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Um in diesem Wunschkonzert auch mal einen einzelnen Songwunsch zu äußern und gleichzeitig noch etwas zu meinen Vorstellungen von sinnvollen IKM-Bündnisbeiträgen Deutschlands zu ergänzen:
Im Zusammenhang mit Kabul wurde ja nun wirklich lang und breit medial beklagt, dass Europa nicht in der Lage ist, ohne US-Unterstützung einen Flughafenbetrieb im Rahmen einer MilEvac-Operation aufrecht zu erhalten. Wäre das nicht eine Fähigkeit, die von der deutschen Luftwaffe - entsprechenden Willen und Mittel vorausgesetzt - verhältnismäßig leicht aufbaubar wäre? Es gäbe sicher in Politik und Gesellschaft keinen besseren Zeitpunkt für eine solche Initiative.
Ich weiß leider nicht, inwieweit sich unsere verbliebenen Luftwaffenpioniere die Fähigkeiten zum Betrieb von Feldflugplätzen aus dem Kalten Krieg noch bewahren konnten, aber das erforderliche Know-How sollte doch vorhanden sein, um diese wieder aufzubauen und durch Aspekte des zivilen Flugbetriebes zu ergänzen.
Das Ganze dann in einer skalierbaren Form, die geeignet ist, kurzfristig per A400M verbracht zu werden, um unter beliebigen Bedingungen einen Flugbetrieb vom kleinen Heliport in der Sahara bis hin zu einem Kabul-Szenario zur Verfügung zu stellen. Das wäre mMn eine dieser Spezialfähigkeiten im Bündnis, die von großen Nationen wie Deutschland gestellt werden müssen, und die auch in unserer friedliebenden Gesellschaft politisch vermittelbar sein sollten. Und die Industrie freut sich auch.
Es wurde hier der von Quintus angedachte Schwerpunkt Luft dahingehend kritisiert, dass die Luftkomponente lediglich ein "enabler" sei. Genau das kann sich ein politisch-gesellschaftlich-bedingt kampfschwacher Bündnispartner wie Deutschland zunutze machen und eben gerade dieser "enabler" für die Anderen im besonderen Umfang sein. Was natürlich nicht heißen soll, dass wir uns Kampf-Einsätzen noch weiter entziehen können, aber wir sollten unsere diesbezügliche Zurückhaltung zumindest durch solche nicht banalen Logistik-Beiträge kompensieren.
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Ich bringe mal Wasser für den Wein. ;-)
Der Haken käme, sobald ein Stellungskrieg entsteht (durch Halten oder wegen stalemate, think: OHK, Ostukraine), oder aber wenn das Gelände die Beweglichkeit ganz erheblich einschränkt und kanalisiert (Berg Karabakh, wohl auch Suwalki gap). Verminung mit konventionellen oder improvisierten Sperren wäre ein weiteres, gut planbares Gegenmittel.
Unterstützer vs. shiny weapons: Ich meine die Logistiker, die Fernmelder, auch die Aufklärer, Feldjäger, Sanität usw. Derzeit sind hier die wahren großen Lücken. Ein Verhältnis von 1:1 von Kämpfer zu Unterstützer, wie oben kurz durchgesprochen zwischen QF und dem Biber, halte ich für gänzlich unrealistisch. Dabei will ich durchaus glauben, dass im Zeitalter von Mobiltelefon und optischem Tracker vieles radikal leichter werden könnte. Trotzdem muss man sich klarmachen wo der Punkt ist, an dem Spezialkräfte auch in großer Zahl alleine vor die Wand laufen würden, trotz Luftüberlegenheit.
Die Beteiligung an IKM halte ich für D für wichtig, denn nur so kommen Bundeswehr und ihre Führung inklusive Regierung und Bundestag mit der Realität in Berührung. Man muss nur einmal zurückschauen und sich den Weg der Erkenntnis seit Kambodscha und Somalia vergegenwärtigen. Das sollte man nicht rückabwickeln.
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Meiner Meinung nach wäre eine derart konzipierte Armee im Stellungskrieg bzw. im Krieg in großen urbanen Komplexen sogar eher überlegen. Sie hätte halt nicht die Befähigung gut ausgebaute feindliche Stellungssysteme zu durchbrechen (dafür fehlen ihr die schweren Einheiten), aber sie könnte jederzeit in einer tiefen Verteidigung und einem schlagen aus der Nachhand mit feindlichen Angriffen fertig werden. Noch darüber hinaus verfügt heute so gut wie niemand mehr über eine ausreichend große Armee um wirklich große Kriegsräume komplett abzuriegeln, da sind immer Lücken und Räume mit geringer Truppendichte. Das wäre umgekehrt in der Defensive bei einer solchen Armee nicht der Fall.
