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Zitat:74 Prozent der Waffensysteme einsatzbereit? Bundeswehrverbandschef André Wüstner wirft dem Verteidigungsministerium „abstruse“ Berechnungen vor. Der Politik attestiert er einen Glaubwürdigkeitsverlust, der „einst stolzen Volkspartei“ SPD eine betrübliche Kapitulation.
https://www.welt.de/politik/deutschland/...ttung.html
Letztlich nichts neues und inhaltlich alles andere als Interessant, aber mir kommt es so vor, als werden so langsam die Stimmen lauter. Und das ist zunächst erstmal positiv.
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Die von Wüstner genannte Einsatzbereitschaft ist eigentlich nur ein Teilsaspekt dessen was eine Armee leistet. Eine hohe Einsatzbereitschaft durchgehend aufrecht zu erhalten ist sehr teuer und aufwendig und schränkt auch in anderen Bereichen (beispielsweise Einsätzen) ein. Da Wüstner zudem modernes Material nennt, also die Frage der Rüstung - sollte man vielleicht anmerken, dass hohe Einsatzbereitschaft nicht zwingend eine Folge von Rüstung ist, sondern ganz im Gegenteil auch diese beiden Faktoren gegeneinander stehen können - so dass man vor der Frage steht ob man modernisiert oder eine hohe Einsatzbereitschaft hat.
Eine hohe Einsatzbereitschaft sollte zudem kein Selbstzweck sein und muss in Bezug auf die Frage welchen Stellenwert sie einnimt meiner Meinung nach in einer ganzheitlichen Betrachtungsweise genau untersucht werden. Einfach immer nur unisono die bestmögliche Ausrüstung zu fordern ist nicht der Weg zu höherer Einsatzbereitschaft (solllte diese das Ziel sein). Umgekehrt kann es durchaus sinnvoll sein zuerst massiv zu modernisieren und nachzurüsten.
Die wesentlichste Frage ist meiner Meinung nach aber folgende:
Zitat:Die kleinste Bundeswehr aller Zeiten hat so viele Organisationsbereiche und Stäbe wie nie. Muss man da nicht auch ran?
Von dezentralem eigenverantwortlichen Führen und jedweder deutscher Führungstradition ist diese Bundeswehr heute so weit entfernt wie sie es nur sein könnte. Demgegenüber ist die Frage der einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme fast schon irrelevant, zumal beides miteinander verbunden ist.
Wüstner macht das was schon Tradition des Offizierkorps dieser Bundeswehr geworden ist, er schiebt die Verantwortung der Politik zu und nimmt die in zu großen Teilen militärisch untaugliche Offizierskaste welche den größten Teil der aktuellen Katastrophe hauptsächlich verschuldet hat in Schutz.
Ein weiteres wesentliches Problem was sich durch diesen Artikel zieht ist die Überbetonung des Lebens von Soldaten als Selbstzweck. Das hört man überall sowohl in dieser Bundeswehr als auch in der Politik. Kein Soldat soll sterben. Das reicht soweit, dass ein befehlshabender Offizier im Auslandseinsatz vor den versammelten Soldaten erklärt, es sei das Ziel dass alle unverletzt und heil nach Hause kommen. Das ist aber nicht das Ziel dieses Einsatzes und nach seiner Rede wusste man im Endeffekt nur, dass der einzige Zweck der eigenen Anwesenheit es sei, nicht verletzt zu werden. Wozu aber war man dann überhaupt dort ?
Diese Ritualisierung der Kriegsführung, diese Überbetonung des (Über)-Lebens als Selbstzweck kann - so seltsam dass für heute in dieser Bundesrepublik sozialisierte Menschen auch klingen mag - eben nicht der Zweck einer Armee sein. Bei der Bundeswehr wird es aber zunehmend genau so.
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(28.12.2020, 23:11)Quintus Fabius schrieb: Diese Ritualisierung der Kriegsführung, diese Überbetonung des (Über)-Lebens als Selbstzweck kann - so seltsam dass für heute in dieser Bundesrepublik sozialisierte Menschen auch klingen mag - eben nicht der Zweck einer Armee sein. Bei der Bundeswehr wird es aber zunehmend genau so.
