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Zitat:Starting in the mid-1970s and 1980s, the international propagation of Salafism and Wahhabism within Sunni Islam[1] favored by the Kingdom of Saudi Arabia[2][3][4] and other Gulf monarchies has achieved what the French political scientist Gilles Kepel defined as a "preeminent position of strength in the global expression of Islam."[5] Until the 1990s Saudi (& GCC) break-up with Muslim Brotherhood, interpretations included not only Salafiyya Islam of Saudi Arabia, but also Islamist/revivalist Islam,[6] and a "hybrid"[7][8] of the two interpretations.
The impetus for the spread of the interpretations through the Muslim world was "the largest worldwide propaganda campaign ever mounted" (according to political scientist Alex Alexiev),[9] "dwarfing the Soviets’ propaganda efforts at the height of the Cold War" (according to journalist David A. Kaplan),[9] funded by petroleum exports which ballooned following the October 1973 War.[2][10][11] One estimate is that during the reign of King Fahd (1982 to 2005), over $75 billion was spent in efforts to spread Wahhabi Islam. The money was used to establish 200 Islamic colleges, 210 Islamic centers, 1,500 mosques, and 2,000 schools for Muslim children in Muslim and Non-Muslim majority countries.[12][13] The schools were "fundamentalist" in outlook and formed a network "from Sudan to northern Pakistan".[14] The late king also launched a publishing center in Medina that by 2000 had distributed 138 million copies of the Quran (the central religious text of Islam) worldwide.[15] Along with the millions of Qurans distributed free of charge came doctrinal texts following Salafi interpretations.[16]
In the 1980s, Saudi Arabia's approximately 70 embassies around the world were equipped with religious attaches whose job it was to get new mosques built in their countries and to persuade existing mosques to propagate the dawah Salafiyya.[2][17] The Saudi government funds a number of international organizations to spread fundamentalist Islam, including the Muslim World League, the World Assembly of Muslim Youth, the International Islamic Relief Organization, and various royal charities.[18][Note 1] Supporting dawah (literally "making an invitation" to Islam)—proselytizing or preaching of Islam—has been called "a religious requirement" for Saudi rulers that cannot be abandoned "without losing their domestic legitimacy" as protectors and propagators of Islam.[18]
In addition to the Salafi interpretation of Islam, other strict and conservative interpretations of Sunni Islam directly or indirectly assisted by funds from Saudi Arabia and the Arab states of the Persian Gulf include those of Islamist organizations such as the Muslim Brotherhood and Jamaat-e-Islami. While their alliances were not always permanent,[19] Salafism and forms of Islamism are said to have formed a "joint venture",[6] sharing a strong "revulsion" against Western influences,[20] a belief in strict implementation of injunctions and prohibitions of sharia law,[10] an opposition to both Shia Islam and popular Islamic religious practices (the veneration of Muslim saints),[6] and a belief in the importance of armed jihad.[8] Later the two movements are said to have been "fused",[7] or formed a "hybrid", particularly as a result of the Afghan jihad of the 1980s against the Soviet Union,[8] and resulted in the training and equipping of thousands of Muslims to fight against Soviets and their Afghan allies in Afghanistan in the 1980s.[8]
The funding has been criticized for promoting an intolerant, fanatical form of Islam that allegedly helped to breed Islamic terrorism.[18][21] Critics argue that volunteers mobilized to fight in Afghanistan (such as Osama bin Laden) and "exultant" at their success against the Soviet superpower, went on to fight jihad against Muslim governments and civilians in other countries. And that conservative Sunni groups such as the Taliban in Afghanistan and Pakistan are attacking and killing not only Non-Muslims (Kuffar) but also fellow Muslims they consider to be apostates, such as Shia and Sufis;[22] as of 2017, changes to Saudi religious policy have led some to suggest that "Islamists throughout the world will have to follow suit or risk winding up on the wrong side of orthodoxy".[23]
https://en.wikipedia.org/wiki/Internatio..._Wahhabism
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Naja, genau genommen ist das nicht neu. Und man sollte trotz allem zwischen der saudischen Führung und dem Islamismus unterscheiden. Das Problem, welches ich sehe, ist, dass die saudische Führung diese rigorose, intolerante Variante des Islam exportiert. Sie selbst vertritt sie aber nicht.
Dieser Widerspruch entstand aus den späten 1970ern heraus. Bis dahin gingen die Golfmonarchien, gerade auch die Saudis, in der Annahme, dass Königtum und Wahhabismus miteinander untrennbar verwoben seien, und um die religiösen Kräfte zu besänftigen, hofierte man sie, vor allem mit Geld. Das Problem war aber, dass den islamistischen Eiferern, die man sich so selbst verschuldet herangezüchtet hatte, dieser Prunk des Königshauses, der natürlich durch die nach 1973 ["Ölkrise"] wachsenden Öleinnahmen möglich gemacht wurde, zutiefst zuwider war. D. h. die eigenen "religiösen Kinder" verachteten die "Ziehväter" ob ihres nicht gerade sonderlich bescheidenen Lebensstils, obgleich diese sie mit Geld zuschütteten.