Stichwort Gelände: und ebenso eignet sich eine solche Streitmacht eher für den Einsatz in entsprechend beschränktem Gelände. Kampfpanzer und schwere Einheiten haben im Krieg um den Berg Karrabach nicht wirklich etwas gerissen, eher waren es Sondereinheiten, Artillerie und Drohnen, ziemlich genau was auch der Kern dieser Armee wäre.
Bezüglich des Zahlenverhältnisses schrieb ich ja selbst explizit, dass dies eine äußerst optimistische Annahme ist, aber: man benötigt aufgrund der wenig anspruchsvollen einfacheren Fahrzeuge und der geringen Typenvielfalt sehr viel weniger rückwärtige Dienste als bei den derzeitigen konventionellen Strukturen, entsprechend hat man sehr viel weniger Logistiker. Eine solche Truppe wäre auch ihre eigenen Aufklärer, Feldjäger entfallen einfach, Kriegsgefangene können sogar viel eher als mit den derzeitigen Strukturen gehandhabt werden, Sanitäter gibt es eh zu viele (ja ich weiß), ich will aber auf jeden Fall diesbezüglich nochmal betonen, dass man für die Realisierung eines solchen Konzeptes einfach auch eine ganz andere Doktrin und ein ganz anderes Verständnis und Selbstverständnis benötigt.
Das wäre eine Armee die nicht so laufen würde wie die derzeitigen Streitkräfte. Man muss da auch viel unkonventioneller denken. Eine solche Streitmacht soll ja explizit das zivile Element auch als Deckung verwenden, selbst Minen und Sprengfallen im Übermaß verwenden, selbst improvisierte Sperren einsetzen, und ganz allgemein so unkonventionell wie möglich kämpfen. Ein wesentlicher Aspekt wäre, die Einheiten mehr durch Intention als durch detaillierte Lenkung zu steuern und dass diese sich wechselnd gegenseitig führen können (je nachdem wer den besseren Überblick hat und wo der Schwerpunkt gerade aufgrund der Umstände hin gerichtet wird). Eine solche Armee müsste radikal egalitär und radikals opportunistisch sein, ohne jede Bindung an konventionelles militärisches Denken.
Bezüglich des Suwlaki Gap sollte man noch anmerken, dass es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass Weißrussland neutral bleiben wird, sollte dort ein offener Krieg entstehen. Von daher gibt es dieses "Gap" so gar nicht, da man entsprechend auch in weißrussisches Gebiet wird eindringen müssen. Man könnte so in wenigen Tagen durch Weißrussland hindurch derart tief in russisches Gebiet vorstoßen und dort kritische Infrastruktur lahmlegen, dass dann der Krieg entweder nuklear eskaliert oder man zu einem Verhandlungsfrieden kommt in dem die gegenseitigen Eroberungen entsprechend wieder ausgetauscht werden. Den die Idee das Baltikum von Polen aus nach einer Besetzung durch das besagte "Gap" hindurch wieder frei kämpfen zu können ist abstrus. Das wäre der Sieg für Russland und würde schlußendlich scheitern. Das Zeitfenster ist zu kurz, das Baltikum in der Verteidigung durch eingegrabene russische Verbände so gar nicht schnell genug zurück eroberbar.
Und selbst in Bezug auf IKM wäre eine solche Armee keineswegs schlechter. Die entsprechenden "JLTV" mit Maschinenkanonen und die entsprechend leichten Einheiten in großer Zahl entsprechen viel eher den Anforderungen in Dritte Welt Ländern. Was nützten uns dort schwere Kampfpanzer etc ? Da man so aber viel mehr Einheiten hätte, könnte man im Einsatzland wesentlich mehr Kräfte entfalten und die Einheiten trotz größerer Zahl durchrotieren lassen. Man hätte ja genug solcher Einheiten in Reserve.
Die interessante Frage wäre, wie man ein solches Heer strukturieren sollte. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll wie schon beschrieben lauter regionale Regimenter aufzustellen, deren Soldaten jeweils aus einer Gegend kommen. Man könnte so das ganze Land mit Regimentern geradezu überziehen. Das würde jeden Feind, gleich ob intern (Terroristen, Aufstände, Bürgerkrieg, 5. Kolonne) wie auch von außen schlicht und einfach überfordern. Es gäbe auch keine wirklichen Schwerpunktziele welche das erste Opfer eines entsprechenden "Pearl Harbour Szenarios" wären.
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Gedanke: Warum dann nicht radikal Frankreich kopieren, inkl. der zulaufenden Fahrzeuge? Setzen wir einmal Lizenzbau voraus.
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(30.11.2021, 00:18)Ottone schrieb: Gedanke: Warum dann nicht radikal Frankreich kopieren, inkl. der zulaufenden Fahrzeuge? Setzen wir einmal Lizenzbau voraus.
Mit welchem Ziel?
