunkt entfernt:
https://x.com/sentdefender/status/1845499833735340049
https://x.com/sentdefender/status/1845505861931913242
Aber Hauptsache gleich wieder was von bewussten Angriffen des israelischen Apartheits-Regime gefaselt. wenn ich das ernst nehme, dann ist die Orientierungslosigkeit der israelischen Soldaten unmittelbar an der Grenze bemerkenswert. Denn die haben mit ihren Panzern das Tor zum UN-Stützpunkt durchbrochen, und somit also die angebliche Infrastruktur der Hisbollah (übrigens dann auch nur einen Steinwurf von der israelischen Grenze entfernt) verfehlt.
Oder war es dann doch ein bewusster Angriff auf den direkt an der Grenze liegenden UN-Stützpunkt?
(13.10.2024, 19:48)Quintus Fabius schrieb: KongoErich:
Gib doch einfach mal offen zu, dass du Israel hasst. Und dass du zwischen Israel auf der einen - und Juden auf der anderen Seite differenzieren kannst und dies auch so tust, ist völlig klar.
Das Problem welches du meiner Meinung nach hast, ist dass dein Hass auf Israel dir die Sicht auf ganz vieles verstellt. Und selbst wenn es kein Hass deinerseits sein sollte, so bist du meiner Ansicht nach selbst dann viel zu emotional diesbezüglich und siehst die Sache nicht ausreichend distanziert und rein logisch in Bezug auf die Frage der Funktionalität.
Deine negativen Emotionen in Bezug auf Israel verstellen dir die Wahrnehmung und lassen dich schlicht und einfach zu falschen Schlußfolgerungen kommen. Deine Kausalketten stimmen daher schon vom Anfang her nicht, weil sie auf falschen (emotional beeinträchtigten) Wahrnehmungen beruhen, womit die ganze Grundlage von der aus die argumentierst bereits falsch ist.
Und entsprechend kannst du offenkundig nicht wahrnehmen, dass die israelische Regierung weder ein Regime ist, noch dass in Israel Apartheid herrscht. Weil du es wegen deiner emotionalen Empörung nicht wahrnehmen willst. @QF:
Gib doch mal offen zu, dass Dir Deine Hochachtung vor den soldatischen Leistungen der IDF den Blick auf die Realitäten des Umgangs der Israelischen Regierung und der von diesen gedeckten und unterstützten Siedlerbewegung mit den heimischen Pälästinensern trübt.
Das Problem welches du meiner Meinung nach hast, ist dass Deine Wahrnehmung alleine auf die militärisch-soldatische Ebene beschränkt ist. Die emotional-menschliche Sicht auf die Betroffenen geht Dir völlig ab. Die ist aber erforderlich, um die Ursachen von Konflikten zu erkennen und zu beseitigen.
Deine positiven Empfindungen in Bezug auf das Soldatentum verstellen Deine Wahrnehmung und lassen Dich schlicht zu einem "Scheuklappendenken" innerhalb Deiner militärischen Blase kommen. Du erkennst nicht, dass der zwischenmenschliche Umgang primär emotional geprägt ist. Das lässt Dich nicht nur als gefühllos erscheinen. Es führt zu falschen Schlußfolgerungen, etwa derart, dass Gewalt ausreicht um Frieden zu schaffen. Dieser Ansatz ist falsch, wie etwa die Kolonialkriege von Algerien bis Vietnam gezeigt haben. Das führt zu einer Kausalkette falscher Entscheidungen, weil die Grundlage, auf der Du argumentierst, bereits falsch ist.
Und entsprechend kannst Du auch nicht bewusst wahrnehmen, dass die palästinensische Bevölkerung im israelischen Herrschaftsgebiet objektiv eine Bevölkerung ohne gesicherten Rechtsstatus ist, die von der Siedlerbewegung und den - diese Bewegung unterstützenden - Staatsorganen drangsaliert und schikaniert wird.
Aber Du gibst es letztendlich auch selbst zu, selbst wenn das nur eine freud'sche Fehlleistung sein sollte:
(13.10.2024, 19:48)Quintus Fabius schrieb: .... dass in Israel Apartheid herrscht ...
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(13.10.2024, 21:29)Quintus Fabius schrieb: Wie würdet ihr die Auswirkungen einer Zerstörung der Insel Charg auf den Iran bewerten ?
https://de.wikipedia.org/wiki/Charg
Könnte der Ausfall dieses Terminals im Iran zu einem Kippelement für eine Abwärtsspirale für das Regime werden (da die Wirtschaft dann in eine Abwärtsspirale gerät) ? Wie wären die weltweiten Auswirkungen ? - Der Iran könnte durchaus auf andere Strukturen ausweichen und wenigstens einen guten Teil der Kapazität auffangen.
- Steigende Preise könnten für einen zustätzlichen Ausgleich sorgen.
- Das Regime hat aufgrund der Sanktionen schon mit wesentlich weniger Ölexport als aktuell überlebt.
- Die Golfanrainer hätten auch genügend Kapazitäten um einen Ausfall zu kompensieren. De
Könnte also durchaus nur überschaubar sein, wenn der Iran als Antwort nicht anfängt, die Ölinfrastruktur der Nachbarländer anzugreifen. Das würde dann aber sehr schnell zu einem größeren Krieg führen.
Ich wäre für einen Angriff auf die iranischen Raketenbasen.
