Unterstützung für die Ukraine (Sanktionen/Waffenlieferungen/Sonstiges)
aktuelle Lieferungen DE an Ukraine

25.07.: 3 Gepards mit x0.000 Schuss
26.07.: 3 MARS II + 3 PzH2000 + 2 Gepards

https://www.zeit.de/politik/ausland/2022...ogle.de%2F
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Zu den Lieferungen:
Zitat:Drei Systeme vom Typ MARS II

Ukraine erhält erste deutsche Mehrfachraketenwerfer [...]

Aus Deutschland kommen nun drei Mehrfachraketenwerfer vom Typ MARS II in der Ukraine an.

Die Ukraine hat für die Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg weitere schwere Waffen aus Deutschland erhalten. "Die zugesagten Mehrfachraketenwerfer vom Typ MARS II und weitere drei Panzerhaubitzen 2000 sind geliefert. Wir halten Wort", erklärte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. Am Montag erst hatte ihr ukrainischer Amtskollege berichtet, die ersten drei Flugabwehrpanzer des Typs Gepard seien aus Deutschland eingetroffen. Dazu seien auch mehrere Zehntausend Schuss Munition übergeben worden. [...] Ebenfalls aus Bundeswehr-Beständen stammten die drei Mehrfachraketenwerfer MARS II sowie die dann insgesamt zehn Panzerhaubitzen 2000. [...]

Auch die Ausbildung am zugesagten Flugabwehrraketensystem Iris-T SLM solle in wenigen Tagen beginnen. [...] Zusätzlich zur Lieferung von drei Mehrfachraketenwerfern, drei Panzerhaubitzen und des Luftverteidigungssystems Iris-T waren drei Bergepanzer angekündigt worden.
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-erha...89112.html

Sind das nun schon zehn PzH-2000? Ich hatte immer nur sieben im Kopf. Oder sind das die sieben plus die drei vom 26.07.? Vermutlich. Also wenn man nun fair wäre, so muss man wirklich sagen, es ging diesmal echt flott. Aber vermutlich wird dies die Kritik, dass Deutschland (anscheinend) ja nichts tue, nicht zum Verstummen bringen, dabei haben die PzH 2000 (zehn deutsche, fünf holländische und [anscheinend] auch fünf italienische?) vermutlich bislang mehr 155er-Granaten verschossen als die polnischen Krab-Haubitzen.

Anbei aber noch ein anderes Problem - nämlich die Ersatzteilversorgung. Mittlerweile wirken sich die westlichen Lieferungen einerseits immer stärker aus, das sagen fast alle aktuellen Berichte. Gleichwohl aber wird die Bandbreite an westlichen Systemen bzw. deren unterschiedliche Technik andererseits auch Probleme schaffen hinsichtlich Wartung und Teileversorgung. Auch wenn vieles, etwa die Munition und die Zünder, normiert ist, so haben die Ukrainer grob ein Dutzend verschiedene schwere Geräte, die alle verschiedene Teile brauchen.
Zitat:Pandora’s box: The challenge of Western aid to Ukraine

The myriad of military equipment provided to Kyiv has brought about its own challenges [...]

The list is extensive, and, according to a database maintained by Joost Oliemans and Stijn Mitzer of the Oryx Blog, includes hundreds of ground vehicles alone. The total quantity of promised and delivered equipment is categorised below, which indicates that Ukraine is in the process of, or already has taken delivery of, a significant number of systems. [...]

Many of these systems are new to the Ukrainian forces and they will not have operated them before the war. This situation may create challenges for Ukraine in terms of maintenance and supply. [...] Equally, the BM-21 Grad 122mm multiple rocket launchers supplied by Poland and the Czech Republic should not represent a significant challenge from an operator perspective.

However, the supply of ammunition required to sustain these vehicles has proven problematic, with Ukraine quickly exhausting its own stocks and depleting those of its European partners. Production of these munitions has also proven difficult, leading quickly to supply issues. [...] There must also be the question of spares and repairs for these vehicle fleets. There is no active production of the T-72 outside of Russia and India, nor for the BMP-1 series. It is also unclear how viable the production lines for high-wear items such as tracks and roadwheels are. This suggests that, despite the ease with which Soviet legacy systems can theoretically be absorbed by the Ukrainian military, it is possible that the supply chain is complicated and that it is unable to support the full weight of the Ukrainian war effort. [...]