Man hat dies im Königshaus nur geflissentlich zur Kenntnis genommen. Bis 1979, als extremistische Eiferer die große Moschee in Mekka besetzten und dort ein Gemetzel anrichteten. Diese Moschee-Besetzung bekam das Haus Saud mit eigenen Sicherheitskräften nicht mehr in den Griff, weswegen man französische Anti-Terror-Einheiten einfliegen ließ, die dann bei der Niederschlagung halfen. Die Folgen waren mehrschichtig: Einerseits hatte das Haus Saud einen deutlichen Ansehensverlust erlitten - hatte die Moschee-Geiselnahme doch gezeigt, dass Riad den eigenen Staat kaum mehr im Griff hatte -, andererseits wurde man sich im Königshaus geradezu panisch der Gefahr der selbst gerufenen Geister bewusst.
Und dann traf man die verhängnisvolle Entscheidung: Da man die Fundamentalisten im Inneren nicht brauchen konnte, entschied man sich dazu, dass man sie "exportiert" in die islamische Welt, in der Hoffnung, dass man so einerseits im Inneren des Königreiches Ruhe hat und dass man andererseits und zugleich außenpolitisch an Einfluss gewinnt. (Sicherlich hat die Revolution in Iran 1979 und die Ankündigung Khomeinis, die schiitische Revolution zu exportieren, was unter den Golfmonarchen und auch in einem erheblichen Teil der islamischen Welt für erhebliche Unruhe sorgte, dies erleichtert, da man sich so als "Gegenpol" darstellen konnte.) Und man hat dann die Fäden gesponnen, z. B. nach Pakistan, nach dem Sudan, auch nach Indonesien etc. Das aktuelle Ergebnis kennen wir.
Heißt: Die Gefahr dieses "Exports" des Fundamentalismus ist eindeutig - und läuft unseren Interessen zuwider. Unzweifelhaft, da brauchen wir auch nicht streiten deswegen. Aber die Herrscher in Riad selbst sind keine Fanatiker, sie sind im Gegenteil sogar eher relativ aufgeklärt und berechnend. Und sie sind bislang immer auch verlässliche Lieferanten gewesen. Und darum geht es, zumal Deutschland derzeit nur recht wenig Spielraum hat, um sich Lieferanten für Öl und Gas auszusuchen.
Schneemann
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Zitat:man sollte trotz allem zwischen der saudischen Führung und dem Islamismus unterscheiden. Das Problem, welches ich sehe, ist, dass die saudische Führung diese rigorose, intolerante Variante des Islam exportiert. Sie selbst vertritt sie aber nicht.
Diese Unterscheidung ist meiner Meinung nach eine künstliche, um unsere Politik gegenüber den Ölarabern irgendwie zu legitimieren. Zum einen vertritt das Saudische Königshaus und seine Prinzenkaste in Wahrheit sehr wohl den Islamismus, und dass völlig ungeachtet der Dekadenz in der man selbst lebt. Es wid im Westen einfach nicht verstanden, dass Luxus und Dekadenz jemanden nicht automatisch in unserem Sinne (westlich) Denken lassen. Dieses Zwiedenken der Saudis, indem widersprüchliche Dinge einfach zugleich parallel nebeneinander her existieren ist das Fundament des Königshauses wie der Saudischen Gesellschaft insgesamt. Das saudische Königshaus ist daher - unter anderem (!) - durchaus selbst Islamistisch und vertritt den Islamismus ganz offen, ungeachtet all des Zierrat außen herum, der uns davon ablenkt was sich dahinter befindet.
Noch darüber hinaus aber ist es völlig irrelevant, ob dem so ist oder nicht. Die praktische Realpolitik der Saudis ist seit Jahrzehnten der Export des radikalsten sunnistischen Islamismus in die ganze Welt, und eine überall nur destabiliserende und destruktive Rolle. Das reicht übrigens weit über das Königshaus und die offizielle Staatspolitik hinaus, auch jede Menge sehr reiche Privatleute in Saudi Arabien und deren Untenrehmen betreiben aktiv diese Politik, welche ganz offen als ein Jihad zur Ausbreitung des Islam nach ihrem Verständnis gesehen wird.
Selbst wenn es also so wäre, wie du es hier beschreibst, und so ist es nicht, aber mal nur rein theoretisch angenommen dem wäre so, so ändert das rein gar nichts daran was die Saudis praktisch real tun. Destabilisieren, Destruktion, den Islamismus verbreiten. Die Erklärung, die oberste Spitze sei ja gar nicht so usw. ist daher nur ein Feigenblatt dass irgendwie die eigene Politik gegenüber den Ölarabern rechtfertigen soll.
Und dass die Saudis ach so zuverlässig liefern liegt einfach nur daran, dass sie für die Finanzierung all ihrer Taten und zugleich ihrer Dekadenz Unmengen von Geld brauchen, dass sie schlicht und einfach nicht anders her kriegen.
