Mord an Lehrern Samuel Paty und andere
#1
Gedenken an Samuel Paty: ein Jahr nach der Ermordung, ein aktueller Stand der Ermittlungen
[Bild: https://www.francetvinfo.fr/pictures/dA9...7XWsZA.jpg]
Gegen fünfzehn Verdächtige, darunter sieben Minderjährige, wird ermittelt, und die meisten der Erwachsenen befinden sich in Untersuchungshaft. Ein aktueller Bericht über eine Untersuchung, die noch lange nicht abgeschlossen ist.
FranceTVInfo (französisch)
Artikel verfasst von Stéphane Pair Radio Frankreich
Veröffentlicht am 15/10/2021 09:41
[Bild: https://www.francetvinfo.fr/pictures/Td5...ysAo4o.jpg]
Polizisten und Journalisten am 17. Oktober 2020 vor der Schule in Conflans-Sainte-Honorine, in der Samuel Paty unterrichtet hat. (YOAN VALAT / EPA / MAXPPP)
Am 16. Oktober 2020 wurde der Geschichts- und Geografielehrer Samuel Paty am späten Nachmittag in der Nähe seiner Schule in Conflans-Sainte-Honorine (Yvelines) von einem jungen radikalisierten tschetschenischen Flüchtling, Abdoullakh Anzorov, erstochen und dann enthauptet, der kurz darauf von der Polizei getötet wurde. Ein Jahr nach der Ermordung, während in den Schulen Frankreichs seiner gedacht wird, gehen die Ermittlungen der Anti-Terror-Richter weiter und versuchen, die Verantwortlichkeiten zu klären.

>> Samuel Paty wird in allen Schulen Frankreichs geehrt: Verfolgen Sie unsere Live-Übertragung

Gegen fünfzehn Personen, darunter sieben Minderjährige, wird wegen des Mordes an dem 47-jährigen Geschichts- und Geografielehrer ermittelt. Unter diesen 15 Personen befinden sich drei Freunde von Abdoullakh Anzorov. Gegen einen von ihnen wird wegen "Verbindung zu terroristischen Straftätern" ermittelt, gegen die beiden anderen wegen "Beihilfe zum Mord". Sie werden verdächtigt, dem Terroristen geholfen zu haben, sein Messer und ein Luftgewehr zu kaufen. Einer von ihnen wird sogar verdächtigt, den Mörder von Evreux nach Conflans-Sainte-Honorine gebracht zu haben.

Gegen fünf Schüler wird wegen "Vereinigung terroristischer Straftäter" ermittelt, weil sie den Geschichts- und Erdkundelehrer Abdoullakh Anzorov am Ende des Unterrichts gegen das Versprechen von 350 Euro angezeigt hatten. Alle sagen weiterhin, dass sie vor den Ereignissen keinen Kontakt zu dem Terroristen hatten und dass sie sich ein derartiges tödliches Szenario nicht vorstellen konnten.

Wer hätte das gedacht? Und was?

Eine Schülerin von Samuel Paty wird wegen "verleumderischer Denunziation" angeklagt. Durch sie ist die Kontroverse entstanden, die in den sozialen Netzwerken anschwillt. Um ihren Ausschluss von der Schule zu vertuschen, ließ sie ihren Vater glauben, die Lehrerin habe sie gezwungen, sich eine Karikatur des Propheten anzusehen. Dee Viertklässlerin nahm jedoch nicht an dem Unterricht teil. Sie hat zugegeben, dass sie gelogen hat. Gegen ihren Vater, Brahim Chnina, wird wegen "Beihilfe zum Mord" ermittelt. In einem Video hatte er die Lehrerin angeprangert, die der Terrorist benutzt hatte, um sein Ziel zu identifizieren und zu lokalisieren. Er sagt jetzt, dass er sein Handeln "bedauert".

Vier Personen, drei Männer und eine stark radikalisierte Frau, die über das Internet, Twitter, Instagram oder Snapchat mit Abdulakh Anzorov in Verbindung standen, werden ebenfalls strafrechtlich verfolgt. Einige von ihnen tauschten sich mit dem Terroristen vor oder kurz nach seiner Tat aus.

