Russland vs. Ukraine
Kommt das "Momentum" an die Ukraine zurück?

Sowohl bei Kursk
https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer...0&entry=yt

wie auch im Osten nahe Kupjansk
https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer...1&entry=yt

scheint die Ukraine im Angriffsmodus zu sein,

nur vor Pokrowsk
https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer...1&entry=yt

und vor Anonivka
https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer...2&entry=yt

beissen sich die russischen Soldaten langsam und zäh vor - von Grasbüschel zu Grasbüschel
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Auf irgend einem online Portal einer Tageszeitung war angegeben das die Ukraine wohl bisher 6 F16 bekommen hat im Zusammenhang mit dem Absturz . Es könnte Bild online gewesen sein , bin mir aber nicht mehr sicher

Wenn die ukrainische Invasion der russischen Oblast Kursk eine Ablenkung war, ist sie gescheitert

Zitat: Die ukrainischen Führer beginnen endlich, die Dringlichkeit des Kräftegleichgewichts auf der Pokrovsk-Achse zu begreifen. "Die Situation ist äußerst schwierig", räumte der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelensky am Mittwoch ein. ……………..
Anstatt seine besten Truppen nach Kursk zu drängen, um den ukrainischen Vormarsch zu unterwerfen, kratzte der Kreml eine ungezotte Gegeninvasionstruppe zusammen, darunter viele junge und schlecht ausgebildete Wehrpflichtige. Diese Verstärkungen haben die ukrainische Invasion verlangsamt, aber nicht gestoppt. Noch wichtiger für die russische Strategie ist, dass sie dem Kreml erlaubt haben, seine Oststreitkräfte intakt zu halten.

Das Ergebnis, drei Wochen nach der Invasion der Ukraine in Kursk, ist, dass die russische Offensive im Osten nicht nur weitergeht, sondern an Dynamik gewinnt. "Obwohl wir erwartet hatten, dass die Stadt Novohrodivka in den kommenden Tagen erobert werden würde", bemerkte CIT, "hat das Tempo des Vormarsches der russischen Streitkräfte unsere Erwartungen übertroffen, da sie nicht nur nicht langsamer wurde, als sie sich der Stadt näherte, sondern sogar beschleunigte sich."


https://www.forbes.com/sites/davidaxe/20...as-failed/

(30.08.2024, 13:38)alphall31 schrieb: Auf irgend einem online Portal einer Tageszeitung war angegeben das die Ukraine wohl bisher 6 F16 bekommen hat im Zusammenhang mit dem Absturz . Es könnte Bild online gewesen sein , bin mir aber nicht mehr sicher

Wenn die ukrainische Invasion der russischen Oblast Kursk eine Ablenkung war, ist sie gescheitert



https://www.forbes.com/sites/davidaxe/20...as-failed/


Sollte die Kursk-Offensive dazu gedacht worden sein, den Kreml "an den Verhandlungstisch zu zwingen", ist dies wohl massiv nach hinten losgegangen.
Stattdessen wurden selbst die bereits laufenden Teilverhandlungen und ein angepeiltes Abkommen abgebrochen.

https://www.lemonde.fr/en/international/...094_4.html
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(30.08.2024, 13:38)alphall31 schrieb: Wenn die ukrainische Invasion der russischen Oblast Kursk eine Ablenkung war, ist sie gescheitert
Da gehe ich eher mit General Freuding als mit 'Forbes'. Die Russen haben Kräfte nach Kursk verlegen müssen, die nun in der Ukraine nicht zur Verfügung stehen. Insofern kann man von einem Scheitern hinsichtlich dieses Ziels nur bedingt sprechen. Bei Pokrowsk machen die Russen Druck. Bei Charkiw und im Raum Cherson nicht mehr.
(30.08.2024, 13:38)alphall31 schrieb: Sollte die Kursk-Offensive dazu gedacht worden sein, den Kreml "an den Verhandlungstisch zu zwingen"
Das war sie aber gar nicht, und das wurde auch nie behauptet.

Beabsichtigt war und ist, russisches Territorium als Faustpfand für Verhandlungen zu einem künftigen Zeitpunkt besetzt zu halten. Ob das gelingt, muss sich noch zeigen.
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(30.08.2024, 14:57)muck schrieb: Da gehe ich eher mit General Freuding als mit 'Forbes'. Die Russen haben Kräfte nach Kursk verlegen müssen, die nun in der Ukraine nicht zur Verfügung stehen. Insofern kann man von einem Scheitern hinsichtlich dieses Ziels nur bedingt sprechen. Bei Pokrowsk machen die Russen Druck. Bei Charkiw und im Raum Cherson nicht mehr.Das war sie aber gar nicht, und das wurde auch nie behauptet.