According to RUSI’s Dr Jack Watling, Ukraine has found that despite being NATO standard systems, many of the munitions have different fuzing and ammunition requirements, as well as different demands for training and support.

The Caesar is powered by a Renault engine, the Zusana by Tatra and the M109 by Detroit Diesel. The PzH2000 and Krab both use the MTU 881 Ka-500 engine, representing a rare example of commonality between the artillery systems provided, however they both rely on different transmissions; Renk and Allison respectively.
https://www.army-technology.com/analysis...d-ukraine/

Schneemann
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(28.07.2022, 18:38)ZDF heute schrieb: 16:40 Uhr
Bundeswehr liefert ABC-Abwehr-Paket für Ukraine

Die Bundeswehr liefert den ukrainischen Streitkräften Fahrzeuge und Ausrüstung zur Beseitigung von atomaren, biologischen oder chemischen Kampfstoffen. "Ich habe entschieden, jetzt auch ein deutsches ABC-Abwehrpaket zu liefern", teilt Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mit."

Das Paket im Wert von über 860.000 Euro umfasse Systeme vom Typ HEP70, zu dem sechs Fahrzeuge mit kompletter Dekontaminierungs-Ausstattung gehörten. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten und Soldatinnen an dem Gerät sei bereits abgeschlossen.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/u...g-100.html
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(28.07.2022, 20:28)ZDF Heute - 12:35 Uhr schrieb: Ministerium: Bundeswehr liefert der Ukraine 16 Brückenlegepanzer

Deutschland wird der Ukraine nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums 16 Brückenlegepanzer vom Typ Biber liefern. Damit könnten ukrainische Truppen im Gefecht Gewässer oder Hindernisse überwinden, teilte das Ministerium am Freitag mit. Die ersten sechs Systeme würden ab Herbst noch in diesem Jahr geliefert, weitere zehn im kommenden Jahr. Dies ergänze Unterstützungsleistungen der Bundeswehr im Monat Juli wie die Lieferung von Panzerhaubitzen, Mehrfachraketenwerfern Mars II oder Flugabwehrkanonenpanzern vom Typ Gepard. Der Biber kann laut Bundeswehr bis zu 20 Meter breite Gräben oder Flüsse überbrücken.


https://www.zdf.de/nachrichten/politik/u...g-100.html
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(29.07.2022, 12:49)ZDF heute schrieb: 19:10 Uhr
Nordmazedonien überlässt Ukraine Kampfpanzer

Das Balkanland Nordmazedonien überlässt der Ukraine mehrere Kampfpanzer aus sowjetischer Produktion. Das jüngste Nato-Mitgliedsland plane, seine Streitkräfte zu modernisieren und ihre Ausrüstung den Standards der Allianz anzupassen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Aus diesem Grunde gebe man an die Ukraine eine nicht näher genannte Anzahl von Kampfpanzern ab.

Die ehemalige jugoslawische Teilrepublik verfügt noch über rund 30 Kampfpanzer vom sowjetischen Typ T-72.

selbst Nordmazedonien schafft es Panzer für eine Lieferung in die Ukraine zu finden
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Man sollte allerdings bedenken, welche Panzer dies sind - und es sind eben fast durch die Bank alte Sowjetmodelle. Sie mögen zwar teils modernisiert sein und sind irgendwo auch besser als "gar nichts", aber ich habe manchmal so das Gefühl, als wenn manch früherer Ostblockstaat den Ukrainekrieg nützt, um seinen alten Schrott loszuwerden und um im Umkehrschluss moralisierend dann modernere, westliche Modelle einzufordern. (Siehe u. a. die leidigen Ringtausch-Diskussionen.)