Schließlich wird gegen den islamistischen Propagandisten Abdelhabkim Sefrioui wegen "Komplizenschaft bei terroristischen Attentaten" ermittelt. Er beschuldigte Samuel Paty und die Schule in Conflans-Sainte-Honorine, Muslime durch die Darstellung von Karikaturen des Propheten zu stigmatisieren. Er stellte zwei Videos auf YouTube ein, die die sozialen Netzwerke in Brand setzten. Für die Ermittlungsrichter erleichterten diese Videos das kriminelle Vorhaben von Abdoullakh Anzorov. Die Anti-Terror-Justiz betrachtet ihn immer noch als Komplizen des Terroristen.
Zitieren
#2
Bezüglich der Tschetschenischen Kultur kann ich versichern, dass sich Tschetschenen nie integrieren werden, für immer Fremdkörper bleiben werden und niemals Franzosen werden. Deshalb sollte man sich fragen, warum man diese Gruppe überhaupt in seinem eigenen Land dulden soll. Eine Ausweisung sämtlicher Tschetschenen wäre zumindest mal ein wirkliches Signal dass es so nicht weiter geht. Das gleiche gilt für uns natürlich noch umso mehr. Die haben mal einfach rein gar nichts in Europa verloren, und zwar allesam und ohne Ausnahme.
Zitieren
#3
(15.10.2021, 22:12)Quintus Fabius schrieb: Bezüglich der Tschetschenischen Kultur kann ich versichern, dass sich Tschetschenen nie integrieren werden, für immer Fremdkörper bleiben werden und niemals Franzosen werden. Deshalb sollte man sich fragen, warum man diese Gruppe überhaupt in seinem eigenen Land dulden soll. Eine Ausweisung sämtlicher Tschetschenen wäre zumindest mal ein wirkliches Signal dass es so nicht weiter geht. Das gleiche gilt für uns natürlich noch umso mehr. Die haben mal einfach rein gar nichts in Europa verloren, und zwar allesam und ohne Ausnahme.

Jain, vereinzelte Tschetschenen sind sicherlich integrierbar - wobei ich persönlich Integration prinzipiell als eine Bringschuld betrachte.
Was mir aber auffällt und iwo auch logisch ist.
Je kleiner das (kulturfremde) Volk ist und unter widrigen Umständen leben muss - ob jetzt selbstverschuldet oder von außen forciert - desto mehr hängen sie aufgrund dieser Prägung "in ihrer Welt" und solange man diesen Leute keine akzeptable (für ihre Verhältnisse) Alternative aufzeigt, solange werden sie ihre Kultur beibehalten.
Jetzt ist die BRD, wie auch viele andere übersatte (noch) von mehrheitlich Europiden geprägte/gestaltete Staaten, ein Tollhaus, wo jeder dahergelaufene Schlawiner frech fordern kann und immer wieder Rücksicht auf ihn und seine Ansichten genommen werden muss, also der Mehrheit seinen unpassenden Kram aufzwingen kann, spätestens durch medial unterstütztes Geplärre.
Ich finde Putin hat es mit den Tschetschenen gut hinbekommen. Mit gut meine ich jetzt sicher kein romantisiertes pro Putin-Propagandabild aber unter den Umständen gab es nur die Alternative der kompletten Auslöschung der dort lebendenen Tschetschenen oder eben die jetzige Akzeptanz russischer Vorherrschaft mit eigener Autonomie.
Es gibt Völker, die verstehen nur die Sprache der Gewalt, dies ergibt sich aus ihrer Kultur.
Putin hat draufhauen lassen und ihnen dann im richtigen Augenblick die Hand gegeben.
Zitieren
#4
(15.10.2021, 22:12)Quintus Fabius schrieb: Bezüglich der Tschetschenischen Kultur kann ich versichern, dass sich Tschetschenen nie integrieren werden, für immer Fremdkörper bleiben werden und niemals Franzosen werden. Deshalb sollte man sich fragen, warum man diese Gruppe überhaupt in seinem eigenen Land dulden soll. Eine Ausweisung sämtlicher Tschetschenen wäre zumindest mal ein wirkliches Signal dass es so nicht weiter geht. Das gleiche gilt für uns natürlich noch umso mehr. Die haben mal einfach rein gar nichts in Europa verloren, und zwar allesam und ohne Ausnahme.

