(Luft) Future Combat Air System (FCAS) und New Generation Fighter (NGF)
(30.06.2021, 18:58)Helios schrieb: Die jetzige Planung sieht vor, im Kern ein bemanntes Kampfflugzeug zu entwickeln, dass perspektivisch auch unbemannt eingesetzt werden kann. Daneben erfolgt die Entwicklung von Begleitdrohnen, die eine zunehmende Autonomie erhalten werden (Loyal Wingman). Inwiefern reduziert man das Risiko, wenn man die Ressourcen zusätzlich noch auf ein zweites Muster verteilt, dass in ähnlicher Weise zeitgleich entwickelt werden soll?
Es handelt sich ja nicht um ein weiteres Muster, sondern um eine andere Auslegung des Musters "Loyal Wingman". Die Entwicklung dieses Jets sollte auch vor allem im Hinblick auf die für diese Drohnen angedachten Rollen ausgerichtet sein. Es geht also eher um eine Bemannung und das Vorziehen der Wingman-Entwicklung, als um ein weiteres Element.
Die Risikoreduzierung wäre also, die Begleitdrohnen als vorerst bemannten Jet anzugehen, sodass sie auch ohne Autonomie und Vernetzung funktionieren. Und zudem dadurch, eine alternative moderne, bemannte Plattform zu haben, um etwaige Verzögerungen oder Fehlschläge bei der NGF-Einführung abzufangen.
Und diese beiden Bausteine sollten ja gerade eben nicht zeitgleich entwickelt, bzw. besser gesagt: fertiggestellt werden. Dieser bemannte Wingman sollte deutlich früher in Dienst gehen, während der eigentliche NGF etwas später folgen würde als jetzt vorgesehen.

(30.06.2021, 18:58)Helios schrieb: Die Zwei-Muster-Lösung wird man in den vierziger und fünfziger Jahren mit der Kombination aus der ersten Generation NGF und der letzten Generation Eurofighter in einem High-Low-Mix in Dienst haben
In diesem High-Low-Mix kann ich wenig Sinn erkennen. Natürlich ergibt er sich automatisch in der Ablöse-Phase. Mein Gedanke war es, unabhängig davon eine 2-Muster-Variante mit Mehrwert zu schaffen. Man hätte dann die weiterentwickelten EF&Rafale, die durch den NGF in der Fighter-Rolle abgelöst werden, während das 2. Muster der JaBo ist, der nahtlos im Dienst bleibt, während man ihn schrittweise autonomer macht und letztendlich nur noch unbemannt als Loyal Wingman einsetzt, wenn der NGF voll im Dienst steht. Also bleibt es letztendlich bei der 2-Muster-Lösung NG+LW. Nur dass die erste Generation LW noch optional bemannt bleibt und dadurch vorzeitig leistungsfähiger als es derzeit unbemannt möglich wäre, vor allem ohne dass die anderen Systeme des FCAS bereits flächendeckend zur Einführung gekommen sind.

(30.06.2021, 18:58)Helios schrieb: Letztlich ist die Zeit für einen eigenentwickelten Zwischenschritt abgelaufen, ein solcher wäre vor fünfzehn Jahren (als Tornado-Ersatz) interessant gewesen, jetzt würde er meines Erachtens nurmehr eine Hürde für das eigentliche Kernprojekt darstellen.
Bzgl. Tornado-Ersatz gebe ich dir Recht, das wurde natürlich sträflich verpennt.
Die Hürde für das Kernprojekt würde ich aber positiv als notwendige Verzögerung sehen, um die Gefahr einer "Unterambitionierung" einzudämmen. Durch die Möglichkeit, mit dem Zwischenschritt-Jet ältere Muster abzulösen und Export-Geld zu verdienen, kann man sich die nötige Zeit nehmen für einen wirklich ambitionierten NGF.
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@Broensen: Eine solche Plattform wie von dir vorgeschlagen ließe sich aber auch nicht signifikant schneller entwickeln als der NGF selbst, weil die technologisch fortgeschrittensten Komponenten bei eben diesem ja auch nicht sofort mit der Einführung bereitstehen sollen, sondern aus Gründen der Risikominimierung und für eine höhere Termin- und Kostentreue eine modulare Weiterentwicklung angedacht ist.