In gewisser Weise gibt es sicher den Vorteil, dass die Ukraine mit diesem gelieferten alten Sowjettypen vertraut(er) sind. Sie kennen den T-72 oder den T-64 (den sie ja selbst modifiziert haben) und die ganzen Ableitungen und dürften schnell eingeführt sein in die ankommenden Modelle. Aber andererseits habe ich meine Zweifel, ob die Systeme wirklich so sinnvoll sind? Man kennt mittlerweile (besser: seit dem Golfkrieg 1991) die eklatanten Schwächen der sowjetischen Typen - man denke an die weggesprengten Türme infolge von Sekundärexplosionen der Munition - und die geringen Chancen der Crews, bei einem Treffer noch heil herauszukommen. Und die Russen wiederum wissen das auch, kennen "ihre" Panzer und sie haben selbst auch keine so schlechten Panzerabwehrwaffen (wobei es nicht nur die alte RPG-7 ist, sondern auch durchaus gefährlichere Systeme sind wie bspw. Kornet, Metis oder auch RPG-18 etc.).

D. h. ist es sinnvoll, die Ukrainer mit fahrenden "Särgen" um jeden Preis auszustatten, nur damit sie irgendwas haben? Ist es zielführend, ihnen Systeme zu geben, die taktisch eher geringeren Nutzen haben - oder allenfalls dann hilfreich sind, wenn ich in ein von Artillerie frei gefegtes Umfeld vorrücken will - und die sogar ein verstärktes Risiko in einem modernen Gefechtsszenario mit sich bringen, dass Panzerbesatzungen unnötig verheizt werden (und das Ausbilden einer eingespielten Crew kann gut ein halbes Jahr dauern)?

Die Antwort ist zwiespältig. Genau genommen: Diese Panzer sind erstmal besser als gar nichts. Und solange die Westmächte sich zieren, moderne Kampfpanzer bereit zu stellen bzw. den Krieg auf mittlerer Flamme köcheln lassen wollen, sind es auch halbwegs sinnvolle Lückenfüller. Das ist sicher unstrittig. Aber es wäre fatal anzunehmen, dass diese Panzerlieferungen nun die Gamechanger darstellen. Sollte man dieser Idee nämlich nun aufsitzen, dann würde man (vermutlich) ungewollt dazu beitragen, unnötige Verluste unter den ukrainischen Besatzungen zu verursachen, was letztlich sogar die Kampfbefähigungen der Ukrainer reduzieren könnte - und somit ein Eigentor wäre.

Schneemann
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(31.07.2022, 07:14)Schneemann schrieb: D. h. ist es sinnvoll, die Ukrainer mit fahrenden "Särgen" um jeden Preis auszustatten, nur damit sie irgendwas haben? Ist es zielführend, ihnen Systeme zu geben, die taktisch eher geringeren Nutzen haben - oder allenfalls dann hilfreich sind, wenn ich in ein von Artillerie frei gefegtes Umfeld vorrücken will - und die sogar ein verstärktes Risiko in einem modernen Gefechtsszenario mit sich bringen, dass Panzerbesatzungen unnötig verheizt werden (und das Ausbilden einer eingespielten Crew kann gut ein halbes Jahr dauern)?

Schneemann

Ist eben die Frage was das Ziel ist. Mal angenommen die Ukrainer hätten gar keine Kampfpanzer dann würde der Grenzverlauf vermutlich auch kein anderer sein als der Aktuelle. Die modernen Abwehrmittel entwerten Panzer sehr stark. Trotzdem denke ich dass sie für ein offensives Vorgehen immer noch unentbehrlich sind. Nur hat die Ukraine bisher kaum Offensiven gefahren. Der Großteil ihrer verlorenen Panzer dürfte völlig sinnfrei verloren gegangen sein. Die Ziele zumindest einiger Lieferländer dürften aber eher im Eigennutz liegen, insofern werden sie solche Fragen gar nicht stellen.
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@Schneemann
Die Ukrainer sind wahrscheinlich froh um die T-72, die nehmen, was sie kriegen. Sie haben zudem wiederholt nach Panzern und Schützenpanzern gefragt, um Offensiven durchführen zu können.
Bei der Lieferung neuer (westlicher) Systeme ist neben dem Training auch die Logistik ein Problem. Lieferketten müssen zuerst aufgebaut werden. Wenn dann noch der politische Wille fehlt, überhaupt etwas zu liefern, wird vermutlich auch keine solche Kette aufgebaut. Die T-72 sind wohl ab sofort einsatzbereit.

