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(09.03.2024, 19:08)HeiligerHai schrieb: Und dann 30J lang 2 VLS & LFK Familien nutzen? Ich wollt' gerade sagen: "Das müssen wir doch sowieso, wenn wir umstellen", aber dann fiel mir wieder ein, dass die F125 ja gar kein VLS hat. Insofern wäre die F126 natürlich wirklich der bestmögliche Zeitpunkt zum Wechseln gewesen.
Ich hätte ja auch gar nichts gegen einen früheren Wechsel einzuwenden, aber aufgrund des aktuell nicht optimalen FK-Portfolios für das SylverVLS hielte ich eine Umplanung der F126 diesbezüglich für übereilt. Wir sollten erst eine Perspektive für ein eigenes FK-Portfolio entwickeln, bevor wir den Starter wechseln. Und ich fürchte, dafür reicht die Zeit bei F126 nicht. Für eine potentielle F126 AAW könnte man das aber andenken, ggf. auch durch Ergänzung des vorh. Mk.41 für ESSM durch ein zusätzliches SylverVLS für Aster30, auch wenn man sich dadurch natürlich in den Bestückungsmöglichkeiten einschränkt.
Aber so tragisch würde ich eine Parallel-Nutzung auch gar nicht bewerten. Wenn man sich die realen Raketenbeschaffungen anschaut, dann tut sich da ja eh über die Nutzungsdauer hinweg nur sehr wenig, Stichwort SM-2-IIIA.
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Die NL, GB und GRE würden bzw. werden ebenfalls Sylver und MK 41 bzw 48 parallel nutzen. Mit der Einführung von Sylver bei der griechischen Marine wird die MK. 41 ( außer SPA )nach und nach aus dem Süden der EU verschwinden. Zudem sind die Spanier damit nach meinem Kenntnisstand auch das einzige EU Mitglied das auf Aegis setzt. Damit setzen vier der wichtigsten Marinen in der EU ( ITA, FRA, NL, GRE) sowie GB auf ein totes Pferd!? GB entwickelt wie bereits angeführt Aster/SEA Viper weiter. https://www.mbda-systems.com/press-relea...c-threats/ Womit unsere Freunde von der Insel liebäugeln weiss ich nicht, aber zum Nachfolger der Type 45 ist nach meinem Kenntnisstand noch nichts ( geschweige denn konkretes) bekannt.
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Mal das technische beiseite. Das ist doch alles eine riesen Fehlplanung, ich kann ja verstehen das man, was von der Stange kaufen möchte, aber es gibt einfach keine Strategie bei diesen Beschaffungen. Bei jeder Klasse wird wieder ein neues Süppchen gekoch.
Mal ganz unabhängig, was welche Vorteile hat, es kann doch nicht sein, dass wir am Ende zeitweise vier verschiedene CMS bei den Kampfschiffen verwenden: ANCS (K130/F125), Tacticos (F126/123), 9LV (F123B) und Aegis/CMS330 (F127). Da ist doch ganz klar, dass wir bei der Entwicklung hinterherhinken, wenn wir die Ressourcen auf die vier Systeme aufteilen müssen. Also lasst uns doch einfach das CMS nehmen, welches uns zukünftig die meisten Skaleneffekte bietet. Es gibt sowieso kein CMS von der Stange, das sind am Ende doch alles geforkte Programme, die wieder spezifische Aktualisierungen und Testverfahren benötigen. Von der ganzen Netzwerkarchitektur und Kommunikation mal ganz zu schweigen.
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(09.03.2024, 20:20)FJ730 schrieb: Die NL, GB und GRE würden bzw. werden ebenfalls Sylver und MK 41 bzw 48 parallel nutzen. Mit der Einführung von Sylver bei der griechischen Marine wird die MK. 41 ( außer SPA )nach und nach aus dem Süden der EU verschwinden. Zudem sind die Spanier damit nach meinem Kenntnisstand auch das einzige EU Mitglied das auf Aegis setzt. Damit setzen vier der wichtigsten Marinen in der EU ( ITA, FRA, NL, GRE) sowie GB auf ein totes Pferd!? GB entwickelt wie bereits angeführt Aster/SEA Viper weiter. https://www.mbda-systems.com/press-relea...c-threats/ Womit unsere Freunde von der Insel liebäugeln weiss ich nicht, aber zum Nachfolger der Type 45 ist nach meinem Kenntnisstand noch nichts ( geschweige denn konkretes) bekannt.