Auch bezüglich der Entwicklung von (teil)autonomen Drohnen sehe ich keine Vorteile, weil der unbemannte Einsatz als ein typisches Merkmal der neuen Kampfflugzeuggeneration verstanden wird. Soll heißen, mit dem NGF wird eine große Kampfdrohne entstehen, sei es, in dem bemannbare Varianten unbemannt eingesetzt werden, oder, in einem weiteren Schritt, direkt unbemannte Versionen von der bemannten abgeleitet werden.

Hinsichtlich der komplementären Systeme, also dem Konzept "Loyal Wingman", wird die Entwicklungsrichtung umgekehrt verlaufen, also ein nicht- bzw. teilautonomes System wird mit der Zeit immer mehr Autonomie erhalten. Dies hat den großen Vorteil, dass man relativ zeitnah bereits ein leistungsfähiges, unbemanntes System zur Verfügung stehen hat (was auch im Kooperation mit dem Eurofighter genutzt werden kann und dessen Fähigkeiten aufwertet), zudem reduziert dies auch das Entwicklungsrisiko für den NGF selbst (weil die Systeme entsprechend transferiert werden können). Die entsprechenden Testprogramme laufen in diesem Bereich ja auch bereits. Wenn man sich die aktuellen Modelle in diesem Bereich anschaut fällt zudem auf, dass diese rein von der Größe her unterhalb bemannter Kampfflugzeuge angeordnet sind.

Davon abgesehen besteht auch das Risiko, dass eine solche Ersatzentwicklung als Alibi missbraucht werden kann, um sinnvolle Fähigkeiten aus dem Hauptprogramm zu streichen oder dieses im Zweifelsfall sogar gänzlich in Frage zu stellen. Denn trotz allem müsste es sich bei deinem Vorschlag ja um ein modernes Muster handeln, und wenn man dieses hat, warum dann überhaupt noch ein weiteres, fortschrittlicheres Entwickeln? Die Politik denkt kurzfristig und wird umso weniger Interesse haben, Milliarden für ein weiteres Muster auszugeben. Genau die von dir befürchtete "Unterambitionierung" könnte also durch ein solches Muster erst entstehen, nicht hinsichtlich der Fähigkeiten des NGF, sondern hinsichtlich der Gesamtfähigkeiten eigenen Luftstreitkräfte.

Du wolltest eine Meinung zu deinem Gedankenspiel, das ist Meine. Es kommt einfach 15 Jahre zu spät Wink

(30.06.2021, 20:48)Broensen schrieb: In diesem High-Low-Mix kann ich wenig Sinn erkennen.

Der Sinn liegt wie bei jedem anderen High-Low-Mix auch darin, dass man die höherqualifizierten Systeme nicht bei Einsätzen niedriger Intensität verschleißen muss. Aus dem Grund beschafft die USAF aktuell wieder neue F-15 (die Zusammen mit dem NGAD und der F-35 betrieben werden), und es gibt sogar Überlegungen hinsichtlich der Entwicklung eines komplett neuen Low-Tech-Musters. Selbst bei unserer Luftwaffe wirst du das Prinzip finden, etwa in dem die T1-Eurofighter im AP und QRA "abgeflogen" werden, oder im Zweifel Tornados zum Einsatz kommen obwohl der Eurofighter für die Mission ebenso befähigt ist.
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(01.07.2021, 08:01)Helios schrieb: Du wolltest eine Meinung zu deinem Gedankenspiel, das ist Meine.
Ja, so ist es. Danke dafür.