Aber ja, das Argument, dass verschiedene Osteuropäer ihr altes Sowjetmaterial elegant loswerden, teile ich auch. Macht für mich auch Sinn. Dann werden die Waffen wenigstens noch gebraucht vor dem Verschrotten.

Entscheidend ist, dass man parallel dazu ukrainische Truppen an neuen westlichen Systemen ausbildet. Und ich meine nicht "ad hoc" wie bei den Panzerhaubitzen, Javelin, etc., sondern auf Flugzeugen und anderen komplexen Systemen. Damit diese geliefert werden können, sobald das sowjetische Material "heiss abgerüstet" ist.
Ob solche Ausbildungsprogramme zurzeit laufen, kann ich nicht sagen. Darüber gelesen habe ich bislang nichts.
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@hunter1
Zitat:@Schneemann
Die Ukrainer sind wahrscheinlich froh um die T-72, die nehmen, was sie kriegen. Sie haben zudem wiederholt nach Panzern und Schützenpanzern gefragt, um Offensiven durchführen zu können.
Bei der Lieferung neuer (westlicher) Systeme ist neben dem Training auch die Logistik ein Problem. Lieferketten müssen zuerst aufgebaut werden. Wenn dann noch der politische Wille fehlt, überhaupt etwas zu liefern, wird vermutlich auch keine solche Kette aufgebaut. Die T-72 sind wohl ab sofort einsatzbereit.

Aber ja, das Argument, dass verschiedene Osteuropäer ihr altes Sowjetmaterial elegant loswerden, teile ich auch. Macht für mich auch Sinn. Dann werden die Waffen wenigstens noch gebraucht vor dem Verschrotten.

Entscheidend ist, dass man parallel dazu ukrainische Truppen an neuen westlichen Systemen ausbildet. Und ich meine nicht "ad hoc" wie bei den Panzerhaubitzen, Javelin, etc., sondern auf Flugzeugen und anderen komplexen Systemen. Damit diese geliefert werden können, sobald das sowjetische Material "heiss abgerüstet" ist.
Ob solche Ausbildungsprogramme zurzeit laufen, kann ich nicht sagen. Darüber gelesen habe ich bislang nichts.
Das Problem hierbei - Stichwort: Logistikketten - zeigt sich übrigens derzeit schon. Zwar nicht bei Panzern, aber bei den gelieferten Artilleriesystemen.

Es gibt erst Hinweise dahingehend, dass die PzH 2000 dringend einer Überholung bedürfen würden. Bevor hier nun die Unkenrufe losgehen nach dem Motto Unser Material taugt nichts! muss man anmerken, dass nach internen Schätzungen bei der Bundeswehr diese Haubitzen seit der Ablieferung vor Ort im Einsatz stehen - d. h. seit ca. drei Wochen mindestens - und das permanent. Und es sollen laut bislang nicht sicher bestätigter Berichte von diesen Haubitzen pro System ca. 200 bis 300 Granaten am Tag (!) verfeuert worden sein.

Wenn dies stimmt, dann wäre es in doppelter Hinsicht bemerkenswert.

1.) Hieße: Selbst bei Minimumrechnung von 20 Tagen Einsatzzeit wären also pro Haubitze an die 4.000 Granaten verschossen worden. Dies wären also bei "nur" fünf Haubitzen (wenn wir mal nur die deutschen Systeme nehmen und nicht die niederländischen) um die 20.000 Granaten 155 mm. Vermutlich also mehr. Und auf allen Bildern und Filmchen, die man so findet, tauchen - wenn man die Munition sieht - die altbewährten DM-121 auf. D. h. meine Vermutung, dass die Deutschen bereits mehr als 20.000 Granaten dorthin verfrachtet haben (bzw. dass es sogar tendenziell deutlich mehr sein dürften [40.000?]), scheint richtig zu sein.