Selbst wenn man es völlig frei von jedweder Moral und Ethik betrachtet, könnte man überspitzt sogar sagen, dass selbst der Iran in Wahrheit weniger unser Feind ist als die Ölaraber. Zynisch gefragt: warum also nicht Öl vom Iran kaufen?! Denn selbst das wäre noch konstruktiver (für die Stabilisierung des Iran im Inneren etc) und weniger schädlich für den Westen auf Lange Sicht als weiter sich in allen Bereichen immer weitergehend den Ölarabern auszuliefern.
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@Quintus
Zitat:Diese Unterscheidung ist eine künstliche, um unsere Politik gegenüber den Ölarabern irgendwie zu legitimieren. [...] Die Erklärung, die oberste Spitze sei ja gar nicht so usw. ist daher nur ein Feigenblatt dass irgendwie die eigene Politik gegenüber den Ölarabern rechtfertigen soll.
Wenn wir nun fünf oder zehn Jahre Zeit hätten, um uns energiespezifisch neu auszurichten, wäre das alles gar kein Thema. Aber Politik gegenüber Russland hat dazu geführt, dass wir derzeit keine Zeit haben für Feinheiten, weswegen wir nun eben mit einer anderen Politik Löcher stopfen müssen, um schlimmeres abzuwenden. Ich hätte auch gerne eine rohstoffreiche, humanistisch-vorbildliche Demokratie, in der Milch und Honig fließen, die uns ihr mit den umweltschonendsten Methoden gefördertes Öl und Gas zu fairsten Preisen liefert. Aber so ist eben nicht. Sich was anderes zu wünschen als einen Deal mit "Ölarabern", ist durchaus legitim, aber sich jetzt an den Saudis derart abzuarbeiten, wirkt doch etwas gekünstelt und vorgeschoben angesichts der gegenwärtigen Krise.
Zitat:Und dass die Saudis ach so zuverlässig liefern liegt einfach nur daran, dass sie für die Finanzierung all ihrer üblen Taten und zugleich ihrer irrsinnigen Dekadenz Unmengen von Geld brauchen, dass sie schlicht und einfach nicht anders her kriegen.
Die Saudis haben immer wieder ihre Fördermengen reduziert, und dann auf Bitten westlicher Staaten wieder erhöht, um die Preise zu deckeln, zuletzt im Juni. Wenn es ihnen also nur ums Geld ginge, dann würden sie sich nicht so kooperativ verhalten, da sie von einem höheren Preis profitieren würden. Dass sie sich aber so verhalten haben, ist wiederum ein Beweis dafür, dass sie auch an einer Zusammenarbeit interessiert sind - denn gute Kunden verprellt man auch nicht. Und jetzt könnte man fragen, ob wir, wenn wir das Öl kaufen, indirekt den Islamismus fördern? Ja, davon ist wohl auszugehen. Gravierend? Nein. Wirkt es sich aus auf unsere Sicherheit? Nein. Weswegen nicht? Weil rund 75% des saudischen Öls nach Asien verkauft werden (vermutlich 25% nach China alleine) und somit faktisch die großen "Finanziers" des islamistischen Fundamentalismus deiner Logik nach in Peking und Tokio sitzen.
Insofern: Es ist völlig egal, ob wir von dort Gas oder Öl kaufen bzgl. Wahhabismus und Co. - aber es ist wichtig für uns, wenn bei uns die Wohnungen kalt wären, weil das gefährdet unsere Demokratie dann letztlich mehr als ein paar Barrel Öl vom Golf.
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Zitat:Wirkt es sich aus auf unsere Sicherheit? Nein. Weswegen nicht? Weil rund 75% des saudischen Öls nach Asien verkauft werden (vermutlich 25% nach China alleine) und somit faktisch die großen "Finanziers" des islamistischen Fundamentalismus deiner Logik nach in Peking und Tokio sitzen.
Insofern: Es ist völlig egal, ob wir von dort Gas oder Öl kaufen bzgl. Wahhabismus und Co.
25% weniger Einnahmen würden für die Saudis meiner Einschätzung nach durchaus einen erheblichen Unterschied machen. Denn sie sind auf einen ständigen konstanten immensen Geldfluss angewiesen, um die parasitäre Prinzenkaste zu füttern, ihre Militär- und sonstigen Sicherheitsausgaben zu decken, ihren Luxus zu refinanzieren und um parallel dazu noch den Islamismus zu exportieren. Das hätte daher meiner Einschätzung nach durchaus einen erheblichen Effekt.
Deine anderen Argumente sind leider völlig richtig. Weil man so lange Jahre politisch derart falsch gehandelt hat, muss man jetzt fast schon erneut falsch handeln. Es gibt da vermutlich tatsächlich keinerlei wirkliche Lösung. Man schadet sich entweder mehr oder etwas weniger, aber ein Schaden entsteht in jedem Fall.
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Saudi Arabien ist einer der obskureren Orte dieser Welt. Die Bevölkerung ist vollkommen vom Staat abhängig. Jedenfalls die Einheimischen. >30% der Bevölkerung sind allerdings ausländischer Herkunft. In der Privatwirtschaft stellen Ausländer über 80% Arbeitskräfte! Während nur <20% der Beschäftigten in der Privatwirtschaft einheimische Araber sind. Und zwar tatsächlich wegen bekannter Faulheit und mangelnder Bildung. Die meisten Saudis sind, sofern sie denn arbeiten, als Beamte beschäftigt. Ca. 40% der arbeitsfähigen Saudi Arabischen Bevölkerung arbeitet einfach gar nicht.