Als Alternative zum Biber-Plan? Dafür ist Frankreich noch zu schwer und zu breit aufgestellt.
Als Alternative für die deutsche Realität? Was sollen wir mit Streitkräften, die besonders gut für etwas aufgestellt sind, das hierzulande weder gesellschaftlich, noch politisch gewünscht ist?
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Eure Diskussion finde ich sehr interessant, besonders, weil ich vor anderthalb Jahrzehnten mal einen Aufsatz außerhalb meiner Komfortzone schreiben musste und mich für den Titel "Skizzen einer modernen "Reiterei"" entschieden habe, in dem es auch um den Einsatz von Technicals ging (basierend auf den Erfahrungen in Konflikten seit den 70er Jahren). Natürlich stand dahinter ganz sicher kein Versuch, eine völlig neue Militärdoktrin zu entwerfen, sondern vielmehr eine Diskussion um die Vor- und Nachteile in verschiedenen Konfliktformen und im Zusammenspiel mit anderen Truppenteilen. Vielleicht sollte ich das mit dem heutigen Wissen mal aktualisieren, könnte ganz interessant sein, das noch mal aus anderer Perspektive zu diskutieren.
(29.11.2021, 15:34)Quintus Fabius schrieb: Würdest du dann die Streitkräfte tatsächlich auf IKM spezialisieren, also auch in ihren Mitteln und den zu beschaffenden Systemen?
Jein, ich halte nichts von einer Spezialisierung auf konkrete Szenarien in einem größeren Maßstab, sondern bevorzuge die Kombination von Fähigkeiten und damit Auslegungen und Strukturen, die für ein breites Einsatzspektrum geeignet sind. Wie hast du das mal genannt, Generalisten vor Spezialisten? Tatsächlich wird IKM meines Erachtens viel zu sehr als Piratenbekämpfung und Terroristenjagd verstanden, medial wie politisch, mit solch einer Denkweise beraubt man sich aber der aktiven und reaktiven Handlungsoptionen und zementiert die Doktrin von Sinnlos-Einsätzen wie etwa in Afghanistan.
IKM muss den Umgang mit allen Eskalationsstufen umfassen, und es muss auch eigene Eskalationsfähigkeiten beinhalten. Am Ende dieser Entwicklung stünden wiederum Einheiten, die in ihren Anforderungen und Fähigkeiten zu großen Teilen Deckungsgleich mit den Anforderungen zur LV/BV wären, maximal mit einem höheren Grad an Mobilität.
Das ganze würde allerdings, genauso wie deine Gedanken ja auch, einen deutlichen Kulturwandel in Politik und Gesellschaft voraus setzen, teilweise auch beim Militär, denn ohne die Transformation von Fähigkeiten ist sowas in einem gegebenen Kostenrahmen natürlich nicht zu schaffen. Es bräuchte natürlich auch neue Schwerpunkte, etwa im Bereich Aufklärung, EloKa und insbesondere auch Cyber. Genau genommen ist das für mich die Basis von jeglichem IKM.
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Eine höhere Mobilität auf jeder Ebene ist auch im Bereich LV/BV absolut wesentlich und wird parallel zu einer deutlich besseren Tarnung zunehmend wichtiger sein als schwere Panzerung. Von daher ist meiner Auffassung nach da kein Unterschied zwischen den von dir als IKM Streitkräften gedachten Einheiten und den für LV/BV angedachten Streitkräften, wenn man mal von einzlnen Sonderbereichen wie strategischem Lufttransport, schweren Transporthubschraubern usw. absieht.
Generalisten vorzuhalten und für einen bestimmten Bereich auf strategischer Ebene spezialisiert zu sein ist im weiteren kein Widerspruch. Man kann beispielsweise überlegen wie man einen möglichen Krieg mit Russland in den Vordergrund stellt, gerade deshalb bestimmte speziellere Fähigkeiten wie schwere Transporthubschrauber bewusst opfert, und von den Systemen her gerade eben Generalisten vorsehen.
Der Grund warum Generalisten besser sind liegt nicht einmal darin, dass man sie in ganz verschiedenen (strategischen) Bereichen verwenden kann, sondern dass nicht klar ist wie der nächste Krieg ablaufen wird, und was in diesem den Ausschlag geben wird. Deshalb bin ich auch nicht davon überzeugt dass Drohnen das große Thema des nächsten Krieges sein werden, und man sollte sich daher nicht in gefährlicher Weise auf Drohnen überspezialisieren usw
Ein strategischer Schwerpunkt, eine strategische Spezalisierung wenn man so will heißt nicht unbedingt, dass man dann lauter Spezialisten, lauter Spezialsysteme hätte. Sondern im Gegenteil: innerhalb des Schwerpunkt auf einen strategischen Bereich benötigt man für diesen Schwerpunkt dann wiederum Generalisten was die Systeme selbst angeht. Gerade deshalb strich ich in der Struktur Fähigkeiten welche ich als Spezialisten ansehe (wie beispielsweise Kampfhubschrauber, schwere Transporthubschrauber, Kammpfpanzer etc). Und gerade deshalb würden diese durch Generalisten ersetzt, beispielsweise Kampfpanzer werden ersetzt durch Fire Support Vehicle mit einer Mehrzweck 105mm Kanone etc
"Zur Not" kann man dann mit diesen dann auch ganz andere strategische Bereiche bearbeiten. Von daher wäre mit einer Armee wie sie mit speziell für LV/BV vorschwebt auch IKM im Sinne deiner Definition möglich.
