(Land) Mittlere Kräfte
(03.04.2023, 18:45)Broensen schrieb: Diese Parallele hatte ich auch bewusst gewählt, weil es sich ja leider abzeichnet, dass die mKr tatsächlich in diese Richtung gehen werden, nur halt schwerer.

Ich favorisiere aufgrund diese Parallele nicht, den als "Neuer" Name aus dem Hut gezaubert werden die Parallelen sofort ran gezogen. Bei einer Wehrpflichtigen Armee könnte man es stumpf durchdrücken (Dragoner -> Panzergrenadier = Ihr mögt euch wie ersteres fühlen, aber euer Name ist zweiteres und erinnert euch, eure Eltern haben ja schließlich mit dem gleichen Namen gekämpft, Traditionsbewusstsein)
Aber bei einer Berufsarmee muss der Werbungseffekt mit berücksichtigt werden und die Mot. Schützen auf BMP sind neben den T72 das große Erkennungsmerkmal der NVA (oder denkt einer dann etwa an Eisenbahnpioniere?) das ist jetzt an sich nicht schlimm. Aber die BRD hat die DDR offiziell als Unrechtsrechtsstaat eingestuft/ als Diktatur mit demokratischen Klatschhasen. Und jetzt geht sich die Bundeswehr genau da bei der Namenswahl bedienen? puh...
Übrigens dieser genau gleich Parallelen-Kelch ist an der Wehrmacht nur ach und krach vorbei gegangen, weil die Schutzstaffel als die elitärere Militärorganisation politisch aufgebaut wurde. Sonst wäre Panzergrenadier auch nicht drin gewesen für die Bundeswehr, 1955.

(03.04.2023, 18:45)Broensen schrieb: Das hat genauso wenig Stil wie "Schützen", "Infanterie" oder "mittlere Kräfte".

Schützen hat die Bundeswehr fest im gebrauch, jeder Logi und Instler ist ein Schütze, die Einheiten heißen halt nicht z.B. Logistikschützen Btl oder Instandsetzungsschützen Btl weil es sich wie deutsch aus der Sonderschule anhört.
Infanterie oder mittlere Kräfte nur Sammelbegriffe. Zu unspezifisch und würden nur gehen wen es keine Abweichungsform in der Armee mehr gibt, also Jg und PzGren exakt die gleiche Ausrüstung und Stärke in den Einheiten haben. Wenn man dann Infanterie anfordert bekommt weis man welches feste Ausrüstung- und Stärkeprofil man bekommt.

(03.04.2023, 18:45)Broensen schrieb: ... Ulanen/Kürassiere auf Kette und Dragoner/Husaren auf Rädern.

Kleiner Exkurs ins Unrealistische:
Nur mal angenommen, man würde die mittleren Brigaden nicht aus drei gemischten Bataillonen aufstellen, sondern analog zu den schweren Brigaden aus einem kavalleristisch (Husaren, CRV) und zwei infanteristisch (Dragoner, GTFz) ausgerichteten Bataillonen und das ganze dann einfach "leichte Brigade" nennen, dann wäre das nicht nur von den Begriffen her stimmig, es würde sogar etwas besser zu den Aufgaben passen, die seitens der BW für die mKr vorgesehen sind.

Ja, Panzern als Kürassier die mittleren Kräfte als Ulan würde gut passen. PzGren können dann PzGren (also Dragoner bleiben)

(03.04.2023, 18:45)Broensen schrieb: Natürlich dürfen dann Sappeure und Bombardiere in diesen Brigaden nicht fehlen. Big Grin

