(Waffe) Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbs)
Zitat:Skyranger 35 auf Leopard 2 ist erstmal "nur" ein Flakpanzer

FlaK-Panzer eignen sich aber auch hervorragend gegen Bodenziele. Vorausgesetzt (!), sie haben eine Panzerung und ein Schutzkonzept insgesamt die gut genug ist um auf Sichtlinie gegen feindliche Stellungen / Einheiten zu wirken.

Und wenn ein solcher Panzer einen solchen Schutz hätte (einschließlich abstandsaktiver Maßnahmen), könnte er eben auch zugleich als Begleitpanzer dienen (analog zum Begleitpanzer 57 AIFSV, dem Leclerc T40 mit 40mm, dem BMPT usw. )

Diese hatten / haben wiederum Raketen als Ergänzung zur Maschinenkanone und entsprechend wäre es ebenso sinnvoll auch hier Raketen als Ergänzung zur Bewaffnung der MK zu verwenden. Und da solche auch gegen Luftziele unabdingbar sind, und Autonomie in einem System ein hehres Ziel, macht es Sinn sowohl Boden-Luft als auch Boden-Boden Raketen auf solchen Panzern mitzuführen. So war das übrigens auch beim RDF / LT Panzer angedacht, der modular / optional sowohl Boden-Boden Raketen als auch Stinger als Sekundärbewaffnung tragen sollte.

https://topwar.ru/uploads/posts/2017-01/...f-lt-3.jpg

Das theoretische Ideal wäre aber eine Rakete, die sowohl gegen gepanzerte Boden- als auch gegen Luftziele gleichermaßen verwendet werden kann. Bedingt gibt es so was eigentlich schon seit Jahren mit dem ADATS System.

Und auf der Wanne eines Kampfpanzers wäre eben dafür genug Platz.

Zitat:Ob allerdings ein Wannenrecycling wirklich sinnvoll wäre, sei dahingestellt.

Das hängt von den Umständen ab. Man könnte auch überlegen angesichts der realen Umstände auf das MGCS zu verzichten und stattdessen weiter Leopard 2 zu bauen und dann entsprechend halt auch deren Wannen zu verwenden. Das führt hier aber natürlich zu weit weg vom Thema.

Dessen ungeachtet und nur ganz allgemein:

Kampfpanzer und FlaK-Panzer sollten in jedem Fall die gleiche Wanne benutzen, wenn sie in einer Einheit zusammen agieren. Und noch allgemeiner: das Kampffahrzeug und das Fahrzeug für den NNbs sollten immer die gleiche Plattform verwenden. Gerade weil dies mit Skyranger leicht möglich ist, könnte man dieses Prinzip mit Skyranger auch sehr leicht umsetzen.
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Ich glaube du hast mich in beiden zitierten Punkten missverstanden. Beim ersteren ging es mir darum, dass deine Aussage "sowas schlug ich schon 2004 vor" impliziert, ein solches Fahrzeug wäre irgendetwas "besonderes" oder "spezielles", das es vorher nicht gab. Es ist aber letztlich "nur" ein Flakpanzer, konzeptionell so, wie man ihn seit inzwischen über 80 Jahren kennt. Deshalb auch meine Nachfrage, was du genau meinst. Natürlich ist das etwas, dass in der Form in der aktuellen Bundeswehr fehlt und in meinen Augen dringend benötigt wird (gut, ich bin eher der Meinung, dass ein FlaRak-Panzer mit MK statt ein Flakpanzer mit FK benötigt wird, aber wie gesagt, das sind erstmal Spitzfindigkeiten), aber es ist jetzt nichts großartig neues.

Und beim Hinweis auf das Wannenrecycling ging es mir nicht um die Verwendung der gleichen Wannen, sondern um die Fortnutzung alter Wannen. Die aktuellen Leopard-Modelle erhalten neue Wannen, weil es zu aufwändig ist die alten Wannen aufzuarbeiten und anzupassen. Sofern sie noch verwendbar sind liegt es nahe, sie trotzdem noch weiter zu nutzen. Die Leopard-Problematik bliebe aber auch bei einem Gepard 2 bestehen, ich würde also eher davon ausgehen, dass hier neu gebaute Wannen der sinnvollere Weg sind. Neue Wannen im Sinne einer Eigenentwicklung ist natürlich nicht mein Ziel. Ob die Systeme auf einem Kampfpanzerchassis aufbauen sollten, oder auf einem Schützenpanzerchassis, ist natürlich eine kurzfristig berechtigte Frage. Langfristig wird sich das hoffentlich eh angleichen (ohne deshalb gleich sein zu müssen).
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Bezüglich der Wannen stimme ich dir vollauf zu, dass hier neue Leo2 Wannen besser und sinnvoller wären. Allgemein sollte ein FlaK-Panzer meiner Meinung nach besser auf der Wanne eines Kampfpanzers statt auf der eines Schützenpanzers aufgebaut werden. Die Gründe reichen vom besseren Schutz bis hin zur spezialisierten Wanne weil diese eben nicht dem Transport von Infanterie im Inneren dient und zur Frage der Motorisierung im Verhältnis zum Gewicht usw.

Bezüglich des erstgenannten Punktes: das besondere / spezielle wäre halt im Unterschied zum Gepard / einem regulären konventionellen FlaK-Panzer hier die dezidierte Verwendung als Begleitpanzer. Dass dieses Fahrzeug also explizit auch gegen Bodenziele wirken soll, und dies nicht als Notbehelf, sondern als eine seiner Rollen. Deshalb nur eine MK statt derer zwei wie beim Gepard, und ein kleinerer Turm usw, also so wie es hier (optisch) zu sehen ist. (ja ich weiß, auch dieses System jetzt ist eben nicht zugleich ein vollwertiger Begleitpanzer, es könnte dies aber sein, wenn man noch entsprechende zusätzliche Schutzmaßnahmen vorsieht).
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Das System ist nicht nur kein vollwertiger Begleitpanzer, es soll auch keiner sein, und was du hier als Vorteil dahingehend nennst wurde nicht bewusst für eine solche Rolle gewählt. Eine MK statt zwei, weil die gleiche Leistungsfähigkeit in der Flugabwehr erzielt werden kann, aber die Integration deutlich vereinfacht wird. Ein kleiner Turm, weil dieser ursprünglich nicht für schwere Kettenfahrzeuge entwickelt wurde. Rheinmetall ist sehr geschickt darin, vorhandene Komponenten neu zu arrangieren und dadurch Demonstratoren zu schaffen, die mehr Aussagen als irgendwelche Papierprojekte.
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Zitat:Das System ist nicht nur kein vollwertiger Begleitpanzer, es soll auch keiner sein, und was du hier als Vorteil dahingehend nennst wurde nicht bewusst für eine solche Rolle gewählt.

Das ist mir schon klar, dass das hier gar nicht die Intention war. Aber es könnte ein vollwertiger Begleitpanzer sein, dass ist ja gerade der Clou dabei. Alle Grundlagen dafür sind konzeptionell da, und daher spielt es keine Rolle, ob dies bewusst so gewählt wurde oder nicht. Das Konzept an sich ist richtig und wäre daher ausbaubar.
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