Von daher wäre es meine konkrete Frage, worin du bei der hier von "uns" erarbeiteten Struktur welche du als krank bezeichnest hast Mängel in Bezug auf deine Zielsetzung sehen würdest?! Nur im allgemeinen, in Stichworten wäre schon genügend. Du schriebst ja man würde da nur eine kranke Struktur durch eine andere kranke Struktur ablösen. So krank finde ich den gemeinsam erarbeiteten Entwurf aber gar nicht, damit wäre doch einiges anstellbar, und zwar sowohl in Richtung LV/BV als auch in Richtung eines IKM wie es dir vorschwebt bzw. wie du es jetzt hier kurz skizziert hast.
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Zitat:@Broensen -
Ottone schrieb:
Gedanke: Warum dann nicht radikal Frankreich kopieren, inkl. der zulaufenden Fahrzeuge? Setzen wir einmal Lizenzbau voraus.
Mit welchem Ziel?
Als Alternative zum Biber-Plan? Dafür ist Frankreich noch zu schwer und zu breit aufgestellt.
Was Frankreich angeht, bitte nicht vergessen das Atommacht zu sein , auch bedeutet glaubwürdig zu sein.
Glaubwürdig zu sein bedeutet auf der "Atom"seite
- einen klaren Entscheidungsprozess = wer drückt auf den Knopf, eine gesellschaftliche Akzeptanz etc, aber auch eine glaubwürdige ,konventionelle Armee, die in der Lage ist, dem politischen Entscheider Zeit zur Verfügung zu stellen.
Für die französische Armée gibt es einen klaren Auftrag, außerhalb der Landesgrenzen, eine Division 6 Monate lang.
(Und jetzt meine persönliche Meinung)
Wenn nach den 6 Monaten der Krieg nicht entschieden ist, dann wird wohl ein Kompromiss zu suchen sein.
Wenn aber die französische Division in Einzelteile zerlegt wird, dann riskiert der Gegner eine atomaren Gegenschlag.
Natürlich immer abhängig von dem zu dieser Zeit gewählten Präsidenten, der gesellschaftlichen Umgebung etc. etc.
Bloß wenn das nicht geschieht;, hat Frankreich "das Gesicht als Atommacht verloren". Mit allen mittelfristigen Konsequenzen.
Wenn in den 6 Monaten das Problem gelöst ist, dann gibt es (mit den Partnern) am nächsten 14 Juli, eine Parade auf dem Champs-Elysee, und vor allem abends den "Ball der Pompiers" in den Kasernen der Pariser Feuerwehr.
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(29.11.2021, 20:25)Quintus Fabius schrieb: Es ist gar nicht gesagt dass die Verluste so viel höher wären. Eine solche Streitmacht könnte eine immense Geschwindigkeit erreichen und ein erhebliches Moment erlangen - der Krieg könnte für eine konventionelle Streitmacht vorbei sein bevor diese sich überhaupt richtig positionieren kann. Darüber hinaus unterschätzt du meiner Meinung nach die Feuerkraft welche eine solche Struktur entfalten kann. Im Endeffekt gibt man die Panzerung als Faktor auf, diese könnte aber auch in erheblichem Umfang durch Tarnung ersetzt werden. Dafür hat man eine insgesamt gigantisch größere Feuerkraft und zugleich Reserven ohne Ende. Da die Fahrzeuge zivil wären oder zivil daher kämen (ein Gefechtsradar könnte beispielsweise so eine Art JLTV auf Distanz nicht von einem zivilen Fahrzeug unterscheiden) wäre es gar nicht so leicht sie zu greifen.
Konventionelle Streitkräfte könnten durch die bloße Geschwindigkeit, die Simultanität und den Umstand dass es keine konventionellen Großkampfverbände gibt welche man angehen kann völlig überfordert werden und regelrecht in sich zusammen brechen. In der Explorierung des Schlachterfolges der gleich zu Beginn geführten Entscheidungsschlacht ist dann wiederum eine solche Streitmacht wie ObiBiber sie hier skizziert hat erneut weit überlegen dem was an konventionellen Truppen jetzt aktuell ist.