Für den Westen sind Golfaraber super. 1 von 1000 Prinzen hat die Ehre in der Gunst zu sein und darf sich König irgendwas nennen, solange er funktioniert. Und der wird funktionieren. Warum sollte auch nicht funktionieren? Das gesamte Kartenhaus implodiert, wenn die Einnahmen und die Gunst wegfallen und die Ausländer das Land verlassen. Dann wird niemand mehr Essen kochen, Autos reparieren, Maschinen bedienen, Fernseher verkaufen, Waren transportieren, Fußnägel schneiden, usw ... Will man das? Niemand will das.
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@KheibarShekan
Zitat:Saudi Arabien ist einer der obskureren Orte dieser Welt. Die Bevölkerung ist vollkommen vom Staat abhängig. Jedenfalls die Einheimischen. >30% der Bevölkerung sind allerdings ausländischer Herkunft. In der Privatwirtschaft stellen Ausländer über 80% Arbeitskräfte! Während nur <20% der Beschäftigten in der Privatwirtschaft einheimische Araber sind. Und zwar tatsächlich wegen bekannter Faulheit und mangelnder Bildung. Die meisten Saudis sind, sofern sie denn arbeiten, als Beamte beschäftigt. Ca. 40% der arbeitsfähigen Saudi Arabischen Bevölkerung arbeitet einfach gar nicht.
Für den Westen sind Golfaraber super. 1 von 1000 Prinzen hat die Ehre in der Gunst zu sein und darf sich König irgendwas nennen, solange er funktioniert. Und der wird funktionieren. Warum sollte auch nicht funktionieren? Das gesamte Kartenhaus implodiert, wenn die Einnahmen und die Gunst wegfallen und die Ausländer das Land verlassen. Dann wird niemand mehr Essen kochen, Autos reparieren, Maschinen bedienen, Fernseher verkaufen, Waren transportieren, Fußnägel schneiden, usw ... Will man das? Niemand will das.
Das ist weitgehend richtig, weitgehend deswegen, weil man diesen Umstand nicht nur alleine auf die Verwaltung oder Dienstleistungen oder die Arbeitsmoral herunterbrechen kann, sondern weil man dies auch auf die Streitkräfte anwenden könnte. Die saudischen Streitkräfte sind modernst ausgestattet, aber viele Beobachter zweifeln daran - ich auch übrigens - ob diese Systeme auch alle wirklich eingesetzt werden könnten. Bei vielen Rüstungsmessen, wenn die Golfmonarchien auf "Shopping Tour" waren, haben sich Beobachter immer wieder gefragt, wer dieses Zeugs alles bedienen soll.
Ich gehe auch von aus, dass die Saudis zwar viel moderner als die Iraner ausgestattet sind, aber die Moral bei den Iranern wesentlich höher sein dürfte - ich meine dies mal nicht rein organisatorisch oder bzgl. Korruption etc., sondern nur auf den einzelnen Soldaten und sein Empfinden bezogen - , weil viele der saudischen Streitkräfte teilweise eher eine Söldnermentalität haben und es des Geldes wegen "tun" - oder sich eben gleich auf die US-Streitkräfte verlassen. Die relative Unfähigkeit der Saudis - trotz massiver Übermacht -, die Rebellion im Jemen in den Griff zu kriegen, zeigt dies übrigens auch.
@Quintus
Zitat:25% weniger Einnahmen würden für die Saudis meiner Einschätzung nach durchaus einen erheblichen Unterschied machen.
Wobei wir auch keine 25% ausmachen würden. Ich weiß nun nicht genau, wie sich diese 25% aufschlüsseln, aber alleine 6-7% gehen noch in die USA und mindestens genauso viel nach Europa und Indien.
Interessanterweise importieren die Saudis übrigens Öl - und zwar ausgerechnet aus Russland. Die Meldung stammt von Juli...
Zitat:Saudi Arabia more than doubled Russian oil imports in the second quarter, freeing up their own crude for export
The world's largest oil producer stepped up imports of Russian oil in the second quarter despite sanctions aimed at choking Moscow's energy flows, Reuters said.
Saudi Arabia imported 647,000 tonnes of Russian oil from April to June, according to data reviewed by Reuters. Saudi Arabia took possession of the oil from Russian and Estonian ports, and has thus far imported 320,000 more barrels from Russia compared to 2021 levels.
The Kingdom's increased willingness to grow its reliance on Russian oil is at odds with global powers which are trying to condemn the Kremlin and cut off its exports in response to its invasion of Ukraine in February. [...] Some of the Russian fuel made its way to Saudi Arabia through Egypt, accounting for some of the 110,000 barrels per day imported from Egypt in June. Meanwhile, Egypt imported 70,000 barrels per day from Russia in June, Reuters said.
https://www.businessinsider.in/stock-mar...905196.cms
D. h.: Während wir die Russen boykottieren wegen des Ukrainekriegs - was ich durchaus richtig finde - und nun bei den Arabern anfragen (müssen) wegen Öl, importieren diese wiederum Öl aus Russland, welches sie für die eigene Energiegewinnung verfeuern, um ihre eigenen Exporte (die auch an uns gingen) damit nicht zu beeinträchtigen.