2.) Ein Artilleriesystem, dass drei oder mehr Wochen ununterbrochen im Einsatz steht und täglich hunderte von Granaten verfeuert, leidet natürlich unter erheblichem Verschleiß, zumal wenn es auch ein technisch komplexeres System ist, immerhin leidet die Elektronik (gerade sensible Teile wie GPS Receiver, Dopplerradar, Trägheitsnavigationsgerät etc.) auch unter den Erschütterungen. Selbst wenn ich insofern eine Kanone aus Beton baue, wird diese nach tausenden abgefeuerten Schüssen eine Wartung benötigen. In gewisser Weise ist es also erstaunlich, wie "stabil" und leistungsstark die PzH 2000 im Dauereinsatz ist. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Ukrainer zudem (anscheinend) gerne und entgegen der Ausbildungshinweise fast immer mit voller/maximaler Treibladung feuern - auch wohl bei reichweitengesteigerten Granaten (wo dies im Grunde unnötig ist) -, was Mündungsgeschwindigkeiten von 1.000 m/s ermöglicht, aber natürlich entsprechend heftigeren Verschleiß bewirkt. Insofern ist dieser Krieg ein "reales Testumfeld" für die PzH 2000, und sie schlägt sich bisher sehr gut...

Aber nun kommen wir eben zum Punkt Nr. 3: Die Ukrainer bemerken, dass die Geschütze eben verschleißen und stellen fest, dass sie zwar Waffen und Munition haben, aber quasi keine Instandhaltungs-, Ersatzteil- oder Wartungskette. Und somit besteht das gleiche Problem - und hier schließt sich der Kreis -, das auch bei westlichen Panzermodellen bestünde, eben bei den westliche Haubitzenmodellen. (Und es soll sogar so sein, dass die Versorgungslage bei den M-109ern und Caesars noch unzureichender ist.)

Und es soll Gerüchte geben, dass die Bundeswehr derzeit in Polen eine Art Instandhaltungsbasis für die PzH 2000 errichten will (und anscheinend auch übrigens für die Krabs der Polen, die ja auch deutsche Motoren etc. haben). Ob dies zutrifft, weiß ich nicht sicher, aber wenn dem so wäre, wäre es zugleich auch ein Risiko: Denn, wer sagt denn, dass die Russen nicht auch irgendwann eine ihrer Raketen auf diese NATO-Basis abfeuern und dann von einem "Irrläufer" sprechen...

Schneemann
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(31.07.2022, 07:14)Schneemann schrieb: Sie mögen zwar teils modernisiert sein und sind irgendwo auch besser als "gar nichts", aber ich habe manchmal so das Gefühl, als wenn manch früherer Ostblockstaat den Ukrainekrieg nützt, um seinen alten Schrott loszuwerden und um im Umkehrschluss moralisierend dann modernere, westliche Modelle einzufordern. (Siehe u. a. die leidigen Ringtausch-Diskussionen.)
Naja, das machen ja nicht nur Ostblockstaaten so.

Von den PzH mal abgesehen ist das meiste was aus Deutschland in die Richtung Ukraine direkt lief alter Schrott der im Depot Platz wegnahm.

Schön sieht man das aktuell an den an die Ukraine gelieferten ABC-Abwehr-Systemen. Da is nämlich nix mit Neuware. Das sind HEP70-Rüstsätze aufbauend auf MAN gl 7-Tonner der 3. Generation, also mit konkreter Originalbeschaffung ca 1978-1981 (zumindest stand das bei unseren als Baujahr drin). Bei der Bundeswehr sind die Fahrzeuge in der Aussonderung beginnend seit ca 2008. Nachfolgesystem bei der Bundeswehr für die Fahrzeuge im engeren Sinne sind die "MEP verlastbar" auf Iveco Trakker. Im Zulauf seit 2017. Die gibt man natürlich nicht her.

Und weil man "das ja brauchen kann dabei" schmeißt man noch nen extra großen Vorrat Dekontaminationsmittel dazu. Das würde ja sonst Geld kosten den Sondermüll fachgerecht zu entsorgen.
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Noch einmal eine Einschätzung zum Munitionsverbrauch und zum Verschleiß:
Zitat:Can NATO supply meet Ukraine’s artillery demands?