Das ist doch ein allgemeiner Trend, vor allem aber nicht nur, in der westlichen Welt.
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Generalinspekteur sieht finanzielle Auswirkungen der Pandemie auf den Verteidigungsetat: „Militärische Zielvorstellungen überprüfen“
Zitat:Als Staatsbürger sehe ich, was die Pandemie an Geldern erfordert, um das Wirtschaftssystem am Leben zu erhalten. Es wird sicher einen Kassensturz nach Corona geben. Ich denke, wir müssen danach unsere militärischen Zielvorstellungen noch einmal überprüfen. Das muss dann auch realistisch in Brüssel mit unseren Nato-Partnern abgestimmt werden. Es ergibt wenig Sinn, dass wir uns gegenseitig Ziele setzen, die kein Alliierter aufgrund der Corona-Haushaltsbelastungen halten kann.
https://augengeradeaus.net/2021/01/gener...erpruefen/
Dieser Typ ist zum Fremdschämen und in keiner Weise für politische Ämter geeignet. In der freien Wirtschaft würde der Typ baden gehen. Man kann nur immer wieder betonen, dass von einer militärische Laufbahn in den deutschen Streitkräften dringend abgeraten werden muss. Es wird sich nichts zum Positiven ändern.
Am härtesten wird es erneut das Heer treffen, da hier vertraglich kaum etwas an den notwendigen Veränderungen festgehalten ist. Die Luftwaffe bekommt ja bereits neue veraltete Eurofighter, mit denen im Baltikum ein bissl Abschreckung durchgeführt werden kann. Der Tornado fliegt auch 2040 noch mit Klebeband. Dazu noch ein paar neue Bömbchen und Raketen, das muss reichen. Die Marine erhält ihre 4 neuen F126 und ein paar neue K130, das reicht.
Das Heer wird für die Landes- und Bündnisverteidigung vielleicht keine Besenstiele mehr brauchen, sich aber nach wie vor die wenigen einsatzbereiten Waffensysteme aus dem gesamten Raum Deutschland zusammenziehen müssen.
Schlussendlich hat diese Pflaume von einem Generalinspekteur ganze vier Tage gebraucht, um den deutschen Soldaten bereits 2021 zu versalzen.
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Es besteht doch jetzt schon eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Dieser wird noch größer werden. Da ist es legitim dass der GI darauf hinweist. Hier im Forum wird der BW Generalität ja gerne vorgeworfen alles kritiklos abzunicken, jetzt sagt mal einer was, ist es auch nicht Recht.
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(04.01.2021, 10:38)ede144 schrieb: Es besteht doch jetzt schon eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Dieser wird noch größer werden. Da ist es legitim dass der GI darauf hinweist. Hier im Forum wird der BW Generalität ja gerne vorgeworfen alles kritiklos abzunicken, jetzt sagt mal einer was, ist es auch nicht Recht. Ich stimme dir zu.
Abgesehen davon ist die Bekämpfung von Covid-19 sinnbildlich für die Verfehlungen, die es bei uns im militärischen Bereich ebenfalls gibt. Es wird nicht vernünftig geplant, man lebt von der Hand in den Mund ohne ein klares Ziel zu benennen und zu verfolgen.
Verblüffend, wie sich diese Entwicklungen ähneln.
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Zitat:Abgesehen davon ist die Bekämpfung von Covid-19 sinnbildlich für die Verfehlungen, die es bei uns im militärischen Bereich ebenfalls gibt. Es wird nicht vernünftig geplant, man lebt von der Hand in den Mund ohne ein klares Ziel zu benennen und zu verfolgen.
Verblüffend, wie sich diese Entwicklungen ähneln.
Gut gesagt! Nur das Wort sinnbildlich stört. Ich würde es durch das Wort "unterschiedslos" ersetzen:
... die Bekämpfung von Covid-19 unterschiedslos zu den Verfehlungen ...
