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Naja, also insgesamt gesehen - auch wenn mir durchaus Defizite und Probleme bekannt sind - kann ich dieser Orakelei hier wenig abgewinnen. Anfangs wurde auf Sieg geblasen (übrigens erst von den Russen, dann vom Westen), dann jagte eine Überraschung die nächste, und nun hängt und knarzt es eben ein wenig und es läuft nicht so rund und plötzlich erheben sich, von Avalon'schen Nebelschwaden umgeistert, die Weisen des Abendlandes und wissen, weswegen der Krieg zum Scheitern verurteilt ist. Beeindruckend.
Sind dieses nun die bundesrepublikanischen Bundestrainer-Gene, die es bei jeder WM gibt, oder sind es die beiden eingemummelten Wehrmachtsoldaten, die auf eine recht derb gezeichneten Karikatur von Kurt Halbritter 1945 in einem Gefangenenlager hocken und wo der eine zum anderen sagt, "dass er das ja schon 1933 habe kommen sehen"?
Bevor ich nun zu gehässig werde: Ja, es knarzt. Na und? Kommt im Krieg vor. Und ich finde es erstaunlich, wie schnell teils die Berichterstattung und die Wahrnehmung "umfallen". Dieser Krieg ist weder gewonnen noch verloren aktuell. Wir müssen eben überlegen, wie wir ihn wahrnehmen wollen und ob wir bereit sind, auf einem ebenso sinnbefreiten Niveau wie die Russen zu spielen?
In Russland sieht man den ganzen Konflikt sicherlich existenziell, zumindest sehen es einige in der Führung wohl so, weil man es sich selbst so herbeigeredet hat und weil man entweder daran mittlerweile selber glaubt oder weil man es glauben will. Im Westen ist es mittlerweile eher eine Mischung aus nervigem größerem Balkankrieg und Spesenaufwand - selbst der vorübergehende Angstmoment des Medwedew'schen mad man theory-Gebarens hat derweilen in der Öffentlichkeit ungefähr den Stellenwert von einem größeren GDL-Streik erreicht.
Insofern: Es geht hier nicht um Sieg oder Niederlage. Der Zug für den "schnellen Sieg" ist abgefahren, zumindest aktuell. Die Frage ist also eher, ob wir nun nochmals Geld reinpumpen wollen (können könnten wir es - egal was irgendwelche Unkenrufer vermerken) oder ob wir uns wichtigeren Dingen zuwenden und eben in den nächsten zehn Jahren einen schwelenden Krieg in Osteuropa tolerieren wollen?
Schneemann
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Russland wird die besetzten gebiete freiwillig nicht wieder räumen , dazu investiert man viel zu viel in Wiederaufbau .
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Eine recht interessante Aufstellung: Die Unterstützungsleistungen an die Ukraine seit Ende Januar 2022 (also grob einen Monat vor Kriegsbeginn) bis Ende Oktober 2023. Und es zeigt sich, dass Deutschland, das zu Beginn ja sehr zögerlich war, auf Platz 2 steht.
Rein nach dem Umfang der Lieferung von militärischen Gütern (die sechs Hauptunterstützer):
1.) USA - 43,9 Mrd. Euro
2.) Deutschland - 17,1 Mrd. Euro
3.) Großbritannien - 6,6 Mrd. Euro
4.) Norwegen - 3,6 Mrd. Euro
5.) Dänemark - 3,3 Mrd. Euro
6.) Polen - 3,04 Mrd. Euro
https://www.ifw-kiel.de/topics/war-again...t-tracker/
Doch interessant, dass wir derart weit mit vorne dabei sind. Geht ja gerne im alltäglichen Gejammere etwas unter.
Um aber wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen und um den Finger in die Wunde zu legen: Von den zu Jahresbeginn versprochenen 1 Mio. Granaten Kaliber 155 mm haben die EU-Länder derzeit bzw. bislang nur an die 100.000 Stück geliefert (lt. SZ).
Dazu:
Zitat:Mehrere zehntausend Schuss 155mm-Munition für die Ukraine
Die Versorgung mit Munition gehört zu den kritischen Prozessen im Abwehrkampf der Ukraine gegen die russische Aggression. Ausreichende Liefermengen können aus den abgesunkenen Beständen der Unterstützer und aus der begrenzten Produktionskapazität der Industrie kaum noch sichergestellt werden. Die Munitionsindustrie weltweit baut ihre Kapazitäten aus, um den stark gestiegenen Bedarf zu decken.
