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Ich bin mir da ziemlich sicher, dass das Heer hier auf der ganzen Linien versagt, da die Luftwaffe viel schneller viele Grundsatzentscheidungen getroffen hat.
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Das mit der Munition irritiert mich auch massiv, da die Bundeswehr ohne Munition quasi nutzlos ist.
RAMs für 600 Mio. kann man bestellen aber bei der aktuell viel wichtiger Munition für Haubitzen, Panzer, Flugzeugbewaffnung
kommt nichts.
Mir fallen da nur üble Gründe ein wieso nicht und akute Verantwortungslosigkeit der Verantwortlichen. Es ist immerhin nicht
ausgeschlossen, dass die aktuelle Situation eskalieren kann. Spätestens beim Atomwaffeneinsatz Russlands wird es
unkalkulierbar, je nach Reaktion darauf Seitens der USA.
Im Moment kann man erwarten, dass Munitionsfabriken, Panzerfabriken, etc. am Limit arbeiten aber dem ist nicht so.
Entweder sind die Beteiligten unfähig oder man will bewusst nicht, um nicht in die Verlegenheit zu kommen Material zu haben
oder bald im Zulauf zu haben und dann weniger Ausreden hat um die Ukraine zu beliefern.
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Spezifisch von Rheinmetall gab es sofort auf die Zeitenwende Rede folgend ganz konkrete Angebote und weniger bekannt ist, dass auch danach noch mehrfach ganz konkrete Angebote gemacht wurden, die Munitionsbestände der Bundeswehr aufzufüllen und wieviel das konkret kosten soll und was exakt man dafür bekommt.
Hätte man unmittelbar auf die Zeitenwende Rede folgend statt vieler weiterer Worthülsen hier einfach nur das Angebot von Rheinmetall wahrgenommen, hätte man bereits hier und heute (!) einen ausreichenden Munitionsvorrat und genug Wirkmittel. Und das wäre nicht einmal das bestmögliche gewesen, oder das was man an Maximum mit dem Geld hätte heraus holen können. Nur eine besonders bequeme und schnelle Option von mehreren.
Aufgrund ihrer negativen Erfahrungen haben Rüstungsfirmen in dieser Bundesrepublik schon gleich dreifach keine Lust mehr, ihre Produktion hochzufahren, bei derartigen Unsicherheiten, Verzögerungen und derartigem Herumgeeiere. Stattdessen verlängert und streckt man die Produktion von allem was beschafft wird intentional so weit wie möglich, aus rein wirtschaftlichen Gründen. Das ist kein Vorwurf! Die Firmen können genau genommen gar nicht anders, die Ursache dieser Probleme liegt allein bei der Politik. Das militärisch gesehen desaströse Verhalten der deutschen Rüstungsfirmen bei der Produktion ist nur ein Symptom.
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Also gerade beim Thema Munition liegt echt viel im Argen…
Das ist kein Hexenwerk … da gibt es 10-15 Standard Munitionstypen die ständig nachbeschafft werden müssen…
und hier sollte man einfach festlegen dass immer genug auf Lager sein muss und jährlich eine Ausschreibung über das Delta, oder eine fixe Menge gemacht werden…
Hierfür gibt es meist auch mehrere Hersteller die liefern können…
und das sollte als komplett losgelöst von 25 Mio Vorlagen laufen!!!
Was wird benötigt…
Standardtypen
5,56mm
7,62mm
12,7mm
20mm
30mm (Puma)
40mm (GMW)
76mm (Korvetten/Fregatten)
120mm (Leopard)
127mm (Fregatten)
155mm (Haubitzen)
hie krank es dann jeweils divers untertypen geben… bei 127 und 155mm zum Beispiel Vulcano
dann gibt es diverse Standard Raketen die auch immer benötigt werden
Spike LR/LR2
Panzerfaust 3
RAM (für alle schwimmenden Einheiten,hier wurde ja schon bestellt)
ESSM
NSM (in Zukunft Standard bei den schwimmenden Einheiten)
wenn hiervon genug auf Lager ist dann wäre schonmal viel gewonnen
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Und alles was Luftverteidung ist nicht zu vergessen!
35mm für Mantis (und hoffentlich bald mehr Systeme),
Fliegerfaust (Stinger),
Patriot,
und bald hoffentlich IRIS-T
etc
ach fast vergessen: 27mm für Die BK der Jets und Für das MLG...
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(09.10.2022, 07:57)ObiBiber schrieb: Standardtypen
4,6mm (MP7)
9mm (Pistolen)
120mm (Mörser)
227mm (MARS)
Auf die 25-Mio-Vorlage zu verzichten dürfte schwierig sein, aber wenn man es einfach regelmäßig fest einplant, dann könnte sich das zumindest einspielen. Nur ist es halt auch nicht so sinnvoll, jedes Jahr neu zu bestellen. Die Konditionen verbessern sich deutlich, wenn man Rahmenverträge mit längerer Laufzeit abschließt.