Ukraine’s exhaustive use of artillery as it battles the Russian military machine poses problems for western suppliers.

Despite reports focusing on the use of anti-tank weapons in the opening phases of the Russia-Ukraine war, artillery has been a dominant force throughout. Often, in the battles to defend Kyiv, anti-armour weapons were used to slow Russian forces down and enable artillery to defeat them. [...] As the nature of the combat shifted from a fluid and porous front, to a static one dominated by trenches and fortifications, artillery’s role increased dramatically as did the consumption of ammunition. Success for Ukraine will in large part depend on the ability of the West to meet its artillery ammunition needs. [...]

It is also testament to the amount of ammunition that the Ukrainian forces have spent. Researchers from the Royal United Services Institute (RUSI) visited Ukraine in April and reported that Ukraine was expending 6,000 rounds of 152mm ammunition per day, compared with the 20,000 rounds per day being spent by Russia. [...]

The total quantity of 155mm ammunition provided by the US DoD alone was 411,000 rounds according to a 23 July fact sheet. The table above shows that significant quantities of ammunition were supplied ahead of the first reported combat use of the M777 in early May. Further ammunition has been supplied by other states, although not all of it is cross-compatible despite meeting NATO standards. [...]

The above expenditure statistic of 6,000 rounds per day seemingly relates to Soviet calibre ammunition. However, Ukraine’s deputy head of military intelligence Vadym Skibitsky informed the Guardian in June that Ukraine had spent almost all of its Soviet ammunition and was now reliant upon NATO arms supplies. This indicates that the rate of 6,000 rounds per day may hold for Ukraine’s NATO stocks too. However, if this is achievable with the quantity of guns supplied, it is notable that this level is likely far below that which the Ukrainians would prefer.
https://www.army-technology.com/analysis...y-demands/

Wir sehen hier also, dass ein enormer Verbrauch an Munition vorliegt - etwa 6.000 Granaten alleine sollen gemäß dem Artikel seitens der Ukrainer pro Tag verfeuert worden sein (und diese Summe geht auf eine Einschätzung von April zurück, wo viele westliche Systeme noch nicht eingetroffen waren).

Dass die USA bislang über 400.000 Granaten geliefert haben, war mir ehrlich gesagt so auch nicht bekannt (meine Schätzung lag bei rund 150.000 bis 180.000). Deswegen vermute ich, dass auch die Deutschen deutlich mehr als die bislang gemeldeten 20.000 bis 30.000 Granaten geliefert haben. Sicherlich natürlich wesentlich weniger als die USA, aber für uns, wo wir ja quasi von einer ziemlich unzulänglichen Rüstungsbasis in diesen Konflikt gestartet sind, ist das immer noch bemerkenswert. Zumindest hätte ich nicht angenommen, dass wir noch derart viel Munition gehortet hatten. (Aber ich war ja auch erstaunt über die Vielzahl der anderen gelieferten Systeme unsererseits.)

Schneemann
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Zitat:Von den PzH mal abgesehen ist das meiste was aus Deutschland in die Richtung Ukraine direkt lief alter Schrott der im Depot Platz wegnahm

Oder gefährlicher Sondermüll, siehe Strela. Gerüchteweise waren/sind auch die gelieferten Sprengschnüre höchst fragwürdig in Bezug auf ihr Alter und ihre bisherige Aufbewahrung gewesen. Aber egal, in einer Plutokratie welche sich entsprechende Krämergesellschaften als ihre Staatsform gewählt haben ist wenig anderes zu erwarten, als dass man sich vor allem anderen nur auf die eigene Bereicherung konzentriert.
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@Quintus
Zitat:Oder gefährlicher Sondermüll, siehe Strela. Gerüchteweise waren/sind auch die gelieferten Sprengschnüre höchst fragwürdig in Bezug auf ihr Alter und ihre bisherige Aufbewahrung gewesen. Aber egal, in einer Plutokratie welche sich entsprechende Krämergesellschaften als ihre Staatsform gewählt haben ist wenig anderes zu erwarten, als dass man sich vor allem anderen nur auf die eigene Bereicherung konzentriert.
Das liest sich nun wieder sehr negativ.