Und durch das UK verschwindet Sylver aus dem Norden Europas.
Ehrlich: Was haben wir militärisch mit Südeuropa zu schaffen?
Außerdem hab ich keine Ahnung, wie NL & GR als wichtigste EU-Marinen gelten können.
GR versucht übrigens die Constellation-Class (AEGIS & MK41) in Lizenz zu fertigen.
(09.03.2024, 20:34)Kul14 schrieb: Mal das technische beiseite. Das ist doch alles eine riesen Fehlplanung, ich kann ja verstehen das man, was von der Stange kaufen möchte, aber es gibt einfach keine Strategie bei diesen Beschaffungen. Bei jeder Klasse wird wieder ein neues Süppchen gekoch.
Mal ganz unabhängig, was welche Vorteile hat, es kann doch nicht sein, dass wir am Ende zeitweise vier verschiedene CMS bei den Kampfschiffen verwenden: ANCS (K130/F125), Tacticos (F126/123), 9LV (F123B) und Aegis/CMS330 (F127). Da ist doch ganz klar, dass wir bei der Entwicklung hinterherhinken, wenn wir die Ressourcen auf die vier Systeme aufteilen müssen. Also lasst uns doch einfach das CMS nehmen, welches uns zukünftig die meisten Skaleneffekte bietet. Es gibt sowieso kein CMS von der Stange, das sind am Ende doch alles geforkte Programme, die wieder spezifische Aktualisierungen und Testverfahren benötigen. Von der ganzen Netzwerkarchitektur und Kommunikation mal ganz zu schweigen.
Dann wären wir wieder bei AEGIS & x.
Das wird nämlich automatisch weiterentwickelt.
ANCS ist imho ein totes Pferd - das ist ja nicht einmal ein richtiges FüWES.
F123(B) & F124 sind mit Einführung von F127 dann Geschichte.
Ergo: Tacticos mit AWWS auf F126 und AEGIS auf F127.
F126 kann hier immerhin auf die ASWF von NL/BE setzen.
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(09.03.2024, 20:42)HeiligerHai schrieb: Und durch das UK verschwindet Sylver aus dem Norden Europas.
Ehrlich: Was haben wir militärisch mit Südeuropa zu schaffen?
Außerdem hab ich keine Ahnung, wie NL & GR als wichtigste EU-Marinen gelten können.
GR versucht übrigens die Constellation-Class (AEGIS & MK41) in Lizenz zu fertigen. Ich habe gerade eine Quelle zu SEA Viper angegeben die das Gegenteil aussagt. Ich habe ITA und FRA mit angeführt. Welche Marine in der EU außer SPA kommt denn sonst noch in Betracht? Was wir militärisch mit den nach uns größten EU Ländern ITA/FRA ( gerade in der aktuellen Situation) zu tun haben??? Im Ernst? GR wollte auch schon MEKO 200 und FREMM kaufen. Am Ende ist nur die FDI mit Aster/Sylver realisiert worden. Constellation mit Aegis sehe ich da noch nicht.
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(09.03.2024, 20:42)HeiligerHai schrieb: Und durch das UK verschwindet Sylver aus dem Norden Europas.
Ehrlich: Was haben wir militärisch mit Südeuropa zu schaffen?
Außerdem hab ich keine Ahnung, wie NL & GR als wichtigste EU-Marinen gelten können.
GR versucht übrigens die Constellation-Class (AEGIS & MK41) in Lizenz zu fertigen.
Dann wären wir wieder bei AEGIS & x.
Das wird nämlich automatisch weiterentwickelt.
ANCS ist imho ein totes Pferd - das ist ja nicht einmal ein richtiges FüWES.
F123(B) & F124 sind mit Einführung von F127 dann Geschichte.
Ergo: Tacticos mit AWWS auf F126 und AEGIS auf F127.
F126 kann hier immerhin auf die ASWF von NL/BE setzen.
Nein "unsere" Version von Aegis wird nicht automatisch weiterentwickelt. Genausowenig wie "unsere" Variante der SM2 automatisch weiterentwickelt wurde. Wir werden auch bei Aegis Weiterentwicklungen und deren Integration in unser System teuer und mit der entsprechenden Zeitverzögerung einkaufen müssen.