Das ist halt vor allem auch eine Frage der Innovation, der Kreativität und völlig neuer Wege wie man Streitkräfte einsetzt.
Das setzt aber dennoch natürlich sowohl im Zivilen wie auch im Militärischen, von Gesellschaft wie Armee eine völlig andere grundlegende Kultur voraus. Beispielsweise müssten Hierarchien extrem flach sein, müssten anders konzipiert werden, und müsste man de facto eher wie ein intelligent handelndes Netz vorgehen, wobei es egal ist ob und wo der Gegner dieses zerreißt, da der Rest dessen ungeachtet vollauf funktional bleibt. Vergleichbar vielleicht der grundlegenden Struktur des Internets, dass ja ebenso schwer ausschaltbar ist.
Beschließend wäre eine solche Armee auch für Bürgerkriegsartige Szenarien, Terrorismus usw im eigenen Land deutlich besser geeignet als die jetzt bestehenden Streitkräfte. Sie würde noch darüber hinaus ja gerade eben Mittel frei machen um damit eine stärkere Luftwaffe aufzubauen, da sie trotz der immensen Quantität deutlich günstiger ausfällt.
Lange Rede kurzer Sinn: dass wäre absolut funktional, wenn nicht sogar überlegen, aber es scheitert hat LEIDER an der hierzulande real existierenden Sozialkultur und ist daher LEIDER eine unmögliche Utopie. In der Realität würden wir schon daran scheitern auch nur die Kampfpanzer abzuschaffen.
wohl alles wahr...
um auf solch eine Armee umschwenken zu können Bedarf es wohl einem kompletten Neuanfang...
diesem Neuanfang müssten aber wohl auch massive Einschnitte (massive politische umstürze) oder Ereignisse (große Kriege) vorangehen...
nichts desto trotz glaube ich auch an deren Überlegenheit gegenüber heutiger konventioneller Streitkräfte...
ich habe ein Fahrzeug dass für 80-90% der möglichen Einsatzszenarien geeignet ist...
dass sehr
+mobil und agil
+günstig in Anschaffung und Betrieb
+stark bewaffnet
+in großer Masse verfügbar
ist
und auch noch im industriellen Maßstab in Masse gefertigt werden kann (zum Ausgleich von möglichen Verlusten)
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@Quintus: Ich habe das mit den "kranken" Strukturen bereits mehrfach angesprochen, es fällt mir schwer das noch anders zu formulieren, so dass ich mich vermutlich im wesentlichen wiederhole. Die Aufstellung ist eine Liste von realen und fiktionalen Systemen, die nach deiner/eurer Ansicht im Rahmen eines realistischen Verteidigungshaushalts betrieben werden könnten, mit dem Ziel, die eigene Kampfkraft zu erhöhen und durch eine Schwerpunktbildung Spezialfähigkeiten im Bündnis zur Verfügung zu stellen (ganz grob gesagt). Da spricht nichts dagegen, und ich will meinen Kommentar diesbezüglich auch nicht abwertend verstanden wissen. Im Gegenteil bildet es eine schöne Grundlage für interessante Diskussionen, wie ja das aktuelle Beispiel zeigt, und ich beteilige mich selbst gern an solchen Gedankenspielen.
In meinen Augen bleibt aber das größte Problem der Bundeswehr (abseits von den politischen Rahmenbedingungen) unberührt, nämlich das tatsächliche Erreichen der maximalen Kampfkraft der bestehenden Einheiten und Systeme. Das meine ich mit den "kranken" aktuell existierenden Strukturen, etwa wenn ich da an die Einsatzbefähigungen verschiedener Systeme denke, oder die Waffenintegration, oder die Beschaffung eines hinreichenden Arsenals um mehr als nur ein paar Stunden in einem echten Großkonflikt handlungsfähig zu sein, aber auch die Strukturen für Instandhaltung und Anpassung, die Verbesserung und Modernisierung von Versorgungs- und Unterstützungsstrukturen, usw.
Meines Erachtens ist das nicht nur eine Frage der Organisation und Personals, sondern eben auch des Geldes. Und aus dem Grund sollten wir nicht die aktuelle Situation als Bewertungsmaßstab dafür verwenden, was in einem realistischen Rahmen sonst möglich wäre, weil wir sonst nur diese bisher schon "kranken" Strukturen mit neuen Systemen in einer neuen Organisation fortschreiben.
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Vielen Dank für Deine Antwort und bitte sieh mir die Wiederholung in Thematik und Fragestellung nach. Bin halt kein Akademiker, aber ich habe schon den Anspruch an mich selbst deine Sichtweise hier wirklich ganz zu verstehen. Deiner Grundprämisse kann ich nur voll und ganz zustimmen: Um es so einfach wie möglich auszudrücken: das was da ist, ist nicht ausreichend kriegsfähig. Neue Systeme wären daher genau so wenig kriegsfähig wie die bestehenden, weil die Gründe für die Kriegsunfähigkeit sich nicht ändern würden und daher die neuen Systeme genau so wenig bringen würden wie die alten.
