08.01.2024, 13:44
Russland
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08.01.2024, 14:52
Ich glaube auch nicht, dass das auch nur ansatzweise ähnlich ist
![]() Und ich kann da sogar noch genau in diesem Kontext was nachlegen: laut dem russischen Dekret kann man dann auch Postum Russe werden ! Muss man nur vor dem Ableben beantragen, oder nach dem Ableben können auch die Angehörigen es für einen beantragen. Also wenn das mal nicht ein Angebot ist ! ![]()
08.01.2024, 17:01
08.01.2024, 23:37
Was ich rein persönlich verblüffend finde ist, dass es zumindest in Sibirien immer noch Kriegsfreiwillige gibt die sich jetzt anwerben lassen. Selbst wenn man die Armut und Aussichtslosigkeit dort im Verhältnis zu den versprochenen erheblichen Geldzahlungen nimmt, so erklärt sich das meiner Meinung nach trotzdem nur durch eine erstaunliche Ahnungslosigkeit oder extremsten Fatalismus und Lebensüberdruß.
Zudem gibt es immer noch erstaunlich viele Kriegsfreiwillige aus Serbien die in der russischen Armee kämpfen, und es gibt versprengte einzelne kleine Grüppchen von Rechtsextremisten aus der ganzen Welt, auch aus Europa - welche für die Russen kämpfen. Und am kuriosesten finde ich kleine Gruppen von Linksextremisten die auf russischer Seite kämpfen, weil die Ukrainer aus deren Sicht Nazis sind. Das sind nun wirklich sehr wenige, aber es gibt sie. Darunter beispielsweise eine kleine Gruppe von spanischen Kommunisten, sowie ein paar Kurden. Wahrscheinlich richtet sich das aktuelle Angebot daher an solche Kämpfer, die im Prinzip schon da sind, aber rechtlich gesehen einen schlechten Status haben.
09.01.2024, 10:01
Es wurden viele Ausländer aus Zentralasien angeworben, und später auch zwangsrekrutiert.
Allein an Silvester wurden tausende Migranten verhaftet, die sich freiwillig melden dürfen. Die Gefängnisse sind ja schon leer.
09.01.2024, 12:07
Ja das ist klar. Das reicht von Kasachen über Tadschiken bis hin zu Usbeken, auch Afghanen, und viele weitere finden sich in den Reihen der russischen Armee wieder. Und obwohl der Gros der Meldungen darüber Propaganda war, gibt es zumindest um die eintausend Syrer dort, ebenso wird wild im Kaukasus zwangsrekrutiert. Auch Armenier finden sich darunter.
Aber ich meinte explizit echte Freiwillige, also diejenigen welche tatsächlich aus freien Stücken in die russische Armee eintreten. Und da scheint spezifisch bei den Sibiriern das Geld der primäre Grund zu sein.
10.02.2024, 16:22
Interview zur Lage in Russland:
Zitat:Nawalny-Vertrauter Wolkowhttps://www.n-tv.de/politik/Putin-muss-v...20519.html Dass die aktuellen russischen Zahlen zum wirtschaftlichen Wachstum künstlich aufgeblasen und ein Nullsummenspiel sind, die dem Land nach dem Ende des Krieges sehr schaden werden, sehe ich ebenso. Aber ob wirklich 65 Prozent der Russen den Krieg beendet sehen wollen, würde ich hinterfragen. Noch vor wenigen Monaten hieß es in Umfragen, dass eine Mehrheit den Krieg fortsetzen will. Hängt aber vermutlich auch davon ab, wie man die Frage stellt... Schneemann
11.02.2024, 08:25
Diese Informationen sind aus den Kreisen Nawalnys und entsprechen daher nicht dem was in Russland real der Fall ist, sondern sind lediglich der Versuch einer propagandistischen Einflussnahme durch die Anhänger Nawalnys. Das ist viel mehr Wunschdenken / versuchte Manipulation als reale Umstände.
11.02.2024, 10:33
(11.02.2024, 08:25)Quintus Fabius schrieb: Diese Informationen sind aus den Kreisen Nawalnys und entsprechen daher nicht dem was in Russland real der Fall ist, sondern sind lediglich der Versuch einer propagandistischen Einflussnahme durch die Anhänger Nawalnys. Das ist viel mehr Wunschdenken / versuchte Manipulation als reale Umstände. Die Antworten sind teils ziemlich wirr. Einerseits protestieren Soldatenfrauen gegen Putin während andere Soldatenfrauen nur darauf warten dass ihr Mann drauf geht um an die Gelder für gefallene Soldaten zu kommen. Beides wird es sicher geben, aber wohl eher an den Enden der breiten Masse. Angeblich basieren inzwischen 30% der Wirtschaftskraft auf der Rüstungsindustrie. Wäre dem so dann müsste es eine wesentlich höhere Rüstungsproduktion geben als aktuell allgemein angenommen. Dagegen spricht aber dass nur einige Millionen Bürger in dieser arbeiten sollen, obwohl die Rüstung ein Industriezweig ist in dem gerade in Rußland, weil vieles auf Manufakturebene hergestellt wird, sehr arbeitsintensiv ist. Da stimmen die Angaben vorne und hinten nicht.
11.02.2024, 12:45
Dass dieses Interview von einem Vertrauen von Nawalny stammt (was auch kursiv vermerkt ist) und man dies logischerweise entsprechend sehen muss, d. h. als in Gegnerschaft zu Putin stehend, sollte eigentlich logisch sein.
