Frankreich wird modulare Luft-Boden-Waffen an die ukrainische Luftwaffe liefern.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 17. Januar 2024
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Letzte Woche hat Großbritannien nicht nur ein "beispielloses" Abkommen über Sicherheitskooperation mit der Ukraine geschlossen, sondern sich auch verpflichtet, den ukrainischen Streitkräften im Zeitraum 2024-25 2,5 Milliarden Pfund Sterling [2,9 Milliarden Euro] an Unterstützung zukommen zu lassen.
"Das bedeutet zunächst mehr Sicherheit, Panzerabwehrwaffen, Raketen, hunderttausende neue Artilleriegeschosse und die Ausbildung tausender ukrainischer Soldaten", sagte Rishi Sunak, der britische Premierminister, bei einem Überraschungsbesuch in Kiew. "Wenn Putin in der Ukraine gewinnt, wird er dort nicht aufhören", argumentierte er ebenfalls.
Auf seiner Pressekonferenz am 16. Januar deutete Präsident Macron an, dass Frankreich dem Beispiel des Vereinigten Königreichs folgen werde.
"Das größte Risiko ist in meinen Augen der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Wir dürfen Russland nicht gewinnen lassen. Wir dürfen es nicht tun, weil dann die Sicherheit Europas selbst und vor allem die der russischen Nachbarschaft in Frage gestellt würde. Russland gewinnen zu lassen bedeutet im Grunde, zu akzeptieren, dass die Regeln der internationalen Ordnung, wie wir sie definiert haben, möglicherweise nicht mehr eingehalten werden. Für unsere baltischen, polnischen und rumänischen Freunde ist das ein unmögliches Leben. Ich vergesse Moldawien und auch die Länder des Kaukasus nicht", erklärte der Elysée-Palast zunächst.
In Zusammenarbeit mit seinen europäischen Partnern, insbesondere dem Vereinigten Königreich, sei Frankreich dabei, ein Abkommen zu schließen, das dem von Herrn Sunak am 12. Januar in Kiew unterzeichneten Abkommen ähnelt. Es werde "in den nächsten Wochen unterzeichnet", sagte Macron und erklärte, dass er zu diesem Zweck im Februar in die Ukraine reisen werde. Bis dahin werde Frankreich den ukrainischen Streitkräften Munition sowie zusätzliche Ausrüstung geliefert haben.
"Wir werden neue Lieferungen vornehmen: etwa 40 SCALP-Raketen und mehrere hundert Bomben, die von unseren ukrainischen Freunden erwartet werden. Wir haben im Rahmen dieser Kriegswirtschaft auch Produktionen entwickelt, die es uns ermöglichen werden, unseren ukrainischen Partnern viel mehr Material zu liefern, insbesondere CAESAr [Camions équipés d'un système d'artillerie, Anm. d. Ü.], die erwartet und benötigt werden. Und so werden wir im Grunde genommen der Ukraine weiterhin bei ihrem Ausbildungsbedarf helfen, um an der Front zu bestehen und ihren Himmel zu verteidigen, mit den Lieferungen, die ich erwähnt habe, mit den Abkommen, die wir abschließen werden", erklärte der französische Präsident.
Bisher hat Frankreich dreißig CAESAr 6×6 aus dem Bestand des Heeres an die ukrainische Armee geliefert. Im Oktober teilte Nexter [KNDS Frankreich] mit, dass seine Produktionskapazität für diese Art von Ausrüstung auf acht Stück pro Monat erhöht werden sollte.
Darüber hinaus hat die ukrainische Luftwaffe bereits eine unbekannte Anzahl von SCALP-Raketen aus den Beständen der Luft- und Raumfahrtagentur (Armée de l'Air & de l'Espace) erhalten. Neu an den Ausführungen Macrons ist, dass die Anzahl der zu liefernden Flugkörper präzisiert wurde...
Was die "Hunderte von Bomben" betrifft, die Kiew versprochen wurden, so präzisierte der Élysée-Palast später gegenüber der Tageszeitung Le Monde, dass es sich dabei um modulare Luft-Boden-Waffen [AASM, auch "Hammer" genannt] handeln würde.
Die von Safran hergestellten AASM bestehen aus einem Lenkungskit und einem Kit zur Reichweitenerhöhung. Sie werden am Körper einer Bombe - in der Regel 250 kg schwer - montiert und ermöglichen es einem Jagdbomber, ein Ziel aus sicherer Entfernung mit hoher Präzision zu treffen, unabhängig von den Wetterbedingungen.
Es gibt drei Versionen des AASM: INS/GPS [GPS-hybride Trägheitslenkung], INS/GPS/IR [Trägheitslenkung/GPS ergänzt um eine Infrarotbild-Terminalführung] und INS/GPS Laser [Trägheitslenkung/GPS ergänzt um eine Laser-Terminalführung, wodurch auch bewegliche Ziele zerstört werden können].
Wenn die ukrainische Luftwaffe ihre taktischen Bomber Su-24 "Fencer" so umrüsten musste, dass sie SCALP-Raketen mitführen können, muss sie eine Lösung finden, um die gelieferten AASM einsetzen zu können, da diese Waffenart derzeit vor allem von der Rafale verwendet wird. Die 40th Flight Test Squadron der US Air Force führte 2014 jedoch Tests für die Integration in F-16 durch.