Russland vs. Ukraine
wurde da nicht vor Tagen der regionale Oberbefehlshaber ausgewechselt? Ein solcher Wechsel in einer äusserst kritischen Phase stimmt bedenklich.
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Zum russischen Vorstoß im Donbass:

Die Stadt Wuhledar (hier, vor dem Krieg 14.200 Einwohner) ist im Laufe des Tages gefallen, die ukrainische 72. Mechanisierte Brigade wurde unter erheblichen eigenen Verlusten vertrieben. (Quelle) Bereits gestern meldete Perpetua, dass russische Truppen in die Stadt eindringen konnten, die Verteidiger wurden darauf im Stadtzentrum eingekesselt. Der Ausbruchsversuch gelang nur unter Mühen; zumindest einzelne Einheiten müssen ungeordnet die Flucht ergriffen und eventuell sogar Verwundete zurückgelassen haben. Damit endet die Schlacht um Wuhledar nach beinahe 2 Jahren, die nach meiner Zählung 6.000 Russen und 1.200 Ukrainer das Leben gekostet haben.

Wuhledar galt aufgrund seiner hohen Plattenbauten in der Ebene als Schlüsselstellung.

Zum russischen Vorstoß auf Charkiw:

Ein russischer Gegenangriff in Woltschansk wurde "in den letzten Tagen" unter erheblichen Verlusten der Angreifer abgewiesen, augenscheinlich wurden 17 russische Schützenpanzer zerstört, die Infanterie fuhr auf den Fahrzeugdächern aufgesessen mit und war dem ukrainischen Feuer schutzlos ausgesetzt. Nach meiner Zählung etwa ~100 Gefallene. (Quelle) Achtung, die Quelle hat Drohnenaufnahmen, Leichen sind zu erkennen.

Kriegsverbrechen:

Im Sektor Pokrowsk haben russische Soldaten 16 ukrainische Kriegsgefangene ermordet, nachdem diese sich ergeben hatten. Die Gefangenen wurden niedergeschossen, wer danach noch lebte, mit Kopfschüssen exekutiert. Eine Drohne hat das Geschehen gefilmt. (Quelle)

@Quintus Fabius damit wären wir wieder beim Thema Barbarei. Sad Allerdings bezweifle ich, dass solche Taten den gewünschten Effekt erzielen. Es handelt sich nicht nur um gnadenlose, abscheuliche Verbrechen, sie sind auch militärisch dumm. Die Amerikaner haben im Zweiten Golfkrieg gezeigt, wie man Verbände, die noch wenige Jahre zuvor gegen die Iraner bis zum letzten Mann gekämpft hatten, ohne Grausamkeiten zur Aufgabe überreden kann. Und die Verteidiger sehen solche Bilder mittlerweile so oft, da ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch mal einem Ukrainer die Sicherung durchbrennt und er sich lieber in die Luft sprengt, als sich zu ergeben, oder ein Massaker an gefangenen Russen befohlen wird.
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(Gestern, 23:56)muck schrieb: (...) Und die Verteidiger sehen solche Bilder mittlerweile so oft, da ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis (...) ein Massaker an gefangenen Russen befohlen wird.

Das ist mit Sicherheit noch nie passiert. Unter der Tarnbekleidung tragen ukrainische Soldaten ja weiße Ritterrüstungen...

Im Ernst: da wird gegenseitig gefoltert und erschossen. Die entsprechenden Videos sind z.B. auf X zu sehen. Wer das nicht wahrhaben will, glaubt noch an den Weihnachtsmann.

