(Luft) Boeing P-8A Poseidon in der Bundeswehr (Zwischenlösung P-3C-Nachfolger)
https://esut.de/2021/05/sponsored-conten...he-marine/

C-27J Next Generation ASW – die beste kurzfristig realisierbare Lösung für die Deutsche Marine

Aufbauend auf Leonardos 20-jähriger Erfahrung in der Entwicklung von Lösungen für Seeraumüberwachung und U-Boot-Jagd (Maritime Patrol, MP/Anti-Submarine Warfare, ASW) – einschließlich der Flugzeugmuster ATR 42 MP, ATR 72 MP, ATR 72 ASW und C-27J für die US-Küstenwache – stellt die C-27J als Maritime Patrol Aircraft der nächsten Generation eine ideale, kurzfristig realisierbare Lösung für den absehbar notwendigen Ersatz der deutschen P-3 Orion dar, die die strengen Fähigkeitsanforderungen der Deutschen Marine erfüllen kann.

Das Lösungsangebot von Leonardo aus Italien wäre auch deswegen für die Deutsche Marine interessant, da sie der Politik der Europäischen Union zur Unterstützung der europäischen Industrie folgend ein erhebliches Maß deutscher Anteile und die Einbindung deutscher Partnerunternehmen für Betreuung, Instandhaltung und Betrieb (Maintenance, Repair, Operations, MRO), umfassende logistische und Ausbildungsunterstützung sowie die Entwicklung spezifischer missionsbezogener Ausrüstung ermöglicht.

Der Mehrzweck-Lufttransporter C-27J Spartan wird heute von zahlreichen Luftstreitkräften genutzt – insgesamt wurden 85 Flugzeuge bestellt. Neben Italien ist die C-27J Spartan in Australien, Bulgarien, Griechenland, Kenia, Litauen, Marokko, Mexiko, Peru, Rumänien, Sambia, der Slowakei, dem Tschad und den Vereinigten Staaten – sowohl für die US-Küstenwache als auch für das Special Operations Command der US Army im Einsatz.
Leonardo hat vor kurzem mit den abschließenden Tests der C-27J Next Generation begonnen, wobei das erste Flugzeug im Jahr 2021 ausgeliefert werden soll. Die C-27J wird mit neuer Ausrüstung, einem neuen Avioniksystem und fortschrittlichen aerodynamischen Baugruppen ausgestattet sein, um die ohnehin schon beeindruckend hohe Leistung des Flugzeugs und seine Interoperabilität in taktischen Szenarien noch einmal signifikant zu verbessern.

Für die Deutsche Marine ebenso wie für andere interessierte europäische und außereuropäische Seestreitkräfte, entwickelt Leonardo die C-27J Spartan als echtes Multi-Missions-MPA. Für die ASW/ASuW-Rolle bietet die C-27J die besten Leistungsmerkmale unter den zweimotorigen Flugzeugen ihrer Klasse für höchst anspruchsvolle Einsatz-Szenarien: hohe Reisegeschwindigkeit, große Reichweite, hohe Nutzlast, die Fähigkeit, bei langsamer Geschwindigkeit und geringer Höhe gesichert zu operieren, die beste Außensicht aus dem Cockpit. In ihrer 11 Fuß breiten und 8 Fuß hohen komfortablen Kabine kann die C-27J Next Generation MPA problemlos modernste Missionssysteme zusammen mit einer beträchtlichen Menge an Missions-Ausrüstung unterbringen, ideal geeignet für einen sicheren und effizienten maritimen Einsatz.

Qualifiziert für Temperaturen von -55°C bis ISA+ 35°C ist sie in der Lage, unter sehr heißen und großer Höhe zu operieren, wie bereits mehrfach im Einsatz bewiesen. Ihre Auxiliary Power Unit (APU) bietet eine unabhängige Energiequelle, die für sichere maritime Patrouillen und Einsätze in abgelegenen Gebieten unerlässlich ist.

Das konkrete Fähigkeitsspektrum der C-27J Next Generation MPA kann auf die jeweils ganz spezifischen Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden. Zu den typischen Aufgaben gehören, dank der speziellen Ausstattung des Flugzeugs und der großen Kapazität für Effektoren und Sonarbojen insbesondere die U-Boot-Jagd, der Einsatz gegen Überwassereinheiten, sowie Such- und Rettungseinsätze (SAR), Seepatrouillen, Überwachung und Aufklärung sowie Aufgaben aus den Bereichen Führung, Kontrolle, Kommunikation, Nachrichtendienst (C3ISR).

Im Mittelpunkt der Fähigkeiten der C-27J MPA steht das ATOS-Missionssystem von Leonardos Electronics, das bis zu 5 Operator-Arbeitsplätze umfasst. Damit werden die Sensoren verwaltet, die gesammelten Informationen analysiert sowie sämtliche Daten fusioniert, um den Missions-Operateuren, Piloten, Kontrollzentren und anderen an der Operation beteiligten Kräften ein ganzheitliches detailliertes taktisches Lagebild in Echtzeit zu liefern. Ein AESA-Suchradar, ein elektrooptisches/Infrarot-System (EO/IR), elektronische Unterstützungsmaßnahmen (ESM) für ISR- und SIGINT/ELINT-Aufgaben, ein magnetischer Anomalie-Detektor (MAD) sowie ein akustisches Subsystem, Sonarbojen- und Munitionswerfer und das Ladungsmanagementsystem gehören zu den typischen Ausrüstungselementen, die in die C-27J Next Generation ASW integriert werden können. Sechs Flügelpylone können leichte Torpedos, Seeziel-Flugkörper und Seeminen aufnehmen.
Das Kommunikationssystem mit Datenverbindungen und SATCOM-Fähigkeiten ermöglicht maximale Interoperabilität mit land-, see- und luftgestützten Einheiten sowie eine schnelle Datenweitergabe.

Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 325 KTAS – 602 km/h, einer Dienstgipfelhöhe von 30.000 ft – 9.144 m und der Möglichkeit, in bewaffneter Konfiguration mehr als 9 Stunden in der Luft zu bleiben, zielt die C-27J Next Generation ASW auf eine deutlich erweiterte Einsatzfähigkeit im Vergleich zu anderen für die militärische Nutzung angepassten zivilen Plattformen ab. Sie schließt damit die durch das bevorstehende Nutzungsende altgedienter Luftfahrzeugmuster entstehende Fähigkeitslücke für das geforderte maritime Einsatzspektrum. Die C-27J Next Generation ASW ist gerade im Vergleich zu größeren und teureren Plattformen eine kosteneffiziente Lösung die in allen Missionen überzeugt.
Zitieren
(04.05.2021, 20:55)Mike112 schrieb: C-27J Next Generation ASW – die beste kurzfristig realisierbare Lösung für die Deutsche Marine
Sehr amüsant, die Platzierung dieser Anzeige zu diesem Zeitpunkt.
Zitieren
https://aerobuzz.de/militar/vorentscheid...-poseidon/

Vorentscheidung gefallen: Bundeswehr erhält Boeing P-8A Poseidon

Sollten die Verhandlungen mit der US-Regierung über einen Foreign Military Sales (FMS)- Vertrag zügig vorangehen und noch in dieser Legislaturperiode zu einem Abschluss kommen, dann könnten die Marineflieger ohne Unterbrechung auch nach 2025 ihre Fähigkeiten zur U-Bootjagd aus der Luft und zur Seefernaufklärung erhalten. Zu diesem Zeitpunkt endet die Nutzung der heute eingesetzten P-3C Orion. Als gleichwertigen Ersatz sieht das Verteidigungsministerium derzeit nur die Boeing P-8A Poseidon an.

Im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) ist wohl eine Vorentscheidung zu Gunsten des Seefernaufklärers und U-Bootjagd-Flugzeugs Boeing P-8A Poseidon gefallen. Die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Christian Sauter (FDP) und weiterer Mitglieder seiner Fraktion deutet klar darauf hin. Der Behördenspiegel hatte zuerst darüber berichtet.


Die Deutsche Marine benötigt einen Ersatz für ihre Seefernaufklärer und U-Bootjagd-Flugzeuge des Typs Lockheed P-3C Orion ab 2025. Bislang war eine längere Nutzungsdauer der von den Niederlanden erworbenen Flugzeuge unterstellt worden, allerdings hatte das BMVg die laufende Modernisierung der Orion im Juni des vergangenen Jahres wegen nicht kalkulierbarer Kosten gestoppt. Ab 2035 soll ein in französisch-deutsche Zusammenarbeit zu entwickelndes Ersatzmuster MAWS (Maritime Airborne Warfare System) zur Verfügung stehen.

Als Übergangsmuster kommt nur ein bereits bestehendes, ab 2025 verfügbares Flugzeug infrage. Neben der P-8A Poseidon von Boeing waren dies zunächst noch die C-295 MPA von Airbus, die RAS 72A von Rheinland Air Service (RAS) aus Mönchengladbach und die japanische P-1 von Kawasaki, die auch auf der ILA 2018 in Berlin ausgestellt war. Die P-1 von Kawasaki war früh aus dem Rennen. Dann kam von der französischen Regierung das Angebot, Deutschland übergangsweise vier Atlantique 2 zu überlassen, doch sieht man dieses Angebot als nicht passend an, da die Anzahl und der erwartete Klarstand der gebrauchten Atlantique nicht den erwarteten Bedarf decken würden.
Die C-295 ist aus dem Rennen

Die C-295 ist – wenn man die Antwort des BMVg auf die Anfrage liest – auch aus dem Rennen: „Der Erfüllungsgrad der operativen Anforderungen des noch weiter zu entwickelnden Waffensystems C-295 MPA von Airbus Defence and Space Spanien ist im Vergleich gegenüber der P-3C Orion bezüglich Reichweite, Flugdauer, dem erforderlichen Geschwindigkeitsprofil sowie der Bewaffnung konstruktionsbedingt weit geringer. Das Waffensystem C-295 MSA ist dagegen aufgrund seines fehlenden Selbstschutzsystems und nicht integrierter militärischer Ausrüstung ungeeignet“, heißt es wörtlich in der Antwort.

In Bezug auf die Boeing P-8A Poseidon schreibt die Bundesregierung: „Die erforderlichen Fähigkeiten des Waffensystems P-8A Poseidon von Boeing entsprechen grundsätzlich denen der P-3C Orion. Ausschließlich das Waffensystem P-8A Poseidon könnte bei Abschluss eines Foreign Military Sales-Vertrages vor der Sommerpause des Jahres 2021 einen bruchfreien und zeitgerechten Fähigkeitsübergang sicherstellen. Die Möglichkeit des Betriebs für einen Interimszeitraum im Gesamtsystem der Bundeswehr unter Nutzung der vorhandenen Infrastruktur des Stützpunktes in Nordholz wäre gegeben.“

Die Exportgenehmigung für die P-8A nach Deutschland liegt seit März dieses Jahres vor – allerdings für die angefragten fünf Einheiten, und nicht – wie von der Marine als Bedarf identifiziert – für sechs Einheiten. Der Kauf der Flugzeuge inklusive Besatzungs- und Technikertraining, Ersatzteilen, Subsystemen und Unterstützungsdienstleistungen kostet rund 1,77 Milliarden US-Dollar (1,5 Milliarden Euro). Die Zeit für einen Vertragsabschluss drängt aber, räumt das BMVg in seiner Antwort an die FDP-Fraktion ein: „Die Entscheidung über eine Interimslösung soll vorzugsweise noch in dieser Legislaturperiode getroffen werden. Ob eine unterbrechungsfreie und vollständig funktionsfähige Bereitstellung eines neuen Waffensystems im Jahr 2025 sichergestellt werden kann, ist vom Zeitpunkt des Vertragsschlusses und der Liefertermine des Flugzeugherstellers abhängig.“

https://augengeradeaus.net/2021/05/kampf...-vorlegen/

Beschaffung der neuen Seefernaufklärer Boeing P-8 Poseidon (Foto oben) als Nachfolger der betagten und weitgehend nicht mehr einsatzbereiten P-3C Orion

https://augengeradeaus.net/2021/05/chanc...nt-page-1/
Zitieren
Kleiner Fehler: Die 6 Lfz bezogen sich auf benötigte Anzahl alter Orions und nicht auf die Anzahl neuer Poseidons.
Zitieren
https://www.navalnews.com/naval-news/202...-p-3c-mpa/


Deutschland wählt scheinbar P-8A Poseidon vor ATL2 als 'Interims'-Ersatz für P-3C MPA

Laut offiziellen Dokumenten hätte der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Silberhorn die Boeing P-8A Poseidon als Interimslösung für den Ersatz der bald ausgemusterten P-3C Maritime Patrol Aircraft der Deutschen Marine ausgewählt.

Xavier Vavasseur 03. Mai 2021

Es bleibt die Frage, ob dieser P-8A-Beschaffungsplan, der noch von der Haushaltskommission genehmigt und vom Parlament unterstützt werden muss, wirklich eine "vorübergehende Zwischenlösung" sein wird... oder eine vollwertige Alternative zum MAWS-Programm.

Laut dem Dokument "Antworten an den Bundestag" äußerte sich Silberhorn (der den Bundesminister der Verteidigung in den entsprechenden Ausschüssen des Deutschen Bundestages vertritt) auf eine Frage des Bundestagsabgeordneten Christian Sauter (FDP) wie folgt zu dem französischen Angebot, das aus modernisierten ATL2-Seeüberwachungsflugzeugen besteht:

"Die Anzahl und die zu erwartende Einsatzbereitschaft der angebotenen Flugzeuge werden absehbar nicht in der Lage sein, die Anforderungen möglicher zukünftiger Einsatzverpflichtungen sowie den Bedarf für die Regeneration der Besatzung und die Durchführung von Trainings- und Aufklärungsflügen zu decken."


Die obige Aussage macht den US-Vorschlag zum eindeutigen Sieger. In der Antwort auf eine weitere Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion führt die Bundesregierung "Die geforderten Fähigkeiten des Waffensystems P-8A Poseidon von Boeing entsprechen grundsätzlich denen der P-3C Orion. Nur mit dem Waffensystem P-8A Poseidon könnte ein nahtloser und zeitnaher Fähigkeitsübergang gewährleistet werden, wenn ein Foreign Military Sales-Vertrag noch vor der Sommerpause 2021 abgeschlossen wird."

Für das Protokoll: Das US-Außenministerium genehmigte im März 2021 einen möglichen Foreign Military Sale (FMS) von Boeing P-8A Maritime Patrol Aircraft (MPA) und zugehöriger Unterstützung sowie zugehöriger Ausrüstung an Deutschland zu einem geschätzten Preis von 1,77 Milliarden US-Dollar.

Französisches ATL2 MPA-Angebot

Auf Anfrage von Naval News im April bestätigte ein Sprecher der französischen Streitkräfte, dass Frankreich Deutschland vier ATL2 MPAs als Zwischenlösung vorschlägt.

Um Deutschland die Möglichkeit zu geben, zwischen der Ausmusterung der derzeitigen P-3C Orion und der Ankunft des neuen Seefernaufklärungsflugzeugs, das im Rahmen des MAWS-Programms (Maritime Airborne Warfare System) entwickelt wird, weiterhin über Seefernaufklärungsflugzeuge zu verfügen, schlägt Frankreich vier überholte Atlantique 2 (ATL2) Flugzeuge vor. Je nach dem Bedarf Deutschlands können die vier Flugzeuge verkauft werden, sobald die Renovierung auf std6 von den Deutschen übernommen wurde. Die vier Flugzeuge werden auf dem neuesten Flugzeugstandard (Standard 6) sein, der den ersten Meilenstein der Einsatzfähigkeit der französischen Marine im Jahr 2020 erfolgreich bestanden hat. Sie werden über eine Reihe von Hightech-Ausrüstungen verfügen, die es ihnen ermöglichen, effiziente maritime Patrouilleneinsätze durchzuführen. Das Angebot umfasst auch Schulungen für den Einsatz der Geräte und deren Wartung. Da das französische Angebot auf einer operativen Zusammenarbeit basiert, finden derzeit Gespräche sowohl zwischen den jeweiligen Marinehauptquartieren als auch zwischen den Verteidigungsministerien statt.


Sprecher der französischen Streitkräfte

Auf die Frage nach dem Waffenpaket (und den Sonobuoys) sagte der Sprecher gegenüber Naval News, dass dieses Thema in einer zweiten Phase behandelt werden würde.

Q&A mit Johannes Peters

Um eine "lokale und informierte Meinung" zu diesem französischen Vorschlag zu bekommen, wandte sich Naval News an Johannes Peters, Forscher, Zentrum für Maritime Strategie und Sicherheit am Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel (ISPK).
Das Q&A wurde Ende April geführt.

Naval News - Ist Ihrer Meinung nach der französische Vorschlag als kurzfristige Überbrückung für die Deutsche Marine interessant?

Johannes Peters - Der ATL2-Vorschlag wurde von der Deutschen Marine einstimmig als nicht geeignet für ihre Bedürfnisse abgelehnt. Der Grund dafür ist, dass der ATL2 zwar systemtechnisch aufgerüstet worden wäre, nicht aber die Zelle und die Triebwerke. Das würde zu einer ähnlichen Situation führen, mit der die Deutsche Marine derzeit konfrontiert ist: der Betrieb einer alten, wartungsintensiven Zelle mit unsicherer Einsatzbereitschaft. Um genau dieses Dilemma zu überwinden, hat das Verteidigungsministerium die laufende Modernisierung der P3 gestoppt (ein bodenloses Loch, btw.) und beschlossen, nach einer Ad-hoc-Stop-and-Gap-Lösung zu suchen. Die Franzosen sind sich über die zukünftige Einsatzbereitschaft des ATL2 selbst unsicher. Deshalb haben sie die ISR Albatros gekauft, um die Zeit bis zur MAWS zu überbrücken...

Naval News - Die Albatros soll die Falcon 50 und Falcon 200 im Dienst der französischen Marine ersetzen. Sie sind dedizierte "SUMAR"-Flugzeuge (Seeüberwachungsflugzeuge) und haben nichts mit ATL2 zu tun, und sie sollen sie auch nicht für ISR ersetzen, so weit wir wissen.

Johannes Peters - Ja und nein. Die Albatros soll durch die Übernahme von SUMAR-Aufgaben Flugstunden für die ATL2 einsparen. Auf diese Weise bleiben mehr hochwertige ISR-Stunden für die ATL2 übrig. GER betreibt nur ein einziges MPA (P-3C), das das gesamte Aufgabenspektrum abdeckt. Das Gleiche würde für den (wieder: alten) ATL2 gelten. Die GER-Marine befürchtet, bei den verfügbaren Flugstunden in eine Triage gezwungen zu werden, d.h. SUMAR-Aufgaben zugunsten von ISR zu opfern. Etwas, das unbedingt vermieden werden soll.

Naval News - ATL2 setzt den MU90 Torpedo und die AM39 Block 2 Anti-Schiffs-Rakete ein, zwei Systeme, die derzeit nicht im Inventar der Deutschen Marine sind. Sehen Sie das als ein großes Problem an?

Johannes Peters - Es hätte eine zusätzliche Ausbildung für die Besatzungen erfordert, aber ich sehe das nicht als Hindernis an. Es handelt sich ja nicht um die Einführung eines neuen Waffensystems in der gesamten Marine, sondern nur um vier Plattformen mit einer speziellen Bewaffnung für eine begrenzte Zeit.

Naval News - Wie sieht es auf lange Sicht aus? Glauben Sie, dass dies der einzige Weg ist, das MAWS-Programm zu "retten" ? Sollte sich Deutschland für die P-8A MPA entscheiden, was würde das für MAWS bedeuten?

Johannes Peters - Das glaube ich nicht, denn es gibt einen politischen Willen auf beiden Seiten, MAWS zum Leben zu erwecken. GER sollte auf jeden Fall mit der P-8-Lösung weitermachen, weil ich das als den einzigen realistischen Weg sehe, um nicht in eine Fähigkeitslücke zu laufen. (Eine Fähigkeit, die als nationale Kapazität, aber auch innerhalb der Allianz dringend benötigt wird!). Die P-8 würde bedeuten, die Lücke nicht nur mit einem Stand-in zu füllen, sondern mit einem Sprung nach vorne in Bezug auf die Fähigkeiten. Sowohl operativ als auch taktisch. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit (z.B. A400-M) zeigen, dass die länderübergreifende Entwicklung eines völlig neuen Waffensystems eine zeitraubende Angelegenheit ist. Ohne zu sehr in die Kristallkugel zu schauen, kann man also mit Sicherheit sagen, dass 2035 als angestrebtes (und von den Franzosen stets kommuniziertes, um die Zeitlücke zu schließen und den politischen Druck auf GER zu erhöhen) Jahr der MAWS-Einsatzbereitschaft wahrscheinlich zu optimistisch ist. Als Realist sollte man mit 2038-2040 planen. Fünf neue P-8 werden GER eine Plattform bieten, mit der man diese Lücke von 15 Jahren leicht überbrücken kann. Wie oben geschrieben, birgt die ATL2-Lösung schon heute das Risiko, ab 2035 in eine zweite Lücke zu laufen, sollte die zu erwartende MAWS-Verzögerung eintreten.

Naval News - Glauben Sie, dass ein gemeinsames deutsch-französisches ATL2-Geschwader die bessere Lösung für die Deutsche Marine gewesen wäre (wie es für die C-130J beider Nationen eingerichtet wurde)? Auf diese Weise würde die Wartung der vier deutschen Flugzeuge von der französischen Marine übernommen, die über das "Know-how" verfügt, wie man dieses bewährte Flugzeug lufttüchtig hält. (In der Tat ist die französische Marine für die Wartung der ATL2 zuständig, nicht die Industrie).

Johannes Peters - Ich glaube nicht, dass ein gemeinsames Geschwader der richtige Weg ist, um eine Überbrückungslösung zu bieten. Die Einrichtung eines solchen Geschwaders wäre ein hochpolitischer und daher langwieriger Prozess (Zuständigkeiten, RoE, nationale Arbeitsteilung, Kosten, und so weiter und so fort). Die praktischen Auswirkungen sind dann eine andere Geschichte - meine Vorhersage ist, dass man eine akzeptable Einsatzbereitschaft erreichen würde, wenn MAWS einsatzbereit ist. Für die vorliegende spezielle Situation halte ich eine COTS-Lösung für die einzige realistische Option.

Deutsche Marine P-3C Orion im Vorruhestand

Das Bundesministerium der Verteidigung (MoD) gab im Juni 2020 bekannt, dass es den Modernisierungsplan für das Seefernaufklärungsflugzeug (MPA) P-3C ORION vorzeitig beenden wird. Das Verteidigungsministerium nannte "Kosten und technische Schwierigkeiten" als Gründe für die Entscheidung, die zu einer "Fähigkeitslücke" führen wird, die "nicht akzeptiert werden kann". Die Bundeswehr erklärte damals, sie führe eine Marktuntersuchung durch, die alle am Markt verfügbaren Plattformen berücksichtige. Die damalige Erklärung des Verteidigungsministeriums fügte hinzu, dass "diese Analyse auch alle Wechselwirkungen mit dem deutsch-französischen Kooperationsprojekt Maritime Airborne Warfare System (MAWS) bewerten wird".

Es bleibt die Frage, ob dieser P-8A-Beschaffungsplan, der noch von der Haushaltskommission genehmigt und vom Parlament unterstützt werden muss, wirklich eine "temporäre Zwischenlösung" sein wird... oder eine vollwertige Alternative zum MAWS-Programm.

MAWS

Während der ILA Airshow, die vom 25. bis 29. April 2018 in Berlin stattfand, unterzeichneten die französische Verteidigungsministerin Florence Parly und ihre deutsche Amtskollegin Ursula von der Leyen eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Entwicklung der nächsten Generation von Seefernaufklärungsflugzeugen mit möglicher Öffnung für andere Partner aus Europa oder der NATO.

Das Projekt, bekannt als MAWS (Maritime Airborne Warfare System), soll ab 2030 die Nachfolge der Atlantique 2 der französischen Marine und der P-3C Orion der deutschen Marine sichern. Der auf der Euronaval 2018 vorgestellte A320M3A von Airbus in seiner MPA-Variante schien ein natürlicher Kandidat für das MAWS-Programm zu sein.

Wie Naval News damals feststellte, ist Deutschland mit seiner Entscheidung, die P-3C vorzeitig in den Ruhestand zu versetzen, nicht mehr in der Lage, mit Frankreich einen gemeinsamen Nachfolger über ein gemeinsames Projekt zu verfolgen. Modernisierte ATL2 werden derzeit an die französische Marine ausgeliefert und ihr Ersatz wird nicht vor Mitte der 2030er Jahre benötigt.

Die P-8A Poseidon von Boeing war nicht die einzige Plattform, die in Betracht gezogen wurde. Die Bundeswehr hat letztes Jahr damit begonnen, neue Anschaffungen zu prüfen, um alle aktuellen P-3C MPAs zu ersetzen, die bis 2025 (statt ursprünglich 2035) ausgemustert werden sollen. Die in Erwägung gezogenen Überbrückungsplattformen waren:

der C295 Persuader von Airbus
der RAS-72 Sea Eagle von RAS
die P-8A Poseidon von Boeing.

(https://www.deepl.com/translator)
Zitieren
@Mike

Den navalnews Artikel hab ich direkt am 03.05. hier gepostet. Wenn du einen Link oben rechts im Suchfeld eingibst, zeigt er Dir direkt den besagten Post. So vermeiden wir Doppelposts. Cool
Zitieren
Florence Parly Ministre des Armées Interview La tribune 14 Mai 2021

La tribune (französisch) paywall

Das letzte große deutsch-französische Programm, das MAWS-Patrouillenprogramm. Ist dieses Programm tot geboren?
Im Jahr 2017 haben sich Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel zu mehreren Kooperationsprogrammen verpflichtet, darunter das MAWS, das unser Atlantique 2 ersetzen soll, ein strategisches System, mit dem wir die Glaubwürdigkeit unserer Abschreckung und unseres Schutzes unserer Seegebiete sicherstellen können. Als sich herausstellte, dass deutsche Patrouillenflugzeuge eine kürzere Lebensdauer als unsere haben würden, boten wir Deutschland eine Übergangslösung für die deutschen Streitkräfte an, um dieses deutsch-französische Programm nicht zu gefährden.

Woraus bestand es?
Wir haben Deutschland vorgeschlagen, unseren überholten Atlantique 2 zu verwenden, der das Beste ist, was wir in Bezug auf Sensoren, Sensoren und elektronische Mittel tun können, um eine wirksame Überwachung zu gewährleisten. Wir hielten diesen Vorschlag zu Recht für interessant und waren darüber hinaus Teil eines kohärenten Ansatzes, bei dem wir uns bereits mit der C-130 als Teil des deutsch-französischen Geschwaders der C-130 in Evreux mit den Deutschen beschäftigen. Wir haben kürzlich festgestellt, dass der US-Kongress sich darauf vorbereitet, die FMS-Genehmigung für P8-Patrouillenflugzeuge zu erteilen, die unserer Ansicht nach bis zum MAWS kein Lückenfüller sein können. Zu diesem Thema müssen wir daher jetzt mit unseren deutschen Partnern diskutieren. Da es sich um ein Kooperationsprojekt handelt, muss dies auch so bleiben, da es sich um ein starkes Engagement handelt, das vor vier Jahren eingegangen wurde. Wir werden diese Angelegenheit schnell mit Deutschland klären.
Zitieren
Poseidon für Deutschland - Aus für MAWS?

Zitat: Tatsächlich würde ein Poseidon-Deal Deutschland auf absehbare Zeit in eine sehr komfortable Position bringen: Mit dem Zugriff auf ein hochmodernes Waffensystem wäre man auch dann nicht unter Druck, wenn sich MAWS, was wenig überraschend wäre, um mehrere Jahre verzögert. Auf dem Gebrauchtmarkt dürften die deutschen Poseidons anschließend auf große Resonanz stoßen und könnten an weniger solvente Verbündete abgegeben werden. Scheitert das MAWS-Projekt komplett, könnte die Marine die P-8A noch viele Jahre weiterfliegen. Auch ein Parallelbetrieb beider Muster wäre denkbar.

Zitat: Aus deutscher Sicht scheint die Entscheidung für den Boeing-Jet also tatsächlich die beste – und angesichts der möglichen Alternativen auch die einzig vernünftige, wenn man nicht sehenden Auges in eine neue Bredouille schlittern will. Ob sie tatsächlich zustande kommt, werden wir wohl bald erfahren: Noch vor der Bundestagswahl soll das Thema vom Tisch sein, wie Staatssekretär Silberhorn unterstrich.

https://www.flugrevue.de/militaer/boeing...fuer-maws/
Zitieren
P-3 Orion Research Group -May 2021

Interessanter und umfangreicher Artikel zur deutschen P-3C Flotte.
Hoffentlich geht man dann bei der Einführung der "Übergangslösung" besser vor.
Zitieren
https://twitter.com/SeapowerSeries/statu...56/photo/1


https://pbs.twimg.com/media/E2yHUV_XoAIA...me=900x900
Zitieren
https://marineforum.online/marineflieger...unftskurs/

Derzeit richtet sich die Aufmerksamkeit auf die mögliche Beschaffung von P-8A Poseidon MPAs. Die US-Defence Security Cooperation Agency (DSCA) hat im März 2021 bekannt gegeben, dass das US-Außenministerium einen möglichen Verkauf von fünf Poseidons im Wert von 1,5 Milliarden Euro an Deutschland genehmigt hat. Für die Beschaffung der Poseidon-Maschinen hat sich auch der ehemalige Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, ausgesprochen. Denn mit der Poeidon erhielten die Marineflieger ein neues und operativ ausgereiftes Waffensystem für den Seekrieg aus der Luft, das bereits bei der U.S. Navy, der Royal Navy sowie bei den Marinen von Norwegen, Australien, Indien, Südkorea und Neuseeland im Einsatz ist. Das BMVg steht der Poseidon-Beschaffung als Zwischenlösung durchaus aufgeschlossen gegenüber. Aber die Finanzierung (1,5 Milliarden Euro) ist noch nicht abgesichert bzw. geklärt. Für das Haushaltsjahr 2021 stehen dem BMVg im Titel 554 130 32 Haushaltsmittel in Höhe von ca. 1,155 Milliarden Euro aber nur zur Beschaffung von Flugzeugen, Flugkörpern und zahlreiches flugtechnisches Gerät zur Verfügung. Hinzu kommt, dass die Poseidon-Beschaffung als Großprojekt mit anderen Großpro-jekten von Heer und Luftwaffe kokurriert. Daher wird wohl über die Beschaffung der Poseidon nicht mehr in diesem Jahr entschieden werden.
Zitieren
(08.06.2021, 13:05)Mike112 schrieb: Daher wird wohl über die Beschaffung der Poseidon nicht mehr in diesem Jahr entschieden werden.

Die persönliche Wertung am Ende des Artikels ist äußerst unpassend. Die MPA Nachfolge hat höchste Priorität und müsste selbst bei unseren Karnevalsfiguren binnen der nächsten 2 Wochen geregelt werden. Alles andere wäre grobe Fahrlässigkeit und würde darauf abzielen, dass wir im Jahr 2025 mit runtergelassenen Hosen ohne MPA dastehen werden.
Zitieren
Der Artikel ist einen Monat alt. Es ist gerade viel in Bewegung, Ende Juni wissen wir mehr.
Zitieren
Zitat: Wie vom Behörden Spiegel bereits berichtet legt auch der Rüstungsbericht folgenden Zeitplan fest: “Möglichkeiten zur Ersatzbeschaffung ab voraussichtlich 2025 wurden vor dem Hintergrund einer Nutzung bis 2035 untersucht, um eine Fähigkeitslücke im Bereich der weiträumigen U-Boot-Abwehr und Seefernaufklärung zu vermeiden und den NATO-Verpflichtungen weiterhin nachkommen zu können. Ab diesem Zeitpunkt soll das deutsch-französische Kooperationsprojekt Maritime Airborne Warfare System eingeführt werden. Nach Prüfung aller Optionen für eine P-3C Interimslösung liegt der Fokus auf einer Beschaffung P-8A über das Foreign Military Sales (FMS)-Verfahren. Unabhängig von der derzeit nicht gegebenen Finanzierbarkeit der Beschaffung einer Interimslösung P-8A über FMS wird an einer Umsetzung noch vor Ende der Legislaturperiode gearbeitet.”

https://www.behoerden-spiegel.de/2021/06...undeswehr/
Zitieren
MÖGLICHER KAUF DER MARINE - Deutsche Partner für P-8A

Zitat: Sollte die P-8A Poseidon für die Deutsche Marine beschafft werden will Boeing mit ESG und Lufthansa Technik bei der Betreuung der Flotte kooperieren.

https://www.flugrevue.de/militaer/moegli...fuer-p-8a/
Zitieren


Gehe zu: