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(30.11.2023, 15:16)Helios schrieb: ... Es ist aber nicht die einzige und augenscheinlich aus verschiedenen Gründen auch nicht die bevorzugte Variante. ... Es gibt da keine Patentlösung, jede Variante bietet vor und Nachteile, gerade aber Kampfflugzeugzwillinge scheinen derzeit wenig gefragt zu sein. Leichtere, günstigere und spezialisiertere Typen, die in größeren Stückzahlen gefertigt und schneller an neue Technologien angepasst werden können, scheinen hingegen aktuell eher gefragt zu sein.
Nun ich persönlich fände es auch deutlich interessanter/eleganter wen ein beladen Kommandoeinheit ins Missionsgebiet einfliegt, die Marschflugkörperbewaffnung ausklinkt, die Marschflugkörper dann einen Schwarm mit der Kommandoeinheit formen und während der Mission sich situationsbedingt Schwarmmitglieder auskoppeln um als Waffe ein Ziel zu attackieren oder sich als Schield in die Flugbahn einer gegnerischen Rakete zu werfen, bei Missionsende docken ungenutzte Marschflugkörper wieder an ihren Pylonen an und werden von der Kommandoeinheit mit nach hause genommen (oder über die Kommandoeinheit aufgetankt, bei Luftbetankung).
Aber es geht auch nicht darum ein Patentlösung zu bekommen sondern eine die auf den strategisch verfolgten Ansatz ausgerichtet ist.
Und hierbei ist "viele günstige Varianten von denen keine mit der Kommandoeinheit mithalten kann" die aussätzige Sünde im Mondschein von beiden Konzepten.
Denn was man an den Stückkosten der Drohnen spart muss man durch fehlende Synergie mit riesigen Lagerbeständen kompensieren. Entsprechende Lagerbestände sind dann auch nicht mehr schnell nachzurüsten, was dann aber trotzdem erfolgen muss.
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(30.11.2023, 15:16)Helios schrieb: Wenn man einen Mix Heavy-Light und High-Low anstrebt, dann muss man das Trägerflugzeug eher im Bereich Heavy-High verorten. Ein Muster Light-Low wäre eher ein Ergänzungsflugzeug, dass zum einen in weniger herausfordernden Szenarien eingesetzt werden könnte, zum anderen auch ein gutes Exportmuster darstellen könnte. Im Endeffekt würde man also die jetzige Konzeption des NGF nur durch ein solches Leichtmuster ergänzen, dass wiederum potenziell in verschiedenen Varianten gefertigt werden könnte (also mit einer zusätzlichen Light-High-Variante). Ich sehe da gar keinen heavy/light-Mix, sondern nur zwei unterschiedliche Arten von heavy:
- Stealth-Muster: heavy wegen Ausdauer/Reichweite und Umfang an Systemen
- Front/Träger-Muster: heavy wegen Waffenlast/Reichweite(Zusatztanks) und Strukturanforderungen.
Für einen light(&low)-Flieger käme mMn -zumindest im Rahmen von FCAS- höchstens ein bewaffnungsfähiger Jettrainer in Frage, alles andere erscheint mir da wenig sinnvoll.
Es wären mMn beides (vom Maximalgewicht her betrachtet) ähnlich schwere Jagdbomber/Mehrzweckflugzeuge, die Unterschiede lägen primär in der konkreten Ausgestaltung und dem jeweiligen Einsatzraum. Die Schwerpunkte sind dabei:
- Stealth-Muster: Fliegender Verbund, Tiefenpenetration, daher Stealth und EK, BVR-Präzisionswaffen etc. Also tendenziell ein bisschen mehr in Richtung leichter Bomber/Luftüberlegenheitsjäger, vermutlich nur Zweisitzer.
- Front/Träger-Muster: Robust/Wartungsfreundlich, geringe Infrastrukturabhängigkeit, ggf. bedingt kurzstartfähig, aber eben trotzdem nicht klein und leicht wegen der großen Waffenlast und den breiten Bewaffnungsoptionen. Also mehr in Richtung CAS/Abfangjäger.
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(30.11.2023, 16:25)Schaddedanz schrieb: Und hierbei ist "viele günstige Varianten von denen keine mit der Kommandoeinheit mithalten kann" die aussätzige Sünde im Mondschein von beiden Konzepten.
Mir ist schleierhaft, auf was du genau hinaus willst. Logischerweise muss eine das Kampfflugzeug begleitende Drohne einen dafür geeigneten Flugleistungsbereich aufweisen, aber deswegen muss diese doch nicht die gleiche Zelle wie das Kampfflugzeug besitzen. Es muss nicht einmal sinnvoll sein, dass sie die gleiche Zelle besitzt, auch nicht unter Berücksichtigung aller Aspekte, wie die von dir erwähnten Produktionsfähigkeiten im Kriegsfall. Letztere können sogar aufgrund der Komplexität dagegen sprechen, einen derartigen Ansatz zu wählen.
Der relevante Punkt ist und bleibt aber, dass es eben nicht nur einen sinnvollen Ansatz gibt, und zunächst definiert werden muss, welchen man für das FCAS genau wählt und welche Entwicklungsstufen es in diesem gibt. Und erst dann kann man genau klären, welche Synergien sich ergeben können, welche Nachteile diese konzeptionell mitbringen, und ob sie sich jeweils lohnen oder nicht.
(30.11.2023, 17:12)Broensen schrieb: Ich sehe da gar keinen heavy/light-Mix, sondern nur zwei unterschiedliche Arten von heavy
Das macht deine Variante in meinen Augen noch weniger sinnvoll, die von mir genannten Kritikpunkte werden nicht ausgeräumt, dafür kommen neue speziell für den aktuell von Schweden verfolgten Ansatz hinzu.
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Man sollte bei allen Drohnen- Schwarm und loyal-wingman-Konzepten und Gedanken auch auf dem Boden der realität bleiben.
das hier oft angesprochene wird sicherlich kommen, aber im Momnet ist die Technologie noch nicht umsetzungsreif.
https://www.thedrive.com/the-war-zone/si...cca-drones
Hiernach planen die Amerikaner, dass die begleitenden Drohnen intelligenter und fähiger werden. dafür sool auf Rechweite verzichtet werden.
Preise von 1/4 bis 1/3 eine rF-35 werden vor dem Entwicklungsstart genannt.
Ich würde die nächste Dekade die Entwicklung eher in Richtung Muli sehen. Die Drohne schleppt extra Meteor, Peregrine oder Taurus Flugkörper mit.
Erst im nächsten schritt würde ich mich an selbstständigere Konzepte wagen.
Für mich sieht das aus, als ob man versucht direkt von der F-86 eine F-35 zu entwickeln.
Die bei TWZ aufgezeigte entwicklung der amerikaner halte ich nicht für zielführend. wenn sie sich wirklich auf den Pazifik vorbereiten brauchen sie REichweite und Magazintiefe.
Die hier angesprochenen flugzeug-ähnlichen UCAVs würden nur die wenigen "fronthnahen" Startbahnen verstopfen und Betankungskapazitäten binden.
Eher wären Langstrecken-UCAVs hilfreich, die von hawai "dumm" richtung westen fliegen und dann von einer wedgetal oder E-2D übernommen werden um diese oder Tanker-areas zusammen mit zwei Kampfflugzeugen zu sichern. Zusätzliche 24-28 Luft-Luft-Raketen zum schutz von Hochwert-Zielen.
Für Europa würde das bedeuten, dass in Südfrankreich oder Schottland gestartete Drohnen mitten über dem Atlantik oder über Warschau zusätzliche Magazin-Kapazität (A-A oder A-G) zur Verfügung stellt. Mulis halt, Sensorik und Entscheidung liegen in AWACS oder Kampfflugzeugen.
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(30.11.2023, 17:16)Helios schrieb: Das macht deine Variante in meinen Augen noch weniger sinnvoll, die von mir genannten Kritikpunkte werden nicht ausgeräumt, dafür kommen neue speziell für den aktuell von Schweden verfolgten Ansatz hinzu. Dann geh' ich mal auf deine Kritik ein, das waren ja konkret eigentlich nur zwei Sätze:
(30.11.2023, 15:16)Helios schrieb: Bei einem Flugzeugträger geht es um die Kräfteprojektion, Tiefenangriffe gehören dabei zum Standardrepertoire. Wenn man das soweit treiben will, dass heavy-high-Stealth-ECR-Verbund alles vollumfänglich vom Träger aus möglich sein soll, dann kommt man nicht drum herum, die sich aus dem Trägerbetrieb ergebenden Kompromisse für das Gesamtprodukt in Kauf zu nehmen. Das kann man für richtig halten, ich sehe das allerdings anders, da ich immer noch der Meinung bin, FCAS sollte ein universelles, allumfassendes System für NATO-Europa werden, während da Frankreich die einzigen sind, die auf CATOBAR-Träger setzen. Gerade darum ging es mir ja, dass ich mit dem zweiten Muster diesbezüglich eine Entlastung erreichen wollte.
Warum sollen wir uns eine Flotte von Hunderten High-End-Fliegern beschränken lassen, nur damit ein einziger Flugzeugträger mit ein paar dieser Maschinen ausgestattet werden kann? Dabei ist noch zu bedenken, dass beim Einsatz solch eines Verbunds die Zahl der bemannten Exemplare an Bord logischerweise noch geringer sein wird als eh schon, so dass wir hier wahrscheinlich nur von zwei Dutzend Flugzeugen sprechen, die trägertaugleich sein müssen, während natürlich umgekehrt dann auch alle Drohnen in irgendeiner Form vom Träger aus starten können müssen, damit das funktioniert. Da geht für mich die Rechnung einfach nicht auf.
Hinzu kommt, dass für das vollständige Funktionieren des Gesamtsystems ja wohl auch noch große Komponenten eingebunden werden sollen wie Tanker, AWACS etc., was trägergestützt auch nicht funktioniert, außer durch noch weitere Spezialflugzeuge, nur zu diesem Zweck.
Also solange die FCAS-Nationen nicht zusammen mehrere Trägergruppen aufstellen sollten, halte ich das einfach nicht für verhältnismäßig.
Zitat:Die entsprechenden Trägerflugzeuge sollten also idealerweise auch ohne Unterstützungseinheiten durchsetzungsfähig sein, der Verbund wird gerade in solchen Szenarien in Zukunft eine besondere Rolle spielen.
Wieso sollten sie das denn auch nicht sein? Deshalb ja gerade eben auch die Träger-Variante in schwer, damit da ordentlich Schlagkraft drin stecken kann. Aber in welchem Szenario braucht denn auch Frankreich bei der Machtprojektion (mit einem Träger) das Nonplusultra an Stealth und EK trägergestützt? Gegen wen? Nicht mal die USA haben von der F22 eine Trägervariante gebaut. Das hat zwar eigene Gründe, aber so wichtig kann es dann ja wohl nicht sein, zwingend das Beste vom Besten auch am Arsch der Welt einsetzen zu können.
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(30.11.2023, 22:51)Broensen schrieb: Wenn man das soweit treiben will, dass heavy-high-Stealth-ECR-Verbund alles vollumfänglich vom Träger aus möglich sein soll, dann kommt man nicht drum herum, die sich aus dem Trägerbetrieb ergebenden Kompromisse für das Gesamtprodukt in Kauf zu nehmen.
Das Problem an dieser Form der Argumentation ist weiterhin, ich habe das hier im Strang an früheren Stellen schon betont, dass niemand konkret darlegen kann, welche Kompromisse im Konzept NGF insgesamt für eine Subvariante (!) für den Trägerbetrieb gemacht werden sollen. Entsprechend läuft es auf eine Verwendung von Allgemeinplätzen heraus, die zutreffen können oder nicht, also argumentativ völlig beliebig nutzbar sind. Mir ist durchaus bewusst, dass sie inzwischen überall immer und immer wiederholt wird, nur wurde so etwas dadurch noch nie richtig oder zielführend. Um das noch einmal zu betonen, die tatsächlichen Auswirkungen können sich zwischen irrelevant und signifikant bewegen, und sie können sich durchaus auch in Vorteilen äußern, und bedeuten nicht zwingend (nur) Nachteile.
Dann aber mein eigentlicher Kritikpunkt:
Dein Vorschlag waren zwei schwere Kampfflugzeuge, von denen eines augenscheinlich dem entspricht, was aktuell entwickelt wird, während das andere ein obskures trägertaugliches "Frontmuster" mit hoher Waffenzuladung/Reichweite sein soll, das eigentlich niemand braucht oder will, und das für luftgestützte Operationen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auch der falsche konzeptionelle Ansatz sein dürfte.
Wenn du das als eine sinnvolle Aufteilung innerhalb des aktuellen FCAS-Rahmens betrachtest, musst du erklären, warum Frankreich sich auf so etwas einlassen sollte? Und wenn wir Frankreich aus der Rechnung heraus nehmen, für was würde dieses zweite schwere Muster dann überhaupt noch gebraucht? Für den schwedischen Ansatz wäre es, wie bereits dargestellt, das falsche Konzept. Dort würde ein leichtes, einstrahliges Muster mit robust umgesetzten Stealth-, Eloka- und Netzwerkfähigkeiten benötigt. Daraus ergibt sich auch die Systemvariante, die ich hier bereits vorgeschlagen hatte.
Zitat:Hinzu kommt, dass für das vollständige Funktionieren des Gesamtsystems ja wohl auch noch große Komponenten eingebunden werden sollen wie Tanker, AWACS etc., was trägergestützt auch nicht funktioniert, außer durch noch weitere Spezialflugzeuge, nur zu diesem Zweck.
Mal abgesehen davon, dass AEW/C sowie Luftbetankung auch trägergestützt funktioniert und von Frankreich auch praktiziert wird, bedeutet die logische Einbindung in FCAS doch keine zwingende Notwendigkeit für dessen Funktion. Es gibt kein "vollständiges Funktionieren" innerhalb eines Kontinuums, dass sich aus verschiedensten Komponenten zusammensetzen wird.
Zitat:Wieso sollten sie das denn auch nicht sein?
Weil nicht durchsetzungsfähig ist, was nicht überlebensfähig ist.
Zitat:Nicht mal die USA haben von der F22 eine Trägervariante gebaut. Das hat zwar eigene Gründe, aber so wichtig kann es dann ja wohl nicht sein, zwingend das Beste vom Besten auch am Arsch der Welt einsetzen zu können.
Das hatte nicht nur eigene, sondern auch gewichtige Gründe, und mit der Alternativlösung war man nie zufrieden. Für die Zukunft, um die es hier geht, entwickelt man auch in den USA ein eigenes Muster - so wichtig ist es dann eben doch. Die Diskussion darüber, gegen welchen Gegner man in dreißig oder vierzig Jahren Kräfte projizieren muss ist müßig und hier deplatziert, die Forderung, nicht nur vom Status Quo auszugehen sondern verschiedene Konfliktarten als realistisch einzustufen ist allerdings keine schlechte. Hätte man das hier in Deutschland vor dreißig Jahren gemacht, wir hätten deutlich weniger Probleme!
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Ich denke, die Trägervariante wird genau wie bei der F-35 sehr viele Änderungen aufweisen.
Bei der F-35C ist es ein deutlich vergrößerter Flügel, ein anderes Bugfahrwerk, insgesamt viele Verstärkungen.
Die Luftbetankung bei F-35 B und C erfolgt über Schlauchtrichter, bei der A über Boom, usw.
Das Thema Luftbetankung ist übrigens auch interessant in Bezug auf NGF. Gibt es beide Systeme zur Wahl? Oder setzt sich eines durch?
Ich hoffe, man wird am Ende wie bei der F-35 mehrere optimierte Varianten entwickeln und nicht eine Kompromisslösung.
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Ist denn zu vermuten, dass die F-35A ohne die einflüsse der B- und C-Version soviel leistungsfähiger geworden wäre?
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(30.11.2023, 17:16)Helios schrieb: Mir ist schleierhaft, auf was du genau hinaus willst. ...