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Das hat vor allem den Grund, dass Öl aus Russland so günstig geworden ist. Böse Zungen munkeln zudem, dass die Ölaraber nun auch Öl aus Russland sozusagen "umdeklarieren" und dann zum höheren Weltmarktpreis an uns weiter verkaufen. Das gleiche übrigens mit Indien, dass auch Öl aus Russland bezieht um es dann auf dem Weltmarkt weiter zu verhökern und mit russischem Gas wird es auf Dauer genau so werden.
Zur saudischen Armee: dass ist in ihren wesentlichen Bereichen eine Söldner-Armee. Die Fähigkeiten werden also eingekauft. Solange man diese Söldner bezahlen kann, hat die saudische Armee durchaus eine beachtliche Schlagkraft. Dass sie den Jemen nicht den Griff kriegen, zeigt meiner Ansicht nach nicht auf, wie schwach die Saudis sind, sondern wie immens stark, fähig, hochmotiviert und (vom Iran) exzellent ausgebildet, geführt und ausgestattet die "Rebellen" dort sind. Die Houthi werden im Westen drastisch unterschätzt was ihre militärischen Fähigkeiten angeht.
https://carnegie-mec.org/2020/02/05/fore...-pub-80979
https://www.middleeasteye.net/fr/news/hu...-964433925
https://english.almayadeen.net/news/poli...rs-horrors
https://www.adhrb.org/2020/09/the-use-of...di-arabia/
https://georgetownsecuritystudiesreview....-in-yemen/
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Zitat:Und was [einige] Araber über uns denken
Die Gefahren der extremen politischen Polarisierung in Europa
Arabnews (engisch)
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Khaled Abou Zahr
Oktober 06, 2022 12:47
Die Gefahren der extremen politischen Polarisierung in Europa
[Bild: https://www.arabnews.com/sites/default/f...k=D3QlkMYv]
Giorgia Meloni, die neu gewählte Ministerpräsidentin Italiens, ist Vorsitzende der rechtsextremen Partei "Fratelli d'Italia". (AFP)
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https://arab.news/p3crh
In der heutigen politischen Landschaft lassen sich die extreme Rechte und ihre linke Entsprechung meiner Meinung nach am besten wie folgt beschreiben: Die Befürworter einer rechtsextremen Agenda hegen Nostalgie für eine Zeit, die sie nie erlebt oder gekannt haben, während die Linksextremen Wut und Empörung über eine Unterdrückung empfinden, unter der sie nie gelitten haben. Die extreme Rechte träumt von einer alten Welt, in der Familie, Arbeit und Nation die Eckpfeiler der Gesellschaft waren - eine Vision, die im Westen nicht mehr existiert. Die extreme Linke rebelliert, reißt alte Statuen ein und schreit vor Wut gegen Unterdrückungen, die vor Jahrhunderten beendet wurden, wie z. B. die Sklaverei, und nutzt dies, um den Zusammenbruch der derzeitigen Systeme und Institutionen zu rechtfertigen. Es ist eine recht seltsame Situation, die der Schaffung einer neuen virtuellen Realität in der Politik ähnelt.
Im gesamten Westen können wir deutlich feststellen, dass die Kluft zwischen der Linken und der Rechten immer größer wird. In letzter Zeit ist in Europa eine deutliche Bewegung hin zu einer stärkeren Vertretung rechter Bewegungen und positiven Wahlergebnissen für rechte Kandidaten zu beobachten. Man kann dies am besten als einen Anstieg der Stimmung in der Bevölkerung gegen die "Weltoffenheit" und die progressive Agenda der Linken beschreiben.
Dies ist in ganz Europa zu beobachten. Es mag in Mitteleuropa mit Ungarn und einigen Nachbarländern begonnen haben, aber dieser Wandel vollzieht sich nun fast überall. Selbst in Frankreich ist dieser Wandel trotz der diesjährigen Wahlergebnisse zu beobachten. Das Gleiche gilt für die Wahlergebnisse in Schweden und schließlich in Italien.
Der Wandel in Italien ist durch eine vollständige Vereinigung oder ein Bündnis der rechten Parteien gekennzeichnet. Es gibt einen klaren Zusammenschluss mit der Weigerung, sich als extremistische Gruppen zu bezeichnen, und die Wahlergebnisse haben diesen Wandel begünstigt. Dies ist vielleicht der größte Unterschied zu Frankreich und anderen Ländern in Europa, wo die Rechte immer noch zersplittert ist.
Bis zum heutigen Tag haben wir uns an ein Bündnis aus linken und grünen Bewegungen gewöhnt, das positive Ergebnisse erzielen konnte. In Frankreich konnte die Linke mit der Neuen Ökologischen und Sozialen Volksunion die Bewegung von Präsident Emmanuel Macron herausfordern und die Rechte bei den letzten Parlamentswahlen besiegen, ohne eine volle Mehrheit zu erreichen.
