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Ich denke gar nicht einmal, dass das Einfahren der Friedensdividende falsch war. Der letzte Reformschritt allerdings, viel später, war recht fatal.
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Wahrscheinlich hast du recht mit dem letzten Reformschritt.
Das Problem ist das man in seinem zeitlichen Moment lebt. 2001 bis 2014 erinnere ich als eine Zeit hoher Arbeitslosigkeit, geringem Wachstums und großer Neuverschuldung. Da war mir alles wichtiger als die Bundeswehr. Auch weil ich China und Russland nicht als Gefahr wahrnahm. Unter diesem Eindruck fährt man gerne eine hohe Friedensdividende auf Kosten der Wehrfähigkeit ein.
Aus heutiger Sicht würde ich das als ein Irrtum bezeichnen, aber damals erschien mir das vernünftig. Daher mache ich auch den Politikern und Parteien dieser Zeit keinen Vorwurf. Wahrscheinlich empfanden sie dies ähnlich wie ich. Heute sind ja bis auf wenige Ausnahmen alle für eine bessere Ausstattung der Bundeswehr. Also hat auch da ein Umdenken stattgefunden, was ich als legitim erachte.
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Rein persönlich kann ich der CDU/CSU in diesem Punkt dennoch nicht glauben und halte diese Aussage einer Vollausstattung für ein leeres Wahlversprechen. Da geht es allenfalls indirekt um eine Ausstattung der Bundeswehr und primär darum der Industrie Steuergelder in den Rachen zu werfen für möglichst wenig Leistung möglichst viel zu bezahlen und Pfründe von Lobbyisten, Poliltikern und Wirtschaftsführern zu sichern. Das dient daher meiner Meinung nach eher einer Umverteilung von Steuergeldern zugunsten bestimmter Gruppen statt der Steigerung unserer Kriegsfähigkeit.
Das die CDU immerhin ein viertel ihres Wahlprogramms der Außen- und Sicherheitspolitik widmet macht das auch nicht glaubwürdiger. Das ist nur Höhenflucht. Darüber hinaus finden sich die Aussagen der CDU in den Wahlprogrammen der SPD und der Grünen so nicht, und die CDU kann nicht alleine regieren. Und für die Regierungsgewalt wird die CDU zweifelsohne Kompromisse eingehen und auf dem Altar dieser Kompromisse die Bundeswehr opfern.
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(10.08.2021, 12:07)spotz schrieb: Mir gefällt das die CDU ausdrücklich die Vollausstattung der Bundeswehr anstrebt.
Theoretisch könnte das auch heißen, die Truppen soweit zu reduzieren, dass die vorhandene Ausrüstung als Vollausstattung durchgeht. Ich sag's ja nur ...
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(13.08.2021, 00:35)Broensen schrieb: Theoretisch könnte das auch heißen, die Truppen soweit zu reduzieren, dass die vorhandene Ausrüstung als Vollausstattung durchgeht. Ich sag's ja nur ...
Theoretisch ja, allerdings hat man auch Fähigkeiten zugesagt und die sind dann aber obsolet. Schon jetzt krebst man da rum um die Decke über die Löcher zu ziehen.
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Wenn die CDU als unglaubwürdig wahrgenommen wird, frage ich mich was den die beste Wahl für die Stärkung der Bundeswehr ist? Dann ist die SPD die bessere Wahl? Für mich ist das ein wichtiges Kriterium zur Wahlentscheidung. Ich empfand Vollausstattung bei 200.000 Mann, Erreichung 2% Ziel, bewaffnete Drohnen usw bei der CDU als das weitreichenste Ziel aller Parteien im Podcast Sicherheitshalber zur Sicherheitspolitik der Parteien.
Nebenbei finde ich es etwas widersprüchlich in deinem Beitrag Quintus, wenn du unterstellst das die CDU Abgeordneten sich selbst und ihre Seilschaften an den höheren Rüstungsausgaben bereichern wollen, dann aber sofort bei einem Kompromiss mit anderen Parteien darauf verzichten. Wenn ich mir und meinen Seilschaften persönliche Vorteile von etwas verspreche, dann ist mir das wichtig und mache eher an anderer Stelle Kompromisse die mir und meinen Seilschaften weniger weh tun.
