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Die ZDF-Doku war seinerzeit doch die von Knopp produzierte Sendung? Ich fand diese zwar handwerklich gut gemacht (es ist schon längere Zeit her, dass ich sie gesehen habe), aber schon damals kamen mir die politischen Verknüpfungen, die zur Eskalation beitrugen, etwas arg konstruiert vor. Zumal eben vorgegeben wird, dass ein klares Kalkül vorlag, den Krieg eskalieren zu lassen - lt. der Doku. Das lässt sich nicht immer klar nachweisen.
Den Hinweis auf 1983 finde ich da schon besser - denn grob nach der Afghanistan-Invasion durch die Sowjets 1979 herrschte im Kreml sowas wie Panikstimmung, was mögliche westliche Reaktionen betrifft. Und als die NATO entsprechend entschlossen reagierte - man denke an den NATO-Doppelbeschluss -, v. a. dann auch unter der Ägide Reagan, machte sich beinahe paranoide Hysterie in Moskau breit - das belegen zumindest Dokumente, die nach dem Zerfall der UdSSR in den Archiven auftauchten. Dass es dann bei "Able Archer" '83 beinahe zur panischen Überreaktion kam, lag auch daran.
Insofern: Der Atomkrieg wäre nicht durch klares und skrupelloses Kalkül oder nationalistisch-ideologische Irrlichtereien (auch wenn man natürlich den Sozialismus als Aushängeschild vor sich hertrug) ausgebrochen, sondern eher durch Panik, Überreaktionen, technische Pannen, Fehlkalkulationen und Hysterie. In gewisser Weise war man da in den 1980ern im Kreml noch berechenbarer bzw. fast "menschlicher" als die Kamarilla dort derzeit.
Schneemann
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Wie hat die NVA für ihre zahlenmäßig geringe Stärke , ich sag jetzt mal relativ viel Kampfkraft ( technologierückstand wird hier nicht bewertet) auf die Straße gebracht? Das sich die NVA nicht in irgendwelche sinnfreien Stäbe verzettelte ist mir schon aufgefallen. Auch hat man eine regimentsstruktur mit angehängten btl ( nicht wie die Bw ) . Man hält aber auch Eisenbahn Bau und ähnliche Truppenteile vor. Auch hält man Material und Truppen für brückenduplizierung vor. . Das die NVA ziehmlich Offz lastig war ist auch kein Geheimnis .
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Wenn ich einen früheren Arbeitskollegen richtig verstanden habe der bei der NVA gedient hat, so war deren Einsatzbereitschaft besser als die der Sowjets.
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Schon die personelle Anwesenheit musste ja bei 85 % liegen . Und das kann ich bestätigen , ich kann mich nicht erinnern als Kind mal einen Familienurlaub erlebt zu haben . Das war natürlich belastend für die Familien. Erstaunlich ist auch die vorgeschriebenen Zeiten für die Bereitstellung eines eisenbahntransportes . Bei Bundeswehr dauert marschkredit Monate kann man fast sagen. Dafür hatte man bei der Bahn überall an den betreffenden Stellen Personal sitzen.
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In der STAN 95 verfügte eine MotSchützen-Division über ein Aufklärungsbataillon mit zwei Aufklärungskompanien, einer Funk- und Funktechnischen Aufklärungskompanie und einer Fernaufklärungskompanie. Die Regimenter der Division verfügten über je eine Aufklärungskompanie mit zwei (MotSchtzReg) bzw. drei (PzReg) Aufklärungszügen.
Die pioniertruppe hatte in ihren Btl jeweils einen Pionieraufklärungszug.
Man spart durch eigenständige Kp auf jeden Fall schon mal die Stabs versorgungskp.
die Trennung zwischen Gefechtaufklärung als Aufgabe aller Truppen und der taktischen Erdaufklärung durch die Aufklärungstruppe war in der NVA nicht so scharf gezogen wie in der Bundeswehr.
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(Amazon als Vernetzung nur der Bequemlichkeit halber, hab es selbst woanders gekauft)
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Zitat:Wenn ich einen früheren Arbeitskollegen richtig verstanden habe der bei der NVA gedient hat, so war deren Einsatzbereitschaft besser als die der Sowjets.
Das habe ich über einen Bekannten auch schon mal gehört. Generell war durchaus so etwas wie ein
esprit de corps zugegen und es gab auch eine relativ gute Materialpflege (gezwungenermaßen, da man wusste, dass es so schnell keinen Ersatz gab; Reifen und hochwertige Ersatzteile waren wohl teils schwer zu bekommen, deswegen hütete man das, was man hatte, wie einen Augapfel). Bei den Rotarmisten hingegen - die anscheinend kaum Freigang bekamen und sich wenig mit den NVA-Soldaten "vermischten" - war die Stimmung eher schlecht, und Materialersatz aus dem Osten kam meistens auch nur spärlich an.
Schneemann
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(02.01.2024, 13:04)Schneemann schrieb: Bei den Rotarmisten hingegen - die anscheinend kaum Freigang bekamen und sich wenig mit den NVA-Soldaten "vermischten" - war die Stimmung eher schlecht, und Materialersatz aus dem Osten kam meistens auch nur spärlich an.
Schneemann
Das betraf aber nur die Mannschaftsgrade. Meine Ostverwandtschaft hat mir immer wieder erzählt wie die Offiziere beider Armeen zusammen rauschende Feste gefeiert und im Vollsuff danach "Schießübungen" usw. veranstaltet haben. Wohl immer mit Munition der Roten Armee, weil dort angeblich keiner genau nachgezählt hat wieviel überhaupt da ist. Die einfachen Mannschaften bei den Rotarmisten hingegen waren "arme Hunde" die wenn dann nur für Hilfe im Straßenbau usw. rausdurften.
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Die Russen blieben eigentlich für sich , nur bei befohlenen Veranstaltungen oder vergleichswettkämpfen oder Übungen gab es Kontakte . Ansonsten gab es keine Kontakte , selbst die Familien blieben in ihren Anlagen.
Die einfachen Soldaten waren echt arm dran , obwohl es ein Privileg war wenn man in der ddr stationiert war als Wehrpflichtiger. Aber es war keine Seltenheit das bei Übungen ein Verkehrsposten mal ein paar Tage an einer Kreuzung ausharren musste und von der Bevölkerung dann versorgt wurde.
Von der Technik her waren die Teile in der ddr immer mit dem besten Material ausgerüstet und das war auch in Schuss.
Problematisch waren Straftaten und solche Sachen , das ging ja so weit das von russischen Soldaten sogar mal Zugunglück verursacht wurde. Auch Flugzeugabstürze blieben nicht aus . Auch Tauschgeschäfte blieben nicht aus , das wurde aber erst richtig schlimm nach der Wende .