Mal davon abgesehen dass dies juristisch sowieso nicht durchführbar wäre denke ich dass es politisch aus mehren Gründen auch gar nicht gewollt ist. Die Tschetschenen kann man doch prima gegen Putin bzw. Rußland instrumentalisieren. So denkt man sich das in einigen Think Tanks jedenfalls.
Zitieren
#5
(15.10.2021, 22:12)Quintus Fabius schrieb: Bezüglich der Tschetschenischen Kultur kann ich versichern, dass sich Tschetschenen nie integrieren werden, für immer Fremdkörper bleiben werden und niemals Franzosen werden. Deshalb sollte man sich fragen, warum man diese Gruppe überhaupt in seinem eigenen Land dulden soll. Eine Ausweisung sämtlicher Tschetschenen wäre zumindest mal ein wirkliches Signal dass es so nicht weiter geht. Das gleiche gilt für uns natürlich noch umso mehr. Die haben mal einfach rein gar nichts in Europa verloren, und zwar allesam und ohne Ausnahme.

Wir sollten generell mal unseren totalen Humanismus ablegen und die Welt mal ein bisschen mehr mit offenen Augen sehen.

Leider wird hier so viel Täterschutz betrieben dass man notwendige Politik zum Bevölkerungsschutz unterlässt.

Wir müssen radikale Terroristen, Islamisten, abschieben. Irgendwo wird doch ein britisches oder französisches Überseegebiet sein wo man die Leute wie nukleare Brennstäbe ins Abklingbecken werfen kann. St. Helena oder die Falklands...
Zitieren
#6
Zitat:@ Quintus Fabius der Tschetschenischen Kultur kann ich versichern, dass sich Tschetschenen nie integrieren werden, für immer Fremdkörper bleiben werden und niemals Franzosen werden.
Statistisch gesehen hast Du wohl Recht , bloss die Formulierung bringt uns nicht weiter. Und das ist Schade, weil Du solche Sachen, juristisch abgesichert, viel besser formulierst als ich.
Das Ziel muss doch sein angefangen bei den Clanchefs die Leute aus der EU wieder rauszubringen . Zur Zeit scheitert das weil Individualrechte, höher gewertet werden als Kollektivrechte (die der Gesellschaft).
Hier wird eine Prozedur gebraucht, es muss geprûft werden, welcher Eingriff schwerer wiegt, Individu, Gesellschaft. Und wenn der gesellscfhaftliche Schaden grösser ist, dann hat das Individu Pech gehabt; 3 Monate Zeit (in Abschiebehaft) ein anderes Land (ausserhalb der EU) zu finden das Ihn aufnehmen will, wenn nicht zurück ins Heimatland.
Das ganze auf europäischer Ebene, juristisch abgesichert. Nur so können internationale Vereinbarungen eventuell entsprechend angepasst werden.
Und bei der Abschiebethematik auch mehr europäische Regeln mit den Heimatländern einführen. Von Visa bis zu Geldzahlungen gibt es ja viele Argumente.
Ich denke das Frankreich das Thema nächsten Jahr versuchen wird voranzutreiben. Es werden Lösungen gebraucht, sonst fliegt uns das Asylthema um die Ohren.
Zitieren
#7
(16.10.2021, 21:53)I_Need_A_Medic schrieb: Leider wird hier so viel Täterschutz betrieben dass man notwendige Politik zum Bevölkerungsschutz unterlässt.

Wir müssen radikale Terroristen, Islamisten, abschieben.

Solche an sich gerechtfertigten Forderungen werden definitiv keine Mehrheiten finden, solange sie regelmäßig verbunden werden mit derartigen Aussagen:

(16.10.2021, 21:53)I_Need_A_Medic schrieb: Irgendwo wird doch ein britisches oder französisches Überseegebiet sein wo man die Leute wie nukleare Brennstäbe ins Abklingbecken werfen kann. St. Helena oder die Falklands...

Gerade in Deutschland wird sich eine verschärfte Asyl- und Abschiebepolitik nicht von rechts umsetzen lassen, die Impulse dazu müssen von links kommen.
Zitieren
#8
(17.10.2021, 12:52)Broensen schrieb: Solche an sich gerechtfertigten Forderungen werden definitiv keine Mehrheiten finden, solange sie regelmäßig verbunden werden mit derartigen Aussagen:


Gerade in Deutschland wird sich eine verschärfte Asyl- und Abschiebepolitik nicht von rechts umsetzen lassen, die Impulse dazu müssen von links kommen.