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Typisch deutsch...
Problemstellung: Zu wenig Munition, zu wenig Depots und kein Geld...
Lösung: Einfach mal Kontextlos alle Munitionsarten der Bundeswehr aufzählen...
Mal so als kleiner Typ:
- Fliegerfaust (Stinger) => Obsolet...
- 27 mm MLG => Oh ja, mehr vom Sinnlosen bitte... hier bräuchte es einen flottenweiten Ersatz mit neuen Fähigkeiten (Stichwort C-UAV)
- 76 mm Marine => Wofür? Die alten Kartoffelwurfmaschinen mit Ausnahme K130 2. Los? Und nicht mal das 2. Los kann VULCANO/DART/STRALES verschießen (zumindest ist mir das nicht bekannt) ...
- 127 mm Marine => Wofür? Ein Heeresmann lacht einen aus, wenn man das als "Artillerieunterstützung" verkaufen wollte...
- NSM... ganz heißer Typ, hier aus dem Forum... der NSM ist nicht der Wunschflugkörper der Marine, sondern nur eine Interimslösung, bis in 15 Jahren vielleicht mal die FNSM fertig ist
5 Beispiele, wie man sinnlos das wenige Geld verbrennen kann ODER (!) deutlich mehr braucht, wenn man die Waffe mit ändert...
Das Problem ist doch nicht aufzuzählen, was alles theoretisch fehlt, sondern das nach 7 Monaten "Zeitenwende" scheinbar weder Wille noch Prozesse noch Finanzen diese Zeitenwende verinnerlicht haben - und das ist nicht die Schuld der TSK! Wenn das Heer sich nicht entscheiden kann, na und? Dafür gibt es eine Planungsabteilung im BMVg und ein Planungsamt! Die könnten das per Weisung erledigen - wenn es denn gewollt wäre.
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(09.10.2022, 13:37)DeltaR95 schrieb: und das ist nicht die Schuld der TSK! Wenn das Heer sich nicht entscheiden kann, na und? Dafür gibt es eine Planungsabteilung im BMVg und ein Planungsamt! Die könnten das per Weisung erledigen - wenn es denn gewollt wäre.
Weil das ja auch immer eine gute Idee ist, etwas am Willen und der Expertise des Nutzers vorbei zu planen. Vor allem dann von einer noch stärker politisierten, noch weniger praxisorientierten Stelle her.
Warum sollte es im BMVg oder Planungsamt diesbezüglich kompetentere Leute geben als in den TSK?
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(09.10.2022, 13:54)Broensen schrieb: Weil das ja auch immer eine gute Idee ist, etwas am Willen und der Expertise des Nutzers vorbei zu planen. Vor allem dann von einer noch stärker politisierten, noch weniger praxisorientierten Stelle her.
Warum sollte es im BMVg oder Planungsamt diesbezüglich kompetentere Leute geben als in den TSK?
Seitdem mit dem Dresdner Erlass von 2012 die Inspekteure aus dem BMVg "geflogen" sind und der Generalinspekteur der höchste "Nutzer" ist. Woher er sich die Expertise holt, ist seine Sache - wenn er einen Insp beauftragt, bis T: X + 30 eine Entscheidung vorzulegen, ist das ein Befehl, der auszuführen ist - so funktionieren Streitkräfte.
Man kann es drehen und wenden, wie man will - die Führungsverantwortung liegt beim BMVg und dort für die Bundeswehr ganz explizit beim GenInsp. Da er im BMVg sitzt, muss er benennen, was er zur Ausführung braucht.
Das, was du beschreibst, ist für mich Verantwortungsdiffusion - und nein, aus meiner 30 jährigen Erfahrung, der Nutzer kann nicht "umfassend" am Besten beschreiben, was er braucht - das ist meist mehr "Wünsch-dir-was" als realitätsnahe Anforderungslage, das gilt für Militär wie auch in zivilen Unternehmen. In einer "idealen" Welt, hast du natürlich Recht, da wüsste der Nutzer am besten, was braucht... leider ist die Welt nicht ideal
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Zitat:Weil das ja auch immer eine gute Idee ist, etwas am Willen und der Expertise des Nutzers vorbei zu planen
Auch meiner Einschätzung nach ist es nachteilig, am Willen und Können des Nutzers vorbei zu planen.