So weit bin ich vollauf bei dir.
Aber: dass das derzeitige System krank ist, liegt meiner Meinung nach nicht primär am Geld. Darin liegt meiner Ansicht nach der primäre Dissens zwischen uns. Das wahre Hauptproblem liegt meiner Überzeugung nach zuvorderst in der Führung, im Personal, schließlich in der Organisation, der Doktrin, der Auffassung was man selbst im Kontext überhaupt darstellt und schlußendlich der ganzen militärischen Kultur an sich. Wir sind nicht nur heillos ineffizient (mit den ungeheuren Mitteln welche der Steuerzahler hier zur Verfügung stellt wäre immens viel mehr möglich), wir verfolgen auch immer wieder und wieder völlig falsche Ansätze und um das was da immer wieder geschieht in einem Wort bestmöglich zu fassen: Es ist ein einziges Rumgeeiere. Es gibt kein wirkliches ganzheitliches Konzept, welches sich ja auf ein spezifisches Ziel hin ausrichten müsste, sondern alles schwimmt im Ungefähren. Entsprechend auch das ganze Buzzword-Bingo der höheren Offiziere, dass ganze Begriffliche im Ungenauen bleiben, dass ständige sowohl als auch und das Streben mal hierhin und mal dorthin, und alles immer schön rethorisch in passenden Worten verpackt.
Es ist beschämend wie wenig militärische Leistung mit den Mitteln welche man zur Verfügung gestellt bekommt erzielt wird. All die Baustellen die du nun genannt hast (Einsatzbefähigung, Waffenintegration, Arsenale von Wirkmitteln und Verbrauchsmitteln, Strukturen für Inst, Versorgung, Modernisierung etc) sind daher meiner Überzeugung nach durch eine andere Organisation, anderes Personal, eine andere Führung und andere Vorgehensweise, andere Prozedere usw lösbar. Das ist meine Grundannahme.
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Ich sehe die Ursache woanders: Wir haben uns überreguliert, und jetzt sind alle hilflos gefangen in einem zu dichten Netz aus Vorschriften und Regeln. Die Balance zwischen Regelwerk und Entscheidern ist gravierend ins Ungleichgewicht geraten.
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Das kann man nur unterstreichen. Exakt diesen Punkt habe ich aber durchaus mit inkludiert als ich schrieb, dass es an der Führung liegt, am Personal, an den Prozedere, an der Vorgehensweise und der Organisation. Das beinhaltet explizit die extreme Überregulierung. Dieser gordische Knoten der aus der Bundeswehr eine bloße Bürokratie gemacht hat die wie rein zufällig noch nebenbei ein paar Waffensysteme hat kann nur durchschlagen werden durch eine völlig andere Führung, welche rigide und entschlossen die Bürokratie in dieser Armee ausmerzt. Für eine Militärreform des gesamten Apparates bedürfte diese Führung entsprechender Machtbefugnisse dies zu tun, was also bedeutet, dass müsste von der Ebene des Ministers her kommen. Und hat dieser nicht die notwendigen Kenntnisse selbst, müsste er jemanden ausfindig machen der diese Kenntnisse hat und der dafür geeignet ist.
Aber das war jetzt nur auf die Gesamtorganisation bezogen und da kommen wir zu dem meiner Meinung nach entscheidenden Faktor: der Kultur. Warum ergibt sich den die absolute Mehrheit diesen Missständen und ordnet sich in diese Bürokratie ein? Das hat kulturelle Gründe! Nicht nur auf höchster Ebene kann dieser Knoten angegangen werden (dort halt dann für die Gesamtorganisation), er kann auch auf jeder anderen Ebene angegangen werden, indem man endlich aufhört sich den Vorschriften einfach zu beugen und bewusst Freiheiten einräumt, Risiken eingeht, persönliche Verantwortung für die Resultate übernimmt wenn diese negativ ausfallen, schlicht und einfach das tut, was eigentlich der Kern des Soldatischen an sich ist, nämlich ein persönliches Opfer für die höhere Sache zu bringen! Und genau dazu ist keiner mehr bereit, überall läuft man damit gegen die Wand. Die heilige Nation, das Vaterland, unser Volk, all das was früher so wesentlich und entscheidend war und den Ausschlag gegeben hat, all diese Werte sind (bestenfalls!) nur noch Worthülsen, erzeugen keine emotionale Reaktion mehr, stattdessen ist der Feierabend wichtiger und dass man möglichst noch befördert wird um dann einen neuen Audi damit kaufen zu können. Und ich schrieb bestenfalls, bei zu vielen werden diese Werte auch nur noch negativ gesehen.