Von rechts nicht, weil keine Mehrheit vorhanden und von links nicht, weil kein Interesse vorhanden. So ist der aktuelle Stand. Allerdings glaube ich dass es weniger an der links-rechts-Ausrichtung, sondern an den Funktionären der beteiligten Parteien selbst liegt. Ich könnte mir durchaus vorstellen dass das Parteiensystem in Deutschland in den nächsten 10-20 Jahren ordentlich durcheinander gewirbelt wird. CDU/CSU, Grüne und Linke sehe ich da besonders gefährdet. Die Grünen haben zwar ein Hoch aber dies könnte sich ganz schnell zum Eigentor entwickeln wenn zum Beispiel co²-neutrale Energiesicherheit am Ende doch nur durch einen großen Anteil Kernkraft im Paket absichern ließe.
Zitieren
#9
Ich beziehe mich weniger auf politische Mehrheiten, sondern auf gesellschaftliche.
Unsere Gesellschaft tickt heute im Kern eher "links" und gegenüber "rechten" Forderungen wird pauschal dicht gemacht. Daraus folgere ich, dass eine vernünftige Asyl- und Migrationspolitik nur entwickelt werden kann, wenn es möglich ist, in der Gesellschaft einen entsprechenden Konsens zu erreichen, der auf eher linken Positionen aufbaut. Der also nicht die Ablehnung von Zuwanderung, sondern ihre Ermöglichung in den Vordergrund stellt. Dafür erforderliche Härten dürfen dabei nicht mit egoistischen Schutzgedanken begründet werden, sondern mit dem Potenzial, dass sich aus echter Integration für die Umsetzung eben der humanistischen Grundgedanken eines linken Gesellschaftsbildes ergibt.
Im Idealfall widersprechen eine harte Abschiebepraxis und strenge Zuwanderungsregeln nicht dem angesprochenen "totalen Humanismus". Im Gegenteil: durch sie wird dessen Umsetzung sogar überhaupt erst real ermöglicht. Dementsprechend muss mMn der festgefahrenen Dualismus von rechtem Protektionismus und linkem Multi-Kulti überwunden werden, um in diesem Bereich überhaupt irgendetwas erreichen zu können.
Parteipolitisch betrachtet hätte eine Ampel-FDP hier wohl die besten Voraussetzungen, diesen Widerspruch endlich aufzulösen.

Aber das führt eigentlich mal wieder zu weit vom ursprünglichen Thema weg.
Zitieren
#10
Noch ergänzend: Die aktuelle linke Position vor allem zur illegalen Masseneinwanderung ist eine, welche tiefenpsychologisch einen Ersatz für die abhanden gekommene Arbeiterklasse sucht und diesen in anderen "Ausgebeuteten" findet welche es zu erretten gilt. Über diesem Mechanismus verkennen die Linken, dass das was da kommt noch viel extremer allem wiederspricht was linke Überzeugung ausmacht als selbst traditionelle rechte Ideologien es tun. Es dürfte eigentlich kaum einen größeren Unterschied geben als den zwischen islamistischen und linken Positionen. Deshalb ist es so irrwitzig dass ausgerechnet die Linken die Einwanderung von Muslimen in Europa so voran treiben und das ist meiner Meinung nach eben nur dadurch zu erklären, dass hier unterbewusste, tiefenpsychologische Mechanismen greifen, den mit Logik und Ratio hat das nichts mehr zu tun. Jeder der tatsächlich linke Ideologien verfolgt müsste eigentlich sofort fordern die Einwanderung von Muslimen abzustellen.