Zitat: Beide Seiten sind völlig unzusammenhängend, sie schaffen ihre eigenen Realitäten (über die sozialen Medien) und beide versprechen das Unerreichbare
Khaled Abou Zahr
Dieser Wandel hat in ganz Europa und im Westen im Allgemeinen zu einer Verschärfung der politischen Konfrontation zwischen links und rechts geführt. Auf beiden Seiten hören wir die Stimmen der Extreme, während die Stimmen der Vernunft zum Schweigen gebracht werden. Populismus gibt es auf beiden Seiten, und der gesunde Menschenverstand wird zerstört.
Sowohl die extreme Linke als auch die extreme Rechte stellen eine gefährliche Alternative dar. Wenn wir die Situation analysieren, stellen wir fest, dass beide Seiten völlig unverbunden sind, dass sie sich ihre eigenen Realitäten schaffen (über die sozialen Medien) und dass beide das Unerreichbare versprechen. Sie verbreiten Verschwörungstheorien und erfinden ihre eigenen Geschichten, die ihr Publikum verschlingt.
Wenn Politik die Kunst des Möglichen sein sollte, ist sie jetzt zur Kunst des Pingpong geworden. Es gibt keine wirkliche Debatte und keine Vernunft. Es geht darum, die gegenteilige Meinung zu vertreten, und in diesem Spiel schlägt die Linke immer zuerst zu. "Wenn sie für die Ukraine sind, dann sollten wir für Russland sein". "Wenn sie für die Impfstoffe sind, dann sollten wir gegen sie sein." Und so geht es weiter und weiter. Man muss allerdings zugeben, dass die Linksextremisten, die genauso gefährlich sind wie die Rechten, in der Regel eine viel bessere Presse bekommen. Die Politik, die durch die sozialen Medien angekurbelt wird, ist zu einem Geschäft der Mafia geworden. Immer mehr kleine, sehr aktive Gruppen sind in der Lage, die Mehrheit nach ihrem Willen zu lenken.
Und so hat die extreme Linke in gewisser Weise die Agenda der traditionellen Linken übernommen. In der Tat reagieren die politischen Kräfte der Rechten auf die Aktionen der Linken. Die Agenda der extremen Linken im Westen besteht - wie sie selbst zugibt - darin, alle Institutionen, die etablierte Ordnung und die Werte zu zerschlagen und zu zerstören. Dies hat Angst ausgelöst, insbesondere in einem schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Umfeld. Mit der Veränderung der globalen Ordnung positioniert sich die extreme Rechte als letzte Verteidigungslinie gegen dieses Chaos und das Unbekannte, um die Ordnung im In- und Ausland wiederherzustellen.
Die aktuelle Situation erinnert mich an einen französischen Politologen, der die Wahl des ersten sozialistischen Präsidenten der Fünften Republik, Francois Mitterrand, im Jahr 1981 kommentierte. Er sagte, dies sei das Ende Frankreichs, wie sie es kannten. Er fuhr fort, dass die beste Art, eine Regierung zu führen, darin bestehe, eine rechte Regierung mit einer starken und aktiven Gegenkraft von links zu haben. Auf diese Weise kann man die Ordnung aufrechterhalten und gleichzeitig Fortschritte auf dem Weg zu einer besseren Gesellschaft machen.
Zum Glück gibt es auf beiden Seiten Stimmen der Vernunft. Leider sind sie zu anständig, um gehört oder respektiert zu werden. Die Stimmen, die jetzt die Debatte auf beiden Seiten anführen, sind diejenigen, die am grimmigsten sind. Dies steht im Einklang mit den Unsicherheiten, die die Welt derzeit durchmacht. Wer soll Ihre Interessen vertreten, wenn die Dinge schlecht laufen? Den netten Kerl oder den rücksichtslosen?
Dies bringt Europa in eine gefährliche und schwierige Lage, vor allem angesichts eines unbeständigen globalen geopolitischen Umfelds und einer prekären wirtschaftlichen Lage. Eine totale Konfrontation kann über die virtuelle Realität der Politik hinaus auf die Straße gehen.
- Khaled Abou Zahr ist CEO von Eurabia, einem Medien- und Technologieunternehmen. Er ist außerdem Herausgeber von Al-Watan Al-Arabi.
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(06.10.2022, 08:17)Schneemann schrieb: D. h.: Während wir die Russen boykottieren wegen des Ukrainekriegs - was ich durchaus richtig finde - und nun bei den Arabern anfragen (müssen) wegen Öl, importieren diese wiederum Öl aus Russland, welches sie für die eigene Energiegewinnung verfeuern, um ihre eigenen Exporte (die auch an uns gingen) damit nicht zu beeinträchtigen.
Schneemann
Moralische Überlegenheit muss man sich eben leisten können und wollen. Auch wenn die Rohstoffsanktionen für Rußland sogar eher vorteilhaft sind und Regime wie die Saudis daran noch gut extra verdienen muss man scheinbar eben trotzdem für solcher Art Sanktionen sein, um die eigene Moral zu befriedigen.