Die Pioniere (Sammelbegriff wie Infanterie) müssten dann aber wieder in Sappeur (Stellungsbau) Mineur (Sprengstoff) Pontonier (Brücken) aufgesplittet werden. Es würden also Mineure für die mittleren Kräfte Wink
Bombardiere sind nur für Mörser zuständig, man müsste die also wieder aus der Infanterie ausgliedern und der Artillerie unterstellen wie im WW1
Die Artillerie selbst hat übrigens den Kanonier bis heute als Bezeichnung des einzelnen Soldaten, ist halt wie bei den Logi, nicht in die Einheitenbezeichnung eingeflossen. z.B. Panzerkanoniere = Arti mit Pzh2000/Mars, Haubitzenkanoniere = Arti mit Fh70 und dann natürlich auch Zielkanoniere = Arti mit COBRA
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Zitat: Nur mal angenommen, man würde die mittleren Brigaden nicht aus drei gemischten Bataillonen aufstellen

Warum eigentlich drei , es hat doch nur eine Brigade 3 btl wirklich zur Verfügung ?
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(04.04.2023, 10:17)Schaddedanz schrieb: Die Pioniere (Sammelbegriff wie Infanterie) müssten dann aber wieder in Sappeur (Stellungsbau) Mineur (Sprengstoff) Pontonier (Brücken) aufgesplittet werden. Es würden also Mineure für die mittleren Kräfte Wink
Ich war da mehr bei der Aufgabe der Sappeure, den Marschweg frei zu machen, weniger beim Stellungsbau.
Aber im Endeffekt wären es ja eh gemischte Pioniereinheiten, nur die absitzenden Pioniergruppen wären wohl am ehesten Mineure, das stimmt. Aber das alles ist ja im Endeffekt auch irrelevant.

Zitat:Bombardiere sind nur für Mörser zuständig
Nun ja, wer weiß, ob das nicht noch so kommen wird für die mKr... Rolleyes

(04.04.2023, 12:44)alphall31 schrieb: Warum eigentlich drei , es hat doch nur eine Brigade 3 btl wirklich zur Verfügung ?
Es gibt aber bei den beiden anderen Brigaden den Wunsch des Heeres, dort noch je ein weiteres Bataillon anzuhängen. Das ist also quasi die "Regelgliederung", für die nur die Mittel fehlen.
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Ich verlege das jetzt mal hier hin:

(26.04.2023, 12:50)Schaddedanz schrieb: die mögliche Frontlinie ist dabei vom Nordmeer (Norwegen) bis ans Schwarze Meer (Bulgarien) alles EU und alles mögliche Abschnitte an denen wir als Zentrumsnation verstärken könnten/müssten je nach Invasionsschwerpunkt.
Man kann sich darauf aber auch sinnvoller einstellen, als mit den mKr-Brigaden geplant.

Zitat:In diesem Fall sollte speziell die Feuerkraft mitgebracht werden (Artillerie) da diese wen vor Ort vorhanden vom invasionvorbereitenem Bombardement fokussiert wird und ersetzt werden muss. Infanterie der mKr ist ohne Fahrzeuge und Artillerie (beides zurück gelassen) faktisch ortsfremde Leichte Infanterie.
Radbewegliche Artillerie spielt natürlich eine große Rolle im Rahmen dessen, was die mKr leisten können sollen. Im realen Konzept der BW dazu ist sie dafür mMn unterrepräsentiert.

Zitat:Allgemein müssen die Stufen der Verteidigung im Blick behalten werden:
1. Gegner schwächen, leichte Infanterie, kann sich ansonsten aber nach gut dünken bewegen
2. Gegner stoppen, reguläre Infanterie begünstigt da kaum Bewegung erforderlich (Stellungen) und die zurückweichende leichte Infanterie unterstützend eingegliedert werden kann (1 Stellung, doppelte Mannstärke)
3. Gegner wird zurückgedrängt, Panzer bevorzug um gut geschützt offensive entgegen zu treten und mobil fliehendem Feind nach zu stellen.
Das Problem ist nun, dass die real geplanten mKr weder für 1. und 2. sinnvoll ausgestattet sind (wozu GTK im infanteristischen Jagdkampf oder bei der Stellungsverteidigung?), noch für 3. ausreichend Kampfkraft entwickeln können.