Spezifischer zu den Tschetschenen: Aus der Kürze meines Eintrages geht vermutlich nicht hervor, dass ich viele Aspekte der tschetschenischen Kultur durchaus gut heiße (Stichwort Kriegerkultur, positive Einstellung zu Gewalt usw) und dass ich die Tschetschenen deshalb rein persönlich durchaus mag. Ich habe mich auch recht lange mit ihnen beschäftigt und kenne mehrere Tschetschenen persönlich. Tatsächlich sind sie mir persönlich kulturell vermutlich näher als das was sonst hier mehrheitlich in Europa herum springt. Meine Aussage resultiert also nicht aus einer gefühlsmässigen Ablehnung, oder weil ich die Tschetschenen nicht kennen würde, sondern ganz im Gegenteil: Gerade weil ich so viel über sie weiß, gerade deshalb weiß ich, dass sie nicht mit uns im selben Raum friedlich auf Dauer koexistieren können. Das ist übrigens gar keine Kritik und ausdrücklich keine Wertung dieses Volkes und seiner Kultur ! Sondern nur die simple Anerkennung von Fakten.

Und natürlich gibt es auch hier zweifelsohne Einzelfälle welche unseren Schutz benötigen würden, beispielsweise Tschetschenen die im Verdacht stehen homosexuell zu sein (es genügt in Tschetschenien der bloße Verdacht für tödliche Gewalt gegen solche Leute) - aber da diese Personen auch russische Staatsangehörige sind müssen sie halt versuchen in St. Petersburg oder anderen solchen liberaleren Enklaven durchzukommen. Wir können die erheblichen Probleme dieses Volkes nicht lösen und es ist gerade eben diese Hybris, diese totale Selbstüberschätzung in Bezug auf die eigenen Möglichkeiten und die eigene Integrationskraft welche hier das Problem darstellt.

Linke und auch eine Mehrheit in der Mitte betrachten Menschen die fest in ihrer Kultur und ihren Auffassungen gefangen sind als beliebig formbare Masse, die man je nach Belieben in alles umerziehen kann was man will. Dem ist einfach nicht so und gerade die Tschetschenen sind hierfür ein besonders gutes Beispiel.

Menschen anderer Kulturen sind keine beliebige Verfügungsmasse die wir dann einfach nach unserem Vorbild und Muster formen können. Genau genommen ist diese Auffassung der Linken genau so rassistisch und überheblich wie das was früher gegenüber anderen Völkern vertreten wurde (Bürde des weißen Mannes - wir bringen ihnen die Zivilisation). Wir müssen uns von dem Gedanken trennen, dass wir der Endzustand sind, dass Ende der Geschichte. Sonst wird es das Ende unserer Geschichte sein.
Zitieren
#11
Klare Ansage:
Zitat:KRIEG IN NAHOST

Macron: „Unbarmherziges Vorgehen“ gegen antisemitische Straftäter

In Frankreich häufen sich seit dem Angriff der Hamas auf Israel antisemitisch motivierte Straftaten. Präsident Macron spricht sich für „Solidarität ohne wenn und aber“ aus und will hart gegen Täter durchgreifen. [...]

er französische Präsident Emmanuel Macron hat am Donnerstagabend ein „unbarmherziges Vorgehen“ gegen antisemitische Straftäter und andere Hassprediger angekündigt. In einer Fernsehansprache, die auf allen Sendern übertragen wurde, appellierte der Präsident mehrfach an seine Landsleute, angesichts des „blinden tödlichen Hasses“ von „absoluter Grausamkeit“ in Nahost geeint zu bleiben. „Wir teilen die Trauer Israels“, sagte der Staatschef. 13 Franzosen haben bei den Terrorattacken in Israel ihr Leben verloren, „so viele wie seit dem Terroranschlag in Nizza nicht mehr“, sagte Macron. Er verglich das Massaker an den Teilnehmern der Rave Party in der Wüste mit dem Terroranschlag auf den Konzertsaal Bataclan in Paris. Frankreich fühle mit Israel. [...]

17 Franzosen sind weiterhin vermisst, darunter vier Kinder, die sich mutmaßlich in der Gewalt der Hamas befinden. Die Eltern eines 12 Jahre alten Jungen und die eines 13 Jahre alten Mädchens appellierten an den Präsidenten, alles zu tun, um ihre Kinder zu retten. „Frankreich unternimmt alles, damit sie wohlbehalten zurückkehren“, sagte Macron. Zuvor hatte er im Elysée-Palast die Vorsitzenden aller im Parlament vertretenden Parteien empfangen. Laut Informationen der Agentur AFP soll er ihnen anvertraut haben, dass die Verhandlungen mit den Geiselnehmern begonnen hätten.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...40087.html

Wobei man anmerken muss, dass nicht nur in Frankreich ein Anstieg antisemitischer Taten zu verzeichnen ist, sondern auch in Deutschland. Das betrifft Beleidigungen und Schmierereien bis hin zum Herunterreißen von auf Halbmast gesetzten Israel-Flaggen.