Bei einer Drohne die als Waffen-/Ausrüstungsträger (Maultier-Konzept) ist kleiner oder leistungsschwächer als die Kommandoeinheit zwar leicht preissenkend pro Stück. Aber der Rumpf mit Triebwerk ist bei neuen Kampfflugzeugen eh das günstigste. Warum also Luftkanaloptimierung, Flugtests, ... für mehr als einen Rumpf machen wen als Kommandoeinheit eh nur noch ein Muster in der Flotte vorgesehen ist. Das sind stumpf verschwendete Ressourcen. Die Großserienproduktion nur eines Rumpfes drückt die Stückkosten ja ebenfalls.
Bei Drohnen die direkt als Waffen/Abwehr fungieren (Schwarm-Konzept). Wäre kleiner oder leistungsschwächer als die Kommandoeinheit der richtige Schritt. Aber dann heißt es beim Sparen auch konsequent zu sein und bei den Drohnen auch Fahrwerk und Langstreckenreichweite zu streichen.
Warum 40mio für eine Predator ähnliche Drohne ausgeben, die auch noch Front nahe Flugfelder verstopft (wie Kopernikus richtig einwirft) weil sie voraus Verlegen muss, wen ein Taurus der das doppelte (2Mio) oder dreifache (3Mio) kostet die gleiche Leistung bringt, aber soviel mehr an Produktionskapazität einspart?
Auch hier ist die Großserienproduktion der Preisdrücker.
600 Drohnen Taurus brauchen genauso viel Lagerfläche wie 600 Nichtdrohnen Taurus, erstere können aber die Aufgaben der letzteren auch mit erledigen.
Das Quasimodo-Konzept sind Chessna große Drohnen, welche die Flugfelder verstopfen weil sie voraus verlegen müssen, die mit Kamikazeangriffen beim ersten Einsatz zerstört werden. Da kann man die Euroscheine auch einfach anzünden.
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(01.12.2023, 10:26)Kopernikus schrieb: Ist denn zu vermuten, dass die F-35A ohne die einflüsse der B- und C-Version soviel leistungsfähiger geworden wäre? Die Frage stellt sich so nicht, weil a) es zu keinem Zeitpunkt der Entwicklung zwischen CALF, JAST und JSF ein reines Air Force Programm gab und b) die Air Froce das Programm alleine nicht weiter verfolgt hätte, es wäre spätestens gestrichen worden um die Beschaffung weiterer F-22 zu finanzieren.
Ein Kampfjet zur Ablösung der F-16 wäre damit wenn überhaupt wesentlich später gekommen und hätte konzeptionell wie technisch nichts mit dem JSF der Neunziger gemein.
Hätte man dagegen irgendwann in den Neunzigern die B- oder C-Variante der F-35 gecancelt hätte es keine signifikanten Auswirkungen mehr auf das Design gehabt.
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(01.12.2023, 11:43)Schaddedanz schrieb: Bei einer Drohne die als Waffen-/Ausrüstungsträger (Maultier-Konzept) ist kleiner oder leistungsschwächer als die Kommandoeinheit zwar leicht preissenkend pro Stück. Aber der Rumpf mit Triebwerk ist bei neuen Kampfflugzeugen eh das günstigste. Warum also Luftkanaloptimierung, Flugtests, ... für mehr als einen Rumpf machen wen als Kommandoeinheit eh nur noch ein Muster in der Flotte vorgesehen ist. Das sind stumpf verschwendete Ressourcen. Die Großserienproduktion nur eines Rumpfes drückt die Stückkosten ja ebenfalls.
Bei Drohnen die direkt als Waffen/Abwehr fungieren (Schwarm-Konzept). Wäre kleiner oder leistungsschwächer als die Kommandoeinheit der richtige Schritt. Aber dann heißt es beim Sparen auch konsequent zu sein und bei den Drohnen auch Fahrwerk und Langstreckenreichweite zu streichen.