(01.07.2021, 08:01)Helios schrieb: Auch bezüglich der Entwicklung von (teil)autonomen Drohnen sehe ich keine Vorteile, weil der unbemannte Einsatz als ein typisches Merkmal der neuen Kampfflugzeuggeneration verstanden wird. Soll heißen, mit dem NGF wird eine große Kampfdrohne entstehen, sei es, in dem bemannbare Varianten unbemannt eingesetzt werden, oder, in einem weiteren Schritt, direkt unbemannte Versionen von der bemannten abgeleitet werden.
Das halte ich dann wiederum für ein überambitioniertes Ziel, dass man ohne ein bemanntes Muster im Einsatzgebiet, nur per Fernsteuerung und KI agieren möchte. Der NGF mag zwar der letzte bemannte Jet in Europa werden, aber ich bin davon überzeigt, dass er außerhalb von COIN-Einsätzen bemannt bleiben wird.

(01.07.2021, 08:01)Helios schrieb: Hinsichtlich der komplementären Systeme, also dem Konzept "Loyal Wingman", wird die Entwicklungsrichtung umgekehrt verlaufen, also ein nicht- bzw. teilautonomes System wird mit der Zeit immer mehr Autonomie erhalten. Dies hat den großen Vorteil, dass man relativ zeitnah bereits ein leistungsfähiges, unbemanntes System zur Verfügung stehen hat (was auch im Kooperation mit dem Eurofighter genutzt werden kann und dessen Fähigkeiten aufwertet), zudem reduziert dies auch das Entwicklungsrisiko für den NGF selbst (weil die Systeme entsprechend transferiert werden können). Die entsprechenden Testprogramme laufen in diesem Bereich ja auch bereits. Wenn man sich die aktuellen Modelle in diesem Bereich anschaut fällt zudem auf, dass diese rein von der Größe her unterhalb bemannter Kampfflugzeuge angeordnet sind.
Hierzu fehlt mir noch ein bisschen die Vorstellung, was man von diesem Wingman tatsächlich erwarten werden kann. Vor allem hinsichtlich Flugleistungen und Beladungsmöglichkeiten.

(01.07.2021, 08:01)Helios schrieb: Davon abgesehen besteht auch das Risiko, dass eine solche Ersatzentwicklung als Alibi missbraucht werden kann, um sinnvolle Fähigkeiten aus dem Hauptprogramm zu streichen oder dieses im Zweifelsfall sogar gänzlich in Frage zu stellen. Denn trotz allem müsste es sich bei deinem Vorschlag ja um ein modernes Muster handeln, und wenn man dieses hat, warum dann überhaupt noch ein weiteres, fortschrittlicheres Entwickeln? Die Politik denkt kurzfristig und wird umso weniger Interesse haben, Milliarden für ein weiteres Muster auszugeben. Genau die von dir befürchtete "Unterambitionierung" könnte also durch ein solches Muster erst entstehen, nicht hinsichtlich der Fähigkeiten des NGF, sondern hinsichtlich der Gesamtfähigkeiten eigenen Luftstreitkräfte.
Das stimmt natürlich und ist eigentlich ein K.O.-Kriterium, an das ich selbst noch nicht gedacht gedacht hatte. Natürlich würde unsere Politik Plan B wählen, wenn er schon da ist, statt sich wegen Plan A weiter mit Frankreich zu kloppen.

(01.07.2021, 08:01)Helios schrieb: Der Sinn liegt wie bei jedem anderen High-Low-Mix auch darin, dass man die höherqualifizierten Systeme nicht bei Einsätzen niedriger Intensität verschleißen muss. Aus dem Grund beschafft die USAF aktuell wieder neue F-15 (die Zusammen mit dem NGAD und der F-35 betrieben werden), und es gibt sogar Überlegungen hinsichtlich der Entwicklung eines komplett neuen Low-Tech-Musters. Selbst bei unserer Luftwaffe wirst du das Prinzip finden, etwa in dem die T1-Eurofighter im AP und QRA "abgeflogen" werden, oder im Zweifel Tornados zum Einsatz kommen obwohl der Eurofighter für die Mission ebenso befähigt ist.
Das ist mir klar und war auch mit ein Argument für mich, da man so perspektivisch den im Verhältnis zum NGF günstigeren Wingman auch weiterhin für z.B. COIN-Einsätze auch ohne den NGF-Verbund bemannt hätte einsetzen können.
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(01.07.2021, 10:10)Broensen schrieb: Das halte ich dann wiederum für ein überambitioniertes Ziel, dass man ohne ein bemanntes Muster im Einsatzgebiet, nur per Fernsteuerung und KI agieren möchte. Der NGF mag zwar der letzte bemannte Jet in Europa werden, aber ich bin davon überzeigt, dass er außerhalb von COIN-Einsätzen bemannt bleiben wird.