(26.04.2023, 17:59)kato schrieb:
(26.04.2023, 11:15)Quintus Fabius schrieb: Wenn man die mittleren Kräfte nun nicht als mittlere Infanteriebrigaden will, sondern als reine Panzerkavallerie, stellt sich im weiteren die Frage, mit was für Fahrzeugen dann die Infanterie außerhalb dieser Panzerkavallerie agieren soll. Und dann macht der Fuchsnachfolger erneut Sinn.
Welche "Infanterie außerhalb dieser Panzerkavallerie"?

Außerhalb der mittleren Brigaden gibt es genau noch die Fallschirmjäger, Gebirgsjäger und Panzergrenadiere. Andere Infantrie ist nicht vorhanden.
Nur in der bisher kommunizierten BW-Planung. Die sieht aber eben als mKr keine Panzerkavallerie vor, sondern eine radmechanisierte Infanterie.
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Mir stellt sich da immer die Frage wieso wollen wir einen Vormarsch von russischer Seite mit Boxers aufhalten/verlangsamen, wenn diese Rolle doch eigentlich die NATO-Luftwaffen mit einer Kombination verschiedener Luft-Boden Waffen und den Einsatz von Marschflugkörpern.
Eine von Deutschland geführte/verstärkte Konteroffensive muss von den kampfstärksten Truppen geführt werden.
Mittlere Kräfte erscheinen mir eine 'politische' Truppengattung zu sein, um halt bei russischen Drohungen halt schnell mal was temporär irgendwo zu stationieren. Auch wenn sie militärisch für die klassische Landesverteidigung/Bündnisverteidigung nicht optimal sind.
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(26.04.2023, 19:48)Pmichael schrieb: Mittlere Kräfte erscheinen mir eine 'politische' Truppengattung zu sein, um halt bei russischen Drohungen halt schnell mal was temporär irgendwo zu stationieren. Auch wenn sie militärisch für die klassische Landesverteidigung/Bündnisverteidigung nicht optimal sind.

Is' ja auch so.
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Das Goldende Dreick aller Bundeswehr Entscheidungen: Militärische Sinnlosigkeit, Industriesubventionen und politischer Lobbyismus.
Persönlich würde ich sagen dass die Industriesubventionen hier die größte Komponente ist.
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(26.04.2023, 19:05)Broensen schrieb: ... Im realen Konzept der BW dazu ist sie dafür mMn unterrepräsentiert.
... die real geplanten mKr weder für 1. und 2. sinnvoll ausgestattet sind (wozu GTK im infanteristischen Jagdkampf oder bei der Stellungsverteidigung?), noch für 3. ausreichend Kampfkraft entwickeln können.
... eine radmechanisierte Infanterie.

Ja da fehlt einiges, aber das liegt an falschen Erwartungen. Die PzH2000 und daraus RCH 155 sind für präzise, Reichweite, hohe Schlagkraft (durch Kadenz) gebaut, das ist für Deutsche Panzerverbände richtig und gut da die Artillerie im Bewegungsgefecht nur Schwerpunkte vorbereitend beschießt z.b. Strahtverhaue vor Schützengräben um den Bewegungsschwung beim eigentlich Kampf aufrecht zu erhalten.
Die Infanterie hingegen brauch Artillerie um gegen die, im vergleich zur Einzeleinheit Infanterist überlegen Einzeleinheiten, Panzer vorgehen zu können. Hierbei ist hohe Schlagkraft (pro Schuss) und große Rohranzahl (für Zeitkritischen einsatz) entscheidend. Präzision über große Entfernungen ist nur zweitrangig weil offensiv gefechtsmäßig vorrückende Infanterie nur einen Bruchteil der Distanz von Panzern im Bewegungsgefecht zurücklegt, die Geschütze können überschlagend nachgerückt werden.

Die mKr sollen bei den hier im Strang schon geposteten Erwartungen auch nur 2. erledigen und 1. hinbekommen falls nötig. 3. ist gar nicht Ihrer Baustelle, das sollen unverändert die langsamer verlegbaren sKr machen.
Deswegen auf gepanzerten Fahrzeugen, motorisierte Infanterie.

(26.04.2023, 19:48)Pmichael schrieb: Mir stellt sich da immer die Frage wieso wollen wir einen Vormarsch von russischer Seite mit Boxers aufhalten/verlangsamen, wenn diese Rolle doch eigentlich die NATO-Luftwaffen mit einer Kombination verschiedener Luft-Boden Waffen und den Einsatz von Marschflugkörpern.
Eine von Deutschland geführte/verstärkte Konteroffensive muss von den kampfstärksten Truppen geführt werden.
Mittlere Kräfte erscheinen mir eine 'politische' Truppengattung zu sein, um halt bei russischen Drohungen halt schnell mal was temporär irgendwo zu stationieren. Auch wenn sie militärisch für die klassische Landesverteidigung/Bündnisverteidigung nicht optimal sind.

Mal abgesehen davon das die Airforce von Burundi mehr kampfbereites Material hat als in der Luftwaffe.
Verglichen mit den vergoldeten Flugzeugen sind selbst Leo2 ein Schnäppchen aus dem Discounter. Und Marschflugkörper sind pro Schuss sehr teuer müssen auch vorgehalten werden.
Setze ich diese ein hab ich effektiver Weise kaum Flugzeuge oder anders rum.
Und irgend wer muss dann immer noch am Boden den Feind solange beschäftigen das Flugzeuge/Marschflugkörper ihn auch erreichen. An irgendwem bleibt die südvietnamesische Militärrolle hängen, das sind meist nicht Weltmächte und Atommächte eher was kleineres oder irgendwelche besiegten Feinde die man noch unter der Knute hat.

mKr sind das aktive, gut verlegbare Gegenstück, zum überall verfügbaren Territorialheer von vor der Wende. Bis 1945 hieß das nur Infanterie/Linieninfanterie (Musketier, Füsilier) und wurde aus Deutscher Sicht auch viele Jahrhunderte sehr erfolgreich eingesetzt.
Und Armeen die Infanterie besitzen sind nur wahrlich kein militärisches Staatsgeheimnis, man müsste das seitens der Bundeswehr halt auch mal so kommunizieren und entsprechen Ausrüsten (viel Artillerie)
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Ich halte
Artillerie auf Bixer mit RCH155
und
Shorad mit skyranger30 auf Boxer
Für die mit Abstand wichtigsten Fähigkeiten der mittleren Kräfte!
diese beiden Systeme sollten in großem Umfang beschafft und im Verbund eingesetzt werden!
Diese können dann sowohl schwere, als auch leichte Kräfte optimal unterstützen…
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(26.04.2023, 19:05)Broensen schrieb: Man kann sich darauf aber auch sinnvoller einstellen, als mit den mKr-Brigaden geplant.

Die mKr müssen für das verlegen innerhalb der EU auf den häufigsten/gängigsten Verkehrsweg für Langstreckentransport optimiert sein. Das ist aktuell in Deutschland nicht das Bahnnetz, auch Eisenbahnfähren für Nord-/Ostsee sind nur noch in Puttgarden, Rostock und Mukran überhaupt möglich geschweige den aktiv.
Selbst wen in Nachbarländern dieses Netz besser ist, so muss die Distanz bis zum entsprechenden Bahnnetz erst einmal Überwunden werden.

Was wäre dann sinnvoller als die Straße?
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(27.04.2023, 09:23)Schaddedanz schrieb: Die Infanterie hingegen brauch Artillerie um gegen die, im vergleich zur Einzeleinheit Infanterist überlegen Einzeleinheiten, Panzer vorgehen zu können. Hierbei ist hohe Schlagkraft (pro Schuss) und große Rohranzahl (für Zeitkritischen einsatz) entscheidend.
Im Gefecht mit Panzern ist aber auch von CB auszugehen, wodurch Shoot&Scoot-Fähigkeiten eine hohe Bedeutung bekommen. Das bedeutet, die absetzbare Haubitze könnte gar nicht abgesetzt verwendet werden und hätte große Nachteile gegenüber einer Haubitze ohne Abstützung und Bedienmannschaft. Zumal gerade für Deutschland jeder eingesparte Artillerist höchst willkommen ist, vor allem wenn wir von einem Infanteriegefecht ausgehen, für das wir sowieso schon viel zu wenig Personal haben.

Zitat:Präzision über große Entfernungen ist nur zweitrangig weil offensiv gefechtsmäßig vorrückende Infanterie nur einen Bruchteil der Distanz von Panzern im Bewegungsgefecht zurücklegt, die Geschütze können überschlagend nachgerückt werden.
Die Distanz wird aber eben dann wichtig, wenn mit Gegenfeuer zu rechnen ist, wie ausgeführt. Hat man also Haubitzen, die abgestützt, abgesetzt oder sogar abgehängt werden müssen, dann müssen diese weiter nach hinten, raus aus der CB-Reichweite. Und dafür muss ihre eigene Reichweite besonders hoch sein. Die Präzision ist dabei dann wieder wichtig, um trotzdem bewegliche Einzelziele wie eben Panzer bekämpfen zu können.

Zitat:Die mKr sollen bei den hier im Strang schon geposteten Erwartungen auch nur 2. erledigen und 1. hinbekommen falls nötig. 3. ist gar nicht Ihrer Baustelle, das sollen unverändert die langsamer verlegbaren sKr machen.
Deswegen auf gepanzerten Fahrzeugen, motorisierte Infanterie.
Die seitens der InfS kommunizierten Planungen für die mKr sehen aber eine andere Kampfweise vor. Da wird eigentlich eher der Kampf leichter Infanterie beschrieben, aber halt in schweren Radschützenpanzern. Das ist weit entfernt von motorisierter "Linieninfanterie", die Stellungen besetzt.

(27.04.2023, 09:47)ObiBiber schrieb: Ich halte Artillerie auf Bixer mit RCH155 und Shorad mit skyranger30 auf Boxer Für die mit Abstand wichtigsten Fähigkeiten der mittleren Kräfte!
Weil das Fähigkeiten sind, die wir mit unseren finanzstarken, aber personalarmen, technikfokussierten Streitkräften deutlich besser schnell radverlegbar im Osten zum Einsatz bringen und damit dort einen echten Unterschied erzielen können, als wir es mit Infanterie je leisten könnten. Ich bin da ganz bei dir.

(27.04.2023, 13:59)Schaddedanz schrieb: Was wäre dann sinnvoller als die Straße?
Natürlich ist das die Straße, keine Frage. Das bestreitet auch niemand. Der Trugschluss ist nur, dass die Konsequenz daraus sein muss, Panzergrenadierbrigaden radverlegbar zu bekommen, anstatt sich mal ernsthaft Gedanken darüber zu machen, mit welchen Mitteln man wirklich sinnvoll und schnell dort etwas erreichen könnte, um die lokalen Kräfte zu entlasten und zu unterstützen.
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(27.04.2023, 14:51)Broensen schrieb: ... die absetzbare Haubitze könnte gar nicht abgesetzt verwendet werden und hätte große Nachteile gegenüber einer Haubitze ohne Abstützung und Bedienmannschaft. Zumal gerade für Deutschland jeder eingesparte Artillerist höchst willkommen ist, vor allem wenn wir von einem Infanteriegefecht ausgehen, für das wir sowieso schon viel zu wenig Personal haben.

Man kann auch absetzbare Geschütze autonomisieren, das ging schon vor 80 Jahren https://de.wikipedia.org/wiki/Kommandoger%C3%A4t_40
Die frage ist ob man ein Geschütz will das situationsbedingt autonomisiert werden kann, ansonsten aber Manuel zu bedienen ist, was die Nachproduktion auch im anhaltenden Konflikt einfacher macht.
Oder ob es dauerhaft autonome Geschütze sind welche entsprechend häufiger instandgesetzt werden müssen und einen entsprechend hohen Lager-/Reservebestand benötigen (Einsatzschema wie T-Pz in RU)

(27.04.2023, 14:51)Broensen schrieb: ... raus aus der CB-Reichweite. Und dafür muss ihre eigene Reichweite besonders hoch sein. Die Präzision ist dabei dann wieder wichtig

Sind die CB präzise, treffen Sie auch shoot&scoot Artillerie, wen sie die nicht treffen ist die Ausfallrate von in Stellung befindlicher Artillerie nahzu identisch.

(27.04.2023, 14:51)Broensen schrieb: ... InfS kommunizierten Planungen[/url] für die mKr sehen aber eine andere Kampfweise vor. Da wird eigentlich eher der Kampf leichter Infanterie beschrieben, aber halt in schweren Radschützenpanzern...

Das sind Utopien von jemandem der die Berechnungen von KORA nicht verstanden hat oder strafversetzter Panzerfahrer ist, nonchalant 20% der Stärke des Verbandes als den Nukleus der Taktik zu verorten während die 50% Stärke der Jäger als entbehrliche Unterstützer zu Sitzbeschwerern im Boxer degradiert werden. Sportlich, muss man sich auch erst mal leisten können.

Realistischer sind da schon eher die Anforderungen welche ObiBiber in der Soldat&Technik auf getan hat:
- Strategisch- und operativ eigenbeweglich im Landmarsch zu verlegen.
- Raumverantwortung in Stabilisierungsoperationen, auch in hybriden Lagen, zu übernehmen.
- Räume zu überwachen und rückwärtige Räume zu schützen.
- Als Brigade Operationen verbundener Kräfte selbstständig führen zu können.
- Als robuste Kräfte der ersten Stunde mit einem starken Aufklärungs- und Wirkverbund überdehnte Räume - - zeitlich begrenzt auch gegen überlegende Feindkräfte halten zu können.
- Erkannte Lücken in der Verteidigung sowie Angriffserfolge durch den schnellen Stoß in die Tiefe zu nutzen
- und gewonnenen Raum zeitlich begrenzt zu verteidigen.
- Als taktische und operative (oder strategische) Reserve eingesetzt zu werden.

Und das ist alles 2. von 3. überhaupt keine rede. Entsprechend fällt 3. genau wie 1. unter "bekommt man mit abstrichen hin, keine spezialisierte Ausprägung erforderlich".

(27.04.2023, 14:51)Broensen schrieb: ... mit welchen Mitteln man wirklich sinnvoll und schnell dort etwas erreichen könnte, um die lokalen Kräfte zu entlasten und zu unterstützen.

Das bringt folgende Punkte ins Spiel:
- Erde ist die günstigste Panzerung gegen stärkeren Feind = Stellungen vor Ort müssen von unseren Kräften nachbesetzbar sein, um Zeit zu sparen und Verluste zu minimieren (Infanterie kann in Panzerstellungen einfließen, Panzer in Schützengräben nicht).
- max. Transportgewicht der schwersten Waffen (gefechtbereit) 36,5t, diese je nach Kapazität aus dem Landmarsch ausgliedern und via A400m voraus fliegen. Können vorab schon zusammen mit lokalen Kräften kämpfen.
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In der Zeit bis man das zerlegt haben und in a400 verladen kann man die Strecke auch fahren .
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(27.04.2023, 21:49)alphall31 schrieb: In der Zeit bis man das zerlegt haben und in a400 verladen kann man die Strecke auch fahren .

Wen das Gerät für geteilten Langstreckentransport konstruiert ist, max. 1 Std Transportvorbereitungen, dann verladen in A400m und ab, nach dem Entladen 1-1,5Std um wieder Gefechtsbereitschaft herzustellen.
Ja nach Brest-Litowsk ist das ein marginaler Vorsprung zu radverlegbaren Kräften, aber z.b. nach Iasi oder Oulu ist es eine Reduktion auf 1/5
Die RCH 155 ist meines wissen keine geteilte Langstrecken lasst also muss sie gefechtsbereit in 1 A400m rein passen oder ist halt keine Ausrüstung die für das Konzept mKr in Frage kommt (und mir geht es auch nur um wirkliches Transportgewicht/Volumen der Schönwetterfliegerei Rampensonderwunsch vom A400m ist irrelevant)
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(27.04.2023, 09:23)Schaddedanz schrieb: Ja da fehlt einiges, aber das liegt an falschen Erwartungen. Die PzH2000 und daraus RCH 155 sind für präzise, Reichweite, hohe Schlagkraft (durch Kadenz) gebaut, das ist für Deutsche Panzerverbände richtig und gut da die Artillerie im Bewegungsgefecht nur Schwerpunkte vorbereitend beschießt z.b. Strahtverhaue vor Schützengräben um den Bewegungsschwung beim eigentlich Kampf aufrecht zu erhalten.
Die Infanterie hingegen brauch Artillerie um gegen die, im vergleich zur Einzeleinheit Infanterist überlegen Einzeleinheiten, Panzer vorgehen zu können. Hierbei ist hohe Schlagkraft (pro Schuss) und große Rohranzahl (für Zeitkritischen einsatz) entscheidend. Präzision über große Entfernungen ist nur zweitrangig weil offensiv gefechtsmäßig vorrückende Infanterie nur einen Bruchteil der Distanz von Panzern im Bewegungsgefecht zurücklegt, die Geschütze können überschlagend nachgerückt werden.

Die mKr sollen bei den hier im Strang schon geposteten Erwartungen auch nur 2. erledigen und 1. hinbekommen falls nötig. 3. ist gar nicht Ihrer Baustelle, das sollen unverändert die langsamer verlegbaren sKr machen.
Deswegen auf gepanzerten Fahrzeugen, motorisierte Infanterie.


Mal abgesehen davon das die Airforce von Burundi mehr kampfbereites Material hat als in der Luftwaffe.
Verglichen mit den vergoldeten Flugzeugen sind selbst Leo2 ein Schnäppchen aus dem Discounter. Und Marschflugkörper sind pro Schuss sehr teuer müssen auch vorgehalten werden.
Setze ich diese ein hab ich effektiver Weise kaum Flugzeuge oder anders rum.
Und irgend wer muss dann immer noch am Boden den Feind solange beschäftigen das Flugzeuge/Marschflugkörper ihn auch erreichen. An irgendwem bleibt die südvietnamesische Militärrolle hängen, das sind meist nicht Weltmächte und Atommächte eher was kleineres oder irgendwelche besiegten Feinde die man noch unter der Knute hat.

mKr sind das aktive, gut verlegbare Gegenstück, zum überall verfügbaren Territorialheer von vor der Wende. Bis 1945 hieß das nur Infanterie/Linieninfanterie (Musketier, Füsilier) und wurde aus Deutscher Sicht auch viele Jahrhunderte sehr erfolgreich eingesetzt.
Und Armeen die Infanterie besitzen sind nur wahrlich kein militärisches Staatsgeheimnis, man müsste das seitens der Bundeswehr halt auch mal so kommunizieren und entsprechen Ausrüsten (viel Artillerie)

Nicht nur bräuchten auch die Mittleren Kräfte eine Vorlaufzeit um irgendwo wirken zu können, die Idee mit 30mm Kanonen gegen eine massiven mechanisierten Angriff bestehen zu können, erscheint mir als illusorisch. Den Invasoren werden es wenig beeindrucken lassen von der schnellen Eigenverlegung.
Deutschland ist kein Frontlinienstaat mehr, wenn man es verpennt hat frühzeitig Kräfte zu verlegen dann wird man nicht mit irgendwelchen Kaltstart Fantasien kompensieren können.

Eine starke Luftwaffe erscheint hier die einzige Möglichkeit über die komplette NATO Ostfront wirken zu können und zwar kurzfristig bei einem Einmarsch.
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