@lime Zitat:Angeblich basieren inzwischen 30% der Wirtschaftskraft auf der Rüstungsindustrie. Wäre dem so dann müsste es eine wesentlich höhere Rüstungsproduktion geben als aktuell allgemein angenommen. Dagegen spricht aber dass nur einige Millionen Bürger in dieser arbeiten sollen...Das ist aber eine problematische Formulierung, wenn man von "nur einige Millionen Bürgern" spricht. Nicht, dass dies nicht denkbar ist, aber als Vgl. sollte man vielleicht bedenken, dass z. B. in den USA (die beinahe dreimal so viele Einwohner haben wie Russland) ca. 1,8 Mio. Menschen in der Rüstungsbranche arbeiten. In Deutschland rechnet man übrigens mit ca. 150.000 Beschäftigten in der Rüstungsindustrie, die damit ca. 30 Mrd. Euro erwirtschaften. Also recht salopp von "nur einigen Millionen" zu reden, zeigt dann allenfalls, wie unfähig man in Russland wohl ob der Produktionsabläufe und der Effizienz wäre. Schneemann
11.02.2024, 13:25
(11.02.2024, 12:45)Schneemann schrieb: Dass dieses Interview von einem Vertrauen von Nawalny stammt (was auch kursiv vermerkt ist) und man dies logischerweise entsprechend sehen muss, d. h. als in Gegnerschaft zu Putin stehend, sollte eigentlich logisch sein. Die paar Millionen die in der Rüstungsindustrie in Rußland arbeiten war ja eine Aussage aus dem Interview. Wenn in einem arbeitsintensiven Zweig wie der Rüstung aber nur ein paar Millionen in Rußland arbeiten dann kann sie schwerlich 30% der Wirtschaftskraft ausmachen.
12.02.2024, 13:38
@lime
Zitat:Die paar Millionen die in der Rüstungsindustrie in Rußland arbeiten war ja eine Aussage aus dem Interview. Wenn in einem arbeitsintensiven Zweig wie der Rüstung aber nur ein paar Millionen in Rußland arbeiten dann kann sie schwerlich 30% der Wirtschaftskraft ausmachen.Das Problem ist, dass dies alles sehr undurchsichtig ist. Man kann in Russland nie so ganz sicher sein, wer wo noch was abzweigt oder welcher Betrieb nun zur Rüstungsbranche zählt oder nicht. Den Wert von 30% der Wirtschaftskraft erachte ich allerdings auch als maßlos überzogen. Bei einem BIP von rund 1,7 Billionen Euro müssten die Russen ja min. 500 Milliarden Euro in die Rüstung stecken. Selbst bei offiziell um die 100 bis 150 Mrd. Euro Volumen und einer Dunkelziffer durch Korruption, Vetternwirtschaft, Unterschlagung und Misswirtschaft, kommen wir wohl nicht über die 200 Milliarden Euro hinaus, also grob 12 Prozent... Schneemann
16.02.2024, 15:09
Nawalny ist tot. Opposition in Russland ist schon echt eine feine Sache.
Zitat:Der russische Kremlgegner Alexej Nawalny ist tot. Das teilte die Gefängnisverwaltung mit, wie russische Medien berichten. Der 47-Jährige verbüßte eine jahrelange Haft in einer Strafkolonie. https://www.tagesschau.de/ausland/europa...t-100.html Klar, er wurde vom Westen gerne als Held gefeiert, welcher er im Endeffekt nicht war. Auch die Überhöhung seiner Person (dem Großteil der Russen war er ziemlich egal) und die Darstellung als "Retter der russischen Demokratie" sind kaum haltbar, wenn man sich näher mit seiner Person auseinandersetzt. Dennoch finde ich es erstaunlich (und irgendwie gleichzeitig ziemlich naiv), dass er damals mehr oder weniger freiwillig in Haft gegangen ist. Diese Entscheidung hat ihm jetzt wohl das Leben gekostet. Zitat:Am 17. Januar 2021 kehrte Nawalny nach Moskau zurück und wurde sofort verhaftet. Nun nennt er seine Motive und äußert sich optimistisch in Bezug auf einen Regimewechsel. https://www.zeit.de/politik/ausland/2024...imewechsel. Zitat:Russland bereitet sich auf die Präsidentschaftswahl im März vor. Nawalny ruft als Protest gegen Putin zum Schlangestehen vor den Wahllokalen auf. https://www.zdf.de/nachrichten/politik/a...d-100.html Beide Artikel tatsächlich nicht mal einem Monat alt. Ob es nun die Haftbedingungen waren, oder ob man im Kreml einfach mal die Nase voll hatte...Erfahren wird man es wohl nicht.
16.02.2024, 15:37
(16.02.2024, 15:09)Schlingel schrieb: Beide Artikel tatsächlich nicht mal einem Monat alt. Eigentlich liegt es auf der Hand, andererseits sind gerade in den letzten Jahren gefühlt außergewöhnlich Viele doch sehr jung gestorben. Wäre er für viele Russen allerdings wirklich der Held gewesen, dann wäre wohl spätestens jetzt mit Massendemonstrationen zu rechnen.
16.02.2024, 16:10
(16.02.2024, 15:37)lime schrieb: Wäre er für viele Russen allerdings wirklich der Held gewesen, dann wäre wohl spätestens jetzt mit Massendemonstrationen zu rechnen.Demos würden mich sehr wundern, dafür war Nawalny m.E. zu sehr ein Teil der Intelligentsija. Aber Putin hat einen Märtyrer geschaffen, und die Art von Nawalnys Abgang zeigt die Verunsicherung des Systems. Würden sie sich sicher fühlen, hätten Putin & Co. ihn weiter schmoren lassen. Gerade der Versuch, Stärke zu demonstrieren, zeigt ihre Schwäche. |