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(13.10.2024, 21:29)Quintus Fabius schrieb: Könnte der Ausfall dieses Terminals im Iran zu einem Kippelement für eine Abwärtsspirale für das Regime werden (da die Wirtschaft dann in eine Abwärtsspirale gerät) ? Wie wären die weltweiten Auswirkungen ?
Diese Insel mit seinen Assets ist eine Achillesferse des Iran und insb. des Regimes.
Jedoch führen militärische Aktionen gegen die iranische Ölindustrie zwangsläufig zu höheren Ölpreisen und damit zu einer Stärkung Russlands im Ukrainekrieg.
Deshalb sind solche Aktionen tabu - im Moment.
Vor der US-Wahl wird ohnehin nichts mehr passieren.
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(13.10.2024, 21:45)Kongo Erich schrieb: Gib doch mal offen zu, dass Dir Deine Hochachtung vor den soldatischen Leistungen der IDF den Blick auf die Realitäten des Umgangs der Israelischen Regierung und der von diesen gedeckten und unterstützten Siedlerbewegung mit den heimischen Pälästinensern trübt. Du machst hier immer wieder den gleichen Fehler und unterscheidest nicht zwischen den Konflikten in Gaza und dem Libanon einerseits und dem Vorgehen radikaler israelischer Siedler mit staatlicher Rückendeckung im Westjordanland. Und das macht es extrem schwer, mit dir hier zielführend zu diskutieren. Und dabei unterstelle ich dir grundsätzlich eine reflektierte Überzeugung als Motiv, die es durchaus ermöglicht, ernsthaft zu diskutieren. Aber du bist leider nicht in der Lage, zwei vom Staat Israel zu verantwortende Vorgänge separat zu bewerten und das ist sehr schade.
Wenn du dir mal die Diskussionen hier vor einem Jahr anschaust, wirst du feststellen, dass ich und -soweit ich mich erinnere- auch Quintus uns damals und auch danach noch äußerst kritisch zur Siedlerbewegung im Osten geäußert haben und dass wir deren Rückzug, eine 2-Staaten-Lösung und sogar die einseitige Erklärung einer solchen durch Israel forderten, dass wir immer wieder die aktuelle israelische Regierung kritisieren und zwar eben gerade mit dem Argument, dass deren Vorgehen keinen Frieden bringen wird. Wir sind also keinesfalls rein pro-israelisch eingestellt. (Ich persönlich betrachte die Existenz des Staates Israels sogar als historischen Fehler.)
Aber das hält uns -im Gegensatz zu dir- nicht davon ab, jedes Geschehen für sich separat einzuordnen und zu bewerten.
Zitat:Das Problem welches du meiner Meinung nach hast, ist dass Deine Wahrnehmung alleine auf die militärisch-soldatische Ebene beschränkt ist. Die emotional-menschliche Sicht auf die Betroffenen geht Dir völlig ab. Die ist aber erforderlich, um die Ursachen von Konflikten zu erkennen und zu beseitigen.
Ich bin vom Gegenteil überzeugt. Der emotional-menschliche Blick auf solche Konflikte führt zu einer Überbewertung menschlichen Leids -insbesondere Einzelschicksalen- gegenüber rationalen, zielführenden Lösungsansätzen. Man kann das Wohl der Menschen auch rein objektiv im Blick haben, ohne sich dabei von Empathie leiten zu lassen.
Zitat:Und entsprechend kannst Du auch nicht bewusst wahrnehmen, dass die palästinensische Bevölkerung im israelischen Herrschaftsgebiet objektiv eine Bevölkerung ohne gesicherten Rechtsstatus ist, die von der Siedlerbewegung und den - diese Bewegung unterstützenden - Staatsorganen drangsaliert und schikaniert wird.
Ich kann natürlich nicht für Quintus sprechen, aber zumindest ich sehe das durchaus. Und ich bin der Ansicht, dass es ohne ein Ende der staatlichen Unterstützung der radikalen Siedler keine Lösung geben kann. Aber das hat für mich rein gar nichts damit zu tun, wie die israelische Armee im Libanon agiert.
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Erich:
Zitat:Aber Du gibst es letztendlich auch selbst zu, selbst wenn das nur eine freud'sche Fehlleistung sein sollte:
Das war ein: Weder …. Noch - Satz. Weder ist die israelische Regierung ein Regime, noch herrscht in Israel Apartheid.
In diesem Kontext sollte man betonen, dass sowohl der Gazastreifen wie auch das Westjordanland nicht Teil Israels sind.
Man könnte also durchaus darüber diskutieren, ob man die Zustände im Westjordanland als eine Art Apartheid sehen kann. Aber das Westjordanland ist nicht Israel. Und das Westjordanland ist auch nicht der Libanon. Ebenso ist Gaza nicht der Libanon usw.
Zitat:Das Problem welches du meiner Meinung nach hast, ist dass Deine Wahrnehmung alleine auf die militärisch-soldatische Ebene beschränkt ist. Die emotional-menschliche Sicht auf die Betroffenen geht Dir völlig ab.
Absolut richtig, menschliches Leid berührt mich emotional sehr wenig oder gar nicht. Das hat aber auch seine Vorteile: beispielsweise hasse ich nicht, ich empfinde keine wirkliche Abscheu vor keiner der beiden Seiten und ich betrachte dass ganze rein mechanistisch, weshalb mich insbesondere die Frage interessiert, wie man dieses Problem technisch lösen kann. Die Frage der Funktionalität und inwieweit man dieses „kaputte“ System reparieren kann, sind hochinteressant. Und meine Zielsetzung wäre hier immer, vor allem für die Palästinenser einen besseren Status zu erlangen und die Rechte der einfachen normalen Palästinenser zu stärken und sicher zu stellen.