Die Nachfrage nach Artilleriemunition ist aktuell sehr hoch, schreibt Rheinmetall, sowohl für den akuten Bedarf der Ukraine wie auch zum Auffüllen der weitgehend leeren Munitionsdepots in Deutschland und anderen NATO- und EU-Staaten. Für das Jahr 2024 plane das Unternehmen nach einer massiven Kapazitätserhöhung insgesamt die Produktion von rund 700.000 Artilleriegeschossen an Fertigungsstätten in Deutschland, Spanien, Südafrika und Australien. [...]
Die Geschosse werden Rheinmetall zufolge beim Tochterunternehmen Rheinmetall Expal Munitions, dem jüngsten Zukauf Rheinmetalls in Spanien gefertigt. Die Auslieferung der Geschosse soll im Laufe des Jahres 2025 erfolgen. Zuvor (2024) erhält das Land bereits 40.000 Geschosse aus einer früheren Beauftragung.
https://esut.de/2023/12/meldungen/45982/...e-ukraine/
Schneemann
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Wir haben halt zum einen auch sehr viel unspektakuläre Massengüter wie Winterkleidung geliefert, zum anderen aber auch sehr teuren Kram wie IRIS-T. Beides treibt die Zahlen hoch, ist aber nicht so medienwirksam wie drei Panzer und ein Jagdbomber.
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Pistorius sagte im ZDF, dass Deutschland von der einen Millionen Stück 200.000 Artilleriegranaten liefert.
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@Broensen
Zitat:...sehr viel unspektakuläre Massengüter wie Winterkleidung...
Ja...haben wir 1941 auch zu viel geliefert, als "wir" einstmals von Finnland bis zum Schwarzen Meer antraten zur "Befreiung" des Kontinents. Nur Weicheier benötigen sowas wie Winterbekleidung, generell wird der russische Winter sowieso massiv überschätzt.
Schneemann
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Wenn man da jetzt die Summen raus rechnet weil es einfach nur kostengünstige Entsorgung des alten Materials war wird es finster glaub ich . Immerhin sind ja auch bei Deutschland da noch Ersatzteile mig 29 dabei und Strela .
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Ich frage mich wie der Wert der Güter festgelegt wurde? Einkaufspreise?
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Zitat:Wenn man da jetzt die Summen raus rechnet weil es einfach nur kostengünstige Entsorgung des alten Materials war wird es finster glaub ich . Immerhin sind ja auch bei Deutschland da noch Ersatzteile mig 29 dabei und Strela
Die Strelas dürften tatsächlich kaum ins Gewicht fallen, auch von den Kostenaufstellungen her nicht. Aber Ersatzteile für Kampfjets sind nie wirklich billig, und ansonsten waren und sind auch durchaus viele hochwertige Systeme dabei.
Vielleicht wurden auch seit dem Frühjahr getätigte Zusagen mit eingerechnet? Es gibt ja z. B. alleine Zusagen zu sechs IRIS-T-Systemen mit zwölf Launchern. Da sind wir schnell bei einer Mrd. Euro. Dazu noch eine gelieferte Patriot-Batterie die im Neupreis auch ohne viel Schnickschnack eine halbe Mrd. kostet. Und auch die Radarsysteme sind sehr teuer - z. B. wurden zwei oder drei TRML-4D-Frühwarnradare bislang geliefert, und sieben weitere wohl versprochen. Usw. usf.
Zitat:Ich frage mich wie der Wert der Güter festgelegt wurde? Einkaufspreise?
Geht nicht aus der Listung hervor. Ich vermute aber mal, dass zumindest die Ringtauschaktionen und die deutsche EU-Ertüchtigungsinitiative auch mit eingeflossen sind.
Schneemann
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Das KSK bildet zur Zeit ukrainische spezialkräfte aus . Im Zuge dieser Ausbildung bekommt die Ukraine dieses Jahr noch 15 Scharfschützengewehre des Typs HLR338 von Haenel .
Dazu werden außerdem 60.000 Schuss geliefert. Für das nächste Jahr sind weitere 435 HLR338 und 9,9 Millionen Schuss Munition vorgesehen.
Ausgebildet wird auch am MK556 . Also kann man davon ausgehen das diese ebenfalls geliefert werden
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Die ersten tschechischen 8 x 8-Dana-Radhaubitzen wurden anscheinend im Einsatz gesichtet:
Zitat:Czech-made Dana M2 152mm self-propelled howitzer spotted on Ukrainian battlefield
As reported by Praise the Steph on December 6, 2023, the Ukrainian 56th Separate Motorized Mariupol Brigade has been observed deploying and utilizing the Czech Dana M2 152mm self-propelled howitzer, manufactured by Excalibur Army. This marks the first known use of the Dana M2 in combat, suggesting a new phase in the military capabilities of the Ukrainian armed forces. [...]
It is reported that the Czech Republic will deliver to Ukraine a total of 26 Dana M2 self-propelled howitzers and several thousand DN1CZ Extended Range (ER) 152mm artillery shells, which can be fired at an extended range of up to 25.5 km. The DN1CZ ER round is primarily designed to be used with the Dana model 77, Dana M1, and Dana M2 152mm self-propelled howitzers without modification. It consists of a separate loading munition, including the 152 mm OFdDV (HE ER BB) projectile and the propelling charge P740.
https://www.armyrecognition.com/ukraine_...field.html
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Zitat:London überlässt der Ukraine zwei Minensuchboote [...]
Großbritannien stellt der Ukraine zwei Minenräumboote zur Verfügung. Das soll Kiew helfen, Seewege im Schwarzen Meer wieder befahrbar zu machen. Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps sagte in London, das Verteidigungsministerium baue überdies eine „maritime Koalition“ mit Norwegen auf, um auf diesem Gebiet langfristige Unterstützung für die Ukraine zu liefern. [...]
Die Lieferung zweier gebrauchter Minensuchboote war zwischen der Ukraine und Großbritannien schon vor dem Beginn des russischen Überfalls im Gespräch. Die Royal Navy hat den vergangenen Sommer über ukrainische Besatzungen im Umgang mit den Booten trainiert. Am Montag blieb die Frage vom britischen Verteidigungsministerium unbeantwortet, ob die beiden Minenräumer durch den Bosporus ins Schwarze Meer gelangen können oder ihre Passage von der Türkei blockiert werden könnte.
https://www.faz.net/aktuell/ukraine/lond...77378.html
Schneemann
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Erstes Treffen für die Koalition, die die Luftabwehr der Ukraine stärken soll.
FOB (französisch)
Nathan Gain 14. Dezember, 2023
Die Ende November initiierte, von Frankreich und Deutschland geführte Koalition zur Koordinierung der Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung traf sich diese Woche zum ersten Mal in Berlin.
"Wir arbeiten so hart wie möglich mit unseren Partnern zusammen, um die ukrainische Luftverteidigung zu stärken. Wir arbeiten jetzt weiter - fast jede Woche bringt neue Vereinbarungen und Möglichkeiten für die Ukraine", sagte ihr Vorsitzender Volodymyr Zelensky kürzlich. Diese Woche, die von neuen Wellen russischer Drohneneinsätze geprägt ist, ist keine Ausnahme.
Am 12. und 13. Dezember versammelten sich 70 Vertreter aus 22 Ländern in Berlin zu einem ersten Treffen im Format der "Capability Coalition Ground Based Air Defence" (CC IAMD). Diese Koalition, die am 22. November in Ramstein (Deutschland) ins Leben gerufen wurde und von Paris und Berlin gemeinsam geleitet wird, soll als Hauptrahmen dienen, um die nationalen Bemühungen zu koordinieren und zur Entwicklung einer dauerhaften und NATO-kompatiblen ukrainischen Luftverteidigungsarchitektur beizutragen.
Die Hauptherausforderung dieser Auftaktkonferenz, die in enger Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Partner durchgeführt wurde? Einigung über den Umfang der Unterstützung und die Art und Weise, wie sie umgesetzt werden kann. Diese Arbeit, die am Vorabend eines neuen Europäischen Rates, der für die Dauerhaftigkeit der Unterstützung der Ukraine von entscheidender Bedeutung ist, begonnen wurde, wird in drei Arbeitsgruppen fortgesetzt, die von ebenso vielen Ländern geleitet werden.
Die USA sind für das System zuständig, Deutschland für die Ausbildung und die Übungen. Frankreich hat das Dossier "Kommandostruktur" geerbt, das zweifellos das komplexeste ist.
Der Luftabwehrschild ist einer der Bereiche, in denen Frankreich seine Anstrengungen konzentrieren will, da es nicht in der Lage ist, Panzer und Kampfflugzeuge zu liefern. Seit Beginn des Krieges hat Frankreich die Systeme Mistral und Crotale sowie eine MAMBA-Batterie in
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Erstes Treffen für die Koalition, die die Luftabwehr der Ukraine stärken soll.
Nathan Gain 14. Dezember, 2023
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Die Ende November initiierte, von Frankreich und Deutschland geführte Koalition zur Koordinierung der Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung traf sich diese Woche zum ersten Mal in Berlin.