Diese völlig geistige Lähmung, die Erstarrung, diese Versteinerung aller Stukturen und Abläufe ist ja nur möglich, weil zu viele an nichts anderes mehr glauben als daran sich selbst zu berreichern.
Der Karrierismus und die negative Personalentwicklung und die negative Führung sind die Gründe für das zu dichte Netz an Vorschriften und Regeln!
Das Ungleichgewicht zwischen Entscheidern und Regeln, welches dazu führt dass die Entscheider wie gelähmt gar nichts mehr entscheiden können hat seine Ursache gerade eben darin, dass der Karrierismus und die Überbetonung der Individualinteressen und die ganze Sozialkultur in diesem Land eine Verzagtheit und eine Feigheit und ein Absicherungs- und Versicherungsdenken hervor gebracht haben - von der Schule weg - das schlicht und einfach kriegsuntauglich ist. Weil die Natur des Krieges völlig entgegen gesetzt ist.
Ich will mal auf meiner ganz bescheidenen niederen Ebene ein Beispiel bringen: da gibt es zu wenig Schießen und diese sind nicht geeignet. Also will ich stattdessen in der Freizeit Trockentraining durchführen, ich besorge dazu sogar mit eigenem Geld Pufferpatronen, motiviere und begeistere etliche andere und diese wären bereit ohne Entlohnung in ihrer Freizeit weiter zu üben damit sie dann im Echtfall besser sind. Dies wird nun rigoros verboten und untersagt. Begründung: Vorschriften, Regeln, Dienstvorschriften und überhaupt, kommt nicht von der Führung, ist nicht von einem Offizier etc pp
Das ist jetzt nur ein Beispiel im ganz kleinen, anekdotische Evidenz wenn man so will, aber es ist phänotypisch für alles, für absolut alles und für jede Ebene. Der wahre Grund aber ist, dass diejenigen welche es verbieten rein egoistisch denken und darin eine bloße Gefährdung, ein Risiko ihrer eigenen privaten Ziele sehen.
Der erstickende bodenlose Morast aus Vorschriften und Regeln ist daher meiner Auffassung nach nur ein Symptom! Er ist nur ein Symptom einer tiefer sitzenden Krankheit und deren Kern ist die ganze Sozialkultur in diesem Land, welche eine zu große Mehrheit der Menschen die hier leben dergestalt prägt, dass sie für den Krieg nicht taugen. Dass möchte ich übrigens ohne jede Wertung verstanden wissen, den rein moralisch ist das sicher ein Höhepunkt der menschlichen Zivilisation. Und wären wir allein auf diesem Planeten, wäre es nur bewunderswert. Im Kampf gegen andere Entwicklungswege der Menschheit und ihrer Kulturen aber ist diese Form der Sozialkultur meiner Überzeugung nach nicht auf Dauer überlebensfähig.
Um es in einem Beispiel zu illustrieren: es wäre jederzeit möglich einfach so ein neues digitales Funkgerät zu kaufen. Ohne Ausschreibung, ohne alles, einfach so. Dann sollen sie halt klagen oder was auch immer, es wird einfach ignoriert. Weg damit. Es gibt Dinge die sind wichtiger als das Regelwerk und wer Krieg nach Vorschriften führen will hat den Krieg an sich nicht verstanden. Und dieses eine Beispiel könnte man auch sonst auf alles übertragen. Alles sollte nicht irgendwelchen tradierten ausgefeilten Regeln unterworfen sein, sondern die Regeln welche man hat sollten absichtlich eine gewisse Unschärfe haben und wesentlicher als die Vorschrift sollte die Intention sein, wesentlicher als der Gesetzestext sollte der Gesetzessinn sein. Das würde aber eben ein völliges Umdenken vom Status Quo der gegenwertigen Sozialkultur erfordern.
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ObiBiber:
Da glauben nicht wissen heißt, müsste man es einfach praktisch ausprobieren. Zuerst in Kriegsspielen und Simulationen, dann müsste man einfach einen Experimentalverband waren um in der praktischen Realität die Sache weiter ins Detail zu untersuchen usw. Es wird meiner Meinung nach einfach zu wenig experimentiert. Und gerade solche extrem kostengünstigen Ansätze könnte man durchaus parallel mal voran treiben. In einem europäischen Rahmen würde es sich explizit anbieten die Streitkräfte kleinerer schwächerer Länder für solche Konzepte herzunehmen.