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Warum prescht hier der GI ohne Not vor? Kein Politiker hat bisher Einsparungen bei der Bundeswehr gefordert. Finanzminister Scholz hat 160 Mrd. neue Schulden für 2021 angekündigt. Ein gewaltiger Batzen. Aber ist es die Aufgabe des BI eine Diskussion über die zukünftigen Geldmittel der Armee zu beginnen? JEDER Abteilungsleiter eines Mittelständlers stellt sich beim Budget erst einmal stur und erklärt, dass er seinen Auftrag nur mit den entsprechenden Geldmitteln erfüllen kann. Ich verstehe es nicht, es sei denn, Gen. Zorn verfolgt damit ein konkretes Ziel:
Möglichkeit A) Der GI nutzt diese Gelegenheit, um interne Strukturen zu straffen, Bürokratie endlich abzubauen und das Beschaffungswesen effizienter zu machen. Motto: mehr "Bang for the Buck".
Möglichkeit B) Der GI sieht eine Chance, ineffizienten Schlendrian weiter laufen zu lassen, Entscheidungen herauszuzögern und zukünftig alle Probleme auf die finanzielle Unterversorgung durch Corona zu schieben.
Möglichkeit C) Der GI liest gerne seinen Namen in der der Presse und haut einfach raus, was ihm gerade durch die Birne rauscht
Möglichkeit D) Diese Vermutung wurde bei Augen Geradeaus geäußert: Der GI wurde von der Politik vorgeschickt, um das Thema auf die Tagesordnung zu bringen.
Ich war von Wieker schwer enttäuscht und hatte gehofft, dass Zorn sich richtig für die Soldaten einsetzt. Danach sieht es für mich nicht unbedingt aus.
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Möglichkeit E) Der GI geht auf die Knie um in fremde Ärsche zu kriechen.
Für mich sieht das so aus, als möchte er sich etablieren und für seine zukünftige Karriere bereits neue Weichen stellen. Alleine die Pressekonferenz bzgl. der KSK Thematik war von seiner Seite aus eine erbärmliche Vorstellung. Der Mann hat kein Plan wie man als GI zu agieren hat. Ich bin diesen Typ Oral-B Lächler nur noch leid. Zur Erfüllung derartiger Posten bedarf es Galionsfiguren und Macher, die agieren und nicht reagieren.
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Am Besten den ganzen Wasserkopf konsequent zusammenstreichen. Da würden gleich Milliarden frei werden, die man sinnvoller einsetzen könnte.
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ede144:
Zitat:Da ist es legitim dass der GI darauf hinweist. Hier im Forum wird der BW Generalität ja gerne vorgeworfen alles kritiklos abzunicken, jetzt sagt mal einer was, ist es auch nicht Recht.
Aber würdest du der Aussage nicht zustimmen, dass er genau genommen in vorauseilendem Gehorsam bereits Kürzungen abnickt noch bevor diese eingefordert werden? Allein diese Redewendung die er verwendet von sich als Staatsbürger der wie von selbst einsieht das Covid-19 den Wehretat belastet ist doch mehr als verräterisch. Nach "jetzt sagt mal einer was er sieht" das auch für mich nicht aus.
Abgesehen davon wird es höchstwahrscheinlich genau so kommen wie er es bereits andeutet und der Bundeswehr werden mit der Begründung dass die Kosten der Pandemie getragen werden müssen Mittel entzogen. Zudem kann man so durchaus sekundär (wie hier ja schon erwähnt) dadurch das Scheitern vieler Projekte in der nächsten Zeit sehr bequem rechtfertigen: ging halt nicht wegen Covid (statt wegen Inkompetenz).
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(05.01.2021, 22:45)Quintus Fabius schrieb: ede144:
Aber würdest du der Aussage nicht zustimmen, dass er genau genommen in vorauseilendem Gehorsam bereits Kürzungen abnickt noch bevor diese eingefordert werden? Allein diese Redewendung die er verwendet von sich als Staatsbürger der wie von selbst einsieht das Covid-19 den Wehretat belastet ist doch mehr als verräterisch. Nach "jetzt sagt mal einer was er sieht" das auch für mich nicht aus.
Abgesehen davon wird es höchstwahrscheinlich genau so kommen wie er es bereits andeutet und der Bundeswehr werden mit der Begründung dass die Kosten der Pandemie getragen werden müssen Mittel entzogen. Zudem kann man so durchaus sekundär (wie hier ja schon erwähnt) dadurch das Scheitern vieler Projekte in der nächsten Zeit sehr bequem rechtfertigen: ging halt nicht wegen Covid (statt wegen Inkompetenz). Der GI ist nicht von Seeckt, er kann nichts abnicken wenn es um Geld geht. Das Geld kommt vom Parlament und egal wer GI ist, er wird dann entsprechend handeln müssen. Genauso in der Wirtschaft, stimmen die Zahlen nicht muss ein Geschäftsführer handeln.
Ich sehe das Interview als Aufruf an die Politik die Diskrepanz zwischen Aufgaben und Finanzen aufzulösen. Und natürlich muss man sich auch in der Bundeswehr, den Ämtern und Behörden an die eigene Nase fassen ob man alles wirklich richtig gemacht hat.
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Ich würde dem GI zwar ebenfalls sagen, dass er sich unglücklich ausdrückte.
Aber Leute: Zorn war bis zur Wende ein 1a-Offizier, der genau um die Gefahren von außerhalb wusste. Er ist damit und davon geprägt worden.
Bitte jetzt nicht übertreiben.
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Ergänzend:
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/wir-bra...hr-2707280
Und nun:
Zitat:Als Staatsbürger sehe ich, was die Pandemie an Geldern erfordert, um das Wirtschaftssystem am Leben zu erhalten. Es wird sicher einen Kassensturz nach Corona geben. Ich denke, wir müssen danach unsere militärischen Zielvorstellungen noch einmal überprüfen.
Wer spricht zu wem ist hier meiner Meinung nach die Frage. Er ändert meiner Meinung nach das was er sagt je nach Publikum. Kalter Kriegs-Zeit: Eingetreten 1976 bis 1982, Studium der Wirtschaftswissenschaften / Organisationswissenschaften, Diplom Kaufmann, Panzer oder Artillerie, Nach der Wende: Bosnien-Erfahrung, Kosovo-Erfahrung, dann der Aufstieg ab 2000 ganz nach oben- so ist das Profil sehr vieler der heutigen höchsten Offiziere. Im Prinzip ist das der ganz normale Ablauf: eine bestimmte Generation prägt die Armee. Die heutige ist durch auslaufender Kalter Krieg, Wirtschaftswissenschaftliches Denken, Bosnien und Kosovo und NATO Stäbe geprägt. Die nächste wird vielleicht stark Afghanisiert / Malisiert sein und mehr aus den Reihen der Infanterie und Pioniere kommen.
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CSU positioniert sich für den Wahlkampf: Für TLVS, 2. Los Puma und… Rückkehr einer Art Heeresflugabwehr
Zitat:Wir wollen deshalb zentrale Schlüsselprojekte wie den neuen Raketenschutzschirm Taktisches Luftverteidigungssystem (TLVS), die Beschaffung neuer geschützter Einsatzfahrzeuge (2. Los PUMA, Main Ground Combat System MGCS), neuer Transporthubschrauber und des Luftkampfsystems Future Combat Air System (FCAS) sowie neuer Schiffe (F126), U-Boote und bewaffneter Drohnen engagiert vorantreiben.
Zitat:Wir wollen eine neue Truppengattung Drohnen- und Flugabwehr. Die jüngsten militärischen Auseinandersetzungen um die Region Bergkarabach haben deutlich gemacht, wie stark kriegerische Auseinandersetzungen von der Fähigkeit der mobilen bodengebundenen Flugabwehr, insbesondere im Nah- und Nächstbereich, abhängen. Dem müssen wir Rechnung tragen und unsere Soldatinnen und Soldaten in die Lage versetzen, diese Gefahren zu ihrem Schutz auch wirksam abwehren zu können. Wir wollen deshalb eine Truppengattung zur Drohnen- und Flugabwehr innerhalb der Bundeswehr aufbauen und mit dem bestmöglichen Material ausstatten.
https://augengeradeaus.net/2021/01/csu-p...lugabwehr/
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