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(09.03.2024, 20:34)Kul14 schrieb: Also lasst uns doch einfach das CMS nehmen, welches uns zukünftig die meisten Skaleneffekte bietet. Wer würde heute entscheiden welches Windows er oder sie in 12 Jahren haben will? Bei 30 Jahren Nutzung hat das aktuelle Produkt XYZ mit XYZ von damals des gleichen Herstellers nur noch den Namen gemein, sonst nichts mehr. Die einzige Lösung ist "normale" Hardware die alle 5-10 Jahre regenriert werden muss, und modulare virtualisierte Software die es erlaubt Teile aufzufrischen und zu ersetzen ohne das alles in sich zusammenfällt. Dazu noch eine Marine, die regelmäßig Geld in die Hand nimmt damit die IT an Bord nicht festfriert so dass am Ende beim grossen Sprung dann auch kein Megaupdate mehr hilft ...
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(09.03.2024, 21:12)Kul14 schrieb: Nein "unsere" Version von Aegis wird nicht automatisch weiterentwickelt. Genausowenig wie "unsere" Variante der SM2 automatisch weiterentwickelt wurde. Wir werden auch bei Aegis Weiterentwicklungen und deren Integration in unser System teuer und mit der entsprechenden Zeitverzögerung einkaufen müssen. Das ließe sich nur dann umgehen, wenn wir ein nahezu unverändertes US-Design kaufen würden oder zumindest ein in den relevanten Teilen (CMS/LFK/Radar/...) gleiches System integrieren. Dann is' aber weitestgehend Essig mit nationaler Industriebeteiligung über das Zusammenschweißen hinaus.
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(09.03.2024, 21:12)Kul14 schrieb: Nein "unsere" Version von Aegis wird nicht automatisch weiterentwickelt. Genausowenig wie "unsere" Variante der SM2 automatisch weiterentwickelt wurde. Wir werden auch bei Aegis Weiterentwicklungen und deren Integration in unser System teuer und mit der entsprechenden Zeitverzögerung einkaufen müssen. Die SM-2 wurde ja weiterentwickelt.
Zu SM-2IIIAZ und SM-2IIIC.
Nur haben wir weder JUWL (APAR Blk. 2) noch das MK41 upgegraded.
Und weil wir 10J lang das MLU verweigert haben, sind wir jetzt hier.
Das liegt aber eben nicht an der SM-2 - die kontinuierlich weiterentwickelt wurde.
Sonder daran, dass wir nicht die most basic Upgrades finanzieren konnten.
Wenn du kein Geld in die Hand nimmst, wirst du mit KEINEM WaSys Erfolg haben.
Egal ob Thales oder Lockheed.
Zu AEGIS: Natürlich musst du Nachrüstungen vornehmen - diese Kosten Geld. Aber die Entwicklung neuer AEGIS & MK41 Baselines übernimmt die USN zuverlässig.
(09.03.2024, 23:55)Broensen schrieb: Das ließe sich nur dann umgehen, wenn wir ein nahezu unverändertes US-Design kaufen würden oder zumindest ein in den relevanten Teilen (CMS/LFK/Radar/...) gleiches System integrieren. Dann is' aber weitestgehend Essig mit nationaler Industriebeteiligung über das Zusammenschweißen hinaus.
Und welche Nationale Beteiligung haben wir bei eurem Vorschlag?
Sylver & Thales Nederland Stuff kommt bekanntermaßen nicht aus DE.
Ergo: Vlt. Iris-T, wenn wir das navalisieren.
Nur, dass wir dann 3 europäische navalisierte LFK-Familien haben (Aster mit FR, CAMM mit IT/UK und Iris-T mit DE - dazu dann noch SMs anderen Marinen).
Dann ist euer Argument der europäischen Standardisierung grad hin.
Die Frage ist doch eher: Wollen wir aus FR oder den USA zukaufen.
Also schlage ich vor, dass wir mit den USA einfach einen ordentlichen Offset aushandeln - und alle sind glücklich.
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(10.03.2024, 00:53)HeiligerHai schrieb: Und welche Nationale Beteiligung haben wir bei eurem Vorschlag?
Sylver & Thales Nederland Stuff kommt bekanntermaßen nicht aus DE. Sylver ist technisch eher unbedeutend, es ist ein Mittel zum Zweck. Dem Zweck, eine möglichst hohe Vereinheitlichung herzustellen, ohne auf US-Technik angewiesen zu sein. Ein eigenes VLS zu bauen wäre jetzt nicht größte Herausforderung, lohnt sich aber einfach nicht, denn es gibt ja schon eine europäische, ITAR-freie Alternative. Und das sogar von einem Konsortium, dem ein europäischer Konzern mit deutscher Beteiligung angehört, wodurch ein eigener Einstieg in diese Produktfamilie deutlich realistischer ist als bei jedem Aegis/Mk41-basierten System.