Mit keinem Wort habe ich erwähnt, wie dieses Muster eingesetzt werden soll, sondern nur, welche Entwicklung perspektivisch geplant ist, also primär, dass auch der unbemannte Einsatz des NGF zur Zielsetzung gehört. Und das ist doch exakt das, was du in Form der Parallelentwicklung als Gedankenspiel in die Argumentation gebracht hast - ein bemanntes Muster, das langfristig auch unbemannt genutzt werden kann.
In welcher Form dies letztlich geschieht bleibt abzuwarten, ich bin hinsichtlich vollautonomer Systeme auch skeptisch, ohne Quantenkommunikation bin ich auch hinsichtlich weitreichender Netzwerkstrukturen mit teilautonomen Systemen skeptisch, und immer wiederkehrend das Ende bemannter Kampfflugzeuge anzukündigen bekommt langsam ja eine amüsante Note (immerhin spricht man davon schon seit mindestens dreißig Jahren). Aber nochmal, wie diese große Kampfdrohne eingesetzt werden soll (gegebenenfalls auch als großer "Loyal Wingman") habe ich nicht erwähnt, sondern nur darauf hingewiesen, dass exakt dein Gedankenspiel bereits umgesetzt wird - in Form des NGF.

Was die Möglichkeiten hinsichtlich MUM-T-UCAVs angeht, oder die Sinnhaftigkeit von modernen Kampfflugzeugen für COIN-Einsätze (echtes COIN oder doch eher CAS?) sollten wir besser anderswo diskutieren, solange es nicht konkrete Vorlagen für entsprechende Projekte innerhalb des FCAS gibt.
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(01.07.2021, 11:21)Helios schrieb: Mit keinem Wort habe ich erwähnt, wie dieses Muster eingesetzt werden soll, sondern nur, welche Entwicklung perspektivisch geplant ist, also primär, dass auch der unbemannte Einsatz des NGF zur Zielsetzung gehört. Und das ist doch exakt das, was du in Form der Parallelentwicklung als Gedankenspiel in die Argumentation gebracht hast - ein bemanntes Muster, das langfristig auch unbemannt genutzt werden kann.
Okay, ich hatte es halt immer so verstanden, dass es bei dem Teil des FCAS-Programms, das die bisherigen Kampfflugzeuge ersetzen soll, perspektvisch darauf hinausläuft, dass ein bemannter NGF zusammen mit unbemannten LW agieren wird, die als Trägerplattform für Sensoren und Wirkmittel fungieren und damit den NGF unterstützen. Aus dieser Annahme heraus hielt ich es jetzt für zu ambitioniert, den NGF dort auch noch unbemannt einzusetzen, so dass alle Systeme autonom oder ferngelenkt agieren werden.
Wohingegen ich es mir beim Wingman eher vorstellen könnte, dass dieser als Entwicklung aus einem bemannten Muster vermutlich leistungsstärker und risikoärmer realisiert werden könnte, als wenn man diesen von vornherein unbemannt plant.
So betrachtet wollte ich den M/UM Ansatz lediglich vom NGF auf den LW verlagern und nicht eine Doppelentwicklung angehen.