"Wir arbeiten so hart wie möglich mit unseren Partnern zusammen, um die ukrainische Luftverteidigung zu stärken. Wir arbeiten jetzt weiter - fast jede Woche bringt neue Vereinbarungen und Möglichkeiten für die Ukraine", sagte ihr Vorsitzender Volodymyr Zelensky kürzlich. Diese Woche, die von neuen Wellen russischer Drohneneinsätze geprägt ist, ist keine Ausnahme.
Am 12. und 13. Dezember versammelten sich 70 Vertreter aus 22 Ländern in Berlin zu einem ersten Treffen im Format der "Capability Coalition Ground Based Air Defence" (CC IAMD). Diese Koalition, die am 22. November in Ramstein (Deutschland) ins Leben gerufen wurde und von Paris und Berlin gemeinsam geleitet wird, soll als Hauptrahmen dienen, um die nationalen Bemühungen zu koordinieren und zur Entwicklung einer dauerhaften und NATO-kompatiblen ukrainischen Luftverteidigungsarchitektur beizutragen.
Die Hauptherausforderung dieser Auftaktkonferenz, die in enger Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Partner durchgeführt wurde? Einigung über den Umfang der Unterstützung und die Art und Weise, wie sie umgesetzt werden kann. Diese Arbeit, die am Vorabend eines neuen Europäischen Rates, der für die Dauerhaftigkeit der Unterstützung der Ukraine von entscheidender Bedeutung ist, begonnen wurde, wird in drei Arbeitsgruppen fortgesetzt, die von ebenso vielen Ländern geleitet werden. Die USA sind für das System zuständig, Deutschland für die Ausbildung und die Übungen. Frankreich hat das Dossier "Kommandostruktur" geerbt, das zweifellos das komplexeste ist.
Der Luftabwehrschild ist einer der Bereiche, in denen Frankreich seine Anstrengungen konzentrieren will, da es nicht in der Lage ist, Panzer und Kampfflugzeuge zu liefern. Seit Beginn des Krieges hat Frankreich die Systeme Mistral und Crotale sowie eine MAMBA-Batterie in Zusammenarbeit mit Italien geliefert. Bis zum 7. Dezember hatte Deutschland ein PATRIOT-System, drei IRIS-T-SLM-Systeme, sechs TRML-4D-Überwachungsradargeräte sowie verschiedene Raketenpakete und rund 50 Gepard-Flugabwehrfahrzeuge geliefert bzw. deren Lieferung zugesagt.
Die nächste Runde der Militärhilfe stand am 10. Dezember im Mittelpunkt eines weiteren Telefongesprächs zwischen den Staatschefs. Es handelt sich um eine nicht näher spezifizierte Unterstützung, die jedoch "die Feuerkraft der Ukraine erheblich stärken und den derzeitigen Rüstungsbedarf unseres Landes decken wird", betonte Präsident Zelensky.
Bildnachweis: EMA
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Die Ukraine erhält vier in Frankreich produzierte Patrouillenboote.
Air et Comos (französisch)
Am 4. Dezember tauchten in den sozialen Netzwerken Bilder eines Frachtschiffs auf, das die Straße des Bosporus (Istanbul, Türkei) überquerte. Auf seinem Achterdeck kann man seine Ladung sehen: vier ukrainische Patrouillenboote, die in Frankreich gebaut wurden.
Eine Lieferung ist im Gange
Am 22. November belud das Frachtschiff UHL Fusion (F900 Eco Lifter), das der Firma United Heavy Lift (UHL) gehört, vier Patrouillenboote FPB 98 in den Farben des ukrainischen Grenzschutzes. Am 24. November legte die UHL Fusion ab und tauchte am 4. Dezember mit ihrer wertvollen Fracht in der Straße des Bosporus wieder auf (siehe unten). Live-Schiffsverfolgungsseiten bestätigen, dass die UHL Fusion am selben Tag im Hafen von Constanța (Constanța, Rumänien) ankam. Angesichts der Risiken ist es sehr wahrscheinlich, dass die vier Patrouillenboote in Rumänien entladen werden. Ukrainische Besatzungen würden dann die vier Schiffe übernehmen und sie mit eigenen Mitteln in die Ukraine überführen.
Ein Vertrag
Am 22. Juli 2020 unterzeichnete der staatliche Grenzdienst der Ukraine nach zweijährigen Gesprächen und Rahmenvereinbarungen einen Vertrag im Wert von 136,5 Millionen Euro mit dem französischen Unternehmen Ocea. Insgesamt 20 Patrouillenboote sollen die Mittel des ukrainischen Seegrenzschutzes verstärken und vor allem modernisieren. Der Vertrag umfasst auch die Ausbildung der Besatzungen und des Wartungspersonals sowie technische Unterstützung bei der Wartung der Schiffe.