Zitat:Die Frage ist doch eher: Wollen wir aus FR oder den USA zukaufen.
Also schlage ich vor, dass wir mit den USA einfach einen ordentlichen Offset aushandeln - und alle sind glücklich.
Du kannst immer noch nicht akzeptieren, dass es auch über den kurzfristigen Zukauf von Technik anderer Nationen hinaus Perspektiven geben kann, in denen auch die eigene Industrie eine relevante Rolle spielt, ohne dass man alles alleine neu erfinden muss.
Aber da der Grundgedanke hinter unseren Überlegungen nun mal ist, die europäischen Streitkräfte auf lange Sicht ohne US-Technik und mit möglichst hoher Autonomie und Vereinheitlichung auszustatten, werden wir da nie zusammenfinden. Dir liegt halt die Variante näher, die eine Abhängigkeit von US-Wohlwollen mit sich bringt, dafür aber vergleichsweise schnell leistungsstarkes Material zur Verfügung stellt. Das ist eine legitime Meinung, vermutlich sogar die der Mehrheit. Ich seh's halt anders. Macht ja nix.
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(10.03.2024, 02:22)Broensen schrieb: Sylver ist technisch eher unbedeutend, es ist ein Mittel zum Zweck. Dem Zweck, eine möglichst hohe Vereinheitlichung herzustellen, ohne auf US-Technik angewiesen zu sein. Ein eigenes VLS zu bauen wäre jetzt nicht größte Herausforderung, lohnt sich aber einfach nicht, denn es gibt ja schon eine europäische, ITAR-freie Alternative. Und das sogar von einem Konsortium, dem ein europäischer Konzern mit deutscher Beteiligung angehört, wodurch ein eigener Einstieg in diese Produktfamilie deutlich realistischer ist als bei jedem Aegis/Mk41-basierten System.
Du kannst immer noch nicht akzeptieren, dass es auch über den kurzfristigen Zukauf von Technik anderer Nationen hinaus Perspektiven geben kann, in denen auch die eigene Industrie eine relevante Rolle spielt, ohne dass man alles alleine neu erfinden muss.
Aber da der Grundgedanke hinter unseren Überlegungen nun mal ist, die europäischen Streitkräfte auf lange Sicht ohne US-Technik und mit möglichst hoher Autonomie und Vereinheitlichung auszustatten, werden wir da nie zusammenfinden. Dir liegt halt die Variante näher, die eine Abhängigkeit von US-Wohlwollen mit sich bringt, dafür aber vergleichsweise schnell leistungsstarkes Material zur Verfügung stellt. Das ist eine legitime Meinung, vermutlich sogar die der Mehrheit. Ich seh's halt anders. Macht ja nix.
Wir können gerne ein Produkt entwickeln, bei dem wir unabhängig von den USA sind.
Nur muss das halt irgendwo gewissen Leistungsmerkmale aufweisen.
Wenn du also einen europäischen DDG willst:
- Dt. Eigenentwicklung eines Radars (imho ist weder TRS-4D LR/RT noch Thales ausreichend)
- wg. mir Sylver A70
- Definitiv 9LV statt Tacticos
- Bei den LFKs:
1. Iris-T SLX (nur wenn man es Quadpacken kann --> dann als ESSM-Ersatz)
2. SM-2/6/3 Ersatz gibt's halt nicht.
Was ich von Aster 30 weiß, ist echt mau.
Aber vlt. Aster 30 als SM-2 Ersatz.
D.h., dass wir noch immer (exo)atmosphärische BMD entwickeln müssen.
- OM 127/64 LW, (F)NSM & MLGs können erstmal übernommen werden
Problem: Perverse Entwicklungskosten, die wir uns nicht leisten können. IT, UK & FR (3 größte europ. Marinen) schaffen es ja nicht, bei einem Standard zu bleiben - wie wollen wir also andere Marinen auf unser WaSys standardisieren?
Das geht nur, wenn wir 2 weitere Kooperationspartner haben und das dann mit dem Brecheisen exportieren.
Und selbst dann...
In meinen Augen ist das einfach Traumtänzerei.