Wenn du meine Einträge über eine lange Zeit gelesen hättest, würdest du wissen, dass ich fortwährend eine Zwei-Staaten-Lösung gefordert habe, eine Evakuierung der Zivilisten aus Gaza, dass sich Israel um die Zivilisten kümmert und seiner Verantwortung für diese nachkommt und sogar, dass Israel einseitig und unilateral Palästina anerkennen sollte, sowie darüber hinaus durchgehend ein Zurückdrängen der Siedlungsaktivitäten im Westjordanland - welche ja erst durch Netanyahu dermaßen zugenommen haben. All dies - was stets der primäre Disput beispielsweise zwischen mir und Nightwatch ist - lässt du einfach weg und/oder ignorierst es völlig.
Die ganze Zeit - seit Monaten - ist der primäre Disput zwischen mir und Nightwatch, dass ich mehr Rechte für die Palästinenser will und dies für wesentlich halte, wenn man den Feind hier nachhaltig besiegen will.
Zitat:Die ist aber erforderlich, um die Ursachen von Konflikten zu erkennen und zu beseitigen.
Man kann aber die emotionalen Grundlagen von Konflikten auch aus einer distanzierten Perspektive betrachten und hat dann den Vorteil, dass man selbst nicht durch seine eigenen Emotionen in seiner Wahrnehmung getrübt wird. Nur weil ich gefühlskalt bin, heißt das nicht, dass ich deswegen die emotionalen Gründe und Ursachen von Konflikten nicht erkennen oder nicht verstehen würde. Das Gegenteil ist der Fall !
Zitat:Du erkennst nicht, dass der zwischenmenschliche Umgang primär emotional geprägt ist. Das lässt Dich nicht nur als gefühllos erscheinen. Es führt zu falschen Schlußfolgerungen, etwa derart, dass Gewalt ausreicht um Frieden zu schaffen.
Ich erscheine nicht nur so. Dessen ungeachtet: Seit Jahren schreibe ich über ganzheitliche Ansätze, seit Monaten darüber, dass Israel hier sich zu sehr auf die rein militärische Seite konzentriert. Während Nightwatch beispielsweise schreibt, dass gar nicht mehr möglich ist und alles darüber hinausgehend unrealistisch und politisch nicht durchsetzbar, schreibe ich explizit seit Monaten darüber, dass sehr viel mehr möglich wäre und vor allem notwendig wäre.
Als Anhänger der französischen Doktrin was COIN angeht - welche schlussendlich bevölkerungszentrisch ist - bin ich ohnehin der Überzeugung, dass man einen ganzheitlichen Ansatz weit über das militärische hinaus benötigt und dass dies exakt das ist, was Israel fehlt: eine ganzheitliche Bekämpfung der Hamas und anderer solcher Gegner weit über das militärische hinaus.
Das bloße Gewalt hier nicht ausreichend ist, ist der Kern der meisten Einträge von mir in diesem Forum zu diesem Thema. Seit Monaten. Warum ignorierst du dies dermaßen ?
Zitat:Dieser Ansatz ist falsch, wie etwa die Kolonialkriege von Algerien bis Vietnam gezeigt haben.
Der Algerienkrieg wurde militärisch gewonnen, und allein an der „Heimatfront“ politisch verloren. Und Vietnam wurde was die Frage der Bekämpfung des Vietcong angeht absolut gewonnen. Süd-Vietnam wurde nach der erfolgreichen und nachhaltigen Zerschlagung des Vietcong von ganz konventionellen Truppen in einem ganz konventionellen Krieg geschlagen und erobert. Im übrigen wurde im Vietnamkrieg im Vergleich zum aktuellen Vorgehen der Israelis beispielsweise sehr viel mehr über das rein militärische hinaus getan und geleistet. Das gleiche in Algerien. Das sind beides allein schon deshalb schlechte Vergleichsfälle. Würde Israel in Gaza jetzt so agieren, wie Frankreich in Algerien, könnte man in Gaza tatsächlich nachhaltig Frieden schaffen.
Verbleiben wir noch bei der Aussage: Kolonialkriege. Spezifisch in Bezug auf Gaza ist dieser Begriff schon nicht geeignet, weil Israel hier eben keinen Kolonialkrieg führt. Denn Gaza soll ja explizit nicht besetzt und nicht gehalten werden. Es handelt sich also um eine Post-Koloniale COIN Aktion. Diese hat folgendes Primärproblem: Die Israelis werden über kurz oder lang wieder gehen, und die Hamas dann immer noch überall da sein. Und entsprechend werden die Palästinenser ihre Mathematik machen und daher dazu gezwungen sein, sich auch in Zukunft wieder der Hamas zu unterstellen. Womit das Sicherheitsproblem für Israel weiter besteht. Weshalb Israel den Gazastreifen weiterhin in ein abgeriegeltes Freiluftgefängnis verwandeln muss. Womit der Konflikt immer weiter geht und damit als Aufhänger auch weiter um sich greift. usw.
Gerade eben weil Israel diesen Krieg in Gaza nicht als Kolonialkrieg führt, gerade eben deshalb verliert Israel dort.