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(13.08.2021, 13:30)spotz schrieb: Wenn die CDU als unglaubwürdig wahrgenommen wird, frage ich mich was den die beste Wahl für die Stärkung der Bundeswehr ist? Dann ist die SPD die bessere Wahl? Für mich ist das ein wichtiges Kriterium zur Wahlentscheidung. Ich empfand Vollausstattung bei 200.000 Mann, Erreichung 2% Ziel, bewaffnete Drohnen usw bei der CDU als das weitreichenste Ziel aller Parteien im Podcast Sicherheitshalber zur Sicherheitspolitik der Parteien.
Nebenbei finde ich es etwas widersprüchlich in deinem Beitrag Quintus, wenn du unterstellst das die CDU Abgeordneten sich selbst und ihre Seilschaften an den höheren Rüstungsausgaben bereichern wollen, dann aber sofort bei einem Kompromiss mit anderen Parteien darauf verzichten. Wenn ich mir und meinen Seilschaften persönliche Vorteile von etwas verspreche, dann ist mir das wichtig und mache eher an anderer Stelle Kompromisse die mir und meinen Seilschaften weniger weh tun.
Also mich überzeugt kein Wahlprogramm, der im Bundestag befindlichen Parteien bzw. der Parteien die für mich überhaupt insgesamt in Frage kämen, verteidigungspolitisch gesehen. Unabhängig davon werde ich wohl dieses Mal wählen gehen und einer Partei meine Stimme geben, die eine echte Chance hat das erste Mal in den Bundestag einzuziehen, auch wenn mich deren verteidigungspolitisches Programm nicht wirklich überzeugt, ist die Wahl dieser Partei für mich umfassend gesehen das geringste aller möglichen Übel.
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(13.08.2021, 20:22)spotz schrieb: Die Freien Wähler?
Gut, war auch einfach zu erraten
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Die Politik ist meiner Meinung nach sowohl das Problem der Bundeswehr wie auch rein theoretisch die einzig mögliche Lösung. Den es ist eben nicht die Politik allein, sondern es sind vor allem die höheren Offiziere und höheren Beamten, welche die Bundeswehr zugrunde gerichtet haben. Politik und höhere Führungskräfte zusammen sind verantwortlich für das aktuelle Desaster.
Nun ist aber zugleich die Politik auch die einzige Chance diesen Gordiasknoten durchzuhauen, indem man seitens der Politik sowohl massiv in die Führungsebene eingreift als auch massiv in die Prozedere mit denen diese rekrutiert wird. Meiner Meinung nach ist das Hauptproblem der Bundeswehr in der Karriere ihrer Offiziere eine Negativauslese, welche dort aus verschiedenen systeminhärenten Gründen heraus stattfindet. Diese Negativauslese muss zerschlagen werden und entsprechende überkommene Teile der Führung einfach entlassen werden (von mir aus sogar mit vollen Bezügen in Frühpension was immer noch besser ist als sie in ihren Posten zu belassen).
Die Politik ist die einzige Möglichkeit diesen Augiasstall auszumisten, dazu bedürfte es aber eine wahren Persönlichkeit von Verteidigungsminister der sowohl den Willen dazu hat, als auch das notwendige Wissen und der darüber hinaus vor allem anderen nicht an seinem eigenen Stuhl hängt und dem es egal ist was aus ihm selbst politisch im weiteren noch wird.
Welche Partei aber verfügt über so eine Personalie?
Welcher Politiker käme überhaupt für das Amt eines Verteidiungsministers in Frage? Ich finde es recht interessant, dass wenn ich danach frage eigentlich niemand mir sagen kann welcher Politiker der aktuellen Parteien der beste für das Amt des Verteidigungsministers wäre !
Was ist eure Meinung dazu? Wer wäre von den bekannten höherrangigen aktuellen deutschen Politikern am ehesten geeignet Verteidigungsminister zu werden?
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(19.08.2021, 14:59)Quintus Fabius schrieb: Welcher Politiker käme überhaupt für das Amt eines Verteidiungsministers in Frage? Ich finde es recht interessant, dass wenn ich danach frage eigentlich niemand mir sagen kann welcher Politiker der aktuellen Parteien der beste für das Amt des Verteidigungsministers wäre !
Was ist eure Meinung dazu? Wer wäre von den bekannten höherrangigen aktuellen deutschen Politikern am ehesten geeignet Verteidigungsminister zu werden?