Warum 40mio für eine Predator ähnliche Drohne ausgeben, die auch noch Front nahe Flugfelder verstopft (wie Kopernikus richtig einwirft) weil sie voraus Verlegen muss, wen ein Taurus der das doppelte (2Mio) oder dreifache (3Mio) kostet die gleiche Leistung bringt, aber soviel mehr an Produktionskapazität einspart?
Auch hier ist die Großserienproduktion der Preisdrücker.
600 Drohnen Taurus brauchen genauso viel Lagerfläche wie 600 Nichtdrohnen Taurus, erstere können aber die Aufgaben der letzteren auch mit erledigen.
Das Quasimodo-Konzept sind Chessna große Drohnen, welche die Flugfelder verstopfen weil sie voraus verlegen müssen, die mit Kamikazeangriffen beim ersten Einsatz zerstört werden. Da kann man die Euroscheine auch einfach anzünden.
Also ich kann deiner Argumentation nicht folgen... Eine Drohne kann sehr wohl die gleichen Leistungsparameter wie ein Flugzeug haben (bezüglich Reichweite und Geschwindigkeit) und trotzdem viel günstiger sein, gerade weil sie eine andere Zelle hat. z.B. reicht ein Triebwerk aus, alle Lebenserhaltenden Systeme, Cockpit usw. können eingespart werden. Sie müsste auch nicht die gleiche Waffenlast tragen können, gleiches gilt für andere Systeme wie Radar, EloKa usw. die auch nicht immer im vollen Umfang vorhanden sein müssen. z.B. wäre hier ja auch ein modularer Ansatz je nach Missionsprofil möglich.
Also gerade wenn eine andere Zelle für die Drohne verwendet wird, ergibt sich hier sehr viel Einsparpotential.
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(01.12.2023, 10:26)Kopernikus schrieb: Ist denn zu vermuten, dass die F-35A ohne die einflüsse der B- und C-Version soviel leistungsfähiger geworden wäre?
Das glaube ich nicht. Die F-35A ist zwar leistungsfähiger, als die B-Variante, aber nicht als die C-Variante.
Diese ist aber, soweit ich weiß, nicht für den Export freigegeben.
Um die Frage zu beantworten: Ohne B und C hätte es gar kein A gegeben und die Auslegung der F-35 mit nur einem Triebwerk limitiert in dieser Gewichtsklasse sowie die Leistungsfähigkeit.
Interessant ist, wie es mit der F-35 weitergeht. Nachdem Russland, China und Südkorea auch Zweisitzer ihrer Stealth-Flieger entwickeln, dürfte das auch bei der F-35 interessant werden. Gerade in Bezug auf die zukünftige Rolle mit Loyal Wingmen oder aber auch als Growler-Ersatz. Vielleicht wird dann die US Navy endlich glücklich mit der C-Variante?
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(01.12.2023, 13:17)Jason77 schrieb: ... Also gerade wenn eine andere Zelle für die Drohne verwendet wird, ergibt sich hier sehr viel Einsparpotential.
Ausrüstung die nicht benötigt wird (Radar, Cockpit,...) einzusparen/nicht einzubauen ist absolut sinnvoll und richtig. Aber das Einsparpotenzial lässt sich noch Steigern in dem man die freien Stellen einfach leer lässt (Radar) oder das Drohnensteuerung-Modul mit den gleichen Halte-/Verschraubungspunkten wie das Cockpit-Modul versieht, statt durchsichtiger Cockpithaube für den Piloten eine lackierte flachere Abdeckung die an den gleich Scharnieren und Schlössern aufgehängt ist wie die durchsichtige Cockpithaube.
Den wen es nur darum geht Waffen/Ausrüstung (z.B. GBU, Taurus) auf Einsatzhöhe/zum Einsatzort tragen, ist das mehr als genug Abweichung von eigentlichen Kampfflugzeug. Speziell da die Produktionskapazitäten von Airbus und Dassault als minimalistisch zu betrachten sind.
Hätten wir noch mehrere vollwertige Hersteller (Messerschmitt, Focke-Wulf, Junkers, Fokker, Dornier) am Start mit jeweils eignen Baureihen würden es tatsächlich Sinn machen Produktionsreihen auf abweichendes Drohnen Design umzustellen z.B. F190 ersetzt die BF109 als Kampfflieger und 109er Produktionstrecken werden umgestellt auf Drohnen welche ein eignes von der F190 abweichendes 109 basiertes Design erhalten.