Zitat:Und entsprechend kannst Du auch nicht bewusst wahrnehmen, dass die palästinensische Bevölkerung im israelischen Herrschaftsgebiet objektiv eine Bevölkerung ohne gesicherten Rechtsstatus ist, die von der Siedlerbewegung und den - diese Bewegung unterstützenden - Staatsorganen drangsaliert und schikaniert wird.
In Israel selbst gibt es diesen Mechanismus mit der Siedlerbewegung nicht. Dort sind 20% der Bevölkerung, der israelischen Staatsangehörigen schlicht und einfach selbst Palästinenser.
Dir ist anscheinend nicht mal klar, dass jeder fünfte israelische Soldat der da in Gaza kämpft selbst Palästinenser ist und dass bei den israelischen Spezialeinheiten, Verbänden des Geheimdienstes usw. muslimische Araber sogar überrepräsentiert sind !
Desweiteren gibt es in Gaza keine Siedler und auch keine Siedlerbewegung.
Und das Westjordanland als weiterer gesonderter Fall ist nicht israelisches Staatsgebiet.
Nun schreibst du hier geschickt von israelischem Herrschaftsgebiet und ja, Israel beherrscht das Westjordanland. Deshalb könnte man das Geschehen dort durchaus als eine Art kolonialen Krieg einstufen. Ironischerweise ist Israel genau deshalb dort viel erfolgreicher als in Gaza und kann dort die Kontrolle (noch) aufrecht erhalten. Noch, weil Israel dort in Bezug auf COIN teilweise sehr schlecht und inkompetent agiert, und damit die Gefahr besteht, dass das Westjordanland zu einem Hamasistan 2.0 wird, mit einem vollumfänglichen Aufstand aller nicht-jüdischen Gruppen dort. Aktuell glaubt Israel stark genug zu sein, um auch damit fertig zu werden und es ist meine Vermutung, dass die aktuelle israelische Regierung sogar exakt darauf hinaus will, um die Palästinenserfrage genau dadurch zum Nachteil der Palästinenser zu lösen, da eine vollumfängliche Intifada entsprechende Vertreibungen, Fluchtbewegungen und die Verweigerung die Rückkehr der Flüchtlinge zu erlauben für Israel legalisieren könnte.
Das gleiche übrigens in Gaza: ich bin der Überzeugung, dass die aktuelle israelische Nicht-Strategie auf eine Aufrechterhaltung des Konfliktes wie des Kriegszustandes abzielt und Frieden daher gar nicht das Ziel ist. Man will den Konflikt auch in Zukunft und man will das Weiterbestehen der Hamas, gerade eben damit die Palästinenser nicht zu ihrem Recht kommen können.
Ich halte das rein persönlich für einen langfristig gesehen schweren Fehler und bin auch der Meinung, dass Israel seine Möglichkeiten aktuell überschätzt. Gerade aus einer pro-israelischen Position heraus halte ich daher das aktuelle Vorgehen im Westjordanland für falsch, bin der Meinung dass man hier und jetzt in Gaza historische Chancen verspielt (aus Hybris, Selbstüberschätzung, Ignoranz und einer anderen geheimen Agenda anstelle der öffentlich verkündeten). Aber wie andere es hier schon anführten: das sind alles getrennte Fälle. Und beide haben in Wahrheit nichts mit dem Libanon zu tun, dass wird alles nur vorgeschoben und benutzt.
Du verwechselst meiner Meinung nach daher die offizielle Agenda aller Beteiligten mit deren tatsächlichen Zielsetzungen. Das gilt für Israel gleichermaßen wie für die Hamas oder die Hisbollah.
Also getrennt voneinander:
1 Im Westjordanland wird aktuell schlussendlich ein Kolonialkrieg geführt. Die COIN Maßnahmen der Israelis zielen aber meiner Meinung nach nicht auf eine langfristige Beherrschung der Palästinenser dort ab, sondern auf deren Ersetzung durch eine andere Bevölkerung, also in letzter Konsequenz auf eine ethnische Säuberung durch Vertreibung / Flucht usw. Entsprechend verfolgt hier Israel eine geheime Agenda und sollen die COIN Maßnahmen langfristig gesehen Umstände produzieren, welche man dann zur Umsetzung dieser Agenda und deren Rechtfertigung und Legalisierung benötigt.
2 in Gaza - völlig getrennt davon - betreibt man einen Post-Kolonialen Krieg. Dort soll die Hamas an der Macht bleiben, aus genau der gleichen unter 1 genannten Zielsetzung. Beide Fälle hängen insofern zusammen, als dass man hier langfristig auf eine Ein-Staaten-Lösung zu Lasten der Palästinenser heraus will. Ich halte dies für einen Fehler, weil ich es für zu ehrgeizig halte und deshalb beschuldige ich Israel hier vor allem anderen der Hybris / Selbstüberschätzung.
Einschub: Abgesehen von moralisch-ethischen Fragen und rein funktional denke ich, dass der Schaden dieses Geschehens den Nutzen für Israel mit der Zeit weiter übersteigen wird.