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Saudi Arabien braucht Unmengen Geld um seinen Staatshaushalt zu finanzieren und vor allem, um die Sozialen Netze und die Sicherheitsinfrastruktur zu erhalten. Die Dawa läuft da unter "kann man machen wenn grad mal Geld da ist". Und das ist für uns schon sehr nützlich - MBS muss irgendwie es schaffen sein Land vom Öl unabhängig zu machen, und er muss irgendwie Jobs für mehrere Millionen Saudis finden. Allzu viele Beamte mehr kann er nämlich nicht einstellen da er die ja irgendwie bezahlen muss. Und so muss Saudi Arabien sich aufs Biegen und Brechen ändern, da ihr heutiges Gesellschafts- und Sozialmodell ja keine wirkliche ökonomische Aktivität fördert; es ist ja eine Rentenökonomie wo durch den Verkauf einer kapitaleinbringenden Ressource die Bevölkerung bis zur Verwahrlosung alimentiert wird.
Wir haben doch schon 2014 gesehen was passierte als der Ölpreis einbrach - über Nacht stiegen die Schulden schlagartig und es wurden große Reformprogramme angestoßen (die sich bislang noch nicht als profitabel herausstellten).
Deswegen hat MBS ja auch diverse wahhabitische Praktiken und Dogmen über den Haufen geworfen, sei es das Fahrverbot und den größten Teil der (leider nicht vollständig abgeschafften) Vormundschaftsgesetze. Und noch ist MBS eingeschränkt was seine Handlungsfähigkeit betrifft (sein Vater hat immer noch das letzte Wort) aber sobald Salman tot ist wird MBS, sollte er es schaffen die Krone zu bekommen, noch deutlich mehr anpacken. Es muss immer wieder klar gemacht werden dass das bislang regierende Establishment deutlich älter ist als der Rest des Landes. Salman ist über 80, Abdullah vor ihm wurde 1924 geboren, Faisal vor ihm im Jahre 1923 und Chalid (der bis 1982 herrschte) war Jahrgang 1906. Alles Söhne des Staatsgründers der das Land formte als es noch kein Öl gab und das Land eher eine Einöde von Halbnomaden und einigen wenigen Städten war.
MBS wurde 1985 geboren und ist dementsprechend vollkommen anders schon sozialisiert, in ein Land welches zu den reichsten der Welt zählt. Die Saudis bezahlen hunderttausenden ihrer Staatsbürger ein Studium im Ausland, am Wochenende reisen die Saudis nach Bahrain und Dubai für Party. Da ist ein so großer Generationenunterschied vorhanden, das wird oftmals nicht wahrgenommen. Die Jungen sind immer noch sehr konservativ für unsere europäische Verhältnisse aber eher weniger dogmatisch. Denen geht es nicht um das Seelenheil sondern um Jobs, gute Löhne und bezahlbaren Wohnraum, woran es in Saudi Arabien mangelt.
Und was die Dawa betrifft ist der Erfolg zweifelhaft gewesen. Viel wird über den wahhabischen Export geschrieben doch haben die Extremisten diese Erfolge wieder zunichte gemacht. In Ägypten war die Minderheit der Kopten immer ein gewisser Garant für nichtmuslimische Beziehungen und die Muslimbruderschaft ist ein Eigengewächs welches sich auf den salafistischen Islam, nicht auf den Wahhabitischen Islam beruft.
Auch in Ländern wie Tunesien, Marokko, Iraq etc. hat sich der Wahhabismus nicht durchsetzen können, ebenso wenig wie in den meisten Ländern Westafrikas. Vielerorts vergessen wir einfach dass diese Gesellschaften noch sehr konservativ waren und es immer noch sind. Wahhabismus ist eine saudische Lesart des Islams die in den meisten Ländern auf etablierte Strukturen und Traditionen getroffen ist weswegen sie dort immer noch eine Randgruppenerscheinung ist. Für die meisten muslimischen Länder ist die Türkei ein Vorbild, nicht Saudi Arabien und der türkische Präsident wird eher als Muslim gesehen als MBS und sein saudischer Islam.
Was die Terrorfinanzierung betrifft, da passen die Saudis mittlerweile schon auf - denn der Terror fällt auf sie zurück. Nicht nur weil sie sich jetzt mit einem "moderatem Islam" identifizieren, sondern auch schon aus Eigennutz - wer würde denn freiwillig nach Saudi Arabien reisen und dort sein Geld ausgeben?
Was den Iran angeht; der Iran droht Israel permanent mit Vernichtung etc. Auch wenn das Leben im Iran marginal freier sein dürfte, das Land ist auch ein großer Terrorsponsor etc... Das dem Iran das Geld fehlt find ich ganz gut. Wenn die Ölpreise wieder sinken (und das werden sie eines Tages), dann wird auch Saudi Arabien eine deutlich realistischere Wirtschafts- und Sozialpolitik fahren müssen, mit den notwendigen gesellschaftlichen Anpassungen.