@voyageur

Was mich interessieren würde: In Deutschland ist zu beobachten, dass die Kreise der nahöstlichen "Schöngeister", egal ob wir sie nun Palästinenserversteher oder Israelkritiker nennen wollen, und auch Teile von den Linken im völligen Splitterschutz weilen und auch die Berichte über die grausigen Massaker der Hamas faktisch ignoriert haben - oder mit lärmendem Schweigen "kommentierten". Wie ist sind hier die Reaktionen in Frankreich? Lässt sich da ein ähnliches Verhalten in Teilen der Politik, Kunst- oder Kulturszene beobachten?

Schneemann
Zitieren
#12
In Arras hat ein ehemaliger Schüler in einer Oberschule 1 Menschen getötet und 2 verletzt. Tschetschene, Bruder kategorie s und ein Allah Akbar während der Tat...
Vor 3 Jahren wurde der Lehrer Samuel Paty enthauptet.
Die Auswirkungen sind noch nicht absehbar, werden aber enorm sein.

Mehr etwas später
Zitieren
#13
Lehrer bei Messerangriff in Arras getötet, Antiterrorismus-Staatsanwaltschaft eingeschaltet
France24 (französisch)
Bei einem Messerangriff in einem Gymnasium in Arras wurden am Freitagmorgen ein Lehrer getötet und zwei Personen verletzt. Der Täter, der tschetschenischer Herkunft und laut einer Polizeiquelle wegen Radikalisierung (fiché S) aktenkundig war, wurde festgenommen. Die Nationale Antiterrorismus-Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein.

Veröffentlicht am: 13/10/2023 - 12:11Ändert am: 13/10/2023 - 15:23

Polizisten vor dem Lycée Gambetta in Arras, am 13. Oktober 2023. Denis Charlet, AFP
Durch:
FRANCE 24

Ein Mann erstach am Freitag, den 13. Oktober, in einem Gymnasium in Arras (Pas-de-Calais) einen Lehrer und verletzte zwei weitere Personen schwer. Er schrie während des Angriffs "Allah Akbar", was vor dem Hintergrund der Angst vor einem Import des Israel-Hamas-Konflikts nach Frankreich zu sehen ist.

Der Angriff erfolgte fast auf den Tag genau drei Jahre nach der Ermordung von Samuel Paty, einem 47-jährigen Lehrer, der am 16. Oktober 2020 in der Nähe seiner Schule im Departement Yvelines enthauptet wurde, nachdem er seinen Schülern während eines Unterrichts zum Thema Meinungsfreiheit Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte.

Unter den beiden Verletzten befanden sich ein Bediensteter des Gymnasiums, der sich nach mehreren Messerstichen in absoluter Notlage befand, und ein Lehrer, der in relativer Notlage war, wie eine Polizeiquelle erklärte. Laut einer mit dem Fall vertrauten Quelle ist der Beamte "sehr schwer verletzt, zwischen Leben und Tod".

Der festgenommene Mann, Mohammed Moguschkow, der in einer S-Kartei eingetragen ist und etwa 20 Jahre alt ist, ist tschetschenischer Herkunft, ebenso wie der Angreifer von Samuel Paty, wie mehrere Polizeiquellen berichteten, wobei eine Quelle präzisierte, dass er russischer Staatsbürger sei und 2008 nach Frankreich gekommen sei.

Er wurde von der Generaldirektion für Innere Sicherheit (DGSI) "aktiv verfolgt" und war am Donnerstag kontrolliert worden, "ohne dass ihm eine Straftat vorgeworfen werden konnte", wie eine Geheimdienstquelle der AFP sagte.

"Er wurde "seit dem Sommer abgehört und physisch überwacht", sagte die Quelle und fügte hinzu, dass "seine Telefongespräche in den letzten Tagen keine Hinweise auf eine bevorstehende Tat ergeben haben". Einer seiner Brüder sei "im Sommer 2019 von der DGSI im Zusammenhang mit einem vereitelten Anschlagsplan und dann mit Verherrlichungshandlungen festgenommen worden und befindet sich im Gefängnis", sagte diese Quelle weiter.