Natürlich wird das nicht befohlen, aber es ist Realität.
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Dann verlinke mal, gerne auch per PN. Ich sammle Berichte über Kriegsverbrechen, und bisher habe ich keinen Grund gefunden, an den Berichten der Vereinten Nationen zu zweifeln, denen zufolge fast alle Kriegsverbrechen an Menschen von den russischen Streitkräften bzw. Söldnern begangen werden.
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Es gab durchaus nachgewiesene Verbrechen auf ukrainischer Seite. Einige wurden sogar von der Ukraine entsprechend selbst verfolgt. Aber es sind wirklich nicht viele, und überwiegend werden sie von den teilweise fragwürdigen Verbündeten / Kriegsfreiwilligen auf Seiten der Ukrainer begangen, beispielsweise Georgiern, islamistischen Tschetschenen usw.
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Wie gesagt:
(18.09.2024, 17:02)muck schrieb: An schweren ukrainischen Kriegsverbrechen sind folgende zwei bzw. drei Vorfälle
verbürgt:
  • In Mala Rohan wurden mehrere russische Soldaten durch georgische Freiwillige u.a. mit Schussverletzungen gequält, nachdem sie sich ergeben hatten.
  • Im April 2022 wurden in Butscha mehrere Kriegsgefangene erschossen.
  • Der VN-Bericht nennt überdies als mögliches Kriegsverbrechen die Erschießung mehrerer russischer Soldaten in Makijiwka, nachdem sich diese ergeben hatten. Als Jurist und jemand, der das Video des Vorfalls gesehen hat, gehe ich davon aus, dass es sich nicht um ein Kriegsverbrechen handelte, weil einer der Russen sich nur zum Schein ergab und das Feuer eröffnete, woraufhin nach herrschender Lehre die gesamte Gruppe ihren völkerrechtlichen Schutzstatus verlor.
Es gibt noch zwei Verdachtsfälle, die ich mangels belastbarer Informationen nicht in die Liste aufgenommen habe:
  • Am 30.08. wurde ein Wohngebiet in Belgorod mit Raketenartilleriefeuer belegt, dabei kamen fünf russische Zivilisten ums Leben. Der russische Gouverneur machte die Ukrainer verantwortlich, diese hätten mit RM-70-Raketenwerfern angegriffen. Prinzipiell möglich, aber mangels Reichweite nur, wenn der Angriff von russischem Gebiet aus erfolgte. Eine Grenzverletzung wurde jedoch nicht gemeldet.
  • Ein deutscher Legionär hat auf Youtube mehrmals behauptet, er habe Gefangenenerschießungen durch einen ukrainischen Zugführer gesehen. Es gab freilich keine weiteren Angaben wie Tatort, Tatzeitpunkt oder Anhaltspunkte zur fraglichen Einheit.
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Es gibt da schon noch ein paar mehr Fälle, aber es sind wirklich wenige. Beispielsweise gab es mal irgendwo einen Fall, wo ein russischer Kriegsgefangener geköpft wurde, meiner Erinnerung nach auch von irgendeinem Kaukasier (Tschetschene?). Aber um das nochmal zu betonen und auch die von dir genannten Beispiele reißen das bereits an: dann sind fast nie bzw. praktisch nie reguläre ukrainische Soldaten bzw. ethnische Ukrainer.

Was umso erstaunlicher ist, wenn man sich die Gesamtlage ansieht und wie sehr die Ukrainer deshalb eigentlich Rache suchen müssten. Genau genommen passieren meiner Meinung nach geradezu auffällig wenig Kriegsverbrechen seitens der Ukraine.

Aber auch umgekehrt halten sich die Russen - für ihre völlig anderen Maßstäbe - tatsächlich zurück, auch wenn das vielen hier jetzt seltsam oder völlig falsch vorkommen mag. Die russische Armee hat andernorten, beispielsweise in Tschetschenien nochmal komplett anders gewütet. Für russische Verhältnisse ist das in der Ukraine tatsächlich noch unter dem was sonst bei denen üblich ist. Man hat nur viel zu viele Jahre die Augen vor diesem Verhalten verschlossen und die extremsten Kriegsverbrechen der Russen andernortens, sei es im Kaukasus oder in Syrien einfach ignoriert.

Die russische Soldateska bestand schon vor der Ukraine aus gewaltsüchtigen Barbaren.
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