3 Der Krieg im Libanon ist davon in Wahrheit völlig unabhängig und muß getrennt betrachtet werden. Auch hier ist der Krieg ein rein post-kolonialer und zudem nicht mal im Bereich von COIN zu sehen, sondern dass ist ein ganz regulärer Krieg mit dem Kriegsziel eine rasant wachsende militärische Bedrohung an der Nordflanke präventiv auszuschalten, bevor diese unbeherrschbar stark wird. Das ist also ein reiner Präventivkrieg, ganz klassisch und sehr weitgehend konventionell, auch wenn er asymmetrisch ist. Dieser Krieg dient also allenfalls der „Flankensicherung“ für die beiden anderen voneinander getrennten Konflikträume. Er hängt mit diesen also allenfalls als eine Art Absicherung zusammen, kann aber auch völlig getrennt von diesen beiden anderen Räumen betrachtet werden.
Beschließend bin ich weiterhin der Überzeugung, dass die aktuelle israelische Regierung hier in Bezug auf Gaza wie auch das Westjordanland langfristig gesehen einen erheblichen strategischen Fehler begeht und die Schäden und die negativen Fernwirkungen für Israel jeden Nutzen weiter übersteigen werden. Davon getrennt und völlig unabhängig, ist der Krieg gegen die Hisbollah absolut notwendig, überfällig und wird für Israel mehr Nützen als Schaden. Es gibt also nicht die eine Lösung für alles, sondern in den jeweils verschiedenen Fällen muss jeweils unterschiedlich gehandelt werden.
Während an einer Stelle (Hisbollah) massive militärische Gewalt unumgänglich notwendig ist, müsste man anderer Stelle (Gaza, Westjordanland) ganz anders vorgehen.
Das Handeln Israels ist also an einer Stelle richtig, und an einer anderen Stelle falsch. Auf gar keinen Fall aber ist es so einfach und unterkomplex wie du es hier oft darstellst, indem du einfach alles miteinander vermengst.
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(14.10.2024, 00:32)Broensen schrieb: Du machst hier immer wieder den gleichen Fehler und unterscheidest nicht zwischen den Konflikten in Gaza und dem Libanon einerseits und dem Vorgehen radikaler israelischer Siedler mit staatlicher Rückendeckung im Westjordanland. Und das macht es extrem schwer, mit dir hier zielführend zu diskutieren. Und dabei unterstelle ich dir grundsätzlich eine reflektierte Überzeugung als Motiv, die es durchaus ermöglicht, ernsthaft zu diskutieren. Aber du bist leider nicht in der Lage, zwei vom Staat Israel zu verantwortende Vorgänge separat zu bewerten und das ist sehr schade.
.... ich bin überzeugt davon, dass diese "separaten Konflikte" mehr als nur einen losen Zusammenhang haben. Wenn es das israelische Verhalten im Westjordanland nicht -, sondern auch eine funktionierende 2-Staatenlöstung mit den Palästinensern gäbe, würde der Nährboden für Hamas und Hisbollah wegfallen.
Das ist ja auch der Grund, warum die Hamas zumindest in der Vergangenheit von Israels Regirung nicht nur geduldet wurde (vgl. das SPIEGEL-Zitat in #1.383 vom 09.10.2024, 22:18).
Und aus dem selben "inneren Grund", aus dem die 2-Staaten-Lösung von Israel boykottiert wird, möchte Israels Regierung ihren Einflussbereich im Libanon ausweiten und die Annektion der Golan-Höhen sichern.
Dabei geht es nicht um "Sicherheit" - das ist lediglich eine Behauptung, die täuschen soll.
Im Kern geht es um "Eretz Israel", also das "Groß-Israel" der Siedlerbewegung, das auch Territorien der Nachbarstaaten Libyen, Syrien und Jordanien einschließt. Das hat auch QF sehr gut erkannt. Er schreibt:
(14.10.2024, 09:58)Quintus Fabius schrieb: Erich:
...
In diesem Kontext sollte man betonen, dass sowohl der Gazastreifen wie auch das Westjordanland nicht Teil Israels sind.
Man könnte also durchaus darüber diskutieren, ob man die Zustände im Westjordanland als eine Art Apartheid sehen kann. Aber das Westjordanland ist nicht Israel. Und das Westjordanland ist auch nicht der Libanon. Ebenso ist Gaza nicht der Libanon usw.
....
...
1 Im Westjordanland wird aktuell schlussendlich ein Kolonialkrieg geführt. Die COIN Maßnahmen der Israelis zielen aber meiner Meinung nach nicht auf eine langfristige Beherrschung der Palästinenser dort ab, sondern auf deren Ersetzung durch eine andere Bevölkerung, also in letzter Konsequenz auf eine ethnische Säuberung durch Vertreibung / Flucht usw. Entsprechend verfolgt hier Israel eine geheime Agenda und sollen die COIN Maßnahmen langfristig gesehen Umstände produzieren, welche man dann zur Umsetzung dieser Agenda und deren Rechtfertigung und Legalisierung benötigt.
2 in Gaza - völlig getrennt davon - betreibt man einen Post-Kolonialen Krieg. Dort soll die Hamas an der Macht bleiben, aus genau der gleichen unter 1 genannten Zielsetzung. Beide Fälle hängen insofern zusammen, als dass man hier langfristig auf eine Ein-Staaten-Lösung zu Lasten der Palästinenser heraus will. Ich halte dies für einen Fehler, weil ich es für zu ehrgeizig halte und deshalb beschuldige ich Israel hier vor allem anderen der Hybris / Selbstüberschätzung.