ABER: uns läuft die Zeit davon. Ein halbwegs guter Plan, hier und jetzt entschlossen umgesetzt ist in jedem Fall viel besser als ein noch so perfekter Plan übermorgen. Es wäre daher besser am Heer vorbei zu handeln, statt weiter auf das Heer zu warten. Schnellere Entscheidungen, die man dann ohne jede Verzögerung ausführt, sind unter den aktuellen Umständen einfach insgesamt grundsätzlich überlegen.
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Also meine Liste hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit…
jedoch sind hier 90% der wichtigsten Typen genannt…
von denen auch Masse benötigt wird…
Lager werden in Deutschland teilweise schon gebaut… oder reaktiviert…
bis die Munition in Massen zuläuft vergehen ja auch 1-2 Jahre…
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(09.10.2022, 14:11)DeltaR95 schrieb: Generalinspekteur der höchste "Nutzer" ist. Woher er sich die Expertise holt, ist seine Sache - wenn er einen Insp beauftragt, bis T: X + 30 eine Entscheidung vorzulegen, ist das ein Befehl, der auszuführen ist
Da bin ich bei dir. Mir ging es nur darum, dass diese Entscheidungen in den TSK oder zumindest in Abstimmung mit diesen getroffen werden müssen und nicht an diesen vorbei. Dass notwendige Entscheidungen aber nicht getroffen werden, kann man wiederum als Führungsversagen von oben betrachten.
(09.10.2022, 14:56)Quintus Fabius schrieb: Es wäre daher besser am Heer vorbei zu handeln, statt weiter auf das Heer zu warten.
Es wäre besser, dem Heer mal in den Hintern zu treten, dass sie in die Pötte kommen müssen, sonst geht ihr Anteil an den 100 Mrd. zur Luftwaffe.
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(09.10.2022, 15:04)Broensen schrieb: Es wäre besser, dem Heer mal in den Hintern zu treten, dass sie in die Pötte kommen müssen, sonst geht ihr Anteil an den 100 Mrd. zur Luftwaffe.
Der Unterschied ist halt dass Marine und Luftwaffe ihre Zukunftsprojekte auch schon vor 1-2 Jahren geplant hatten…und die Vorhaben im Großen und Ganzen auch trotz des Ukraine Kriegs bestand haben…
Beispiel Marine
F126 weitere U212 und K130 sind in der Pipeline… außerdem P8 und Marine Helis MH90
hier müssen teilweise nur zusätzliche Lose bestellt werden (Optionen F126, weitere P8)
Der Rest taugt auch in näherer Zukunft sehr gut…
Gleiches gilt für die Luftwaffe..
Eurofighter Upgrade und Tranche 4 waren schon in der Pipeline… Nachfolger Tornado ist mit F35 und EF ECR so weit geregelt…
Tanker und A400M hat man ausreichend und auch mittlerweile gut verfügbar
STH wurde auf den Weg gebracht …
das einzige was hier offen ist ist die Verbesserung und Erweiterung der Flugabwehr (Iris-t SLM usw)
beim Heer hat der Ukraine Krieg eher viele Fragen aufgeworfen…
sollen die mittleren Kräfte so kommen wie geplant?
oder sollen sie jetzt erst recht kommen?
geht man wieder mehr in Richtung schwere Kräfte?
usw…
trotzdem hätte man Munition bestellen müssen!!!!
außerdem mindestens 110 Puma
Boxer RCH155 ist auch klar dass man >100 Einheiten benötigen wird…
Shorad ist auch wichtig… hier gibt es 2-3 Möglichkeiten… wobei für mich hier Skyranger30 auf Boxer wohl die beste, flexibelste und Risikoärmste Wahl darstellen würde…
alles weitere hätte noch 1-2 Jahre Zeit gehabt..aber diese Aufträge hätte man ohne großes Risiko erteilen müssen..
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Es wurde doch im Frühjahr festgestellt, dass Munition für über 20 Mrd € fehlt.
Das kam kurz nach der Aussage des Insp Heer "Wir sind blank".
Später hat die Regierung Scholz entschieden, dass die Munition aus dem laufenden Haushalt beschafft wird.
Politiker haben einen großen Drang nach Werbefotos.
Neben dem Gepard (oder ner Gasturbine) posiert es sich besser als neben abstrakter Munition.
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(09.10.2022, 22:39)Nurso schrieb: Es wurde doch im Frühjahr festgestellt, dass Munition für über 20 Mrd € fehlt. ... Später hat die Regierung Scholz entschieden, dass die Munition aus dem laufenden Haushalt beschafft wird.
So sollte es ja auch sein. Das SV entlastet den Haushalt, so kann dieser das leisten, was er soll. Und Munition gehört dazu. Das entschuldigt natürlich nicht, dass anscheinend trotzdem nichts unternommen wird.
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