Beabsichtigt war und ist, russisches Territorium als Faustpfand für Verhandlungen zu einem künftigen Zeitpunkt besetzt zu halten. Ob das gelingt, muss sich noch zeigen.

Der Unterschied dürfte im Kampfwert der Truppen liegen. Während die Ukraine dort Truppen mit relativ hohem Kampfwert einsetzt hat Rußland eher kampfschwache Verbände verlegt. Wenn diese ausreichen um die Positionen zu konsolidieren hat sich die ukr. Militärführung massiv verzockt.
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Das es keine Verhandlungen geben wird solange die Ukraine auf russischen Boden steht war von vornherein klar und ist mit dem Abbruch der Verhandlungen ja auch belegt jetzt.
Damit würde man eine Niederlage eingestehen und das wird ebenfalls nicht passieren

Zitat: Der Unterschied dürfte im Kampfwert der Truppen liegen. Während die Ukraine dort Truppen mit relativ hohem Kampfwert einsetzt hat Rußland eher kampfschwache Verbände verlegt. Wenn diese ausreichen um die Positionen zu konsolidieren hat sich die ukr. Militärführung massiv verzockt.

Und genau das ist der Fall .
Im gleichen. Atemzug gewinnen die Russen im donbas und die ukrainische Truppe dort werden hängen gelassen.
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Zum russischen Vorstoß im Donbass:

Der ukrainische Militärhistoriker Roman Ponomarenko, der als Offizier in der Brigade Asow dient, blickt pessimistisch auf die Lage der ukrainischen Armee im Sektor nördlich von Donetsk. Die ukrainische Verteidigung sei dort teilweise zusammengebrochen, viele Verbände seien überstrapaziert, ihre Moral leide. "Der einzige Grund, warum die Russen keinen tiefen Durchbruch schaffen, ist, dass ihre Truppen genauso erschöpft sind wie unsere", schreibt Ponomarenko auf Telegram. "Sie sind jedoch zahlenmäßig deutlich im Vorteil und verfügen über endlose Munitionsvorräte. Deshalb geht ihre Offensive weiter, und wir können sie jetzt nicht aufhalten. Und das liegt nicht an der Operation der ukrainischen Streitkräfte in Kursk." Seiner Meinung nach fehle es der ukrainischen Militärführung an einem Konzept zur Konsolidierung der Lage. (Quelle)

Zum ukrainischen Vorstoß in Kursk:

Die Ukrainer haben in der Oblast Kursk deutlich Boden gutgemacht und die Ortschaften Nechajew und Nischnaja Parowaja (hier) eingenommen. Die beiden Gemeinden liegen 17 km östlich von Sudscha. (Quelle)

Zur geostrategischen Lage:

Der belarussische Präsident Lukaschenka hat gegenüber russischen Medien bekräftigt, dass er seine Armee niemals im Ausland einsetzen werde. (Quelle)

Der russische Präsident Putin wird nächste Woche in die Mongolei reisen, obwohl das Land das Rom-Statut unterzeichnet hat und den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Putin vollstrecken müsste. Ein Kreml-Sprecher gab sich demonstrativ gelassen, alle Aspekte der Reise seien abgestimmt und man habe beste Beziehungen zur Mongolei. Der IStGH und die ukrainische Regierung riefen Ulaanbaatar auf, die völkerrechtlichen Verpflichtungen der Mongolei zu erfüllen, und Putin festzunehmen. (Quelle)
(30.08.2024, 18:55)alphall31 schrieb: Und genau das ist der Fall .
Ist es nicht. Im Gegenteil setzen die Russen im Raum Kursk erfahrene Verbände ein, die u.a. vom Angriff auf Charkiw und aus dem Raum Cherson abgezogen wurden, nämlich die 11. Sturmbrigade, die 810. Marineinfanteriebrigade und das 56. Luftlanderegiment. Von Charkiw hat die Kursk-Offensive definitiv den Druck genommen.
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Zur Lage der ukrainischen Armee:

Der Kommandeur der ukrainischen Luftstreitkräfte, Generalleutnant Mykola Oleschtschuk, ist entlassen worden. (Quelle) Die Rada-Abgeordnete Marjana Besuhla behauptet nun, dass die gestern verlorene F-16 von der eigenen Flugabwehr irrtümlich abgeschossen worden sei; dies könnte mit der Entlassung zusammenhängen. Allerdings steht Oleschtschuk u.a. wegen seines Führungsstils schon länger in der Kritik.

Zum russischen Vorstoß an der östlichen Front:

Die Ukrainer werden ein ernstes Problem bekommen, falls es nicht gelingt, sich so aufzustellen, dass der russische Vorstoß auf Pokrowsk (hier) in der Stadt aufgefangen wird, die wesentlich leichter zu verteidigen wäre als das Umland. Die Russen haben sich in den letzten acht Wochen zwar unter immensen Verlusten, dafür aber sehr stetig von Otscheretyne (hier) vorgearbeitet und etwa 350 km² erobert. Der Angriff wird von fünf Brigaden und fünf Regimentern vorgetragen, bis Pokrowsk wird die erst mal nichts aufhalten können.

Bei Nowowodjane (hier) ist indes ein räumlich begrenzter Gegenstoß gelungen, Perpetuas Lagekarte zeigt einen Einbruch in den russischen Linien von etwa 4 km Breite und 2 km Länge.

Mögliches Kriegsverbrechen:

Ein russischer Luftangriff hat in Charkiw zum Einsturz eines Wohnblocks geführt. Es gibt mindestens 7 Tote und 77 Verletzte. (Quelle)

Zu Ereignissen mit möglicher Relevanz für die Anti-Putin-Koalition:

Das Bundesamt für Verfassungsschutz warnt vor Sabotage-Versuchen im Frachtflugverkehr. Man habe "Kenntnis von mehreren Paketsendungen, die von Privatpersonen an Standorten in Europa aufgegeben wurden und auf dem Weg zu ihren Adressaten in mehreren europäischen Ländern in Brand gerieten", so der Nachrichtendienst in einer Warnung an Luftfrachtdienstleister. Im Juli hatte ein Brandsatz in einem Paket auf dem Flughafen Halle-Leipzig zu einem Feuer in einem Frachtcontainer geführt. Eine russische Urheberschaft gilt als möglich. (Quelle)
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Der ungefähre Frontverlauf am 28.08. in Gestalt der russischen Feldbefestigungen:

[Bild: https://s20.directupload.net/images/240831/r4oxjksi.jpg]

Man sieht auch die neue Verteidigungslinie, die vor Kursk angelegt werden musste.
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Eine weitere interessante Option für die Ukrainer wäre es, Transnistrien zu kassieren. Bin mal gespannt ob das auch irgendwann kommt.
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(31.08.2024, 10:05)Quintus Fabius schrieb: Eine weitere interessante Option für die Ukrainer wäre es, Transnistrien zu kassieren. Bin mal gespannt ob das auch irgendwann kommt.

Das einzig Interessante an Transnistrien ist das russische Munitionsdepot in Cobasna (und evtl. 1,500 russische Kriegsgefangene).

Aber dann hätten sie die überwiegend pro-russische Bevölkerung am Hals und müßten noch mehr Truppen an den Ar*** der Welt stationieren. Selbst die Moldawier wollen keine Wiedervereinigung, weil sie sich damit soundso viele pro-russische Wähler und Agitatoren ins Land holen würden.
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Zur operativen Lage:

Die bildlich bestätigten Materialverluste beider Seiten für die zweite August-Dekade belaufen sich nach Perpetuas Zählung auf
  • Kampfpanzer: 48 russische, 17 ukrainische
  • Schützenpanzer: 49 russische, 36 ukrainische
  • Transportpanzer: 55 russische, 29 ukrainische
  • Geschützte Radfahrzeuge (MRAP): 6 russische, 66 ukrainische
  • Raketenartillerie: 8 russische, 2 ukrainische
  • Rohrartillerie, Selbstfahrlafette: 17 russische, 12 ukrainische
  • Rohrartillerie, gezogene: 33 russische, 13 ukrainische
  • Flugzeuge: 2 russische, 1 ukrainisches
  • Flugabwehrsysteme: 2 russische, 3 ukrainische
  • Mobile Radargeräte: 5 russische, 13 ukrainische
  • Fernmeldesysteme: 39 russische, 46 ukrainische
  • Pionierfahrzeuge: 4 russische, 4 ukrainische
  • Ungeschützte Transportfahrzeuge (auch Quads, Motorräder etc.): 287 russische, 124 ukrainische
Die ukrainischen Verluste haben demnach merklich angezogen, das Verhältnis liegt nun bei 1,5:1 zugunsten der Ukraine. Allerdings liegt der geographische Schwerpunkt nicht auf Kursk, sondern auf der russischen Angriffsachse in Richtung Pokrowsk. Einziger Ausreißer in dieser Hinsicht sind die MRAPs und Mannschaftstransportwagen, die in Kursk zur schnellen Verlegung von Infanterie dienen. Da gingen in der dritten Augustwoche zahlreiche in einem Hinterhalt verloren.

Pokrowsk dürfte ein zweites Bachmut werden.

Mögliches Kriegsverbrechen:

Gestern Abend sind in Belgorod mindestens fünf Zivilisten durch Raketenartilleriefeuer getötet und 37 weitere verletzt worden. (Quelle) Nach Angaben des Gouverneurs von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, hätten ukrainische Einheiten die Stadt mit Streumunition aus RM-70-Raketenwerfern angegriffen. Ich habe die in mehreren Aufnahmen des Geschehens auf r/CombatFootage zu sehende Straßenkreuzung geolokalisiert (es sind Leichen zu sehen, daher kein Link); es befinden sich keine militärischen Einrichtungen in der Nähe; demnach ist von Absicht oder grober Fahrlässigkeit auszugehen. Die Angaben Gladkows sind zwar insofern zu hinterfragen, als die Reichweite des RM-70-Systems nicht ausreicht, um die Stelle von ukrainischem Gebiet aus zu treffen, aber sie können prinzipiell zutreffen.
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(31.08.2024, 10:05)Quintus Fabius schrieb: Eine weitere interessante Option für die Ukrainer wäre es, Transnistrien zu kassieren. Bin mal gespannt ob das auch irgendwann kommt.

Du meinst einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg mit "kassieren"?

Man wirft "dem Westen" und besonders der USA oft nicht ohne Grund vor die "rules based order" nach Gutsherrenart einzufordern.
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(31.08.2024, 14:56)Hinnerk2005 schrieb:
Zitat:Eine weitere interessante Option für die Ukrainer wäre es, Transnistrien zu kassieren.
Du meinst einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg mit "kassieren"?
Alles in der Richtung müsste -wenn überhaupt- als gemeinsame Aktion mit der Republik Moldau stattfinden, zu der Transnistrien offiziell gehört. Etwas anderes traue ich aber den Ukrainern auch gar nicht zu, die werden den Teufel tun, es sich durch eigenmächtige, unabgestimmte Aktionen dort mit den westlichen Nachbarn zu verscherzen. Zumal für sie ja auch kaum etwas zu holen ist außer weiterem Ärger. Eine wirkliche Bedrohung stellt Transnistrien nicht dar, solange es Russland nicht möglich ist, dorthin im größeren Umfang Truppen und/oder modernes Gerät zu verlegen.
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@Broensen hat Recht. Transnistrien ist rechtlich gesehen ein Teil Moldaus. Mit Genehmigung Kischinaus könnte die Ukraine durchaus völkerrechtskonform dort agieren, aber es wäre ein PR-Gau von zweifelhaftem Nutzen. Da gehe ich mit @Old Boy völlig konform, ich glaube nicht, dass irgendeine Seite den Status Quo dort ändern will.

Persönlich frage ich mich vielmehr, warum im Sektor nördlich von Kupiansk so wenig passiert, z.B. auf einer Höhe mit Waluiki (hier). Die Ukrainer haben dort noch starke Kräfte (wobei ich mir nicht darüber im Klaren bin, wie gut diese motorisiert bzw. zu welchem Grad sie mechanisiert sind) – und die russischen Verbände, die beiderseits der internationalen Grenze die Stellungen halten, sind auffallend schwach, weil man sich wohl auf den Fluss Oskil verlässt. Das sind teilweise nicht mal Kampftruppen, die da in den Feldbefestigungen sitzen. Nördlich der Grenze stehen laut Lagekarte irgendwelche Tschetschenen, südlich ein Pionierbataillon und die 9. Artilleriebrigade.

Könnte eine interessante Option sein, über russisches Gebiet in die Oblast Luhansk einzudringen.

Wahrscheinlich sind die ukrainischen Verbände dort aber nur zum Verteidigen in der Lage. Was die Frage aufwirft, wie Syrskyj mit seinen Kräften haushaltet.

Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass der Vorstoß auf Kursk klug und militärisch vernünftig war, manchmal muss man im Krieg eben etwas riskieren. Wenn die Ukrainer den Sejm erreichen, sind sie aus Kursk auch so schnell nicht mehr zu vertreiben, insbesondere wenn die Russen sich währenddessen in Pokrowsk verausgaben, das definitiv ein zweites Bachmut zu werden droht, und zwar für beide Seiten.

Pokrowsk ist und bleibt aber eine große Unbekannte. Übrigens sind immer mehr Z-Blogger in Alarmstimmung, weil sie glauben, der Rückzug der Ukrainer auf die Stadt sei eine Falle (zusammengefasst von 'Welt.de' hier: Link). Persönlich glaube ich das nicht (Ockhams Rasiermesser). Es gäbe auch nur ein Argument, das dafür spräche, nämlich, dass die Ukrainer sich schon seit der dritten Juli-Dekade dort zurückziehen, und trotzdem die Offensive in Kursk begonnen wurde. Ein zweites ist vielleicht, dass es zu Syrskyj passen würde, dessen Beförderung in der Ukraine deswegen einige Unruhe hervorrief.

Wahrscheinlicher ist aber, dass man geglaubt hat, dass die Front auch ohne Reserven standhielte.

In Pokrowsk dürfte sich vieles entscheiden. Aus operativer und strategischer Sicht, scheint mir, ändert sich erst einmal nichts dadurch, dass die Russen die Stadt voraussichtlich in der ersten September-Woche erreichen werden. Denn offene Felder sind das eine; eine eng bebaute Stadt ist etwas völlig anderes. Pokrowsk ist etwa so groß und einwohnerstark wie Bachmut, und das endete mit 30.000 toten Russen.

Die Frage ist aber, was danach passiert.
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Zum ukrainischen Vorstoß auf Kursk:

Der stellvertretende Chefredakteur von 'Soldat und Technik', Stefan Boes, sieht eine "Klärung der Fronten" vonstattengehen. Der Vorstoß in der Oblast Kursk orientiere sich nun nach Westen und strebe auf den Fluss Sejm zu. Sollte es den Ukrainern gelingen, den Sejm zu erreichen, würde sich das von ihnen besetzte Gebiet verdoppeln und wäre durch eine natürliche Grenze vor Rückeroberungsversuchen recht gut geschützt. Russische Quellen sähen überdies die Gefahr einer ukrainischen Offensive in der angrenzenden Region Brjansk. Sie gingen davon aus, dass die 120.000 Soldaten, die nach Lukaschenkas Angaben an der belarussisch-ukrainischen Grenze zusammengezogen worden seien, dafür bereitstünden. Boes glaubt allerdings nicht, dass eine solche Reserve tatsächlich existiert. (Quelle)

Pokrowsk und Kursk, das werden die beiden wichtigsten Punkte auf der Landkarte in diesem Kriegsjahr. Mittlerweile gehe ich davon aus, dass beide Seiten neue Verhandlungen im Winter erwarten – sei es durch den Einfluss einer möglichen Trump-Administration, sei es aufgrund ihres Abnutzungsgrades – und sich in eine bessere Ausgangslage bringen wollen. Wenn die Russen bis dahin nicht weiterkommen als Pokrowsk, und die Ukrainer russisches Gebiet halten können, hätte Kiew ein echtes Ass im Ärmel.

Zu Ereignissen mit möglicher Relevanz für die Anti-Putin-Koalition:

Die Schweiz wird vor dem Hintergrund eines veränderten geostrategischen Umfelds voraussichtlich den Schulterschluss mit der NATO suchen. Eine eigens eingesetzte Studienkommission empfiehlt der Regierung für die zu erarbeitende Sicherheitsstrategie 2025, in eine sogenannte Verteidigungskooperation mit dem Bündnis einzutreten, das auf fest vereinbarten Leistungen beider Seiten basieren soll. Außerdem solle die eidgenössische Armee regelmäßig mit ihren NATO-Pendants üben, und die Schweiz solle künftig Rüstungsgüter auch an kriegführende Staaten verkaufen, sofern diese im Einklang mit internationalem Recht handeln. (Quelle)

Das wäre ein echter Paradigmenwechsel, der auch mit Hinblick auf die Teilnahme der Schweiz an Sanktionen Bedeutung erlangen könnte.
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