Meine Alternative: F127 entwickeln und RNoN irgendwie an Bord holen
- Ggf. Entwicklung einer dt./no. SPY7 Variante durch Hensoldt & US-Partner (RTX/LM)
- Produktion unserer SPYx bei Hensoldt
- Offset für CMS330 (voller Einblick muss gewährleistet werden; geht zu Kongsberg)
- Produktion von ESSM, SM-2 & SM-6 bei uns oder anderen europäischen Verbündeten (NO/ESP??)
- AEGIS & MK41 werden zugekauft
- Option: Entwicklung von Iris-T SLX als ESSM Ersatz (US Unterstützung erforderlich; imho aber mgl.)
So bekommen wir starken Offset, sind imho souverän (souveräner wird DE nicht) & wir können uns den Spaß noch irgendwie leisten.
Wird trotzdem brutal teuer.
Ich bin ja der letzte, der das Ganze Geld über den Teich schicken will. Aber imho ist ein Krieg mit Russland in den 30ern im Bereich des möglichen.
Dann bringt es uns nichts, wenn wir da mit einer europäischen "Sachsen auf Crack" rumeiern, weil das Ding noch 15J Entwicklung braucht.
Dann hätte man sich 2020 mit F126 ranhocken müssen.
Aber ich bin ehrlich davon überzeugt, dass AEGIS & Co. inzw. alternativlos ist.
Und wie man es auch dreht & wendet: Ein Kauf von der frz. Stange ist wirklich das dümmste, was wir machen könnten.
Deswegen ist auch FuAD-F127 Baden gegangen.
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Das ist jetzt zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage mehr oder weniger die gleiche Diskussion, die letztlich auch zu dem gleichen Ergebnis führt (was logischerweise nicht überrascht): die Schaffung einer tatsächlichen europäischen Souveränität (also nicht nur der Einkauf im europäischen Ausland) hätte für die jetzt kommende Generation an Schiffen (also auch für die F127) bereits vor etlichen Jahren begonnen werden müssen, weitgehend ohne nationale Vorbehalte und ausgerichtet auf ein einheitliches, leistungsorientiertes System (in verschiedenen Leistungsstufen für unterschiedliche Einsatzzwecke). Damit jetzt zu beginnen wäre unrealistisch betrachtet eine Mammutaufgabe mit enormem Aufwand in allen Bereichen (Finanzierung, Industrie, Technologie) unter extremstem Zeitdruck, realistisch betrachtet fehlt dafür allein schon der Wille, von den Möglichkeiten ganz zu schweigen.
Demgegenüber steht eine Marine, für die in den letzten drei Jahrzehnten Modernisierung gleichbedeutend war mit Neubeschaffung oder zwingende Obsoleszenzbeseitigung, ohne Perspektive auf eine kontinuierliche Fähigkeitsweiterentwicklung. Nicht im Detail, es gibt durchaus erfolgreiche bzw. -versprechende Projekte, sondern bezogen auf das Gesamtbild.
Die wesentlichen Fragen zur F127 sind in meinen Augen, was in der Systemfortentwicklung realistisch betrachtet passieren soll, wer dies übernimmt und wie es finanziert wird, und wie schnell die Einheiten im Hafen liegen. Und in meinen Augen deutet nichts darauf hin, dass wir ein hier immer wieder beschriebenes oder gefordertes europäisches Großprojekt sehen werden, selbst wenn man den Zeitrahmen dafür ignoriert. Von daher geht es bei der Ausstattung gar nicht um die Frage einer gemeinschaftlich entwickelten europäischen Souveränität, sondern nur darum, in welchem Land man elementar wichtige Komponenten einkauft und wie diese miteinander verbunden werden. Und es sollte in dem Zusammenhang nicht verwundern, welche Sogwirkung AEGIS gerade in der Marine selbst entfaltet (von der grundsätzlichen, historisch gewachsenen Nähe mal abgesehen), und warum eine (im wesentlichen) französische Alternative dort kaum Attraktivität besitzt.
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(10.03.2024, 08:28)Helios schrieb: Das ist jetzt zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage mehr oder weniger die gleiche Diskussion, die letztlich auch zu dem gleichen Ergebnis führt (was logischerweise nicht überrascht): die Schaffung einer tatsächlichen europäischen Souveränität (also nicht nur der Einkauf im europäischen Ausland) hätte für die jetzt kommende Generation an Schiffen (also auch für die F127) bereits vor etlichen Jahren begonnen werden müssen, weitgehend ohne nationale Vorbehalte und ausgerichtet auf ein einheitliches, leistungsorientiertes System (in verschiedenen Leistungsstufen für unterschiedliche Einsatzzwecke). Damit jetzt zu beginnen wäre unrealistisch betrachtet eine Mammutaufgabe mit enormem Aufwand in allen Bereichen (Finanzierung, Industrie, Technologie) unter extremstem Zeitdruck, realistisch betrachtet fehlt dafür allein schon der Wille, von den Möglichkeiten ganz zu schweigen.