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Zitat:die Muslimbruderschaft ist ein Eigengewächs welches sich auf den salafistischen Islam, nicht auf den Wahhabitischen Islam beruft.
Also bitte. Die Salafisten werden von Saudi-Arabien massiv gefördert. Salafistische Prediger studieren in Saudi-Arabien und kehren dann von dort nach Deutschland zurück um dort diese Art des Islam mit saudischem Geld zu verbreiten. Selbst Pierre Vogel hat in Saudi-Arabien mit einem entsprechenden Stipendium den Koran studiert, im saudischen Sinne.
Zitat:Die Saudis bezahlen hunderttausenden ihrer Staatsbürger ein Studium im Ausland, am Wochenende reisen die Saudis nach Bahrain und Dubai für Party.
Oder nach München zum Shoppen in Luxusläden während der Onkel dort sich medizinisch behandeln lässt oder nach Berlin um dort Orgien mit Prostituierten zu feiern oder was ihnen sonst noch alles einfällt in ihrer verkommenen Dekadenz und heuchlerischen Bigotterie.
Zitat:Da ist ein so großer Generationenunterschied vorhanden, das wird oftmals nicht wahrgenommen.
Dem würde ich zustimmen. Aber auch bei den Jungen ist da meiner Meinung nach zu oft ein doppelgesichtiges Zwiedenken üblich. Man geht im Ausland herumhuren und regt sich dann zugleich daheim über die Verkommenheit des Westens auf, welcher als Feind für den Islam erobert werden muss usw. Es ist diese Janusköpfige Doppelgesichtigkeit der Saudis, welche hier ganz genau so nicht wahrgenommen wird. Entsprechend kann man sich das jeweilige Gesicht einfach heraus suchen.
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Die Muslimbruderschaft beruft sich nicht auf den Salafismus. Im Gegenteil sind diese Strömungen in der islamischen Welt meist verfeindet. Der wahabitische Islam hingegen ist Teil der salafistischen Strömung.
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(08.10.2022, 20:32)Quintus Fabius schrieb: Also bitte. Die Salafisten werden von Saudi-Arabien massiv gefördert. Salafistische Prediger studieren in Saudi-Arabien und kehren dann von dort nach Deutschland zurück um dort diese Art des Islam mit saudischem Geld zu verbreiten. Selbst Pierre Vogel hat in Saudi-Arabien mit einem entsprechenden Stipendium den Koran studiert, im saudischen Sinne.
Oder nach München zum Shoppen in Luxusläden während der Onkel dort sich medizinisch behandeln lässt oder nach Berlin um dort Orgien mit Prostituierten zu feiern oder was ihnen sonst noch alles einfällt in ihrer verkommenen Dekadenz und heuchlerischen Bigotterie.
Dem würde ich zustimmen. Aber auch bei den Jungen ist da meiner Meinung nach zu oft ein doppelgesichtiges Zwiedenken üblich. Man geht im Ausland herumhuren und regt sich dann zugleich daheim über die Verkommenheit des Westens auf, welcher als Feind für den Islam erobert werden muss usw. Es ist diese Janusköpfige Doppelgesichtigkeit der Saudis, welche hier ganz genau so nicht wahrgenommen wird. Entsprechend kann man sich das jeweilige Gesicht einfach heraus suchen.
Natürlich werden die Salafisten gefördert, das habe ich aber auch nicht bestritten. Allerdings scheinen die meisten Salafisten nicht unbedingt loyal zur Dynastie der Al-Sauds...
Ja, diese Doppelzüngigkeit und Verlogenheit ist etwas was mich auch abstößt. Moralische Empörung und dann macht man dasselbe, das ist etwas was ich auch schon oft beobachtet habe. Allerdings denke ich nicht dass die Saudis uns als Feinde sehen die man erobern muss. Zumindest nicht den Großteil.
(08.10.2022, 21:15)lime schrieb: Die Muslimbruderschaft beruft sich nicht auf den Salafismus. Im Gegenteil sind diese Strömungen in der islamischen Welt meist verfeindet. Der wahabitische Islam hingegen ist Teil der salafistischen Strömung.
Die Muslimbruderschaft hat in großen Teilen ähnliche Ziele wie der Salafismus - dies ist die Rückkehr zu den Wurzeln des Islams. Die Salafisten grenzen diesen Zeitraum genauer ein auf die erste Generation von Muslimen.
Die Wahhabiten sind eine spezifisch saudische Auslegung des Salafismus.
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(09.10.2022, 00:13)I_Need_A_Medic schrieb: Die Muslimbruderschaft hat in großen Teilen ähnliche Ziele wie der Salafismus - dies ist die Rückkehr zu den Wurzeln des Islams. Die Salafisten grenzen diesen Zeitraum genauer ein auf die erste Generation von Muslimen.
Dort wo es um die Macht im Staat geht sind sie sich absolut spinnefeind. In Ägypten hatte die salafistische Partei sogar den Sturz des Muslimbruders Mursi unterstützt obwohl das Militär als säkulär und antisalafistisch gilt. In Staaten in denen "Ungläubige" die Mehrheit haben kann es natürlich sein dass sich auch diese Gruppen zusammen finden.
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