Erstens: Die Unterstützungsleistungen an die Ukraine als eine Form der Bereicherung anzusehen, ergibt keinen Sinn und ist gewissermaßen auch unfair. Zwar ist es bislang so, dass dieser Krieg seitens der Westmächte "nur" als Spesenaufwand betrieben wird - und dass der eine oder andere Rüstungskonzern auch daran verdient, ist sicherlich logisch und unzweifelhaft (aber dies ist in jedem Krieg so) -, aber er ist keineswegs eine "Bereicherung" für die Staaten in Europa und auch Nordamerika. Zudem darf man auch nicht vergessen, dass z. B. die Deutschen auch die Lieferungen anderer europäischer Staaten an die Ukraine über den EPF mitfinanzieren.

Zweitens: Bei den gelieferten Sprengschnüren sollte es eigentlich keine größeren Probleme geben, wenn es PETN-Schnüre sind. Die sind ohne größere Probleme auch mal zehn oder 15 Jahre (oder teils noch länger) halt-/lagerbar, ohne dass es zu Ausgasungen etc. kommt. Wobei ich natürlich allerdings nicht sagen kann, ob das noch Schnüre aus der Zeit der Kubakrise sind, die man irgendwo in einem alten Lager in Hintertupfingen gehortet und zufällig gefunden hat...

@kato
Zitat:Von den PzH mal abgesehen ist das meiste was aus Deutschland in die Richtung Ukraine direkt lief alter Schrott der im Depot Platz wegnahm.
Was so auch nicht ganz zutrifft und wieder sehr negativ klingt. Die leidigen Strelas und auch die 3.000 anscheinend gelieferten Feldfernsprecher fallen sicher unter altes Gedöns, aber das ist ja nur eine Facette. Es gab auch Lieferungen über Drohnenjammer, Anti-Drohnenkanonen (wobei ich da immer noch nicht so recht weiß, was das genau sein soll?), Nachtsichtgeräte, Laserentfernungsmesser, Störsender etc. pp., die durchaus modern sind. D. h. hier werden nicht nur alte, sinnlose Sachen geliefert.

Interessant auch, dass bislang neben den schwereren Waffensystemen auch rund 460 Fahrzeuge aller Art seitens der Deutschen an die Ukrainer geliefert wurden (Jeeps, Busse, Lastwagen, SPWs etc.). Und derzeit sollen - hier hält man sich aber verständlicherweise bedeckt - 15 Schwerlast-LKW (Panzertransport), 200 weitere LKW, 40 Aufklärungsdrohnen und anscheinend auch 10 (?) Überwasserdrohnen auf dem Weg sein.

Insofern: Die Kritik an den deutschen Lieferungen mag dahingehend gerechtfertigt sein, als dass diese Unterstützung erst vergleichsweise spät richtig anlief, aber sie ist nicht gerechtfertigt bzgl. des Umfanges oder dahingehend, dass "Deutschland ja nichts macht".

Schneemann
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Überwasserdrohnen? Das müssten dann ja alte Seehunde fürs Minenräumen per Simulation sein. Quelle?
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@Ottone
Zitat:- 25 Flakpanzer Gepard inklusive circa 6.000 Schuss Flakpanzermunition
- 21 M113 gepanzerte Truppentransporter mit Bewaffnung (Systeme aus Dänemark, Umrüstung durch Deutschland finanziert)
- Artillerieortungsradar COBRA [...]
- 3 Bergepanzer 2 [...]
- 200 LKW Nutzfahrzeuge
- 7 Störsender
- 10 (+10 als Option) Autonome Überwasserdrohnen
- 1 Fahrzeugdekontaminationspunkt
https://www.behoerden-spiegel.de/2022/08...e-ukraine/

Hier hatte ich es gefunden, aber leider steht nichts über das System selbst dabei. Seehunde denke ich eher nicht, da von diesen doch bei der Bundesmarine selbst nur 18 Stück im Dienst waren bzw. noch sechs (?) in Dienst sind. Und hier wird von 20 (möglichen) Systemen gesprochen.

Schneemann
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