Der erste ukrainische FPB 98 Mk 1 mit der Nummer BG 201 wurde am 9. Dezember 2021 am Ocea-Standort Les Sables-d'Olonne (Vendée, Frankreich) vom Stapel gelassen. Die ersten Lieferungen wurden für das Frühjahr 2022 erwartet, doch die russische Invasion, die am 24. Februar 2022 begann, verhinderte die planmäßige Auslieferung. Im April 2023 befanden sich die ersten vier Patrouillenboote noch vor Ort (Bild unten). Der Vertrag sah auch vor, dass fünf der 20 geplanten Patrouillenboote in der Ukraine gebaut werden sollten. Ocea wählte damals die Nibulon-Werft in Mykolajiw (Oblast Mykolajiw, Ukraine) aus. Die russische Invasion verhinderte den Bau, doch Ocea und Nibulon einigten sich auf eine Lösung: 23 Mitarbeiter des ukrainischen Unternehmens befinden sich in Frankreich und sind direkt am Bau der Schiffe beteiligt, die alle in Frankreich gebaut werden.
Derzeit besitzt die Ukraine acht Patrouillenboote FPB 98 Mk 1 :
BG 201, 202, 203 und 204, die paarweise im Juni und August 2023 ausgeliefert werden.
BG 205, 206, 207 und 208 geliefert am 4. Dezember 2023.
[Bild: https://fra1.digitaloceanspaces.com/airc...543b8e9365]
Die ersten vier Patrouillenboote befanden sich im April 2023 noch am Standort Les Sables-d'Olonne. Google Earth
FPB 98
Dieses Schiff, das von Ocea gebaut und entwickelt wurde, ist für verschiedene Missionen gedacht, die sich hauptsächlich um die Seeüberwachung drehen:
Territorial- und Hochseeüberwachung
Bekämpfung von Schmuggel
Bekämpfung der illegalen Einwanderung
Kontrolle von Schiffen auf See
Search-and-Rescue (SAR).
Schutz der natürlichen Ressourcen und der blauen Wirtschaft
Aufgabe der maritimen Souveränität
Die 20 Schiffe führen ein optoelektronisches Überwachungssystem und ein halbstarres Boot mit sich, das auf der Steuerbordseite des Schiffes auf dem Achterdeck platziert ist (rechts). Was die Bewaffnung betrifft, so sind die Schiffe in Frankreich nicht bewaffnet, um die Straße des Bosporus passieren zu können. Sie können jedoch einen Turm auf dem Bug (Vorderteil des Schiffes) mit einer 30-mm-Kanone haben. Es bleibt abzuwarten, welche Pläne die Ukrainer heute für diese Bewaffnung haben: Ursprünglich sollte das Schiff ein Maschinengewehr an der hinteren Kante des Oberdecks und ein schweres Maschinengewehr/kleine Kanone im Turm (auf dem Bug) enthalten.
Technische Daten
Länge: 32 m
Verdrängung: 118 t.
Antrieb: 2x 1.342 kW (Wasserstrahlantrieb).
Höchstgeschwindigkeit: 35 Knoten (64,8 km/h).Patrouillenboot FPB 98 Mk 1 in den Farben des ukrainischen Grenzschutzes (BG 202) in Les Sables-d'Olonne.
Ausdauer: 1.200 Seemeilen (2.222,4 km) bei einer Geschwindigkeit von 12 Knoten (22,2 km/h).
Besatzung: 10 Mitglieder, mit zusätzlicher Aufnahmekapazität für 6 Personen.
[Bild: https://fra1.digitaloceanspaces.com/airc...499e9bf1f3]
Patrouillenboot FPB 98 Mk 1 in den Farben des ukrainischen Grenzschutzes (BG 202) in Les Sables-d'Olonne. @BorderGuardService
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Zitat:Wenn man die acht wichtigsten westlichen Länder zusammenzählt, darunter Deutschland, Polen und Litauen, steigen die monatlichen Exporte nach Kirgisistan von 16 Millionen US-Dollar auf 204 Millionen US-Dollar.
Zitat:Dabei blüht der Handel mit Russland nicht nur für die Auto-Industrie: „Die Durchsetzung der EU-Sanktionen gegen Russland ist eine Katastrophe. Nicht nur Waffen aus Deutschland gelangen weiter nach Russland, auch deutsche Maschinen, mit denen in Russland Waffen produziert werden, können weiter erworben werden – inklusive Wartung und Reparatur“, schreibt der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen auf X.
https://exxpress.at/russland-sanktionen-...rgisistan/
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