(01.07.2021, 11:21)Helios schrieb: Was die Möglichkeiten hinsichtlich MUM-T-UCAVs angeht, oder die Sinnhaftigkeit von modernen Kampfflugzeugen für COIN-Einsätze (echtes COIN oder doch eher CAS?) sollten wir besser anderswo diskutieren, solange es nicht konkrete Vorlagen für entsprechende Projekte innerhalb des FCAS gibt.
Hatte ich nicht vor. Mein Gedanke war nur, dass bei der begrenzten Auswahl NGF/LW vermutlich eher der LW für CAS eingesetzt werden würde. Und in einem typischen COIN-Bundeswehreinsatz würde vermutlich aus politischen Gründen eher ein bemannter Jet für CAS verwendet werden als eine Drohne. Aber das ist tatsächlich sehr spekulativ von mir. Und um Sinnhaftigkeit ging es mir dabei gar nicht, lediglich um so etwas wie "zu erwartende Verwendungen".


Aber du hattest mich ja schon mit dem Argument, dass mein Ansatz politisch den Druck so weit reduzieren würde, dass er das Projekt wahrscheinlich sogar erst recht kippen lassen könnte. Damit habe ich meine Idee begraben. Und genau wegen derartigen Erkenntnissen stelle ich solche Dinge so gerne hier zu Diskussion. Danke.
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Das NGWS ist der Verbund aus bemanntem Kampfflugzeug und unbemannten Systemen, gleichzeitig gehört aber die Fähigkeit des Kampfflugzeugs, seinerseits unbemannt zu agieren, zu den Kernpunkten aktueller überlegungen (allenortens, für Tempest, NGAD und Co. ist das ja nicht anders). Wie sich dies dann in Zukunft darstellt muss man, wie gesagt, abwarten. Aktuell absehbar ist der Einsatz von bemannten Kampfflugzeugen mit unbemannten Hilfssystemen für die verschiedenen Aufgaben.
Und da ist dann eben der entscheidende Punkt, um welche Aufgaben es konkret geht und welche Leistungsfähigkeit jeweils benötigt wird. Da gibt es dutzende Unterschiedliche Szenarien, die mal mehr mal weniger vorstellbar oder notwendig sind, weshalb die Priorität darauf liegen muss, eine entsprechende Systeminfrastruktur zu entwickeln, die dann in verschiedene Objekte integriert werden kann. Die Automatisierung einer Zelle hingegen ist viel trivialer, ja fast schon banal.
Sowohl aus Risikominimierungs- wie auch Kostengründen wird man eine solche Zelle und alle damit zusammenhängenden Systeme (bspw. Triebwerke) so klein wie möglich konstruieren wollen, eine reine Stör- oder Sensorplattform, ja selbst stealthoptimierte Kampfplattformen müssen dabei keineswegs so groß wie ein bemanntes Kampfflugzeug sein.
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Deutschland, Spanien und Frankreich haben die Regierungsvereinbarung zur Fortführung des SCAF-Programms (Future Air Combat System) bis zum Erstflug des Demonstrators im Jahr 2027 (Phasen 1B und 2) unterzeichnet.
La Tribune (französisch)
Michel Cabirol 31. August 2021, 6:00 2 Minuten Berlin, Madrid und Paris werden die Phase 1B (2021-2024) mit bis zu 3,6 Milliarden Euro oder je 1,2 Milliarden Euro finanzieren, so das Kabinet Firma von Florence Parly. (Credits: Airbus)
Wenige Wochen vor der Bundestagswahl (26. September) haben Deutschland, Spanien und Frankreich am Montagabend in Paris das Regierungsabkommen über die Fortführung des SCAF-Programms (Future Air Combat System) bis zum Erstflug des Demonstrators im Jahr 2027 unterzeichnet (Phasen 1B und 2). Diese Vereinbarung, die Voraussetzung für den Abschluss von Verträgen zwischen den betroffenen Herstellern und der Generaldirektion Rüstung (DGA) ist, regelt die Bedingungen und die Finanzierung der Studien, die zu einem Flugdemonstrator des SCAF führen.
[Bild: https://static.latribune.fr/full_width/1...iation.jpg]
Im Büro von Florence Parly erwarten wir in "den kommenden Wochen" die Vertragsunterzeichnung zwischen der DGA und den Herstellern. "Wir identifizieren keinen harten Punkt, aber es gibt immer wieder Diskussionen", insbesondere über geistiges Eigentum und die Arbeitsverteilung zwischen den verschiedenen Akteuren, so diese Quelle.
Paraphiert wurde die Vereinbarung von der Armeeministerin, ihrer deutschen Amtskollegin Annegret Kramp-Karrenbauer und der spanischen Verteidigungsministerin Esperanza Casteleiro LLamazares. Die drei Länder gaben am 17. Mai bekannt, dass sie der Phase 1B des SCAF-Programms zugestimmt haben, die ein von Drohnen (Remote Carrier) begleitetes Kampfflugzeug umfassen wird.
Darüber hinaus unterzeichneten die Stabschefs der drei Luftstreitkräfte am Montag auch das Dokument mit den Anforderungen und den gemeinsamen Einsatzbedingungen (CORD) des SCAF. 8,6 Milliarden: Kosten für SCAF zwischen 2021 und 2027
Die drei Staaten finanzieren die Phase 1B (2021-2024) mit bis zu 3,6 Milliarden Euro, also jeweils 1,2 Milliarden Euro, versicherte des Kabinet Florence Parly, die die Dauer dieser Phase beziffert, je nach Säulen zwischen 32 und 40 Monaten ( das SCAF-Programm wurde in 7 Säulen unterteilt).
Sie entspricht den Detailstudien zur Definition eines Demonstrators. Sie beziehen sich auch auf die technologische Reifearbeit. Die Finanzdiskussionen seien beendet, hieß es im Kabinett von Florence Parly. „Wir sind zufrieden“, sagten sie.
Darüber hinaus beläuft sich der von den drei Regierungen geplante Betrag für Phase 2 (2024-2027) auf maximal 5 Milliarden Euro, die auf die drei Länder verteilt werden sollen, heißt es auch im Ministerbüro. Eine Phase, die der Realisierung des Demonstrators entspricht, der 2027 fliegen soll. Diese beiden Phasen bedeuten eine echte Größenänderung im Vergleich zu den bisher von den drei Ländern ausgegebenen Summen. Seit 2017 haben sie nur 250 Millionen Euro ausgegeben. „Dies ist ein äußerst wichtiger Schritt, den wir überschritten haben“, versicherte uns das Kabinet
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Zitat:Die Quelle interpretiert manchmal sehr "freihändig" die Fakten. Also Vorsicht

SCAF : Erster Flug um ein weiteres Jahr verschoben
Oktober 13, 2021 um 2:02 Uhr
L'Opinion (französisch)
Der Erstflug des Rafale-Nachfolger-Demonstrators wird im besten Fall nicht vor 2027 stattfinden...
[Bild: https://www.lopinion.fr/sites/nb.com/fil...k=atUEY_dM]
SCAF : Erster Flug um ein weiteres Jahr verschoben
Oktober 13, 2021 um 2:02 Uhr
Der Erstflug des Rafale-Nachfolger-Demonstrators wird im besten Fall nicht vor 2027 stattfinden...

SCAF : Neue einjährige Verzögerung für den Erstflug © RETMEN/SIPA

Einer Quelle aus dem Umfeld des Dossiers zufolge wird der Erstflug des SCAF-Demonstrators (Future Air Combat System) vielleicht in "2027" stattfinden. Bisher wurde regelmäßig das Jahr 2027 genannt, nachdem zunächst das Jahr 2025 genannt worden war. Dies ist der Flug des Next Generation Fighter (NGF), des bemannten Kampfflugzeugs im Rahmen des größeren SCAF-Programms. Frankreich, Deutschland und Spanien sind Partner im SCAF.

Wenn dieses Datum bestätigt wird, werden zwischen der Ankündigung des Programms am 13. Juli 2017 und dem Erstflug eines Demonstrators zehn Jahre vergehen. In Fachkreisen wird viel darüber spekuliert, ob diese Frist angesichts der industriellen und staatlichen Steuerung des SCAF-Programms eingehalten werden kann.
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Ich habe starke Zweifel, ob das überhaupt fliegt.

Erstmal konnte sich die Industrie beim Kampfflugzeug (- Demonstrator - mehr ist es nicht) weiterhin nicht auf die Arbeitsanteile einigen. Eine Vertragsunterschrift sollte ja ursprünglich schon letztes Jahr kommen.

Auf Airbus- Seite gibt es im Verteidigungsbereich einen neuen CEO. Wenn dieser nicht die Kotau- Mentalität seines Vorgängers Dirk Hoke mitbringt ...
Die jetzige Regierung ist abgewählt. Deutscherseits war das ein von Merkel forciertes Projekt. Die SPD, die die Wahl gewonnen hat, war dagegen. Ob die Grünen großes Interesse an einem französischen schweren Luftangriffsflugzeug mit Flugzeugträgerfähigkeit hat, dass in überall hin exportiert werden soll, habe ich auch meine Zweifel. Im Verteidigungsministerium und im Beschaffungsamt auf Arbeitsebene gibt es nur Gegner - siehe die Berichte im Spiegel.

Selbst wenn es jetzt wie ursprünglich geplant noch kommt - 2024 muss das Parlament erneut zustimmen (zur Erinnerung der letzte Maßgabenbeschluss). Erst dann geht es um richtig Geld, und das wird in Konkurrenz zu vielen für die Bundeswehr wesentlich wichtigeren Projekten stehen - u.a. der Tornadonachfolge. Die Super Hornet ist nach dem Wahlsieg der SPD wieder unwahrscheinlicher geworden. Evtl. sieht Airbus hier auch die Prioritäten.
Bei den Arbeitspaketen mit Ausnahme des Fighters hat man sich geeinigt - vielleicht beschränkt man sich hier auf die Zusammenarbeit - wäre eine Gesichtswahrung für beide Seiten. Man kann immer argumentieren, dass man beim Kamfflugzeug mit den Anforderungen zu weit auseinanderliegt, was ja sogar stimmt.

Die französische Wahl ist auch nicht mehr weit - es war auch ein Projekt Macrons. Ob dieser noch der nächste Präsident wird, bzw. mehr noch, ob er eine Mehrheit im Parlament haben wird, ist fraglich.

Mal abwarten ...
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Was die französischen Wahlen angeht, es wird zuerst der Präsident gewählt, und dann die Abgeordneten. Im Regelfall gibt der französische Wähler dem gewählten Präsidenten eine parlamentarische Mehrheit.
Und Macron wird nicht bis zum nächsten Jahr warten. Es geht ja nicht nur um FACAS, sondern auch Eurodrohne, MBT und Tiger.
MAWS ist ja schon begraben.
Ende Oktober/ Anfang November gibt es mehrere Treffen, Europäischer Rat, dann G20 und anschliessend COP26. Also Gelegenheit zu Treffen auf höchster Ebene.
Der grosse deutsch/französische Schritt von 2017 ist gescheitert. Ich denke es werden mehrere kleine Schritte daraus, mit unterschiedlichen Partnern.
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(18.10.2021, 08:31)Fox1 schrieb: Die jetzige Regierung ist abgewählt. Deutscherseits war das ein von Merkel forciertes Projekt. Die SPD, die die Wahl gewonnen hat, war dagegen. Ob die Grünen großes Interesse an einem französischen schweren Luftangriffsflugzeug mit Flugzeugträgerfähigkeit hat, dass in überall hin exportiert werden soll, habe ich auch meine Zweifel.

Es wäre durchaus denkbar, dass eine neue SPD-geführte Regierung mit grünem Außenministerium dieses und andere gemeinsame Projekte verknüpft mit einer gemeinsamen einheitlichen EU-Regelung zu Rüstungsexporten, wie es ja bereits im Sondierungspapier angedacht wurde. Eine solche Regelung würde vieles sehr vereinfachen, da sie den Unberechenbarkeitsfaktor der deutschen Politik für die Partnerländer erheblich reduzieren könnte. Zugleich könnten so die Parteiführungen den negativen Einfluss ihrer jeweiligen Basis durch verbindliche EU-Regelungen aushebeln und sich dadurch interne Debatten ersparen.

Zitat:Für eine restriktive Rüstungsexportpolitik brauchen wir verbindlichere Regeln und wollen daher mit unseren europäischen Partnern eine entsprechende EU-Rüstungsexportverordnung abstimmen.
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Sad 
hat MTU denn überhaupt (noch) relevantes Knowhow eigentliche Triebwerksauslegung und Entwicklung ? Confused
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(18.10.2021, 16:38)siralop schrieb: hat MTU denn überhaupt (noch) relevantes Knowhow eigentliche Triebwerksauslegung und Entwicklung ? Confused

Mit dem Getriebefan (GTF) bestimmen Pratt & Whitney und die MTU eindrucksvoll die gegenwärtige Luftfahrt. Der Clou des innovativen Antriebskonzepts ist ein Untersetzungsgetriebe zwischen Fan und Niederdruckwelle mit Niederdruckverdichter und der antreibenden Niederdruckturbine.

Diese neue Triebwerksarchitektur erlaubt es allen Komponenten, in ihrem jeweiligen Drehzahloptimum zu laufen: der Fan mit seinem großen Durchmesser langsamer, Niederdruckverdichter und Niederdruckturbine erheblich schneller.

Die Eckwerte des Konzepts kommen in der Luftfahrt einem Quantensprung gleich: Treibstoffverbrauch und Kohlenstoffdioxidausstoß sind im Vergleich zur Vorgängergeneration um 16 Prozent verringert; der Lärmteppich ist um 75 Prozent verkleinert.

Der MTU-Anteil am PW1100G-JM liegt bei 18 Prozent und setzt sich aus der Verantwortung für die schnelllaufende Niederdruckturbine, die ersten vier Stufen des Hochdruckverdichters sowie Bürstendichtungen zusammen.

Gehen wir von ca 8500 Aufträgen für die A320neo aus, 50% PW Triebwerke, sind sie ebenso erfahren wie Frankreichs Safran aus der Zusammenarbeit mir GE (CFM).
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@siralop

MTU hat erhebliche Entwicklungs- und Bauanteile beim EJ200 - hier sind insbesondere der Verdichter und die Triebwerksregelung zu nennen. In Europa sind sie bei letzterer die einzige Triebwerksfa. die bzgl. Schubvektorsteuerung Know- How hat, ähnlich wie im Flugzeugplattformbereich Airbus Deutschland.

Das EJ200 ist technologisch fortschrittlicher wie das M88, insbesondere wegen der MTU- Verdichtertechnologie.

MTU braucht sich nicht zu verstecken ...
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(18.10.2021, 18:09)Seafire schrieb: Gehen wir von ca 8500 Aufträgen für die A320neo aus, 50% PW Triebwerke, sind sie ebenso erfahren wie Frankreichs Safran aus der Zusammenarbeit mir GE (CFM).

(18.10.2021, 18:51)Fox1 schrieb: @siralop

MTU hat erhebliche Entwicklungs- und Bauanteile beim EJ200 - hier sind insbesondere der Verdichter und die Triebwerksregelung zu nennen. In Europa sind sie bei letzterer die einzige Triebwerksfa. die bzgl. Schubvektorsteuerung Know- How hat, ähnlich wie im Flugzeugplattformbereich Airbus Deutschland.

Das EJ200 ist technologisch fortschrittlicher wie das M88, insbesondere wegen der MTU- Verdichtertechnologie.

MTU baut zwar Triebwerke, jedoch nur in Lizenz und hat bisher kein eigenes Triebwerk entwickelt ?

Safran ist alleine für das M88 verantwortlich und ist damit der einzige (west-) europäische Hersteller, der das behaupten kann die know-how und die Fähigkeit um alleine moderne Kampfflugzeugturbofans herzustellen
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