Einschub: Abgesehen von moralisch-ethischen Fragen und rein funktional denke ich, dass der Schaden dieses Geschehens den Nutzen für Israel mit der Zeit weiter übersteigen wird. ... in dieser Hinsicht sind wir aufgrund unserer Analysen, die aus unterschiedlicher Ausgangsbasis kommen, völlig konform.
Nicht übereinstimmen tun wir in der Abstrahierung, die Du weiter vornimmst:
Zitat: ....
3 Der Krieg im Libanon ist davon in Wahrheit völlig unabhängig und muß getrennt betrachtet werden. ...
Das Handeln Israels ist also an einer Stelle richtig, und an einer anderen Stelle falsch. Auf gar keinen Fall aber ist es so einfach und unterkomplex wie du es hier oft darstellst, indem du einfach alles miteinander vermengst.
Da widerspreche ich Dir einfach, weil ich auch für den Krieg im Libanon in der tiefsten Ebene die gleiche Begründung sehe wie für die anderen Konflikte. Diese Kriege sind untrennbar miteinander verwoben. Das wird - nebenbei - auch hier im Strang deutlich, der das aktuelle Geschehen an allen Fronten einfach als "Sechster Nahostkrieg" zusammen fast.
Deine Vorgehensweise ist mehr auf der taktischen Ebene. Sie zergliedert einen großen Krieg in verschiedene unabhängige Einzeloperationen.
Das erinnert mich an die Vorgehensweise meiner KollegInnen aus meiner beruflichen Tätigkeit. Die Volljuristen dort haben die Streitigkeiten in ihre Einzelfälle separiert oder zerlegt und nur diesen Einzelfall bearbeitet.
Das ist ein Ergebnis der Anwaltsausbildung. Da ist es finanziell und zeitlich effektiv, sich auf die Erledigung dieser einzelnen Rechtsstreitigkeiten zu konzentrieren. Ein weiterer Streit bedeutet ein weiteres Mandat.
Ich bin Verwaltungsrechtler mit dem beruflichen Schwerpunkt Verfassungs- und Staatskirchenrecht, und habe einen anderen - ganzheitlichen - Ansatz bevorzugt.
Ich habe nicht nur den aktuellen Streitfall etwa um die Höhe einer Grabnutzungsgebühr auf dem kirchlichen Friedhof bearbeitet, sondern auch gleich auf eine Erneuerung der örtlichen Friedhofssatzung hingewirkt, wenn ich gesehen habe, dass da eine andere rechtswidrige Regelung drin war, die "vordergründig" mit dem aktuellen Fall nichts zu tun hatte.
Im Endeffekt ist das nur dem vordergründigen Anschein nach ein zusätzlicher Aufwand. Denn spätestens bei Gericht wird eine Inzidentprüfung der Rechtsnorm dazu führen, dass diese als "nicht existent" aufgehoben wird. Und das betrifft dann nicht nur den streitgegenständlichen Einzelfall, sondern eine Vielzahl weiterer Fälle. Und dann ist "die Kacke richtig am dampfen".
Oder - um es anders zu formulieren - als Verwaltungsrechtler bin ich dem Rechtsstaat und dem Gesetz zur Loyalität verpflichtet, nicht meinem Mandanten oder dem Behördenleiter, um deren Wirrsinn zu begründen. Solche Art von "Rechtfertigungsjuristen" sollten eigentlich in Deutschland seit den unseligen Jahren der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts vorbei sein. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich sicher nicht zum Strafverteidiger eignen würde. Aber das führt jetzt zu weit hinaus.
Worauf ich hinaus will, ist etwas anderes:
Nur mit einem ganzheitlichen Ansatz lässt sich die zugrunde liegende Problematik bewältigen. Solange das nicht erfolgt, sind Meldungen über "Vier Tote und Dutzende Verletzte bei Drohnenangriff der Hisbollah auf israelischen Armeestützpunkt" (Quelle) nur Einzelfälle, Eintagsmeldungen in einer Kette von Ereignissen, genauso wie das Eindringen israelischer Streitkräfte mit Panzern in eine Stellung der Blauhelmsoldaten.
Erst die Kette, die Sammlung von Ereignissen, ermöglicht es, einen "Trend" festzustellen.
Und wenn man denn einen Trend festgestellt hat, dann ist es immer noch nicht klar, wo die Ursache der Ereigniskette liegt.
Diese Ursachenermittlung führt wieder zur ganzheitlichen Analyse - und dabei kann ich mich eben nicht auf einzelne Ereignisse oder Fälle beschränken.
zurück aber zu den aktuellen Ereignissen.
_Hier wird berichtet (Zitat): Zitat: Krieg im Nahen Osten: Israel spricht von über 20.000 Toten
Der Krieg im Nahen Osten hat sich bereits gejährt, die Brutalität nimmt immer weiter zu. Die Angriffe von Israel auf den Gaza-Streifen reißen nicht ab, das Regime um Netanjahu konzentriert sich zudem zunehmend auf den Libanon – die Hochburg die Hisbollah-Miliz. Jetzt offenbart die Armee schockierende Zahlen.
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zurück aber zu den aktuellen Ereignissen.
_Hier wird berichtet (Zitat): [quote] Krieg im Nahen Osten: Israel spricht von über 20.000 Toten
Der Krieg im Nahen Osten hat sich bereits gejährt, die Brutalität nimmt immer weiter zu. Die Angriffe von Israel auf den Gaza-Streifen reißen nicht ab, das Regime um Netanjahu konzentriert sich zudem zunehmend auf den Libanon – die Hochburg die Hisbollah-Miliz. Jetzt offenbart die Armee schockierende Zahlen.
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Es gäbe im Libanon auch dann Krieg, und Probleme mit der Hisbollah, wenn Gaza ein international anerkannter, prosperierender demokratischer Stadtstaat wäre, in welchen Israelis wegen der wirtschaftlichen Möglichkeiten auswandern. Auch dann würde im Norden Krieg herrschen - du verkennst hier einfach, wie wenig diese beiden Konflikte in Wahrheit miteinander zu tun haben, und wie sehr seitens der Hisbollah das Geschehen in Gaza nur vorgeschoben wird. Und gäbe es den Fall Gaza nicht, wäre es halt etwas anderes.
Zitat:Wenn es das israelische Verhalten im Westjordanland nicht -, sondern auch eine funktionierende 2-Staatenlöstung mit den Palästinensern gäbe, würde der Nährboden für Hamas und Hisbollah wegfallen.
Nein, würde er nicht. Für die Hisbollah habe ich ja schon oben geantwortet, aber bleiben wir enger gefasst bei der Hamas. Die Hamas herrscht eben nicht deshalb, weil die Palästinenser dies so wollen, sondern durch Terror, Unterdrückung, Gewalt gegen die Palästinenser. Das wird schon von Grund auf von zu vielen nicht verstanden. Die Hamas benutzt Israel und ihren persönlichen Wahn in Bezug auf Juden als Propagandainstrument, ihre Kader glauben all dies auch selbst, aber herrschen kann sie nur durch Unterdrückung, Konflikt und Gewalt, weil sie nur so der Mehrheit der Palästinenser gegen deren Willen ihre Ansichten aufoktroyieren kann.
Daher geht der Wunsch nach fortwährendem Konflikt und mehr Gewalt primär von der Hamas aus und nicht von Israel, da nur so die Hamas sich an der Macht halten kann (Äußerer Konflikt plus Gewalt nach Innen) und nur so ihre völkermörderische Ideologie weiter verfolgen kann. Allein schon deshalb hat die Hamas überhaupt kein Interesse an einer 2-Staatenlösung und würde diese sabotieren wo es nur geht.
Denn die Hamas will ebenfalls nur eine 1-Staaten Lösung - nämlich die Auslöschung Israels, den Völkermord an allen Israelis ohne Ausnahme und die vollständige Vernichtung Israels als Staat insgesamt. Die Hamas ist allein deshalb ein größerer Gegner einer 2-Staaten Lösung als selbst ultrarechte Kreise in Israel dies sind. Niemand will die 2-Staaten Lösung weniger als die Hamas und tatsächlich diente ihr ganzer Angriff am 7 Oktober nicht zuletzt dieser Zielsetzung, jede 2-Staaten Lösung dauerhaft zu verhindern und die Beziehungen der Palästinenser zu Israel dauerhaft zu stören und die wachsenden Kontakte und positiven Beziehungen zwischen den Bewohnern von Gaza und Israel zu vernichten (bspw. die wachsende Zahl von Arbeitskräften aus Gaza welche in Israel gearbeitet haben usw.
Die Hamas hat also keinen Nährboden im Verhalten der Israelis, sondern sie erschafft sich selbst den Nährbodenn, welchen sie für ihre Völkermord-Ideologie benötigt. Die absolute Mehrheit der Palästinenser in Gaza will die Hamas nicht mehr und will sie nur noch loswerden. Gerade eben deshalb die massive Unterdrückung der Palästinenser durch Folter, Mord, Verschwinden lassen usw. seitens der Hamas. Die Palästinenser sind aus eigener Kraft nicht in der Lage diese Gewaltherrschaft gegen sie abzuschütteln. Dafür fehlen ihnen alle Möglichkeiten. Und Israel - und da kommt der wahre Fehler Israels ins Spiel - hilft den Palästinensern in Gaza hier und jetzt eben nicht, diese Gewaltherrschaft abzuschütteln, obwohl man hier und jetzt eine Chance dazu hätte.
Zitat:Im Kern geht es um "Eretz Israel", also das "Groß-Israel" der Siedlerbewegung, das auch Territorien der Nachbarstaaten Libanon, Syrien und Jordanien einschließt.
Das ist nur eine These. Und deshalb schrieb ich auch entsprechend darüber. Während du es hier als gesicherte Wahrheit darstellst und einfach erklärst, dem wäre so. Noch darüber hinaus schrieb ich kein Wort über Territorien im Libanon, Syrien und Jordanien, sondern nur über Gaza und das Westjordanland, die beide kein Teil der von dir hier genannten Staaten sind. Du verfälschst hier also meine Aussage und stellst es so dar, als würde ich deine Ausführungen hier teilen. Dem ist aber nicht so! ich schrieb kein Wort über ein Großisrael und kein Wort über Syrien, Libanon oder Jordanien, sondern NUR über das Westjordanland in einer langfristigen Perspektive.
Ganz im Gegenteil ! habe ich explizit fortwährend zwischen dem Libanon und dem Westjordanland differenziert.
Und explizit geschrieben, dass hier völlig verschiedene Zielsetzungen vorhanden sind, dass Israel also im Libanon völlig andere Ziele verfolgt als im Westjordanland.
Zitat:Nur mit einem ganzheitlichen Ansatz lässt sich die zugrunde liegende Problematik bewältigen. .......
Erst die Kette, die Sammlung von Ereignissen, ermöglicht es, einen "Trend" festzustellen.
Und wenn man denn einen Trend festgestellt hat, dann ist es immer noch nicht klar, wo die Ursache der Ereigniskette liegt.
Man kann die "Ursache" in ihrer Bedeutung auch überschätzen und du verkennst hier meiner Meinung nach, wie sehr hier die Ursache und die Anfänge des ganzen heute nur noch vorgeschobene Mittel zum Zweck sind, die in Wahrheit völlig irrelevant sind und lediglich propagandistisch verwertet und für den Krieg im Informationsraum verwendet werden. Die Ursache der Ereigniskette wird von dir daher als Faktor weit überschätzt. Tatsächlich würden die Feinde Israels selbst dann weitermachen, wenn Israel auf die Grenzen von vor 1967 zurück geht und selbst dann wenn es Jerusalem räumt und auf die Grenzen zum Zeitpunkt der Staatsgründung zurück geht.
Mit Palästina will be free - From the River to the Sea ist keine Koexistenz gemeint. Jedes zurückweichen der Israelis wird in keinster Weise etwas daran ändern, dass man Israel insgesamt vernichten will.
Zitat:Deine Vorgehensweise ist mehr auf der taktischen Ebene. Sie zergliedert einen großen Krieg in verschiedene unabhängige Einzeloperationen.
Es sind voneinander unabhängige Operationen. Sie werden lediglich deshalb von den Feinden Israels miteinander verknüpft, weil dies für sie als Legitimation missbraucht wird.
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(14.10.2024, 11:14)Kongo Erich schrieb: ich bin überzeugt davon, dass diese "separaten Konflikte" mehr als nur einen losen Zusammenhang haben. Natürlich ist das so. Alleine schon dadurch, dass die Hisbollah nach dem 7.10. erklärt hat, sich an dem Krieg auf Seiten der Hamas zu beteiligen. Bis zu einem gewissen Grad bedingen die einzelnen Konflikte einander.
Zitat:Wenn es das israelische Verhalten im Westjordanland nicht -, sondern auch eine funktionierende 2-Staatenlöstung mit den Palästinensern gäbe, würde der Nährboden für Hamas und Hisbollah wegfallen.
Ja, und gäbe es den Staat Israel nicht, wäre das auch hilfreich...
Und gäbe es eine funktionierende 2-Staaten-Lösung, dann hätte der 7.10. nicht stattgefunden und Israel wäre nicht nach Gaza hinein gegangen. Aber eine funktionierende 2-Staaten-Lösung würde auch voraussetzen, dass von Seiten der Palästinenser die Existenz Israels anerkannt und der Kampf gegen diese eingestellt würde. Das würde aber auch dann nicht passieren, wenn Israel die Unterstützung der Siedlerbewegung aufgeben würde. Was es mMn trotzdem tun sollte, weil sonst kein Frieden möglich sein wird ohne einen systematischen und umfassenden Völkermord.
Zitat:Und aus dem selben "inneren Grund", aus dem die 2-Staaten-Lösung von Israel boykottiert wird, möchte Israels Regierung ihren Einflussbereich im Libanon ausweiten und die Annektion der Golan-Höhen sichern.
Dabei geht es nicht um "Sicherheit" - das ist lediglich eine Behauptung, die täuschen soll.
Im Kern geht es um "Eretz Israel", also das "Groß-Israel" der Siedlerbewegung, das auch Territorien der Nachbarstaaten Libyen, Syrien und Jordanien einschließt.
Das jedoch bestreite ich. Weder in Syrien, noch im Libanon und schon gar nicht in Transjordanien geht es um tatsächliche Gebietsgewinne für Israel. Selbst wenn es einzelne Kräfte geben mag, die so etwas verfolgen, so ist das trotzdem nicht Ziel der aktuellen israelischen Handlungen im Norden.
Auch wenn es Zusammenhänge zwischen den Konfliktfeldern gibt und sicher auch das falsche und verwerfliche israelische Handeln im Westjordanland die Angriffe der anderen Seite mit bedingt, so kann man trotzdem nicht die Abwehr- und Präventionsmaßnahmen dagegen einfach damit in einen Topf werfen.
Der IDF-Soldat, der im Libanon eine Raketenabschusseinrichtung zerstört, von der aus seine rechtmäßige Heimat beschossen wird, kann doch nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass ein radikaler Siedler andernorts illegalerweise Palästinenser von ihrem Grund und Boden vertreibt. Und das auch dann nicht, wenn dieser Siedler dabei Rückendeckung durch IDF-Kräfte hat und beides unter der selben zwielichtigen Regierung stattfindet.
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In diesem Kontext sollte man betonen, dass Soldaten der IDF im Westjordanland überproportional aus den Reihen der Siedler selbst sind und dort muslimische Israelis deutlich unterrepräsentiert sind. Das Verhalten von manchen Einheiten der IDF im Westjordanland resultiert nicht zuletzt aus dieser Verbindung heraus, dass die Soldaten der IDF in Wahrheit selbst oft Siedler sind, und/oder Verwandte und viele Freunde unter diesen haben.
Ein erster Schritt wäre es daher beispielsweise, dass man Soldaten mit einem Siedlerhintergrund eben nicht im Westjordanland einsetzt, sondern diese an andere Fronten karrt. Es findet aber genau das Gegenteil statt.
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