Man könnte so auch seine sonstigen Streitkräfte gegen komplett andere Strukturen trainieren lassen. Ganz allgemein wird auch viel zu wenig geübt, vor allem im großen richtigen Maßstab. Was uns fehlt ist eigentlich eine spezialisierte Einheit welche nur Feinddarstellung macht, so wie das Blackhorse Regiment (eigentlich eine komplette Brigade) für die US Streitkräfte. Eine solche Einheit müsste weiterreichende Mittel erhalten und dazu angehalten werden ständig Taktiken und Prozedere unserer Feinde zu studieren, selbst einzuüben und sich als OPFOR dann entsprechend für unsere Verbände anzubieten. Damit könnte man auch dein Konzept als Basis für die Ausstattung einer solchen OPFOR Einheit verwenden, und mit Anbauten und Täuschkörpern usw dann entsprechend auf diesen leichten Fahrzeugen auch schwerere Einheiten darstellen.
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(30.11.2021, 15:09)voyageur schrieb: Was Frankreich angeht, bitte nicht vergessen das Atommacht zu sein , auch bedeutet glaubwürdig zu sein. ...
Falls das falsch ankam: Ich wollte aussagen, dass die Aufstellung und Ausrüstung der Streitkräfte Frankreichs - unter anderem genau aus den von dir genannten Faktoren - gerade eben nicht dem Konzept von ObiBiber entspricht. Eben weil Frankreich nun mal mehr als nur einen Haufen VMBR und CAESAR hat. Sie haben eine nahezu vollständige schwere Heeresausstattung, nur halt auf Expeditionskriegsführung spezialisiert. Das hat nichts mit dem Ansatz vom Biber zu tun, nur weil Frankreich auch viele leichte Fahrzeuge hat.
(30.11.2021, 16:31)Helios schrieb: Die Aufstellung ist eine Liste von realen und fiktionalen Systemen, die nach deiner/eurer Ansicht im Rahmen eines realistischen Verteidigungshaushalts betrieben werden könnten, mit dem Ziel, die eigene Kampfkraft zu erhöhen und durch eine Schwerpunktbildung Spezialfähigkeiten im Bündnis zur Verfügung zu stellen...
In meinen Augen bleibt aber das größte Problem der Bundeswehr (abseits von den politischen Rahmenbedingungen) unberührt, nämlich das tatsächliche Erreichen der maximalen Kampfkraft der bestehenden Einheiten und Systeme. Das meine ich mit den "kranken" aktuell existierenden Strukturen, etwa wenn ich da an die Einsatzbefähigungen verschiedener Systeme denke, oder die Waffenintegration, oder die Beschaffung eines hinreichenden Arsenals um mehr als nur ein paar Stunden in einem echten Großkonflikt handlungsfähig zu sein, aber auch die Strukturen für Instandhaltung und Anpassung, die Verbesserung und Modernisierung von Versorgungs- und Unterstützungsstrukturen, usw.
Meines Erachtens ist das nicht nur eine Frage der Organisation und Personals, sondern eben auch des Geldes. Und aus dem Grund sollten wir nicht die aktuelle Situation als Bewertungsmaßstab dafür verwenden, was in einem realistischen Rahmen sonst möglich wäre, weil wir sonst nur diese bisher schon "kranken" Strukturen mit neuen Systemen in einer neuen Organisation fortschreiben.
Ich verstehe das und kann dem auch weitestgehend zustimmen. Diese Gliederung allein würde noch keine Verbesserung bringen. Wahrscheinlich würde sie sogar die Strukturen derart überfordern, dass einfach nur viele Bündnisbeiträge an sich nicht mehr erbracht werden könnten.
Eine Reform muss ganz andere Dinge als das von uns genannte enthalten, da dürften wir uns alle einig sein. Ich kann mir aber wiederum nicht vorstellen, dass man eine entsprechende Reform durchführen kann, ohne dabei auch an die Verbände und deren Gliederung sowie die Hauptwaffensysteme an sich heran zu gehen. Und einige jüngere Entwicklungen halte ich sogar für kontraproduktiv, da eine Stärkung durch Aufwuchs generiert werden soll. Fehlende Einsatzbereitschaft der Bataillone wird ja nicht besser durch mehr Bataillone auf dem Papier, im Gegenteil.
Somit ist unsere Konzept quasi als das Maximum dessen zu sehen, was im Rahmen einer allumfassenden Reform aus diesem Bereich zur Unterstützung beigetragen werden kann: Das vorhandene Personal so effizient wie möglich auf so wenig Hauptwaffensysteme wie möglich zu verteilen. Um diese dann gezielt einsatzbereit zu bekommen. Und je weniger verschiedene Waffen, desto besser können bekanntlich auch Munitionsbestände vorgehalten werden. Das alles kommt dem Gesamtziel zugute, kann aber natürlich alleine nicht funktionieren.
Aber da wir uns auch mit deutlich mehr Geld wohl kaum mehr Personal einfach einkaufen könnten, sollte man unsere anfangs selbst gesetzten Rahmenbedingungen vielleicht weniger auf den aktuell vorhandenen Etat bezogen sehen, als vielmehr auf die realistisch erreichbare Personalbasis.
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