Meines Erachtens müsste ein Verteidigungsminister immer ein langgedienter Militär sein. In vielen anderen Staaten ist das auch absolut üblich. Mir würde aktuell nur Generalleutnant Joachim Wundrak als Politiker einfallen. Leider ist er aber in die AfD eingetreten, was auch immer er sich davon verspricht. Wenn ich mich noch recht erinnere muss er vorher lange Jahre in der CDU gewesen sein.
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(19.08.2021, 14:59)Quintus Fabius schrieb: Die Politik ist die einzige Möglichkeit diesen Augiasstall auszumisten, dazu bedürfte es aber eine wahren Persönlichkeit von Verteidigungsminister der sowohl den Willen dazu hat, als auch das notwendige Wissen und der darüber hinaus vor allem anderen nicht an seinem eigenen Stuhl hängt und dem es egal ist was aus ihm selbst politisch im weiteren noch wird.
Welche Partei aber verfügt über so eine Personalie?
In den ersten Parteireihen wird man da wohl niemanden finden.
(19.08.2021, 14:59)Quintus Fabius schrieb: Was ist eure Meinung dazu? Wer wäre von den bekannten höherrangigen aktuellen deutschen Politikern am ehesten geeignet Verteidigungsminister zu werden?
Da kann man eigentlich nur schauen, wer in der jeweiligen Partei das kleinste Übel wäre.
- Bei den Grünen sind Leute wie Nouripour und Özdemir noch die mit dem größten verteidigungspolitischen Realismus, wenn man davon überhaupt sprechen kann. Ansonsten sind ausgerechnet die "Verteidigungs-Experten" bei denen besondere Pazifisten.
- In der SPD ist es einfach, da gibt es ja immer wieder Leute, die wegen der Sicherheitspolitik der eigenen Partei aufgeben. Das sind meistens deren fähigste.
- Die Union hat traditionell immer wieder Leute mit viel Sachverstand in der Richtung, die einfach nur nicht medial bekannt sind. Da würde mich (mangels eigenem Wissen) eure Meinung über Kiesewetter interessieren, der ja aktuell immer wieder zu Wort kommt.
- Und bei der FDP...? Da gibt es zwar einen generellen verteidigungspolitischen Realismus, aber besonders hervorgetan hat sich da bei mir noch niemand. Die Agnes setzt sich öffentlich für die Bundeswehr ein. Das war es aber auch schon.
- Die AFD hat zwar einige Soldaten, aber ob das dann unbedingt die geeignetsten sind, möchte ich bezweifeln.
- Und in der Linken ist wahrscheinlich der Hund von Sahra Wagenknecht noch der beste Kandidat fürs Verteidigungsministerium...
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Das ist die Frage, ob es wirklich ein langgedienter Militär sein sollte, den ein solcher kann eigentlich nur der genau gleichen Generalskaste entspringen welche hauptverantwortlich für den militärischen Niedergang ist. Andererseits kann ein Zivilist ohne vorherigen Bezug zur Armee nicht genug Fachwissen mitbringen. Ein kaum auflösbarer Widerspruch.
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(19.08.2021, 18:58)Quintus Fabius schrieb: Das ist die Frage, ob es wirklich ein langgedienter Militär sein sollte, den ein solcher kann eigentlich nur der genau gleichen Generalskaste entspringen welche hauptverantwortlich für den militärischen Niedergang ist. Andererseits kann ein Zivilist ohne vorherigen Bezug zur Armee nicht genug Fachwissen mitbringen. Ein kaum auflösbarer Widerspruch.
Also am besten jemand, dessen Offiziers-Karriere aufgrund mangelnder Unfähigkeit gescheitert ist. Also jemand, der zu wenig verbockt hat, um regelmäßig wegbefördert zu werden.
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(19.08.2021, 18:58)Quintus Fabius schrieb: Das ist die Frage, ob es wirklich ein langgedienter Militär sein sollte, den ein solcher kann eigentlich nur der genau gleichen Generalskaste entspringen welche hauptverantwortlich für den militärischen Niedergang ist. Andererseits kann ein Zivilist ohne vorherigen Bezug zur Armee nicht genug Fachwissen mitbringen. Ein kaum auflösbarer Widerspruch.
Natürlich kann ein fähiger Minister einiges bewirken, allerdings war die politische Situation nicht so als ob Rüstung wichtig wäre. Das gibt es auch in anderen Bereichen, z. B. Den Bauverwaltungen der Länder. Deshalb ist unsere Infrastruktur auch so marode.
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