Sein 17-jähriger Bruder sei in der Nähe einer anderen Einrichtung festgenommen worden, hieß es.

Laut der ersten Polizeiquelle wurden "mehrere Familienmitglieder für die Zwecke der Ermittlungen festgenommen".

Die Nationale Antiterrorismus-Staatsanwaltschaft gab bekannt, dass sie eine Untersuchung eingeleitet habe.

Staatschef Emmanuel Macron traf am Freitag kurz vor 15 Uhr am Léon-Gambetta-Gymnasium in Arras ein, wo bei einem Messerangriff ein Lehrer getötet und zwei Personen schwer verletzt worden waren. Vor dem Hintergrund der Befürchtung, dass der Konflikt zwischen Israel und der Hamas nach Frankreich importiert werden könnte, stellte ein AFP-Journalist vor Ort fest, dass ein Lehrer getötet und zwei Personen schwer verletzt worden waren.

Der französische Präsident betrat die Schule in Begleitung des Innenministers Gérald Darmanin und des Bildungsministers Gabriel Attal. Dort sollte er die Lehrkräfte und Rettungskräfte begrüßen, bevor er eine öffentliche Erklärung abgab.
Zitieren
#14
Zitat:@voyageur

Was mich interessieren würde: In Deutschland ist zu beobachten, dass die Kreise der nahöstlichen "Schöngeister", egal ob wir sie nun Palästinenserversteher oder Israelkritiker nennen wollen, und auch Teile von den Linken im völligen Splitterschutz weilen und auch die Berichte über die grausigen Massaker der Hamas faktisch ignoriert haben - oder mit lärmendem Schweigen "kommentierten". Wie ist sind hier die Reaktionen in Frankreich? Lässt sich da ein ähnliches Verhalten in Teilen der Politik, Kunst- oder Kulturszene beobachten?

Heute morgen hätte ich ganz anders geantwortet, aber die Ereignisse sind da. Der Mord hat möglicherweise keinen direkten Zusammenhang mit dem Hamas, es ist ein copy cut des Mordes an Samuel Paty, ein zweites Attentat wurde wohl verhindert.
Das es in diesem Fall soweit gekommen ist hängt mit den "Fesseln des Rechtsstaates" zusammen.
Die tschetschenische Familie sollte 2014 schon ausgewiesen werden, es wurden von Vereinen verhindert, weil es eingeschulte Kinder gab.
Der Mörder sollte schon mehrmals ausgewiesen werden, es wurde verhindert, weil er, bei seiner Ankunft in Frankreich jünger als 13 war, usw usw
Kurzgefasst ist die Meinung "il faut que ca s'arrête" es muss aufhören. Und es wird einen Topf "islamistischer Terror" geben.
Die Bereitschaft der französischen "öffentlichen Meinung" zu akzeptieren, das der israelischen Kampf gegen islamistische Terroristen mit allen verfügbaren Mitteln geführt wird, ist jetzt eine Tatsache geworden.
Zitieren
#15
Zitat:Die Bereitschaft der französischen "öffentlichen Meinung" zu akzeptieren, das der israelischen Kampf gegen islamistische Terroristen mit allen verfügbaren Mitteln geführt wird, ist jetzt eine Tatsache geworden.
Danke für die Einschätzung.

Zweite Frage: Nachdem ich nun schon auf die Linken und die sich selbst verleugnenden Nahost-Romantiker eingedroschen habe - wie verhalten sich die französischen Rechten?

Hintergrund: Angesichts von Verschwörungstheorien, man denke an die MAGAs in den USA und die Versuche der Russen, den Gaza-Krieg umzudeuten als Schuld der Ukraine und der USA - natürlich um von dem eigenen riesigen Misthaufen in der Ukraine abzulenken -, war ich ja durchaus und ausnahmsweise mal positiv überrascht, wie einstimmig im Bundestag man den Terror der Hamas verurteilte und wie demonstrativ geschlossen man sich parteiübergreifend hinter Israel stellte - sogar die prorussische AfD zog dabei mit (bleibt abzuwarten, wie lange es anhält).

Wie sehen es die französischen Rechten?

Schneemann
Zitieren


Gehe zu: