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Zitat:Das folgende ist kein ausgereiftes Konzept sondern Gedankenspiele
Der Tag "Infanterie 2040"
Am 29. Juni organisierten die Militärschulen von Draguignan den Tag "Infanterie 2040", der sehr viele operative und industrielle Akteure zusammenbrachte. RAIDS nahm daran teil.
Raids (französisch)
Zitat:Das Thema des diesjährigen Infantry Prospective Day (JPI) lautete "Infanterie 2040". Und es blieb nicht aus, dass die ersten Lehren aus dem Krieg in der Ukraine die aktuellen Überlegungen beeinflussten. Zu Wort kamen die Direktion für prospektive Studien, das Zentrum für Doktrin und Lehre des Commandments, das Büro für Planungen und Programme, die Industrie, die Einsatzkräfte vor Ort und Experten auf diesem Gebiet. Hier finden Sie die wichtigsten Ergebnisse nach Themen geordnet.
[Bild: https://raids.fr/wp-content/uploads/2022...040-02.jpg]
ORGANISATION
Die Kompanie mit 180 Mann gilt als zu groß, um sie zu manövrieren und zu kommandieren. Eine Kompanie von 120 bis 140 Pax wäre flexibler. Dies würde eine Rückkehr zur ternären Struktur voraussetzen. Die Abschaffung der fünften Kompanie, die vom ehemaligen Generalstabschef des französischen Heeres (CEMAT) beschlossen und mit der Umverteilung des Personals auf andere, als vorrangig eingestufte Fähigkeiten begründet wurde, lässt die Regimenter ohne echte Reserve zurück.
Die 20 Regimenter stellen 82 Kampfkompanien (zwei davon sind gemischte Kampf- und Unterstützungskompanien des 5e Régiment de Dragons) und 20 Unterstützungskompanien. Sie haben eine durchschnittliche Stärke von 1.040 Pax.
DIE 11. PARACHUTISTENBRIGADE
Neben der 27. Gebirgsbrigade ist die Fallschirmjägerbrigade (BP) die zweitgrößte spezialisierte Infanterieeinheit. Sie ist zwar nach wie vor der Verband für Notfälle und Handstreiche schlechthin, doch die begrenzten Mittel der BP erlauben keine Massenprojektionen, die erhebliche strategische Auswirkungen haben könnten.
Zu den konventionellen Einsätzen der leichten motorisierten Infanterie - die BP wird mit Serval ausgerüstet - denken sich die Paras andere Aktionsformen aus. Insbesondere könnte sich die Brigade gut vorstellen, Techno-Guerilla (1) nach dem ukrainischen Modell zu übernehmen, das seinerseits nur die Anwendung des von Commandement Guy Brossollet (2) propagierten Nicht-Krieges vierzig Jahre später ist.
Um dies zu erreichen, schlägt die BP vor, ihre Regimenter durch eine Erhöhung der Panzerabwehrmittel (Raketen, LRAC und Minen) und die Einführung eines Zuges mit schweren 120-mm-Mörsern zu verstärken.
Dieser letzte Punkt ist nur ein Ausdruck der großen Sorge der Nahkampftruppen über die geringe Anzahl an Boden-Boden-Artillerie, die in einem Konflikt mit hoher Intensität nicht in der Lage sein wird, Feuerunterstützung zu leisten. Die Paras fordern auch eine individuelle Panzerabwehrwaffe, die zwischen der AT4, die als zu schwach für den Angriff auf moderne Panzer angesehen wird, und der sehr leistungsfähigen, aber teuren und daher seltenen MMP angesiedelt ist.
(1) Da die Geschichte ein ewiger Neuanfang ist, erinnert man sich an die Spezialisierung des 1er RI in ein aeromobiles Regiment, das von den Manöverhubschraubern der aeromobilen Division der FAR in den 80er Jahren projektiert wurde und dessen Aufgabe genau darin bestand, einen Techno-Guerilla gegen die gepanzerten Verbände des Warschauer Pakts zu führen. LRAC, Minen und Panzerabwehrraketen waren die Hauptbestandteile der Ausbildung.
(2) Guy Brossollet, Essai sur la non-bataille (Versuch über die Nicht-Schlacht), Belin Verlag, 1975.
LEXIKON
AC: Panzerabwehr.
APP LOG: Logistische Unterstützung.
FM: Maschinengewehr.
"Follow-me": Führungsmodus eines Roboters, der einem Bediener automatisch folgt.
K: Commandment.
LAD: Drohnenbekämpfung.
LATTA: Luftabwehrkampf mit allen Waffen.
LGA: Automatischer Granatwerfer.
Mo: Mörser.
MTO: Ferngesteuerte Munition.
Ebene 1: Soldat.
Ebene 2: Kampfgruppe.
Ebene 3: Zug.
Ebene 4: Kompanie.
Ebene 5: Regiment.
Op SA: Operator für autonome Systeme (Roboterpilot).
PMO: Militärpolizei im Einsatz.
POW: Kriegsgefangene.
RAV ROB: Robotergestützte Nachschubversorgung.
SA: Autonomes System (Roboter).
SRRI: robotergestützter Zug für Aufklärung und Untersuchung.TAVD: Schießen jenseits der direkten Sicht.
TE: Scharfschütze.
[Bild: https://raids.fr/wp-content/uploads/2022...040-05.jpg]
KAMPFPLATTFORMEN
Die künstlich eingeführte Differenzierung zwischen leichter, mittlerer und schwerer Infanterie ist lediglich die Folge der Entscheidungen, die im Bereich der Panzer mit dem Serval, dem Griffon und dem VBCI (3) getroffen wurden. Im Feld gibt es jedoch keinen Unterschied in der Vorgehensweise der gelandeten Kampfgruppen, die die gleiche Zusammensetzung haben. Die Projektion von VBCI, VAB, Griffon oder später Serval wird unter Berücksichtigung der Betriebskosten, des ballistischen Schutzes und der Kettenmobilität abgewogen. Die Bewahrer des Dogmas behalten diese Technologie für zukünftige Roboter vor, die von den Streitkräften vor Ort benötigt werden.
(3) Die Infanterie hat in den 1990er Jahren zwei Märkte verpasst. Der erste war der des Modularen Panzerfahrzeugs, das eine Familie von 20-25 Tonnen schweren 8 x 8-Panzerfahrzeugen hervorbringen sollte: ATV mit MG-Turm, Fahrzeug zur direkten Unterstützung mit 40-mm-Kanone und Panzerabwehrraketen (VAD), automatisches Mörserfahrzeug und Fahrzeug zur Erfassung und Gegenmaßnahmen (VDCM), was ihr eine vollständige Palette von Fähigkeiten verschafft hätte. Der zweite Fall ist der des VBCI, von dem nur zwei Versionen abgewandelt wurden, obwohl die Plattform ein großes Potenzial besitzt. Dies hat nicht dazu beigetragen, den Export des Fahrzeugs zu fördern.
Es ist anzumerken, dass die Infanterie mehrere Jahre lang nicht weniger als fünf Panzermodelle - VBCI, VAB Ultima, VAB, Griffon und Serval - mit sich überschneidenden Massenklassen nebeneinander haben wird.
Es beginnt eine Debatte über den Kampf, den die Infanterie vor der Einheit führen würde. Andere, kühnere Stimmen nennen die Panzergrenadiere und ihre Kettenfahrzeuge als die Zukunft der schweren Infanterie, die auf den letzten 300 Metern kämpft. Es zeichnet sich vielmehr eine Differenzierung zwischen einer schweren Infanterie "der Entscheidung" und einer leichten Infanterie ab, die mit der Kontrolle von Gebieten, der Bewachung von Gefangenen und der Sicherung des Rückens betraut ist.
Obwohl noch nichts feststeht, werden die Umrisse der Modernisierung des VBCI allmählich skizziert. Man spricht von der MMP-Rakete (4), der Behandlung der mechanischen Veralterung des GMP, den Tragekästen und der "Skorpionisierung".
(4) Thales/TDA drängt auf ein günstigeres Paket aus vier lasergesteuerten Raketen.
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DER EINGEBETTETE KAMPF DER INFANTERIE
Auch wenn der Ausdruck "eingebetteter Kampf der Infanterie" wie ein Oxymoron klingt, wurde er bereits erwähnt, ohne dass das Konzept vollständig verstanden wurde. In den Köpfen seiner Befürworter ist dieser bordgestützte Kampf der einer zukünftigen schweren Infanterie vom Typ Panzergrenadier, deren mögliche Plattform ein mit einer Mittelkaliberkanone und Panzerabwehrraketen sehr stark bewaffneter VCI wäre.
Die schwedische oder deutsche Infanterie, deren CV90 (40-mm-Kanone) und Puma (30-mm-Kanone und Spike-Rakete) die gleichen Schussbahnen wie die Leopard-2-Panzer absolvieren, hat Aktionsmuster vom Typ eingebetteter Kampf. Mit einem Serval, der mit einem 7,62-mm-Maschinengewehr bewaffnet ist, ist das Konzept nicht annähernd ausgereift. Ist diese Idee des eingebetteten Kampfes der erste Schritt, um ein VCI-Raupenfahrzeug als Nachfolger des VBCI durchzusetzen, das, wie auf einem der Präsentationsfolien dargestellt, über die Fähigkeit zur Drohnenbekämpfung und TAVD (tir au-delà de la vue directe) verfügen soll? Der Titan-Ansatz (siehe RAIDS Nr. 426) soll Antworten liefern.
[Bild: https://raids.fr/wp-content/uploads/2022...040-09.jpg]
CENTURION
Wie der Name des Mädchens aus guter Familie, das vom Stallburschen "entehrt" wurde, wurde auch der Name FÉLIN im Laufe des Tages nicht ein einziges Mal ausgesprochen! Es lebe also das Centurion, das kein Programm ist, sondern ein Ansatz zur technologischen Forschung in alle Richtungen und ohne Grenzen, da jede Industrie- oder Forschungseinrichtung (Laboratorien, Universitäten, Schulen) eingeladen ist, ihre Ideen und Lösungen vorzuschlagen, auch solche mit einem niedrigen TRL (technical readiness level)(5).
(5) Der TRL wird von 1 bis 9 bewertet und gibt den Reifegrad einer Technologie an.
Centurion wird unter der Schirmherrschaft der Direction générale de l'armement (DGA) von einem Thales-Safran-Team durchgeführt, das die Aufgabe hat, die Themen zu erfassen, zu analysieren und auf eine Roadmap zu setzen, um sie in Lösungen umzusetzen, die in die Ausrüstung des "Scorpion-Landungskämpfers" integriert werden können.
Centurion adressiert eine Vielzahl von Aspekten des Infanteristen: Energiebedarf, Gesundheit, körperliche Leistungsfähigkeit, Kampfanzug, Bewaffnung, Wahrnehmung der Umgebung, Kommunikation/Vernetzung und Datenmanagement, ballistischer Schutz/NBCN, Integration des "robotischen Besatzungsmitglieds" und Mobilität.
Mehrere Redner haben wiederholt darauf hingewiesen, dass die notwendige Robustheit der Ausrüstung Vorrang vor der eigentlichen Leistung hat.
Die Rückkehr zu einigen grundlegenden Elementen ist notwendig, wie z. B. die Verwendung der US-Schaufel, die jedem Infanteristen den besten Schutz der Welt bietet, sein individuelles Loch, das er graben muss, sobald er weiß, dass es statisch ist.
Das "Manövrieren von Batterien und Stapeln" stellt eine starke logistische Belastung für die Kampfeinheiten dar. Die Standardisierung der Batterietypen, die Gewichtsreduzierung oder die Erhöhung der Ausdauer bei gleichbleibender Masse: Diese technischen Kämpfe sind entscheidend, um den gelandeten Kämpfern mehr Autonomie zu verschaffen. Zu diesem letzten Punkt ist auch anzumerken, dass die Infanteriebodendrohnen nicht Gegenstand einer spezifischen Mitteilung waren.
[Bild: https://raids.fr/wp-content/uploads/2022...040-11.jpg]
FEUERKRAFT
Die von den Rednern einhellig geteilte Feststellung, dass es den Infanterieregimentern an Feuerkraft mangelt, drängt sich allen auf, auch wenn die Regimenter auf VBCI mit ihren 25-mm-Kanonen besser zurechtkommen. Überall fehlt es an Maschinengewehren, automatischen Granatwerfern, Mörsern und Panzerabwehrwaffen in ausreichender Zahl und Qualität. Alle verlangen nach gelenkter Munition, die sonst als Angriffsdrohnen bezeichnet wird.
Einige vermissen die 20-mm-Kanone, die ein effizientes und präzises Unterstützungsfeuer ermöglichte. Die Infanteristen sind der Ansicht, dass die Unterstützung durch andere Waffen (Jaguar und Leclerc der Kavallerie, Caesar und 120-mm-Mörser der Artillerie) nicht immer verfügbar sein wird und dass sie selbst über eine erhebliche organische Feuerkraft verfügen müssen. "Wir werden oft isoliert in verschachtelten Gefechten von großer Gewalt sein, in denen wir uns nur auf uns selbst verlassen können." Es wurde sogar die Möglichkeit angesprochen, auf der untersten Ebene über Funkstör- und Entlausungsmittel zu verfügen, die in der Unterstützungskompanie untergebracht würden, ohne dass Sappeure oder Melder eingesetzt werden müssten.
[Bild: https://raids.fr/wp-content/uploads/2022...040-14.jpg]
DAS ROBOTERGESTÜTZTE INFANTERIEREGIMENT
Das robotergestützte Infanterieregiment (RIR) ist ein bewusst disruptives Konzept, das eine Debatte auslösen soll, und behält eine Organisation mit drei Bataillonen bei. Die Rückkehr zur Bataillonsebene hat zwar einige heftige Debatten über die Wahrung von Traditionen ausgelöst, doch die vorgeschlagene Struktur ist nicht uninteressant.
Das Regiment besteht aus drei Bataillonen, zwei Kampfbataillonen mit 500 Pax und einem sogenannten Einsatzbereitschaftsbataillon mit 50 Pax. Jedes Kampfbataillon besteht aus einer Kommando- und Unterstützungskompanie, drei Kampfkompanien und einer Kompanie "schwere Waffen".
Die Kampfkompanien umfassen einen Unterstützungs- und Versorgungszug mit einer robotergestützten Versorgungseinheit, automatischen Granatwerfern und ferngesteuerter Munition sowie drei Kampfzüge. Letztere sind mit drei gepanzerten VCIs und einem kleinen gepanzerten Commandement ausgestattet.
Jeder VCI führt 10 Pax mit sich: einen Gruppenführer, zwei Fahzeuginsassen, einen Operator für autonome Robotersysteme, ein Maschinengewehrpaar, ein Kurzstrecken-Panzerabwehrpaar, ein Raketen-Panzerabwehrpaar und einen geschleppten Kampfroboter.
Ein Entlastungsfahrzeug dient als mobiles Waffenmagazin.
Die 66-Pax-Unterstützungskompanie verfügt über einen robotischen Nachrichten- und Ermittlungszug, einen TAVD-Panzerabwehrzug, einen ferngesteuerten Munitionszug und einen Mörserzug.
Das Einsatzbereitschaftsbataillon mit drei leichten Kompanien soll Cyber- oder Robotikspezialisten, Personal für die Bewachung von Gefangenen und Verstärkungen zur Auffüllung der Fluktuation bereitstellen. Auf dem Papier stellt dieses robotergestützte Infanterieregiment einen echten Bruch dar. In der Praxis bleibt es jedoch ein Ziel, das derzeit nicht erreichbar ist, da die TRLs der Technologien für die Entscheidungsautonomie, die für die Entwicklung echter autonomer Systeme erforderlich sind, zu niedrig sind.
Dies wurde von der EMAT und den anwesenden Industrievertretern erneut betont. Die RIR ist in ihrer jetzigen Form unerreichbar. Wie wir bereits mehrfach geschrieben haben, gibt es keine Hoffnung auf eine Massenproduktion oder eine signifikante Erhöhung der Fähigkeiten, solange Roboter nur teleoperierte Maschinen sind, die viel Unterstützung und Personal benötigen.
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Vorab vielen Dank für den vorliegenden Artikel !
welchen ich ein wenig bezüglich der gewonnenen Erkenntnisse kommentieren möchte:
Zitat:Die Kompanie mit 180 Mann gilt als zu groß, um sie zu manövrieren und zu kommandieren. Eine Kompanie von 120 bis 140 Pax wäre flexibler.
Ob ein -Verband- (völlig gleich wie man ihn nennt) zu groß oder zu klein ist, hängt vor allem davon ab, was für eine Aufgabe er erfüllen soll. Und ob die Führung der Größe und zugleich der jeweilgen spezifischen Aufgabe angemessen ist. Es wird ja auch niemand behaupten, dass ein Bataillon entsprechend zu groß ist und nicht manövriert und kommandiert werden kann.
Entsprechend benötigt man für eine größere Kompanie (wenn man diesen Begriff als eine bestimmte Bezeichnung für bestimmte Aufgaben verwenden will) eine größere und/oder leistungstärkere Führungsstruktur und/oder eine andere innere Gliederung der jeweiligen Untereinheiten. Es spielt daher gar keine Rolle, ob eine Kompanie 180 Mann groß ist oder nur 80 Mann, sondern die Frage ist: wie ist die jeweilige Führung aufgebaut, kann sie die Führung leisten und wie ist die Struktur der Untereinheiten der Kompanie. Wenn ich beispielsweise eine 180 Mann Kompanie aus 6 Zügen zu je 30 Mann aufbaue, ist das deutlich nachteiliger und schwieriger führbar, als wenn ich sie zu 3 Zügen aus je 60 Mann aufbaue usw.
Ob eine Einheit flexibler, manövrierfähiger und kommandierbar ist, hängt also nicht an der bloßen Mannzahl.
Was aber eine Frage ist, auf welche die Mannzahl eine Antwort darstellt, ist die Frage der Verluste. Die Ukraine zeigt klar auf, dass Infanterie rasant ausblutet (wie es allgemein zu erwarten war und ist). Ganze Bataillone sind dort binnen weniger Tage auf bloße Kompanien zusammen geschmolzen, ganze Kompanien auf eine Gruppe. Entsprechend geht kleineren Infanteriekompanien schneller die Luft aus, aus eigener Kraft ihren Auftrag zu erfüllen.
Und darüber hinaus ist der infanteristische Kampf fast immer deutlich personalintensiver als man dies vorher annimmt. Man benötigt gerade in dem Gelände in welchem Infanterie für sich allein agieren kann deutlich mehr Mann als man dies vorher vermutet. Dann ist noch zu bedenken, dass mehr Verwundete bedeuten, dass man mehr Verwundete nach hinten transportieren muss, was wiederum mehr Mann pro Kompanie vorteilhaft macht, und dass man abgesessen die Wirkmittel zur Fuß transportieren muss, was erneut eine größere Mannzahl vorteilhaft macht usw usf
Es gibt also etliche Gründe die für größere Kompanien sprechen. Während die vermeintlichen Vorteile kleinerer Kompanien gar keine sind.
Zitat:ist die Fallschirmjägerbrigade (BP) die zweitgrößte spezialisierte Infanterieeinheit. Sie ist zwar nach wie vor der Verband für Notfälle und Handstreiche schlechthin, doch die begrenzten Mittel der BP erlauben keine Massenprojektionen, die erhebliche strategische Auswirkungen haben könnten.
Was zu der Frage führt, was die Luftlandefähigkeit einer solchen Einheit überhaupt für einen Wert haben soll, außer bloßer Strukturextrapolierung und Tradition. Es könnte sich als sinnvoll erweisen die Fallschirmjäger in eine normale Infanterieeinheit umzubauen und die Luftlandefähigkeit aufzugeben. Der Vorteil läge darin, dass man die Ausrüstung, die man ansonsten zumindest in Anteilen auf Luftlandungen hin spezialisiert, durch eine schwerere, leistungsfähigere und mit den anderen Einheiten zusammen gleiche, also standardisierte Ausrüstung ersetzen kann und die vormaligen Fallschirmjäger damit auch eins zu eins mit den anderen Infanterieeinheiten rotiert und komplett analog zu diesen eingesetzt werden können.
Zitat:Zu den konventionellen Einsätzen der leichten motorisierten Infanterie - die BP wird mit Serval ausgerüstet - denken sich die Paras andere Aktionsformen aus. Insbesondere könnte sich die Brigade gut vorstellen, Techno-Guerilla (1) nach dem ukrainischen Modell zu übernehmen, das seinerseits nur die Anwendung des von Commandement Guy Brossollet (2) propagierten Nicht-Krieges vierzig Jahre später ist.
Bei dem die Fallschirmjäger aber eine andere Rolle hatten ! Und eben nicht die "Techno-Guerilla" stellten. Das Buch von Guy Brossollet ist übrigens eines der Werke die mein militärisches Denken sehr weitgehend geprägt haben und ich kann es nur uneingeschränkt empfehlen.
Zitat:Um dies zu erreichen, schlägt die BP vor, ihre Regimenter durch eine Erhöhung der Panzerabwehrmittel (Raketen, LRAC und Minen) und die Einführung eines Zuges mit schweren 120-mm-Mörsern zu verstärken.
Zitat:Die Paras fordern auch eine individuelle Panzerabwehrwaffe, die zwischen der AT4, die als zu schwach für den Angriff auf moderne Panzer angesehen wird, und der sehr leistungsfähigen, aber teuren und daher seltenen MMP angesiedelt ist.
Zu diesem Pukt ist es meine Auffassung, dass man hier die Panzervernichtungsfähigkeiten durch die Mörser bereit stellen könnte und sollte. Mörser und auch von diesen aus eingesetzte zielsuchende Munition (Loitering Munition) wären hier die beste, weil multifunktionalste und flexibelste Lösung. Statt Panzerabwehrwaffen und Mörser parallel vorzuhalten, überträgt man die Aufgabe der ersteren auf die letztgenannten.
Zitat:Dieser letzte Punkt ist nur ein Ausdruck der großen Sorge der Nahkampftruppen über die geringe Anzahl an Boden-Boden-Artillerie, die in einem Konflikt mit hoher Intensität nicht in der Lage sein wird, Feuerunterstützung zu leisten.
Mehr Feuerkraft vor allem in Form von mehr "Rohren" und dies weiter "unten" ist gerade für die Infanterie zweifelsohne notwendig. Eine interessante Fragestellung ist hier die nach neuartigen Munitionsformen, beispielsweise Mörsermunition welche "Gleitflügel" ausfaltet mit denen sie als eine Art zielsuchende Munition agieren oder analog zu einem Billig-Marschflugkörper wie den iranischen Drohnen über erhebliche Distanz gleiten kann (Versuche mit einem 81mm Mörser erbrachten hier bereits Reichweiten von bis zu 24 km), oder Munition welche eine Art Hybrid zwischen einer konventionellen Granate und einer Rakete darstelle, welche spezifisch auch dazu gedacht ist Mittelkaliber MK zum Steilfeuer auf kurze Distanzen zu befähigen und welche zugleich aus Mörsern verschossen werden kann, oder der Ersatz von "Rohren" durch ultraleichte Trägersysteme für günstige zielsuchende Munition.
Zitat:Minen
Man benötigt meiner Überzeugung nach viel mehr spezialisierte leichte "Pioniere", weit "unten", als organischen Bestandteil der Infanterie, und damit außerhalb der Pioniertruppe. Oder anders ausgedrückt: man muss mehr Infanteristen Pionierisch (mir fiel gerade kein besseres Wort ein) befähigen, und allgemein viel mehr Infanteristen im Umgang mit Sprengstoffen und Sprengfallen schulen.
Und entsprechende Wirkmittel, wie Minen usw vorhalten und diese auch ständig technologisch weiter entwickeln.
Zitat:LATTA: Luftabwehrkampf mit allen Waffen.
Das wird eines der wesentlichen Themen der Zukunft ein. Wie kann ich auch Schützenwaffen zur Luftraumverteidigung befähigen (beispielsweise gegen Kleinstdrohnen usw). Letztes und dieses Jahr gab es dazu einige Versuche der Bundeswehr in Todendorf, die meiner Ansicht nach ziemlich ernüchternd waren. Man denkt hier auch zu viel in Richtung Störsender, elektronische Kriegsführung gegen solche Drohnen usw. und dass ist zweifelsohne auch alles gut und richtig, aber es muss in jedem Fall ein vollständiger Verbund aller Waffen zu einer gemeinsamen Feuerkraft gegen beliebige Ziele, und für einen Anfang gegen Luftziele her.
Das reicht aber noch weiter. Ich propagiere ja schon seit langem Feuerleitsysteme für die Infanterie, und dass man selbst mit Kugelwaffenwaffen wieder indirekt über die eigene Sichtlinie hinaus wirken können sollte (NLOS). Und auch dieser Punkt wurde hier anscheinend angerissen:
Zitat:TAVD: Schießen jenseits der direkten Sicht
Je mehr die Schützenwaffen dazu befähigt sind, desto mehr kann man die Feuerkraft der Infanterie konzentrieren. Dies ist gerade deshalb so wesentlich, weil in dem Gelände in welchem Infanterie agiert bzw. agieren kann die Sichtlinien so kurz sind, dass große Teile der Feuerkraft jeweils außen vor bleiben, statt vor Ort zu sein. Deshalb beispielsweise auch meine Bevorzugung von Mörsern gegenüber PALR, weil jedes System welches man indirekt einsetzen kann es ermöglicht, dass eigene Infanterie von außerhalb des Sichtbereiches mit in diesen hinein wirkt. Entsprechend sollte man auch sehr viel mehr Flächenwaffen haben und diese weiter entwickeln.
Eine interessante Frage ist hierbei für mich, wie man Gewehrgranaten deutlich von der Leistung her steigern könnte. Denn Gewehrgranaten machen jeden Schützen zum Grenadier, ohne für auf diese Aufgabe spezialisierte Sonderwaffen, welche wieder zusätzliche Komplexität, eigene Munition und eine insgesamt gesehen verminderte Feuerkraft im Vergleich zu dem was möglich wäre bedeuten.
Zitat:Die künstlich eingeführte Differenzierung zwischen leichter, mittlerer und schwerer Infanterie ist lediglich die Folge der Entscheidungen, die im Bereich der Panzer mit dem Serval, dem Griffon und dem VBCI (3) getroffen wurden. Im Feld gibt es jedoch keinen Unterschied in der Vorgehensweise der gelandeten Kampfgruppen, die die gleiche Zusammensetzung haben.
Das war ja früher vor vielen Jahren schon eines meiner Hauptargumente für eine Einheits-Infanterie, welche ich als Optional Mechanisierte Infanterie angedacht hatte. Und meiner Ansicht nach macht es auch heute noch keinen Sinn zwischen leichter und mittlerer Infanterie künstlich Unterschiede zu schaffen (denn die bestehenden sind künstlich aufoktroyiert und bestehen eigentlich nur durch die Fahrzeuge und die Bindung der Infanterie an diese (GTK Mutterschiff Konzept). Dabei sind diese Konzepte höchst fragwürdig und es stellt sich die Frage nach dem Sinn ganz vieler spezialisierter Infanterie, dass reicht von Fallschirmjägern über Gebirgsjäger bis hin zu den Panzergrenadieren, die man alle berechtigt in Frage stellen kann.
Umgekehrt kann eine dezidierte schwere Infanterie durchaus Sinn machen, aber das würde hier den Rahmen sprengen und dazu habe ich ja ohnehin vor in Kürze noch einen gesonderten Strang zu starten.
Zitat:Es ist anzumerken, dass die Infanterie mehrere Jahre lang nicht weniger als fünf Panzermodelle - VBCI, VAB Ultima, VAB, Griffon und Serval - mit sich überschneidenden Massenklassen nebeneinander haben wird.
Das Übermaß an verschiedenen Panzerfahrzeugen sehe ich ebenfalls als großes Problem an und ganz allgemein das Übermaß an Fahrzeugen bei der Infanterie.
Zitat:Es beginnt eine Debatte über den Kampf, den die Infanterie vor der Einheit führen würde. Andere, kühnere Stimmen nennen die Panzergrenadiere und ihre Kettenfahrzeuge als die Zukunft der schweren Infanterie, die auf den letzten 300 Metern kämpft. Es zeichnet sich vielmehr eine Differenzierung zwischen einer schweren Infanterie "der Entscheidung" und einer leichten Infanterie ab, die mit der Kontrolle von Gebieten, der Bewachung von Gefangenen und der Sicherung des Rückens betraut ist.
Ziemlich genau meine aktuelle Auffassung zu diesem Thema. Man benötigt in Wahrheit dezidierte schwere Infanterie, und dazu (ich nenne es mal so) Ultraleichte Infanterie, die aber durchaus auch dazu fähig ist zusammen mit Fahrzeugen zu kämpfen. Die aber ihrer grundsätzlichen Natur nach eben auch komplett ohne solche agieren kann.
Zitat:wurde auch der Name FÉLIN im Laufe des Tages nicht ein einziges Mal ausgesprochen! Es lebe also das Centurion, das kein Programm ist, sondern ein Ansatz zur technologischen Forschung in alle Richtungen und ohne Grenzen, da jede Industrie- oder Forschungseinrichtung (Laboratorien, Universitäten, Schulen) eingeladen ist, ihre Ideen und Lösungen vorzuschlagen, auch solche mit einem niedrigen TRL (technical readiness level)(5).
Und ebenso halte ich die Grundidee von Centurion deutlich besser als den von Felin. Dieser Sprung in der Entwicklung fehlt bei der Bundeswehr, welche immer noch in den ständigen Fortentwicklungen des IdZ Systems festhängt.
Zitat:Mehrere Redner haben wiederholt darauf hingewiesen, dass die notwendige Robustheit der Ausrüstung Vorrang vor der eigentlichen Leistung hat.
Ein ganz wesentlicher Punkt dem ich mich nur anschließen kann. Die Systeme sollten so einfach wie möglich, so robust wie möglicht, so schlicht wie möglich sein, und eben nicht durch die heute zunehmend zum Problem werdende Überfunktionalisierung überfrachtet werden.
Zitat:Die von den Rednern einhellig geteilte Feststellung, dass es den Infanterieregimentern an Feuerkraft mangelt, drängt sich allen auf,
Die Frage ist hier auch: Feuerkraft gegen was. Heute versucht man teilweie sogar zu sehr die Infanterie zum Kampf gegen MBT und Luftziele zu befähigen, statt sie primär zum Kampf gegen Infanterie zu befähigen.
Zitat:Einige vermissen die 20-mm-Kanone, die ein effizientes und präzises Unterstützungsfeuer ermöglichte.
Kann vollumfänglich durch SMG ersetzt werden, die durch neue Materialien und Technologien in diesem Bereich so leicht gemacht werden können, dass man sie vollumfänglich abgesessen einsetzen kann. Dies würde es wiederum ermöglichen wesentlich mehr davon einzusetzen, so dass die Feuerkraft insgesamt deutlich steigen würde. Ad extremum gibt es für die 12,7mm sogar seit Jahren schon selbst gelenkte Munition, oder auch Mikro"granaten" welche de facto die Flächenwirkung der früheren 20mm Sprengbrand erreichen usw.
Zitat:Das robotergestützte Infanterieregiment (RIR) ist ein bewusst disruptives Konzept, das eine Debatte auslösen soll, und behält eine Organisation mit drei Bataillonen bei. Die Rückkehr zur Bataillonsebene hat zwar einige heftige Debatten über die Wahrung von Traditionen ausgelöst, doch die vorgeschlagene Struktur ist nicht uninteressant.
Bei ganz vielen Problemen der Infanterie (wie auch bei anderen Truppengattungen) ist die "Tradition" eines der Größten. Man benötigt stattdessen einen militärischen Futurismus der radikal mit allem bricht was überkommen ist. In jedem Bereich, in Bezug auf Alles!
Zitat:Auf dem Papier stellt dieses robotergestützte Infanterieregiment einen echten Bruch dar. In der Praxis bleibt es jedoch ein Ziel, das derzeit nicht erreichbar ist, da die TRLs der Technologien für die Entscheidungsautonomie, die für die Entwicklung echter autonomer Systeme erforderlich sind, zu niedrig sind.
Dies wurde von der EMAT und den anwesenden Industrievertretern erneut betont. Die RIR ist in ihrer jetzigen Form unerreichbar. Wie wir bereits mehrfach geschrieben haben, gibt es keine Hoffnung auf eine Massenproduktion oder eine signifikante Erhöhung der Fähigkeiten, solange Roboter nur teleoperierte Maschinen sind, die viel Unterstützung und Personal benötigen.
Was die Struktur an sich aber nicht falsch macht, denn diese würde auch ohne Roboter besser sein als vieles was ist. Zudem wäre die Struktur dann bereits da, sobald die entsprechende Technologie verfügbar und bezahlbar wird. Mit einigen Modifikationen wäre die vorgestellte Regimentsstruktur auch hier und heute bereits vollständig kampffähig und einsatzbereit.
Ein grundsätzliches Problem solcher moderner Strukturen ist oft ihre immense Komplexität und die daraus zwingend resultierenden Friktionen. Es stellt sich mir daher die Frage, wie man die Komplexität in jedem Aspekt verringern könnte, ohne dabei an Fähigkeiten zu verlieren. Dazu muss man ebenso radikal sich von alten Wegen trennen, und insbesondere jede Strukturextrapolierung bei den Waffensystemen hinterfragen. Ein praktisches Beispiel: Panzerabwehrwaffen / Mörser hatte ich ja schon genannt.
Gerade durch das Zusammenführen von Fähigkeiten die vorher von verschiedenen Systemen gestellt wurden durch jeweils ein neues System welches "beides" kann, könnte man hier deutlich voran kommen.
Beschließend: ich wünschte mir, der Tag der Infanterie / respektive das Symposium Infanterie der Bundeswehr wären deutlich kreativer, freier und produktiver. Dann würde eventuell ebenso mehr erreicht werden.
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Ich finde die Diskussion 2040 zu sehr auf Konflikte an der Ostflanke beschränkt.
Aus meiner Sicht gibt es für die nächsten Jahre folgende Einsatzgebiete für die französische Armee
* Ostflanke
* Afrika
* Medor Mittelmeer oriental
* Indopazifik NeuKaledonien, Tahiti
Dazu gibt es heute Diskussion über die "DIFFÉRENCIATION" DIFFERENZIERUNG der Armee de Terre.
Grob gesagt
* Afrika
die leichten Brigaden Para und Gebirgsjäger
* Medor und Indopazifik
die mittleren Brigaden als amphibische Einheiten,
ozeanisch für die Marineinfanterie
lagunenorientiert für die 6BLB
*Ostflanke
die brigades de décision ex schwere
Da wir weder die Budgets noch die Leute haben um getrennte Einheiten aufzubauen, müssen die Brigaden polyvalent sein.
Eine Bemerkung zu den Para, die französischen sind keine Luftlandetruppe. Es sind klassische Fallschirmjäger, sie springen (ok können auch poser d'assaut) aber haben halt nur das dringendste Material dabei. Fahrzeuge werden eher vor Ort beschlagnahmt, für die eigenen warten sie das die Landtruppen ankommen.
Die 120 mm Mörser werden mit dem Griffon Mepac in die mittleren Regimenter gehen, die Artillerie geht auf Caesar und Raketen.
Je Infanteriekompanie hat 81mm Mörser.
Für die leichten und die decision ist daswohl noch nicht ausdiskutiert.
Zitat: viel mehr Infanteristen im Umgang mit Sprengstoffen und Sprengfallen schulen.
Richtig, wird auch schon gemacht; Retex Mali.
Was die Kompanien und Züge angeht. Ich bin kein Fan der 180 pax, und auch nicht der Züge mit 4 Gruppen. Mit 3 Gruppen hat der Zugführer schon genug zu tun.
Und um Verluste auszugleichen ist ein zusätzliche [Reserve]Kompanie viel besser. Diese kann ein Loch stopfen, und vor allem erlauben die Fronteinheiten zur Erfrischung abzulösen.
Bataillone Regimente, bof ich bin eher Fan [missions definierter] Kampfgruppen.Infanterie, Kavalerie, Artillerie, Pioniere
Zitat:aber es muss in jedem Fall ein vollständiger Verbund aller Waffen zu einer gemeinsamen Feuerkraft gegen beliebige Ziele, und für einen Anfang gegen Luftziele her.
Das reicht aber noch weiter. Ich propagiere ja schon seit langem Feuerleitsysteme für die Infanterie, und dass man selbst mit Kugelwaffenwaffen wieder indirekt über die eigene Sichtlinie hinaus wirken können sollte (NLOS). Und auch dieser Punkt wurde hier anscheinend angerissen
Die Bulle Scorpion
Zitat:Bei ganz vielen Problemen der Infanterie (wie auch bei anderen Truppengattungen) ist die "Tradition" eines der Größten. Man benötigt stattdessen einen militärischen Futurismus der radikal mit allem bricht was überkommen ist. In jedem Bereich, in Bezug auf Alles!
Sehe ich nicht für Frankreich, die Soldaten glauben an den Korpsgeist ihrer Einheit. Diese (kleine) Flamme muss beibehalten werden. Alle Änderungen müssen darauf aufbauen.
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Werter voyageur, vielen Dank für deine Anmerkungen.
Zitat:Ich finde die Diskussion 2040 zu sehr auf Konflikte an der Ostflanke beschränkt.
Das ist auch meine Auffassung. Insbesondere Felder wie IKM und COIN werden meiner Einschätzung nach in naher Zukunft wesentlich bedeutsamer werden als dies aktuell gesehen wird. Man denkt hier nicht kontrazyklisch genug. Als alles wegen des Afghanistan-Einsatzes nur noch in diese Richtung hin gedacht wurde (Einsatznah ausbilden statt Kriegsnah ausbilden et al), hat man den großen konventionellen Krieg heillos vernachlässigt, und jetzt läuft es genau in die entgegen gesetzte Richtung. Die Fragestellung ist daher seit jeher für mich, wie man Streitkräfte derart gestalten kann, dass sie mit den gleichen Strukturen und der gleichen Ausrüstung in beidem maximale Leistung erbringen können. Denn für beide Zwecke voneinander getrennte und jeweils auf diese Einsatzweisen spezialisierte Streitkräfte vorzuhalten ist nicht finanzierbar und aufgrund des verfügbaren Personals selbst dann unmöglich wenn die Mittel nicht derart begrenzt wären. Für die Infanterie ergibt sich daraus eben eine entscheidende Frage:
Einheits-Infanterie oder spezialisierte Infanterie? Optionale Mechanisierung oder jeweils fest zugeordnete spezifische Typen von gepanzertem, geschütztem oder ungeschützten Transport ?
Zitat:Da wir weder die Budgets noch die Leute haben um getrennte Einheiten aufzubauen, müssen die Brigaden polyvalent sein.
In einem tatsächlichen, engen und einander ergänzenden Militärbündnis könnte man dazu die Frage aufwerfen, ob es nicht besser wäre, dass sich bestimmte Nationen dann nicht jeweilig auf spezifische Fähigkeiten spezialisieren. Das würde aber sowohl eine gemeinsame Militärstrategie als auch einen Zugriff des jeweils anderen auf die eigenen Truppen bedeuten. Entsprechend ist der französische Weg hier vermutlich (leider) der einzig sinnvolle.
Zitat:Eine Bemerkung zu den Para, die französischen sind keine Luftlandetruppe. Es sind klassische Fallschirmjäger, sie springen (ok können auch poser d'assaut) aber haben halt nur das dringendste Material dabei. Fahrzeuge werden eher vor Ort beschlagnahmt, für die eigenen warten sie das die Landtruppen ankommen.
Gerade das macht sie eben für den modernen Krieg - auch für den unkonventionellen bzw. assymetrischen Krieg, sehr fragwürdig. Meiner rein persönlichen Meinung nach ist das eine überkommene Fähigkeit die man bewusst aufgeben könnte.
Zitat:Ich bin kein Fan .....der Züge mit 4 Gruppen. Mit 3 Gruppen hat der Zugführer schon genug zu tun.
Da bin ich völlig konträrer Ansicht. 4 Gruppen sind vom Führungsaufwand her meiner Ansicht nach praktisch gesehen kein Unterschied zu 3 Gruppen, bieten aber erhebliche Vorteile, insbesondere wenn eine Sache länger dauert, härter wird, die Umstände widriger. Das bietet sowohl taktisch wie auch von der Durchhaltefähigkeit etliche weitere wertvolle Optionen.
Zitat:Und um Verluste auszugleichen ist ein zusätzliche [Reserve]Kompanie viel besser. Diese kann ein Loch stopfen, und vor allem erlauben die Fronteinheiten zur Erfrischung abzulösen.
Interessant dass du mehr Untereinheiten bei einem Zug als problematisch ansiehst, aber zusätzliche Kompanien als nicht problematisch. Eine Reservekompanie die man dazu verwendet Verluste bei anderen Kompanien auszugleichen wird dadurch so schnell derart zerlegt, dass sie als eigene Einheit ausfällt. Entweder hältst du sie also als Reserve vor, dann kann sie aber die Verluste bei den anderen Kompanien nicht ausgleichen, dafür könnte man diese wenn sie ausgeblutet sind durch eine komplette frische Kompanie auswechseln, ODER du nimmst Soldaten aus dieser Reservekompanie um die Verluste auszugleichen, dann fällt dir diese Kompanie als Reserve aus.
Größere organische Verbände sind meiner Ansicht nach besser darin bei höheren Verlusten noch weiter zu kämpfen. Sie sind daher durchhaltefähiger. Diese Durchhaltefähigkeit erachte ich als wesentlicher als die vage Ablösung einer kleineren Einheit durch eine andere kleinere Einheit welche als Reserve nach vorne geführt wird.
Im übrigen ist die Frage, wie groß eine Reserve überhaupt sein soll ? Und wo sie stehen soll ? Auf der Kompanieebene ist eine komplette weitere Kompanie als Reserve meiner Ansicht nach zu groß, die Reserveeinheit damit zu langsam, zu wenig beweglich, zu wenig reaktionsschnell. Eine größere Kompanie kann eine kleinere Reserve im weiteren auch aus sich heraus bilden, von geeigneter und sinnvoller geringerer Größe.
Auf der Ebene darüber ist es im weiteren ebenfalls sinnvoll eine kleinere, kompakte Reserve mit möglichst hoher Beweglichkeit und Feuerkraft zu haben. Daher sollte auf der höheren Ebene eine entsprechende Reserveeinheit dezidiert für diese Rolle spezialisiert und ausgerüstet sein, statt einfach einer der normalen "Linien-Einheiten" zu entsprechen und mit diesen identisch und austauschbar zu sein. Wenn man aber eine solche spezialisierte Reserve vorhält, so kann und darf man diese nicht dazu benutzen Verluste aufzufüllen. Und schon sind die kleineren Kompanien wieder im Nachteil. Sie kann auch zudem eine solche Kompanie nicht einfach herauslösen, dass wäre nicht ihre Rolle.
Zitat:Bataillone Regimente, bof ich bin eher Fan [missions definierter] Kampfgruppen.Infanterie, Kavalerie, Artillerie, Pioniere
Da bin ich bei dir, es stellt sich aber die Frage wie groß dieser Kampfgruppen sein sollen, und wie man sie aufbaut bzw. um was man sie herum baut. Wenn man beispielsweise eine kompakte Brigade bzw. ein Regimental Combat Team als Kampfgruppe andenkt, so ist es recht schwierig dieses von seinen Systemen her richtig zusammen zu stellen. Spezifisch die Frage wieviel Infanterie man wie genau in eine solche Kampfgruppe einzieht ist höchst schwierig zu beantworten.
Zudem führt das zu der Frage, wenn man wie du auf eine jeweilige Mission spezifisch zurecht geschnittene Kampfgruppen verwenden will, ob eine bereits im Friedensbetrieb organisch vollständig zusammen gestellte Kampfgruppe nicht besser ist. Wenn man aber solche organischen Kampfgruppen will, wie müssen diese beschaffen sein um möglichts viele verschiedene Missionen mit der gleichen Zusammensetzung und Ausrüstung durchführen zu können !?
Baut man nun eine Kampfgruppe um eine größere Infanterieeinheit herum auf (Regimental Combat Team mit einem Infanterie-Regiment als Kern des ganzen), oder ist der Infanterieanteil geringer (kompakte mechanisierte Brigade), dafür wird auf höherer Ebene weitere Infanterie in gesonderten Einheiten vorgehalten die bei Bedarf eine solche Mini-Brigade / Kampfgruppe unterstützen kann ?
Wenn man nun möglichst polyvalente Brigaden will, so wäre es meiner Meinung nach falsch diese um die Infanterie herum zu bauen. Damit die Brigaden aber bei bestimmten Missionsanforderungen nicht zu wenig Infanterie haben, müsste man optionale Infanterie-Einheiten getrennt davon auf höherer Ebene vorhalten. Entsprechend hätte man eine Art kleine Standard-Brigade, und beispielsweise auf Korps-Ebene mehrere unabhängige Infanterie-Einheiten welche bei Bedarf an eine solche kompakte Standard-Brigade angehängt werden können. Damit dies Sinn ergibt müssten diese Infanterieeinheiten der höheren Ebenen besonders mobile und sehr leichte Infanterie sein. Diese benötigen dann sehr schnelle Transporter von größtmöglicher Querfeldeinbeweglichkeit.
Wenn man nun mal die Frage der Kosten außen vor lässt, spricht dies meiner Ansicht nach für Luftsturmeinheiten, welche mit Helis mobil gemacht werden.
In diesem Kontext möchte ich hier fragen, ob es in Frankreich eine Diskussion um solche Einheiten gibt, bzw. eine Diskussion um die Frage der Luftmechanisierung ?
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Zitat: Zitat:
Eine Bemerkung zu den Para, die französischen sind keine Luftlandetruppe. Es sind klassische Fallschirmjäger, sie springen (ok können auch poser d'assaut) aber haben halt nur das dringendste Material dabei. Fahrzeuge werden eher vor Ort beschlagnahmt, für die eigenen warten sie das die Landtruppen ankommen.
Gerade das macht sie eben für den modernen Krieg - auch für den unkonventionellen bzw. assymetrischen Krieg, sehr fragwürdig. Meiner rein persönlichen Meinung nach ist das eine überkommene Fähigkeit die man bewusst aufgeben könnte.
Es kann schon in gewissen taktischen Situationen nutzvoll sein, und "être parachutiste" ist ein wichtiger Werbefaktor bei der Rekrutengewinnung.
Zitat:Interessant dass du mehr Untereinheiten bei einem Zug als problematisch ansiehst, aber zusätzliche Kompanien als nicht problematisch. Eine Reservekompanie die man dazu verwendet Verluste bei anderen Kompanien auszugleichen wird dadurch so schnell derart zerlegt, dass sie als eigene Einheit ausfällt. Entweder hältst du sie also als Reserve vor, dann kann sie aber die Verluste bei den anderen Kompanien nicht ausgleichen, dafür könnte man diese wenn sie ausgeblutet sind durch eine komplette frische Kompanie auswechseln, ODER du nimmst Soldaten aus dieser Reservekompanie um die Verluste auszugleichen, dann fällt dir diese Kompanie als Reserve aus.
Da hab ich mich schlecht ausgedrückt, abgesehen von einzelnen Spezialisten, sollte die Reserve immer als Ablösung benutzt werden. Und die Reservekompanie liegt auf der Regimentsebene.
Zitat:Wenn man nun möglichst polyvalente Brigaden will, so wäre es meiner Meinung nach falsch diese um die Infanterie herum zu bauen.
Im Rahmen von Scorpion ist die AdT dabei zu experimentieren, als erstes Verhältnis Griffons/Jaguar (Infanterie/Kavalerie oder Dragoner), und dann Artillerie und Pioniere.
Zitat:In diesem Kontext möchte ich hier fragen, ob es in Frankreich eine Diskussion um solche Einheiten gibt, bzw. eine Diskussion um die Frage der Luftmechanisierung ?
Kommt wieder hoch, werde aber zuerst versuchen einiges für die amphibischen Einheiten zu übersetzen.
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Zitat:Es kann schon in gewissen taktischen Situationen nutzvoll sein, und "être parachutiste" ist ein wichtiger Werbefaktor bei der Rekrutengewinnung.
Und noch mal abgesehen davon, welche Bedeutung die Fallschirmjägertruppe in Frankreich hatte. Man sprach ja nicht umsonst von einer Fallschirmjäger-Mafia. Und auch heute noch ist der Nimbus französischer Fallschirmjäger bedeutsam.
Aber von einem rein militärisch-praktischen Standpunkt aus, ist diese Befähigung meiner Überzeugung nach einfach überkommen. Es gibt daher meiner Ansicht nach keine taktischen Situatioen die man nicht anders besser lösen könnte. Die Weiterexistenz der Fallschirmtruppe ist daher für mich seit jeher nur eine Strukturextrapolierung und inzwischen erfindet man regelrecht irgendwelche Argumente für diese Truppe um ihr noch den Anschein eines praktischen Nutzen zu geben, analog zur Kavallerie kurz vor dem 1WK.
Dass die Fallschirmjäger für das Ansehen der Armee, die Rekrutengewinnung usw nützlich sind (ich nannte ja schon explizit den Nimbus speziell der französischen Fallschirmjäger) ist natürlich unbestritten, wiegt aber meiner Ansicht als Vorteil den Mehraufwand für diese Truppengattung heute nicht mehr auf.
Zitat:die Reservekompanie liegt auf der Regimentsebene
Es wäre aber kein Problem auf dieser Ebene auch dann eine Reservekompanie vorzuhalten, wenn die Kompanien deutlich größer sind. Nehmen wir mal beispielsweise an, ein Regiment hätte 4 Infanterie-Kompanien zu je 180 Mann, und eine davon ist die Reserve-Kompanie. Oder es hätte 4 Infanerie-Kompanien zu 120 Mann und eine davon ist die Reservekompanie. Das macht natürlich einen Unterschied von nicht weniger als 240 Mann, und damit de facto 2 weiteren kleineren Kompanien. Wenn ich von den größeren Kompanien ausgehend (720 Mann) nun also 6 Kompanien zu 120 Mann je andenke, dann habe ich zwar die gleiche Anzahl von Infanteristen, aber eben wieder deutlich mehr Untereinheiten, was auch meiner Auffassung nach schlechter führbar ist. Oder man hat alternativ ein Mann-schwächeres Regiment, sollte man die gleiche Anzahl Kompanien vorsehen.
Eine Reserve muss aber nicht unbedingt so groß sein bzw. die Unter-Einheiten müssen nicht zwingend symetrisch und gleich groß sein. Wenn ich ein Regiment direkt aus Kompanien aufbaue, könnte ich eine Regiments-Reserve der Infanterie auch in der Größe eines verstärkten Zuges vorhalten. Entsprechend hätte man beispielsweise mehrere Kompanien und als Reserve einen verstärkten Zug. Dieser dient dann nicht dazu Verluste aufzufüllen, sondern explizit als hochmobile Reserve und geschlossen dort eingesetzt zu werden, wo eine solche dann benötigt wird. Und wenn man schon so weit ist und akzeptiert, dass die Reserve nicht gleich groß sein muss wie der primäre "Baustein" eines Verbandes, und dass es sogar vorteilhafter ist wenn sie so kompakt wie möglich aufgestellt wurde (wegen der Beweglichkeit und der Reaktionsgeschwindigkeit), dann kann man wie schon beschrieben auch andenken, solche Reservezüge aus den überstarken Kompanien selbst heraus zu bilden. Entsprechend spalten diese dann einen Zug ab, welcher entsprechend als Reserve dient. Was möglich ist, gerade eben weil die Kompanien größer sind.
Allgemein:
Die französische Infanterie war lange Zeit ein Vorbild für mich und meiner Einschätzung nach anderer Infanterie überlegen, nicht zuletzt wegen der Schützenwaffen welche sie verwendet(e). Meiner Meinung nach waren die französischen Schützenwaffen früher mal führend und visionär, heute aber hat Frankreich da meiner Meinung nach etwas nachgelassen.
Von den "typisch" französischen Schützenwaffen war ich vor allem anderen immer schon von den Kommando-Mörsern (Fly-K / LGI Mle F1), und vor allem von den Gewehrgranaten. Aber Frankreich hatte früher auch noch weitere hochinteressante Schützenwaffen, beispielsweise gab es schon in den frühen Jahren des Kalten Krieges Gewehrhandgranaten, welche man sowohl wie eine Handgranate werfen, als auch von einem Gewehr aus wie eine Gewehrgranate abfeuern konnte. Bei manchen dieser Modelle konnte man sogar zwischen Offensiv - und Defensiv umschalten.
https://www.encyclo.co.uk/meaning-of-Polyvalent_Mdf
Auch das MAT-49 ist damals eigentlich eine zukunftsweisende und hervorragende Waffe gewesen. Ebenso die vielen extrem leichten französischen Raketenwerfer, welche ich sehr hoch schätze. Heute hingegen hat das alles in Frankreich meiner Meinung nach etwas nachgelassen.
In diesem Kontext möchte ich die Frage an dich richten, wie die Pläne in Frankreich bezüglich Gewehrgranaten sind ?! Werden solche auch weiterhin mit dem HK416F eingestzt bzw. ist das weiterhin ein System welches man vorhalten und einsetzen will?
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Dem geneigten Leser noch ein (veraltetes !) Fundstück:
http://sudpaintball.free.fr/INF_202.pdf
Was ist die neueste Version oder kann man dies angesichts der vielen Experiemte zur Zeit gar nicht sagen ?
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Zitat:Was ist die neueste Version oder kann man dies angesichts der vielen Experiemte zur Zeit gar nicht sagen ?
Nicht mehr die neuste Version
Für deine Archive
Version 1918
hier die Version von 2005
https://archive.org/stream/manuels-milit...E_djvu.txt
wenn ich etwas neues veröffentlicht finde melde ich mich
Zitat:Auch das MAT-49 ist damals eigentlich eine zukunftsweisende und hervorragende Waffe gewesen. Ebenso die vielen extrem leichten französischen Raketenwerfer, welche ich sehr hoch schätze. Heute hingegen hat das alles in Frankreich meiner Meinung nach etwas nachgelassen.
Ach die MAT, ein guter Schütze mit Fingerspitzengefühl konnte damit alles machen von Schuss auf Schuss, 3 Salven etc.
Insgesamt was Handfeuerwaffen angeht lese ich im Kaffeesatz, das wir uns in Zukunft bei FN Herstal bedienen werden.
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Das (ausländische Schützenwaffen / HK / FN etc) finde ich eigentlich eine erstaunliche Entwicklung. Frankreich war mal eine der führenden und innovativsten Nationen was Schützenwaffen angeht, und kauft heute HK416F und FN Waffen und wird auch meiner Meinung nach in Zukunft vermutlich vermehrt in Richtung FN gehen.
Aber warum? Meiner rein privaten Einschätzung nach war ein Grund warum Frankreich bei den Schützenwaffen in der ersten Hälfte des Kalten Krieges so gut dastand die "Para-Mafia", und der entsprechende infanteristische Schwerpunkt durch die Paras und durch die Kolonialkriege (Vietnam, Algerien etc). Mit dem Ende dieser Epoche bzw. der Ablösung dieser "Generation" lief dann diese Kreativität meiner Meinung nach aus.
Wenn man aber nun über eine Infanterie 2040 spricht, so wäre es meiner Überzeugung nach wesentlich, auch über vollständig eigene autochthone Schützenwaffen zu sprechen, und eine eigene nationale Industrie welche diese fertigt. Statt also nebulös davon auszugehen, dass FN in Zukunft irgend etwas liefern wird, sollte man den Wiederaufbau eigener nationaler Kapazitäten dafür angehen und seine frühere Führungsposition was Schützenwaffen angeht wieder einnehmen. Und dass sollte man nicht auf bloße Maschinenkarabiner begrenzt betrachten, sondern die komplette Palette von der Pistole über die Maschinenpistole und den Maschinenkarabiner, über eigene MG und Granaten, Granatwerfer und Mörser aller Art bis hin zu den Panzerabwehrhandwaffen und kleinen dezentral von den Soldaten vor Ort eingesetzten Bodendrohnen betrachten.
Meiner Überzeugung nach hätte Frankreich eigentlich das Potential führend in Sachen Schützenwaffen zu werden und es gibt ja auch immer noch eine Menge gute Systeme. Aber eine solche Industrie will gepflegt und aufrecht erhalten werden, dass hat man meiner Meinung nach zu sehr vernachlässigt.
Auch wenn es für sich selbst nicht so relevant ist, halte ich daher beispielsweise die Entscheidung für das HK416F für einen Fehler. Es war ja seit Jahren, genau genommen schon seit der Schließung der Manufacture d'Armes de Saint-Etienne im Jahr 2002 absehbar, dass die FAMAS ersetzt werden müssen. Entsprechend hätte man eine ganze Dekade (aufwärts) Zeit gehabt eine eigene vollständig neue nationale Schützenwaffenherstellung aufzubauen. Ebenso hätte man die eigene Munitionsherstellung forcieren können, was ja meiner Kenntnis nach auch nicht geschehen ist. Für das FAMAS hat man zuletzt meiner Erinnerung nach sogar Munition aus China oder den Arabischen Emiraten bestellt (wegen der Hülsen).
Nun sind Schützenwaffen nicht so interessant, und vermeintlich nicht so wertvoll wie Flugzeugträger, U-Boote oder Rafale Kampfflugzeuge, aber gerade eben deshalb werden sie in der Politik wie auch in den Spitzen des Militärs einfach zu sehr vernachlässigt. Hier wäre mit sehr viel weniger Aufwand und geringeren Kosten eine immense Steigerung der eigenen Kampfkraft möglich.
Deshalb verwundert es mich etwas, wie man an einem Tag der Infanterie 2040 so wenig bis gar nicht über diese Problematik spricht. Es werden alle möglichen Themen erörtert, aber die abgesessen verwendeten Waffen stehen anscheinend nicht so im Rampenlicht. Man beklagt den Mangel an Feuerkraft bei den Infanterie-Regimentern, überlegt daher ob man mehr 25mm oder eine Rückkehre zur 20mm MK erwägen sollte, aber die von den Soldaten selbst abgesessen verwendeten Waffen und deren evolutionäre oder revolutionäre Weiterentwicklung spielen anscheinend nicht so die Rolle, bzw. haben anscheinend (oder scheinbar?) nicht so die Wichtigkeit, welche ich ihnen zumessen würde.
Oder gibt es dazu in Frankreich eine Debatte in Bezug auf die Schützenwaffen ?
Ein weiterer Aspekt der meiner Meinung nach nicht ausreichend behandelt wird ist die Frage der Tarnung, der Signatur der Infanterie und ihrer Beweglichkeit zur Fuß und ihrer Möglichkeiten das Gelände zu nutzen. Zwar gibt es ja jetzt u.a. ein neues Tarnmuster usw. man hat ja auch im Rahmen von FELIN neue Bekleidung eingeführt die im Prinzip sehr gut ist, aber auch das ist so ein Themenbereich der sehr gerne vernachlässig wird (eigentlich bei allen Armeen), und der aber meiner Meinung nach von hoher Bedeutung für die zukünftige Kriegsführung ist. Statt schweren VPAM9 Westen werden möglichst leichte Überwurf-Umhänge die auch gegen Thermalsicht schützen wesentlich wichtiger sein. Statt überladenen Chest Rigs und modular überladenen Westen, wird eine ultra-leichte ABC Schutzausrüstung wesentlich sein. Statt die Soldaten mit immer mehr elektronischen Spielzeugen vollzumüllen und irgendwelche Computer welche man am Mann trägt zum Herzstück eines Systems zu erklären, sollte man sich darauf konzentrieren was man davon alles weglassen kann und was man mit möglichst wenigen und dafür breiter einsetzbaren wenigen Systemen so abdecken kann, dass der Anteil von Anbauteilen und Zusatzausrüstung möglichst weitgehend reduziert wird.
Zumindest der letztgenannte Punkt wurde aber immerhin anscheinend angesprochen:
Zitat:Mehrere Redner haben wiederholt darauf hingewiesen, dass die notwendige Robustheit der Ausrüstung Vorrang vor der eigentlichen Leistung hat.
Wahre Leistung ergibt sich aus maximaler Schlichtheit und Eleganz was die Zusammenstellung angeht, welche beide zusammen zugleich die Robustheit sicherstellen. Ganz vieles was als Leistung wahrgenommen wird, ist in Wahrheit gar keine. In der Beschränkung, der Reduzierung auf das eigentliche und wesentliche, und in einer möglichst intelligenten und durchdachen Zusammenstellung anstelle eines überladenen Sammelsuriums von Gimmicks liegt meiner Überzeugung nach die Zukunft. Nur das was wirklich nötig ist, dies dafür in größerer Quantität und von maximalster Robustheit und Unempfindlichkeit. Zumindest wird in Frankreich dieser Gedanke anscheinend gedacht, während er bei der Bundeswehr und ihren überladenen "Infanteristen" sehr weitgehend abhanden gekommen ist.
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Zitat:@Quintus Fabius
Aber warum? Meiner rein privaten Einschätzung nach war ein Grund warum Frankreich bei den Schützenwaffen in der ersten Hälfte des Kalten Krieges so gut dastand die "Para-Mafia", und der entsprechende infanteristische Schwerpunkt durch die Paras und durch die Kolonialkriege (Vietnam, Algerien etc). Mit dem Ende dieser Epoche bzw. der Ablösung dieser "Generation" lief dann diese Kreativität meiner Meinung nach aus.
"Para-Mafia", warum immer Leute beleidigen ??
Die Manufacture d'armes , wie Tulles, Châtellerault, Saint Etienne, Bayonne sind alle dicht gemacht , die Produktionslinien abgebaut, die Leute jetzt meistens auf Rente; Sowohl bei Kapazitäten und Kompetenzen muss wieder bei 0 angefangen werden. Für die Kleinkalibermunition dasselbe (geschätzte Investitionen 100 Millionen€)
Und es gibt einen zweiten Grund CaMo unsere Partnerschaft mit Belgien; Innerhalb von CaMo gibt es Abkommen über gouv to gouv Waffenkäufe, Belgien zahlt für einen Griffon den französischen Einkaufspreis + 5 % Verwaltungsgebühren, und alles ohne Ausschreibungen etc
Belgien kauft viel bei uns, also warum sollten wir versuchen aus dem nichts einen Konkurrenten aufzubauen ? Dasselbe bei der Munition Belgien hat ein Projekt .Und eine gemeinsame Produktion mit Niederlande, Luxemburg macht Sinn. Zusammenarbeit bei intelligenter Munition sowieso
Zitat:Man beklagt den Mangel an Feuerkraft bei den Infanterie-Regimentern, überlegt daher ob man mehr 25mm oder eine Rückkehre zur 20mm MK erwägen sollte, aber die von den Soldaten selbst abgesessen verwendeten Waffen und deren evolutionäre oder revolutionäre Weiterentwicklung spielen anscheinend nicht so die Rolle, bzw. haben anscheinend (oder scheinbar?) nicht so die Wichtigkeit, welche ich ihnen zumessen würde.
Da passiert schon was , siehe
ARX 25
als neues Standardkaliber für die Infanterie
40 CTA
als Standardmaschinenkanone für AdT und Marine
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Was die Tarnung angeht
Barracuda
Und noch ein Wort zu den Paras
Wir haben die Truppe, die Ausrüstung und wir haben jetzt endlich den A400M (mit Luftbetankung), das heißt eine Regiment Para fährt von seiner Garnison an den Flughafen, steigt in den Flieger und springt einige Stunden später
* im Baltikum
* in Afrika
ab. Beides schon ausprobiert.
Dasselbe für den Indopazifik, da wohl eher mit einem Zwischenstop, die Flugzeit wird etwas zu lang, um sofort abzuspringen und zu kämpfen.
Und wenn die Paras nicht fliegen, werden sie als leichte motorisierte Infanterie eingesetzt.
Also für Frankreich bleiben die Parachutisten.
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Das war nicht beleidigend gemeint und sollte keine herabsetzende Intonation sein. Es sollte nur (analog beispielsweise zur "Fighter-Mafia" in den USA (siehe F-16 etc) ausdrücken, dass hier eine Gruppe einen erheblichen inoffiziellen Einfluss hatte und im Hintergrund Einfluss nahm.
In keiner Weise wollte ich damit eine despektierliche Aussage machen: ganz im Gegenteil, schätze ich die französischen Fallschirmjäger dieser Zeit in ganz vielen Aspekten als echtes Vorbild ! Es kommt etliches von meinem militärischen Denken explizit aus deren Kreisen !
Zitat:Die Manufacture d'armes , wie Tulles, Châtellerault, Saint Etienne, Bayonne sind alle dicht gemacht , die Produktionslinien abgebaut, die Leute jetzt meistens auf Rente; Sowohl bei Kapazitäten und Kompetenzen muss wieder bei 0 angefangen werden.
Meiner Kenntnis nach gab es bei der Suche nach einem Nachfolger für das FAMAS eine ganz neu gegründete kleine französische Firma die auch eine Waffe dafür angeboten hat. Außerdem gibt es etliche Unternehmen die ganz außergewöhnliche und völlig neue Technologien haben, die man einkaufen und dann darauf für sich aufbauen könnte. Ein vollständiger Bruch mit dem was war und dass man bei 0 anfängt, kann auch eine große Chance sein, sich von der bloßen Strukturextrapolierung des bestehenden zu lösen.
Aber deine Argumentation bezüglich Belgien kann ich natürlich durchaus nachvollziehen. Das macht es aber für mich eher noch unverständlicher, warum man das HK416F beschafft hat. Den FN hätte meiner Ansicht nach die besseren Systeme gehabt. Man hätte mit dem FN F2000 sogar ein Bullpup System beschaffen können (rein theoretisch).
Zitat:Da passiert schon was , siehe
ARX 25
als neues Standardkaliber für die Infanterie
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als Standardmaschinenkanone für AdT und Marine
Das sind aber ja keine Schützenwaffen. Ich meinte eben nicht Maschinenkanonen, sondern die Waffen, welche man zur Fuß abgesessen verwendet. Meiner rein privaten Meinung nach konzentriert man sich zu sehr auf die Fahrzeuge und zu wenig auf die Waffen welche die Infanterie selbst einsetzt. Man spricht über neue Maschinenkanonen, und zweifelsohne sind die hervorragend und eine erhebliche Steigerung der Kampfkraft, aber ich meine gar nicht diese Systeme, sondern Sturmgewehre, Maschinengewehre, Gewehrgranaten, Kommando-Mörser usw.
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Der Schwerpunkt Infanterieausrüstung liegt bei der Drohnen und Flugabwehrbekämpfung siehe Parade
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Vielen Dank für die Anmerkung. Und ganz allgemein für die immens vielen Informationen welche man hier inzwischen dank deiner Leistung gewinnen kann.
Bei der Bundeswehr wurde letztes Jahr schon daran gearbeitet, möglichst viele einfache Schützenwaffen in die Drohnenabwehr einzubinden. Da gab es beispielsweise in Todendorf Schießen mit Sturmgewehren mit speziellen Visieren, teilweise vom Dreibein aus, auf Drohnen und vieles mehr.
Aus deiner Vernetzung:
Zitat:Effektoren verschiedener Typen, .......bis hin zu kinetischen Systemen,
Was für kinetische Systeme werden hier angedacht? Gibt es dazu einen Plan analog wie bei der Bundeswehr auch normale Schützenwaffen für diese Aufgabe zu befähigen?
Im weiteren bin ich mal wieder hocherfreut solche Zielsetzungen wie die folgende zu lesen:
Zitat:Weitere Projekte, die von der IDA getragen werden, laufen bereits. Ein Beispiel ist das Projekt zur Entwicklung einer "Drohne, die Drohnen abfängt"
Solche "Abfang"-Drohnen könnte man zugleich dann auch für die eigene Aufklärung verwenden. So hätte man zwei Aufgaben in mit einem System. Wenn man solche Drohnen darüber hinaus dezentral auch von der Infanterie mitgeführt und von dieser direkt vor Ort eingesetzt andenkt, dann ergäbe sich aus einem solchen "Dual-Use" System meiner Meinung nach ein erheblicher Vorteil im infanteristischen Kampf, bei dem kleine Drohnen heute ja auch als Wirkmittel und auch als Verbringer von Wirkmitteln eine immer größere Rolle spielen.
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Ideen gab es viele, und ich habe auch versucht diese im Strang abzubilden
Es gab einige schnelle Lösungen wie
die 40mm Aarland
Benlli Schrotflinte
und andere.
Aber zur Zeit fokalisieren wir uns auf Parade, Parade soll die Stadien bei der Fußball WM in Katar schützen, also Live Test nächsten Monat.
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