Demgegenüber steht eine Marine, für die in den letzten drei Jahrzehnten Modernisierung gleichbedeutend war mit Neubeschaffung oder zwingende Obsoleszenzbeseitigung, ohne Perspektive auf eine kontinuierliche Fähigkeitsweiterentwicklung. Nicht im Detail, es gibt durchaus erfolgreiche bzw. -versprechende Projekte, sondern bezogen auf das Gesamtbild.
Die wesentlichen Fragen zur F127 sind in meinen Augen, was in der Systemfortentwicklung realistisch betrachtet passieren soll, wer dies übernimmt und wie es finanziert wird, und wie schnell die Einheiten im Hafen liegen. Und in meinen Augen deutet nichts darauf hin, dass wir ein hier immer wieder beschriebenes oder gefordertes europäisches Großprojekt sehen werden, selbst wenn man den Zeitrahmen dafür ignoriert. Von daher geht es bei der Ausstattung gar nicht um die Frage einer gemeinschaftlich entwickelten europäischen Souveränität, sondern nur darum, in welchem Land man elementar wichtige Komponenten einkauft und wie diese miteinander verbunden werden. Und es sollte in dem Zusammenhang nicht verwundern, welche Sogwirkung AEGIS gerade in der Marine selbst entfaltet (von der grundsätzlichen, historisch gewachsenen Nähe mal abgesehen), und warum eine (im wesentlichen) französische Alternative dort kaum Attraktivität besitzt.
Zustimmung.
Imho muss man sicherstellen, dass wir HYDEF integrieren könnten & ggf. kann man sich die Iris-T SLX Sache tatsächlich anschauen(trotzdem unwahrscheinlich).
Over all ist es Key, dass wir einen guten Offset rausholen & die Systeme zumindest eigenständig warten können.
Bei einer Kooperation kann man dann ja das Radar an Hensoldt und FüWES an Kongsberg geben.
Kongsberg macht ja viel mit den USA und genießt dementsprechend ein hohes Vertrauen.
SM Produktion muss man wahrscheinlich sowieso in Europa lokalisieren - die USA kommen mit ihren eigenen Bestellungen nicht hinterher...
Außerdem ist eine 2.Linie immer vorteilhaft - gerade mit Blick auf China.
Und zack: Eine bessere Beteiligung der dt. Industrie als bei der Sachsen-Klasse.
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Es ist natürlich bemerkenswert das weder Holland, Frankreich noch Italien am HYDEF beteiligt sind man aber von denen ein Führungssystem etc. erwerben will. Zwei dieser Nationen arbeiten an einem eigenen System für die Bekämpfung von hypersonischen Ziele. Davon mal abgesehen, dass zwei der HYDEF Nationen bereits AEGIS verwenden.
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Würde Frankreich denn (im Gegensatz zu den USA) Einblick in alle relevanten Black Boxes geben? ... oder die Niederlande?
Warum vertraut man den Niederlanden bei wichtigen Bauteilen, wenn sie aufgrund eines Gerichtsurteils als Bestandteil des F-35 Programms keine Ersatzteile für F-35 an Israel liefern?
Würden die Franzosen im gleichen Umfang deutsche Wehrtechnik einkaufen?
Verlaufen die Projekte MGCS und SCAF/FCAS reibungslos und vom europäischen Spirit angetrieben ?
Provokativ: Erwarten wir eine militärische Konfrontation mit den USA?
Mich interessiert nur eins, zeitnah und unter vertretbaren Kosten leistungsfähige Waffensysteme für die Bundeswehr, damit die Soldaten sicher und vertrauensvoll ihren Auftrag erledigen können.
Und wenn es um die Unterstützung der deutschen/europäischen Industrie geht, jeder hier sitzt vor einem Endgrät, was zu 100% mit existentiellen Bauteilen aus Asien gefertigt wurde. Erst das eigene Beschaffungswesen regionalisieren. Und sehr wenige hier würden für 50% höhere Kosten bei schlechterer Auflösung/Leistung akzeptieren.
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