Aber so, mit den aktuellen Kapazitäten ist eine eigene Zelle mit Leitwerk, Tragflächen, Fahrwerk, ... pure Verschwendung von Entwicklungsressourcen, speziell da wir mit dem Gen4 Eurofighter hinter der Welle Gen5 her schwimmen und nicht vor ihr her surfen.
Wenn wir irgendwann mal wieder surfen, dann kann man sich überlegen ob man Ressourcen für Spielereien abzweigt.
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Zitat:Die Spezialisierung würde tatsächlich eher auf Luft-Luft, Abfangjäger, sehr große Höhen und hohe Geschwindigkeiten erfolgen. Das ist bei der aktuellen Flugzeuggeneration verloren gegangen, scheint aber bei der nächsten Generation wieder stärker in den Vordergrund zu rücken.
Und tatsächlich würden in diesem Rahmen einige Luft-Boden- und Luft-Boden-Funktionen (ein Teil der CAS-, SEAD-, ISR- und Anti-Schiffs-Funktionen) auf Loyal Wingman, Remote Carrier und UAV/UCAVs ausgelagert werden. Das bedeutet nicht, dass der NGF nichts tun könnte, aber es bedeutet, dass seine (interne) Grundtragekapazität vielleicht nur 2 oder 4 AASMs betragen würde (ich sage das nur so, nicht zu hoch potenzieren!), um ihn nicht zu übergewichtig zu machen und damit seine anderen Missionen nicht zu sehr zu beeinträchtigen.
Also ja, wir würden eher eine F-22+ als eine F-35+ nehmen, auf den ersten Blick.
Aber wie ich bereits zu Beginn sagte, wird die Wahl der Architektur des NGF davon abhängen, was man auf externen Vektoren landen kann (und akzeptiert). Ob man akzeptiert, dass schwere RCs (oder Loyal Wingman) AASF-Waffen an Bord nehmen und abwerfen können oder nicht. Ob man LWs so dimensioniert, dass sie schwere Munition (1t+ Bomben, Anti-Schiffsraketen, etc.) mitführen können oder nicht. etc etc.
und (meine persönliche Meinung) sollte man bei den maritimen Drohnendiskusisionen einen Punkt nicht vergessen. Über den Ozeanen ist die Abdeckung durch Satelliten viel geringer.
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(01.12.2023, 11:43)Schaddedanz schrieb: Aber der Rumpf mit Triebwerk ist bei neuen Kampfflugzeugen eh das günstigste.
Diese Behauptung ist nicht zutreffend, womit auch die darauf basierende Schlussfolgerung und letztlich deine ganze Argumentation nicht haltbar ist. Sofern man also nicht vor hat, das unbemannte Kampfflugzeug als solches zu verwenden, ergibt dieser Ansatz keinen Sinn.
Zitat:die auch noch Front nahe Flugfelder verstopft (wie Kopernikus richtig einwirft)
Der Einwurf ist für den Pazifik richtig, aber nicht für Europa. Wir haben allein in Deutschland über 50 Flugfelder, die für den Einsatz von bemannten Kampfflugzeugen prinzipiell geeignet sind, in ganz Europa sind es hunderte. Davon abgesehen gibt es zum Einsatz der verschiedenen Drohnentypen unterschiedliche Ansätze, nicht nur was die Reichweite angeht, sondern auch die entsprechenden Einsatzverfahren. Neben konventionellen Methoden wären da etwa der Start von mobilen Rampen oder auch aus der Luft, abgesetzt etwa durch Transportflugzeuge.
Zitat:Das Quasimodo-Konzept sind Chessna große Drohnen, welche die Flugfelder verstopfen weil sie voraus verlegen müssen, die mit Kamikazeangriffen beim ersten Einsatz zerstört werden. Da kann man die Euroscheine auch einfach anzünden.
Derart konstruierte Argumentationen sind für die Diskussion nicht zielführend.
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